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Wiegevorrichtung zum Abwiegen und gegebenenfalls Abteilen einer Teilmenge
eines noch ungeteilten Ganzen Gegenstand des Patents 633 ozo ist eine Wiegevorrichtung
zumAbwiegen und gegebenenfalls Abteilen einer Teilmenge eines noch ungeteilten Ganzen
mit zwei nebeneinanderliegenden Lastschalen, bei welcher sich die beiden Lastschalen
einzeln bzw. gemeinsam unmittelbar oder mittelbar auf selbstanzeigende Waagen abstützen
und den beiden Lastschalen ein Laufgewichtsträger mit gegebenenfalls auswechselbarem
Laufgewicht zugeordnet ist.
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Zusätzlich wird eine'solche Wiegevorrichtung verbessert und weiter
ausgestaltet dadurch, daß an den einander zugekehrten Seiten der Lastschalen Randzonenträger
nachgiebig.auf den Lastschälen gelagert sind.
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Randzonenträger als solche sind bekannt, und es ist auch bekannt,
die ganze Lastschalenoberfläche nachgiebig zu gestalten. Durch die neue Ausbildung
wird demgegenüber erreicht, daß sich die Randzonen gesondert einstellen können und
sich nachgiebig am Wiegegut einfühlen.
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Zweckmäßig überragt in an sich. bekannter Weise die Randzone in der
Bereitschaftslage die übrige Lastschalenoberfläche, was in Verbindung mit der neuen
Nachgiebigkeit der Randzone wesentlich zur Genauigkeit des Wiegeergebnisses beiträgt.
Auch kann die übrige Lastschalenoberfläche nachgiebig ausgebildet werden.
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Um sich an die verschiedensten Formen des Wiegegutes anzupassen, kann
jede Lastschale für sich wiederum nachgiebig auf der zugehörigen selbstanzeigenden
Waage gelagert sein, es können selbsttätige Höhenausgleichseinrichtungen vorgesehen
sein, und es kann auch von Hand eine Höhenverstellung derLastschalen vorgenommen
werden. Randzone und übrige Oberfläche jeder Lastschale können durch eine Hebelübersetzung,
eine Zahnradübersetzung, eine pneumatische, eine hydraulische Übei*setzung o. dgl.
miteinander gekuppelt sein.
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In den Zeichnungen sind in mehreren Figuren Ausführungsbeispiele für
die Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes und Ausführungsbeispiele für besondere
unregelmäßige Formen des Wiegegutes, wie sie aber in dieser Übertreibung in Wirklichkeit
kaum vorkömmen dürften, dargestellt. Eine Untersuchung solcher ganz unregelmäßigen
Formen, d. h. der Grenzfälle, die nur denkbar sind, läßt aber den Wert der neuen
Erfindung erst völlig erkennen.
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In Fig. r belastet das Wiegegut 58 die rechte Lastschale 59, mehr
als die linke Lastschale 6o. Auch besteht ein Unterschied in
der
Höhenlage des rechts von der Unt@ersuchungs- bzw. Teilungs- oder Schnittlinie61
gelegenen Teiles 6 : des Wiegegutes und des.: links von der Untersuchungslinie 61
geleges% nen Teiles 63.
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Wenn eine so geformte Masse auf einer',° Waage entsprechend Fig. i
der Patentschrift-F33 o2o aufgelegt würde, so würde trotz Verstellung des Laufgewichts
nur die rechte Lastschale belastet sein und nur das ganze Stück 58 wiegen, aber
nicht imstande sein, die Gewichtsanteile 62 und 63 zu bestimmen. Die Arbeitsweise
der Teilgewichtswaagen nach dem erwähnten Hauptpatent wird in vorliegender Beschreibung
in dein zuin Verständnis erfoi derlichen Umfange erneut beschrieben.
