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Schloß für waagerecht aufzuhängende Luftfahrzeugbomben mit elektrischer
Auslösung Die Erfindung bezieht- sich auf ein Schloß für waagerecht aufzuhängende
Luftfahrzeugbomben mit - elektrischer Auslösung durch einen Drehschlagmagneten und
mit mechanischer Notauslösung.
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Die bekannten Schlösser für waagerecht aufzuhängende Luftfahrzeugbomben
zeigen einen verhältnismäßig verwickeIten Aufbau, weil sie für die- Erfüllung der
verschiedenen vom Schloß zu fordernden Leistungen, wie vor allem der betriebsmäßigen
oder Regelaüsl,ösung mit dem- Drehschlagmagneten, der Sicherheitssperrung und .der
Notauslösung, mehr oder weniger verwickelte Hebelgetriebe mit einer entsprechenden
Anzahl von Gelenk- und Lagerpunkten enthalten und wegen ihres Aufbaues an einem
besonderen Schloßträger befestigt werden müssen.
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Auch hinsichtlich ihrer Bedienung weisen die bekannten Schlösser noch
Mängel- auf. Muß beispielsweise - die bereits eingehängte Munition wieder herausgenommen
und durch Bomben anderer Art öder Größe ersetzt werden, so muß dazu bis jetzt ein
Mann. am Kommandostand die elektrische oder die Notauslösung in Tätigkeit setzen.
Man braucht also mehr Bedienungsleute und mehr Zeit, als der eigentliche Munitionswechsel
es bedingt. Besonders-nachteilig ist in solchen Fällen die Benutzung der Notauslösung,
denn -mit ihr werden stets mehrere oder alle Abwurfgeräte gleichzeitig ausgelöst,
was wegen. der damit
für das Entladen am Erdboden verbundenen Gefahr
sehr bedenklich ist.
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Alle Mängel sollen gemäß der Erfindung dadurch vermieden werden, daß
der Drehschlagmagnet auf seiner Welle ein vierarmiges Kreuz trägt, von dem zwei
Arme, nämlich der Schlagarm und ein Sperrarm, über einen Doppelhebel mit dem Schloßh.aken
gekuppelt sind, während den beiden anderen Armen ein Hilfsauslöser und der Notauslöser
zugeordnet sind.
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Das neue Schloß zeichnet sich durch einen einfachen Aufbau aus; denn
für seine betriebsmäßige Betätigung ist nur der erwähnte Doppelhebel erforderlich,
dessen Sicherheitssperrung überdies mit besonders einfachen Hilfsmitteln bewirkt
wird. Der Fortfall eines besonderen Schloßträgers bildet ebenfalls eine Vereinfachung
und Gewichtsersparnis. Außerdem ist durch den Hilfsauslöser nunmehr die Möglichkeit
geschaffen, im Falle von Munitionswechseln jede Bombe ohne Zuhilfenahme der elektrischen
oder der Notauslösung vom Erdboden (Standplatz der Entlademannschaft) aus einzeln
frei machen und gefahrlos herausnehmen zu können.
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Ein weiteres wichtiges Erfindungsmerkmal besteht in einer neuartigen
Selbstsperrung des Schloßgetriebes. Es ist bekannt, den Schloßhaken als zweiarmigen
Hebel auszubilden, indem - man ihn mit einem Verlängerungsarm versieht, an dem .die
Sperrvorrichtung angreift. Dabei wurde ferner schon vorgeschlagen, zwischen dem
Verlängerungsarm und dem Sperrorgan eine Rolle anzuordnen. Bei den bisherigen Schlössern
dieser Art wird jedoch keine Selbstsperrung erreicht, sondern man. muß entweder
durch starke Federn einen großen Schließdruck gegen unbeabsichtigtes öffnen erzeugen
öder zusätzliche Sperrhilfsmittel, z. B. eine das Sperrorgan sperrende Klinke o.
dgl., zur Anwendung bringen.
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Die Mängel solcher Anordnungen werden gemäß der Erfindung dadurch
vermieden, daß der beispielsweise sektorförmige Verlängerungsarm,des Schloßhakens
einen zur Drehachse des das Sperrorgan bildenden Doppelliebe -Is konzentrischen
Ausschnitt aufweist, an dem in der Ruhelage die Rolle des Doppelhebels mittels einer
am Doppelhebel sitzenden, sich gegen einen Zapfen des Verlängerungsarmes stützenden
Nase außerhalb ihrer Totpunktlage zum Verlängerungsarm gehalten wird.
