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Einrichtung an ortsbeweglichen Feldmeßgeräten Bei Meßvorgängen, insbesondere
bei geophysikalischen Geländemessungen mit Hilfe von Feldmeßgeräten, ist es erforderlich,
die Messungen an verschiedenen mehr oder weniger weit auseinanderliegenden Stellen
vorzunehmen. Man hat deshalb die Meßgeräte ortsbeweglich ausgebildet, beispielsweise
indem man dieselben in einem zweckentsprechend gebauten Fahrzeug oder ähnlichem
Transportmittel untergebracht hat. Die Empfindlichkeit der Geräte gegen Stöße u.
dgl. bedingt jedoch eine federnde Anordnung derselben in dem Transportmittel. Um
diese zu erreichen, hat man die Meßapparatur deshalb im Transportmittel entweder
federnd aufgehängt oder auch auf Gummipolstern aufgebaut. Da aber die Apparatur
andererseits für die Messung eine feste Unterlage und außerdem eine Horizontierung
erfordert, müssen die Geräte für die Messung von der Aufhängung oder der Unterlage
entfernt und feststehend aufgestellt werden. Diese Umstellung muß möglichst schnell
vor sich gehen, um in kurzer Zeit Messungen an möglichst vielen Meßpunkten durchführen
zu können.
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Es ist bekannt, daß man die Umstellung von der federnden auf die
feste Stellung vermeiden kann, wenn man das gesamte Transportmittel in geeigneter
Weise, z. B. durch Winden, abstützt, so daß die Bodenfläche desselben als feste
Unterlage angesehen werden kann. Dies Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die
gesamte Oberfläche dem Winddruck ausgesetzt ist, was Fehler in der Messung hervorruft.
Auf diese Weise kann daher nur bei Windstille gemessen werden.
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Über dies hinaus nimmt aber auch das Abstützen erhebliche Zeit in
Anspruch.
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Fernerhin sind Einrichtungen bekannt, bei denen das Meßgerät zur
Messung von der
federnden Aufhängung der Unterlage auf ein Stativ
gesetzt wird, welches durch eine im hinteren Teil des Transportmittels befindliche
Offnung auf den Erdboden herabgelassen werden kann. Wenn man jedoch bedenkt, daß
die Meßgeräte Gewichte in der Größen ordnung bis zu 100 kg aufweisen, zudem innerhalb
des Transportmittels zumeist nur wenig Platz vorhanden ist, so ist verständlich,
daß die Umsetzung der Apparatur nicht nur unbequem und umständlich, sondern auch
zeitraubend ist.
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Beim Erfindungsgegenstand ist der Boden des Transportmittels, z.
B. des Meßwagens, ebenfalls mit einer Aussparung zum Absenken des Meßgerätes versehen,
gemäß der Erfindung ist jedoch das Meßgerät oberhalb dieser Ausparung federnd aufgehängt,
und es sind Mittel vorgesehen, die ein Absenken des Gerätes durch diese Offnung
ohne Umsetzen ermöglichen,. wobei das Absenken zweckmäßig mittels einer Seilwinde
erfolgen kann.
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Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß die Zeit,
die sonst für das Umsetzen erforderlich ist, in Wegfall kommt.
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Außerdem Itann aber das Aufstellen nunmehr ohne Sdiwierigkeiten vor
sich gehen, da die Seilwinde von außen bedient werden kann, wo hinreichend Platz
hierfür vorhanden ist, ebenso wie es' möglich ist, die Bedienung durch eine einzelne
Person ausführen zu lassen, während sonst bei schwereren Meßgeräten unbedingt deren
zwei erforderlich sind.
