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Einrichtung zur Überwachung durch Aufzeichnung eines aus mehreren
aufeinanderfolgenden Einzelschaltungen bestehenden zusammenhängenden Schaltvorganges,
insbesondere für Überwegwarnsignaleinrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen
zur Überwachung durch Aufzeichnung eines aus mehreren aufeinanderfolgenden Einzelschaltungen
bestehenden zusammenhängenden Schaltvorganges, insbesondere für den Schaltungsverlauf
einer durch eine Zugfahrt in Tätigkeit gesetzten Überwegwarnsignaleinrichtung. Es
ist bekannt, die Wirkungsweise derartiger Anlagen durch irgendwelche Einrichtungen,
Relais o. dgl. zu überwachen. Es ist ferner bekannt, die Zeitdauer eines bestimmten
Vorganges aufzuzeichnen, beispielsweise die Geschwindigkeit von Zügen, derart, daß
man die Zeitdauer feststellt, die ein Fahrzeug benötigt, um immer die gleiche Wegstrecke
zurückzulegen. Diese Zeit ist dann ein Maßstab für die Geschwindigkeit. Es ist weiterhin
bekannt, die Zeit und die Dauer einer Stellung eines Eisenbahnsignals. aufzuzeichnen.
Bei Überwegwarnsignalanlagen hat man ferner z. B. eine Überwachungsleitung ins Stellwerk
geführt, wo angezeigt wird, ob das Warnsignal an der Strecke rot oder ob es weiß
blinkt.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man mit einer Aufzeichenvorrichtung
den Erfordernissen bei Überwegwarnsignalanlagen auf billige, einfache und zuverlässige
Weise gerecht werden und Vorgänge überwachen kann, die man mit den bekannten Überwachungseinrichtungen
nicht erfassen kann.
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Beispielsweise können bei der Betätigung einer Überwegwarnsignalanlage
an einer eingleisigen Strecke die folgenden verschiedenen Schaltzustände der Anlage
eintreten und zeitliche Überwachung erfordern.
i. Grundstellung:
Es nähert sich kein Schienenfahrzeug. (Die Anlage blinkt weiß.) Warnstellung I:
Ein Schienenfahrzeug, befindet sich in unmittelbarer Nähe vor deins Überweg, so
daß sich der Anfang des Fahr zeuges in beispielsweise weniger als i Minute auf dem
Wegübergang befindet. (Die Anlage blinkt rot.) 3. Warnstellung II: Das Schienenfahrzeug
befindet sich auf dem Wegübergang. (Die Anlage blinkt rot.) .f. Sperrstellung: Der
Schluß des Schienenfahrzeuges hat eben den Wegübergang verlassen. (Die Anlage blinkt
weiß.) Grundstellung: Das Schienenfahrzeug befindet sich in weiterer Entfernung
hinter dem Wegübergang. (Die Anlage blinkt weiß.) Wenn man nun die einzelnen Schaltzustände
aufzeichnet, so kann man z. B. in folgenden praktisch vorkommenden Fällen das nötige
Beweismaterial erhalten: i. Es fährt ein Straßenfahrzeug über deal Wegübergang und
wird von einem Zuge gerammt. Zeugen sind nicht vorhanden. Der Lenker des Straßenfahrzeuges
behauptet, die Lampen hätten dauernd rot geblinkt, auch als sich kein Zug näherte.
Die Aufzeichnung kann sofort den wahren Sachverhalt erweisen.
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z. Der Lenker des gerammten Straßenfahrzeuges behauptet, die Lampen
hätten weiß geblinkt, als er sich dem Überweg näherte, oder als er sich in einer
bestimmten Entfernung vor dem Überweg befunden hat. Auch hier kann die Aufzeichnung
den wahren Sachverhalt erweisen.
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3. Der Fahrzeuglenker behauptet, das Warnsignal habe zuerst rot geblinkt,
habe aber, als er näher am Überweg war, wieder weiß geblinkt, so daß er annehmen
mußte, daß gerade ein Zug vorbei war. Auch hier kann die Aufzeichnung den wahren
Sachverhalt erweisen. Die gewöhnlichen, an sich bekannten Überwachungseinrichtungen
sind für diese obenerwähnten Fälle vollkommen unbrauchbar oder zum mindesten unzureichend,
da sie nur anzeigen, ob die Anlage in Betrieb ist oder ob das Warnsignal rot oder
weiß blinkt. Zweckmäßig ist es nun, an Stelle von einzelnen Aufzeichnungen der verschiedenen
Vorgänge ein zusammenhängendes Bild, also etwa eine zusammenhängende Linie, auf
dem Papierstreifen zu erhalten, wobei durch die Bruchpunkte der Linie der Zeitpunkt
erkennbar ist, an dem jeder einzelne Vorgang eingesetzt hat. Dies kann nun gemäß
der Erfindung dadurch erreicht werden, daß jede der Einschaltungen auf einen elektrischen
Antrieb, z. B. einen Magneten oder eine Magnetgruppe der Aufzeichenvorrichtung,
einwirkt und diese Antriebe gemeinsam über eine Zwischenvorrichtung, z. B. ein Gelenkviereck
oder einen Gelenkhebel, eine Schreibvorrichtung über einen langsam laufenden Papierstreifen
bewegen.