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Ohne irgendwelche bewegliche Zusatzhilfsmittel, sondern nur mit den
genannten Anschlägen (Nase und Zapfen), also in sehr einfacher, Weise wird mit der
neuen Anordnung eine elbstsperrung des Schloßhakengetriebes erzielt, durch die sich
die-Betriebssicherheit dem Bekannten gegenüber beträchtlich erhöht.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der
Zeichnung darge-.stellt. Es bedeuten: Abb. i einen senkrechten Längsschnitt nach
Linie I-I der Abb. 2, Abb.2 einen Grundriß, Abb. 3 einen Querschnitt nach Linie
III-III der Abb. i, Abb. 4 eine Darstellung der Angriffsweise der Sperrolle.
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Der Schloßkasten i enthält sämtliche für eine Abwurfvorrichtung erforderlichen
Hilfs mittel, wie den Schloßmechanismus, die Bombenaibstützungen, den Rückmeldekontakt
usw. Infolgedessen ist ein besonderer Träger nicht mehr erforderlich, sondern die
Befestigung des Schloßkastens i erfolgt ohne weiteres am Flugzeugboden .bei 2.
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Auf der Achse 4 des Drehschlagmagneten 3 ist ein Armkreuz 5 befestigt,
zu dem der Schlagarm 6 gehört, der im Augenblick der Betätigung des Magneten 3 auf
eine Platte 7 eines Doppelhebels 8 trifft, der die Verbindung zwischen dem Drehschlagmagneten
3 und dem Schloßhaken i9 herstellt. Das unter der Platte? liegende Ende io des Doppelhebels
8 greift hinter den zweiten Arm i i des Kreuzes 5 in solcher Weise, .daß die Teile
io und i i das Schloß gegen ein unabsichtliches öffnen verriegeln. -Der Doppelhebel
8 kann um eine Welle 9 schwingen, wird jedoch gewöhnlich durch eine Wickelfeder
17 mit einem sektorförmigen Verlängerungshebel 15 des Schloßhakens i9 in Eingriff
gehalten. Das dem Hebel 15 zugekehrte Ende des Doppelhebels 8 ist als Gabel i2 ausgebildet,
die eine Rolle 13 enthält. Der zusammen mit dem Schloßhaken i9 auf der Welle 14
sitzende sektorförmige Hebel 15 hat einen zur Drehachse 9 des Hebels 8 konzentrischen
Ausschnitt z5'.
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In den Ausschnitt 15" greift bei der Ruhelage des Hebels 8 die Rolle
13 hinein, jedoch außerhalb der Gleichgewichtsstellung, d. h. der Strahl
durch die Welle 9 und die Rolle 13 steht nicht senkrecht auf der Tangente durch
die Welle 14 an den Ausschnitt i5'. Der Winkel zwischen diesen beiden Geraden ist
vielmehr kleiner als 9o°, so daß der Schloßhaken i9 selbstsperrend wirkt, wie sich
aus der Darstellung der Kräfte in Abb.4 ergibt. Die Rolle 13 wird gewöhnlich
dadurch in der angegebenen Stellung gehalten, daß die Gabel 12 des Hebels 8 sich
mit einer Nase 16 über den sektorförmigen Hebel 15 hinweg erstreckt und ,gegen einen
am Hebel 15 sitzenden Zapfen 18 legt.
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Der um die Welle 14 schwenkbare Schloßhaken i9 besitzt in bekannter
Weise eine
Schließnase2ti und außerdem einen unteren Fortsatz 2,1,
der ein Nachdrücken des Schloßhakens i9 .von Hand beim Schließen ermöglicht, «was.
sich aus Sicherheitsgründen empfiehlt, aber nicht unbedingt erforderlich ist. Der
Schloßha,ken ig !befindet sich ferner im Bereich einer- Ausnehmung 22 des Bodens
des Schloßkastens i und kann, wenn er sich öffnet, vollständig in diese Ausnehmung
hineinschwingen (s. die strichpunktierte Stellung).
