DE1008806B - íÀFreistrahlíÂ-Druckgasschalter hoher Abschaltleistung - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft einen unter dem Warenzeichen »Freistrahl« geschützten Druckgasschalter, bei dem je eine an den Enden eines beweglichen Armes angebrachte Löschvorrichtung (Löschkopf) mit je einem fest angeordneten Löschkopf eine Doppelschaltstrecke bildet. Die beweglichen Löschköpfe werden bei diesen Schaltern nach der Löschung des Abschaltlichtbogens von den festen Löschköpfen entfernt, um eine Spannungstrennstrecke zu bilden.

Die Anordnung von mehr als zwei zusammenarbeitenden Löschköpfen je Pol eines Schalters erweist sich als notwendig, wenn bei der Bewältigung hoher Abschaltleistungen die schnell wiederkehrende Spannung die Spannungsfestigkeit von nur zwei beweglichen, zusammenarbeitenden Löschköpfen, wie sie diese Schalter normalerweise aufweisen, übersteigt und es daher zu Wiederzündungen des Lichtbogens kommt. Es ist bereits ein »Freistrahle-Druckgasschalter bekannt, bei dem zwischen zwei festen Löschköpfen ein doppelarmiger Schwenkarm angeordnet ist, der an jedem Ende einen Löschkopf trägt und so zwei Doppelschaltstrecken bildet. Diese Ausführungsform hat jedoch den Nachteil, daß bei einer weiteren Erhöhung der Abschaltleistung, z. B. um das Doppelte, durch Hinzufügen weiterer fester Löschköpfe jeweils zwei Stück an jedem Ende des Schalters notwendig sind, um die gleiche Bauform der Löschköpfe beibehalten zu können. Dadurch erhält der Schalter eine sehr große Querausdehnung, was wiederum einen großen Abstand zwischen den einzelnen Polen des Schalters zur Folge hat. Außerdem erfordert die Schwenkung des Doppeldreharmes mit zwei Löschköpfen die Überwindung eines verhältnismäßig großen Massenträgheitsmoments und beansprucht daher viel Zeit, so daß die Gefahr besteht, daß die notwendige Spannungsfestigkeit nach wie vor nicht schnell genug hergestellt werden kann; abgesehen davon, daß sich auch die Dauer der Beblasung der Schaltstrecken und damit der Druckgasverbrauch erhöht.

Diese Mängel lassen sich dadurch beseitigen, daß erfindungsgemäß die festen Löschköpfe paarweise zwischen den beweglichen Löschköpfen angeordnet sind. Iu diesem Fall braucht bei einer Verdoppelung der Abschaltleistung nur jeweils ein weiteres Paar von festen Löschköpfen mit dem bereits vorhandenen Paar in Reihe geschaltet zu werden, ohne daß die Bauform der Löschköpfe geändert werden muß. Die Querausdehnung des Schalters nach der Erfindung läßt sich dabei außerordentlich niedrig halten, wenn die beweglichen Löschköpfe in Weiterbildung der Erfindung an Schubarmen angeordnet sind. Dann können die festen Löschköpfe in der Längsachse des Schalters aufgestellt werden, z. B. auf seinem Druckgaskessel. Ferner erfolgt die Bewegung je eines Löschkopfes an

» Freistrahl«-Druckgasschalter
hoher Abschaltleistung

Anmelder:

LICENTIA Patent -Verwaltungs - G. m. b. H. Hamburg 36, Hohe Bleichen 22

Dipl.-Ing. Ernst Slamecka, Kassel,
ist als Erfinder genannt worden

je einem Schwenk- oder Schubarm schneller als bei zwei Löschköpfen an einem gemeinsamen Schwenkarm, da bei nur einem zu tragenden Löschkopf je Arm dieser und auch die Polsäule schwächer gehalten werden kann und damit eine geringere zu bewegende Masse vorhanden ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in Vorderansicht und in der Draufsicht dargestellt. Auf dem fahrbaren Druckgasbehälter 1 sind drei Polsäulen 2, 3 und 4 befestigt, von denen die Polsäulen 2 und 4 drehbar und die Polsäule 3 feststehend angeordnet sind. Alle drei Polsäulen sind in ihrem Innern mit einer Druckluftleitung versehen, durch die in bekannter Weise bei der Abschaltung Druckluft zu den Löschköpfen an den Schaltarmen 5 und 6 sowie an der Polsäule 3 geleitet wird. Die beweglichen Löschköpfe sind mit 7 und 8 bezeichnet, die beiden festen Löschköpfe mit 9 und 10. Im eingeschalteten Zustand des Schalters berühren sich die Schaltkontakte 11 und 12. Bei der Abschaltung werden zunächst durch Druckluft die Kontakte 11 und 12 voneinander getrennt und beblasen und dann die Arme 5 und 6 mit ihren Löschköpfen von den feststehenden Löschköpfen 9 und 10 in Pfeilrichtung weggeschwenkt. Diese Schwenkbewegung bewirkt die normale Spannungstrennung.

Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel nehmen die Schaltstrecken eine: langgestreckte Zylinderform in horizontaler Richtung an. Die festen Trennstellen können bei einer größeren Zahl auch durch weitere Isoliersäulen gestützt werden, die gleichzeitig die Betätigungs- und Blasduft an die einzelnen Trennstellen führen. Die festen Trennstellen können auch vertikal aufgestellt werden. Die Schaltarme mit ihren Löschköpfen müssen dann ebenfalls in vertikalen Ebenen

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schwenkbar oder verschiebbar sein. Auch bei horizontal aufgestellter Mitteltrennstrecke können die Schwenkarme in vertikaler Ebene schwenkbar oder horizontal verschiebbar angebracht sein, um sich dem Leitungszug gut anzupassen. Die Schwenkarme und ihre Löschköpfe lassen sich bei dem Schalter nach der Erfindung auch wesentlich kleiner dimensionieren als bei den bisherigen Freistrahl-Schaltern entsprechender Leistung. Gegenüber Schaltern mit mehreren geschlossenen Löschkammern, deren Schaltstrecken unter Drucklufteinwirkung im Abschaltzustand geöffnet sind und eine überschlagsichere Trennstrecke herstellen sollen, hat der Schalter nach der Erfindung den Vorzug einer sichtbaren Trennstelle. Eines zusätzlichen Trennschalters bedarf es nicht, da Leistungsschalter und Trennschalter in einem einzigen Schalter vereinigt sind.

Der Schalter nach der Erfindung kann auch zur weiteren Verbesserung seiner Abschalteigenschaften in bekannter Weise mit an den Schaltkontakten liegenden Widerständen versehen sein. Die Abschaltung des Reststromes, der über die Steuerwiderstände fließt.

erfolgt durch die Schwenkbewegung und die Löschung des Reststromlichtbogens zweckmäßig durch zusätzliche Blasluft.

Claims (3)

Patentansprüche.

1. »Freistrahl«-Druckgasschalter, bei dem je eine an den Enden eines beweglichen Armes angebrachte Löschvorrichtung (Löschkopf) mit je einem fest angeordneten Löschkopf eine Doppelschaltstrecke bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die festen Löschköpfe paarweise zwischen den beweglichen Löschköpfen angeordnet sind.

2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere feste Löschkopfpaare hintereinandergeschaltet sind.

3. Schalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Löschköpfe an Schwenk- oder Schubarmen angeordnet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 712 050, 716 965.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 709 510/521 5.57