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Hebel- und Bügelmechanik für Briefordner Die Erfindung betrifft eine
Hebel- und Bügelmechanik für Briefordner und besteht darin, daß ,die Aufreihstifte
und der mit diesen zusammenwirkende schwingbare Bügel aus dünnwandigem Bandeisen
oder Blechstreifen gefertigt sind, die inansichbekannter Weise ganz oder teilweise
rohrartig zusammengerollt sind.
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Es ist schon bei sogenannten Ringbüchern zum Heften von losen Blättern
bekannt, die Aufreiher aus dünnwandigem Bandeisen oder Blechstreifen, die rohrartig
zusammengerollt sind, zu fertigen. Für die Hebel- und Bügelmechanik eines Briefordners
ist diese Herstellungsweise jedochnochnichtvorgeschlagen worden, und man hat diese
Teile stets aus starkem Runddraht gefertigt. Auch bei einer bekannten Mechanik,
deren Schließhebel aus einem Blechstreifen gefertigt ist, wurde für die Aufreihstifte
und die schwingbaren Bügel der übliche Runddraht beibehalten.
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Die Erfindung :beruht nun auf der Erkenntnis, daß die Beanspruchungen,
denen die Aufreilistifte und.derschwingbareBügel bei einem Briefordner unterworfen
sind, von anderer Art und Größe sind als die Beanspruchungen, denen die Aufreiher
bei einem Ringbuch ausgesetzt sind. Bei einem Briefordner wirken die Kräfte, welche
an den Enden der Aufreilistifte angreifen, stark exzentrisch, bei einem Ringbuch
dagegen zentrisch. Die Aufreihstifte des Briefordners sind also einer erheblichen
Biegungsbelastung ausgesetzt, während die Aufreiher des Ringbuches nur eine zentrale
Druckbelastung erfahren. Gleiches gilt für den schwingbaren Bügel. Hieraus ergibt
sich, daß die rohrartige Herstellung der Aufreihstifte und Bügel gerade bei einer
Mechanik für Briefordner ganz besondere Vorteile mitbringt, welche in der Erhöhung
der Festigkeit der bei der Benutzung oft stark beanspruchten Teile, bei gleichzeitiger
erheblicher Herabsetzung des Aufwandes an Werkstoff liegen.
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Die Zeichnung erläutert die Erfindung an Hand einiger Ausführungsbeispiele.
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Fig. i bis 3 zeigen eine Ausführungsform einer Hebelmechanik mit dreiteiligem
Bügel und einteiligem Paar Aufreihstifte.
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Fig. .4 bis io zeigen eine Ausführungsform einer Hebelmechanik mit
einteiligem Bügel und einzeln befestigten Aufreilistiften.
Fig.
i i bis 14 zeigen eine Ausführungsform einer einfachen Bügelmechanik (ohne Schließhebel)
mit zweiteiligeinBügel und einzeln befestigten Aufreihstiften.
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Fig. 15 bis i9 zeigen eine Ausführungsform einer einfachen Bügelmechanik
mit dreiteihgem Bügel und einzeln befestigten Auf= reihatiften.
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Fig. 2o bis 26 zeigen eine vervollkommnete Befestigung der Aufreihröhrchen
mit bleibendem Eintreibedorn.
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Fig. 27 und 28 zeigen die beispielsweise Ausführungsform eines teilweise
inRöhrchenform aus einem Blechstreifen geformten Schließhebels.
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Beire Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 3 sind aus der Grundplatte
i zwei Lappen 2 ausgebogen, in .denen mittels Nietzapfen 3 je ein Bügelschenkel.
gelagert ist, der aus einem (etwa 2 inm starken) Bandeisen ausgestanzt und geprägt
und am freien Ende 5 zur verdickten Rundform gestaucht und kegelförmig ausgehöhlt
ist. Das Aufreihstiftepaar ist hier aus einem einzigen Blechstreifen geformt, der
an beiden Enden 6 rölirchenförmig zusammengebogen und im Mittelteil 7 entsprechend
dem Abstand der Durchstecklöcher der Grundplatte i flachgefügt ist. Dieser Mittelteil
:des Blechstreifens bildet nach dem Durchstecken der Röhrchen von unten her einen
Verbindungssteg, der in irgendeiner geeigneten `'eise, z. B. .durch Niete 8, mit
der Grundplatte verbunden wird. Die beiden Bügelschenkel 4. sind an ihrem unteren
Ende winklig abgebogen, und es sind Löcher bzw. Einschnitte g vorgesehen, in welche
die Gabelenden io des aus Bandeisen ausgestanzten hochkantig stehenden Steges bzw.
der Brücke i i eingreifen, der mit dein verschinälerten Mittelteil 12 auf der Blattfeder
13 aufliegt und oben die Bahn für die Druckrolle 1.1 des üblichen bei 15 an einem
aufgebogenen Lappen 16 der Grundplatte i drehbar gelagerten Schließhebels 17 bildet.
