DE706958C - Mit einer Drahtbuerste versehener Loetkolben zum Vorverzinnen von weich zu loetenden Draehten aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen - Google Patents

Description

Beim Weichlöten von Werkstücken aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen ist es bekannt, besondere Kratz- oder Reinigungswerk zeuge zum Entfernen der Oxydschicht anzuwenden und die Lötflächen zu verzinnen, was meist mit demselben Werkzeug geschieht.

. Es sind bereits Werkzeuge bekanntgeworden, bei denen sich als Reinigungsvorrichtung eine Drahtbürste unbeweglich am Lötkolben befindet oder bei denen der Lötkolben selbst als Schaber oder Kratzer ausgebildet ist. Eine starre Befestigung der Kratzvorrichtung am Lötkolben ist aber nachteilig, wenn auf das Lötstück kein starker Druck ausgeübt werden darf. Wenn das Lötstück fest aufliegt oder infolge seiner Größe oder Starrheit fest genug ist, ist es ohne weiteres möglich, ein Reiben unter starkem Druck beim Löten vorzunehmen. Handelt es sich jedoch um das Verlöten von dünnen Drähten oder sonstigen leicht verbiegbaren Lötstücken, so ist es nicht möglich, den zur Reinigung notwendigen Druck auf das Werkstück auszuüben.

Dieser Nachteil wird durch den Lötkolben nach der Erfindung beseitigt. Bei dem mit einer Drahtbürste versehenen Lötkolben zum Vorverzinnen von weich zu lötenden Drähten aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen gemäß der Erfindung ist die Drahtbürste am Kolben beweglich angebracht. Die Drahtbürste wird dabei vom Handgriff des Kolbens aus gegen das zwischen der Drahtbürste und der Lötspitze befindliche Drahtstück angedrückt. Da der Draht hierbei zwischen Kolben und Bürste eingeklemmt wird, kann der beim Reinigen auf den Draht ausgeübte Druck nicht zur Verbiegung des Drahtes führen. Es kann also ein hoher Reibungsdruck angewen-

det werden, ohne daß der Draht in unerwünschter Weise mechanisch beansprucht wird.

Es ist an sich bekannt, einen Lötkolben ·"> zangenartig auszubilden. Bei der bekannten Anordnung ist jedoch der zangenartige Lötkolben als eine Art Doppellötkolben ausgeführt, wobei beide Backen der Zange Heizkörper darstellen. Es handelt sich hierbei ίο darum, ein zwischen beiden Backen eingeklemmtes Lötstück möglichst gleichmäßig zu erwärmen. Eine Kratz- oder Reinigungsvorrichtung ist bei diesem bekannten Lötkolben nicht vorgesehen, so daß dieser Kolben zur Verlötung oder Vorverzinnung von Aluminium drahten nicht in Betracht kommt.

Bei dem Lötkolben nach der Erfindung . kann die Drahtbürste an einem Hebel befestigt sein, der mit dem Kolbenstift nach Art einer Zange gelenkig verbunden ist.

Der Lötkolben nach der Erfindung kann mit Vorteil so ausgebildet sein, daß der Borstenträger der Drahtbürste und/oder die Lötspitze mit Rillen zur Aufnahme des Draht-Stückes versehen sind. Die Ausnehmungen können so ausgebildet sein, daß sie dem Profil des Drahtes ungefähr entsprechen oder daß sie selbst bereits eine dem Profil entsprechende Form aufweisen.

Ein beispielsweiser Lötkolben gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 den Kolben in Seitenansicht, Fig. 2 in der Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie A-B in Fig. 1. Fig. 4 und 5 sind Sonderausgestaltungen der Reinigungsvorrichtung und des damit zusammenarbeitenden Teiles der Kolbenspitze.

Im einzelnen bedeuten in Fig. 1, 2 und 3, in welchen gleiche Teile mit gleichen Buchstäben bezeichnet sind, α den Kolbengriff, b den Kolbenstiel, c den Heizkörper, d die Kolbenspitze. An dem Kolben ist mittels der als Drehgelenk ausgebildeten Schelle / der Hebel # angebracht, der gegen den Handgriff α des Kolbens in einen Hebelgriff h ausläuft und am anderen Ende unmittelbar in der Nachbarschaft der Kolbenspitze d als Reinigungsvorrichtung die Drahtbürste g trägt. Beim Löten wird der Draht zwischen KoI-benspitze d und Drahtbürste g mittels des Hebelgriff es h eingeklemmt und durch Relativbewegung zur Kolbenspitze d und Drahtbürste g mechanisch gesäubert und gleichzeitig verzinnt. Es ist zweckmäßig, die zusammen-">5 arbeitenden Teile d und g oder nur einen davon so auszubilden, daß eine fast völlige Umklammerung des Drahtes erzielt wird, wodurch in einfacher Weise eine Reinigung der gesamten Lötfläche und damit ein völliges Verzinnen erreicht wird. Die Ausgestaltung der Teile g und / kann dadurch erfolgen, daß ζ. Β. Ausnehmungen vorgesehen sind, die das Profil des Drahtes ungefähr nachbilden, oder daß sie selbst bereits eine dem Profil entsprechende Form aufweisen. Beispiele hierfür sind in den Fig. 4 und 5 angegeben.

In Fig. 4 ist die Drahtbürste einem runden Draht angepaßt, während in Fig. 5 noch zusätzlich eine Vertiefung in der Kolbenspitze d vorgesehen ist. Diese letzte Ausführung läßt sich zur Aufnahme des Verzinnungsbades verwenden, durch das die Drähte nur hindurchgezogen zu werden brauchen.

Der in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Hebeln kann an der Schelle/ versetzbar angeordnet sein, um eine je nach Lage der Dinge entsprechende Einstellung zwischen Kolbenspitze und Drahtbürste vornehmen zu können. Z. B. kann die Kolbenspitze verschieden große Ausnehmungen für verschieden starke Drähte nebeneinander aufweisen, die je nach dem zu verarbeitenden Draht mit der entsprechend eingestellten Drahtbürste g zusammen benutzt werden können.

Der Kolben nach der Erfindung ist besonders für Schaltarbeiten in der Fernsprechtechnik usw. geeignet, wobei bereits vielseitig Aluminiumdrähte an Stelle von Kupferdrähten Verwendung finden. Trotzdem ist picht ausgeschlossen, den Kolben im Sinne der Erfindung auch bei anderen zu verlötenden Werkstücken zu benutzen, da er auch dort eine wesentlich schnellere und bessere Arbeit zu leisten imstande ist.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   ι . Mit einer Drahtbürste versehener Lötkolben zum Vorverzinnen von weich zu lötenden Drähten aus Aluminium oder Alumi- «»ο niumlegierungen, gekennzeichnet durch eine am Kolben beweglich angebrachte Drahtbürste (g), die vom Handgriff des Kolbens aus gegen das zwischen der Drahtbürste und der Lötspitze befindliche Draht- '»5 stück andrückbar ist.
2. 2. Lötkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtbürste (g) an einem Hebel (/) befestigt ist, der mit dem Kolbenstiel (b) nach Art einer Zange "o gelenkig verbunden ist.
3. 3. Lötkolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Borstenträger der Drahtbürste (g) und/oder die Lötspitze (d) mit Rillen zur Aufnahme "5 des Drahtstückes versehen sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen