DE710527C - Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus koernigen Kieselsaeuregelen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus koernigen KieselsaeuregelenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus körnigen Kieselsäuregelen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Formlingen aus Kieselsäuregelen und hat ein Verfahren zum Gegenstand, welches -die Verarbeitung von in körniger Form vorliegenden Kieselsäuregelen gestattet, um diese als Formlinge für die üblichen Verwendungszwecke von Kieselsäuregelen, insbesondere als Nachweismittel für Dämpfe oder Schwebstoffe nutzbar zu machen.
- Es ist bekannt, körnige Kieselsäuregele mit Bindemitteln zu Formkörpern zu verarbeiten und hierbei solche Bindemittel zu verwenden, die durch Wasserentziehung oder chemische ITmsetzung erhärten. Beispielsweise hat man als Bindemittel verdünntes Wasserglas benutzt. Bei dem bekannten Verfahren werden die Kieselsäuregele mit dem Bindemittel zun,ächst zu einem Brei verrührt, welcher dann bei hohem Druck zu einem harten Formling verpreßt wird. Dieser muß noch einer besonderen Behandlung unterworfen, vorzugsweise erhitzt und ausgelaugt werden, damit er trocken und porös wird.
- Gemäß der Erfindung werden als Bindemittel für die in körniger Form zu verarbeitenden Kieselsäuregele solche in Wasser nicht oder schwer löslichen Stoffe verwendet, deren Erweichungspunkt unter dem Beginn der Schrumpfung der Kieselsäuregele liegt und die mit glasiger Struktur erhärten, wie z. B.
- Gläser, Harze, Kunstmassen u. dgl. Das Gemisch aus Kieselsäuregel und Bindemittel wird bei einer etwa am Erweichungspunkt des Rindemittels liegenden Temperatur der formgebenden Behandlung unterworfen. Für den Beginn der Schrumpfung der Kieselsäuregele kommen je nach deren Beschaffenheit Temperaturen von 400 bis 600" in Betracht. Die Vereinigung der einzelnen Körner der Kieselsäuregele wird also durch einen Sinterungsvorgang bewirkt, indem die Bindemittel durch Erhitzung nur so weit erweicht werden, als es not vendig ist, um die Kieselsäuregelteilchen an den Berührungspunkten zu verkleben, ohne daß sie von dem Bindemittel umflossen werden können. Auf diese Weise gestaltet sich die Herstellung von Formkörpern aus körnigen KieselsTäuregelen wesentlich einfacher als bisher. Die Formlinge erhalten außerdem bessere Festigkeitseigenschaften und eine höhere Gasdurchlässigkeit. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Formlinge in beliebiger Größe hergestellt werden können, während die bisher zum Trocknen und Porösmachen erforderliche Behandlung großer und fester Körper Schwierigkeiten bereitete.
- Als Bindemittel kommen besonders Gläser von niedrigem Schmelzpunkt, beispielsweise Bleigläser, in Betracht. Auch Gläser, die keine Kieselsäure enthalten, z. B. Borsäureglas, können verwendet werden. Für manche Zwecke sind organische Körper als Bindemittel zu bevorzugen, beispielsweise solche, die in dcr Natur vorkommen, wie Kolophoniumharz, Bernsteinharz, oder solche, die künstlich gewonnen werden, wie Phenolformaldehydharz oder Harnstofformaldebydharz.
- Im allgemeinen lassen sich Mischungen gut verarbeiten, die auf 60 Teile Kieselsäuregel 40 Teile Glas enthalten. Das zur Anwendung kommende Kieselsäuregel ist zweckmäßig vor Beginn der Einwirkung auf das Bindemittel zu entwässern, da sonst das während des Verfahrens auftretende Wasser mit dem Bindemittel reagiert und den Verlauf des Verfahrens stören könnte. Auch die als Bindemittel zur Verwendung kommenden Gläser, Harze oder Kunststoffe sind zweckmäßig vor dem Zusammenbringen mit den Kieselsäuregelen zu entwässern, damit nach Verfestigung keine Zerfallserscheinungen auftreten können.
