DE716965C

DE716965C - Druckgasschalter mit in freier Luft unterbrechendem Unterbrechungslichtbogen

Info

Publication number: DE716965C
Application number: DEA77124D
Authority: DE
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1935-09-21
Filing date: 1935-09-21
Publication date: 1942-02-02
Also published as: US2084886A; FR814970A; DE683016C; NL50176C; NL46850C

Description

Druckgasschalter mit in freier Luft unterbrechendem Unterbrechungslichtbogen Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckgasschalter mit in freier Luft unterbrechendem Unterbrechungslichtbogen, insbesondere für hohe Spannungen, mit mindestens einer als Schaltstift ausgebildeten Elektrode, die mit einem Ringstück zur Druckgasführung umgeben ist. Dieses Ringstück wird erfindungsgemäß an seinem freien Ende radial nach außen tellerartig erweitert. Durch diese Ausbildung kann man es erreichen, daß der Umgebungsraum zwischen der Unterbrechungsstelle und dem hinter den Kontakten befindlichen Teil des Schalters unterteilt wird. Dadurch wird vermieden, daß die Fußpunkte des Abschaltlichtbogens auf hinter den Kontakten angeordnete Schalterteile übergreifen, was bei hohen Spannungen, sonst leicht eintreten könnte. Die Erweiterung in Form eines Tellers ermöglicht ferner, daß das Ringstück selbst eng gehalten werden kann. Der Durchström'kanal des Ringstückes kann also unabhängig von der Erweiterung dem Kontaktstift auf einfache Weise derart angepaßt "verden, daß eine. intensive Löschgasströmung zustande, kommt und ein hoher Antriebsdruck für den Kontaktstift vorhanden ist, wenn man ihn mit einem in dem Ringstück untergebrachten Antriebskolben versieht, der von dem zur Lichtbogenlöschung dienenden Druckgas beaufschlagt wird. Ferner kann die tellerartige Erweiterung auch zugleich als Strahlungsschutz dienen. Zweckmäßig bildet man die Durchtrittsöffnung des Ringstückes für den Blasstrom bzw. den Schaltkontakt düsenförmig nach Art einer Lavaldüse aus. Der Teller kann nun mindestens zum Teil aus Metall bestehen. Zweckmäßig wird er dann mit einer Isolierschicht überzogen. Die mit den Tellern versehenen Ringstücke können z. B. an den Endender Dreharme eines Drehtrennschalters sitzen, Insbesondere hierbei kann man die Anordnung so treffen, daß mindestens ein Teller des Schalters verstellbar ist, derart, daß er im ausgeschalteten Zustand des Schalters zurückgeschoben ist und beim Einleiten des Ausschaltvorgangs durch Fedeiwirkung hervortritt, so daß er den Schaltkontakt umhüllt. Es ist ferner vorteilhaft, die beiden die Schaltstelle bildenden Kontakte nebst ihren Tellern gleichartig auszubilden. Zweckmäßig ist es auch, den stiftförmigen Schaltkontakt aus dem Teller hervorstehen zu lassen.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen Fig. i eine prinzipielle Anordnung, Fig.2 eine Ausführungsform der Erfindung bei der Anwendung an einem Leistungstrenn'schalter in einer Draufsicht.
Gemäß der Fig. i ist i die tellerartige Erweiterung des Ringstückes 3. Sie ist als eine hohle Kugelkalotte ausgebildet. Mit 2 ist der im Ringstück 3 angeordnete Schaltkontakt bezvictinet. Zwischen der Elektrode 2 und der inneren Wandung des Ringstückes 3 ist ein ringförmiger Spalt .l gebildet, der zum Durchlassen des zum Bespülen der Elektroden bestimmten Druckgases dient, so dah das austretende Druckgas den Lichtbogen in der Nähe des Fußpunktes schlauchartig einhüllt, ihn dadurch mit seinem Fußpunkt an der gc«@tinschten Stelle fixiert und intensiv kühlt. Sowohl die gezeichnete Elektrode mit ihrer zugleich als ein elektrostatischer Schirm dienenden tellerartigen Erweiterung i, als auch die nicht dargestellte Gegenelektrode, die insb^sondere die gleiche oder eine andere Form als die Elektrode -2 aufweisen kann Lind ebenfalls in einer Hülle angeordnet ist, befindet sich in freier Luft.
Der als Kugelkalotte ausgebildete Teller i ist auf seiner der nicht dargestellten Gegenelektrode zugekehrten Seite abgeflacht, t@..odurch eine Auflagefläche im eingeschalteten Zustand für den ebenfalls abgeflachten Teller der Gegenelektrode entsteht. Der aus Metall bestelende "Teller ist z=jcekinäßigerweise mit einer Isolierschicht, und zwar Vorzugsweise an den der stiftförmigen Elektrode zugekehrten Teilen versehen. Hierdurch wird in zu-@-erlässiger Weise verhindert, daß der bei hohen Spannung,- ii entstehende Lichtbogen von der Elektrode auf den Teller überspringt und diesen angreift. Eine «eitere 1@Iaßnahme, das übergreifen des Lichtbogens auf den Teller zu unterbinden, kann auch darin bestehen, daß man die eine Spitze ; aus schwer Verdampfendem Werkstoff, z. B. Wolfram, aufweisende Elektrode 2 im ausgeschalteten Zustand des Schalters etwas aus der gewölbten Begrenzungsfläche des Tellers i hervortreten läßt.