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Die Lastschalen 59 und 6o besitzen Träger 64 und 65, «-elche senkrecht
geführt sind. Die Führung kann durch Führungshülsen 66, 67 erfolgen, welche ihrerseits
in dem Gestell der Waage senkrecht geführt sind. Das Gestell der Waage ist in Fig.
i der Zeichnung durch die Lager 68, 69 angedeutet. Die Führungshülsen besitzen auf
ihrer Oberseite eine tellerartige Ausgestaltung 7o. Auf diesem Teller stützt sich
je eine Feder ;1 ab, welche auf ihrer Oberseite die Lastschalen 59 und 6o tragen.
Die Unterseite der Teller 7o liegt auf Federn 7.2 auf, welche sich auf dem
Waagengestell abstützen und welche die selbstanzeigenden Waagen versinnbildlichen
sollen. Die Teller 7o dienen auch zum Tragen des Läufgewichtsbalkens 73,
auf welchem verschiebbar und gegebenenfalls auswechselbar ein L aufgewicht 7:I vorgesehen
ist. Auf den Lastschalen 59, 6o sind Luftkissen 75, 76 angeordnet, welche durch
einen Schlauch 77 miteinander in Verbindung stehen, so daß die Druckverhältnisse
übermittelt werden können. Der Luftschlauch. 7 7 besitzt ein symmetrisch zu den
beiden Lastschalen angeordnetes :Mundstück -8, durch welches das Druckmittel
(insbesondere Luft) eingeführt wird bzw. ein ständiger Anschluß an einer Druckvorrichtung
möglich ist. Der Schlauch ; 7 ist je in den Tellern 7o so befestigt, daß die Gewichtsanteile
des Schlauches auf beide Lastschalen gleichmäßig verteilt sind. Diese Befestigung
erfolgt bei 79.
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An Stelle der die Lastschalen 59, 6o federnd abstützenden je einen
Ausgleichsfeder 71 können auch mehrere Ausgleichsfedern 8o vorgesehen sein. Dann
muß allerdings der Teller 70 zu einem Teller j o! verbreitert sein,
wie das in Fig.2 der Zeichnung in einer Seitenansicht dargestellt ist.
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Diese Ausgleichsfederung, die der selbstanzeigenden Wiegevorrichtung
und der Laufgewichtsvorrichtung zugeordnet ist, ändert die Gewichtseinwirkung auf
die selbstanzeigen den Waagen nicht; es muß nur die Nullstellung der letzteren insofern
geändert werden, daß die zusätzliche Gewichtsbelastung @-:;chxrch die Federn 71,
den Schlauch 77, die . ,üftkissen75,76usw.bei unbelasteter Wiege-`::yiärrIchtung
nicht in Erscheinung tritt.
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Eine gute Auflage des j,#7iegegutes auf den Lastschalen ist erwünscht.
Sie ist besonders notwendig in der Randzone der Lastschalen, welche der Trenn- oder
Beobachtungslinie 61 benachbart sind.
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Aus diesem Grund wird gernäß Fig. 3 die Randzone von einer Leiste
8 i gebildet, welche sich auf Federn 84 abstützt und durch in Lagerstellen 83 der
Lastschale bewegliche Tragstangen 82 senkrecht geführt ist. Daneben liegt das Luftkissen
76, und auch der Schlauch 77 ist angedeutet. Die Schiene 81 kann, wie aus
Fig. 3 hervorgeht, auch schräg ausgebildet sein, so daß sie ihre höchste Stützstelle
in der äußersten, der Linie 61 benachbarten Kante besitzt. An Stelle dieser Schiene
8i kann auch ein Rundstab 85 angeordnet sein, dessen Federung dann in besonderen
Federgehäusen 86 unterhalb der Lastschalen 5c) bzw. 6o untergebracht 'ist (vgl.
Fig. 4. und 5).
