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Sicherheitseinrichtung für Lokomotiven und Triebfahrzeuge Im Hauptpatent
707 535 ist eine Sicherheitseinrichtung für Lokomotiven und Triebfahrzeuge mit durch
Streckenanschläge auf mechanischem Wege betätigten Schaltvorrichtungen geschützt,
die sich dadurch auszeichnet, daß bei einer bestimmten Anzahl von Streckenanschlägen
diese in - verschiedenem Zusammenspiel betätigt werden und eine größere Anzahl von
Schaltvorgängen einer Schalteinrichtung hervorrufen, als Streckenanschläge vorhanden
sind.
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Bei der in dem Hauptpatent beschriebenen Anordnung sind als Schaltvorrichtung
zwei Schaltzylinder vorhanden, durch deren Kolben die vorhandenen Druckluftsteuerkreise
betätigt werden. Diese Kolben arbeiten dabei als Schieber, wobei einer derselben
als Doppelschieber ausgebildet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung der den
Gegenstand des Hauptpatents bildenden Anordnung zu schaffen. und insbesondere die
Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich bei der Abdichtung der Steuerzylinder ergeben.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zur Steuerung der Druckluftstromkreise
für jeden der durch die Streckenanschläge bewirkten Steuervorgänge ein besonderes,
durch einen Hilfszylinder betätigtes Dreiwegeventil vorhanden ist, von denen ein
Teil durch je einen Streckenanschlag betätigt wird, während der bzw. die restlichen
bei gleichzeitiger Betätigung mehrerer Streckenanschläge umgesteuert werden, wobei
die erstgenannten Dreiwegeventile gleichzeitig unwirksam gemacht werden.
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Im folgenden soll die Erfindung näher an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert werden, das in der Zeichnung dargestellt ist.
i und 2
bedeuten zwei an dem Fahrzeug vorgesehene Anschlaghebel, die mit entsprechenden
Gegenanschlägen der Strecke zusammenarbeiten. Bei Betätigung der Anschlaghebel i
und 2 werden die Druckluftsteuerstromkreise I und II geschlossen. Werden die Anschlaghebel
i und 2 gleichzeitig betätigt, so wird ein Druckluftstromkreis III geschlossen.
Für jeden der Steuervorgänge ist ein Dreiwegeventil i i, 12 und 13 vorgesehen. Diesen
Dreiwegeventilen sind die Steuerzylinder i i o, 120, 130 zugeordnet. Der
Steuerzylinder i 3o ist über die Leitung 131 unmittelbar an die Druckluftleitung
5 angeschlossen, in der zur Abschaltung das Dreiwegeventil6 liegt. Die Druckluftzuleitungen
i i i zu dem Steuerzylinder i i o und 12 1 zu dem Steuerzylinder 120 sind über !ein
weiteres Dreiwegeventil i o an die Druckluftleitung 5 angeschlossen. Die Aufgaben
dieses Dreiwegeventils Io werden später erläutert.
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Mit dem Anschlaghebel i ist die Steuerwelle 21 und mit dem Anschlaghebel
2 die Steuerwelle 22 verbunden. Vorteilhafterweise sind Gelenkverbindungen 23 bzw.
24 zwischen den Anschlaghebeln i und 2 und den Steuerwellen 21, 22 vorhanden, die
es beispielsweise möglich machen, die Anschlaghebel aus der Arbeitsstellung zu :entfernen.
