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Fallschirm mit einer mit Knoten versehenen, im Scheitel der Schirmfläche
- angebrachten Zugleine Zusatz zum Patent 6;= 583 Beim Fallschirm gemäß Patent 672
583 mit stufenweiser öffnung mittels einer mit Knoten versehenen Raffleine wird
in der dort beschriebenen Knotennachlaßvorrichtung ein Vieleck verwendet, das sich
unter der Wirkung von starken Blattfedern verformt; diese Federn sind aber nicht
leicht abstimtnbar und nehmen außerdem ziemlich viel Raum ein.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Iitiotennachlaßvorrichtung ähnlicher
Bauart und für denselben Zweck, in der Hebel mit unter der mittelbaren Wirkung von
nicht starken, leicht abstimmbaren Schraubenfedern stehenden Sperrklinken verwendet
werden. Diese Vorrichtung beansprucht wenig Raum und ist außerdem in ihrer Arbeitsweise
weniger empfindlich.
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Im folgenden wird zusammen mit der vervollkommneten Vorrichtung eine
Fallschirmbauart beschrieben und gezeigt, die im wesentlichen der im Patent
672 583 gezeigten Anordnung entspricht, wobei jedoch statt der doppelten,
im Scheitel der Fallschirmkappe angebrachten und über eine Rolle laufenden .Leine
eine lediglich im Scheitel der Schirmfläche angebrachte Zugleine verwendet wird,
die in einem mit den Tragleinen verbundenen Gehäuse eines verformbaren Gelenkvielecks
#o
gesperrt wird, claß bei jeder Zugverminderung unter einen bestimmten Wert diese
einen Knoten durchlaufen läßt und durch ihre Vcrl:ingerting gemäß Patent 6;2 583
eitle Vergrößerung der tragenden Schirmfläche bewirkt.
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Da, kennzeichnende Merkmal der Ertitidung besteht dabei darin, <laß
das Gehäuse des .Gelenkvielecks ein rohrförmiges, die Knotet, der Zugleine durchleitendes
Führungsstück aufweist, das einander entgegengesetzt gegenüberliegende Zapfen sowie
zwei zweiarmige Hebel trägt, die einmal mit ihren unteren Armen durch Längsschlitze
des Führungsstückes in seine Bohrung hineinragen und dadurch einen Knoten festhalten,
wenn die Hebel entgegen der Wirkung der Federn durch die gegen den durch dieTragleinen
ausgeübten Zug empfindliche Klinke gehalten werden, das andere Mal mit ihren oberen
Armen in die Schlitze hineinragen, wenn die Freigabe der unteren Arme von der Klinke
bei der Verminderung des durch die Leinen ausgeübten Zuges und zur Freigabe eines
Knotens gekommen ist, woraufhin die oberen Arme infolge des Durchlaufens des freigegebenen
Knotens durch die Bohrung des Führungsstückes wiederum gespreizt werden und dadurch
die ursprüngliche Lage der Hebel wiederhergestellt ist.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch den Schirm während des Absinkens.
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Fig.2 zeigt einen Längsschnitt durch die Nachlaß- oder Auslösevorrichtung
mit vollständig gespannten Federn. Ferner zeigen Fig.3 einen senkrechten Schnitt
durch, Fig.2. Fig.:I einen waagerechten Querschnitt durch Fig. 2, Fig.5 einen Längsschnitt
mit vollständig entspannten Federn.
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Fig. 6 stellt eine Ergänzung zu F ig. 2 dar, insofern sie den Kernteil
der Nachlaß- oder Auslösevorrichtung, der in Fig.2 aus Deutlichkeitsgründen in Ansicht
gezeichnet ist. ini Schnitt darstellt.
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Die Ausgestaltung des Fallschirmes im ganzen ist etwa die gleiche,
"#ie im Patent 672 5S3 vorgesehen. Die Schirmfläche entspannt sich stufenweise kon
entrisch bei jedem Nachlassen eines an der m mittleren Zugleine vorgesehenen Knotens,
so daß die wirksame Schirmfläche allmählich größer viril. Die Schirmfläche r (Fig.
r) hält mittels der Randleinen 2 die Nachlaß- oder Auslösevorrichtung 9, an welcher
mittels der Leinen i i die Last 12 hängt. In der Mitte der Schirmfläche i ist die
Zugleine h mit den Knoten io befestigt, welche durch die Vorrichtung 9 hindurchläuft,
die selbsttätig und in <'lb@iä@girkeit von der Spannung in der Raffleine absatzweise
die knoten io sperrt und nachläßt. Die Länge der Leinen 2 und der Leine.8 ist derart
bemessen, daß bei dem kleinsten Schirmflächendurchmesser, tl.li. im Augenblick de.
