DE1275234B - Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials zu Benzin - Google Patents
Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials zu BenzinInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ^fiN^ PATENTAMT
Int. Cl.:
ClOg
Deutsche Kl.: 23 b-1/04
Nummer: 1275 234
Aktenzeichen: P 12 75 234.0-44 (C 35715)
Anmeldetag: 28. April 1965
Auslegetag: 14. August 1968
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen
aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials, das schwerer als Benzin ist, zu Benzin, bei
dem das Einsatzmaterial in einer Hydrokrackzone bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in
Gegenwart von Wasserstoff mit einem Katalysator in innige Berührung gebracht wird. Insbesondere
bezieht sich die Erfindung auf die Umwandlung von im wesentlichen nicht destillierbaren, vorwiegend
mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterialien hohen Molekulargewichts,
die beträchtliche Mengen an Stickstoff, Sauerstoff und Schwefelverbindungen sowie nichtfiltrierbare
Aschen Verunreinigungen enthalten können, zu Benzin.
Frühere Verfahren zur Umwandlung der vorgenannten Einsatzmaterialien erforderten in der Regel
verschiedene Arbeitsstufen, um die gewünschte Umwandlung herbeizuführen, wobei Katalysatoren, die
einen unerwünschten Kompromiß zwischen katalytischer Aktivität und Beständigkeit gegen die Verunreinigungen
in dem Einsatzmaterial darstellten, zur Anwendung gelangten.
Es wurden Untersuchungen über die Kondensationskapazität von Katalysatoren unter anderem
auch von Zinkchlorid ausgeführt, um die Schädigung und Qualitätsminderung der verschiedenen Katalysatoren
durch Abscheidungen zu bestimmen. Diese Untersuchungen, die mit Anthracen unter Anwendung
von verschiedenen Temperaturbedingungen ausgeführt wurden, betrafen jedoch keine Hydrokrackverfahren,
die die Anwesenheit von Wasserstoff erfordern, sondern nur Krackverfahren, bei welchen
die erhaltenen Koksablagerungen auf den verschiedenen Katalysatoren bestimmt wurden.
Gemäß der Erfindung wurde eine überraschende und einschneidende Verbesserung bei der Umwandlung
eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials
der vorstehend bezeichneten Art zu Benzin gefunden. Durch Anwendung der Erfindung können beispielsweise
90 Gewichtsprozent eines nicht destillierbaren Kohleextrakts zu einem Material umgewandelt
werden, das im Benzinbereich und darunter siedet. Soweit bekannt, war dies bisher niemals möglich.
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials, das schwerer als Benzin ist, zu Benzin, bei dem das
Einsatzmaterial in einer Hydrokrackzone bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart
von Wasserstoff mit einem Katalysator in Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend
mehrkernigen aromatischen
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials zu
Benzin
kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials zu
Benzin
Anmelder:
Consolidation Coal Company,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. E. Wiegand und Dipl.-Ing. W. Niemann,
Patentanwälte,
8000 München 15, Nußbaumstr. 10
Als Erfinder benannt:
Everett Gorin,
Robert Theodore Struck,
Clyde William Zielke,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Everett Gorin,
Robert Theodore Struck,
Clyde William Zielke,
Pittsburgh, Pa. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 29. April 1964 (17 777)
innige Berührung gebracht wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator geschmolzenes
Zinkchlorid oder geschmolzenes Zinkbromid oder ein geschmolzenes Gemisch dieser Salze, gegebenenfalls
nach dem Zumischen von Halogeniden der Elemente mit den Ordnungszahlen 23 bis 28
bzw. Molybdänsulfid oder -oxyd, verwendet und eine Menge des geschmolzenen Metallsalzes in der
Hydrokrackzone aufrechterhält, die die zur stöchiometrischen Umsetzung mit irgendwelchen Stickstoffoder
Schwefelverbindungen des Einsatzmaterials erforderliche Menge um einen Betrag von mindestens
15 Gewichtsprozent des Einsatzmaterials in der Hydrokrackzone übersteigt.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 ist ein schematisches Fließbild einer zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
geeigneten Anlage;
F i g. 2 ist ein Diagramm, das den Einfluß des Katalysator-Extrakt-Verhältnisses auf die Gesamtumwandlung
und auf die Umwandlung zu Benzin zeigt;
809 590/415
F i g. 3 ist ein Diagramm, das den Einfluß des Katalysator-Extrakt-Verhältnisses auf das i-Gj/n-Gi-Verhältnis
und auf die Selektivität zeigt;
F i g. 4 ist ein Diagramm, das den Einfluß der Aufenthaltszeit auf die Gesamtumwandlung zeigt;
F i g. 5 ist ein Diagramm, das die Beziehung, zwischen der Selektivität und der Gesamtumwandlung
zeigt;
F i g. 6 ist ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Extraktumandlung und der Temperatur
und dem Druck zeigt;
F i g. 7 ist ein Diagramm, das die Beziehung zwischen der Benzinausbeute und der Temperatur
zeigt.
