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Vorrichtung zum Messen und Ausrichten der gegenseitigen Höhenlage
der seitlichen Auflager zur Drehpfanne von Wagenkasten-Drehgestellen unter Druckbelastung,
welche der betriebsmäßig auftretenden Druckverteilung entspricht Die Erfindung bezieht
sich auf Vorrichtungen zum Messen und Ausrichten der gegenseitigen Höhenlage der
seitlichen Auflager zur Drehpfanne von Wagenkasten-Drehgestellen unter Druckbelastung,
welche der betriebsmäßig auftretenden Druckverteilung entspricht.
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Es sind Meßvorrichtungen zum Prüfen des statischen Gewichtszustandes
von Wagenkasten bekannt, bei denen die von den Oberteilen der Fahrzeuge auf ihre
Unterteile übertragenen Auflagerdrücke im gegenseitigen Verhältnis zueinander an
der Durchbiegung der die Drehpfanne bzw. die seitlichen Gleitstücke stützenden elastischen
Organe (Federn) ermittelt werden. Hierzu müssen aber voraufgehend die die vier Gleitstücke
des Wagenkastens stützenden Federtische in eine waagerechte Ebene einreguliert werden,
worauf je ein in seiner Mitte die Drebpfanne stützender Balken gleicher Bauhöhe
über die Federtische der beiden Meßvorrichtungen gelegt und der statische Gewichtszustand
des Wagenkastens durch Dreipunktwägung ermittelt wird. Eine annähernd gleichmäßige
Gewichtsverteilung wird durch den Einbau von Gewichten hergestellt. Alsdann wird
der die Stützglieder mit seinen vier Gleitstücken belastende Wagenkasten unter Fortnahme
der Balken auf die Federtische abgesetzt. Ist nun an den Anzeigevorrichtungen der
einzelnen Hubstempel erkennbar, daß die Durchbiegung der vier Federn ungleich ist,
so wird die Höhenlage der Stützglieder und damit die Spannung der Federn so lange
geändert, bis alle Gleitstücke den gleichen Druck ausüben.
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Es ist dies dann der Fall, wenn die Federn das gleiche Ausmaß der
Durchbiegung aufweisen. Schließlich werden an den Anzleigevorrichtungen der einzelnen
Hubstempel die eingetretenen Röhenverschiebungen der Auflagerpunkte abgelesen und
dementsprechend
die unter den Auflagerpunkten des Oberteils anzubringenden
Ausgleichsstücke bemessen.
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Bei der Benutzung dieser bekannten Meßvorrichtungen sind sowohl eine
Reihe von Hantierungen und Arbeitsgängen als auch mannigfache Hilfsmittel zur Erzielung
eines befriedigenden Ergebnisses erforderlich.
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Erfindungsgemäß wird eine Belastungseinrichtung verwendet, durch
die die einzelnen Stützglieder, deren Aufliegeflächen voraufgehend in die Raumlage
der entsprechenden Stützflächen des Wagenkastens gebracht sind, gleichzeitig und
so lange unter Druck setzbar sind, bis das die Belastung der Drehpfanne anzeigende
Gerät auf den zuvor errechneten Solkvert des anteiligen Auflagerdruckes der Drehpfanne
einspielt, worauf unter Beibehaltung des erreichten Senkstandes der Belastungsvorrichtung
die Ausgleichshelastungen der übrigen Stützglieder durch an sich bekannte Änderung
der Höhenlage der Aufliegeflächen bzw. durch Anpassung der Elastizität der Federgruppen
dieser Stützglieder erfolgen.
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Von den quer- und längsseitig einstellbaren, je einem Meßgerät zugeordneten
Druckstükken der Belastungseinrichtung sind erfindungsgemäß die Druckstücke für
die seitlichen Stützglieder auch in der Höhe einstellbar.
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Zum Unterschied von den bekannten Einrichtungen werden also an der
Vorrichtung gemäß der Erfindung gleichzeitig und unmittelbar sowohl die absoluten
Druckbelastungswerte an der Drehpfanne als auch an den seitlichen Gleitstücken ablesbar
angezeigt, wobei es nur erforderlich ist, daß die die einzelnen Auflagerdrücke übertragenden
Unterseiten der Druckstücke in bezug auf Drehpfanne und Gleitstücke des Wagenkastens
in die entsprechende Lage im Raum einreguliert werden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Vorrichtung
im Aufriß schematisch dargestellt.
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Der Prüfstand besteht aus einem waagerechten Querbalken I, der in
lotrechten Ständern 2 eines Hubwerks maschinell gesenkt und gehoben werden kann.
Die Ständer sitzen symmetrisch zu einer waagerecht gelagerten Gleisanlage 3. Das
unter den Prüfstand gefahrere Drehgestell, auf welches sich nach stattgehabter Prüfung
die eine Seite des Wagenkastens abstützt, ist mit drei federnd gelagerten Stützgliedern
4, 5, 4 versehen. Das tieferliegende Mittelglied 5 nimmt die Drehpfanne auf, während
die beiden seitlichen Glieder 4 die Gleitstücke des in der Zeichnung nicht angedeuteten
Wagenkastens abstützen. Der anteilige Auflagerdruck eines jeden Stützgliedes wird
voraufgehend nach statischen Gesetzen aus Eigengewicht und Nutzlast des Wagenkastens
unter Berücksichtigung der beim Betrieb auftretenden Stoßwirkuhgen errechnet oder
auch sonstwie ermittelt. Die Federgruppen der einzelnen Stütz glieder sind dem aufzunehmenden
Druck entsprechend ausgebildet. An der Unterseite des Querbalkens I sitzen die Druckstücke
6, 7, 6 der den einzelnen Stützgliedern zugehörigen Belastungsanzeigern 8, 9, 8,
an deren Skalen 8a, 9a, 5o der beim Senken des Querbalkens an jeder Belastungsstelle
erzeugte Druck abgelesen werden kann. Jedes Druckstück 6, 7, 6 ist zwecks zentrischer
Einstellung auf sein Stützglied durch Drehen von Handrädern längs- und querseitig
verstellbar angeordnet.