Werden insbesondere zwei gleichartige zusammenwirkende Elektroden Verwendet, so %tird hierbei erreicht, daß die zylinderförmig den Lichtbogen umhüllenden, entgegengesetzt gerichteten Druckgasstrahlen bei ihrem Auftreffen aufeinander eine starke Durchwirbelung mit frischer Luft hervorrufen..
Die Anordnung kann so getroffen werden, daß beim Einschalten der Teller und die Elektrode ihre Lage in bezug aufeinander ändern, zu welchem Zweck entweder der Teller oder die Elektrode insbesondere verschoben v.ird, wobei z. B. beim Einschalten zugleich eine Feder gespannt wird, die beim Ausschalten die Elektrode bzw. den Teller in ihre Ursprungslage selbsttätig infolge ihrer Entspannung zurückbringt.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 ist beispielsweise nur eine Elektrode 2 stiftförmig ausgestattet, Wobei die Gegenelektrode 6 als Kontakttulpe von gegebenenfalls düsenförmiger Gestalt ausgebildet ist. Bei dieser Anordnung ist der Teller i verschiebbar auf der stiftförmigen Elektrode 2 angeordnet, indem der Teller i mit einer Hülse ; verbunden ist, die unter der Wirkung einer Feder 8 steht. Die Hülse 7 wird in einer Führung g geführt, ciie auf einem Stützisolator i o angebracht ist, der zugleich für die Druckgaszuführung benutzt wird. Die Elektrode 2 kann entweder so #.V ie dargestellt feststehend oder aber ebenfalls Verschiebbar angeordnet sein. Der ringförmige Kanal.;. zum Durchlassen des Druckgases wird hier zwischen der Oberfläche der Elektröde 2 und der Innenwandung der Hülse gebildet. Die Gegenelektrode 6 ist von einer Hülle i i umschlossen. die an einem um den Punkt 12 drehbaren Doppelarm i,-, angebracht ist. Der Doppelarm 13 ist somit bei diesem Ausführungsbeispiel in der Zeichenebene schwenkbar. Auf dem entgegengesetzten Ende trägt der Doppelarm i- , einen gleichartigen Teller i i. Die Gegenelektrode (i ist entsprechend der Elektrode a ausgebildet.
Beim Einschalten legt sich der Teller i i mit seiner abgeflachten Vorderseite gegen den ebenfalls abgeflachten Teil des Tellers t -der Elektrode 2, wobei bei weiterem Heranpressen des Tellers i i gegen den Teller i der letzte @teggedrückt und somit die Elektrode in die Gegenelektrode 6 hineingedrückt wird. Hierbei «-ird auch die Feder 8 gesparmt. die alsdann das selbsttätige Ausschalten betyirkt.
Statt, wie in der Fig.2 dargestellt, kann. eine Anordnung gewählt werden. bei der sämtliche Elektroden in Form von Stiften 2 ausgebildet sind, so daß der Lichtbogen in der Luft zischen den Stiftspitzen der Elektroden gezogen wird. Hierbei wird die Anordnung so getroffen, däß der Doppelarm 13 zugleich als Druckgaszufuhrleitung dient, so daß die Trennstelle von beiden Seiten, und zwar mittels zylinderförmigen Druckgasstrahlen geblasen wird.
Die erfindungsgemäße Schalteranordnung kann weiterhin sinngemäß für Mehrfachunterbrechung benutzt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Druckgasschalter mit in. freier Luft unterbrechendem Unterbrechungslichtbogen, insbesondere für hohe Spannungen, mit mindestens einer als Schaltstift ausgebildeten Elektrode, die mit einem Ringstück zur Druckgasführung umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Ringstück. an seinem freien Ende radial nach außen tellerartig erweitert ist.
2. Druckgasschalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die DurchtrittsÖffnung des Ringstü.ekes für den Blasstrom baw. den Schaltkontakt düsenförmig nach Art einer Lavaldüse ausgebildet ist.
3. Druckgasschalter nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Teller mindestens zum Teil aus Metall besteht.
4.. Druckgasschalter nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Teller mit einer Isolierschicht versehen ist.
5. Druckgasschalter nach Anspruch i, welcher als Drehtrennschalter ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Tellern versehenen Ringstücke an den Enden der Dreharme des Schalters sitzen.
6. Druckgasschalter nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teller des Schalters verstellbar ist, derart, daß er im eingeschalteten Zustand des Schalters zurückgeschoben ist und beim Einleiten der Ausschaltbewegung durch Federwirkung hervortritt, so daß er den Schaltkontakt umhüllt. ;. Drudkgasschalter nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden die Schaltstelle bildenden Kontakte riebst ihren Tellern gleichartig ausgebildet sind. S. Druckgasschalter nach Anspruch i his j, mit mindestens einem stiftförmigen Schaltkontakt, dadurch gekennzeichnet, daß der stiftförmige Schaltkontakt aus dem Teller hervorsteht.