DE71593C - Hahnsteuerung für Flüssigkeitsmesser mit hin- und hergehendem Kolben - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT?

PATENTSCHRIFT

KLASSE 8S: Wasserleitung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. April 1893 ab.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Neuerung an der bereits bekannten Hahnsteuerung von Kennedey.

Das wesentlich Neue ist auf beiliegender Zeichnung in sechs Figuren dargestellt.

Von den im Hahngehäuse angeordneten sechs Kanälen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 vermittelt der Kanal 1 stets die Wasserzuführung, der Kanal 5 nur den Wasserabflufs des auf- und niedergehenden Druckkolbens. Gleichem Zwecke dienen die Kanäle 2, 3 und 4, und zwar tritt bei abwärtsgehendem Druckkolben das Wasser vom Kanal 1 durch die Hahnkegelöffnung 6 in den Kanal 2 (Fig. 1), wirkt auf den Kolben und zwingt auf diese Weise das unter dem Druckkolben im Mefscylinder stehende Wasser zum Austritt in den Kanal 3 und weiter über Kegelöffnung 7 nach dem Abflufskanal 5. Ist, nachdem der Druckkolben im Mefscylinder seinen tiefsten Stand erreicht hat, die Umsteuerung erfolgt, so geht der Druckkolben nach aufwärts durch den Druck des auf die Unterseite des Kolbens wirkenden Wassers, das nach erfolger Kegeldrehung seinen Weg von der Zuführung 1 über 6 durch Kanal 3 in den Mefscylinder nimmt, um . das über dem Mefskolben angesammelte Wasser durch den Kanal 4 über 7 und 5 auszustofsen. Auf diese Weise dienen die letzterwähnten Kanäle abwechselnd dem Zu- und Abfiufs des Wassers in den oder aus dem Mefscylinder.

Wie aus Fig. 1 bis 3 ersichtlich, setzt sich der Steuerungsmechanismus im wesentlichen zusammen aus dem Hahngehäuse A mit dem Hahnkegel C in Verbindung mit der Drehachse L und dem Doppelflügel G, der sich mit der Drehachse zwangläufig bewegt. Der Flantsch K bildet mit der nach innen und aufsen vorstehenden Hülse H eine Stopfbüchse, welche durch die Gummiringe O abgedichtet ist. Auf dem äufseren vorstehenden Theile der Stopfbüchse sitzt, drehbar um die Hülse H angeordnet, der Doppelwinkelhebel DD¹ (Fig. 5) in fester Verbindung mit den beiden Schlagarmen a^l b¹ an den Hebelarmen D und D¹. Während der Arm D lediglich nur als Druckhebel dient, indem er von der auf- und abwärtsgehenden Winkelschiene bethätigt wird, ist der Zapfen b dazu bestimmt, von der in einer Schraubenfeder F federnden Leitstange S, mit Führung in einem drehbaren Zapfenlager m, regiert zu werden.

Die mit der Kolbenstange in Verbindung stehende Zugstange E bewirkt die Umsteuerung in der Weise, dafs bei abwärtsgehendem Kolben der Arm E der Zugstange den Kurbelzapfen α mitnimmt, infolge dessen eine Drehung der Winkelhebel D um die Hülse H verursacht. Bei Berücksichtigung des Winkels, unter welchem beide Schenkel D D¹ am Winkelhebel angeordnet sind, zeigt sich die Wirkung der Drehung in der Weise, dafs während des Ueberganges des Schlagarmes a¹ aus der waagrechten Lage in die senkrechte die Druckfeder F die Leitstange S und dadurch den Winkelhebel im Sinne der eingeschlagenen Drehrichtung weiter dreht. Dies hat zur Folge, dafs der 'Schlagarm a^l den Doppelflügel G er-

fafst und mit diesem den auf der Drehachse L sitzenden Hahnkegel C in Drehung versetzt. Um die Drehung entsprechend zu begrenzen, sind auf dem Flantsch K die Anschläge c d angeordnet; diese verhüten ein unrichtiges Einstellen des Kegelhahnes C im Füllcylinder des Hahnkegelgehäuses.

Beim Aufwärtsgang des Kolbens wirkt die Kolbenstange in umgekehrter Weise. Der untere Schenkel E erfafst hierbei wiederum den Kurbelzapfen a, hebt ihn und bewirkt dadurch' die Drehung in entgegengesetzter Richtung unter Mitwirkung der Lenkstange S und der Druckfeder F in derselben Weise, wie bereits erwähnt. Auch hier ist zum Zweck der Drehbegrenzung der Anschlage? vorgesehen, gegen welchen nach erfolgter Umsteuerung der Schlagarm b¹ schlägt. Auf diese Weise erfolgt abwechselnd ein sicheres, regelmäfsig kurzes Schliefsen und Oeffhen der Kanäle 2, 3 und 4 durch Drehen des Keeelhahnes C.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Steuerung für Flüssigkeitsmesser, gekennzeichnet durch einen drehbaren Hahnkegel C, dessen Oeffnungen 6 und 7 in Verbindung der Kanäle 1 bezw. 5 die Einströmung bezw. den Abflufs des Wassers durch die Kanäle 2, 3 und 4 dadurch bewirken, dafs der mit der Drehachse L des Hahnkegels C in Verbindung stehende Doppelflügel G infolge Drehung des Winkelhebels D D¹, verursacht durch die auf- und abwärtsgehende Doppelwinkeldruckstange E, unter Mitnahme des Kurbelzapfens α und Beihülfe der Lenkstange S, abwechselnd in begrenzte Links- und Rechtsdrehung versetzt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.