Einsatzmaterialien IS
Die Einsatzmaterialien, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden können,
sind solche kohlenwasserstoffhaltigen Materialien, die vorwiegend mehrkernige aromatische Kohlen-Wasserstoffe
aufweisen. Unter »vorwiegend« ist zu verstehen, daß mindestens 50 Molprozent des Einsatzmaterials
mehrkernig aromatischen Charakter haben, und unter »mehrkernig« ist zu verstehen, daß
mindestens zwei Ringe in dem Molekül vorhanden sind. Die Beschickungen können zweckmäßig aus
den nachstehend aufgeführten Materialien gewählt werden:
1. Aus Kohle stammende Materialien
30
a) Kohle selbst
b) Kohlenextrakt
c) Tieftemperatur-Kohlenteer und Kohlenteerpeche
d) Hochtemperatur-Kohlenteer und Kohlenteerpeche
e) Nichtdestillierbare Rückstände aus der Hydrierung von Kohle und Kohlenextrakt
0 Oberhalb 2000C siedende Gasöle aus der Hydrierung
von Kohle, Kohlenextrakt oder Kohlenteer
g) Kohlenteerdestillate, die über 200 0C sieden
2. Aus Erdöl stammende Materialien
a) Volles Rohöl
b) Erdölasphalte und Rückstandsöle
c) Kokerdestillate
d) Kreislauföle aus der thermischen und katalytischen Krackung
e) Virgin-Gasöle
3. Aus Schiefer stammende Materialien
a) Volles Schieferöl und Schieferöl-Bodenanteile
b) Schieferöl-Kokerdestillate
c) Gasöle aus der Destillation von Schieferöl
4. Aus Teersand stammende Materialien
a) Volles Teersandöl und Teersandöl-Bodenanteile
b) Teersandöl-Kokerdestillate
c) Gasöle aus der Destillation von Teersandöl
45
55
Katalysator
60
Das Metallhalogenid, das als Katalysator bei dem Verfahren gemäß der Erfindung verwendet wird,
muß die nachstehende Kombination von Eigenschaften haben: es muß verhältnismäßig tiefschmelzend
sein, d. h. einen Schmelzpunkt unterhalb 425 -C haben, stabile Additionsverbindungen mit
Ammoniak bilden, unter den Betriebsbedingungen des Verfahrens verhältnismäßig schwer mit Wasserstoff
reduzierbar sein, verhältnismäßig beständig gegen Hydrolyse mit Wasserdampf sein und, vor
allem, sowohl Hydrier- als auch Krackaktivität besitzen.
Die Halogenide, von denen gefunden wurde, daß sie diese wünschenswerte Kombination von Eigenschaften
besitzen, sind das Chlorid und das Bromid von Zink. Die Zinnhalogenide besitzen, entgegen
den vorausgehenden Erwartungen, nicht diese gewünschte Kombination von Eigenschaften. Die
Zinkhalogenide gemäß der Erfindung können in zufriedenstellender Weise ohne Zugabe anderer
Metallhalogenide benutzt werden. Zinkchlorid ist der bevorzugte Katalysator, da es billiger als Zinkbromid
ist. Die Schmelzpunkte der wasserfreien Salze sind brauchbar niedrig, z. B. schmilzt Zinkchlorid
bei etwa 3000C. Durch Zugabe geringer Mengen an Wasser kann der Schmelzpunkt ganz
bis auf Raumtemperatur erniedrigt werden. In der Praxis kann es jedoch wünschenswert sein, gemischte
Metallhalogenidsysteme anzuwenden, die verhältnismäßig kleine Mengen, d. h. bis herauf zu 30 Gewichtsprozent,
an anderen Metallhalogeniden enthalten, um den Schmelzpunkt des wasserfreien Salzes herabzudrücken. Gemische der Zinkhalogenide
mit den Halogeniden der Elemente der ersten Ubergangsgruppe, z. B. MnCfe, C1CI2, FeQfe,
C0CI2, NiCk, VCI2, können ebenfalls verwendet werden. Der hauptsächliche Grund für die Zugabe
dieser Halogenide besteht darin, die Hydrieraktivität der Schmelze zu erhöhen. Die Zugabe von
stark hydrierenden Sulfiden oder Oxyden, z. B. jenen von Molybdän, entweder gelöst in oder aufgeschlämmt
in der Zinkhalogenidschmelze, liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung.
Die Zinkchloridschmelze kann auch in teilweise ammoniakierter Form verwendet werden. Zinkchlorid
bildet eine ganze Reihe von Ammoniakkomplexen, und diese schmelzen tiefer als Zinkchlorid
selbst. Diese Materialien bilden sich während der Hydrierung von stickstoffhaltigen Einsatzmaterialien
in jedem Falle, und sie haben die günstige
Wirkung, den Schmelzpunkt des Salzes zu verringern.
Verfahrensweise
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kommt eine kontinuierliche Zuführung sowohl der Zinkhalogenidschmelze
als auch der kohlenwasserstoffhaltigen Beschickung in eine geeignete Hydrokrackzone
in Betracht. Eine kontinuierliche Regeneration der Schmelze in einer getrennten Regenerationszone
zur Entfernung von Schwefel- und Stickstoffverunreinigungen ist ebenfalls vorgesehen, wenngleich die
besondere Arbeitsweise der Regenerierung keinen notwendigen oder wesentlichen Teil des Verfahrens
gemäß der Erfindung darstellt.
Die Betriebsbedingungen des Verfahrens gemäß der Erfindung hängen naturgemäß von der Art der
Beschickung ab. Die allgemeinen Arbeitsbereiche sind nachstehend angegeben:
Temperatur 260 bis 468rC
Druck etwa 35 bis 700 atü
Stündliche
Raumströmungsgeschwindigkeit der
Flüssigkeit 0.25 bis 4.20
Raumströmungsgeschwindigkeit der
Flüssigkeit 0.25 bis 4.20
5 6
Efe-Einsatzmaterial- geführt. Sofern notwendig, kann eine mechanische
Verhältnis 312 bis 3120 l/kg Rührung vorgesehen sein, um eine innige Berührung
Zinkhalogenidkatalysator mindestens der Reaktionsteilnehmer mit dem Katalysator sicher-
15 Gewichtsprozent zustellen. Die Produkte der Hydrokrackung werden
des Kohlenwasser- 5 in geeigneter Weise zur Trennung abgezogen, wie
Stoffbestands in der das gewünscht wird.
