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Schwerkraft-Klappdavit Außer .den bekannten Schwerkraft-Klappdavits,
bei -denen Hieven des Bootes und Einholen ;der Klappdavits bzw. Auslegen der Klappdavits
und Fieren des Bootes durch zwei voneinander getrennte Arbeitsvorgänge bewirkt wird,
sind auch Schwerkraft-Klappdavits in Gebrauch ,genommen worden, die durch ein gleichzeitig
das Hieven und Fieren des Bootes bewirkendes Seil einholibar bzw. auslegbar sind.
Eine der :bekannten Anlagen dieser Art arbeitet in der Weise, daß sich der in Querlage
zum Davit befindliche Block nach dem Aufhieven :des Bootes mit seiner Oberkante
gegen den Kopf des im Begrenzungsstander hängenden Klappdavits legt und :beim Weiterziehen
an dem Bootshebeseil .den Klappdavit mitnimmt, wobei sich ein .am Kopf ,des Klappdavits
befindlicher Haken in eine am oberen Teil des Blockes befindliche Öse einschiebt.
Dadurch wird nach einer .gewissen Bewegungsstrecke des Klappdavits die Bootslast
am Klappdavit aufgehängt. Beim Zuwassersetzen des Bootes nimmt die Bootslast den
Klappdavit beim Fieren .des Bootsseiles so lange .mit, bis .der Klappdavit im Begrenzungsstander
hängt. Darauf fiert .das Boot am Bootsseil weiter.
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Außerdem ist eine Einrichtung bekannt, die in ähnlicher Weise- wie
die vorbeschriebene arbeitet, sich jedoch von dieser noch dadurch unterscheidet,
daß der Bootshebeblock nicht quer zum Klappdavit, sondern mit der Klappdavitebene
fluchtend aufgehängt ist und daß der Begrenzungssiander dazu dient, .die selbsttätig
wirkende Kupplung zwischen Block und Klapp-davit im erforderlichen Augenblick zu
lösen.
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Die beschriebenen Einrichtungen besitzen jedoch mehrere schwerwiegende
Nachteile. So besteht z. B. beim Einhieven des Bootes bei schlingerndem Schiff und
in den Bootsseilen querschaukelndem Boot bzw. bei stampfendem
Schiff
und längsschaukelndem Boot die Gefahr, daß der Bootsblock nicht in dem richtigen
Augenblick von dem am Klappdavit vorhandenen Haken aufgefangen und infolge-> dessen
die Bootslast nicht oder nicht einwandfrei mit dem Klappdavit gekuppelt wird. Auch
kann es bei Fieren .des Bootes bei Schräglage des Schiffes nach der dem Boot entgegengesetzten
Seite vorkommen, daß der am Klappdavit befindliche Haken den Bootsblock bei Erreichen
der größten Ausladung des Klappdavits nicht freigibt, das Boot also in den Klappdavits
hängend festhält. Ein weiterer Nachteil besteht noch ,darin, daß .das Hieveseil
für .den Kupplungszweck entweder mit einem Block versehen sein muß, wie es bei den
beschriebenen Anlagen der Fall ist, oder mit einem andersgearteten Kupplungsteil.
Es ist jedoch bekannt und wird aus der Praxis immer wieder berichtet, daß durch
das Hin- und Herschlagen von schweren, an den unteren Bootsseilenden befindlichen
Teilen, wie Blöcke u. dgl., nach dem Loswerfen der Bootsseile von dem zum
Aufschwimmen gekommenen Boot Verletzungen der Bootsinsassen vorkommen.
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Diesen Nachteilen soll durch die Erfindung, unter Beibehaltung der
Einseilbedienung für Boot und Bootsausleger zugleich, abgeholfen werden.
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In ,der Zeichnung ist in Fig. i bis 6 ein Ausführungsbeispiel der
neuen Einrichtung in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen dargestellt. Fig. i zeigt
.die neue Einrichtung im Zusammenhang mit einer Gesamtansicht des Klappdavits, und
zwar im Stadium des Bootssenkens. Klappdavit A befindet sich :dabei in seiner größten
Ausladung, in .der er durch den Begrenzungsstander B festgehalten wird. In Fig.
:2, Seitenansicht des Klappdavitkopfes, Fig. 3, Ansicht des Klappdavitkopfes in
Pfeilrichtung C, und Fig. q., Schnitt I-I durch den Kopf des Klappdavits A sind
die zu der neuen Einrichtung gehörenden Einzelteile bezeichnet. Es bedeuten: D und
E zwei fest miteinander verbundene Seiltrommeln, von denen Trommel D .das
Zugseil K und Trommel E das Lastseil L mit entgegengesetzter Wickelrichtung aufnimmt.
F zeigt .den Befestigungspunkt des Seiles K, und G den Befestigungspunkt des Seiles
L. Die Trommeln D und E drehen sieh in .dem gegabelten oberen Ende
des Klappdavits A um den Bolzen H. Am Umfang der Trommelwangen befindet sich in
mäßigem Winkelabstand vom Seilbefestigungspunkt F ein Sperrzahn 3-7. An dem Klappdavit
ist nahe .am Umfangskreis der Seiltrommelwangen ein Schieber N in .den Führungen
0 gleitend angeordnet. Schieber N ist mit einer Zugstange P versehen, die durch
den am Klappdavit A befindlichen Stopperknaggen O geführt und mit dem - Begrenzungsstander
B oder einer dem gleichen Zweck dienenden Einrichtung verbunden ist. Zwischen dem
Stopperknaggen Q und dem Schieber N ist eine Druckfeder R angebracht, die bei Entlastung
den Schieber N bis in die Nähe der Trommelwangen vorschiebt.