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In sich nicht festes, insbesondere weiches oder krümeliges Wiegegut
wird unter Benutzung von Papier, insbesondere Pergamentpapier, zur Auflage auf die
Lastschale gebracht, wie das so:volil bei festen Körpern als auch bei losen und
nicht festen Massen schon aus Gründen der Sauberkeit und HN-giene seit langem üblich
ist. Bei festen Körpern kann aber, wie Fig.6 zeigt, die Teilgewichtswaage so ausgestaltet
sein, daß auf den Lastschalen je eine Schiene bzw. ein Schienenpaar 87 angeordnet
bzw. eingeprägt ist, auf welchem ein gegebenenfalls mit Federung versehener Wagen
88 mit dem Wiegegut 89 verschieblich ist. Das Wiegegut liegt dann in der Randzone
auf an den Lastschalen federnd gelagerten Räit(lleisten go auf, so daß also die
Gewichtsanteile in bezug auf die Mittel- oder Trennlinie gi genau feststellbar sind.
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Fig.7 zeigt eine Balkenwaage in ihrer Ausbildung als Teilgewichtswaage.
Der Waage- ; balken 92 hängt an der selbstanzeigenden Waage 93 und trägt den Laufgewichtsbalken
93' mit Laufgewicht 9.4. In die Aufhängung der Lastschalen c)5 und 96 sind federnde
Mittel 97 eingeschaltet, welche eine verschiedene ; Höhenlage der Teile 98, 9c)
des Wiegegutes zulassen. Die Lastschalen 95, 96 sind in dem Waagengestell ioo senkrecht
geführt. Die Waagschalen sind mit Randleisten ioi ausgestattet.
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Zu berücksichtigen ist, daß die verschiedI-ne Oberflächenform des
Wiegegutes nicht
proportional zu sein braucht den Gewichtsanteilen.
Darum sind in den Fig.8 bis 13 verschiedene Ausbildungen für Ausgleichsvorrichtungen,
die je nach den Umständen den Waagschalen zugeordnet werden können, schematisch
behandelt.
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Fig. 8 zeigt, daß auch bei vollständig ebenem und gleichmäßigem Wiegegut
io2eine Ausgleichsvorrichtung mit Randleisten 103,
federnden oder nichtfedernden
Auflageplatten io4 zu verwenden ist, wenn eine Hebelübersetzung gewählt wird. Die
Träger der Auflageplatten und der Randleisten sind senkrecht geführt und beeinflussen
sich gegenseitig über zweiarmige Hebel io5, welche auf den Lastschalen bei io6 ihren
Drehpunkt haben.
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Um in der Bereitschaftsstellung der Waage eine annähernd gleiche Höhenstellung
von Randleisten und Tragplattenoberfläche zu erhalten, wobei auf diesen noch ein
federndes Auflager 107 vorgesehen sein kann, kann der Hebel io5 in der Mitte
einer Ausgleichsfeder io8 befestigt sein (Fig.9). Zweckmäßig überragt in der Bereitschaftsstellung
die Oberkante der Randzone die Oberfläche der übrigen Zonen jeder Waagschale um
einen gewissen Betrag. Die erforderliche Bereitschaftslage wird auch innegehalten,
wenn zwei gegeneinander wirkende Federn i o9, iio vorgesehen. sind oder wenn nur
eine Feder i i i angeordnet ist, welche als Druck- oder Zugfeder wirkt (Fig. io).
Das Wiegegut 113 wird durch die Hebelanordnung in ausgezeichneter Weise getragen.
An Stelle der Hebelübersetzung kann auch eine Zahnradübersetzung 114 verwendet werden,
wie das aus Fig. i i hervorgeht. Das Zahnrad 114 ist auf der Lastschale 115 drehbar
gelagert und kämmt sowohl mit der Zahnstange 116 wie mit der Zahnstange 117, welche
auf ihrer Oberseite Randleiste und Auflageplatten zum' Tragen des Wiegegutes 112
besitzen. Übertriebene Formen besitzen das Wiegegut 118 und i i9 in Fig. 12 und
13. Aber auch einer solchen Form des Wiegegutes wird die neue Ausgleichsvorrichtung
gerecht, wie das aus den Figuren erkennbar ist.
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'Infolge derAusgleichsvorrichtung kann das Wiegegut aber auch, wie
die Fig. 14 zeigt, schräg liegen, daß also ein schräger Schnitt geführt werden kann.
