DE70164C - Apparat zum Sterilisiren und Pasteurisiren von Wasser und anderen Flüssigkeiten - Google Patents
Apparat zum Sterilisiren und Pasteurisiren von Wasser und anderen FlüssigkeitenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/02—Treatment of water, waste water, or sewage by heating
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- Food Preservation Except Freezing, Refrigeration, And Drying (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
. Die bekannten Apparate, welche dazu dienen, gröfsere Mengen von Flüssigkeiten keimfrei zu
machen, leiden an dem Uebelstande, dafs sie keine Gewähr für die wirklich erfolgte Durchkochung
sämmtlicher Wassertheilchen bieten. Bei manchen Apparaten ist auch keine Vorsorge
dahin getroffen, dafs die erhitzte Flüssigkeit vor dem Zutritt neuer Keime aus der Luft
geschützt ist. Der dargestellte Apparat schliefst diese Uebelstande aus.
Fig. ι der Zeichnung zeigt den Apparat im Durchschnitt, Fig. 2 im Grundrifs, während
Fig. 3 das Kochgefäfs im Schnitt quer zu dem in Fig. ι dargestellten zeigt.
Das Kochgefäfs A ist nach der Zeichnung ein längliches, rechteckiges Gefäfs, zweckmäfsig
ebenso wie alle übrigen Gefäfse aus verzinntem Kupferblech gefertigt. Es ist mit einem dicht
schliefsenden Deckel und einem Sicherheitsventil ν für aufsergewöhnliche Fälle versehen.
Durch Rohre r und s steht dasselbe mit dem Wasserzuflufsgefäfs B in Verbindung. Dieses
letztere ist ebenfalls mit einem luftdicht schliefsenden Deckel und mit einem Schwimmer
m mit Zulaufhahn (in der Zeichnung nicht dargestellt) versehen, um den Wasserstand in
diesem Gefäfs stets genau auf derselben Höhe zu halten. Damit das Wasser unter keinen
Umständen höher steigen kann, ist aufserdem ein Syphonrohr if1, auf die Normalhöhe für
B eingestellt, angebracht, dessen Schenkel so hoch bemessen werden, wie es dem geforderten
Ueberdruck entspricht. .
Läfst man Wasser in das Gefäfs B einlaufen, so wird es sich auch in dem Gefäfs A so hoch
wie in B einstellen; wird nun das Gefäfs A erhitzt, während das Gefäfs B kalt bleibt oder
vor übermäfsiger Erwärmung bewahrt wird, so wird infolge der Ausdehnung durch die Wärme
das Wasser in A steigen, während es in B die ursprünglich festgesetzte Höhe behält. -Der
Unterschied zwischen den beiden Wasserstandshöhen beträgt beispielsweise rund 20 mm, wenn
die Gefa'fse A und B 60 cm tief sind und das Wasser in B 150 warm ist, das in A Siedewärme
besitzt. Der Ausflufs ο aus dem Gefäfs A ist aus diesem Grunde um 20 mm höher
als die Normalwasserstandshöhe in B angeordnet, und es kann somit nur dasjenige Wasser
aus A durch ο abfliefsen, das mindestens Siedewärme
erlangt hat, was die Sicherheit gewährt, nur bereits bis zur Siedehitze erwärmtes Wasser
am Austritt zu erhalten.
Um diese Sicherheit noch zu erhöhen, namentlich aber um das Wasser zu zwingen,
eine gewisse Zeit auf Siedetemperatur im Apparat zu verbleiben, sind in dem Gefäfs A
Scheidewände w wl angebracht (Fig. 3), so dafs
jedes bei r von B aus eintretende Wassertheilchen gezwungen wird, erst durch sämmtliche
Abtheilungen hindurchzuwanderr), ehe es bei 0 ablaufen kann. Dabei sind die bis zum
Boden reichenden Wände wl so angeordnet,
dafs ihre Oberkante mit dem Normalwasserstande in B sich in mindestens gleicher Höhe
befindet, so dafs kein Wassertheilchen über ινλ
in die nächste Abtheilung gelangen kann, wenn es nicht Siedewärme besitzt. Durch Anbringung
vieler Wände n> wl kann man daher die Sicherheit
einer vollkommenen Sterilisation beliebig
erhöben. Diese Anordnung ist also als eine Aneinanderreihung von communicirenden Gefä'fsen
aufzufassen.
