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Preßluftwerkzeug Das Zusammenhalten der Bauteile von Preßluftwerkzeügen
erfolgte bisher durch Schraubenbolzen, welche an der Seite des Preßluftzylinders
angeordnet und in dem vor-'.deren und hinteren Zylinderdeckel gelagert waren. Um
nun die während des Betriebes auftretenden Erschütterungen und vor allem die Leerschläge
des Kolbens von diesen Schraubenbolzen gleichmäßig aufnehmen zu können, mußten dneselben
auch gleichmäßig angezogen -werden. und bleiben; eine Forderung,-die in den meisten
Fällen nicht verfüllt wurde. Schon nach ganz kurzer Zeit traten Längungen der Schraubenbolzen
sein, so daß sich .die Erschütterungen ungleich auf diese Schraubenbolzen übertrugen
und auf Grund der geringem. Elastizität des Baustoffes zum -Bruch derselben führten.
Ein weiterer Nachteil; dieser.. Schraubenverbindungen lag aber noch darin, daß sich
infolge der Längung einzelner Schraubenbolzen die zu verbindenden Bauteile verschieden
zueinander einstellten, so daß durch Verklemmen der gleitenden Teile schwere Schäden
und Störungen am Preßluftwerkzeug eintreten konnten. Man hatte daher versucht, diesen
übelständen durch den Einbau von Federn, welche den Schraubenbolzen zugeordnet 'wurden
oder Einschaltung eines Luftpolsters entgegenzutreten. Es zeigte sich jedoch schon
bald, daß durch den Bruch seiner Feder ,dieselben Schäden infolge der nunmehr ungleichen
Belastung der Schraubenbolzen durch Verklemmen der gleitenden Teile eintraten. Durch
die Federn, welche um die Schraubenbolzen herum angeordnet und sehr stark bemessen
werden mußten, wurde außerdem das Werkzeug breiter und schwerer -und dadurch unhandlicher.
Erfindungsgemäß
werden die geschilderten Nachteile dadurch beseitigt, daß die Verspannung der Bauteile
des Pxeßluftwerkzeuges durch ein oder mehrere vorzugsweise drallfreie Drahtseile
erfolgt. Drahtseile sind unempfindlicher gegen Biegungsbeanspruchungen und neigen
wegen ihrer großen Elastizität nicht so leicht zu Brüchen wie Schraubenbolzen. Da
die zu verbindenden Drahtseile bei gleicher Festigkeit gegenüber Schraubenbolzen
auch. einen wesentlich geringeren Durchmesser (z. B. nur 4/,o des Schraubenbolzendurchmessers)
besitzen und außerdem dicht an die Zylinderwand angelegt werden können, wird das
Gewicht sowie die Breitenabinessung des Preßluftwerkzeuges verringert und dadurch
die Handhabung desselben erleichtert.
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Das verspannen der Bauteile mittels Drahtseilen kann. in verschiedener
Weise erfolgen. So kann man z. B. an Stelle der Schraubenbolzen Drahtseilstücke
Beinspannen. Eine besonders vorteilhafte Bauweise ergibt sich aber, wenn, die Verspannung
der Bauteile durch ein oder mehrere Drahtseile erfolgt, welche U-förmig um den Körper
des Preßluftwerkzeuges herumgeführt sind. Dabei ist es insbesondere bei schweren
Hämmern am zweckmäßigsten, wenn zwei oder mehrere solcher U-förmig geführten Drahtseile
im Kreuz oder unter entsprechendem Winkel übereinander angeordnet werden. Durch
die Verwendung derartiger U-förmig geführter Spannseile ergibt sich selbsttätig
ein Spannungsausgleich in den Seilhälften, der auch bei Längungen erhalten bleibt.
Durch die Verwendung von mehreren Seilen, welche über den Zylinderdeckel kreuzweise
übereinander geführt sind, ergibt sich der Vorteil, daß selbst beim Bruch eines
Spannschlosses oder Seiles das oder die andern Seile die Beanspruchungen vollständig
und gleichmäßig aufnehmen.
