DE502354C

DE502354C - Verfahren zur Gewinnung wertvoller fluessiger Produkte aus oelhaltigen Rueckstaenden

Info

Publication number: DE502354C
Application number: DEI36567D
Authority: DE
Inventors: Dr Emmerich V Pongratz; Dr Hermann Zorn
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1928-12-21
Filing date: 1928-12-21
Publication date: 1930-07-09

Description

Verfahren zur Gewinnung wertvoller flüssiger Produkte aus ölhaltigen Rückständen An anderer Stelle ist vorgeschlagen worden, Öle aus metallhalogenidhaltigen Rückständen der Ölindustrie dadurch zu gewinnen, daß man diese Rückstände der trockenen Destillation unterwirft. Auch die bei der Raffination von Kohlenwasserstoffölen mit Schwefelsäure erhaltenen Rückstände hat man in dieser Weise schon aufgearbeitet.
Es wurde nun gefunden, daß man bei der Trockendestillation ölhaltiger-Rückstände, wie metallhalogenidhaltigen Rückständen, Säureharzen, Destillationsrückständen usw., besonders gute Ausbeuten an wertvollen Produkten erzielt, wenn man Gemische von ölhaltigen Rückständen verschiedener Art, die mindestens einen metallhalogenidhaltigen Rückstand oder ein Säureharz oder beides enthalten, zweckmäßig unter Zusatz von neutralisierend und bzw. oder raffinierend wirkenden Stoffen der trockenen Destillation unterwirft. Die aufzuarbeitenden Rückstände können bei der Veredelung ein und derselben Ausgangsstoffe, jedoch bei verschiedenen Operationen, entstanden sein, sie können aber auch von verschiedenen Ausgangsölen stammen. Man kann beispielsweise ein Mineralölsäureharz mit einem Teerölaluminiumchloridrückstand mischen, oder man kann einen dieser Rückstände oder auch beide mit einem Mineralöl- oder Teeröldestillationsrückstand mischen. Der Vorteil dieser die Aufarbeitung verschiedener Rückstände vereinigenden Arbeitsweise liegt darin, daß sowohl das Metallhalogenid (z. B. Aluminiumchlorid) bzw. die in den Rückständen vorliegenden Metallhalogenid-Kohlenwasserstoffverbindungen als auch die im Säureharz vorhandenen Sulfosäuren bzw. sulfosauren Salze auf die hochmolekularen, asphalt-und harzartigen Substanzen der anderen Rückstandsarten einerseits eine spaltende, andererseits aber auch auf die Spaltstücke eine kondensierende bzw. polymerisierende Wirkung auszuüben vermögen, so daß als Endergebnis wertvolle Benzine, Mittelöle und Schmieröle erhalten werden. Auch die Ausbeute an Benzin sowie Mittel- und Schmierölen ist wesentlich größer als bei der Einzelaufarbeitung der Rückstände. Z. B. ergeben gewöhnliche Destillationsrückstände von Teeren oder Mineralölen, für sich allein der trockenen Destillation unterworfen, praktisch nur feste und gasförmige Produkte.
Als Zusätze der obenerwähnten Art sind besonders fein gemahlener Kalkstein, gepulverter gebrannter Kalk, Fullererde, gebrannte Magnesia, Bleioxyd, Eisenoxyd u. dgl. geeignet, die einzeln oder in Mischung miteinander angewendet werden können. Die Wirkung dieser Zusätze besteht einerseits darin, daß die vorhandenen bzw. bei der Destillation entstehenden Säuren abgestumpft werden, andererseits darin, daß die vorhandenen oder während des Prozesses entstehenden Sauerstoff- und Schwefelverbindungen entfernt werden.
Die Destillation kann unter gewöhnlichem, erniedrigtem oder erhöhtem Druck vorgenommen werden, ferner kann es zweckmäßig sein, die Destillation unter Durchleiten von Gasen oder Dämpfen vorzunehmen, wobei es vorteilhaft ist, dieselben in vorerhitztem Zustand einzuleiten.
Die vorliegende Arbeitsweise gestattet, alle ölhaltigen -Abfälle der Ölindustrie in einem Arbeitsgang in Produkte überzuführen, die entweder unmittelbar oder erforderlichenfalls nach einer Nachraffination als marktfähige Produkte verwendet werden können. Man kann aber auch das erhaltene Gesamtdestillat nach Abtrennen der Benzine weiteren Veredelungsprozessen, wie der Krackung, der Kondensation bzw. Polymerisation zu Schmierölen oder der Druckhydrierung, unterwerfen. Beispiel i 6o Teile eines aluminiumchloridhaltigen Teerölrückstandes wurden mit 2o Teilen eines Teerölsäureharzes und 2o Teilen eines Teeröldestillationsrückstandes unter Zusatz von 2o0/, fein gepulvertem Kalkstein in der Wärme innig vermischt und der trockenen Destillation bis 520° unterworfen.
Dabei wurden insgesamt 55 Teile eines Öls erhalten, das zu 6o°/, aus Schmieröl, zu 2o°/0 aus Heizöl und zu 2oO/o aus niedrigsiedenden Anteilen bestand.
Beispiel 2 2o Teile eines aluminiumchloridhaltigen Mineralölkrackrückstandes wurden mit 4o Teilen eines bei der Raffination von synthetischem Benzin mit Schwefelsäure erhaltenen Säuregoudrons und q.o Teilen eines Teeröldestillationsrückstandes unter Zusatz von 2o°/a gebranntem Kalk, 20/, Eisenoxyd und i0/, Bleioxyd in der Wärme innig gemischt, der trockenen Destillation bis 5q.5° unter Durchleiten von Stickstoff unterworfen. Es wurden 62 Teile eines Öls erhalten, das zu 47°/o aus Schmieröl und zu 38°/o aus Heizöl bestand; der Rest verteilt sich auf Destillationsrückstand und Verlust.
Die aus der trockenen Destillation erhaltenen festen Rückstände können als aktive Kohle bzw. als Katalysatoren bei verschiedenen katalytischen Reaktionen Verwendung finden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung wertvoller flüssiger Produkte aus ölhaltigen Rückständen verschiedener Art durch trockene Destillation,- dadurch gekennzeichnet, daß die trockene Destillation der ölhaltigen Rückstände entweder mit einem metallhalogenidhaltigen Rückstand oder einem Säureharz oder mit beiden zusammen, zweckmäßig unter Zusatz von neutralisierend und bzw. oder raffinierend wirkenden Stoffen, erfolgt.