DE710140C - Kolbengesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschine - Google Patents

Description

• Kolbengesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf kolbengesteuerte Zweitaktbrennkraftmaschinen mit Anordnung der Zylinder in mehreren hintereinanderliegenden Sternen.
• Bei schnell laufenden Zweitaktmaschinen durchläuft die Arbeitskurbel während der Spülung der Zylinder bis zu i8o' ihrer Umdrehung. Obgleich dabei dieAuslaßöffnungen vom Kolben vor den Einlaßöffnungen freigegeben werden, tritt keine vollkommene Entspannung der aus dem Zylinder ausströmenden Restgase während des Vorauslasses ein Hierzu wäre es bei schnell laufenden Maschinen notwendig, die Auslaßöffnungen so hoch auszubilden, daß weit mehr als die Hälfte des Kolbenhubes für die Spülung verlorengehen würde. Man verzichtet daher in der Regel auf eine vollkommene Entspannung und aimmt das Zurückschlagen der Abgase in die Spülluftleitungen bei Eröffnung der Einlaßkanäle und damit eine Verunreinigung der Spülluft in Kauf.
• Die Erfindung löst die Aufgabe einer guten Spülung der Arbeitszylinder mit einer übersichtlichen Anordnung der Spülluftleitungen auch bei der großen Zylinderzahl eines Mehrsternmotors und trotz der geschilderten ungünstigen Verhältnisse. Die Erfindung besteht darin, daß die hintereinanderliegenden Zylinder, deren Spülzeiten auf Grund der Kurbelversetzung einander nicht oder nur wenig überschneiden, durch eine oder mehrere gemeinsame Spülluftleitungen mit dem Aufnehmerraum verbunden sind und der Rauminhalt der Leitungen dabei so bemessen ist, daß zu Beginn der Spülung in die Luftleitungen zurückschlagende Abgase nicht bis in den Aufnehmer vorstoßen können. Auf diese Weise wird erreicht, daß die bei Eröffnung der Spülkanäle in diese zurückschlagenden Abgase weder die Spülung der durch gemeinsame Leitungen verbundenen, hintereinanderliegenden Zviinder, noch der im gleichen Stern benachbarten Zylinder beeinträchtigen. Da die zurückschlagenden Abgase nicht bis in den Aufnehmer vordringen, müssen sie zu Beginn der Spülung wieder in denselben Zy- linder zurückströmen, so daß die Ausspülung mit einem Abgas-Luft-Gernisch beginnt. Die nachströmende reine Luft spült die restlichen Abgase aus und füllt zugleich den Zylinder mit frischer Luft bzw. Brennstoff-Luft-Ge-Inisch.
• Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein schnell laufender Zweitaktsternreihenmotor mit 28Zylindern und 4 Sternen dargestellt, dessen Spülwinkel etwa i8o' beträgt.
• Abb. i zeigt einen Längsschnitt des Motors nach LinieA-A in Abb.:2, Abb. 2 einen Ouerschnitt durch einen Stern, Abb. 3 die Abwicklung eines durch die -5pül- und Auspuffschlitze der Zylinder gelegten Kreisschnittes.
• Der Motor besteht aus vier in einer Reihe hintereinanderliegenden Zylindersternen a" b, e, d, von denen jeder Stern sieben Zylinder a, bis a, b, bis b, cl bis c, di bis d, aufweist. Mit Rücksicht darauf, daß es sich um einen Schnelläufer handelt, beträgt der Spülwinkel, längs dessen die Spülschlitze vom Kolben t freigelegt werden, etwa i8o'. Die vierfach gekröpfte Kurbelwelle e weist erfindungsgemäß dementsprechend eine i8o' oder etwa i8o' betragende Versetzung benachbarter Kurbeln e, bis e, auf. Dadurch wird erreicht, daß sich die Spülwinkel von jeweils zwei in einer Reihe hintereinanderliegenden Zylindern al bi, a. 7). usw. . . . bis a, b, bzw. cl dl, e. d. usw.... bi S C7 d-, benachbarter Sterne a-, b i;lw. c, d nicht überschneiden. Diese Zylinderpaare al bl, a. b. usw. . . . bis a7 b7 und el d, C2 d.- usw. . . , #is e, d, sind mittels gemeinsainer Spülluftleitungen f, gl, f2 92 USW- . . . bis f, g, und h, il, Ii. i. usw. . .. bis k, i-, an die vorzugsweise auf Üeiden Stirnseiten der Maschine vorgesehenen ringförmigen Aufnelimer k -, ;ii angeschlossen. Die Länge der Spülluftleitungen fl gl, f2 g2 usw. , - - f11 97 und h, il. lt. i. usw. .. . bis l"7 i, ist so bemessen, dad diie zu Beginn der Spül- und Auspuffperiode in dieselben hineinschlagende Auspuffgase der angeschlossenen Zylinder nicht bis in den zugehörigen Aufnehnier vorstoßen können.
• Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß kein Zylinder, mit seiner Spülluft vermischt,

  die Abgase eines anderen Zylinders erhält,

  #;ondern nur seine eigenen, die während der

  Auspuffperiode in die Spülluftleitungen ein-

  ge - drung l# e n sind. Da diese Auspuffgase der

  Spülluft desbetreffenrIenZvlinders vorgelag(!rt

  sind, so werden sie. ohne daß eine Erhöhting

  der üblichen Spülluftmenge erforderlich ist.

