-
Goniometer für Peilzwecke Zur Vornahme einer Peilung mit einer der
an sich bekannten Peilanordnungen, beispielsweise mit einem Drehrahmen, ist eine
Hilisantenne erforderlich, die sowohl zur Enttrübung des Rahmenminimums als auch
zur Seitenbestimmung verwendet wird.
-
Während die Hilfsantennenspannung zur Enttrübung gegenüber der Rahmenspannung
um 90° in der Phase verschoben sein muß - auch die Trübungsspannug, hervorgerufen
durch den Antenneneffekt des Rahmens, ist gegenüber der Rahmenspannung um 90° gedreht
-, muß sie bei der Seitenbestimmung mit der Rahmenspannung in Phase sein. Die Phase
der Hilfsantennenspannung ist also beim Übergang vom Peilen zur Seitenbestimmung
um 90° zu drehen.
-
Bei Peilantennensystemen, die mit einem Kreuzrahmen-, einem Adcock-
oder ähnlichem System arbeiten, ist es üblich, ein Goniometer zur Ankopplung des.Antennensystems
an den Empfänger zu verwenden. Dieses Goniometer, das gegebenenfalls als Eisengoniometer
ausgeführt sein kann, besteht aus zwei räumlich um 90° versetzten Feldspulen und
der Suchspule. Zur Vornahme der Peilung wird entweder das von den Feld spulen erzeugte
Feld gedreht, oder die Suchspule wird in das Minimum des feststehenden Goniometerfeldes
gedreht. Es können daher entweder die Feldspulen
oder Suchspule
auf dem drehbaren Teil des Goniometers angeordnet werden.
-
Die jeweils anderen Spulen werden dann auf dem feststehenden Teil
untergebracht.
-
Erfolgt die Ankopplung der Hilfsantenne zur Enttrübung auf den abgestimmten
Suchspulenkreis, dann wird bislang für diese Ankopplung ein besonderer Transformator
vorgesehen.
-
In Abb. I ist eine solche bekannte Goniometerpeilanordnung dargestellt.
Sie besteht aus den beiden Kreuzrahmen 1 und 2, die an die Feldspulen 3 und 4 eines
Goniometers angeschlossen sind. Die Suchspule 5 liegt in dem mit Hilfe des Kondensators
6 abstimmbaren Eingangskreis des Empfängers, von dem nur die erste Röhre 7 dargestellt
ist. Zur Enttrübung eird über die Spulen 8 und 9 von der ungerichteten Antenne 10
eine Spannung auf den ersten Kreis der ersten Röhre gekoppelt. Diese Anordnung besitzt
den Nachteil. daß die Kopplung des Antennensystems an den Empfängereingang dadurch
wesentlich herabgesetzt wird, daß ein Teil der Induktivität des abgestimmten Kreises
zur Ankopplung der Hilfsantenne verwendet wird. Die hierzu erforderlichen Windungen
geben der Suchspule verloren.
-
Dieser Nachteil soll gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden,
daß die zur Enttrübung und/oder Seitenbestimmung dienende ungerichtete Antenne an
eine gegebenenfalls unterteilte Hilfswicklung im Goniometer angeschlossen ist, die
auf dem Wicklungsträger für die Suchspule augeordnet und mit der Suchspule gekoppelt
ist. Ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße Schaltung ist in Abb. 2 dargestellt,
in der für entsprechende Teile die gleichen Bezugszeichen wie in Abb. I gewählt
sind.
-
Abb. 3 zeigt Idas Goniometer, das beispielsweise als Polschulgoniometer
ausgebildet ist.
-
Der Jochring 11 (Stator) enthält die symmetrisch unterteilten Hilfswicklungen
8 und die auf den ausgeprägten Polen sitzende ebenfalls symmetrisch unterteilte
Suchspule 5.
-
Auf dem Polkern 12 (Rotor) sind die beiden Feldspulen 3 und 4 angeordnet.
Es ist natürlich auch möglich, die Hilfswicklungen 8 direkt auf den ausgeprägten
Polen in der gleichen Weise anzuordnen, wie die beiden Suchspulenhälften 5. Die
zuletzt genannte Anordnung besitzt den Nachteil, daß die mechanische Ausführung
infolge des mangelnden Platzes schwieriger ist. Eine vorteilhafte Ausführung besteht
jedoch darin, auch die Suchspule an den Stellen unterzubringen, an denen gemäß Abb.
