-
Seilbefestigungsvorrichtung, insbesondere als Zwischengeschirr für
Förderkörbe. Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilbefestigungsvorrichtung mit
doppelter Klemmwirkung, insbesondere als Zwischengeschirr für Förderkörbe und Aufzüge,
welche sowohl an Stelle der bisherigen Zwischengeschirre als auch als Sicherheitsvorrichtung
bei eintretendem Bruch oder Versagen im Betriebe befindlicher Zwischengeschirre
zu benutzen ist.
-
Von den bekannten Ausführungen unterscheidet sich die Erfindung wesentlich
dadurch, daß das Seil an zwei getrennt voneinander liegenden Stellen eingeklemmt
wird, und zwar erfolgt der Hauptklemmdruck durch die zu hebende Last selbst mittels
mehrerer Exzenterhebelpaare, während der erste Klemmdruck in einem getrennt liegenden
Halsansatz durch Schrauben erfolgt, wobei das Festklemmen in zwei vertikal verlaufenden,
senkrecht zueinander stehenden Ebenen erfolgt.
-
Die Herstellung der Seilbefestigungsvorrichtung ist, wenn die beiden
Klemmwangen a, wie auf der Zeichnung dargestellt ist, einander gleich sind und aus
normalem Universal- oder Flachmaterial bestehen, gegenüber bekannten Einrichtungen
wesentlich vereinfacht und verbilligt. Das gleichmäßige Festklemmen des Seiles in
der senkrechten Ebene durch die beiden Klemmwangen auf der ganzen Klemmlänge unddie
gleichmäßige Verteilung des Klemmdrucks in der horizontalen Ebene auf mehrere übereinander
angeordnete Klemmhebelpaare hat den Vorteil, daß eine gleichmäßige Beanspruchung
des Seiles auf der ganzen Klemmlänge erzielt wird.
-
Durch den Führungshals k werden alle schädlichen Einflüsse, wie Seildrall,
Seilschläge, Seilstauchungen usw., von den Hauptklemmstellen, also den Klemmhebeln,
ferngehalten, weil ersterer getrennt von letzteren oberhalb dieser sitzt.
-
Die Zeichnung zeigt die Erfindung beispielsweise ausgeführt, und zwar
sind: Abb. i zur Hälfte eine Vorderansicht, zur Hälfte eine Innenansicht, unbelastet,
Abb. 2 dasselbe belastet, Abb. 3 eine Seitenansicht, Abb. q. eine Draufsicht, Abb.
5 ein Schnitt nach A -B, Abb. 6 desgleichen nach C -D und Abb. 7 desgleichen
nach E-F der Abb. 2.
-
Die Seilbefestigungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus den beiden
Klemmwangen a, den Klemmschrauben b, c und d, den Klemmhebeln. e mit
Klemmflächen el, den Bolzen f, den Hängelaschen g, den Stellschrauben k und den
Querträgern i. Die Klemmwangen a sind am oberen Ende zu einem Führungshals k ausgebildet,
in dem das Seil mittels der Schrauben c festgeklemmt wird. Unterfalb des Führungshalses
k sind zwischen den Klemmwangen a mehrere Klemmhebelpaare e in gleichen Abständen
voneinander mittels der Schrauben b und d drehbar gelagert, und zwar
so, daß die Klemmung des Seiles durch diese rechtwinklig zu der des Halses k erfolgt.
Damit sich die Klemmhebel leicht drehen, haben die Schrauben b und
d
einen stärkeren Ansatz o, als das Gewinde dick ist. An den längeren Armen
der Klemmhebel c sind die Hängelaschen g mittels der Bolzen f angebracht. Die Laschen
g haben am oberen Ende eine Stellschraube h mit Muttern y, s
und
t und Splinten u. Die Stellschrauben lt sind mittels Querträger i
und deren Zapfen q in Querarmen L, welche an den Klemmwangen a befestigt
sind, gelenkig gelagert.
-
Am unteren Ende der Klemmwangen a sind Laschen .mit Augen m befestigt,
welche zur Führung der Versteckschrauben n dienen. Letztere sind mit einer Seilklemme
(Versteckklemme v) durch Klemmschrauben ß gelenkig verbunden. Die Versteckschrauben
n sind mittels Splinte x und Muttern y angebracht, und die Seilklemme v hat eingesetzte
Stahlspitzen z, die beim Festklemmen in das Seil eindringen.
-
Die Hängelaschen g haben am unteren Ende Bohrungen P für den Förderkorbanschluß.
-
Die Seilbefestigungsvorrichtung wird in bekannter Weise als Verbindung
zwischen Seil und Förderkorb eingebaut oder als Sicherheitsvorrichtung über dem
vorhandenen Zwischengeschirr am Seil festgeklemmt und durch Gliederketten o. dgl.
mit dem Förderkorb verbunden, wobei diese leicht durchhängen müssen. Denn die Übernahme
der Förderlast erfolgt erst nach Bruch oder Versagen des für gewöhnlich verwendeten
Zwischengeschirrs.
