DE703341C - Stabilisieren von fluessiger Blausaeure - Google Patents
Stabilisieren von fluessiger BlausaeureInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C3/00—Cyanogen; Compounds thereof
- C01C3/06—Stabilisation of hydrogen cyanide
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Description
Es ist bekannt, daß flüssige Blausäure zur Polymerisation und Zersetzung neigt, daß
Polymerisation und Zersetzung in der Regel gleichzeitig stattfinden und daß die Zersetzung
mitunter zum Zerreißen der Behälter Veranlassung gibt.
Da die Polymerisation und Zersetzung der flüssigen Blausäure auf Wirkung alkalischer
Stoffe zurückgeführt wird, hat man bisher als Stabilisatoren .Säuren, wie z. B. Schwefelsäure,
Oxalsäure, Ameisensäure, Essigsäure oder Stoffe, welche befähigt sind, Säure durch Hydrolyse abzuspalten, verwendet.
Eingehende Versuche und Untersuchungen haben ergeben, daß die verschiedenen bisher
verwendeten Säuren erhebliche Unterschiede mit Bezug auf ihre stabilisierende Wirkung
auf Blausäure aufweisen, daß also die Wirkung der Säuren nicht ausschließlich auf
ihrer Fähigkeit, alkalische Stoffe zu neutralisieren, zurückzuführen ist.
Es wurde weiterhin gefunden, daß man durch Zusatz von Phosphorpentoxyd oder
von Phosphorsäure (einschließlich Ortho-, Meta- und Pyrophosphorsäure) zu flüssiger
Blausäure Stabilisierungswirkungen erzielt, welche die durch bekannte Stabilisierungsmittel
erzielbaren Wirkungen sehr erheblich übertreffen. Für die praktische Anwendung kommt im allgemeinen handelsübliche Phosphorsäure,
die etwa 85 Gewichtsprozent H3PO4 enthält, in Betracht. Die Zusätze der
erfindungsgemäß anzuwendenden Stabilisatoren können z.B. 0,001 bis 0,50/0, Vorzugs-
weise 0,005 bis 0,20/0, bezogen auf das Gewicht der flüssigen Blausäure, betragen.
Versuche haben ergeben, daß man erfindungsgemäß stabilisierte Blausäure in Behältern
verschiedener Art viele Jahre, z. B. 8 bis 12 Jahre, lagern kann, ohne daß störende
Zersetzung oder Polymerisation auftritt. So gelang es z. B., flüssige, mit nur 0,005 Gewichtsprozent
85O'oiger Phosphorsäure versetzte
Blausäure in verschlossenen Pyrexglasröhrchen 12 Jahre bei Zimmertemperatur aufzubewahren.
Nach Ablauf dieser Zeit war die Blausäure noch wasserklar und völlig stabil.
Auch beim Lagern der erfindungsgemäß stabilisierten Blausäure bei höheren als üblichen
Raumtemperaturen, z. B. solchen bis zu etwa 50^, gelingt es, dieselbe jahrelang
stabil zu halten.
ao Vergleichende Versuche, bei welchen jeweils ι ο ecm flüssiger Blausäure mit 0,005
Gewichtsprozent von 850/oiger Ameisensäure,
960/oiger Schwefelsäure, wasserfreier Oxalsäure und 850'oiger Phosphorsäure stabilisiert
und die Proben in verschlossenen Röhrchen aus kieselsäurereichem Glas (Pyrexgias)
bei Raumtemperatur aufbewahrt wurden, zeigten folgende Lebensdauer:
Eine unstabilisierte Probe 6 Tage, die mit Ameisensäure stabilisierte Probe 9 Tage, die
mit Schwefelsäure stabilisierte Probe 714 Monate, die mit Oxalsäure stabilisierte Probe
2,5 Jahre, die mit Phosphorsäure stabilisierte Probe mehr als 12 Jahre.
Bei diesen Versuchen wurde ein Muster dann als instabil angesehen und ausgeschieden,
wenn es eine deutlich gelbe Farbe zeigte oder der Behälter durch Druckentwicklung
zerbrach. Die erfindungsgemäß mit Phosphorsäure stabilisierte Probe war nach 12 Jahren
noch wasserklar und völlig stabil.
Bei einer zweiten Versuchsreihe wurden entsprechend stabilisierte Proben bei 50° aufbewahrt.
Die Lebensdauer einer unstabilisierten Probe betrug unter diesen Bedingungen 2 Tage, der mit Schwefelsäure stabilisierten
Probe nur 1 Tag, der mit Ameisensäure stabilisierten Probe 4 Tage, der mit Oxalsäure
stabilisierten Probe 4.12 Monate und der mit
Phosphorsäure stabilisierten Probe 3V2 Jahre.