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Bei dieser Art der Anordnung ergeben sich besondere Vorteile, wenn
man die Tragplatte des für die Aufstellung der Meßapparatur vorgesehenen Stativs
auf der dem Erdboden zugekehrten Seite des Transportmittel 5 anordnet und als Abschluß
für die Aussparung ausbildet. Es erübrigt sich so ein besonderer Verschluß der Bodenöffnung,
der unbedingt vorhanden sein muß, damit kein Schmutz und keine Feuchtigkeit in das
Gerät gelangen kann und andererseits auch keine zu großen, durch den Luftzug bei
der Fahrt bedingten Temperaturunterschiede auftreten können.
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Zum Festhalten der Stativplatte während der Fahrt ist das Stativ
am Transportmittel mit Federn aufgehängt, welche die Stativplatte von unten her
gegen den Boden des Transportmittels drücken. Um die Arbeit des Ein- und Aushängens
der Stativplatte vor und nach der Messung zu sparen, ist weiterhin eine Befestigung
der Tragfedern am Meßgerät selbst vorgesehen und dieses am Transportmittel absenkbar
aufgehängt. Die Stativplatte löst sich so beim Absenken des Meßgerätes selbsttätig
vom Boden des Transportmittels und wird nach dem Meßvorgang beim Anheben des Meßgerätes
selbsttätig wieder angedrückt.
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Man könnte nun beispielsweise das Meßgerät an einem starren Seilzug
hochwinden und an der Decke des Wagens federnd aufhängen. Um diesen Arbeitsgang
zu vereinfachen, ist jedoch die das Meßgerät unmittelbar tragende Aufhängevorrichtung
ebenfalls federnd aufgehängt. Diese Federung kann zweckmäßig auch in den Seilzug
selbst gelegt werden. Die Seilwinde, die für das Absenken des Meßgerätes zur Messung
vorgesehen ist, kann von außen bedient werden, was für die ungehinderte Bedienung
am zweckmäßigsten ist. Bei schlechtem Wetter ist es jedoch wünschenswert, die Bedienung
vom Wageninnern heraus erfolgen zu lassen. Zu diesem Zwecke ist die Achse der Seilwinde,
auf der die Handkurbel zur Betätigung angebracht wird, so ausgebildet, daß diese
sowohl von außen als auch von innen bedienbar ist. Dies läßt sich durch eine entsprechende.
Verlängerung der Achse ohne Schwierigkeiten ermöglichen.
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Wie eingangs bereits erwähnt, kommt es dem Messenden darauf an, in
kurzer Zeit möglichst viele Meßpunkte aufzunehmen.
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Alle Arbeitsgänge müssen daher so kurz wie möglich gehalten werden.
Da der Boden, auf dem die Messung erfolgt, aber in den meisten Fällen nicht eben
ist, andererseits aber die Meßgeräte in die Horizontale gebracht werden müssen,
so wird erfindungsgemäß die Horizontierung nicht durch Verstellen oder Schwenken
der Stativbeine erzielt, sondern durch eine entsprechende Ausgestaltung von Meßgerätefuß
und Stativoberteil, in der Weise, daß die aufeinanderzusetzenden Flächen- kugelförmig
ausgebildet sind. Da das Gerät beim Absenken auf die Stativplatte diese zunächst
noch nicht belastet, da es durch den Seilzug gehalten wird, so läßt sich ein Hinundherverschieben
auf der kugeligen Unterlage leicht vollführen. Ist das Meßinstrument in die richtige
Lage gebracht, so wird der Seilzug durch weiteres Nachlassen vollständig entspannt,
so daß das Gerät schließlich mit seinem gesamten Gewicht unverrückbar auf der Kugelfläche
aufliegt und ohne Festklemmen allein durch Reibung in dieser Lage gehalten wird.
Sollte die Horizontierung noch nicht vollständig erreicht sein, so kann durch eine
Feinverstelleinrichtung, die zwischen Meßgerätefuß und Meßgerät selbst angebracht
ist, die endgültige Ein stellung in kürzester Zeit erfolgen.
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In den Abb. 1 und 2 ist die prinzipielle Meßanordnung dargestellt
und wird an Hand dieses Ausführungsbeispiels nachfolgend erläutert.