  durch die nachdrängende Spülluft auf dein

  Weg über den Zylinder aus den Auspuff-

  schlitzen z des Zvlinders ausgegehoben. Es

  werden also besondere Einrichtungen,

  z. B. die bekannten Steuerklappen. in den

  .Spülkanälen, welche das Autreten von Ab-

  gasen in die Spülluftleitung verliindern. er-

  spart.

  Der Erfindungsgegenstand kam, mit Jeder

  bekannten Spülun- 1

  , verwirklicht werden. Be'

  der auf der Zeichnung dargestellten eitiseiti-

  ,gen Umkehrspülung, bei der die Spül-

  kanäle x, 31 derart in den Zylinder einmünden.

  daß sie das Spülmittel gegen die den Ausputi-

  sclilitzen z gegenüberliegende Wand leiten.

  werden gemäß Abb. 3 die Zylinder der einzel-

  nen Sterne a, b, c, d mit Rücksicht auf eine

  gedrängte Bauweise des Mlotors und eine

  strömungstechnisch günstige Spülluftführung

  derart angeordnet, daß die Spülkanälex, - v

  der in einer Reihe liegenden Zylinder al b

  C, di, a. b:., c. d-, usw. benacli#artei-.Stert"

  svnimetrisch zur ]#ängsmittelebene E-E dieser

  Reihe liegen und vorzugsweise schräg in

  Richtung auf den zugeliöri,-,en Aufnehnier k-, in

  in die gemeinsame Spülluftleitung fl gl. f:2 g-2

  usw. f, g7 und k, i, h. 1., usw. h-, 1 . 7'

  einmünden.

  Bei langsam laufenden Zweitaktmotoren.

  bei denen ein Spülwinkel von i.2o' für die

  Spülung ausreicht, werden die benachbarten

  K,urbeln der Kurbelwelle um etwa i2o' züi-

  einander versetzt. Dadurch wird erreicht,

  (laß sich die Spülperioden von drei in einer

  Reilie hintereinanderliegenden Zvlindern der

  einzelnen Sterne nicht überschneiden. Es

  kann dann sogar jeweils für drei benaelibarte

  Zylinder eine gemeinsame Spülluftleitung vor-

  gesehen werden. Selbstverständlich ist es

  hier auch möglich. benachbarte Kurbeln um

  einen größeren Winkel als den Spülwinkel zu-

  einander 7u versetzen. Jedocli können dann,

  wie in dem zeichnerisch dargestellten Aus-

  führungsbeispiel, nur zwei Zylinder an eine

  gemeinsame Spülluftleitung angeschlossen

  werden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kolben-esteuerte Zweitaktbrennkraft-ZD maschine mit Anordnung der Zylinder in mehreren hintereinanderliegenden Sternen, dadurch gekennzeichnet, daß die hintereinanderliegenden Zylinder, deren Spül- zeiten auf Grund der Kurbelversetzung einander nicht oder nur wenig überschneiden, durch eine oder mehrere gemeinsame Spülluftleitungen mii demAufnehmerraum verbunden sind und der Rauminhalt der Leitungen dabei so bemessen ist, daß zu Beginn der Spülung in die Luftleitungen zurückschlagende Abgase nicht bis in den Aufnehmer vorstoßen können. .
2. 2. Brennkraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Stirnseiten derselben ein ringförmiger Spülluftaufnehmer vorgesehen ist, von dem die Spülluftleitungen ausgehen. 3. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen i und 2, bei der die kolbengesteuerten Einlaßöffnungen zu beiden Se,ten der Auslaßöffnungen und angenäheit in derselben Höhenlage wie diese angeordnet sind und die Spüllkanäle in den Zylinder derart einmünden, daß sie das Spülnlittel gegen die den Auslaßöffnungen gegenüberliegende Zylinderwand leiten (einse itige Umkehrspülung), dadurch gekennzeichnet, daß die durch gemeinsame Luftleitungen verbundenen hintereinanderliegenden Zylinder derart angeordnet sind, daß ihre Spülkanäle symmetrisch zu ihrer gemeinsamen Längsmittelebene liegen und schräg in Richtung auf den zugehörigen Aufnehmer in die gemeinsamen Spülluftleitungen einmünden.