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Verfahren und Einrichtung zum Prüfen der Ausrichtung von Geleisen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung zum Prüfen der Ausrichtung von Geleisen. Verfahren und Einrichtung sind im Zusammenhang mit Massnahmen zum Ausrichten anwendbar oder können vor solchen Arbeiten, zur Erlangung von Informationen über den Zustand eines Gleises angewendet werden.
Es sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, bei welchen mit Hilfe von zwei, voneinander in einem Abstand befindlichen, auf dem Gleis verfahrbaren Stationen und einer zwischen diesen festgelegten geraden Bezugslinie die Ausrichtung dieses Gleises festgestellt wird. Die Messstelle befindet sich in der Mitte zwischen den oder nahe der Mitte der beiden Stationen. Bei noch nicht korrekt verlegten Gleisen fährt die vordere Station auf einem noch nicht eingerichteten Gleisabschnitt. Wegen der ungünstigen Lage der Messstelle gegenüber den beiden Stationen ergeben sich in diesen Fällen unzulässige Fehler, so dass an jeder solchen Baustelle die Messung während der Arbeit mehrmals durchgeführt werden muss.
Es ist ein Ziel der Erfindung, diese Unzukömmlichkeiten auszuschalten. Auch bei dem vorgeschlagenen Verfahren werden zwei auf dem auszurichtenden oder zu kontrollierenden Gleis gemeinsam verfahrbare und voneinander abstehende Stationen verwendet, zwischen denen eine Bezugslinie festgelegt ist, die z. B. als zwischen den Stationen ausgespannter Draht realisiert sein kann.
Erfindungsgemäss wird nun jede Messung an Punkten ausgeführt, die der im Sinne der Fahrtrichtung der Stationen hinteren Station wesentlich näher liegen als der vorderen Station, so dass sie vorzugsweise von der vorderen Station mindestens den vierfachen Abstand haben wie von der hinteren Station. Es leuchtet ein, dass als Folge dieser Massnahmen der Fehler herabgedrilckt wird, den das Fahren der vorderen Station auf einem unberichtigten Gleisteil nach sich zieht. Die Abstände der Messpunkte von der vorderen bzw. hinteren Station können vorteilhaft auf etwa 30 m bzw. 6 m festgelegt sein.
Eine Prüfeinrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens besteht aus einem vorderen und einem von
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Anzeigen des Abstandes einer Schiene des Gleises von dieser Bezugslinie. Erfindungsgemäss sind die Verbindungsteile zwischen den beiden Wagen und dem Zwischenwagen so bemessen, dass der Abstand des letzteren vom Hinterwagen wesentlich kleiner ist, als der Abstand vom Vorderwagen.
Eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Prüfeinrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. l eine Draufsicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 eine Draufsicht auf den hinteren Wagen, Fig. 4 eine Draufsicht auf den Zwischen-oder Messwagen, Fig. 5 eine Draufsicht auf den vorderen Wagen, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 3, Fig. 7 einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 4 und Fig. 8 einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 5 zeigt.
Die in den Fig. l und 2 dargestellte Einrichtung besitzt einen hinteren Wagen 10, einen vorderen Wagen 12 und einen oder mehrere Zwischenwagen 14. Die Wagen sind untereinander mit Stangen 16 und/oder einem Radläufer 18 oder mehreren Radläufem verbunden. Die Wagen 10, 12 und 14 sind alle auf Rädern montiert, so dass sie auf Schienen 20 laufen können, die auf Schwellen 22 befestigt sind.
Der hintere Wagen 10 (siehe Fig. 3) hat ein Fahrgestell 24 mit Achsen 26 und Spurkranzrädern 28, an dem ein Rahmen 30 befestigt, z. B. angeschweisst ist. Eine kleine Bühne 32 trägt eine mit einem Zahn-
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gesperre 42 versehene Winde oder Haspel 34, von der ein Bezugsdraht 36 über eine an dem Rahmen angeordnete Rillenscheibe 38 zu einer verstellbaren äusseren Scheibe 40 läuft. Die Scheibe 40 sitzt auf einer vertikal angeordneten Gewindespindel 44, die mittels einer Handkurbel 46 verdreht ist. Der Rahmen 30 ragt an der einen Seite des Geleises vor (Fig. 6), so dass der Bezugsdraht 36 in einem mit Y bezeichneten vorherbestimmten seitlichen Abstand von der zur Ebene der Schienenoberkanten senkrechten Messlinie X liegt.
Die dargestellte Einrichtung hat zwar nur einen einzigen Bezugsdraht 36, doch können auch auf beiden Seiten einer Schiene oder des Geleises oder auf einer oder beiden Seiten jeder Schiene Bezugsdrähte vorgesehen werden.
Von dem Fahrgestell 24 ragt ein senkrechter Träger 48 bis unter die Achsen 26 des Wagens 10 nach unten. Dieser Träger 48 ist mit einer oder mehreren Stossstangen 50 versehen, die je eine Rolle 52 tragen, die von einer Druckfeder 54 gegen die Seite des Kopfes oder Flansches der Schiene angedrückt wird, so
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den Spurkränzen der rechten Räder 28 gegen die rechte Schiene, so dass der Drahtabstand Y stets einheitlich ist. In der Zeichnung sind zwei solche horizontal angeordnete Stossstangen dargestellt, von denen die eine am hinteren und die andere am vorderen Ende des Wagens 10 vorgesehen ist.