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Die neue Einrichtung arbeitet folgendermaßen: i. Bootsaussetzen: Der
Klappdavit steht aufrecht, das Boot hängt in Seil L an Trommel E. Die damit fest
verbundene Trommel D kann sich nicht drehen, weil in dieser Stellung Sperrzahn M
unten gegen Schieber 1' liegt, der durch den Druck der Feder R in Sperrstellung
gelangen konnte, weil der Begrenzungsstander B in dieser Stellung des Klappdavits
A schlaff herunterhängt und die Zusammenpressung der Feder R infolgedessen aufgehoben
ist. Da die Trommeln D und E am Klappdavitkopf mittels Sperrzahn M und Schieber
N gegen Drehen festgehalten sind, wirkt das Bootsgewicht wie fest am Klappdavit
(A) aufgehängt, so daß beim Nachlassen des Seiles K ein Auskippen des Klappdavits
A erfolgt. Das Auskippen des Klappdavits A setzt sich so lange fort, bis der Begrenzungsstander
B straff wird und dabei den Schieber N gegen den Federdruck bis zum Anschlag an
Stopperknaggen 0 zurückzieht. Inwischen hat aber das Kräftespiel der in den Seilen
K und L wirkenden Züge bewirkt, daß sich Sperrzahn 11-T vom Stopperknaggen O abgehob.en
-hat, so daß für das Zurückziehen des Schiebers N außer der Federkraft keine Kraft
überwunden zu werden braucht. Jetzt kann der an Trommel D befindliche Sperrzahn
.1I frei am Schieber N vorbeigehen und die Trommel E durch weiteres Nachfieren des
Seiles k das Seil L zum Ablaufen bringen. Da .die Seile L und IL auf Trommel
E bzw. D
entgegengesetzt aufgewickelt sind, läuft Seil L mit .dem daran hängenden
Boot von Trommel E ab, während sich Seil K so lange auf Trommel D aufwickelt, bis
das Boot zu Wasser gesetzt worden ist. a. Bootseinsetzen: Der Klappdavit A hängt
ausgelegt am Begrenzungsstander B, Seil IL wird eingehievt, dadurch werden _die
Trommeln in einem Drehsinn in Bewegung .gesetzt, daß sich Seil L auf Trommel E aufwickelt
un_1 das Boot somit aufhebt. Dies geht so lange vor sich, bis Seil k von Trommel
D bis zum Befestigun:gspi:inkt F abgelaufen ist. Darauf wird bei Fortsetzen des
Zuges an Seil K der Klappdavit A mitangehoben. Nun wird Begrenzungsstander B schlaff
und Schieber #" durch den frei werdenden Druck der Feder R in Sperrstellung geschoben.
Die Stellung der jetzt nicht mehr drehenden Trommel ist so, i däß Sperrzahn 11T
mit geringem Abstand unterhalb des Schiebers N steht. Mit zunehmendem
Aufkommen
von Boot und Klappd.avit wird die Zug kraft K immer geringer, während Zugseil L
in gleichbleibendem Maße durch das Bootsgewicht beansprucht wird. Es ergibt -sich
dann ein Punkt, bei dem das Lastmoment (Bootsgewicht am Halbmesser der Trommel E)
das Kraftmoment (Zug in Seil K am Halbmesser der Trommel D) übersteigt, so daß eine
entgegengesetzte Drehung der Trommel erfolgen würde, wenn .die Trommel nicht durch
den in diesem Übergangs-.sta-dium allmählich gegen Schieber N sich legenden Sperrzahn
11r1 ' daran gehindert würde. Die Bootslast ist jetzt mit dem Klappdavit
fest verbunden und das bis soweit freie Kräftespiel am Kopf des Klappdavits A ausgeschaltet.
Das Boot ist deshalb in dieser etwa der Darstellung in Fig.5 und 6 .der Zeichnung
entsprechenden Bewegungsphase sicher mit dem Klappdavit verkuppelt.
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Die Trommel D ist im Durchmesser deshalb größer als Trommel E gehalten,
.damit die zum Bootsherben bei voll ausgelegtem Bootsausleger erforderliche Kraft
untersetzt und auch das Kräftespiel am Kopf des Klappdavits günstig beeinflußt wird.
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Die Vorteile .der neuen Einrichtung gegenüber den eingangs beschriebenen.
bestehen zur Hauptsache darin, daß die Betriebssicherheit unter allen betrieblichen
Bedingungen gewährleistet ist und nicht mehr von einem Eingriffs- bzw. Lösevorgang
abhängt, :bei .denen die Möglichkeit besteht, daß sie im kritischen Augenblick ihrer
Aufgabe nicht .gerecht werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurah, daß .die
Bootsseile keinerlei Blöcke bzw. Kupplungsteile aufweisen.