Hydrokrackzone. In F i g. 1 der Zeichnungen ist ein schematisches
Geringere Drücke und Temperaturen innerhalb Fließbild einer Vorrichtung dargestellt, die zur
der vorstehend angegebenen Bereiche können bei- Umwandlung eines mehrkernigen aromatischen kohspielsweise
angewendet werden, wenn wasserstoff- ϊ0 lenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials, z. B. Kohlenreiche Einsatzmaterialien niederen Molekular- extrakt, zu Benzin nach dem Verfahren gemäß der
gewichts, z. B. Erdöldestillate, behandelt werden. Erfindung geeignet ist. Im Hydrokracker 10 und
In solchen Fällen liegen beispielsweise geeignete im Regenerator 20 sind motorgetriebene Rührer 12
Arbeitstemperaturen im Bereich von 288 bis 4130C bzw. 22 zur mechanischen Bewegung der darin ent-
und Drücke im Bereich von etwa 70 bis 176 atü. 15 haltenden flüssigen und gasförmigen Gemische vor-Die
schärfsten Bedingungen sind erforderlich für gesehen.
wasserstoffarme Materialien hohen Molekular- Eine Kohlenwasserstoffbeschickung der vorstehend
gewichts, z. B. Kohlenextrakt. Die bevorzugten angegebenen Art wird durch eine Rohrleitung 24
Arbeitsbedingungen in derartigen Fällen sind Tem- mittels einer motorgetriebenen Pumpe 25 in den
peraturen von 371 bis 4400C und Drücke von etwa 20 Kopf des Hydrokrackers 10 eingespeist. Ein Strom
140 bis 420 atü. von geschmolzenem Salz der vorstehend definierten
In allen Fällen müssen wesentliche Mengen an Art wird ebenfalls kontinuierlich in den Kopf des
Zinkhalogenidschmelze verwendet werden, jedoch Hydrokrackers 10 eingeführt. Die beiden Ströme,
wird auch hier die genaue Menge von dem Einsatz- d. h. Kohlenwasserstoff und geschmolzenes Salz,
material und auch von der Gestaltung der Reaktions- 25 fließen abwärts und im Gleichstrom durch das
zone abhängen, da letztere die Innigkeit der Beruh- Gefäß, während sie durch, den Rührer 12 innig ver-
rung von Schmelze und Einsatzmaterial beeinflussen mischt werden. Durch eine Rohrleitung 26 wird
kann. Die höher schmelzenden oder unreineren Wasserstoffgas an einer Mehrzahl von senkrecht im
Einsatzmaterialien erfordern größere Mengen. Die Abstand zueinander angeordneten Einlassen in das
Menge an »freier« Zinkhalogenidschmelze muß 30 Gefäß eingeführt. Der Druck und die Temperatur
mindestens 15 Gewichtsprozent des Bestandes an werden in den vorstehend angegebenen Bereichen
kohlenwasserstoffhaltigem Material in der Hydro- gehalten.
krackzone betragen und kann so hoch wie 100 Ge- Wie bereits erwähnt, ist es ein Merkmal des Ver-
wichtsprozent oder mehr sein. Unter »freiem« Zink- fahrens gemäß der Erfindung, daß wenig flüssige
halogenid ist jener Anteil gemeint, der effektiv als 35 Kohlenwasserstoffphase aus der Hydrokrackzone
Katalysator wirkt. Zu dieser Menge an »freiem« entfernt wird, d. h., das Material wird fast voll-
Zinkhalogenid muß genügend Zinkhalogenid zu- ständig zu Destillat umgewandelt, welches als
gesetzt sein, um reaktive Stickstoff- und Schwefel- Dampf abgezogen wird; dies wird nachstehend noch
verbindungen in dem Einsatzmaterial gemäß den weiter erläutert. Das geschmolzene Salz und jeglicher
nachstehenden Gleichungen, in denen Zinkchlorid 40 nicht umgewandelter flüssiger Kohlen wasserstoff wer-
als Beispiel für den Katalysator gemäß der Erfindung den zu einer Phasentrenneinrichtung 28 geführt, wo
gewählt wurde, zu entfernen. eine Phasentrennung zwischen dem geschmolzenen
ry n. .„ο -70 1UP1 .1λ Salz und der Kohlenwasserstoffphase erfolgt. In eini-
ZnLl2 + Hab - Znt>
+ 2 HU (1) gen Fällen kann es notwen£üg sein, eine dritte Kompo-
ZnCl2 + NH3 = ZnCl2 · NH3 (2) 45 nente zuzufügen, z. B. Wasser, um eine Bildung der
ZnCl2 · NH3 + HCl = ZnCl2 · NH4Cl (3) beiden Phasen, d. h. Kohlenwasserstoff und geschmolzenes
Salz, herbeizuführen. Die letztgenannte
Im Falle von Kohlenextrakt, der beispielsweise Phase, die Asche und aufgeschlämmtes Metallsulfid
1,5% N und 2% S enthält, kann die Menge an enthält, wird druckentlastet und durch eine Rohr-
Zinkhalogenid, die zur stöchiometrischen Reaktion 50 leitung 30, die ein Ventil 29 aufweist, zu dem Regene-
mit den Stickstoff- und Schwefelverbindungen erfor- rator 20 geleitet. Die Kohlenwasserstoffphase wird
derlich ist, so viel wie 25 Gewichtsprozent der mittels einer Pumpe 31 durch eine Rohrleitung 32
Kohlenwasserstoffbeschickung betragen. Die Menge zur Wiederbehandlung zum Kopf des Gefäßes 10 zu-
an Zinkhalogenid, die der Hydrokrackzone konti- rückgeführt.
nuierlich zugeführt wird, muß mindestens ausreichen, 55 Der Regenerator 20 ist ein geeignetes Gefäß, in
um den durch Reaktion mit den Stickstoff- und dem das geschmolzene Salz mit Luft geblasen wird;
Schwefelverunreinigungen verbrauchten Anteil zu letztere wird mittels einer Pumpe 33 durch eine
ersetzen. Durch eine derartige kontinuierliche Ergän- Rohrleitung 34 in den Boden des Gefäßes gepumpt,
zung kann die Menge an »freiem« Zinkhalogenid in Die Temperatur in dem Gefäß wird im Bereich von
der Hydrokrackzone bei dem gewünschten Wert von 60 425 bis 700 C gehalten. Die Hauptmenge des
mindestens 15% gehalten werden. Ammoniaks wird als freies Ammoniak in den oberen
Die Hydrokrackzone kann von einem geeigneten Stufen des Regenerators abgestreift, während rest-
Gefäß umschlossen werden, das geeignet ist, die liches Ammoniak durch Verbrennung in den unteren
Zinkhalogenidschmelze in inniger Berührung mit Stufen entfernt werden kann. Das Ammoniak wird
dem Kohlenwasserstoffeinsatzmaterial bei den vor- 65 aus dem Regenerator durch eine Rohrleitung 36 zu
ausgehend angegebenen Temperaturen und Drücken einem Ammoniakwascher 38 abgezogen, aus dem
zu halten. Wasserstoffgas wird zu inniger Berührung Ammoniak und die anderen Gase getrennt durch
mit der Schmelze und dem Einsatzmaterial ein- Rohrleitungen 37 bzw. 39 gewonnen werden. Das
7 8
aus dem Gefäß 20 abgezogene regenerierte geschmol- gezogen. Die Gesamtmenge oder ein Teil der letztzene
Salz wird unterschiedliche Mengen an Zink- - genannten Fraktion kann durch eine Rohrleitung
oxyd enthalten, je nach der Menge an Zinksulfid, 76 mittels einer motorgetriebenen Pumpe 98 zu dem
die in der Hydrokrackzone erzeugt wird, und den Hydrokracker zurückgeführt werden.