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Abb. I veranschaulicht die Meßanordnung in Transportstellung, Abb.
2 in Meßstellung.
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Tun oder Transportstellung hängt das Meßgerät I vermittels eines
Seilzuges 2, welcher durch die Winde 3 bedienbar ist, federnd, 4, 5, im hinteren
Teil des Transportmittels, welches mit einer beispielsweise rechteckigen Offnung
6 für das Absenken des Meßgerätes 1 versehen ist. Die Öffnung -6 ist durch Wände
7 ringsum verkleidet. Gegen die Öffnung 6 wird von unten her die Tragplatte 8 vermittels
der Federn 9, 10 gedrückt. In dieser Stellung kann die Meßanordnung während der
Beförderung nach allen Seiten federn, so daß Stöße während des Transportes keinen
unmittelbaren Einfluß auf das empfindliche Gerät ausüben können. Die Tragplatte
8 ist mit einer Kugelfläche II versehen, auf der ein entsprechend geformter Ring
I2, der fest mit dem Meßgerät verbunden ist, aufsitzen kann, so daß das Meßgerät,
sofern es nicht mit seinem vollen Gewicht auf die Kugelfläche II drückt, hierauf
hin und her vergehoben werden kann.
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Wird das Gerät für die Messung mittels der Seilwinde 3 herabgelassen,
so werden zunächst die Federn 9, Io entlastet. Ist die Entlastung so weit fortgeschritten,
daß das Eigengewicht der Tragplatte 8 größer ist als der restliche Zug der Federn
g, I0, so löst sich die Platte 8 von der Wandung 7 der Offnung 6 ab und setzt schließlich
auf den Erdboden auf. Bei weiterem Herablassen tritt der Augenblick ein, wo der
Ring 12 gerade die Kugelkalotte 1 1 berührt, während das Gerät selbst noch durch
die Federn 4 und 5 gehalten wird. In diesem Zustande ist ein Verstellen des Meßgerätes
möglich, bis die Horizontierung erreicht ist. Ist dies der Fall, so wird der Seilzug
durch weiteres Nachlassen der Federn 4 und 5 volkommen entspannt, das Gerät lastet
nunmehr mit seinem Gesamtgewicht auf der Grundplatte in der Meßstellung. Sollte
eine Nachstellung erforderlich werden, so kann dies mittels einer Feinhorizontiereinrichtung
erfolgen, die zwischen dem Gerät I und dem Ring I2 angebracht ist, beispielsweise
also durch Fußschrauben I3 und 14.
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Nach erfolgter Messung ist lediglich erforderlich, die Seilwinde
in umgekehrtem Sinne zu betätigen, wodurch zunächst die Federn 4 und 5 gespannt
werden unddas Meßgerät gehoben wird. Hierauf werden die Federn g und 10 gespannt
und die Platte 8 gehoben, so lange, bis sich diese an die Wandung7 der Offnung 6
wieder anlegt. Durch weitere Betätigung der Winde werden die Federn g und 10 so
unter Spannung gesetzt, daß eine weitere Sicherung für die Grundplatte 8 entfällt.
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Der gesamte oben beschriebene Arbeitsgang des Herablassens, Horizontierens
und Wiederaufhängens läßt sich innerhalb einer Minute bequem ausführen, während
bisher erheblich mehr Zeit unter großen Unbequemlichkeiten gebraucht wurde.
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Wie bereits erwähnt, stellt die beschriebene Meßanordnung lediglich
ein Ausführungsbeispiel dar, zumal die Anwendung derselben nicht auf ein bestimmtes
MeBverfahren o. dgl. beschränkt ist. Insbesondere braucht aber die Apparatur auch
nicht auf einem Fahrzeug aufgebaut zu sein, sie kann vielmehr, wie es beispielsweise
in unwegsamem Gelände oder in den Tropen erforderlich ist, auf . einer Trage 0.
dgl. angeordnet werden. An dem Wesen der Erfindung ändert sich dadurch nichts.