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'-. Im folgenden wird beispielsweise an Hand Zeichnungen eine Einrichtung
nach der Erfindung beschrieben.
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Da der Papierstreifen, auf dem die Aufzeichnung erfolgt, nur einen
geringen Vorschub haben kann, um den Ablauf der Papierrolle auf möglichst lange
Zeit auszudehnen, wogegen die aufzuzeichnenden Vorgänge zeitlich verhältnismäßig
kurz sind, muß von vornherein, um ein einigermaßen klares Bild über die Zeitdauer
der Vorgänge zu haben, die Aufzeichenbewegung der Vorgänge wesentlich schneller
erfolgen als der Vorschub des Papierstreifens.
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Es ist deshalb die Anordnung für den Schreibstift so getroffen, daß
seine Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit verschieden ist von der Richtung und
Geschwindigkeit des unter dem Schreibstift fortlaufenden Papierstreifens.
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Die Wirkungsweise ist erläutert für eine Überwegwarnsignalanlage bei
eingleisiger Strecke. Die Kontaktgabe für die in der Einrichtung vorgesehenen Magnete
erfolgt in berannter Weise durch die in der Warnsignalanlage vorhandenen Schaltrelais.
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In der Grundstellung der Warnsignalanlage, d. h. also, wenn sich kein
Zug in unmittelbarer Nähe des Wegüberganges befindet, sind die :Magnete i bis .4
stromlos. Der Schreibstift 5 verzeichnet auf dem Streifen 6, der mit Zeitmarken
versehen sein kann, einen Strich 7 im Richtungssinn des unter dem Schreibstift in
Pfeilrichtung laufenden Streifens. Der Lauf des Streifens wird gleichbleibend durch
ein Uhrwerk oder Motorwerk 8 mit geringem Vorschub angetrieben. Nähert sich nun
ein Schienenfahrzeug dem Wegübergang, so tritt in der Warnsignalanlage die Warnstellung
I ein. Damit erhält der Magnet d. über das entsprechende Schaltrelais der Warnsignalanlage
und den Blinker Stromimpulse in gleichbleibendem Takt. Diese Betätigung des Magneten
..1, wird auf den Hebel io übertragen. Atn unteren Ende des Hebels io ist die Schaltklinke
i i mit ihrer Achse 28 drehbar gelagert. Am rückwärtigen Ende der Achse 28 ist eine
Lasche ?9 aufgesetzt. Durch eine Zugfeder zwischen Hebel io und Lasche 29 wird die
Klinke i i im Uhrzeigersinn mit dem Schaltrad 9 in Eingriff gebracht.
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Durch die schrittweise Betätigung des 'Magneten .I und damit des Hebels
io würde in der gezeichneten Lage das Schaltrad 9 im Uhrzei.gersinn weitergeschaltet
werden.
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Da aber gleichzeitig mit Eintreten der Warnstellung I der Magnet 3
über ein Schaltrelais Strom erhält, wird über einen Hebel
i9 und
einen Stift 2o, der an der dreieckförmigen Steuerscheibe i2 befestigt ist, die Steuerscheibe
I2 im Uhrzeigersinn verdreht. Es wird dabei durch die obere abgerundete Ecke der
Steuerscheibe 12 der rechts im Eingriff mit dem Schaltrad 9 befindliche Zahn 13
der Schaltklinke i i ausgehoben und die Schaltklinke i i um ihre Achse gedreht.
Damit wird die Schaltklinke i r über die Totpunktlage hinweggebracht, -so daß- jetzt
nicht der Schenkel 13, sondern der Schenkel 14 mit dem Schaltrad 9 in Eingriff kommt.
Durch die schrittweise Betätigung des Magneten 4 wird nun das Schaltrad 9 entgegengesetzt-
dem Uhrzeigei-sinn gedreht und überträgt seine Drehung über ein Zahnradgetriebe
15 auf den Antriebshebel i6- des Parallelogramms 17. An der unteren Seite des Parallelogramms
17 befindet sich der Schreibstift 5, der nun aus seiner bisherigen Lage ausschwenkt
und hierbei auf dem Papierstreifen den Kreisbogen 18 aufzeichnet. Bei der Aufzeichnung
handelt es sich nicht um mathematisch genaue Kreisbögen. Da aber die Abweichung
infolge des sehr geringen Längsvorschubes des Papierstreifens sehr gering ist, kann
man praktisch die aufgezeichnete Linie als Kreisbogen betrachten. Das Ausschwenken
des Schreibstiftes kann auch in anderer dein Fachmann bekannter Weise durch Uhrwerksantrieb
oder andere gleichbleibende Antriebsart erfolgen. .
