DE719246C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen

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DE719246C
DE719246C DEI61864D DEI0061864D DE719246C DE 719246 C DE719246 C DE 719246C DE I61864 D DEI61864 D DE I61864D DE I0061864 D DEI0061864 D DE I0061864D DE 719246 C DE719246 C DE 719246C
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DE
Germany
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water
dyes
dye
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hydrogen chloride
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Expired
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DEI61864D
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English (en)
Inventor
Dr Hans Krzikalla
Dr Heinrich Wenning
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B69/00Dyes not provided for by a single group of this subclass
    • C09B69/001Dyes containing an onium group attached to the dye skeleton via a bridge

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Farbstoffen Es wurde gefunden, daß man wasserlösliche Farbstoffe erhält, wenn man organische Farbstoffe, die mindestens eine aliph.atisch gebunden,e Oxygruppe :enthalten, mit Formaldehyd oder dessen Polymeren, Mineralsäuren oder deren Anhydriden und tertiären organischen Stickstoffbasen umsetzt.
  • Die Umsetzung erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß man zunächst auf den Farbstoff, der gewünschtenfalls in einem die Umsetzung nicht störenden Lösungsmittel, z. B. Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff oder Tetra-# hydrofuran, gelöst oder suspendiert sein kann, eine mindestens äquivalente Menge Formaldehyd oder des besser zu handhabenden Paraformaldehy4s in Anwesenheit einer mindestens einer äquivalenten Menge einer wasserfreien Mineralsäure einwirken läßt. Am zweckmäßigsten benutzt man hierzu wasserfreien Chlorwasserstoff, den man durch die Farbstoff und Paraformaldehyd enthaltende Lösung .oder Suspension leitet. Anschließend gibt man, zu dem Umsetzungsgemisch, aus dem man vorher den nicht umgesetzten Chlorwasserstoff entfernt hat, eine mindestens äquivalente Menge deiner tertiären Stickstoffbase. Als solche kommen in Betracht z. B. aliphatische tertiäre Amine, wie Triäthyl- oder Triäthan.olamin, Tetramethyläthylendiamin, ferner tertiäre heterocyclische Stickstoffbasen, wie Pyridin und seine Homologen, N-Methylpiepridin oder N-Alkylpyrrolidine.
  • Bei der ersten Stufe wird offenbar die Hydroxylgruppe des Farbstoffs durch ein Molekül des Formaldehyds und ein Molekül der Säure, beispielsweise des Chlorwasserstoffs, in ,eine Chlormethoxygruppe übergeführt, die sich dann in der zweiten Stufe mit der tertiären Stickstoffbase zu einer quartären Ammoniumgruppe umsetzt.
  • Man kann auch beide Stufen zu einer @einzigen zusammenziehen und beispielsweise in eine Mischung des Farbstoffs mit Paraforinald,ehyd und tertiärer Base so lange Chlorwasserstoff einleiten, bis die gewünschte Verbindung entstanden ist. Hierbei kann man die tertiäre Base selbst als Lösungsmittel benutzen.
  • Die Umsetzung erfolgt im allgemeinen am glattesten bei gewöhnlicher oder mäßig, auf 4o bis 5o' erhöhter Temperatur; oft -empfielilt es sich sogar, mäßig, d. h. auf etwa o bis io-, zu kühlen. Die entstandenen quartären Ammoniumsalze werden durch wässerige Säuren und Basen aufgespalten, so daß man die Umsetzung nicht in Anwesenheit w2sentlicher Mengen Wasser vornehmen darf. " Als Ausgangsfarbstoffe kommen Vertreter der verschiedensten Farbstoffklassen in Betracht, z. B. Azofarbstofe, Anthrachinonfarbstoffe, Carbeniumfarbstoffe, wie Triphenylmethanfarbstoffe, oder Nitrofarbstoffe. Die aliphatische Oxygruppe kann in diesen Farbstoffen in Form einer Oxalkylgruppe, z. B. Oxymethyl-, Oxyäthyl-, Dioxypropyl- oder Oxalkyläthergruppe,enthalten sein. Diese Gruppen können unmittelbar oder über eine Brücke, z. B. ein Sauerstoffatom, an einen aromatischen Kern des Farbstoffmoleküls gebunden sein. Ferner kommen Carbonsäuregruppen enthaltende Farbstoffe in Betracht; das sind solche, in denen diese Gruppe unmittelbar an einen Arylkern gebunden ist oder mit denen eine Alkylcarbonsäuregruppe, sei es unmittelbar, sei es über eine Brücke, verknüpft ist.
