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Schleuse für Druckluftgründungsarbeiten Die Erfindung betrifft eine
Schleuse für Druckluftgründungsarbeiten mit einem zum Ausschleusen des Erdaushubs
dienenden Verschluß, wie diese zum Herausfördern von Aushub aus Senkkasten benutzt
werden.
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Bekanntlich steht das Innere einer solchen Schleuse in Verbindung
mit dem Hauptkessel der Schleuse und deren Inneres wieder mit der unter Druck stehenden
Arbeitskammer des Senkkastens. In diesem Hauptkessel befindet sich ein Bedienungsmann,
der den mittels einer elektrischen Förderwinde gehobenen Aushub in die als Behälter
dienende Materialschleuse hineinschüttet.
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Die meisten bestehenden Einrichtungen dieser Art bilden ein Gefäß
mit einem oberen und einem unteren Deckel, deren Öffnen gegenseitig voneinander
abhängig gemacht ist, so daß ein Öffnen des unteren Deckels erst möglich ist, wenn
der obere geschlossen und die Druckluft aus dem Gefäß abgelassen worden ist. Es
sind auch Einrichtungen bekannt, bei denen die untere Klappe nach innen öffnet und
eine Zwischenklappe das Erdreich von dieser so lange zurückhält, bis sie geöffnet
ist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Einrichtungen zu verbessern.
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Die Erfindung besteht darin, daß der in bekannter Weise außen angeordnete
Bedienungshebel bzw. der Hebel der mittleren Abschlußklappe und der ebenfalls außen
angeordnete Bedienungshebel bzw. der Hebel der mittleren Abschlußklappe und der
ebenfalls außen angeordnete Bedienungshebel der unteren Klappe eine derartige Lage
haben, daß sie von der gleichen Stelle aus bedienbar sind und daß ferner die zwangsläufige
Verriegelung der mittleren Abschlußklappe bei geschlossener unterer Abschlußklappe
durch eine mit dem Bedienungshebel gekuppelte Schubstange oder eine ähnliche Einrichtung
erfolgt, die den mit dem Verschlußriegel verbundenen Hebel sperrt.
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Durch die Einrichtung nach der Erfindung wird erreicht, von einem
Bedienungsstand aus mit nur ganz wenigen Handgriffen und ohne eine Gefährdung des
Bedienungsmannes durch ein unbeabsichtigtes Niedergehen der Zwischenklappe oder
durch ausfließendes Erdreich einen sicheren und flotten Betrieb zu gewährleisten.
In
den Fig. i und 2 bedeutet i die eigentliche Vorratskammer der Aushubschleuse. 2
ist ihr unteres Ende bzw. die Verschl.ußkammer. 3 zeigt einen im Innern des: Hauptschleusenkessels
befindlichen oberen Deckel und 4 einen Dreiwegliahn, durch den die Kammern i und
2 entweder mit dem Innenraum der Schleuse oder mit der Außenluft verbunden werden
können. Es ist Vorsorge getroffen, daß zwischen den Kammern i und 2 keine Druckunterschiede
bestehen, doch werden sie durch eine Zwischenklappe 5, die um eine Achse 6 geschwenkt
«-erden kann, derart voneinander getrennt, daß bei geschlossener Zwischenklappe
das in die Vorratskammer i eingeschüttete Material nicht in die Kammer 2 gelangen
kann. Den äußeren Abschluß bildet der untere, meist rechteckig ausgebildete Deckel
7, der wie der obere Deckel 3 mit einer Gummidichtung versehen ist. Soll die gefüllte
Kammer i entleert werden, so wird zunächst der Deckel ? vollständig nach innen zurückgeschwenkt,
worauf sich die Klappe 5 über diesen Deckel legt, dabei als Rutsche wirkt und alle
darunterliegenden Teile vor Verschmutzung bewahrt. Soll die 14laterialschleuse wieder
gefüllt werden, so führt man zunächst die Klappe 5 in ihre ursprüngliche Lage zurück
und schließt den Deckel ; , indem man ihn um seine Achse 8 wieder nach vorn schwenkt.
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Zum Zurückhalten der Zwischenklappe 5 im Innern der Schleuse dienen
ein oder zwei Haken, Sperrklinken oder Riegel 9, die durch eine Welle i o bewegt
werden. Diese Welle ist ebenso wie die bei 6 und 8 befindlichen Wellen durch Stopfbüchsen
nach der einen Seite hin nach außen verlängert. Die Welle i o wird durch einen Hebel
i i betätigt, der durch ein entsprechend angeordnetes Gewicht oder eine Feder 12
in der Lage gehalten wird, die der Schließstellung der Sperrklinken 9 entspricht.