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Der Hebel 15 wird von der Rolle 13 freigegeben, sobald der Schlagarm
6 des Magneten 3 den Doppelhebel 8 trifft und unter vorheriger Entriegelung der
Teile io und ii .die Rolle 13 aus dem Bereich des Sektorhe#bels 15
herausschwenkt.
Zugleich öffnet sich das Schloß, und der Hebel 15 schwingt zusammen mit dem Schloßhaken
i9 in die strichpunktierte Stellung gemäß Abb. i. - -Dabeisteuert .der Hebel
15 gleichzeitig einen elektrischen Kontakt 24, der in :bekannter Weise den erfolgten
Abwurf der Bombe anzeigt. Für diesen Zweck besitzt der Hebel 15 eine Aussparung
27, in die ein Zapfen 26 der Kontaktstange 25 des .Abwurfanzeigers 24 hineingreift.
Die Aussparung 27 sitzt einseitig an dem Hebel 15, so daß dieser erst im ,letzten
Teil seiner Bewegung den Kontakt 24 betätigt.
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Für .die Hilfsauslösung im Falle des Munitionswechsels o. dgl. ist
im Bereich des dritten Armes 29 des Armkreuzes 5 .des Drehschlagmagneten 3 ein federbelasteter
Bolzen 28 angeordnet, der auf den Arm 29 des Kreuzes 5 im gleichen Drehsinn einwirken
kann, wie der elektrisch betätigte Schlagarm 6 sich dreht. Der Bolzen 28 läßt sich
aber nur mittels eines flachen Stahles, z. B. eines Schraubenziehers o: dgl., betätigen,
und zwar .dadurch, daß man den Stahl von unten her in den Schlitz 30 (Abb. 3) der
Bolzenführung einlegt und dann den Bolzen 28 zurückdrückt, wobei der Flachstahl
sich hebelartig ansetzen läßt, indem man die Bombe als Auflage :benutzt. Eine unabsichtliche
Betätigung der Hilfsauslösung ist dadurch verhindert.
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Die Notwurfvorrichtungbesteht aus einem Hebel 31, der zusammen mit
einem Hebel 32 auf einer Achse 33 befestigt ist. Der Hebel 32 wirkt auf einen Arm
34 des Armkreuzes 5 oder auf einen am Arm 34 sitzenden Zapfen 35, wobei eine Wickelfeder
36 den Hebel 32 dauernd in Arbeitsstellung hält. Beim Anheben des Hebels
3 1: wird das Kreuz 5 des Magneten 3 entgegen dem Uhrzeigersinne gedreht.
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Der Bombenkörper wird mit . zwei Abstützungen 37 und 38 gegen das
Pendeln gesichert, von denen die vordere, 37, ferst und die hintere, 38, senkrecht
einstellbar ist. Auf einem .abgesetzten Teil 39 der Spindel 40 sitzt ein
Druckstück 41 und darüber eine Mutter 42 mit sternartigem Handgriff 43. Der Zapfen
3g ist unter dem Druckstück 4i vernietet. Die Mutter 42 läßt sich in die größere
untere Bohrung 46 hineinschrauben, und zwar auf einer Gewindebüchse 45, die mit
einem Fortsatz 47 in eine kleinere Bohrung 48 ragt und dort von einem Bolzen 49
festgehalten wird.
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Wenn die Last ' in das Schloß eingehängt und dieses durch Nachdrücken
von Hand gegen den Fortsatz.2i sicher geschlossen-ist, klemmt man die Bombe durch
Nachstellen der hinteren Abstützung 38 mittels .des Handrades 43 fest. Sobald nun
der Drehschlagmagnet Strom empfängt, schlägt der Arm 6 des Kreuzes 5 auf die Platte
7 des Doppelhebeis 8, nachdem beim Durchschlagen des Spiels zwischen 6 und 7 die
Verriegelung io =bis ii freigegeben worden ist. Der Hebel 8 bringt .die Rolle
13 aus ihrer Sperrlage, und dadurch wird der unter der Wirkung der Feder
23 und der angehängten Last stehende Sektorhebel 15 freigegeben. Die Rolle 13 rollt
auf dem Rücken des Hebels 15 ab, der zusammen mit dem Lasthaken i9 in die strichpunktierte
Lage übergeht. Die Last fällt, und ihr Abfallen wird durch den Rückmeldekontakt
24 selbsttätig angezeigt,