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Vorrichtung zur automatischen Anzeige des Gewichtes der Nutzlast bei
Kranen, Aufzügen, Seilbahnen od. dgl.
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Dlie Gewichtsschätzungen von Maschinen, Konstruktionsteilen u. dgl.,
insbesondere sperriger Stücke, weichen selbst bei Vornahme durch geübtes Fachpersonal
oft erheblich von. den tatsächlichen Werten ab, so daß es einerseits leicht zu Überlastungen
von Transportmitteln, Hebezeulgen, Seilbahnen, Aufzügen u. dgl. mit all ihren nachteiligen
Folgen kommen kann, andererseits aber auch die Nichtausnutzung der vollen Kapazitäten
solcher Einrichtungen aus wirtschaftlichen Gründen einen Mangel darstellt.
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Um diese Schwfierigkeiten zu überwinden, hat man bereits automatische
Gewichtsanzeilgevorrichtungen für Hebezeuge in Vorschlag gebracht, bei welchen unter
der bezüglich der Aufhängung exzentrisch angreifenden Last ein Schwenkorgan gegen
die Kraft einer Feder ausschlägt und der Ausschlag durch einen Zeiger auf einer
Gewichtsskala zur Anzeige gelangt. Da diese Vorrichtungen jedoch zusätzlich in den
Lastweg eingeschaltet werden müssen, verringern sie die Hubhöhe der Krane und erfordern
zeitraubende Manipulationen.
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Durch die Erfindung, welche eine nach dem vorerwähnten Prinzip arbeitende
Vorrichtung zur automatischen Anzeige der Nutzlast bei Kranen, Aufzügen, Seilbahnen
od. dgl. zum Gegenstand hat, sind auch diese Mängel behoben worden. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß Teile des jeweiligen Trag- oder Kupplungsgliedes, beispielsweise
die Traverse oder der Bolzen einer Kranseilflasche oder der bzw. die Seilrollenträgerhebel
eines Fahrstuhlgerüstes, als Schwenkorgane ausgebildet sind.
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Nach einer insbesondere für Hebezeuge bestimmten Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes weist die pendelnd im Geschirr einer Kran-
seilflasche
aufgehängte Traverse oder der Bolzen eine exzentrische Schneiden- bzw. Kauschenlagerung
für den Angriff des Lasthakens, Gehänges od. dgl. auf.
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Die Traverse oder der Bolzen ist dabei, wie üblich, zwischen zwei
Schildern gelagert. Erfindungsgemäß kann fest mit der Traverse oder dem Bolzen an
der Außenseite des Geschirres ein Arm verbunden sein, vorzugsweise aber je ein Arm
beiderseits desselben, der bzw. die an im festen Teil des Geschirres verankerten
Federn angreifen und gleichzeitig als Zeiger über Gewichtsskalen an den Schildblechen
spielen.
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Nach einer weiteren, insbesondere für Aufzüge mit Sicherheitslbremseinrichtung
in Betracht kommenden Ausführunlgsform des Erfindungsgegenstandes sitzen die Umlenkrollen
für die beiden Tragseile, welche zu den seitlich des Fahrstuhles angeordneten Bremsen
führen, an Schwenkhebeln, die in der Fahrstuhllçonstruktion vorzugsweise in V-Stellung
gelagert und durch Federn, zweckmäßig zwischen den Hebeln, gehalten sind. Hierbei
stellt die der jeweiligen Seilspannung entsprechende Schräglage der Schwenkhebel
ein Maß für die Belastung des Auf zuges dar, das auf einer Skala zur Anzeige gelangt.
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Die Erfindung wird im folgenden für einige Ausführungsbeispiele an
Hand von Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen Fig. I und 2 einen Auf- bzw.
Seitenriß einer Ausführungsform an einer Kranseilflasche, Fig. 3 und 4 Teile einer
solchen im Auf- und Seitenriß gemäß einer anderen Ausführungsform bei teilweise
abgenommenem vorderem Schildblech; Fig. 5 und 6 betreffen Aufriß, teilweise im Schnitt
bzw. Seitenriß, einer Lastaufhängung mittels Bolzens und Kausche; Fig. 7 bezieht
sich auf die Aufhängung des Fahrstuhles eines Aufzuges.
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Aus der Beschreibung und den Zeichnungen lçönnen weitere Einzelheiten
der Erfindung entnormen werden.
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Die in den Fig. I und 2 dargestellte untere Flasche eines Kranes
besteht im wesentlichen aus den Schildblechen Ij Verbindungsschrauben 2 sowie einer
Anzahl von Seilrollen oder Kettenrädern 3.
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Die den Lasthaken 4 tragende Traverse 5 ist in den Schildlblechenk
I, wie üblich, mittels der Zapfen 6 pendelnd aufgehängt, zweckmäßig unter Verwendung
von Kugel- bzw. Walzenlagern. Die Traverse besitzt eine Ausnehmung 7, durch weiche
der Schaft 8 des Lasthakens hindurchtritt, der an seinem oberen Ende die Mutter
9 trägt. Mittels dieser Mutter g, die, um die Drehung des Lasthakens zu ermöglichen,
mit ihrer Unterseite auf einem Teller mit einer diametral verlaufenden Schneide
IOa versehen ist, welche ihr Widerlager in einer nutartigen Aussparung II an der
Oberfläche der Traverse findet, ist der Lasthaken schwingbar in der Traverse gelagert.
