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Kolbenschieberzapfhahn zum Ausschank von Flüssigkeiten Bei Zapfhahnen
zum Ausschank von Flüssigkeiten, insbesondere Bier, werden Kükenschankhahnen, Ventilschankhahnen,
Schieberzapfhahnen und Kolbenschankhahnen verwendet. Bei Ventil-und Kolbenschankhahnen
ist es wesentlich, daß die Öffnungs- und Schließbewegung so vorgenommen wird, daß
ein möglichst großer Hub erreicht wird, damit die Bierauslauföffnung ganz geöffnet
wird.
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Weiter ist es vorteilhaft, die Öffnungsvorrichtung so zu gestalten,
daß der Schankhahn, ohne eine Schraube lösen zu müssen, zwecks Reinigung auseinander
genommen und wieder zusammengebaut werden kann.
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Mit dem Gegenstand der Erfindung wird dies in einfachster Weise erreicht.
Sie wird in einer fest mit der Kolbenstange verbundenen Kappe gesehen, die eine
den Exzenter aufnehmende Aussparung aufweist, deren eine Seite offen ist, während
deren geschlossene Seite als Anschlag für die Begrenzung der Drehbewegung des Exzenters
dient. Inder Kappe ist eineLängsaussparung, eineQueraussparung und eine schräg nach
oben verlaufende Aussparung, im Winkel von 2o Grad verlaufend, vorgesehen. Die Längsaussparung,
welche am Exzenterlager abläuft, dient als Führung für die Kappe. Die mit der Kappe
fest verbundene Kolbenstange trägt zwei Konusse, wobei der eine Konus in der Richtung
des Bierkanales stark konisch, z. B. im Winkel von 45 Grad und kurz, z. B. nur
0,5 bis i mm gehalten wird, und der andere Konus schwach konisch
und
lang. Der andere Kolben für den Abschluß des Luftkanales ist ebenfalls nach beiden
Seiten konisch ausgebildet, derart, daß der eine Konus in der Richtung zum Luftkanal
stark konisch und der andere Konus schwach konisch ausgebildet ist, wobei beide
Konusse gleich lang sein können. Durch diese besondere Ausbildung der Kolben wird
erreicht, daß beim Schließen des Bierkanales keine nachteilige Drosselwirkung eintritt
und andererseits keine scharfen Kanten als Stoßstellen vorhanden sind.
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Dadurch, daß die beiden Konusse in der Richtung auf die Trennwand
der Kolbenstange schwach konisch verlaufen, ist der Raum zwischen der inneren Gehäusewand
und den Konrssen ganz gering gehalten, so daß nur eine verschwindend kleine Biermenge
dort eintreten kann, welche bei der Entleerung des Bierkanales nach dem Abschließen
der Bierzulaufleitung rasch abläuft. Die beiden Kolben sind durch eine kurz gehaltene
Trennwand der Kolbenstange voneinander entfernt.
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Es ist bekannt, mittels eines Exzenters die öffnungs- und Schließbewegung
bei einem zapfenartigen Verschlußstück bei Absperrventilen durchzuführen, wobei
der gekröpfte Teil mit dem Ventilstück über eine Stange zusammenwirkt. Es ist auch
bekannt, Kolbenschieber durch eine Kurbel mit zugehöriger Stange zu steuern.
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Gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen weist der Erfindungsgegenstand
wesentliche Vorteile auf. Während die bekannten Gegenstände nur umständlich zu zerlegen
sind, kann beim Erfindungsgegenstand mit wenigen Handgriffen der Exzenter nach oben
abgezogen und die Kappe mit der Kolbenstange und den Kolben aus dem Gehäuse herausgezogen
werden, was im praktischen Betrieb von ganz wesentlicher Bedeutung ist, da Schankhahnen
täglich rasch und leicht gereinigt werden müssen. Ist die leichte Zerlegung zwecks
Reinigung nicht möglich, dann unterbleibt dieReinigung zumNachteil des Bieres.
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Die Abbildungen zeigen die Vorrichtung schematisch im Schnitt und
beispielsweise.
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Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch den Kolbenschieberzapfhahn,
Abb. 2 zeigt die Kappe in Ansicht von oben, Abb. 3 zeigt die offene Ansicht der
Kappe, Abb. q. zeigt den Schnitt A-B der Abb. 2, Abb.5 zeigt einen Schnitt durch
das Hahngehäuse mit den beiden Kolben und dem Bierauslaufrohr in der offenen Stellung,
Abb.6 zeigt das gleiche in nahezu geschlossener Stellung, Abb. 7 zeigt das gleiche
in der geschlossenen Stellung mit Luftzuführung crurch den Luftkanal in den Bierauslaufkanal.