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Bei der Hebelmechanik nach Fig.4 bis io besteht der Bügel aus einem
Stück Bandeisen oder Blech, dessen Bügelschenkel 21 an ihren freien Enden 2o ebenso
wie bei Fig. i rund geformt sind. Der Mittelteil 22 liegt dagegen flach auf der
Blattfeder 13 und ist an beiden Längskanten 23 und 24 aufgebogen, von denen die
innere, 2.I, die Bahn für die Druckrolle 14 des Schließhebels 17 bildet. Der ganze
Bügel ist wie bei Fig. i in Lappen 2 der Grundplatte schwingbar gelagert. Die Aufreihstifte
sind hier einzeln an der Grundplatte befestigt. Hierzu ist jedes aus einem Blechstreifen
rund gebogene Röhrchen 25 am unteren Ende mit einer Anzahl, nach dem Beispiel vier,
am Blechstreifen ausgestanzten Lappen 26 versehen. Die Grundplatte i hat je Stift
ein von vier Langlöchern 27 umgebenes Rundloch 28. Das Röhrchen wird mit den gemäß
Fig.6 .zurückgebogenen Lappen von unten durch-. gesteckt (Fig. 8) und dann die oben
hervorstehenden Lappen 26 von oben vernietet j. 10).
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'.'Fig. i i bis 14. zeigen das Beispiel einer einfachen Bügelmechanik
ohne Schließhebel. Wie bei Fig.4 bestehen Mittelsteg und Schenkel des Bügels
aus einemStückBlech. DerMittelteil 22 liegt hier unterhalb der Blattfeder 29, die
die Mechanik zu schließen sucht. Die Bügelschenkel 30 sind hier aus dem Blechstreifen
zu Röhrchen rund gebogen, und <las aus diesemGrunde dünner als bei Fig. i und
4. gehaltene Blech ist im Mittelteil flach gefalzt und durch eine mit Verstärkungsrippen
gej )ri 'itl gte Blechplatte 31 verstärkt (Fig. 12). Die Aufreihstifte sind hier
in der aus den Fig. 13 "t"1 14 ersichtlichen Weise zu Röhrchen -zusammengebogen
und mittels eines Verstärkungsstreifens 3d. befestigt, während die LochränderderGrundplattei
zu einerTülle35 aufgebogen sind, so daß durch die zwei Befestigungsstellen am Streifen
34. und darüber am Rand der Tülle 35 ein guter Halt gesichert ist, der durch Aufdornen
verstärkt werrlen kann.
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Die Fig. 15 bis i9 zeigen eine andere Ausführungsform einer einfachen
Bügelmechanik ohne Schließhebel mit dreiteiligem Bügel, ähnlich wie Fig. i. Die
Bügelschenkel sind hier aus je einem Blechstreifen zu Röhrchen 4.5 rund gebogen
und ihr Verl>inAungssteg 46 zu einem mit der offenen Seite abwärts gerichteten U-förmigen
Querschnitt, welcher, wie aus Fig. 15 ersichtlich, in die zur Form eines flachen
U geprägten unteren Endteile der Bügelröhrchen eingreift, welche die zur Lagerung
an den Lappen 2 der Grundplatte i dienenden Lagerzapfenlöcher 47 aufweisen. Diese
Grundplatte hat hier je Aufreihstift ein Langloch 48. jedes aus einem Blechstreifen
rund gebogene Röhrchen .I9 erhält gegenüber dem offenen Spalt einen Einschnitt 5o,
worauf das so eingeschnittene Ende zu zwei flachen Lappen 51 zusamniengedriickt
wird, die nach dem Durchstecken durch das Langloch gespreizt werden, um das Röhrchen
mit der Grundplatte zu vernieten.
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Es ist einleuchtend, daß die bei den vier vorstehend beschriebenen
Bügelinechanikengezeigten Gestaltungen der Bügel einerseits und der Aufreihstifte
andererseits untereinander auf der Grundplatte ausgetauscht werden können, die jeweilige
Zusammenanordnung richtet sieh je nach dein Anwendungsfall und den dabei auftretenden
Beanspruchungen.