Die beiden Zwischenwagen 14 haben je ein Fahrgestell 56 mit Achsen 58, welche Spurkranzräder 60 tragen, sowie einen Rahmen 62, der sich oberhalb und auf der einen Seite des Fahrgestelles erstreckt und eine Messeinrichtung 64 trägt. JederWagen 14 hatferner am vorderen und hinteren Ende je eine Stossstange 66, so dass die Spurkränze der rechten Räder seitlich gegen die rechte Schiene gedrückt werden. Die Messeinrichtung 64 (Fig. 7) besitzt eine Skala 68 mit einem bei 72 schwenkbar gelagerten Zeiger 70, der unterhalb der Drehachse 72 einen nach unten offenen Schlitz 74 zur Aufnahme des Bezugsdrahtes 36 aufweist. Es kann jede gewünschte Anzahl von Zwischenwagen 14 vorgesehen werden.
Der vordere Wagen 12 (Fig. 5) hat ein Fahrgestell 76 mit Achsen 78, die Spurkranzräder 80 tragen, sowie einen sich nach der einen Seite erstreckenden Rahmen 82, der den Bezugsdraht 36 auf einer Scheibe 84 aufnimmt. Zweiinnen angeordnete Scheiben 86 und 88 führen den Draht zu einem bei 92 schwenkbar in den Rahmen gelagerten Arm 90, der an seinem äusseren Ende ein Gewicht 94 trägt. Das Ende des Drahtes 36 ist je nach der gewünschten Spannung des Drahtes an einem der Löcher 96 des Armes 90 befestigt. Das Gewicht 94 kann gegebenenfalls durch andere Spannorgane, z. B. Schrauben- oder Blattfedern, ersetzt werden.
Unter manchen Umständen kann es erwünscht sein, zur Erleichterung des Ausrichtens des Geleises einen feststehenden, oder einstellbaren senkrechten Ständer 98 vorzusehen, der an seinem oberen Ende eine doppelläufige Visiereinrichtung 100 hat. Gemäss Fig. 8 kann die Visiereinrichtung auf der Messlinie X angeordnet werden. Der vordere Wagen 12 hat Stossstangen 102, so dass er zur Aufhebung des Spieles mit den Spurkränzen der rechten Räder gegen die rechte Schiene gedrückt wird.
Bei einer Ausführungsform, die sich in der Praxis bewährt hat, beträgt der Abstand zwischen dem vorderen Wagen 12 und dem hinteren Wagen 10 etwa 36 m. Der einzige Zwischenwagen, 14, ist von dem Hinterwagen etwa 6 m entfernt.
Bevor mit einer Prüfeinrichtung der gegenständlichen Art ein Gleis kontrolliert wird, muss die festgelegte Bezugslinie, z. B. der ausgespannte Draht, in eine vorbestimmte Lage gegenüber einer Schiene gebracht, beispielsweise in eine mittig durch den Schienenkopf verlaufende Vertikalebene verlegt werden. Unter bestimmten Umständen kann der Draht jedoch auch zwischen den Schienen oder auf beiden Seiten des Geleises vorgesehen sein. Unter besonderen Bedingungen kann es notwendig sein, auf beiden Seiten einer oder beider Schienen je einen Draht vorzusehen.
Der oder die Zwischenwagen 14 dienen nun zum Erfassen der Beziehung zwischen den Schienen und der Bezugslinie. Die auf diese Weise erhaltenen Informationen können mit hier nicht dargestellten Mitteln aufgezeichnet werden, so dass das Bedienungspersonal eine vollständige Aufzeichnung der zu berichtigenden Daten des Geleises bzw. der Schiene erhält.
In der in der Zeichnung dargestellten Einrichtung sind die Zwischenwagen 14 so verbunden, dass sie mit der ganzen Einrichtung mitlaufen. Die Zwischenwagen können jedoch auch so angeordnet sein, dass sie erforderlichenfalls zwischen dem vorderen und dem hinteren Wagen beweglich sind.
In diesem Fall kann die Einrichtung auf verschiedenartige Weise verwendet werden. Wenn sich der hintere Wagen auf einem bereits ausgerichteten Geleise und der vordere Wagen auf einem noch nicht ausgerichteten Geleise befindet, können die Zwischenwagen gemeinsam mit dem vorderen und dem hinteren Wagen und mit dem Draht 36 bewegt werden, so dass die ganze Einrichtung als Einheit läuft. Es kann aber auch der vordere und der hintere Wagen, zwischen denen der Draht 36 gespannt ist, still stehen, während ein oder mehrere Zwischenwagen längs des Geleises bewegt werden. Wenn sich der hintere Wa-
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gen 10 auf einem bereits ausgerichteten Geleise befindet, kann man als dritte Möglichkeit den vorderen Wagen bzw. das vordere Ende des Drahtes in die richtige Lage gegenüber einer vorherbestimmten beabsichtigten Stelle des Geleises bringen.
In diesem Falle ist also das vordere Ende des Drahtes in die gewünschte Lage gebracht worden und wird die ganze Einrichtung als Einheit bewegt. Eine vierte Verwendungsart entspricht der dritten, doch bewegt sich ein Zwischenwagen auf dem Geleise, während der Draht und der vordere und der hintere Wagen in Ruhe sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Prüfen der Ausrichtung von Geleisen durch fortlaufendes Messen der Lage der Schienen gegenüber einer festgelegten Bezugslinie, z. B. einem ausgespannten Draht, zwischen zwei raumlich voneinander entfernten Stationen, die auf dem Geleise verschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedwede Messung an Punkten ausgeführt wird, die der im Sinne der Fahrtrichtung der Stationen hinteren Station (10) wesentlich näher liegen als der vorderen Station (12). so dass sie vorzugsweise von der vorderen Station (12) mindestens den vierfachen Abstand haben wie von der hinteren Station (10).