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Sobald sich das Schaltrad 9 einige Grade aus seiner Grundstellung
entfernt hat, wird über nicht dargestellte Schaltsteuerringe, die auf der Achse
des Schaltrades 9 befestigt sind, das entsprechende Einschaltrelais für den Magneten
4 überbrückt, so daß jetzt der Magnet 4 seine Stromimpulse über die Blinkeinrichtung
unabhängig von der Lage seines Einschaltrelais bekommt.
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Ist nun inzwischen das Schienenfahrzeug auf den Wegübergang gekommen
und damit die Warnstellung II erreicht, so erhalten durch Änderung des Schaltzustandes
der Warnsignalanlage die Magnete i und 2 Strom, und da die Endpunkte 21 und 22 ihrer
Anker 23 und 24 gleichzeitig Eckpunkte des Parallelogramms 17 sind, so tritt eine
Verschiebung des Parallelogramms 17 ein. Der Schreibstift 5 wird demzufolge aus
seiner bisherigen Bahn 18 in eine neue Lage gebracht. Da die Fortbewegung des Schreibstiftes
5 durch den Magneten 4, den Hebel Io usw. keine Unterbrechung erfährt und auch der
Magnet 3 während dieses Schaltzustandes keine Stromunterbrechung hat und damit die
Steuerscheibe 12 in der alten Lage bleibt, wird der Schreibstift 5 in der gleichen
Richtung wie bisher, nur mit geänderter Bahnlage, weiter fortbewegt. Der nun entstehende
Kreisbogen 25 ist in seiner Länge ein Maßstab für die Dauer des Zustandes der Warnstellung
II, d. h. für die Dauer der Zeit, während der sich das Schienenfahrzeug auf dem
Wegübergang befindet: Hat die letzte Achse den Wegübergang verlassen, so tritt die
Sperrstellung ein. Mit Eintritt der Sperrstellung werden die Magnete 3 und 2 stromlos.
Beim Abfallen des Ankers des Magneten 3 wird die Steuerscheibe 12 wieder zurückgestellt,
die ihrerseits wieder die Klinke i i umwirft und damit .die Laufrichtung des Schaltrades
9 ändert. Mit Änderung der Laufrichtung des Schaltrades 9 ändert sich auch die Laufrichtung
des Schreibstiftes 5. Da außerdem der Magnet 2 noch stromlos wird, tritt gleichzeitig
eine Verlagerung des Eckpunktes 22 zur Folge, daß der Schreibstift 5 aus seiner
bisher beschriebenen Kreisbahn 25 in eine des Parallelogramms 16 ein. Dies hat wieder
andere Bahn 26 gelenkt wird.
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Dieser Zustand des rückwärts laufenden Schreibstiftes 5 und .des noch
eingeschalteten Magneten i bleibt bis zur Beendigung der Sperrzeit bestehen. Mit
Beendigung der Sperrzeit fällt der Anker des Magneten i ab, und der Schreibstift
wird aus der Bahn 26 in die Bahn 27 gebracht. Die Warnsignalanlage befindet sich
jetzt wieder in der Grundstellung. Der Magnet 4 erhält jedoch noch über die Blinkeinrichtung
Strom, da der Stromschluß noch über die Schaltsteuerringe bestehen bleibt. Der Schreibstift
5 kommt erst wieder zum Stillstand, wenn er in Richtung der Linie 7 angekommen ist.
Während im beschriebenen Fall sämtliche Bewegungsvorgänge durch ,einzelne Magnete
.erfolgen, können natürlich statt dessen andere Bewegungsarten, z. B. ein Motor
zur Erzeugung der Schreibstiftquerbewegung und ein polarisierter Magnet, ein Motor
oder ein Drehanker an Stelle der beiden die Schreibstiftabwe:chung bewirkenden Magnete
2 und i Verwendung finden.
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In den Fig.2 bis 5 sind, verschiedene Beispiele für Linienzüge angegeben,
die bei der Wirkung bzw. Fehlwirkung der Warnsignalanlage entstehen können.
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Fig. 2 zeigt zunächst das ordnungsgemäße Arbeiten der Warnanlage,
wie es der Entstehung nach schon aus Fi.g. i ersichtlich ist. In dem Linienzug ist:
Linie a = Warnstellung I, |
Linie b = Warnstellung II, |
Linie c = Sperrstellung. |
Fig. 3 zeigt das Bild, das sich ergibt, wenn die Sperrstellung nicht eingetreten
ist.
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Fig. .4 zeigt,den Linienzug, der sich ergibt, ,venn das Rotlicht-bestehen
bleibt. Es bleibt daher auch Magnet 3 angezogen, und damit
wird
auch durch die Steuerscheibe 12 kein Rücklauf des Schreibstiftes bewirkt. Erst wenn
das Rotlichtrelais der Warnsignalanlage gewechselt hat, tritt ein Rücklauf des Schreibstiftes
in seine Grundstellung ein.
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Fig. 5 zeigt die Aufzeichnung für versagendes Rotlicht, darin ist
,a = Warnstellung I, |
bi - Warnstellung II, |
cl - Rotlicht wechselt in dem darge- |
stellten Fall ordnungswidrig in |
Weißlicht, |
b2 = Rotlicht erscheint wieder, |
c = Sperrstellung. |