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Fliehkraftschalter Zusatz zum Patent 701 519
- Bei in beiden
Drehrichtungen wirkenden Fliehkraftschaltern nach dem Hauptpatent ist für jede der
beiden Drehrichtungen eine besondere, nicht umlaufende Kontakteinrichtung vorgesehen.
Die Kontaktgabe an einer der Einrichtungen erfolgt durch Kraftspeicherwirkung selbsttätig,
wenn ein die Kontaktbewegung sperrendes, frei drehbar gelagertes Isolierstück durch
Reibung bei nicht ausgeschlagenen Fliehgewichten von diesen mitgenommen wird und
sich gegen eine. seine Verstellung begrenzenden Anschlag bei Freigabe des zu der
Umlaufrichtung gehörenden Kontaktweges legt. Derartige Schalter werden z. B. für
die Steuerung der Gegenstrombremsung von Drehstrommotoren verwendet und dazu zweckmäßig
mit einstellbarer Einschlagdrehzahl der Fliehgewichte ausgeführt, um den Schalter
an verschiedene Bremszeiten anpassen zu können. Die gesamte Fliehkraftschalteinrichtung
ist in ein Gehäuse eingebaut und damit gegen Berühzung gesichert. Um die Einschlagdrehzahl
ändern zu können, muß aber die im Gehäuse befindliche Einstellvorrichtung zugänglich
sein. Es besteht zwar die Vorschrift, daß bei Bedienung der Einstellvorrichtung
der Hauptschalter zu öffnen ist, indessen ist bei Nichtbeachtung dieser Vorschrift
der Bedienende durch Berühren spannungführender Teile des Schalters gefährdet.
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Erfindungsgemäß wird ein Berühren von Schalterteilen--bei Einstellung
der Einschlagdrehzahl oder bei aus anderen Gründen notwendigen Arbeiten am Schalter
dadurch gefahrlos gemacht, daß mittels eines die Einstellvorrichtung freilegenden
entfernbaren Gehäuseteiles Kontakte auslösbar sind, welche die der Einstellvorrichtung
benachbarten stromführenden Teile der Schalteinrichtung spannungslos machen. Dabei
sind die die Schalteinrichtung spannungslos machenden Kontakte von der
Schalteinrichtung
räumlich getrennt. Vorteilhaft wird zu diesem Zweck im festliegenden Schaltergehäuse
eine aus Isolierstoff bestehende Platte angeordnet, deren eine Seite die Schalteinrichtung
trägt, während auf der Rückseite die Unterbrechungskontakte angebracht sind. Durch
diese Anordnung ist jede Gefährdung des Bedienenden ausgeschlossen; denn vor der
Einstellung der Einschlagdrehzahl werden die im Bereich der Bedienungsperson liegenden
stromführenden Teile spannungslos, während ein Berühren der die Spannungszufuhr
unterbrechenden Kontakte selbst durch die isolierende Trennwand verhindert ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, den entfernbaren Gehäuseteil als eine
über das Gehäuse der Schalteinrichtung verschiebbare Kappe auszubilden, wobei bei
Verschieben der Kappe eine Öffnung zur Bedienung der Einstellvorrichtung freigegeben
wird. Die Kappe bildet zusammen mit der Isolierwand einen Raum, der zur Aufnahme
der Unterbrechungskontakte dient. Eine vollständige Entfernung der Kappe bzw. des
Gehäuseteiles kann z. B. durch Anschläge gesichert werden, so daß dadurch beim Öffnen
des Schalters eine Freilegung der Unterbrechungskontakte vermieden wird.
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Die Spannungszufuhr zu der Schalteinrichtung kann in der Weise unterbrochen
werden, daß auf der Isolierplatte Kontakte angeordnet sind, die mittels am Boden
der entfernbaren Gehäusekappe isoliert angebrachter Federbügel überbrückt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist an Hand der Abbildungen
dargestellt. Der eigentliche Fliehkraftschalter a ist in einem Gehäuse b untergebracht,
das an dem Motor befestigt und mit seitlichen Öffnungen c versehen ist. Diese werden
von einer über das Gehäuse b verschiebbar angeordneten Kappe d abgedeckt. Der Innenraum
ist durch eine aus Isolierstoff bestehende Platte e in zwei Räume geteilt. Der größere
enthält den Fliehkraftschalter a, der über die Kupplung m
angetrieben
wird, und die Schalteinrichtung mit den Kontakten f, der andere die Anschlußklemmen
h und i. Durch Herausziehen des Deckels bis etwa zur Isolierplatte
werden die Öffnungen c freigelegt, so daß die Einstellvorrichtung g für den Fliehkraftschalter
und die Kontakte selbst zugänglich sind. Ist nun der Hauptschalter nicht vorher
geöffnet worden, so kann der Bedienende leicht mit stromführenden Teilen der Schalteinrichtung
in Berührung kommen. Es besteht auch die Gefahr, daß er durch unbeabsichtigtes Bewegen
der Kontakte den Motor selbst in Gang setzt und dabei sich und die ganze Einrichtung
gefährdet. Um das unmöglich zu machen, sind am Boden der verschiebbaren Kappe d
federnde Kontaktbügel k isoliert angebracht, welche die auf der Isolierplatte e
angebrachten Anschlußklemmen h und i überbrücken, so daß beim Herausziehen der Kappe
d zur Freilegung der Öffnungen c die Spannungszufuhr zu der Schalteinrichtung unterbrochen
wird. Der Deckel besteht dabei entweder selbst aus Isoliermaterial, oder die Bügel
k sind unter Zwischenschaltung von Isoliermaterial an ihm befestigt. Will man den
Schalter öffnen, so werden die Schrauben l gelöst. Ein in der Kappe vorgesehener
Schlitz, der mittels des Stiftes m geführt wird, verhindert ein vollständiges Abziehen
desselben, so daß die Anschlußklemmen h und i in jedem Fall gegen Berührung geschützt
sind.