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Mit i ist das Gehäuse des Kolbenschieberzapfhahnes bezeichnet, mit
2 der Bierzulaufkanal, mit 3 der Bierablaufkanal, mit q. die Kolbenstange, mit 5
der Kolben für den Abschluß des Bierzulaufkanales, mit 6 die Trennwand zwischen
den beiden Kolben, mit 7 der Kolben für den Abschluß -der Luftleitung, mit 8 ein
Luftkanal, mit 9 das Exzenteriager, getragen vom Gehäuse i, mit io der Exzenter,
mit ii der Drehgriff, mit 12 eine Aussparung in der Kappe 13, mit 1q. ein Anschlag,
mit 15 eine Längsaussparung an der Kappe 13, mit 16 eine seitliche Aussparung,
mit 17 eine schräg nach oben verlaufende Aussparung, mit 18 eine Rille im Exzenter
io, mit ig ein Stift in der Kappe 13, mit ao eine Aussparung nach unten im
Exzenter io.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch eine Drehung
des Drehgriffes ii wird der Exzenter io um das Exzenterlager g gedreht. Bei einer
Drehung um i8o Grad wird durch die Exzenterwirkung die Kappe 13 und damit die Kolbenstange
q. aus dem Gehäuse 'i teilweise herausgezogen.
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Bei dieser Offnungsbewegung schließt zuerst der Kolben 7 den Luftzuführungskanal
8 ab und etwas später öffnet der Kolben 5 den Bierzulaufkanal 2. Dreht man den Drehgriff
um i8o Grad zurück, dann wird durch die Exzenterwirkung in bekannter Weise die Kappe
13 mit der Kolbenstange ¢ wieder in die geschlossene Stellung gebracht. Bei der
Schließbewegung schließt zunächst der Kolben den Bierzulaufkanal2 ab und etwas später
öffnet der Kolben 7 den Luftkanal 8, so daß der Bierauslaufkanal 3 vom Bier entleert
wird.
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Durch die besondere Ausbildung des Kolbens 5 kann sich der Kolben
5 nicht an der Kante der Bierauslaufbohrung stoßen und andererseits tritt durch
den kurzen und stark schräg verlaufenden Konus beim Schließen keine Drosselung des
Bieres ein, so daß überhaupt kein Bier oder nur ganz wenig durch Spritzen in Schaum
umgewandelt wird, was jedoch der Fall wäre, wenn der Konus schwach schräg verlaufend
und lang gehalten wäre. Ist dann der Bierkanal ganz abgesperrt, dann entsteht durch
den stark schräg verlaufenden Konus 7 in der Richtung nach dem Luftkanal 8 ein großer
Luftdurchgang, so daß genügend rasch die erforderliche Luftmenge in den Bierauslaufkanal
3 zugeführt wird. Dadurch, daß die beiden Kolben zur Trennwand 6 zu nur schwach
konisch verlaufen, ist der freie Raum zur Gehäusewand 2 ganz klein gehalten, so
daß nur eine geringe Menge Bier eintreten kann.
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Die Führung der Kolbenstange q. beginnt beim Konus 5 und endet am
anderen Ende bei der Kappe 13, so daß also eine lange Führung und damit eine
geringe Abnützung gegeben ist.
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Mit dem Gegenstand der Erfindung werden sehr viele Vorteile erreicht.
In der geschlossenen Stellung kann man den Exzenter nach oben ziehen und die Kappe
mit der Kolbenstange aus dem Gehäuse herausziehen. In Sekunden ist die Kolbenstange
gereinigt und in Sekunden ist der Kolbenschieberzapfhahn wieder zusammengebaut.
Man hat immer einen sauberen Hahn, da er täglich bei Beginn der Schankzeit gereinigt
werden kann. Die Abdichtung des Bierkänales und des Luftkanales erfolgt durch zwei
auswechselbare, sehr schleißfeste Kolben, welche millionenfache Öffnungs- und Schließbewegungen
aushalten. Ein- Einschleifen entfällt vollkommen, so daß keine Einschleifurikosten
entstehen.' Drehgriff, Exzenter und Exzenterlager sind aus
nichtrostendem
Stahl, so daß praktisch keine Abnützung eintritt. Die Hubbegrenzung erfolgt durch
Anschlag an großen, sich nicht abnützenden Flächen. DerGangderDrehbewegungist spielend
leicht. Die Bierkanäle können sich nicht gegeneinander verlagern, so daß keine Stoßkanten
entstehen können. Das Bier läuft wirbelfrei, stoßfrei und »schwarz« durch den Kolbenschieberzapfhahn.
Ein zu starkes oder zu schwaches Anziehen ist unmöglich, da überhaupt keine Schraube
vorhanden ist, ebenso keine Feder.