Bei einer weiteren Versuchsreihe wurde dem Herstellungsbetrieb entnommene Blausäure
üblicher Reinheit (96,50/0 HCN) verwendet. Stahlzylinder mit einem Fassungsvermögen
für etwa 36,28 kg flüssige Blausäure wurden mit je 18,14kg flüssiger Blausäure
beschickt, die mit 0,1 Gewichtsprozeznt Schwefelsäure bzw. Ameisensäure bzw. Oxalsäure
bzw. Essigsäure oder mit 0,05 Gewichtsprozent Phosphorsäure stabilisiert waren. Aus
jedem Zylinder wurden in monatlichen Zwi-
Lebensdauer in Monaten |
|
Stabilisator | bei 500 |
(Duphkat- | |
muster) | |
Kein Stabilisator | 4 und S |
Ameisensäure 0,1 Gewichtsprozent | 3 - 4 |
Schwefelsäure | 10 - 12 |
Essigsäure | 6 - 6 |
Oxalsäure | 18 - 21 |
Phosphorsäure | mehr als 33 |
schenräumen Proben entnommen. Der Versuch wurde abgebrochen, wenn die Probe
eines Zylinders eine gelbe Farbe von bestimmter Intensität zeigte, die durch Vergleich
mit einer gelbfarbigen Kontrollflüssigkeit bestimmt wurde.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in folgender Tabelle enthalten:
Bei weiteren Versuchen wurde wasserfreie flüssige Blausäure der 0,25 Gewichtsprozent
Phosphorpentoxyd als Stabilisator zugesetzt und in Zinnkapseln bzw. Kupferkapseln bei
500 aufbewahrt. Bei dieser Versuchsreihe wurden die Muster so lange als stabil angesehen,
wie ihr Inhalt flüssig blieb und ein Reißen der Kapseln durch entwickelten Innendruck
nicht eintrat. Die in Zinnkapseln untergebrachten Proben behielten bei dieser Prüfung ihre Stabilität 81/4 Jahre lang; die in
Kupferkapseln untergebrachten Proben waren nach 11 % Jahren noch stabil, worauf der
Versuch abgebrochen wurde.
Aus den Ergebnissen der vorstehend aufge· führten Versuche geht hervor, daß die Stabilisatoren
(Phosphorsäure und Phosphorpentoxyd) gemäß der Erfindung sehr viel wirksamer sind als bekannte Stabilisatoren, wie Ameisensäure,
Schwefelsäure, Oxalsäure u. dgl. Die besondere Wirkung der beanspruchten Stabir lisatoren scheint auf eine spezifische Eigenschaft
derselben zurückzuführen sein.
Die Versuche zeigen weiterhin, daß die Haltbarkeit flüssiger Blausäure auch abhängig
ist von dem Material des Behälters, in dem sie aufbewahrt wird, und daß bestimmte
Stabilisatoren bei gewissen Behälterstoffen besser wirken, während andere wieder bei anderen
Behälterstoffen eine bessere Wirkung entfalten. In allen Fällen hat sich aber gezeigt,
daß die erfindungsgemäßen Stabilisatoren die bekannten erheblich übertreffen und
infolgedessen befähigt sind, eine bessere Stabilisierung der flüssigen Blausäure unabhän- iao
gig von dem Material des Aufbewahrungsbehälters zu gewährleisten.
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Im einzelnen hat sich noch gezeigt, daß Phosphorsäure eine besonders hohe Stabilisierungswirkung
beim Aufbewahren der flüssigen Blausäure in Behältern aus Stahl oder
Pyrexglas entfaltet, während Phosphorpentoxyd sich als besonders wirksam bei Aufbewahrung
der flüssigen Blausäure in Kupferbehältem erwiesen hat. In gegebenen Fällen
kann man auch Phosphorsäure und Phosphorpentoxyd gemeinschaftlich zur Stabilisierung
verwenden.
Die Erfindung ist besonders geeignet für die Stabilisierung von flüssiger Blausäure,
welche während ausgedehnter Zeiträume aufbewahrt werden muß.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Phosphorsäure oder Phosphbrpentoxyd, insbesondere in Mengen von etwa 0,001 bis 0,50/0, zum Stabilisieren flüssiger Blausäure.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US247844A US2194370A (en) | 1938-12-27 | 1938-12-27 | Stabilization of liquid hydrocyanic acid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE703341C true DE703341C (de) | 1941-03-06 |
Family
ID=22936613
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1939P0080125 Expired DE703341C (de) | 1938-12-27 | 1939-12-03 | Stabilisieren von fluessiger Blausaeure |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2194370A (de) |
DE (1) | DE703341C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003197B (de) * | 1951-12-06 | 1957-02-28 | Goodrich Co B F | Verfahren zur vollstaendigen Entfernung von nicht umgesetztem Ammoniak bei der Erzeugung von Cyanwasserstoff |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2565771A (en) * | 1946-04-02 | 1951-08-28 | Morris S Kharasch | Stabilization of cyanogen chloride |
US2662808A (en) * | 1949-05-02 | 1953-12-15 | Shell Dev | Corrosion inhibition with nitrobenzaldehydes |
US2796327A (en) * | 1953-08-21 | 1957-06-18 | Phillips Petroleum Co | Process for producing carbon black, acrylonitrile and hydrogen cyanide |
DE1013271B (de) * | 1953-10-27 | 1957-08-08 | Otto & Co Gmbh Dr C | Verfahren zur Verfestigung von Blausaeure |
-
1938
- 1938-12-27 US US247844A patent/US2194370A/en not_active Expired - Lifetime
-
1939
- 1939-12-03 DE DE1939P0080125 patent/DE703341C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1003197B (de) * | 1951-12-06 | 1957-02-28 | Goodrich Co B F | Verfahren zur vollstaendigen Entfernung von nicht umgesetztem Ammoniak bei der Erzeugung von Cyanwasserstoff |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US2194370A (en) | 1940-03-19 |
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