Abwurfes oder -11sprunges und vor der Freigabe des ersten Knoten, der :Mittelteil
der Schirmfläche in bekannter Weise etwa einen Trichter mit abw:irts gebogenem Rand
darstellt, der sich dann allmählich verbreitert. um schließlich vollständig die
Form einer Schirmkappe anzunehmen.
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Die Verbindung zwischen der Schirmfläche i und der Vorrichtung 9 mittels
der Leinen erfolgt zweckmäßig durch Zwischenglieder. welche ein Verwinden der Verbindungsteile
vermeiden, und das Gleiche ist hinsichtlich der Leinen i i zwischen der Vorrichtung
9 und der Last 12 der fall.
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Die NTachiaß- oder Auslösevorrichtung ist in einem aus zwei Schalen
gebildeten Gebäus-13 eingeschlossen. Unten greifen an dein Geliäuse 13 die Tragleinen
i i für die Last an. Die vom Rand der Schirmfläche herkommenden Leinen 2 sind in
zwei Bündeln zusammengefaßt und greifeniiber eineHebeleinrichtung. die noch beschrieben
werden wird, an den Zugstangen 14 des Quersteges 15 (Fig. und 5) an. Der Quersteg
r5 ist senkrecht verschiebbar und drückt bei seiner Aufwärtsbewegung die Schraubenfedern
1(i gegen Schultern 13" im Gehäuse (Fig. 2 und 4.). Die Federn sind daher in den
Kraftfluß zwischen Last und Schirmfläche eingeschaltet. DerOuersteg 15 wird bei
seiner Verschiebung von den
Stangen r7 geführt, welche in die Schultern 13"
eingesetzt sind. Die Federn 16 sind derart geeicht, daß sie vollkommen zusammengedrückt
sind, so lange die Belastung einen bestimmten Grenzwert überschreitet, bei dessen
Unterschreitung sie sich entspannen und den Quersteg gegen die unteren Schultern
13b im Gehäuse t3.. bewegen (Fig. 5). Hierdurch findet in noch zu beschreibender
Weise die Freigabe eines Knotens io der Leine 8 statt. worauf sich ein neues Zusammendrücken
Gier Federn ergibt. und so geht es absatzweise fort, bis alle Knoten durch das Gehäuse
13 hindurchgelaufen sind und der Fallschirm sich vollständig geöffnet hat.
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Die Raffleine 8 läuft mit den Knoten io in einer zylindrischen Bohrung
18" eines Führungsstückes ig entlang, das am Gehäuse r3
befestigt ist. Der
Innendurchmesser der Bohrung ist mir unwesentlich größer als der Durchmesser von
Zylindern, -welche fest auf der Leine 8 sitzen und die Knoten io darstellen.
Zwischen dem Führungsstück 18 und den Wändet, des Gehäuses 13 ist ein großer Zwischenraum,
in welchem zu beiden Seiten ic
ein Gesperre liegt. Das Gesperre
ist im wesentlichen aus Fig. 6 ersichtlich. Die äußere Forte des Führungsstückes
18- ist von vorn gesehen von ungleichmäßigem Profil, um die Lagerzapfen für einige
Hebel des Gesperre; anbringen zli können, während von der Seite geselicn das Profil
rechteckig ist (Fig. 3), abgesehen von einem unteren trichterförmigen. Ansatz zum
Einführen der Knoten to.
