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Vorrichtung zum Klettern auf lebende Bäume Den Gegenstand der Erfindung
bildet eine Vorrichtung zum Besteigen von Bäumen u. dgl. mit zwei getrennt voneinander
hängenden Baumkletterstufen und einer hängenden Sitzstufe. Bei den bekannten Steigvorrichtungen
wird das Höhersteigen am Baum, sobald stärkere Äste vorkommen, durch das Vorhandensein
von Schnallen, Hebeln, Schrauben und Verbindungsriemen sehr erschwert oder unmöglich
gemacht. Bei den bekannten Steigeisen müssen bei Arbeiten am Baum, besonders forstwirtschaftlichen,
die Füße der steigenden Person durch angeschnallte Bügel oder Dolme dicht am Baum
gehalten werden, während der Oberkörper eine andere Stellung einnehmen muß. Die
dadurch entstehende unbequeme Körperhaltung verursacht vorzeitige Ermüdung. Auch
werden häufig die Fußgelenke durch die ungewöhnliche Haltung überanstrengt.
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Die Erfindung beseitigt 'diese (Schwierigkeiten, indem die beiden
Baumkletterstufen jede für sich von der steigenden Person mit beiden Füßen bestiegen
werden. Die Füße sind so weit vom Baum abgerückt, daß ein bequemes Stehen und Arbeiten
möglich ist.
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Jede Baumkletterstufe besteht aus .einem verseiften, fast rechteckigen
Brett oder Blech von solcher Größe, daß beide Füße einer Person darauf Platz haben.
Die Kantre, ,an welcher die Fersen der Füße stehen, trägt eine leitersproissenartige
Leiste. Die am Baum anliegende schmale Fläche der Baumkletterstufen ist kreisbogenförmig
-gestaltet, so daß sie sich an die Rundung ,des Baumes gut anlegen kann. Jede Stufe
trägt drei kurze, abschraubbare Eisendorne, die sich in die Borke des Baumes eindrücken.
Sollen Bäume mit besonders dünner Rinde bestiegen werden, so sind, um eine Verletzung
des Kambiums zu vermeiden, diese Eisendorne abzuschrauben. Eine Gummiplatte mit
Profilen, Lederstücke oder ähnliches können dann angeschraubt werden. jede Baumkletterstufe
wird von vier Tragseilen getragen, die in Kniehöhe in einem Karabinerhaken zusammenlaufen.
Letzterer
wird aufgehängt an einem Ring eines Seiles, welches um
den Baumstamm herumgezogen wird. Bei sehr starken, ästigen Bäumen kann das Seil
mit Hilfe eines .daran befestigten halbkreisförmig gebogenen Rohroder Zweigstückes
herumgezogen werden. Das eine Ende dieses Seiles trägt einen Karabinerhaken, durch
welchen das andere Ende so hindurchgeführt wird, daß das Seil den Baum in einer
Schlinge umfaßt. Durch das Gewicht der steigenden Person wird die Schlinge so, fest
angezogen, daß die entstehende Reibung ein Abgleiten vollständig verhindert. Bei
dem nach oben zu abnehmenden Durchmesser des bestiegenen Baumes wird das freie Ende
des Seiles länger. Dieses freie Ende trägt am Schluß den Ring, in welchen die Baumkletterstufe
eingehängt wird. In dem freien Ende des Seiles sind in einer Entfernung, die der
Schritthöhe entspricht, noch weitere Ringe eingeflochten, damit die Baumkletterstufen
bei den verschiedenen Durchmessern der zu besteigenden Bäume immer in solcher Höhe
eingehängt werden können, die der Schritthöhe entspricht. Eine andere Befestigung
der Baumkletterstufen am Baum ist durch Klammern o. dgl. möglich. Die beiden Baumkletterstufen
werden abwechselnd am Baum so viel höher aufgehängt, wie die Schritthöhe der steigenden
Person beträgt. Beim Steigen wird, um Absturz unmöglich zu machen, ein Sicherheitsgurt
mit verstellbarer Seillänge angelegt, wie er schon immer bei der Verwendung von
Steigeisen gebräuchlich war.
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Soll am Baum Sitzstellung eingenommen werden, so wird am Sicherheitsgurt
auf dem Rücken noch die Sitzstufe mitgeführt. Ist die erforderliche Höhe erreicht,
dann wird die Sitzstufe an dem oberen, den Baum umschließenden Seil eingehängt.
Zwei Tragseile sind rechts und links am Sitz der Sitzstufe befestigt und laufen
in .einem Karabinerhaken zusammen. Das dritte, an der Strebe der Sitzstufe befestig
te Tragseil wird bei Einnahme der Sitzstellung in den Karabinerhaken ,der beiden
anderen Tragseile eingehängt. Die Sitzstufe ist so ausgebildet, daß sie durch eine
befestigte Strebe in solcher Entfernung vom Baumstamm gehalten wird, daß die Knie
und Oberschenkel der sitzenden Person weit genug vom Baumstamm ,abgerückt sind,
so daß ein bequemer Sitz möglich ist. Die .-Strebe ist so vo-r der Mitte
des Sitzes angebracht, daß sie bei Einnahme der Sitzstellung zwischen den Beinen
hindurch an den Baum herangedrückt wird. Der übliche Sicherheitsgürtel dient, da
:er am Baum angeschlossen ist, als sichere Rückenlehne. Bei Sitzstellung behalten
die Füße ihren Stand auf der einen der bereits bestiegenen Baumstufen. Die Sitzstufe
und die Baumkletterstufen können auch von Personen benutzt werden, die mit Steigeisen
oder in anderer Weise am Baum hochklettern und in bestimmter Höhe einen Sitz oder
festen Stand einnehmen wollen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt beide Baumkletterstufen und die steigende Person mit
dem Sicherheitsgurt. Fig. 2 zeigt die Baumkletterstufe a, Eisendom b, Tragseile
c, Karabiner hakend, Ringe, baumumschlingendes Seil f.
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Fig.3 zeigt die Sitzstufe mit dem als Rückenlehne wirkenden Sicherheitsgurt
und die sitzende Person.
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Fig. q. zeigt die Sitzstufe a, die für die Entfernung vom Baum angebrachte
Strebe b, Karabinerhaken c, die beiden an der Sitzstufe befestigten Tragseiled,
das an der Strebe befestigte Tragseil e.