Bedingungen in dem Regenerator. Das regenerierte 5 ^ · c u ·
Salz und gegebenenfalls enthaltenes Zinkoxyd werden Experimentelle Ergebnisse
mittels einer motorgetriebenen Pumpe 80 durch eine Experimentelle Arbeitsweise Rohrleitung 40 und einen Kühler 82 zu einem Ein- Alle nachstehend angegebenen Werte wurden in
laßverteiler 41 zurückgeführt, durch diesen erfolgt einem 300-ml-Autoklav aus rostfreiem Stahl erhalten,
eine Einführung an mehreren Stellen in die Hydro- ϊ0 Das Einsatzmaterial und der Katalysator wurden
krackzone. . getrennt ohne Vorerhitzung zu dem Autoklav zu-Kohlenextrakt-Einsatzmaterialien
sowie andere gegeben, letzterer wurde dann abgedichtet und frei Beschickungen werden im allgemeinen etwa 0,05 von Luft gepumpt. Es wurde Wasserstoffgas zugebis
0,5 Gewichtsprozent an anorganischen Verun- geben und die Erhitzung auf die gewünschte Temreinigungen
enthalten. Diese sammeln sich in dem 15 peratur eingeleitet. Wasserstoff wurde in den Autozirkulierenden
geschmolzenen Salz an und müssen klav bei der Temperaturerhöhung eingespeist und
entfernt werden. Hierzu wird ein kleiner Seitenstrom dann anteilweise zugegeben, nachdem die gewünschte
von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent des regenerierten Temperatur erreicht war, um den gewählten Druck
geschmolzenen Salzes aus der Rohrleitung 40 durch aufrechtzuerhalten. Nach einem Versuchslauf wurde
eine Rohrleitung 42 abgezogen und mit Halogen- 20 der Autoklav auf 2500C gekühlt und gewogen,
wasserstoff aus einer Rohrleitung 44 vermischt, um nachdem er durch eine Gassammei- und -meßstrecke,
jegliches Zinkoxyd zu neutralisieren und in das die eine in ein Trockeneis-Aceton-Gemisch einge-.
Halogenid umzuwandeln. Das geschmolzene Zink- tauchte Kühlfalle enthielt, entspannt worden war.
halogenid wird dann in einem Inertgasstrom bei Nach dem Entspannungsvorgang wurde der Kühletwa
600 bis 7000C in einem Gefäß 46 destilliert. 25 falle gestattet, sich auf Raumtemperatur anzuwär-Das
Inertgas wird durch eine Rohrleitung 45 in das men, bevor dieselbe gewogen wurde. Das organische
Gefäß 46 eingeführt. Jegliche Asche wird als fester Material, das in dem Autoklav nach Entspannung
Rückstand durch ein Rohr 47 ausgebracht. Das und Ableitung der Gase und des Leichtöls zurück-Zinkhalogenid
destilliert als Dampf in einer Rohr- blieb, wurde entfernt und vor der Destillation frei
leitung 49 über und wird in einem Kühler 84, der in 30 von Katalysator gewaschen. Die Produkte eines
der Rohrleitung 49 vorgesehen ist, zu einer Flüssig- jeden Versuchslaufs wurden analysiert, um die nachkeit
kondensiert. Das Kondensat wird von dem Gas stehend angegebenen Komponenten zu bestimmen:
in einem Abscheidegefäß 86 getrennt und das Gas L c bis c Gase Diese Gase sind dje s0 ann.
wird durch eine Rohrleitung 88 abgezogen. Das permanenten Gase, nämlich Methan bis
abgetrennte Kondensat wird mittels e'n f'"10^" 35 einschließlich Butan unter Einschluß von n-Bugetriebenen
Pumpe 90 durch eine Rohrleitung 48, tan und Isobutan. Die Zusammensetzung wurde
die m die Rohrleitung 40 fuhrt gepumpt durch Gaschromatographie bestimmt. In den
Das in dem Hydrokracker 10 erzeugte dampf- nachstehenden Tabellen sind die Butane geformige
Produkt wird durch eine Rohrleitung 50 trennt von den c bis C3.Gasen angegeben.
abgezogen. Zusammen mit diesem Produkt wird 40 2. c5-200°C-Destillat. Dieses öl ist das im Benzinetwas
Gas und etwas verdampftes Zmkhalogenid berdch siedende Material d h das ^„^
gehen. Das dampfförmige Zmkhalogenid wird in Produkt
einem Kühler 54 kondensiert, von dem' Rest der 3 2QQ bis' 4oo°C-Destillat. Dieses öl wird zu-
dampfformigen Produkte m einer geeigneten Trenn- weilen Mittelöl nt
einrichtung 56 abgetrennt und mittels einer motor- 45
getriebenen Pumpe 61 durch eine mit Ventil ver- Kohlenextrakt—ZnCl2
sehene Rohrleitung 60 zu der Rückführleitung 32 In den nachstehenden Tabellen I und II sind die
zur Wiederverwendung in der Hydrokrackzone angewendeten Bedingungen und die erhaltenen
gepumpt. Ergebnisse bei der Hydrokrackung von Kohlen-Das kondensierte Kohlenwasserstoffprodukt wird 50 extrakt unter Anwendung von wasserfreier Zinkvon
der Trenneinrichtung 56 durch eine Rohrleitung chloridschmelze als Katalysator zur Erzeugung einer
62 zu einer Destillationskolonne 64 geleitet. Die hohen Ausbeute an Destillat, das im Benzinbereich
nicht kondensierten Gase aus der Trenneinrichtung siedet, zusammengefaßt. In der Tabelle I sind weiter-56
fließen über eine Rohrleitung 66 nacheinander hin Vergleichsergebnisse für einen Katalysator aus
durch einen Kühler 68 und eine Trenneinrichtung 70 55 sulfidiertem Ni—Co—Mo auf AI2O3 angegeben.
