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Vorrichtung zum selbsttätigen Absperren von Gasleitungen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Absperren von Gasleitungen nach Ablauf
einer gewissen Zeit durch ein in die Leitung eingeschaltetes Absperrmittel, das
unter dem Ein-Ruß einer von einem Fremdantrieb gedrehten Stufenscheibe steht.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art wird .eine Stufenscheibe
aus ihrer Nullage bis zu einem durch das jeweils gewünschte Zeitintervall festgelegten
Punkt gedreht, um dann unter dem Ein-Ruß einer Fremdkraft, beispielsweise eines
Uhrwerkes, in die Nulllage zurückzukehren. Eine den Abschluß der Gasleitung steuernde
Klinke wird dabei durch ein von dem Einstellhandgriff bewegtes Exzenter aus der
Stufe der Stufenscheibe ausgehoben und bei Erreichen der Ausgangslage wieder in
diese eingelegt. Das Exzenter bewegt sich dabei zwischen zwei Anschlägen der Stufenscheibe,
an deren einen es in der Nullage federnd gedrückt wird und so diese Lage auch für
den Handgriff festlegt. Auch in einem anderen bekannten Falle handelt es sich um
eine auf eine bestimmte Zeitspanne durch einen drehbaren Handgriff einstellbare
Vorrichtung, bei welcher das Einstellglied in die Ausgangslage zurückgeht.
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Beide Vorrichtungen verkörpern sonach ausgesprochene Zeitschalter
mit unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten.
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Demgegenüber ist im Falle der Erfindung eine Stufenscheibe vorgesehen,
die lediglich in einer Richtung umläuft. An der Scheibe ist ein besonderer Anschlag
angebracht, in dessen Bahn nach jedesmaliger vollständiger Umdrehung der Scheibe
ein beweglicher Gegenanschlag von außen hereintritt und die Scheibe hemmt. Dieser
Gegenanschlag ist zu der schräg ansteigenden Stufe der Scheibe so angeordnet, daß
beim Wirksamwerden der Anschläge, also Stillsetzei der Scheibe, das Gasventil durch
das von der Stufe bewegte Mittel geschlossen wird. Die, schräg ansteigende Stufe
sorgt dafür, daß bei Weiterdrehung
der Scheibe das Gasventil wieder
geöffnet wird. Diese Weiterdrehung wird durch die Beweglichkeit des Gegenanschlages
ermöglicht.
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Eine solche Vorrichtung soll in erster Linie verhindern, daß etwa
bei Undichtiverden einer Verbrauchsleitung ungehemmt Gas ausströmt und sonach zu
Vergiftungserscheinungen Anlaß bietet.
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Der Gegenanschlag kann in besonders zweckmäßiger Weise gemäß der Erfindung
durch zwei Schieber gebildet werden, die in der Bahnrichtung hintereinanderliegen
und an ihren außenseitigen Enden durch einen doppelarmigen Hebel lenkerartig derart
verbunden sind, daß sie, gegenläufig gesteuert, wechselweise in die Bahn des an
der Scheibe befestigten Hemmstiftanschlages eintreten. Damit ist erreicht, daß in-jeder
der beiden Stellungen des äußeren Betätigungsgliedes die Hemmung nach Vollführen
einer Scheibenumdrehung sichergestellt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigen: Abb. i die Vorrichtung im wesentlichen schematisch in der
einen Endstellung des Absperrorgans, Abb. 2 die Vorrichtung in der anderen Endstellung
des Absperrorgans, Abb. 3 eine Einzelheit aus den Abb. i und 2 in einer weiteren
wesentlichen Stellung im Aufriß, Abb. 4. eine zu Abb. 3 gehörige Draufsicht. In
eine Gasleitung, die in der eingezeichneten Pfeilrichtung vom Gas durchströmt wird
und die aus den beiden Leitungsästen a und b I
besteht, ist die Vorrichtung
gemäß der Erfindung eingeschaltet. Die Leitung erweitert sich. demgemäß zu einer
Kammer c, in welche die beiden Leitungsäste a und b münden. In der Kammer
ist ein Kolben d entgegen einer Schraubenfedere verschiebbar gelagert, die bestrebt
ist, den Kolben nach rechts zu bewegen, und die sich einerseits gegen die Wand der
Kammer c und andererseits gegen den Kolben d abstützt. Am vorderen Ende eines Kolbens
ist eine Stange f befestigt, welche die eine Kammerwand durchsetzt und die mit ihrem
freien Ende an einer Drehscheibe g anliegt, die in der eingezeichneten Pfeilrichtung
durch ein in Abb. 4. angedeutetes, mit einer Aufzugshandhabelt versehenes Uhrwerk!
in Umdrehung versetzt wird.