Die Aussparung II verläuft parallel zur Drehachse 12 der Traversenaufhängung, doch
liegt diese- exzentrisch, I7, zur durch die Schneide gehenden lotrechten Lastebene,
so daß die Last auf die Traverse ein Drehmoment ausübt Außerhalb der Schildflächen
I sitzen fest auf den Zapfen 6 Hebel I3, die an Federn 14 (Zugfedern), welche mittels
Stiften 15 in den Schildblechen verankert sind, angreifen. Die Federn 14 wirken
dem Drehmoment der Traverse entgegen.
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Die an ihren Enden zulaufend geformten Hebel spielen bei Verdrehung
der Traverse unter Belastung als Zeiger über an den Schildfiächen befestigten Skalen
I6 und ermöglichen so eine Ablesung des Lastgewichtes.
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Zur Begrenzung des Verdrehungswinkels der Traverse und damit der
Zeiger sind in der Bahn der Zeiger Anschläge I8 vorgesehen. Die Ausnehmung 7 der
Traverse ist nach unten zu erweitert, damit der Lasthaken 4 ausgeschwenkt werden
kann.
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Die in Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
unterscheidet sich gegen die Ausführungsform nach den Fig. I und 2 lediglich hinsichtlich
der das Drehmoment der Traverse aufnehmenden und auf die Anzeigeeinrichtung übertragenden
Organe.
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Bei dieser Ausführungsvariante ragt seitlich von der Traverse 5 ein
kurzer, kräftiger Arm 20 ab, der in Verbindung mit einer lotrechten Stange 21 steht.
Das obere Ende dieser Stange ist an den kurzen Hebel 22 einer in den Schildblechen
I gelagerten Achse 23 angelenkt. Auf dieser Achse, und zwar gleichfalls außerhalb
der Schildfläche, sitzen die Zeiger 24, welche bei dieser Anordnung um ein im Wesen
waagerechte Mittellinie über die Skalen 25 spielen.
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Die dem Traversedrehmoment entgegenwirkende Feder 26 (Druckfeder)
ist gemäß dieser Ausführungisvariante kurz und kräftig gehalten und stützt sich
einerseits gegen eine zwischen den Schildflächen angeordnete Schiene 27, andererseits
gegen einen Federteller 28, der durch eine Schraubenmutter 29 auf der Stange 21
gehalten wird, welche Mutter gleichzeitig ein Einstellen der Feder gestattet. Zur
Sicherung ist eine Gegenmutter 30 vorgesehen. Der Anschlag 31 und die Schiene 27
verhindern übermäßige Ausschläge der Einrichtung.
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Wird an Stelle des Lasthakens z. B. ein Gehänge mit Seil verwendet,
ist die Traverse durch einen in Fig. 5 und 6 dargestellten Bolzen 32 ersetzt, welcher
mittels der Zapfen 33 im Geschirr 34 hängt und an dessen bezüglich der Zapfenachse
35 exzentrischen ILröp,fung die das Seil 36 tragende Kausche 37 gelagert ist.
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In Fig. 7 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in Verbindung mit
der Lastaufhängung bei einem Aufzug zur Darstellung gebracht. 38 ist der obere Träger
des Fahrstuhles, an welchen mittels des Bolzens 39 die beiden Schwenldebel 40 und
41 angelenkt sind. Diese tragen an ihren Enden je eine Umlenkrolle 42, 43 für die
Tragseile 44, 45, welche mit ihren Enden in bekannter Weise an seitlich des Fahrstuhles
befindlichen Bremsen angeschlossen sind. Mit 46 und 47 sind Bremsbacken bezeichnet,
an welche kräftige Druckfedern 48, 49
angreifen, die ihrerseits
durch von dem Träger 38 abstehende Winkel 50,5I gestützt sind. Bei Lockerwerden
oder Reißen der Seile kommen die Federn zur Wirkung und bringen die Bremsbacken
zum Ausdruck an die nicht dargestellten Führungsschienen des Fahrstuhles. Die beiden
unter der Seilspannung in V-Stellung gehaltenen Schwenkhebel 40, 41 stehen außerdem
noch unter der Wirkung einer zwischen ihnen angeordneten Zugfeder 52, welche einem
mit steigender Last anwachsenden Drehmoment im Sinne einer Verschwenkung der Hebel
40, ÇI nach außen entgegenwirkt. Der mit dem Hebel 40, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung
einer Übersetzung, verbundene Zeiger 53 spielt über einer Skala 54 im Fahrstuhl,
von der die jeweilige Nutzlast abgelesen werden kann. Anschläge 55, 56 verhindern
hier ebenso wie bei den übrigen beschriebenen Ausführungsformen übermäßig weites
Ausschlagen der Einrichtung. Elektrische Kontakte neben den Anschlägen 55, 56 oder
in der Zeigerbahn machen bei Überlast die Anlage stromlos.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die oberen Anschläge
I8, 3I oder 56 als elektrische Überlastausschalter ausgebildet oder solche neben
den Anschlägen vorgesehen sein, so daß selbst bei unaufmerksamer Bedienung eine
Überlastung mit Sicherheit vermieden wird. Eine derartige Einrichtung ist besonders
bei Personen-und Lastaufzügen von Bedeutung, da durch sie die Gefahr von Seil- oder
Kettenrissen durch Überlastung praktisch ausgeschaltet ist.
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Der besondere Vorzug der Erfindung liegt darin, daß jede vorhandene
Seilfiasche, Einhängung bei Seilbahnen und Aufzügen od dgl. auf einfache Weise mit
der Gewichtsanzeigevorrichtung versehen werden kann, wobei im Wesen lediglich Auswechstung
des Tragorgans, beispielsweise der Traverse oder des Bolzens bzw. der Aufhängung
bei Aufzügen und Anbringung von Zeigern und Federn erforderlich ist.