zu einem Gasauslaß 72. Wasser wird aus der Trenn- Der verwendete Kohlenextrakt war durch Lösungseinrichtung 70 durch eine Rohrleitung 71 abgeführt. mittelextraktion einer hochbackenden hochflüchtigen
Irgendwelches zusätzliches Kohlenwasserstoffkon- bituminösen Kohle erhalten worden. Der Extrakt
densat wird aus der Trenneinrichtung 70 gewonnen war im wesentlichen nicht destillierbar und hatte die
und durch eine Rohrleitung 74 geführt, um es mit 60 nachstehend angegebene Endanalyse:
dem' zu der Kolonne 64 fließenden Hauptstrom in
der Rohrleitung 62 zu vereinigen. Die Kolonne dient Element
der Rohrleitung 62 zu vereinigen. Die Kolonne dient Element
zur Fraktionierung des Produkts in gewünschte fj 6,14
Destillate, beispielsweise unterhalb 2000C siedendes ρ 8 3 73
Benzin, ein im Bereich von 200 bis 4000C siedendes 65 '
Mittelöl und eine oberhalb 400°C siedende Boden- N 1>46
fraktion; diese werden aus der Destillationskolonne O ■ 6,87
durch die Rohrleitungen 92 bzw. 94 bzw. 96 ab- S 1,80
ίο
Aus den in der Tabelle I angegebenen Werten ist ersichtlich, daß die Anwendung des vorgenannten
Katalysators eine höhere Umwandlung ergab als die Anwendung einer kleinen Menge an Zinkchlorid,
nämlich 59,9% Umwandlung zu -400°C-Produkten im Falle des vorgenannten Katalysators gegenüber
44,2% Umwandlung zu - 400° C-Produkten bei Verwendung von Zinkchlorid in einer Menge entsprechend
einem Verhältnis von 0,02. Der Ausdruck »—400°C-Produkte« bezieht sich auf die unterhalb
IO
4000C siedenden Produkte, die als Ergebnis der
Umwandlung erhalten wurden, und ist ausgedrückt als Gewichtsprozent der von Feuchtigkeit und Asche
freien (FAF) Extraktbeschickung. Der nachstehende Ausdruck FAF-Beschickung bedeutet eine von
Feuchtigkeit und Asche freie Beschickung. Wenn jedoch das Verhältnis von Zinkchlorid zu Kohlenwasserstoffbestand
wesentlich über 0,02 betrug, stieg die Umwandlung scharf auf Werte so hoch wie nahezu 90% an.
Hydrokrackung von Kohlenextrakt mit Zinkchloridschmelzen Temperatur 427 0C, Gesamtheißdruck 295 atü
1,0 | Zinkchlorid | 1,0 | Katalysator aus | 0,02 | |
30 | 1,0 | 5 | 60 | ||
1,0 | 10,4 | 15 | 6,1 | 0,5 | 5,1 |
60 | 1,1 | 8,1 | 0,7 | 60 | 0,9 |
13,0 | 7,6 | 1,1 | 4,9 | 7,4 | 0,1 |
1,6 | 62,9 | 6,9 | 51,6 | 0,7 | 14,7 |
9,6 | 2,8 | 58,6 | 12,3 | 3,9 | 19,8 |
60,4 | 8,05 | 6,9 | 6,76 | 57,0 | 4,13 |
3,1 | 87,5 | 7,66 | 78,8 | 11,3 | 44,2 |
8,66 | 84,5 | 7,14 | |||
89,8 | 83,7 | ||||
Ni-Co-Mo-Sulfid auf Al2O3
ZnCk-Kohlenwasserstoff-Bestand,
Gewichtsverhältnis
Anderer Katalysator-Kohlenwasserstoff-Bestand, Gewichtsverhältnis
Aufenthaltszeit, Min
Ausbeuten, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung
Ci- bis C3-GaS
1-C4H10
C5-200°C-Destillat 200 bis 400°C-Destillat
HfVerbrauch, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung
Umwandlung zu -400° C-Produkten, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung 0,0
0,30
60
60
4,3
0,7
0,1
20,5
29,5
5,84
59,9
59,9
Hydrokrackung von Kohlenextrakt mit Zinkchloridschmelzen Temperatur 385 bis 413°C, Druck 211 bis 295 atü
1,0 | Katalysator | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 | |
385 | Zinkchlorid | 399 | 399 | 413 | 413 | |
1,0 | 295 | 211 | 295 | 211 | 295 | |
385 | 60 | 60 | 60 | 60 | 60 | |
211 | 4,2 | 6,3 | 6,7 | 9,7 | 9,0 | |
60 | 0,2 | 0,4 | 0,5 | 1,1 | 1,1 | |
4,6 | 2,5 | 3,3 | 4,6 | 6,8 | 7,9 | |
0,2 | 60,7 | 63,7 | '70,7 | 57,5 | 65,3 | |
2,7 | 14,4 | 7,9 | 4,5 | 3,6 | 3,0 | |
59,0 | 7,52 | 7,45 | 8,21 | 7,61 | ' 8,36 | |
6,4 | 82,1 | 80,2 | 84,8 | 81,8 | 88,4 | |
6,91 | 809 590/415 | |||||
75,5. | ||||||
ZnCk-Kohlenwasserstoff-Bestand,
Gewichtsverhältnis '.
Temperatur, 0C
Druck, atü
Aufenthaltszeit, Min
Ausbeuten, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung
Ci- bis C3-GaS
n-CiHio
1-C4H10 :
C5-200oC-Destillat
200 bis 400°e-Destillat .