Zur Betätigung der Zwischenklappe dient das Hebelgestänge 13, 14, 15, 16, wobei
der Betätigungsliebel16 auch mit Ausgleichge@iicht versehen sein kann. Zur Bedienung
des unteren Deckels 7 dient ein gleichfalls' meist mit Gewicht ausgerüsteter Hebel
17, an dessen Nabe sich eine kleine Kurbel i S befindet, die mittels Schubstange
i9 einen Riegel 2o hin und her bewegt, um damit den Hebel i i zu gegebener Zeit
zurückzuhalten bzw. freizugeben. Die Nabe des Hebels 17 wird zweckmäßigerweise mit
verbreiterter Keilnut oder einer Klauenkupplüng mit großem Spiel (Schlagkupplung)
ausgebildet, um das öffnen und Schließen zu erleichtern und in der Schlußstellung
eine günstige Wirkung des Belastungsgewichts zu erzielen. Die Anordnung bleibt sinngemäß
die gleiche, wenn der untere Deckel nicht zum Zurückklappen eingerichtet, sondern
nach Art eines Segmentschiebers ausgebildet ist. Bei den Schleusenverschlüssen bekannter
Ausführungen war die Wirkungsweise derart, daß nach Schließen des Deckels 3 und
nach Ablassen des inneren Druckes durch den Hahn 4 der Bedienungsmann die Klappe
oder den Schieber 7 durch Angreifen an diesem selbst öffnete. Die Erfindung sieht
hierfür einen außen und bequem angeordneten Hebel 17 vor. Hierdurch wird in erster
Linie vermieden, daß sich der Bedienungsmann, sei es beim öffnen oder vor allem
beim Schließen dieses Deckels, in die Auslußöffnung hineinbeugen muß, was nicht
nur eine unbequeme Handreichung darstellt, sondern auch mit Gefahr verknüpft ist,
weil er sich dabei unter die hängende Zwischenklappe 5 begibt. Das Hebelgestänge
13 bis 16 ist so angeordnet, daß der Hebel 16 nach der Auslaufseite zu gerichtet
ist. Durch diese Anordnung wird nicht nur erreicht, daß mit Hinblick auf die Platzverhältnisse
das zugehörige Gegengewicht beliebig groß und beliebig weit vom Drehpunkt entfernt
angeordnet werden kann, sondern die Handhabung des Hebels wird auch in bequemer
Weise und vom gleichen Standort des Bedienungsmannes aus ermöglicht. Bei den bekannten
Anordnungen konnte es ferner leicht vorkommen, daß durch die Unachtsamkeit eines
Bedienungsmannes die das Material zurückhaltende Klappe 5 betätigt wurde, bevor
Schieber oder Deckel ? geöffnet war. Hierdurch wurde der untere Deckel nicht nur
festgehalten und möglicherweise die Klappe 5 beschädigt, sondern das nunmehr in
die Kammer 2 auslaufende Erdreich setzte diese zu, so daß eine empfindliche Betriebsstörung
die Folge war. Die Verriegelungsteile 18, i g, 2o verhindern einen derartigen
Mißgriff dadurch endgültig, daß der den Hebel 9 auslösende Hebel i i ein für allemal
nur dann betätigt werden kann, wenn der Deckel ? in seiner öffnungslage angelangt
ist. Schließlich sind entgegen bekannten Ausführungen die Klinken 9 derart ausgebildet,
daß sie unter Mitwirkung der Gewichts- oder Federkraft die sich schließende Zwischenklappe
5 selbsttätig zurückhalten, so daß es sich auch hier erübrigt, daß ein Mann in das
Innere der Kammer 2 hineinreicht, um diese Riegel vorzuschieben.