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Der Spannungsausgleich in den um den Zylinderdeckel herumgeführten
Seilen wird dadurch gefördert, daß die Drahtseile insbesondere an den Biegestellen
über Rollen o. dgl. geführt sind. Bei kreuzweiser Führung von mehreren Drahtseilen
über einen Zylinderdeckel werden diese Rollen von der Mittelachse des Preßluftwerkzeuges
derart versetzt angeordnet oder im Durchmesser derart abgestuft, daß die sich kreuzenden,.
gespannten Drahtseile gleich lang sind. Dadurch entfällt die Notwendigkeit der Verwendung
von Seilet. verschiedener Längen.
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Da die Drahtseile einen verhältnismäßig geringen, Durchmesser besitzen
und dicht an den Zylinderwandungen entlang geführt sind, werden dieselben. in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung ganz oder teilweise in nach außen offenen Nuten der
Zylinderwandungen eingelegt und auf diese Weise vor Beschädigungen geschützt. Die
Befestigung der Enden der Drahtseile an dem Zylinderbauteil erfolgt unter Zwischenschaltung
von Spannschlössern. Es steht jedoch nichts im Wege, die Enden der Seile unmittelbar
an den Zylinderdeckel anzuschließen und in der Seilmitte oder an anderer Stelle
ein Spannschloß vorzusehen.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht eines Preßlufthammers.
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Fig.2 ist ein Querschnitt durch den Zylinder.
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Fig.3 zeigt das Spannseil in größexem Maßstab.
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Fig. q. ist eine Draufsicht auf den hinteren Zylinderdeckel in größerem
Maßstab.
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Der Preßluftzylinder i des Preßlufthammers wird auf der vorderen Seite
durch den Hammerteil z, welcher die Durchtrittsöffnung für den Meißel 3 besitzt,
und auf der hinteren Seite durch den mit Handgriff versehenen Deckel q. begrenzt.
Die Befestigung der Zylinderbauteile z und q. auf den Zylinderenden und damit das
Zusammenhalten sämtlicher Hammerbauteile erfolgt durch das vorzugsweise drallfreie
Drahtseil s. Das Seil ist mit den Enden unter Zwischenschalten von Spannschlössern
6 an Ansätzen 7 des vorderen Hammerteiles 2 befestigt und U-förmig über den hinteren
Zylinderdeckel q. geführt. Die Führung des Drahtseiles 5 an dem Deckelrand erfolgt
über die Rollen 8, so daß sich die Spannung des Seiles auf beiden Zylinderseiten
jederzeit ohne Überwindung größerer Reibungswiderstände ausgleichen kann. Wie Fig.
i und 2 zeigen, kann das Seil s an den Seitenwänden des Zylinders in Nuten 9 eingelegt
werden, so daß das Seil vor Beschädigungen geschützt ist. Diese Nuten 9 können sich
dabei über die ganze Länge des Zylinders erstrecken.
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Fig. q. zeigt das Verspannen der Zylinderbauteüe mit zwei Drahtseilen
5, welche über den hinteren Zylinderdeckel kreuzweise geführt sind. Hierbei sind
die Rollen 8 des einen Seiles zweckmäßig gegenüber den Rollen des anderen Seiles
derart von der Mittelachse des Preßluftwerkzeuges versetzt anzuordnen, daß die Länge
der verspannten Seilte 5 gleich ist. Das Ausgleichen der Seillängen kann selbstverständlich
auch durch Versetzen der Ansätze 7 des ZylinderdecM9 2 oder durch Abstufung des
Rollendurchmessers erfolgen. Reißt bei dieser Ausführung ein Seil 5, dann
werden die Bauteile noch durch das andere. Seil zusammengehalten. Da dieses Seil;
nun quer über die Mitte des Zy-
Underdeckels gieführt ist, verteilen
sich die aufzunehmenden Kräfte gleichmäßig auf Meide Seiten des Seiles', so daß
ein Abbiegen des Zylinderdeckels durch @einseitig wirkende Kräfte und dadurch Schäden
durch Verklemmen der gleitenden Teile nicht eintreten können. An Stele von zwei
Seilen 5 können auch mehrere vorgesehen werden. Ebenso können diese Seile aus kurzen
Stücken gebildet sein, welche dann an der Stelle der Rollen 8 in Ösen oder Ansätzen
zu befestigen sind.