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In den Fig. 2o his 26 ist eine weitere vervollkommnete Befestigungsart
gezeigt, die bei allen Ausführungsformen mit einzeln befestigten
Aufreihröhrchen
mit Ausnahme der der Fig. 15 bis i9 mit Vorteil anwendbar ist und sich durch einen
bleibenden Kopfdorn im Röhrchenfuß kennzeichnet. Bei Fig. 20 und 21 wird beispielsweise
ein an dem einen Ende zur Formung der Spitze 41 durch Zusammendrücken ausgezackter
Blechstreifen 4o verwendet. Das andere Ende 42 ist, wie Fig. 20 zeigt, nach dem
Rundbiegen etwas aufgeweitet und liegt nach dem Durchstecken des Röhrchens durch
.das Loch der Grundplatte i an der Unterseite an. Erfindungsgemäß wird dann von
unten ein Kopfdorn 43 (Fig. 24) eingetrieben, der stramm in die Lichtweite des Röhrchens
paßt und ähnlich wie beim Aufdornen von Rohren in Rohrböden eine außerordentlich
feste Verbindung mit der Grundplatte ergibt und gleichzeitig eine Innenversteifung
des beim Schließen der Bügel der Mechanik besonders stark beanspruchten Röhrchenfußes
bildet. Beim Beispiel nach Fig. 22 und 23 wird ein auch an dem späteren unteren
Röhrchenende zu Lappen 44 ausgezackter Blechstreifen verwendet. Diese Lappen 44
werden nach dem Durchstecken flach gespreizt (Fig. 25 rechts) und bilden nach dem
Eintreiben desKopfdornes 43 eine verstärkende Zwischenlage, wie Fig.23 zeigt. Das
Beispiel der Fig. 26 zeigt die Anwendung -des Kopfdornes 43 bei der Bügelmechanik
nach Fig. .4 bis io. Naturgemäß ist diese bleibende Eintreibedornsicherurig allgemein
bei Mechaniken mit zu Röhrchen geformten Aufreihstiften anwendbar, gleichviel ob
sie, wie dargestellt, zur vollen Kreisform oder auch nur unvollständig mit mehr
oder weniger breitem Längsspalt rund gebogen sind. Es ist unter Röhrchenform überall
nicht nur die Rundung zur geschlossenen Kreisform zu verstehen, sondernauch alleÜbergangsformen
zwischen Halbkreis und Vollkreis sind damit gemeint.
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Die Fig. 27 und 2S zeigen ferner die Ausführungsform eines Schließhebels,
der bei den Hebelmechaniken an Stelle des in Fig. i und 4 gezeigten üblichen Hebels
aus vollem Draht geprägten Hebels anwendbar ist und erfindungsgemäß ebenso wie die
Aufreihstifte und der ganze Bügel oder die Bügelschenkel aus einem Blechstreifen
teils flach, teils rund zur Röhrchenform gestanzt und' geprägt ist. Der Blechstreifen
ist am Lagerende 52 flach zusammengepreßt und mit Lageröffnung 53 und Loch 54 zur
Befestigung der Druckrolle versehen und am freien Ende 55 flach umgefalzt, während
er auf der Zwischenstrecke 56 zur Röhrchenform gerundet ist.
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Wenngleich die Erfindung vorstehend an einigen Bügelmechaniken mit
und ohne Schließhebel erläutert ist, so ist einleuchtend, daß. die Ausbildung der
Aufreihstifte und Bügel ohne Verwendung von Draht als Röhrchen und gegebenenfalls
ihrer Verbindungsstege und Befestigungsteile an der Grundplatte vorteilhaft auch
Anwendung finden kann bei solchen anderen Ordnermechaniken, wie sog. Kipp- und Pendelmechaniken.
bei denen die bogenförmigen Bügelschenkel Röhrchen bilden, in welche die gleichfalls
bogenförmigen Aufreihstifte in -der Schließstellung eintreten. Die Befestigung der
Aufreihröhrchen erfolgt dann statt an :der Grundplatte an dem Pendel-oder Kippblech.
Das gleiche gilt für sog. Vierlochmechaniken, bei denen nicht für nur eine Lochweite
je einPaarAufreihstifteundBügelschenkel vorgesehen ist, sondern deren zwei von verschiedenem
Abstand für zwei Lochweiten.