  • Die Ausgangsfarbstoffe können auch mehr als eine Oxygruppe enthalten, außerdem aber auch sonstige beliebige Substituenten, z. B. Halogenatome, Oxy-, Alkaxy-, Aoeto@xygruppen, Alkylgruppen, Nitro- und Acylaminogrupp.en und Alkyls.ulfongriippen oder auch tertiäre Amin:ogruppen.
  • Die so hergestellten wasserlöslichen Farbstoffe können zum -Färben der verschiedensten Werkstoffe, insbesondere zum Färben und Drucken von tierischen Fasern, wie Wolle, Leder oder Seide, oder pflanzlichen Fasern, wie Baumwolle, Leinen, Vis:cose- oder Kupferainmoniakkunstseide, dienen, ebenso zum Färben und Drucken von Cehuloseestern und -äthern sowie von Mischungen aus vorstehend genannten Faserarten. Im allgemeinen wird der Charakter des Farbstoffs durch die Einführung der quartären Ammoniumsalzgruppe nicht wesentlich geändert; nur die Löslichkeit steigt. Aus einem Farbstoff, der an sich in Wasser unlöslich ist, jedoch durch ein Entwicklungsverfahren auf Baumwolle oder Viscosekttnstseid-e erzeugt werden kann, läßt sich nachdem vorliegenden Verfahren ein löslicher substantiver Farbstoff erzeugen. Aus wasserunlöslichen Acetatkunstseidefarbstoffen, z. B. Oxalkylaminoanthrachinonen, oder oxäthylgruppenha.ltigen Azofarbstoffen, die keine Sulfonsäuregruppenenthalten, lassen sich wasserlösliche Farbstoffe :er=halten, mit denen man Acetatkunstseide auch aus wässerigem Bade färben kann. Da sich die wasserlöslichen Farbstoffe beispielsweise durch Behandeln mit wässerigen Alkalien oder Säuren oder auch Salzen, wie z. B. Natriumacetat oder Natriumcarbonat, wieder in die Ausgangsfarbstoffe überführen lassen, kann man sie ausgezeichnet zur Herstellung waschechter Färbungen benutzen. Auch zum Drucken von Geweben aller Art lassen sie sich hervorragend verwenden.
  • Die in den nachstehenden Beispielen an-*gegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel i In eine Mischung von ioTeilen des durch Vereinigen von diazotiertem 2, 4-Dinitroi-aminobenzol mit i-Dioxäthylamina-3-methyl: Benzol erhältlichen Azofarbstoffs, 6 Teilen Paraformaldehyd und i oo Teilen Pyridin leitet man unter Rühren langsam einen Strom von trockenem Chlorwasserstoff oder Schwefeldioxyd. Sobald eine Probe des Umsetzungsgemisches sich in Wasser beim Erwärmen klar löst, ist die Umsetzung beendet. Man gießt das Gemisch auf Eis, saugt den ausgeschiedenen Farbstoff ab und trocknet ihn unter vermindertem Druck bei 4o bis 5o-. Er löst sich leicht in mäßigwarmem Wasser. 3lan kann mit ihm Acetatkunstseide aus wässerigem neutralem Bade färben, wobei man rote Töne erhält. Die Färbungen gleichen den mit dem Ausgangsfarbstoff erhaltenen Färbungen. Beispiel z Man löst ioTeile des durch Vereinigen von dianotiertem i-Amino-2-dioxypropylot,ybenzol mit z - OxynaphthaIin-3-carbons.äure-3', 4'-dimethoxy-5'-chlorphenylamid erhaltenen Farbstoffs und a Teile Paraformaldehyd in zoo Teilen Methylenchlorid. In die auf 5' gekühlte Lösung leitet man trockenen Chlorwasserstöff bis zur Sättigung ein; dann läßt man die Lösung sich auf Zimmertemperatur erwärmen. Nach kurzem Stehen verdampft man einen Teil des Methylenchlorids und treibt so g1°ichzeitig den überschüssigen Chlorwasserstoff aus und versetzt die zurückbleibende Lösung der Chlormethyläth:erverbindun,g langsam mit einer Lösung von 3 Teilen Pyridin in 5o Teilen Methylenchlorid. Nacherfolgtem Umsatz bei 40' dampft man dann zur Trockne ein und erhält den Farbstoff als ein in Wasser leicht lösliches Pulver.- Er färbt aus neutralem Bade Seide in sehr guten wasserechten roten Tönen. Die Umsetzung läßt sich unter im übrigen gleichen Bedingungen auch durchführen mit folgenden Azofarbstoffen:
    Farbton
    diazotiert
    i-Amino-3-oxäthoxy-4-methylbenzol und gekuppelt mit r 2-Oxynaphthalin rot
    desgl. 2-O7,ynaphthaän-3-carbonsäure-
    phenylamid rot
    desgl. i-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon gelb
    Die Farbstoffe sind leicht löslich in Wasser und lassen sich durch Behandeln mit Säuren oder Alkalien wieder in unlösliche Foren bringen.
