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Auf Zug und Druck beanspruchbare Parallelführung an Waagen Die Erfindung
betrifft eine auf Zug und Druck beanspruchbare Parallelführung an Waagen nach R
o b e r v a 1. Es sind bereits derartige Parallelführungen bekannt, bei denen je
ein fester horizontaler Rundzapfen des Lastschalenträgers und des Traggestells (Gehäuses)
mittels Kugellagern in entsprechenden öffnungen des Parallellenkers gelagert sind.
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Die Erfindung bezweckt, unter Vermeidung von Kugellagern in einfacher
und billiger Weise die Zapfen in den Aussparungen des Lenkers mittels rollender
Reibung zu lagern. Dies geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß der Durchmesser
der Zapfen nur wenig geringer ist als der Abstand der parallelen senkrechten Wände
der diese Zapfen aufnehmenden ülfnungen, des Lenkers, dagegen die Hölle dieser Wände
erheblich größer ist als der Durchmesser der Zapfen, derart, daß die Zapfen reit
knappem Spiel unmittelbar an den senkrechten Wänden der öffnungen des Lenkers abrollen
können. Dieses Abrollen ist bei den bekannten Lenkeranordnungen, bei denen rundee
Zapfen in quadratischen Ausschnitten der Lenker gelagert sind, nicht möglich.
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Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar. Abb. i zeigt eine Waage in Ansicht. Abb. a, 3 und 4. zeigen den Parallellenker
in drei verschiedenen Lagen. Abb. 5 zeigt das eine Ende des Lenkers in. größerem
Maßstabe, und Abb.6 ist ein Schnitt nach Linie VI-VI der Abb. 5. Das hohle Gehäuse
i der ZVaage besitzt am einen Ende aufwärts gerichtete Ständer z, an welchen der
Waagebalken 3 schwingbar gelagert ist. Dieser Hebel besitzt ferner Schwingzapfen
zur Aufnahme eines Armsternes 5 mit einer Schale oder Platte 6 für die Ware. Das
andere Ende des Hebels 3 ragt in ein aufwärts gerichtetes Gehäuse io am einen Endej
des Sockels i und ist mit einer (nicht dargestellten) Lastausgleichvorrichtung verbunden,
die mit einem Zeiger i i versehen ist, der sich über eine Skala am oberen Teil des
Gehäuses io bewegt und so das Gewicht der Ware auf der Platte 6 anzeigt.
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Der Lastschalenträger 5 ist mit einem nach unten erichteten Pfosten
7 versehen, dessen unteres' Ende geschlitzt ist, um das eine Ende eines Lenkers
8 lose aufnehmen zu können. Der Lenker 8 ist an diesem Ende mit einer im wesentlichen
rechteckigen ölfnung 13 versehen, durch welche ein zylindrischer Stift 1.1 geführt
ist, dessen Enden in entsprechenden zylindrischen Bohrungen des Pfostens ; liegen.
Eine federnde U-förmig; Klammer 15 hält den Stift 1.1 in seiner Lage. Das andere
Ende des Lenkers 8 befindet sich in eitlem Schlitz am Ende eines nach unten gerichteten
Pfostens 17, der am Sockel i des Waagengehäuses durch Muttern und Gegenmuttern i8
in bekannter Weise einstellbar befestigt ist. Das Ende des Lenkers ist mit einer
öfinung i 9 versehen, durch welche ein zylindrischer Zapfen 2o geht, der in zylindrischen
Bohrungen des Pfostens 17 liegt und
durch eine federnde Klammer
2 i in Stellung gehalten wird.