Zur Lagerung der Anschlaghebel i und 2 dienen die an der Welle 21 bzw. 22 sitzenden
oder befestigten Armteile 25 bzw. 26. 27 und 28 sind Rückstellfedern, die auf die
Armteile 25 bzw. 26 und damit auf die damit verbundenen Wellen 21, 22 Rückstellkräfte
ausüben. An dem Wellenteil 2I, der von dem Anschlaghebel i betätigt werden kann,
sitzt ein Anschlagnocken 31. Dieser Anschlagnocken 31 arbeitet mit einem Verriegelungshebel
32 zusammen. Solange der Anschlaghebel i und damit die Welle 21 und der Verriegelungsnocken
31 in der Ruhelage sind, wird durch den Anschlaghebel 32 der Kolben iIoa des Hilfssteuerzylinders
i i o verriegelt. Hierbei befinden sich das Dreiwegeventil i i in der in der Zeichnung
dargestellten Entlüftungsstellung, bei der die von dem Dreiwegeventil ausgehende
Steuerleitung IIa entlüftet ist. Wird durch einen Streckenanschlag der Anschlaghebel
i betätigt, so wird hierbei die Welle 21 mitgenommen und der drehbar aufgehängte
Verriegelungshebel 32 aus der Verriegelungsstellung entfernt. Nunmehr wird der Kolben
i ioa des Hilfssteuerzylinders i i o unter dem Einfluß des auf ihm lastenden Luftdruckes
verschoben, wobei das Dreiwegeventil i i aus der Entlüftungsstellung in die Arbeitsstellung
umsteuert. Der obere Ventilteller legt sich an den zugehörigen Ventilsitz an, während
sich der untere Ventilteller von seinem Sitz abhebt. Nunmehr wird der Druckluftsteuerstromkreis
I geschlossen, der von der Leitung 5 über die Leitung 5i, das Dreiwegeventil i i
sowie die Leitung iIa verläuft. In genau der gleichen Weise wird das Dreiwegeventil
12 durch den Anschlaghebel 2 betätigt. In diesem Falle wird durch den mit der Welle
22 verbundenen Verriegelungsanschlag 33 der Sperrteil 34 verdreht. Hierdurch wird
die Bewegung des über das Dreiwegeventil i o von der Leitung 5 über die Leitung
121 gesteuerten Kolbens des Hilfszylinders i 2o des Dreiwegeventils 12 freigegeben.
Das Ventil 12 wird umgesteuert. Der obere Ventilteller legt sich auf die ihm zugeordneten
Ventilsitzflächen an, während der untere Ventilteller den Durchtritt der Luft durch
das Dreiwegeventil 12 freigibt. Infolgedessen wird die Entlüftung der Leitung 12-
aufgehoben und diese von der Leitung 51 über das Dreiwegeventil 12 mit Druckluft
gespeist, wodurch der Druckluftstromkreis II geschlossen wird.
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Befinden sich die Anschlaghebel i und 2 in der Ruhestellung oder ist
nur einer dieser beiden Anschlaghebel aus der Ruhestellung entfernt, so bleibt der
Hilfssteuerzylinder 130 des Dreiwegeventils 13 in der Ruhestellung. Er wird hierbei
durch die Verriegelungshebel 4I und 42 verriegelt, von denen der Hebel 41 mit dem
Anschlag 3 i der Welle 21 und der Hebel 42 mit dem Anschlag 33 der Welle 22 zusammenarbeitet.
Diese beiden Verriegelungshebel sind zweiarmig ausgeführt und liegen mit ihren den
Anschlägen 31 bzw. 33 gegenüberliegenden Enden an dem zweiarmigen Sperrhebelteil
44 an, der an der Kolbenstange des Steuerkolbens I3oa des Hilfssteuerzylinders I3o
angelenkt ist. Der Hebelteil, 44 liegt außerdem an dem Armteil 45 an, der einerseits
an der Ventilspindel des Doppelumsteuerventils Io anliegt, andererseits mit der
Ventilspindel des Dr eiwegeventils 13 gelenkig verbunden ist.
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Werden nun die beiden Anschlaghebel i und 2 gleichzeitig betätigt,
so wird die Verriegelung der Sperrhebel 44 42 aufgehoben. Dies hat zur Folge, daß
der Hilfssteuerzylinder 130 wirksam wird und die Dreiwegeventile i o und 13 umsteuert.
Durch die Umsteuerung des Ventils io wird zunächst bewirkt, daß die Druckluftzufuhr
zu den Zylindern i io, 12o unterbrochen wird und diese Zylinder gleichzeitig über
das Dreiwegeventil entlüftet werden. Die Umsteuerung des Ventils 13 hat zur Folge,
daß nunmehr der Druckluftstromkreis III über die Steuerleitung 51, das Dreiwegeventil
13 und die Leitung 13'
geschlossen wird. Die Ventile i i und 12 werden in
diesem Falle wegen Entlüftung der ihnen zugeordneten Steuerzylinder i i o, i 2o
nicht betätigt.