-
Zu Beginn des Einbauens des Seiles in die Seilbefestigungsvorrichtung
werden die Muttern und Splinte der Klemmschrauben b, c und d entfernt, worauf
die eine Klemmwange a
abgehoben wird. Die Klemmhebel c werden mit Hilfe der
Stellschrauben k in offene Stellung gebracht, wobei die oberen Stellmuttern t nach
vorherigem Entfernen der unteren Splinte gegen die Querträger i geschraubt und die
unteren Muttern r und s in die unterste Stellung gebracht werden (Abb. i). Das.
Seil wird hierauf
zwischen die in geöffnete Stellung gebrachten
Klemmhebelbacken e1 und in den Seilführungshals k eingelegt. Die vorher abgehobene
Klemmwange a wird wieder angebracht und mit den Klemmschrauben b, c und d bis auf
die stärkeren Ansätze o der Klemmschrauben b und d und, bis der Führungshals vollständig
geschlossen ist, fest angeschraubt (Abb. q., g und 6). Hierdurch wird das Seil zwischen
den Klemmwangen a festgeklemmt und auch seitlich gegen die offenen Klemmhebelbacken
e1 gepreßt, wobei das Seil über und unter den Klemmhebelbacken e1 sich seitlich
ausdehnen kann. Die hierbei sich bildenden seitlichen Ein- und Ausbuchtungen des
Seiles vergrößern die Reibung zwischen Seil und den Klemmbacken e1 und erhöhen die
erste Klemmwirkung, welche rechtwinklig zu derjenigen zwischen den Wangen a und
dem Klemmhals'k stattfindet. Die zweite Klemmwirkung der Befestigungsvorrichtung
in horizontaler Ebene wird durch den Klemmdruck der auf beiden Seiten des Seiles
zwischen den beiden Klemmwangen a drehbar gelagerten Klemmhebel e hervorgerufen,
wobei das Seil zwischen den paarweise einander gegenüberliegenden Klemmhebelbacken
e1 festgeklemmt wird. Hierbei erfolgt die Seilklemmung zuerst durch die mit den
Hängelaschen g gelenkartig verbundenen Stellschrauben A dadurch, daß deren
Muttern s und r gegen die Quertraversen i geschraubt werden, wobei die oberen Muttern
t zwischen den Splinten u sitzen müssen. Beim Anziehen der Maschine
wirkt auf das Seil die Kraft P, welche mit der Förderkorbbelastung Q im Gleichgewicht
steht. An jedem der beiden Hängelaschenpaare g hängt auf jeder Seite die halbe Last
Q/2, die beiden Lasten Q I2 drehen durch die gelenkartige Verbindung die
Klemmhebel e am Hebelarm 1l (Abb. 2) in der Lastrichtung um die stärkeren Ansätze
o der Klemmschrauben b und d. Hierdurch entstehen zwischen dem Seil
und den Klemmhebelbacken ei die Reibungskräfte w, welche am Hebelarm 11 (Abb. 2)
wirken, wobei das Lastmoment gleich dem Reibungsmoment ist. Infolge der Hebelübersetzung
1, : h ist die durch die Klemmhebeldrücke hervorgerufene Reibung zwischen
den Klemmhebelbacken und dem Seil (zweite Klemmwirkung) größer als die Wirkung der
Förderlast Q, so daß das Ausrutschen des Seiles selbsttätig verhindert wird. Durch
die doppelte Klemmwirkung der Seilbefestigungsvorrichtung wird eine doppelt gesicherte
Verbindung zwischen Seil und Förderkorb hergestellt. Die Einklemmung des Seiles
selbst ist aber nicht übermäßig stark, weil die Gesamtwirkung auf so viele einzelne
Stellen verteilt ist, wie Klemmhebel vorhanden sind. Die Festklemmung des Seiles
wird aber immer aufgehoben, sobald nach dem Aufsetzen des Förderkorbes die mit den
Hängelaschen g gelenkartig verbundenen Klemmhebel e entlastet und durch Herunterschrauben
der oberen Stellschraubenmuttern t gegen die Traversen i angelüftet werden, wobei
die unteren Muttern s und y in der untersten Stellung sitzen müssen. Die zuerst
erfolgte Festklemmung des Seiles durch die beiden Klemmwangen a wird dann dadurch
aufgehoben, daß die Muttern der Klemmschrauben b, c und d nach vorherigem Entfernen
der Splinte gelöst werden. In dieser gelösten Stellung der beiden Seilklemmeinrichtungen
liegt das Seil wieder frei und kann, wenn es sich im Betrieb gelängt hat, durch
die unterhalb der Seilbefestigungsvorrichtung angebrachte Versteckvorrichtung gekürzt
(versteckt) werden (Abb. i). Während des Betriebs kann die Versteckvorrichtung unterhalb
der Seilbefestigungsvorrichtung sitzenbleiben, wobei die Versteckklemme v in der
ungefähren Entfernung der Mutternhöhe y unterhalb der Seilbefestigungsvorrichtung
mit den Schrauben ß am Seil festgeklemmt sein muß und die Muttern y in der untersten
Stellung sitzen müssen (Abb. 2 und 3).