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Abb. 2 zeigt die Lage des Lenkers, wenn die Waage auf Null steht,
wenn sich also keine Ware auf der Platte 6 befindet. In diesem Falle hängt der Lenker
durch sein Eigengewicht auf den Stiften 1q. und 2o, die an den oberen Seiten der
Öffnungen 13 und i9 anliegen. Befindet sich keine Ware auf der Lastschale oder ist
diese im wesentlichen zentral belastet, so hat der Pfosten 7 nicht das Bestreben,
sich gegen den Pfosten 17 oder von ihm wegzubewegen, und der Lenker hängt
gewöhnlich auf den Zapfen 1q. und 2o, die mit den oberen Seiten der Öffnungen bei
den Bewegungen der Waage in Berührung sind. Wird daher die Platte 6 zentral belastet,
so arbeitet die Vorrichtung im wesentlichen so, als wenn die gelenkige Verbindung
durch runde Zapfen ü1 viereckigen Löchern hergestellt würde. Befindet sieh der Lenker
weder unter Spannung noch unter Druck, so ist an den Schwingzapfen kein Druck vorhanden,
abgesehen von dem geringen Druck, der durch das Gewicht des Lenkers selbst hervorgerufen
wird. Die Reibung kann in diesem Falle daher vernachlässigt werden, und zwar" sowohl
bei einem Lenker finit in viereckigen Löchern sich drehenden runden Stiften als
auch bei einem Lenker von der dargestellten und beschriebenen Form. In jedem Falle
befinden sich die Stifte in gleitender Berührung mit den Öffnungen des Lenkers während
,des Wiegens.
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Wird aber die Ware auf die eine oder andere Seite der Platte 6 gelegt,
so wird ein Druck oder Zug auf die Gelenke des Lenkers ausgeübt. Befindet sich z.
B. die Mitte der Last 13 cm von der Mitte der Plattform 6 und ist der Zapfen
7 ebenfalls 13 cm lang, so ist der Druck auf die Gelenke des Lenkers. an
jedem Ende gleich dem Gewicht der Last. Wird die Last a.uf die eine .oder andere
Seite der Platte 6 gelegt, so findet eine Störung durch .die Reibung bei den gebräuchlichen
Lenkern mit quadratischem Ausschnitt statt, bei denen :der Zapfen unter großem Druck
in gleitender Berührung mit .der Wand der Öffnung in dem Lenker steht.
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Wird dagegen bei der Waage gemäß der Erfindung die Ware an der Stelle
A auf die Platte 6 gelegt, so wird der Zapfen 1q. gegen die linke Seite der Öffnung
13 gedrückt und der Zapfen 2o gegen .die rechte Seite der Öffnung i9. Geht die Platte
6 unter der Last nach unten, so rollt der Stift 14 an der Seite der Öffnung, gegen
welche er gedrückt wird, in die Lage der Abb. 3. Der Zapfen 2o hat das Bestreben,
nach oben in der Öffnung i9 zu rollen. Da er jedoch durch die obere Seite der Öffnung,
mit der er bei Beginn der Abwärtsbewegung in Berührung stand, daran gehindert wird,
nach oben zu rollen, so findet nur eine gleitende Bewegung zwischen ihm und der
oberen und rechten Seite der Öffnung 2o während der Abwärtsbewegung statt. Da beim
Wiegen jedoch stets die Vorrichtung über die Gleichgewichtslage hinausgeht, so bewegt
sich der Zapfen 7 nach unten über die eigentliche Wiegestellung hinaus und dann
wieder um einen Teil zurück nach oben. Während dieser Bewegung nach oben rollt der
Zapfen 14 nach oben an ,der linken Seite der Öffnung 13 uni ein kurzes Stück, kommt
aber nicht mehr in Berührung mit der oberen Seite der Öffnung. Während dieser ärtsbewegung
der Wiegevorrichtung rollt der Zapfen 2o nach unten an der rechen Seite der Öffnung
ig und kommt so außer Berührung mit der oberen Seite dieser öffnung, so daß iii
der Gleichgewichtslage der Waage die Zapfen 1q und 2o nur in Berfhrung mit den senkrechten
«Fänden ihrer zugehörigen Öffnungen sind. Der Durchmesser der Zapfen ist selbstverständlich
etwas kleiner als die Weibe der'betreffenden Öffnung, so daß sie nur eine Seite
der Öffnung berühren können. - Wird eine Last bei B aufgelegt, so ist die Wirkungsweise
,ähnlich, nur kommen die Zapfen mit den inneren anstatt mit dien .äußeren Seiten
der Öffnungen in Berührung. Die Länge des Lenkers bleibt dabei mit -enügender Annäherung
stets die gleiche.
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Die Wirkungsweise bleibt die gleiche, ob die Öffnung sich in dem Lenker
und die Stifte an den Gliedern, mit welchen der Lenker verbunden ist, befinden oder
umgekehrt.