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In den Seitenwänden des Führungsstückes 18 sind zwei lange Schlitze
18' vorgesehen, in welchen zweiarmige Hebel ig liegen, die mittels der Zapfen igo
am Führungsstück 18 gelagert sind. Die Form der Hebel i9 ist so gewählt, daß, wenn
ihre unteren Arme igb in die Bohrung 18" hineinragen, die oberen Arme igu gerade
außerhalb der Bohrung liegen, und (laß umgekehrt die oberen Arme ig" in die Bohrung
i8" hineinragen, wenn die unteren Arme igb außerhalb der Bohrung 18 bleiben. Zwei
hufeisenförmige Federn 2o, von denen je eine zu beiden Seiten des Stückes 18 angeordnet
ist, sind bestrebt, die unteren Arme 19t, aus der Bohrung 18" herauszudrücken und
die Arme i9" in sie hineinzudrücken. Die Hebel werden jedoch entgegen der `Virkung
der Feder 2o mit einwärts gerichteten Enden 19s durch die Zähne der Klinken 21 gehalten,
welche an dem Gehäuse gelagert sind. Es legt sich daherjeweils ein Knoten der Raffleine8
gegen die unteren Arme igb der Hebel, so daß auch die Raffleine 8 unter der Spannung
zwisehen Schirmfläche und Last steht. Die Klinke 21 wird in Sperrstellung durch
eine federnde Zunge 22 gehalten, welche sich auf die Rolle =irr eines zweiarmigen
Hebels23 abstützt, der mittels des Zapfens 23" an-dem Führungsstück i8 gelagert
ist. Der Hebel 23 trägt eine zweite Rolle 23b, die auf einer schrägen Ebene -21b
der Klinke2t entlangläuft. Auch beide Hebel 23 stehen unter der Wirkung der hufeisenförmigen
Feder 2o, welche bei 23b an den Hebeln angreift. Sie ist daher bestrebt, die Hebel
derart zu drehen, daß die Rolle 23b auf die schräge Ebene--lb aufläuft, also die
Klinke 21 nach unten drückt und so die Hebel ig für die Feder 2o freigibt. Die Hebel
23 sind hinregen in Sperrstellung dadurch gehalten, daß ihre unteren Enden 23d in
eine Rast 24' je einer Klinke 24 eingreifen, welche bei 2.1" am Führungsstück 18
gelagert ist. Auf die Klinke 24 wirkt eine schwache Feder 25 (Fig. 5), und auf der
der Last 24' abgewandten Seite ist die Klinke 24 mit einem Fallgewillt 24" versehen.
Auf der Seite, auf welcher die Rast 24' sitzt, ist am Klinkenende 2.4 der Zahn 2.Ib
vorgesehen, gegen welchen beim Einspannen der Feder 16 in noch zu beschreibenderWeise
ein Anschlag erfolgt, welcher die Rast 2.a.' abwärts bewegt und dadurch die Hebel
23 freigibt. was wiederum <las Auslösen der Klinken 2 t und die Freigabe des
Knotens 1 o zur Folge hat. Die Leine 8 kann daher unter Wirkung der in ihr herrschenden
Zugkraft sich im Führungsstück 8 ein Stück aufwärts bewegen.
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Der Hebel 23 ist seitlich mit eitiein Finger 26 versehen. welcher
sich in einen Schlitz 1g' des Hebels ig einlegt und in Ruliestelluniz gerade außerhalb
der Bohrung 18" bleibt. in diese jedoch eindringt, wenn der von der Klinke 24. freigegebene
Hebel unter der Wirkung der Feder 20 um seinen Zapfen 23" geschwenkt wird, zur gleichen
Zeit mit der Drehung *des Hebels ig um seinen Zapfen ig". Der Anstoß an den Zahn
24.b der Klinken 2.t erfolgt beim Entspannen der Federn 16 durch elastische Zungen
2; (Fig. 2), die auf Zapfen 25 des Querstegs 15 aufgeschraubt sind.
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Beim Drehen der Hebel ig gelangen deren obere Enden i9" in die Bohrung
18Q, und auch die Hebel 23 gelangen mit ihren Fingern' in diese Bohrung. Der nach
oben gehende Knoten io trifft daher zunächst auf die Finger26,1 spreizt sie und
bringt dadurch die Hebel 231 in ihre Ruhestellung, in welcher sie in die; Rasten
24' der Klinke 24 eingreifen. Alsdann trifft der Knoten to auf die oberen Arme i9,;_
der Hebel i9, spreizt auch diese und bringt sie in ihre Ruhestellung, in welcher
ihre unteren Enden 19b in die Zähne der Klinken 21 einschnappen. Der nächste Knoten
to kommt daher zum Anschlag gegen die unteren Hebelenden 19b, solange nicht ein
neues Entspannen der Federn 16 stattgefunden hat.
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Nach der Freigabe eines Knotens to und Verbreiterung der Schirmfläche
um eine Stufe werden die Federn 16 infolge dtür erh5hten Spannung in den Leinen
2 wieder zusammengedrückt, und die Zungen 27 gelangen wieder über die Klinke 24..
So geht es fr:rt, bis alle Knoten durch die Bohrung 18" hindurchgegangen sind. Die
Fallgewichte 24" der Klinke 24. haben den Zweck, durch ihre Schwerkraft ein unzeitiges
Schwenken der Klinken 24 zrz verhindern.
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Es ist auch eine Einrichtung zum Bedienen der Nachlaß- oder Auslösevorrichtung
von Hand vorgesehen,. damit das öffnen der Schirmfläche vom Fallschirmspringer gesteuert
werden kann, falls der Absprung bei einer verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeit
erfolgt, oder sonstwie der aerodynamische Widerstand der Schirmkappe bei Kleinstüffnunfi
unzureichend ist, uin die selbsttätige Arbeitsweise der Einrichtung auszulösen.
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Zu diesem Zweck ist jede Klinke 24. mit einem Nocken 2.4, versehen,
auf welchem der Zahn 28" einer Trommel 28 auflaufen und dadurch die Klinke 24' ausrücken
kann. Die Troniniel 28 ist ain Führungsstück 18 gelagert, und an ihr greift ein
Seil 29 an. Beim Ziehen des Seiles ergibt sich jedesmal beim Auflaufen
des
Zahnes 28" auf den Nocken --d." die Freigabe eines Knotens, auch wenn die Federn
16 nach Entspannung noch nicht oder noch nicht vollständig zusammengedrückt sind.
Um eine unzulässig schnelle Bedienung von Hand zu verhindern, kann der Zahn 28,,
hei jeder Drehung der Trommel auf eine Bremse gelangen, die beispielsweise aus einem
federnden Blech besteht. Diese Einrichtung ist nicht dargestellt. Die Bedienung
von Hand mu11 jedoch aufhören, falls die Öffnung der Schirmfläche eine derartige
Reaktion hervorruft, daß die Federn 16.vollkommen ±usammengedrückt und der Quersteg
15 nach oben be.vegt wird. Aus diesem Grunde ist der Quersteg i5 mit einer Stange
3i versehen, die in einer Aussparung eines Hebels 32 entlangläuft, der am Gehäuse
13 gelagert ist. Am Ende der Aufwärtsbewegung trifft der Kopf 3 1" der Stange 31
auf den Hebel 32, dreht diesen nach oben, so daß der Zahn 32Q in die Bewegungsebene
des Zahnes 28Q der Trommel28 gelangt und dessen Bewegung durch Zug des Seiles 29
unmöglich macht.
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Diese Sperrvorrichtung ist dann besonders wichtig, wenn das Seil 29
aus Gründen der Vereinfachung auch dazu dienen soll, den Fallschirm imAugenblick
des Absprungs freizugeben.
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Wie bereits erwähnt, greifen die Leinen 2 nicht unmittelbar an den
Zugstangen 1,¢ für den Quersteg 15 an, sondern es ist ein System von Übertragungshebeln
vorgesehen, das den Zweck hat, die Benutzung verhältnismäßig schwacher und dadurch
leicht sichtbarer und sehr empfindlicher Federn zu ermöglichen. Die Leinen 2 sind
zu zwei Bündeln zusammengefaßt, von denen je eines auf eine der beiden Federn 16
wirkt. Jedes Bündel ist an dem Steg 13 befestigt, welcher das Hebelsystem der einen
Seite mit dem der anderen Seite verbindet. Jedes der Systeme besteht aus einem oberen
Hebel 3.4, dessen Drehzapfen 35 rechts am Gehäuse 13 liegt, und aus einem unteren
Hebel 36, dessen Drehzapfen 37 links an dem Gehäuse 13 gelagert ist. Das freie Ende
des oberen Hebels 3.4 greift über einen Lenker 38 am unteren Hebel 36 in der Nähe
dessen Drehzapfens 37 an. Der Steg 33 für die Leinen z ist mit den beiden oberen
Hebeln 34 nahe dem Drehpunkt 35 durch Lenker 39 verbunden. An ihrem freien Ende
sind die unteren Hebel 36 an Gabelköpfe jeweils einer der Zugstangen 14.
des Quersteges 15 ang=elenkt. Auf Grund dieses Hebelsvstems kann die Belastung der
Federn 16 auf Bruchteile ('/,bis'/") der Spannung in den Leinen 2
herabgesetzt «erden, zu der sie im Gleichgewicht stehen müssen. Die Federn' weisen
daher kleine Abmessungen auf, sind sehr empfindlich und können leicht geeicht werden.