. Von dem Auslauf ο wird das gekochte Wasser durch eine in einem Kühlgefäfs C
liegende Kühlschlange k von bekannter Construction geleitet und von hier aus in das
Sammelgefäfs D geführt. Dieses, ebenfalls luftdicht verschlossen, ist mit dem gleichen Ueberlaufrohrjjp1
versehen wie B. Zur Erreichung gleichen Druckes stehen alle Gefäfse durch das
Rohr s mit einander in Verbindung. Auf D kann man ein Luftfilter / aufsetzen.
Der Apparat läfst sich auch zum Pasteurisiren von Flüssigkeiten, namentlich von Bier
und anderen alkohol- oder kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten verwenden, wobei das Kochgefäfs
nicht mit so viel Scheidewänden versehen zu sein braucht, wie auf der Zeichnung angegeben
ist. Zu diesem Zwecke müssen selbstredend die Gefäfse gegen aufsen; abgeschlossen sein. Ist
die für die Pasteurisirung erforderliche Wärme im Kochkessel A erreicht, so fiiefst die Flüssigkeit
in bestimmten Mengen ab, wogegen am Einlauf neue kalte Flüssigkeit hinzutritt, und
zwar genau so viel, dafs eine Ueberhitzung im Kochgefäfs ganz unmöglich wird. Es ist daher
die unbedingte Gewähr dafür gegeben, dafs
der für die Pasteurisirung einmal festgestellte Wärmegrad niemals überschritten werden kann.
Wird umgekehrt dem, Kochgefäfs aus irgend welchen Ursachen nicht genügend Wärme zugeführt,
· so kann auch keine Flüssigkeit ablaufen. Der Apparat wirkt in jeder Richtung
vollständig selbstthätig; besondere Einrichtungen zur Verhütung des lieber- oder Unterschreitens
des eingestellten, den Flüssigkeiten zu ertheilenden· Wärmegrades . sind daher unnöthig. Die
Ueberlaufmündung ο im Kochgefäfs ist zWeckmäfsig verstellbar angeordnet, um beim Pasteurisiren
von Flüssigkeiten die verschiedensten Wärmegrade zur Anwendung bringen zu können.
Die Gefäfse können, dem jeweiligen Zwecke entsprechend, in Gröfse und Form geändert
werden.
Claims (2)
1. Ein Apparat zum Sterilisiren von Wasser oder zum Pasteurisiren von Flüssigkeiten
mit ununterbrochenem Betriebe, gekennzeichnet durch ein Zulaufgefäfs '(B)1 das
mit dem Erhitzungsgefäfs (A) durch ein
unteres Rohr (r) und durch ein oberes, den Druck ausgleichendes Rohr (s) verbunden,
ist, wobei der Ablauf (o) des Kochgefäfses höher liegt als der durch einen
Regler stets gleich hoch gehaltene Flüssigkeitsstand im Zulaufgefäfs (B), so dafs nur
entsprechend hoch erhitzte und dadurch entsprechend stark ausgedehnte Flüssigkeit
aus dem Erhitzungskessel (A) entweichen kann. .
2. Bei dem unter i. angegebenen Kochgefäfs
(A) die Anordnung von Scheidewänden (wwx), von denen die Oberkante
der bis zum Boden reichenden Wände (jv1)
mindestens gleich hoch oder höher liegt als der Flüssigkeitsstand in dem Zulaufgefäfs
(B), zum Zweck, den Durchlauf der Flüssigkeit durch die von den Wänden
(w w1) gebildeten Abtheilungen des Kochgefäfses
nur nach Verlauf einer bestimmten Zeit, bei Erreichung eines· bestimmten
Wärmegrades, zu ermöglichen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE70164C true DE70164C (de) |
Family
ID=343564
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT70164D Expired - Lifetime DE70164C (de) | Apparat zum Sterilisiren und Pasteurisiren von Wasser und anderen Flüssigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE70164C (de) |
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