  • Die wasserlöslichen Farbstoffe können auch zum Färben von Baumwolle dienen. Beispiel 3 Man löst i o Teile des durch Vereinigen von diazotierbem 2-Nitro-4-chlor- i -aminob,enzol mit 2-OxynaPhthalin-3=carbonsäune-2'-dioxypropyloxyphenylamid erhältlichen Azofarbstoffs und 2 Teile Paraformaldehyd in Zoo Teilen Methylenchlorid und sättigt diese Lösung bei o bis 5° mit wasserfreiem Chlorwasserstoff. Dann hält man die Lösung 3/4 Stunden lang auf 25 bis 3o', filtriert von ungelöstem Farbstoff ab und vertreibt den überschüssigen Chlortvasserstoffdurch Verdampfen eines Teils des Methylenchlorids. Die zurückbleibende Lösung der Chlormethylätherverbin-@dung in Methylen@chlorid versetzt man bei 30° mit 2,5 Teilen Pyridin, erwärmt kurze Zeit bei 40° und dampft das Methylenchlorid ab. Der zurückbleibende Farbstoff löst sich sehr leicht in. Wasser und eignet sich zum Bedrukken von BaLunwolle, wobei man rote Färbungen erhält.
  • Beispiel q In eine Mischung von 2o Teilen Dioxäthylami:noanthr.achinon und io Teilen Paraformaldehyd und 35oTeilen N-Äthylpyrrolidin leitet man bei ,gewöhnlicher Temperatur unter Rühren langsam .einen Strom von trockenem Chlorwasserstoff. Wenn sich eine Probe des Gemisches in Wasser löst, gießt man. in Eiswasser, saugt den ausgeschiedenen Farbstoff ab und trocknet ihn bei 40 bis 50° unter vermindertem Druck. Er löst sich leicht in Wasser und kann zum Färben von Acetatkunstseide aus wässerigem Bade benutzt werden. Beim Zusatz von wässerigen Säuren oder Alkalien: entsteht wieder deY Ausgangsfarbstoff. Er färbt in nein blauen Tönern.
  • Beispiel 5 Durch eine Lösung von, 25 Teilen 4-Oxy-3-,ca.rboxy-5-;m,ethyl-4', 4"-tetram:e;thyldiamino,-tripheny1methan und 6 Teilen Paräformaldehyd in 75 Teilen Pyridin leitet man so lange trockenen Chlorwasserstoff, bis eine Probe sich in Wasser löst. Dann verdampft man unter vermindertem Druck überschüssigen Chlorwasserstoff bzw. nicht umgesetztes Pyridin. Der erhälbene Leukofarbstoff ist leicht löslich in Wasser. Er zieht auf Wolle und läßt sich durch Nachchromieren auf der Faser in einen violetten Triphenylcarbeniuanfarbstoff überführen.
  • Beispiel 6 Man löst io Teile 2, 4-Dinitro-4'-oxäthyldiphenylamin in aoo Teilen Methylenchlorid und leitet bei 5' Chlorwasserstoff bis zur Sättigung ein. Dann läßt man das Gemisch i Stunde lang bei Zimmertemperatur stehen, entfernt übiersichüssigen Chlorwasserstoff durch Destillieren und setzt mit 2,5 Teilen Pyridin um. Nach,der Umsetzung wird das Lösungsmittel entfernt. Man erhält so einen in Wasser leicht löslichen Farbstoff, der Seide in gelben Tönen färbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Farbstoffen,- dadurch gekennzeichnet, daß man organische Farbstoffe, ,die mindestens eine aliphatisch gebundene Oxygruppe enthalten, mit Formaldehyd oder.seinen Polymeren, Mineralsäuren und tertiären organischen Stickstoffbasten umsetzt.
DEI61864D 1938-07-08 1938-07-09 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Farbstoffen Expired DE719246C (de)

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