Ha-Verbrauch, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung
Umwandlung zu -400° C-Produkten, Gewichtsprozent, FAF-Beschickung
11 12
Die vorstehend tabellarisch aufgeführten Ergeb- Extrakt zu Benzin mit massiven Mengen an Zink-
nisse sind zusammen mit den Ergebnissen anderer chlorid möglich ist. Die Selektivität ist hier gemessen
Versuche in den Diagrammen gemäß den F i g. 2 durch den Gewichtsprozentsatz an Extrakt, der zu
bis 7 einschließlich zusammengefaßt. Ci- bis Ca-KohlenwasserstofFgasen umgewandelt
Die F i g. 2 zeigt den Einfluß des Zinkchlorid- 5 wird. Niedere Werte von Ci- bis C3-Gas ■ 100/Um-Extrakt-Verhältnisses
auf die Umwandlung, die Wandlung entsprechen einer hohen Selektivität. Bei bei einer konstanten Temperatur von 427 0C und sehr hohen Katalysator-Extrakt-Verhältnissen wird
einem Gesamtdruck von etwa 295 kg/cm2 erzielt die Gasausbeute ziemlich groß, jedoch wäre diese in
wird. Ein Vergleich mit den Ergebniss'en vom einer tatsächlichen kontinuierlich arbeitenden Vor-Ni—Co—Mo-Sulfidauf
-AfeCVKatalysator ist in 10 richtung durch kontinuierliche Entfernung der Proder
gleichen Figur gegeben. Zwei wichtige Merkmale dukte zwecks Verhinderung einer weiteren Krackung
sind aus der F i g. 2 ersichtlich. Das eine besteht der Benzinkomponenten offensichtlich geringer. Es
darin, daß die Umwandlung mit dem geschmolzenen ist weiterhin ersichtlich, daß bei Katalysator-Extrakt-Zinkchloridkatalysator
bei einem vergleichbaren Verhältnissen bis herauf zu etwa 0,4 die Selektivität
Katalysator-Extrakt-Verhältnis immer höher ist als 15 besser ist, als sie mit dem Kontaktkatalysatorsystem
mit dem System vom Typ mit Kontaktkatalysator erzielt wird. Es ist auch zu berücksichtigen, daß die
und daß die bei hohen Katalysator-Extrakt-Verhält- Versuche mit den Kontaktkatalysatoren mit frischem
nissen erreichte Umwandlung in Verbindung mit Katalysator, der nicht mit Asche und Kohlenstoff
dem geschmolzenen Zinkchloridkatalysator viel verunreinigt war, durchgeführt wurden, so daß die
größer ist. Ein anderes in der F i g. 2 veranschau- 20 Aktivität wesentlich größer ist, als das in einer
lichtes wichtiges Merkmal ist die hohe Umwandlung tatsächlichen praktischen Vorrichtung der Fall wäre.
zu Destillaten im Benzinsiedebereich, die mit dem Die F i g. 4 zeigt wiederum die höheren Um-Zinkchloridkatalysatorsystem
erhalten wird. Dies wandlungsraten, die mit geschmolzenen Zinkchloridwird
besonders bei hohen Katalysator-Extrakt- katalysatoren erzielt werden können, verglichen mit
Verhältnissen, d. h. über etwa 0,3, deutlich. Auch 25 dem Kontaktkatalysatorsystem. Es sind 3 Stunden
dies steht im Gegensatz zu den Ergebnissen, die mit erforderlich, um mit dem Kontaktkatalysatorsystem
dem Kontaktkatalysatorsystem (d. h. mit dem Kata- eine Umwandlung von 75% zu erreichen; dem-·
lysator aus Ni—Co—Mo-Sulfid auf AI2O3) erhal- gegenüber sind weniger als 5 Minuten Verweilzeit
ten wurden, wo die im Benzinbereich siedenden notwendig, um die gleiche Umwandlungshöhe mit
Destillate immer nur einen geringen Anteil der ins- 30 dem geschmolzenen Zinkchloridkatalysator zu ergesamt
erzeugten Destillatöle ausmachten. Ein wich- reichen.
tiger Vorteil des geschmolzenen Zinkchlorid-Kataly- Die F i g. 5 veranschaulicht einige Werte hinsatorsystems
ist demgemäß die Möglichkeit zur sichtlich der Selektivität der Umwandlung als Funk-Herbeiführung
einer einstufigen direkten Umwand- tion der Extraktgesamtumwandlung bei ausgewählten
lung von Kohlenextrakt zu hochoctanigem Benzin. 35 Bedingungen für die beiden Katalysatorsysteme. Es
Octanzahlbestimmungen von dem Benzin, das aus ist ersichtlich, daß die Selektivität, insbesondere bei
Extrakt mit Zinkchlorid erzeugt wurde, zeigten eine milderen Arbeitsbedingungen, d. h. tieferen Tem-Researchoctanzahl
von 89 klar, und zwar ohne peraturen, mit dem Zinkchloridkatalysatorsystem irgendeine weitere Raffination oder Reformierungs- viel besser ist als mit dem Kontaktkatalysatorsystem,
behandlung. 40 Die F i g. 6 gibt einen Überblick über den Ein-
Die F i g. 3 gibt einen weiteren Vergleich von fluß von Temperatur und Druck auf die Extrakt-Ergebnissen,
die unter vergleichbaren Bedingungen umwandlung bei einem Zinkchloridkatalysatormit
den beiden Katalysatorsystemen erhalten wur- system. Es ist ersichtlich, daß erhebliche Umwandden.
