DE1021917B - Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung - Google Patents

Description

Bei Druckgasschaltern werden häufig mit den Schaltstellen für die Abschaltung der Leistung noch Trennstellen für die Spannungsisolation in Reihe geschaltet. Bei Schaltern mit Mehrfachunterbrechung hat es sich als Vorteil erwiesen, solche Spannungsisolierstellen möglichst in gleicher Anzahl wie die Leistungsschaltstellen vorzusehen. Dies erfordert ohne besondere Maßnahmen eine Vergrößerung der Baulänge des ganzen Schalters.

Man hat daher vorgeschlagen, die einzelnen Schaltstellen nicht in einer Achse anzuordnen, sondern im Winkel zueinander. Hierbei wird die Baulänge verkleinert. Es ergeben sich aber Schwierigkeiten in der Führung des Antriebes der Spannungsisolierstellen. Eh sind mehrere Umlenkstellen für den Antrieb erforderlich, die den Kraftbedarf erhöhen.

Die Anordnung der SpannungstrennstelJe erfolgt häufig in der Mitte zwischen den Leistungsschaltstellen. Es wird dort ein Trennschalter vorgesehen, welcher aus einem drehbaren Trennmesser und einem festen Schaltstück besteht. Das Trennmesser kann hierbei auch so ausgeführt werden, daß es um die Mitte drehbar ist und wobei an den Enden die festen Kontaktstücke liegen. Diese Anordnungen benötigen aber viel Platz, da die Spannungstrennstrecke zwischen dem beweglichen Arm und den festen Kontaktstücken liegen muß, also Platz für das Trennmesser selbst und die Trennstrecke vorgesehen wird.

Es sind auch Ausführungen bekanntgeworden, bei denen die Leistungsschaltstelle selbst die freie Trennstrecke bildet. Die beiden Schaltstücke der Leistungsschaltstelle sind dann beweglich angeordnet und gehen beim Ausschalten auseinander. Hierdurch wird wohl zusätzlicher Platz erspart. Diese Anordnung ist aber nur bei Freistrahlschaltern, also- nur beschränkt, anwendbar.

Erfindungsgemäß kann man diese Nachteile dadurch vermeiden, wenn die Isoliersäulen, die die Leistungsschaltstellen als Ganzes tragen, drehbar angeordnet sind, so daß bei der Ausschaltung durch die Drehung zweier solcher Säulen die erforderliche Spannungsisolierstelle entsteht.

Diese Drehung kann durch Druckluft erfolgen. Die Anordnung kann hierbei so getroffen werden, daß die für die Ausschaltung der Leistungsschaltstellen und für die Drehung zur Gewinnung der Spannungsisolierstellen erforderliche Druckluft gemeinsam durch die Tragsäulen zugeführt wird und erst in unmittelbarer Nähe der Leistungsschaltstellen zwei \^rentile angeordnet sind, die die Druckluft den einzelnen Stellen getrennt zuführen. Da die Spannungsisolierstellen erst nach beendeter Abschaltung durch die Leistungsschaltstellen betätigt werden dürfen, so ist das Ventil für die Spannungsisolierstellen gegenüber dem Ventil Druckgasschalter
mit Mehrfachunterbrechung

Anmelder:

Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.,
Baden (Schweiz)

Vertreter: Dr.-Ing. E. Sommerfeld, Patentanwalt,
München 23, Dunantstr. 6

Beanspruchte Priorität:
Schweiz vom 16. Februar 1955

Hans Thommen, Baden (Schweiz),
ist als Erfinder genannt worden

für die Leistungsschaltstellen zu verzögern. Die Verzögerung ist zweckmäßigerweise so groß, daß bei Verwendung des Schalters für die Kurzabschaltung (Schnellwiedereinschaltung) die Spannungsisolierstellen erst dann öffnen, wenn die definitive Abschaltung durchgeführt worden ist.

Bei allen beschriebenen Anordnungen können die Leistungsschaltstellen, da sie während der Drehung nicht verändert werden, unter Druck bleiben und diesen Druck auch nach beendeter Öffnung der Spannungsisolierstellen behalten.

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens dargestellt. 1 stellt die Leistungsschaltstellen dar, von denen in dem Beispiel zwei auf einer Säule 4 gemeinsam angebracht sind. 3 stellt gegebenenfalls vorhandene Parallelimpedanzen zur Spannungssteuerung dar. 2 ist die Isoliertrennstelle, die in der Verbindungsleitung zwischen den Leistungsschaltstellengruppen liegt. Die ganze Anordnung mit den Leistungsschaltstellen 1, 3, 4 ist nun im Lager 5 drehbar angeordnet und wird zur Schaltung der Spannungsisolierstellen um etwa einen rechten Winkel gedreht, so daß die Schaltstücke des Kontaktes 2 einen für die gewünschte Spannungsisolation ausreichenden Abstand besitzen. Soll nur der obere Teil schwenkbar gemacht werden, so ist das Lager 5 an der Stelle 5 α anzunehmen.

Claims (2)

Patentansprüche

1. Druckgasschalter mit Mehrfachunterbrechung mit mehreren auf je einem Isolator angebrachten Leistungsschaltstellen und in Reihe dazu liegen-

709 847/246

den Spannungsisolierstellen, welche durch Öffnung der Strom verbindung zwischen den Leistungsschaltstellen eines jeden Isolators gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungsschaltstellen als Ganzes mit der sie tragenden Isoliersäule drehbar sind, so daß bei der Ausschaltung durch die Drehung zweier Säulen die erforderlichen Spannungsisolierstellen entstehen.

2. Druckgasschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die säulenförmigen Tragisolatoren feststehen und nur die die Leistungsschalt- und Spannungsisolierstellen enthaltenden Isolatoren drehbar sind.

3". Druckgasschalter nach Anspruch 1 und 2, bei denen die Drehung der Isolatoren durch Druckluft erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der Druckluft für die Leistungsschaltstellen und die Drehung der Isolatoren gemeinsam ist, wobei die Ventile für die Drehung der Isolatoren gegenüber den Ventilen für die Leistungsschaltstellen verzögert sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 910 077, 909 824, 341, 864 120, 854 926, 854 390, 743 897, 716 965, 743, 683 016, 621 634.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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