-
Goniometer für Peilzwecke Bei Peilsystemen, die mit Kreuzrahmen, Adeockantennen
o. dgl. arbeiten, ist es üblich, ein Goniometer zur Ankopplung der Antennen an den
Empfänger zu verwenden.
-
Ein solches Goniometer besteht aus zwei räumlich um go0 versetzten
Feldspulen und einer drehbaren Suchspule. Zur Vornahme der Peilung wird entweder
das von den Feldspulen erzeugte Feld gedreht, oder die Suchspule wird in das Minimum
des feststehenden Goniometerfeldes eingestellt.
-
Es wurde bereits vorgeschlagen, bei Goniometern dieser Art eine zur
Suchspule senkrecht stehende Hilfsspule vorzusehen, die zur Seitenbestimmung durch
Kardioidenbildung gleichzeitig mit einer ungerichteten Antenne an Stelle der Peilsuchspule
an den Empfänger schaltbar ist. Hierdurch wird bei der Seitenbestimmung eine Drehung
der Suchspule um 900 eingespart. In ähnlicher Weise wird bereits bei DrehrahmenpLeiTern
verfahren, indem zur Seitenbestimmung ein zum Peilrahmen senkrechter Hilfsrahmen
ver wendet wird.
-
Es sind ferner Goniometer bekannt, bei denen die gekreuzten Feldspulen
im Inneren der Suchspule angeordnet und relativ zu dieser drehbar sind. In diesem
Fall würde sich bei Anwendung einer zur SuchspuBe senkrecht stehenden Hilfsspule
für die Seitenbestimmung die Schwierigkeit ergeben, daß das Feldspulensystem nicht
mehr aus dem Such- und Hilfsspulensystem ohne Auftrennung dieser Spulen herausgenommen
werden kann, wie dies im praktischen Betrieb; z. B. bei Ausbesserungen, häufig erforderlich
ist.
-
Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß bei
Goniometern, deren gekreuzte Feldspulen im Inneren des Suchspulensystems relativ
zu diesem drehbar angeordnet sinil und bei denen für die Spulen Kerne aus eisenhaltigem
Material benutzt werden, die Suchspule und eine diese kreuzende Hilfsspule für die
Seitenbestimmung derart auf einem das Feldspulensystem umschließenden Ringkern angeordnet
sind, daß entweder die Suchspule in zwei Hälften unterteilt auf gegenüberliegenden
ausgeprägten
Polen dieses Ringkernes und die Hilfsspule mit radialer
Windungsehene über diese Pole und den Ringkern gewickelt sind oder daß die Suchspule
in zwei gegenüberliegende Bündelhälften und die Hilfsspule in zwei zwischen diesen
Bündelhälften liegende Bündel unterteilt mit radial verlaufender Windungsebene um
den Ringkern gewickelt sind. Dadurch wird erreicht, daß die beiden Wicklungssysteme
des Stators und Rotors jederzeit ungehindert auseinandergenommen werden können.
-
An Hand der Abbildungen sollen einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert werden.
-
In Abb. I ist ein sog. Polschuhgoniometer dargestellt, das aus dem
Goniometerring 1 (Stator) und dem Goniometerkern 2 (Rotor) besteht. Diese beiden
Teile bestehen aus eisenhaltigem ~ Material. Der Goniometerring 1 enthält zwei ausgeprägte
Pole 9 und lo, auf denen die beiden Hälften 3 und 4 der symmetrisch unterteilten
Suchspule angeordnet sind. Auf dem Goniometerkern 2 befinden sich die beiden um
90 versetzten Feldspulen 5 und 6. Diese beiden Feldspulen werden in an sich bekannter
Weise über Schleifringe oder ähnliche Ubertragungseinrichtungen an die Richtantennen
(Ereuzrahmen. Adcock oder ähnliche Systeme) ,angeschlossen. Der Verlauf der Kraftlinien
ist für den Fall, daP sich die Suchspule in Minünumeinstellung befindet, durch die
Kurven S angegeben.
-
Die Seitenhestimmungswicklung ist nun in die beiden Hälften ii und
12 unterteilt mit radialer Windungsebene über Polschuh und Jochring gewickelt, so
daß sie vom maximalen Fluß durchsetzt wird, wenn sich die Suchspule im Minimum befindet.
Die beiden Hälften ii und 12 können parallel oder in Serie geschaltet sein. Wie
man erkennt, läßt sich der Rotor bei dieser Anordnung der Wiclilungen ohne Schwierigkeit
aus dem Stator herausnehmen.
-
Im folgenden soll die Anmendung der Erfindung auf das in Abb. 2 dargestellte
sog.
-
Ringgoniometer beschrieben werden. Der Wickelkörper dieses Goniometers
besteht aus einem eisenhaltigen Ring 13 und einem konzentrisch dazu angeordneten
eisenhaltigen Kern 14. Dieser Kern ist drehbar angeordnet. Bisher wurden die Feldspulen
auf dem Ring des Goniometers in Form von unterteilten Wicklungen untergebracht,
während sich die Suchspule auf dem drehbaren Teil befand.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung sollen nun die beiden Feldspulen
I5 und 1 6 unter einem rechten Winkel zueinander auf dem Goniometerkern 14 angeordnet
sein. Es wurde dabei angenommen, daß jede der beiden Feldspulen in zwei symmetrische
Hälften unterteilt ist.
-
Auf dem Goniometerring 13 befinden sich die beiden Hälften der symmetrisch
unterteilten Suchspule. Um die Winkelfehler möglichst klein zu halten, sollen diese
Suchspulenhälften in ähnlicher Weise wie die auf dem Goniometerkern untergebrachten
Feldspulen in Bündel unterteilt werden. Die eine Suchspulenhälfte wird also durch
die Bündel 17, 18 Ins), 20, die andere durch die Bündel 21, 22, 23, 24 gebildet.
Zwischen diesen Bündelhälften der Suchspule sind die ebenfalls unterteilten Seitenbestimmungssvicklungen
25 und 26 untergebracht.
-
Die Anordnung, bei der sich die Feldspulen auf dem Goniometerkern
befinde, ergibt die Möglichkeit, die Such spulen ohne weitere Schleifringe für verschiedene
Wellenbereiche umschaltbar zu machen, indem man die Wicklungen mit Anzapfungen versieht
oder auf verschiedene Wicklungsgruppenumschaltet oder aber indem man einzelne Wicklungsgruppen
wahlweise parallel bzw. in Serie schaltet. Gegenüber den Polschuhgoniometern hat
das Rillggoniometer noch den Vorteil, daß die Feldspulen (bei offener Suchspule)
frei sind vor Induktivitätsänderungen und gegenseitiger Kopplung, so daß dieses
Goniometer für Adcockanlagen wesentlich besser geeignet erscheint.