Die Schräge des Schnittes läßt sich aber auch dadurch erreichen, daß man das Wiegegut,
z. B. eine Wurst 120, waagerecht auflagert auf beiden Schalen, aber im Winkel zu
der Mittelebene, die durch die Mittellinie der Träger und Hülsen bz7,v: Lagerstellen
gegeben ist.
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In Fig. 15 sind die Hülsen 121, 122 in den Lagern 1z3, 124 geführt.
An ihrer Oberseite sind die Hülsen 121 und 122 flanschartig ausgebildet, wobei sich
unter dem Flansch die Federn 125 abstützen, während sich oberhalb des Flansches
die Ausgleichsfedern i26 abstützen. In den Hülsen ig-i und r22 sind senkrecht geführt
die Hülsen 127 und i28 und in diesen Hülsen wieder die Träger z29, 130. Letztere
tragen auf ihrer Oberseite Plattformen rar, r32, welche sich ihrerseits nachgiebig
(federnd) auf den zu den Hülsen 127, 128 gehörigen Flanschplatten
133, 134 abstützen. Die Lastschalenoberflächen werden gebildet von den Randleisten
135, 136 und den benachbarten Tragflächen 137, 138, weleh letztere sich federnd
auf den Plattformen 131, i32 abstützen. Die Bewegungen jeder Plattform gegenüber
den Flanschplatten 133 bzw. 134 werden durch doppelarmige Hebel 139, 14o auf die
Randleisten 135, 136 übertragen. Die Drehachse dieser Hebel liegt auf den Flanschplatten
133 bzw. 134. Das Wiegegut 141 möge die in Fig. 15 dargestellte Oberflächenform
haben. Dann ist, vorausgesetzt, daß die Größe des Wiegegütes ein Maßstab für das
Gewicht desselben ist, die linke Lastschale mehr belastet als die rechte' Lastschale.
Das macht sich bei jeder Ausgleichsvorrichtung 126 entsprechend bemerkbar.
Die Oberflächenverhältnisse können durch die Federn und die Hebelübersetzung 139,
i4o berücksichtigt werden, wie das aus der Zeichnung zu entnehmen ist. Es ist nur
nötig, das Laufgewicht 142 auf dem Laufgewichtsträger 143 zu verschieben, um die
selbstanzeigenden Absinkwagen 125 ins Gleichgewicht zu bringen. Der Laufgewichtsträger
143 ist bei 144 und 145 mit den Flanschplatten der Hülsen 121 und 122 verbunden.
Ist das Gleichgewicht hergestellt, so kann die Abschneidevorrichtung 146 die Abteilung
des Gutes vornehmen. Fig. 16 zeigt die Möglichkeit, die Unterseite der Hülsen 127,
i28 als Kolben 147 auszubilden,. der in einem Zylinder 148 läuft und durch Druckflüssigkeit,
Druckluft o. dgl. nach oben oder unten verschoben werden kann, um die Höhenlage
auch ohne die Federn 126 zu regulieren. Für diesen Fall muß eine Klemmvorrichtung
vorgesehen sein, wie diese als Beispiel in Fig.17 dargestellt ist. Die Klemmvorrichtung
149 liegt auf den Flanschplatten i5o, 151 der Hülsen 121, 122 auf. Oberhalb des
Klenvnringes stützen sich die Federn 126 ab. Für den Fall, daß die Federn 126 nicht
ausreichen, kann jede der Flanschplatten 133 oder 134 für sich von Hand angehoben
werden, bis sie die richtige Einstellung erreicht, wonach der Klemmhebel 152 der
Klemmvorrichtung festgezogen wird. Nach dem Abteilen bzw. Teilwiegen wird die Klemmvorrichtung
wieder gelöst. Eine Vereinigung der Klemmvorrichtung mit einer pneumatischen oder
hydraulischen Einrichtung
gemäß Fig.16 erscheint zweckmäßig. DieAusbildung
der doppelarmigen Hebel 153.
i>4 ergibt für Randleisten r55, 156 und Lastschalen
157, 158 eine größere Hubhöhe und somit stärkere Ausgleichsmöglichkeiten.