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-Darüber hinaus sind die seitlichen Druckstücke 6 durch Drehen an
den Handrädern 13 auch noch höhenverstellbar ausgebildet.
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Es wird hierdurch erreicht, daß der Prüfstand für alle vorkommenden
Arten von Drehgestellen mit unterschiedlicher Höhenlage der Aufsitzfläche der seitlichen
Stützglieder zur Drehpfanne benutzt werden kann. Das mittlere Druckstück 7 ist mit
einer Meßvorrichtung 10 ausgestattet, mittels welcher die waagerechten und senkrechten
Abstände der seitlichen wDruckstücke 6 von der maßgeblichen Drehpfannenbezugsfläche
aus festgestellt werden können. Nachdem die Druckstücke 6, 7, 6 in die entsprechende
Lage im Raum einreguliert sind, wird der Querbalken 1 durch Einschalten des mit
dem Schneckenradpaar 1 1 gekuppelten Motors 12 und unter Beibehaltung seiner waagerechten
Lage gesenkt. Hierdurch tritt an jeder Belastungsstelle ein Druckwert auf, der nach
dem Aufsitzen der Druckstücke auf den Stützgliedern 4, 5, 4 an den Skalen 8a, 9a,
80 der Belastungsanzeiger 8, 9, 8 ablesbar angezeigt wird. Mit zunehmender Senktiefe
des Querbalkens I steigert sich auch der an den Belastungsanzeigern angezeigte Druckwert.
Ist nun beispielsweise an der mittleren Belastungsstelle der anteilige Druckbelastungswert
erreicht, so wird der erreichte Senkstand des Querbalkens I durch Ausschalten des
Motors 12 beibehalten. Nunmehr wird auch der an den seitlichen Belastungsstellen
angezeigte Druckbelastungswert abgelesen und durch mechanische Bearbeitung der Stützglieder
auf den anteiligen Wert ausgeglichen.
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Dies kann beispielsweise durch Unterlegen oder Nacharbeiten der Stützglieder,
durch Spannen der Federgruppen oder auch auf beliebige sonstige Weise geschehen.
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Ist beispielsweise voraufgehend die errechnete anteilige Belastung
an der Drehpfanne jedes Drehgestells lOt und diejenige an den seitlichen Gkitstücken
je 4 t, so wird vor dem Prüfungsbeginn die Raumlage der seitlichen Druckstücke 6
zu derjenigen der Drehpfanne
unter Benutzung der Meßeinrichtung
IO auf den Sollwert eingestellt. Durch Einschalten des Motors 12 wird die Belastungsmaschine
so lange in Tätigkeit gesetzt, bis der anteilige D rehpfannenauflagerdruck von 10
t an der Skala des mittleren Belastungsanzeigers angezeigt ist. Nach Abschalten
des Motors 12 ist an den Belastungsanzeigern 8 zu erkennen, ob die seitlichen Gleitstücke
4 die vorgeschriebene Belastung von je 4 t aufgenommen haben. Ist dies nicht der
Fall, so können die Abweichungen durch Veränderung der Höhenlage der seitlichen
Druckstücke 6 korrigiert werden. Auch kann die Ausgleichung durch Änderung der Spannung
der Federgruppen vor sich gehen. Die Abweichung der Höhenlagen vom Sollwert wird
nun mit Hilfe der Meßeinrichtung 10 ermittelt. Die gemessenen Abweichungen werden
den vorzunehmenden Berichtigungen der Auflagerflächen der seitlichen Stützglieder
4 zugrunde gelegt.
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PATENTANSPRÜCEIE: I. Vorrichtung zum Messen und Ausrichten der gegenseitigen
Höhenlage der seitlichen Auflager zur Drehpfanne von Wagenkasten-Drehgestellen unter
Druckbelastung, welche der betriebsmäßig auftretenden Druckverteilung entspricht,
gekennzeichnet durch eine Belastungseinrichtung (I), durch die die einzelnen Stützglieder
(4, 5), deren Aufliegeflächen voraufgehend in die Raumlage der lentsprechenden Stützflächen
des Wagenkastens gebracht sind, gleichzeitig und so lange unter Druck setzbar sind,
bis das die Belastung der Drehpfanne (5) anzeigende Gerät (9) auf den zuvor errechneten
Sollwert des anteiligen Auflagerdruckes der Drehpfanne (5) einspielt, worauf unter
Beibehaltung des erreichten Senkstandes der Belastungseinrichtung (I) die Ausgleichsbelastungen
der übrigen Stützglieder (4) durch an sich bekannte Änderung der Höhenlage der Auflagerflächen
bzw. durch Anpassung der Elastizität der Federgruppen dieser Stützglieder erfolgt.