- Das Verfahren kann praktisch in der Weise ausgeführt werden, daß man die Form nach dem Einfüllen des Gemisches gegebenenfalls unter Druckanwendung auf die Temperatur erhitzt, die gerade zur Erweichung des Harzes, Glases oder Kunststoffes notwendig ist und bei der eine gute Verkittung der teinzelnen Kieselsäuregelteilchen gewährleistet ist. Danach wird das erhaltene Produkt in der Weise abgekühlt, daß die glasige Struktur des dem Kieselsäuregel hinzugefügten Stoffes erhalten bleibt.
- Beispiel I Silikagelkörner von einem Durchmesser von 0,13 bis 0,3 mm werden mit der gleichen Menge entwässerter Borsäureanhydridkörner des gleichen Durchmessers innig vermischt und bei einer Temperatur von 4300 I5 Minuten lang verbacken. Der erhaltene Formkörper kann aus der verwendeten Form auf üblichem Wege herausgestoßen werden und zeigt gegenüber Druckbeanspruchungen eine höhere Festigkeit als das verwendete Silikagel. Der Formkörper hat die gleichen porösen Eigenschaften wie das verwendete Silikagel.
- Beispiel 2 Silikageikörner von einem Durchmesser von 0,13 bis 0,3 mm werden mit der gleichen Menge entwässerter Borsäureanhydridkörner des gleichen Durchmessers innig vermengt und bei einer Temperatur von 350cm I5 Minuten lang verbacken, wobei auf das Gemisch in der Form ein Druck von 10 ast während der Einwirkung ausgeübt wird. Der erhaltene Formkörper wird auf übliche Weise aus der Form herausgenommen und zeigt gegenüber Druckbeanspruchungen eine höhere Festigkeit als das verwendete Silikagel. Er hat ähnliche poröse Eigenschaften wie das verwendete Silikagel.
- Beispiel 3 Silikagelkörner von einem Durchmesser von 0,15 bis 0,3 mm werden mit der gleichen Menge entwässerter Borsäureanhydridkörner des gleichen Durchmessers innig vermischt und bei einer Temperatur von 3003 5 Minuten lang verbacken, wobei auf das Gemisch in der Form ein Druck von 5 at während der Einwirkung ausgeübt wird. Der erhaltene Formkörper wird aus der Form herausgenommen und zeigt gegenüber Druckbeanspruchung eine höhere Festigkeit als das verwendete Silikagel. Er hat ähnliche poröse Eigenschaften wie das verwendete Silikagel.
- Beispiel 4 Silikagelkörner von einem Durchmesser von 0, I 5 bis 0,3 mm werden mit der gleichen Menge Bleiglaskörner desselben Durchmessers innig vermengt und bei einer Temperatur von etwa 650 bis 700 in einem Porzellanofen I5 Minuten lang verbacken, wobei auf das Gemisch in der Form ein Druck von 10 ast ausgeübt wird. Der erhaltene Formkörper wird aus der-Form herausgenommen; es hat ähnliche poröse Eigenschaften wie das verwendete Silikagel und ist sehr hart.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus körnigen Kieselsäuregelen im Gemisch mit Bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß unter Verwendung von bei Temperaturen unter dem Beginn der Schrumpfung der Kieselsäuregele glasig erhärtenden, in Wasser nicht oder schwer löslichen Bindemitteln, z. B. Glas, Harzen, Kunstmassen o. dgl., das Gemisch bei einer etwa am Erweichungspunkt - der Binde mittel liegenden Temperatur der formgebenden Behandlung unterworfen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER92579D DE710527C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus koernigen Kieselsaeuregelen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER92579D DE710527C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus koernigen Kieselsaeuregelen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE710527C true DE710527C (de) | 1941-09-16 |
Family
ID=7418791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER92579D Expired DE710527C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Verfahren zur Herstellung von Formlingen aus koernigen Kieselsaeuregelen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE710527C (de) |
-
1935
- 1935-02-13 DE DER92579D patent/DE710527C/de not_active Expired
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