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Die Scheibe g ist mit einer teilweise unrunden Umrißlinie versehen,
wodurch bewirkt wird, daß bei der Drehung der Scheibe die kraftschlüssig anliegende
Kolbenstange i und damit der Kolben d hin und her bewegt werden. Bei dieser Hinundherbewegung
gelangt eine in dem Kolben d vorgesehene Querbohrung j in der einen Endstellung
(Abb. i) in Deckung mit den Mündungen der Äste a und b, so daß in
dieser Stellung der Gasdurchfluß freigegeben ist. Diese Stellung ist dann gegeben,
sobald und solange die Kolbenstange l an dem kreisrunden Teil der Scheibe g anliegt,
die sich dabei mit ihrer Achse k in einer entsprechenden Lagerung l dreht.
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Sobald die Stange/ an den unrunden Teil der Umrißlinie der Scheibe
g gelangt (Abb. 2), wird die Kolbenstange f zusammen mit dem Kolbend durch die Federe
in Richtung nach der Scheibe g gedrückt, und der Gasweg wird unterbrochen.
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Auf der Scheibe g ist ein Stift m befestigt, und es sind weiter in
einer Wandn zwei Stangen o und p gleitend gelagert, die mit ihrem freien Ende in
den Weg des Stiftes m eintreten und diesen hemmen können, während sie mit ihrem
anderen Ende an einen Lenker g angelenkt sind, der bei r schwenkbar gelagert ist
und der einen Betätigungsansatz s besitzt, der entgegen der Wirkung- einer Schraubenfedert
gegen eine feste Unterlagen niedergedrückt werden kann.
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Wie aus einem Vergleich der Abb. 2 und 3 ersichtlich ist, wird der
Stift m und damit die Scheibe g in ihrer Drehung gehemmt, gleichgültig, ob nun die
Stange o oder die Stangep in den Weg des Stiftes eintreten. Die Hemmwirkung ist
also unabhängig davon, ob der Betätigungshebel s, der nach außen reicht, die Stellung
nach Abb. 2 oder nach Abb.3 innehat. Durch Rastenwirkung kann noch dafür gesorgt
werden, daß Zwischenstellungen des Lenkers q unbedingt vermieden werden. Selbst
wenn also der Betätigungshebels versehentlich oder absichtlich nicht in seine Ausgangslage
:nach Abb. 2 zurückbewegt sein sollte, so wird in jedem Falle die Scheibe g jedesmal
nach Vollführen einer Umdrehung durch eine der Stangen o oder p aufgehalten. Der
unterbrochene Gasfluß kann also erst wieder einsetzen, sobald der Betätigungshebels
einmal niedergedrückt und wieder aufwärts bewegt worden ist, nachdem der Hemmstift
m an der Stange p vorbeigegangen ist. Es ist also beispielsweise unmöglich gemacht,
eine fortlaufende Drehung der Scheibe g dadurch zu erreichen, daß der Hebels in
seiner niedergedrückten Stellung verbleibt. In jeder Stellung des Hebels s wird
unbedingt die Scheibe nach je einer Umdrehung jedesmal gehemmt.
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Bei Fortsetzung der Drehung wird der Kolben d wieder nach links verschoben;
dabei kann durch entsprechende Gestaltung der Umrißlinie dafür gesorgt werden, daß
diese Verschiebung möglichst schnell erfolgt, oder es kann auch zeitweise ein in
dem Uhrwerk
vorgesehenes Vorgelege ausgeschaltet werden, so daß
die Scheibe g während dieses Zeitraumes eine andere Umfangsgeschwindigkeit erhält.
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Selbstverständlich kann die Ausbildung der Vorrichtung im einzelnen
auch anders gestaltet werden, um die gleiche Wirkung zu erzielen.