3 die Enttrübungswicklungen 8 angeordnet sind. Diese Ausführung hat den Verteil
der leichteren -Fabrikation, ergibt allerdings eine etwas geringere Kopplung zwischen
den Feldspulen und der Suchspule.
-
Der ÄVinkeliehler wird bei einer derartigen Anordnung jedoch nicht
beeinflußt.
-
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein
Polschuhgoniometer, bei dem der feststehende Teil des Goniometers aus einem Jochring
mit ausgeprägten Pillen besteht.
-
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
in Anwendung auf das sog. Ringgoniometer behandelt werden.
-
Dieses Goniometer besitzt als Wicklungsträger einen aus eisenhaltigem
Material bestehenden Ring und einen konzentrisch dazu angeordneten, ebenfalls aus
eisenhaltigem Material bestehenden Kern. Dieser Kern ist drehbar angeordnet. Bisher
wurden die Feldspulen auf dem Ring des Goniometers in Form von unterteilten Wicklungen
untergebracht, während sich die Suchspule auf dem drehbaren Teil befand.
-
Bei dem in Abb. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden
Feldspulen 3 und 4 hingegen unter einem rechten Winkel zueinander auf dem Goniometerkern
12 an geordnet. Es wurde daher angenommen, daß jede der beiden Feldspulen in zwei
oder mehr Teile symmetrisch unterteilt ist.
-
Auf dem Goniometerring 11 befinden sich die beiden Hälften der symmetrisch
unterteilten Suchspule 5. Um die Winkelfehler möglichst klein zu halten, sollen
diese Suchspulenhälften in ähnlicher Weise, wie die auf dem Goniometerkern untergebrachten
Feldspulen verteilt angeordnet werden. Die eine Suchspulenhälfte wird also durch
die Wicklung 5a, 5b, 5c, 5d, die andere Hälfte durch die wicklung 5a, 5f, 5g, 5k
dargestelt. Symmetrisch zwischen den Wicklungen einer jeden Suchspulenhälfte ist
je eine Hälfte 8a bzw. 8b der Hilfswicklung angeordnet. Dazu um 90° gedreht, also
symmetrisch zwischen den beiden Suchspulenwicklungen, können weiterhin ebenfalls
unterteilte Seitenbestimmungswickluugen 13a unld I3b antergebracht werden, die bei
Ubergang vom Peilen auf die Seitenbestimmung an Stelle der Suchspule 5 an den Empfänger
geschaltet werden.
-
Diese Anordnung, bei der sich die Feldspulen auf dem Goniometerkern
befinden, hat den großen Vorteil, daß die Wicklungen für Enttrübung und Seitenbestimmung
auf dem Stator liegen und auf diese Weise keine weiteren Schleifringe benötigen.
Sie ergibt außerdem die Möglichkeit, die Suchspule ohne weitere Schleifringe für
verschiedene Wellenbereiche umschaltbar zu machen, indem man verschiedene Wicklungsgruppen
oder Wicklungen mit Anzapfungen versieht oder aber indem man einzelne Wicklungsgruppen
wahlweise parallel oder in Serie
schaltet. Gegenüber den Polschuhgoniometern
hat diese bei dem Ringgoniometer dargestellte Anordnung noch den Vorteil, daß die
Feldspulen (bei offener Suchspule) frei sind von Induktivitätsänderungen und gegenseitiger
Kopplung, so daß dieses Goniometer für Adcockanlagen, wesentlich besser geeignet
erscheint.
-
PATENTANSPROCEE: I. Goniometer für Peilzwecke, dessen Felld- und
Suchspulenwicklungen auf einem drehbaren Kern und einem feststehenden Ring aus eisenhaltigem
Miaterial bzw. umgekehrt angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Wiclungsträger
für die Suchspule eine zusätzliche Hilfswicklung angeordnet ist, die mit der Suchspule
gekoppelt und an Idie zu.r Seitenbestimmung undl oder zur Enttrübung dienende ungerichtete
Antenne angeschlossen ist.