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Der Entleerungsvorgang vollzieht sich somit in einfachster Weise.
wie folgt: Nachdem die Kammer i von dem im Innern der Schleuse befindlichen Mann
mit Aushub gefüllt, deren Decke13 geschlossen und der Druck aus den Kammern i und
2 abgelassen ist, legt der außen tätige Arbeiter den Hebel 17 um, wobei er den Deckel
? öffnet und den Hebel i i freigibt. Mit einem
zweiten Handgriff,
löst er die Riegel 9 durch ii und io aus, worauf die Klappe 5 selbsttätig niederfällt
und das aufgespeicherte Material herauslaufen läßt. Gleichfalls mit zwei Griffen
wird der ursprüngliche Zustand nach Entleerung wieder hergestellt, indem der Bedienungsmann
den Hebel 16 niederzieht und damit die Zwischenklappe 5 schließt und verklinkt
und die untere Klappe durch Rückwärtsbewegen des Hebels 17 gleichfalls schließt.
Auch bei diesen beiden Bewegungen ist eine Zwangsläufigkeit in der Reihenfolge gewährleistet
und ein Fehlgriff ausgeschlossen.
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Außerdem soll sich die Erfindung nicht nur auf eine Lösung der dargestellten
Art beziehen, vielmehr könnte beispielsweisse das Kurbelgetriebe 18, 19, 20 auch
-durch ein auf der Nabe von dem Hebel 17 sitzendes Ritzel mit einer Zahnstange
ersetzt werden.
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Es bleibt zu erwähnen, daß das Verriegelungsgestänge 18, i9, 2o zusammen
mit dem Hebelwerk i i, 12 ohne Schwierigkeiten derart ausgebildet werden kann, daß
nicht nur eine gegenseitige Verriegelung erfolgt, sondern auch die eine durch die
andere ausgelöst wird, d. h. also, daß die Betätigung der Klinken 9 und damit das
Niederfallen der Klappe 5 mit einem Handgriff dadurch erfolgt, daß der Hebel 17
bzw. der Deckel? in ihre Öffnungslagen umgelegt werden.
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Ferner ist es auch möglich, durch geeignete Ausbildung des Deckels
7 und vor allem durch einen genügend großen Gewichtsausgleich für die Klappe 5 am
Hebel 16 die Kraftverhältnisse so zu gestalten, daß sich die Klappe 7 schließen
läßt, auch ohne daß vorher die Klappe 5 hochgezogen wurde, wobei der Deckel 7 die
Klappe 5 beim Schließen vor sich her schiebt, worauf sich die Klappe 5 in bereits
erläuterter Weise selbsttätig verklinkt. Also auch das Schließen kann bei der gewählten
Ausführung durch einen Handgriff vorgenommen werden. PATENTANSPRÜCHE: i. Schleuse
für Druckluftgründungsarbeiten mit einem zum Ausschleusen des Erdaushubs dienenden
Verschluß, der im wesentlichen aus einem Schachtrohr mit einer oberen, einer unteren
und einer mittleren Abschlußklappe ausgestattet ist und bei dem die mittlere Abschlußklappe
erst .nach dem Aufschlagen der unteren Abschlußklappe geöffnet werden kann, dadurch
gekennzeichnet, daß der in bekannter Weise außen angeordnete Bedienungshebel (16)
bzw. der Hebel (i i) der mittleren Abschlußklappe (5) und der ebenfalls außen angeordnete
Bedienungshebel (17) der unteren Klappe (7) .eine derartige Lage haben, daß sie
von der gleichen Stelle aus bedienbar sind und daß ferner die zwangsläufige Verriegelung
der mittleren Abschlußklappe bei geschlossener unterer Abschlußklappe durch eine
mit dem Bedienungshebel (17) gekuppelte Schubstange (i9, 2o) oder eine ähnliche
Einrichtung erfolgt, die den mit dem Verschlußriegel (9) verbundenen Hebel (i i)
sperrt.
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2. Schleuse mit Verschluß nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß an Stelle der Verriegelungsteile ein Gestänge oder ein Getriebe vorgesehen ist,
welches nach öffnen der Klappe (7) das Öffnen der Riegel (9) und damit das Niederfallen
der Klappe (5) selbsttätig auslöst, so daß zum Entleeren der Schleuse nur noch ein
Handgriff am Hebel (17) @erforderlich ist.
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3. Schleuse mit Verschluß nach Anspruch i, dadurch gel-zennzeichnet,
daß die Klappen (7 und 5) derartig ausgebildet sind und die letztere so weit durch
Gegengewichte ausgeglichen ist, daß durch Schließen des Deckels (7) die Klappe (5)
gleich mitgenommen -wird, so daß auch zum Schließen der Schleuse nur noch ein Handgriff
am Hebel (17) erforderlich ist.