Besonders interessant ist hier die rasche Zu- lungen selbst bei tiefen Drücken in der Gegend von
nähme des Isobutan-Normalbutan-Verhältnisses mit 45 etwa 140 atü bei recht tiefen Temperaturen erzielt
zunehmendem ZnCfe-Extrakt-Verhältnis. Bei hohen werden können. Es hat weiterhin den Anschein, daß
Katalysator-Extrakt-Verhältnissen kann erfindungs- bei diesen Temperaturen die erzielte Umwandlung
gemäß ein Benzin hergestellt werden, das einen sehr offenbar nicht zu empfindlich auf den tatsächlichen
hohen Anteil an Isoparaffinen enthält; dies ist Druck anspricht. So können durch Betrieb bei sehr
durchaus vergleichbar mit dem Material, das nor- 50 tiefen Temperaturen in der Gegend von 343° C
malerweise durch Hydrokracken von hydrofinierten beträchtliche Umwandlungen selbst bei sehr tiefen
Erdöleinsatzmaterialien mit Doppelfunktion-Kon- Drücken, gegebenenfalls so tief wie etwa 35 atü
taktkatalysatoren erzeugt wird. Das Isobuten-Nor- erreicht werden.
malbutan-Verhältnis ist immer höher als mit dem Die F i g. 7 zeigt die Wirkung der Betriebs-Kontaktkatalysatorsystem,
wie das am Unterende 55 temperatur bei konstanter Zeit und konstantem des Diagramms veranschaulicht ist. Dies zeigt, daß Druck auf die in einer einzigen Stufe erhaltenen
keine Säurekrackfunktion im Falle des Kontakt- Benzinausbeuten, d. h. die Fraktion des gesamten
katalysatorsystems vorhanden ist. Der scharfe flüssigen Produkts, die innerhalb des Benzinbereichs
Wendepunkt im Isobutan-Normalbutan-Verhältnis siedet. Das Diagramm zeigt weiterhin den Einfluß
erfolgt bei einem Katalysatorverhältnis von etwa 60 der Betriebstemperatur auf die Selektivität des Ver-0,3.
Dies bedeutet, daß, wenn aller aus dem Extrakt fahrens. Es ist ersichtlich, daß die Benzinausbeute
abgegebene Stickstoff zu Ammoniak hydriert wird, mit der Betriebstemperatur ansteigt, aber selbst bei
potentiell genügend Ammoniak erzeugt wird, um alles Temperaturen so tief wie 330; C siedet mehr als die
anwesende Zinkchlorid in Form eines Komplexes. Hälfte des flüssigen Produkts innerhalb des Benzinder
2 Mol Zinkchlorid auf 1 Mol Ammoniak enthält, 65 bereichs. Es ist also offenbar in jedem Falle möglich,
bei einem Katalysatorverhältnis von 0,3 zu binden. die schwerere Flüssigkeit zurückzuführen, um letzt-Die
hier gezeigten Werte veranschaulichen, daß lieh eine Umwandlung von allen flüssigen Produkten
eine hohe Selektivität bei der Umwandlung von in Benzin zu erhalten. Es ist weiterhin ersichtlich.
13 14
daß die Selektivität des Verfahrens besser wird, wenn Metallen auf einem Träger geringer Krackaktivität,
die Betriebstemperatur verringert wird, und daß nämlich Aluminiumoxyd, mit der nachstehenden
demgemäß die Benzinausbeuten bei tiefen Arbeits- Zusammensetzung: 0,1% Co, 3,8% Ni und 6,8%
temperature^ z.B. bei 385 0C oder tiefer, erstaun- Mo auf einem Aluminiumoxydgelträger. Der Kataly-
lich hoch sind. 5 sator B ist ein Katalysator mit Metallen auf einem
Fyren—z,nU2 aktiven Krackträger, nämlich Siliciumdioxyd—AIu-
Es wurden Versuchsläufe unter Verwendung von miniumoxyd, mit der nachstehenden Zusammen-
Pyren durchgeführt, d. h. einem mehrkernigen aro- Setzung: 0,1% Co, 3,8% Ni und 6,8% Mo auf
matischen Kohlenwasserstoff, der im wesentlichen einem technischen Krackträger mit einem Gehalt
frei von Stickstoff-, Sauerstoff- und Schwefelverun- io von 12,5% Aluminiumoxyd und 87,5% Silicium-
reinigungen ist (d. h. einen niederen NOS-Gehalt dioxyd.
hat, wie das manchmal zur Vereinfachung aus- Diese Versuchsläufe zeigten eindeutig, daß selbst
gedruckt wird) und weiterhin auch aschefrei ist, um in Verbindung mit einem Einsatzmaterial von gerin-
die Wirksamkeit des Verfahrens gemäß der Erfin- gern Stickstoff-, Sauerstoff- und Schwefelgehalt die
dung bei Verwendung eines aus Erdöl stammenden 15 Anwendung großer Mengen an Zinkhalogenidkataly-
Einsatzmaterials darzulegen. Die Endanalyse des sator wünschenswert ist, zumindest im Falle von
Pyren-Einsatzmaterials ist nachstehend angegeben: mehrkernigen aromatischen Kohlenwasserstoffen. So
Element waren bei Anwendung eines tiefen Katalysator-Ein-
H 4,97 satzmaterial-Verhältnisses von 0,07 die erhaltenen
C 94,84 20 Ergebnisse deutlich schlechter als die mit den
N 0,02 bekannten Katalysatoren erzielten Ergebnisse. Wenn
O 0,06 jedoch größere Mengen des geschmolzenen Salzes
S 0,11 verwendet wurden, war die Aktivität beträchtlich
Die Anwendung von Zinkchlorid wurde mit größer als die der bekannten Katalysatoren; dies
sulfidierten Nickelmolybdat-Katalysatoren ver- 25 gilt selbst dann, wenn ein Krackträger im bekannten
glichen. Werte für Versuchsläufe mit ZnCk und Katalysator Anwendung fand. Insbesondere war die
zwei handelsüblichen technischen Kontaktkataly- Ausbeute am Material, das im Benzinbereich siedet,
satoren sind nachstehend in der Tabelle III ange- im Falle des Zinkchloridkatalysators wesentlich
geben. Der Katalysator A ist ein Katalysator mit größer.
Tabelle III
Hydrokrackung von Pyrenbeschickung geringen NOS-Gehalts mit ZnCl2-Katalysator
Hydrokrackung von Pyrenbeschickung geringen NOS-Gehalts mit ZnCl2-Katalysator
Vergleich mit anderen Katalysatorsystemen
Bedingungen für alle Versuche: Temperatur 4270C
Verweilzeit 1 Stunde
Gesamt-Heißdruck 295 atü
Gesamt-Heißdruck 295 atü
Katalysator A
Katalysator B
Zinkchlorid
Katalysator-Kohlenwasserstoff-Bestand
Ausbeuten, Gewichtsprozent,
FAF-Beschickung
FAF-Beschickung
C1-C3
n-GjHio
C5-200°C-Destillat
200 bis 340°C-Destillat
200 bis 340°C-Destillat
Wasserstoffverbrauch, Gewichtsprozent der Beschickung
0,30
1,03
2,7 45,8
5,33
0,30
1,9
0,5
0,5
13,5
61,3
61,3
6,5
0,07
0,63 0,7
6,6
3,0
3,0
1,23
1,0
13,4 9,6 1,7
54,4 5,2
9,22
KOhIe-ZnCl2
Die nachstehende Tabelle IV faßt die Ergebnisse 55
zusammen, die bei der Hydrokrackung von Kohle selbst erhalten wurden; bei der verwendeten Kohle
handelte es sich um eine hochflüchtige bituminöse Kohle.
Hydrokrackung von Kohle mit ZnCk-Katalysator
Beschickung, Kohle
Gewicht der Beschickung, g 25,0
ZnCl2, g 75,0
Temperatur. C 385 5
Druck, atü 140
Aufenthaltszeit, Min 60
Ausbeuten, FAF-Beschickung Gewichtsprozent
CH4 0,9
<■ C2H6- 2,3
C3H8 7,1
i-CiHio 7,5
n-C4Hio 1,2
C5-150°C-Destillat 43,8
150 bis 200°C-Destillat 4,4
200 bis 400GC-Destillat 4,0
Umwandlung, FAF-Kohlebeschickung .. 74,8 Wasserstoffverbrauch,
FAF-Kohlebeschickung 8,7
Kohlenextrakt—2 Die nachstehende Tabelle V gibt eine Zusammenstellung
der angewendeten Bedingungen und der erhaltenen Ergebnisse bei der Hydrokrackung von
Kohlenextrakt unter Verwendung von Zinkchloridschmelze als Katalysator zur Erzeugung einer hohen
Ausbeute an Destillat, das im Benzinbereich siedet. Es ist ersichtlich, daß die Ergebnisse mit jenen vergleichbar
waren, die mit Zinkchlorid erhalten wurden.
Hydrokrackung von Kohlenextrakt mit Zinkbromidschmelzen
Temperatur 385 bis 4270C, Druck 211 bis 295 atü
ZnBra-Kohlenwasserstoff-Bestand, Gewichtsverhältnis
" Temperatur, 0C
Druck, atü
Aufenthaltszeit, Min
Ausbeuten, Gewichtsprozent
FAF-Beschickung
FAF-Beschickung
Ci- bis C3-GaS
n-CaHio
1-C4H10
C5-200°C-Destillat
200bis400°C-Destillat ..
Wasserstoffverbrauch,
Wasserstoffverbrauch,
FAF-Beschickung
Umwandlung zu
-400°C-Produkten,
FAF-Beschickung
-400°C-Produkten,
FAF-Beschickung
Katalysator Zinkbromid
1,0
385
211
60
4,1
0,3
2,0
63,5
10,1
7,29
81,3
1,0 399 211 60
9,8 0,6 5,0 62,6 3,9
7,44
82,0.
1,0 427 295 60
11,3 1,7 8,0
62,3 4,3
8,94
89,4
Claims (4)
1. Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen
Einsatzmaterials, das schwerer als Benzin ist, zu Benzin, bei dem das Einsatzmaterial
in einer Hydrokrackzone bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart von Wasserstoff mit einem Katalysator in innige
Berührung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator geschmolzenes Zinkchlorid oder geschmolzenes
Zinkbromid oder ein geschmolzenes Gemisch dieser Salze, gegebenenfalls nach dem Zumischen
von Halogeniden der Elemente "mit den Ordnungszahlen 23 bis 28 bzw. Molybdänsulfid oder
-oxyd, verwendet und eine Menge des geschmolzenen Metallsalzes in der Hydrokrackzone aufrechterhält,
die die zur stöchiometrischen Umsetzung mit irgendwelchen Stickstoff- oder Schwefelverbindungen des Einsatzmaterials erforderliche
Menge um einen Betrag von mindestens 15 Gewichtsprozent des Einsatzmaterials in der
Hydrokrackzone übersteigt.
.
.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Katalysator verwendet,
dessen Schmelzpunkt durch Zugabe von Wasser verringert worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei 250 bis
5000C und 35 bis 700 kg/cm2 hydrokrackt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Einsatzmaterial Kohle oder Kohlenextrakt verwendet, der im wesentlichen frei von unterhalb
4000C siedenden Anteilen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
N. A. B u t k ο w und L. M. O s s i ρ ο w a, Chemisches Zentralblatt, 1957, S. 1564.
N. A. B u t k ο w und L. M. O s s i ρ ο w a, Chemisches Zentralblatt, 1957, S. 1564.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
M9 590/415 Ϊ. 6» O Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1777764A GB1095851A (en) | 1964-04-29 | 1964-04-29 | Process for the hydrocracking of hydrocarbonaceous materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1275234B true DE1275234B (de) | 1968-08-14 |
Family
ID=10101021
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC35715A Pending DE1275234B (de) | 1964-04-29 | 1965-04-28 | Verfahren zur Hydrokrackung eines vorwiegend mehrkernigen aromatischen kohlenwasserstoffhaltigen Einsatzmaterials zu Benzin |
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BE (1) | BE663191A (de) |
DE (1) | DE1275234B (de) |
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NL (1) | NL6505516A (de) |
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NL169343C (nl) * | 1969-07-15 | 1982-07-01 | Shell Int Research | Werkwijze voor het hydrogenerend kraken van een koolstofhoudend materiaal. |
US3625861A (en) * | 1969-12-15 | 1971-12-07 | Everett Gorin | Regeneration of zinc halide catalyst used in the hydrocracking of polynuclear hydrocarbons |
US4081400A (en) * | 1977-02-01 | 1978-03-28 | Continental Oil Company | Regeneration of zinc halide catalyst used in the hydrocracking of polynuclear hydrocarbons |
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-
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- 1965-04-29 BE BE663191A patent/BE663191A/xx unknown
- 1965-07-30 GB GB3272965A patent/GB1095852A/en not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
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Also Published As
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NL6505516A (de) | 1965-11-01 |
GB1095852A (en) | 1967-12-20 |
GB1095851A (en) | 1967-12-20 |
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