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Verfahren und Vorrichtung zum chargenweisen Auf-
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heizen und Abkühlen einer Reaktionsmasse, insbesondere von Klärschlamm.
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Verfahren und Vorrichtung zum chargenweisen Aufheizen und Abkühlen
einer Reaktionsmasse, insbesondere von Klärschlamm Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum chargenweisen Aufheizen und Abkühlen einer Reaktionsmasse, insbesondere von
Klärschlamm, mittels eines fluiden Mediums.
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In der Verfahrenstechnik muss sehr oft eine flüssige Reaktionsmasse
durch ein Heizmittel auf die Reaktionstemperatur gebracht und nachher wieder auf
eine tiefere Temperatur abgekühlt werden.
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Um Energie einzusparen entsteht daher der Wunsch, die bei der Abkühlung
von Reaktionsmasse frei werdende Energie zum Aufheizen weiterer Reaktionsmasse zu
verwenden.
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Es sind bereits Anordnungen bekannt, bei denen die abzuführende Wärme
der heissen Reaktionsmassen in einem Gegenstrom-Wärmetauscher verwendet wird, um
kalte Reaktionsmasse einer folgenden Charge aufzuheizen, indem diese kalte Reaktionsmasse
durch den Wärmetauscher geführt wird. Dies bedeutet aber, dass entweder mindestens
zwei Reaktionsbehälter notwendig sind, oder ein Reaktionsbehälter und ein weiterer
Behälter, nämlich eine sogenannte Vorlage, in welche die reagierte Masse vorerst
umgeleitet wird, oder von welcher die aufgewärmte Reaktionsmasse der folgenden Charge
in den Reaktionsbehälter abgelassen werden kann. Zwei Behälter sind notwendig, damit
die Chargen getrennt bleiben.
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Der erwähnte Cegenstrom-Wärmetauscher wird dabei derart betrieben,
dass die Wärmeaustauschwandung auf der einen Seite von aufzuheizender und auf der
anderen Seite von abzukühlender Reaktionsmasse bespült wird. Dies kann aber zu Problemen
führen, wenn die Reaktionsmasse, wie z.B. Klärschlamm, zum Ansetzen neigt. Meist
kann nämlich die Wandung lediglich auf einer Seite gut gereinigt werden.
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Um das Reinigungsproblem besser zu lösen, sind bereits Anordnungen
bekannt, bei denen zwei Gegenstrom-Wärmetauscher verwendet werden, nämlich einer
zum Aufheizen und einer zum Abkühlen, wobei dann ein Wärmeübertragungsmedium zwischen
den beiden Wärmetauschern derart zirkuliert, dass es im einen abgekühlt und im anderen
wieder aufgeheizt wird, indem der eine Wärmeaustauscher zum Aufheizen frischer Reaktionsmasse
und der andere Wärmetauscher zum Abkühlen reagierter Reaktionsmasse dient.
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Die beschriebenen Verfahren der Wärmerückgewinnung haben den Nachteil,
dass sie kontinuierlich arbeiten müssen, oder dass sich die Chargen aufzuheizender
und abzukühlender Reaktionsmassen unmittelbar aufeinander folgen müssen. Besonders
wenn zwei ltärmetauscher verwendet werden, ist der apparative Aufwand relativ gross.
Des weiteren sind aufwendige Steuer- und Regelvorrichtungen notwendig, da sowohl
die Durchsatzmengen wie auch die Temperaturen entsprechend den eingesetzten Wärmetauschern
bemessen werden müssen.
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Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass sich die beschriebenen Verfahren
für kleinere Anlagen nicht eignen, weil dort ein kontinuierlicher Betrieb oder ein
Betrieb mit unmittelbar aufeinanderfolgenden Chargen praktisch nicht realisierbar
ist.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der
eingangs erwähnten Art zu schaffen, das eine Energieeinsparung durch Wärmeaustausch
mit geringem apparativem Aufwand auf einfache und leicht zu regelnde Art ermöglicht.
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Gemäss der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass
zum Abkühlen der Reaktionsmasse einer Charge verwendetes Medium in mindestens einem
Speicher gespeichert und später für das Aufheizen einer folgenden Charge benützt
wird. Dies hat den Vorteil, dass die Chargen sich nicht unmittelbar aufeinander
folgen müssen. Bei entsprechend guter Isolierung des Speichers ist es ohne weiteres
möglich, zwischen zwei Chargen mehrere Tage verstreichen zu lassen. Das Verfahren
eignet sich deshalb
insbesondere für relativ kleine Anlagen. Gemäss
einer vorteilhaften Ausführungsform werden mindestens zwei Speicher verwendet, wobei
beim Abkühlen der Reaktionsmasse einer Charge zuerst das Medium des ersten Speichers
auf eine erste Temperatur aufgeheizt wird und dann das Medium des folgenden Speichers
auf eine zweite, tiefere Temperatur aufgeheizt wird, und beim Aufwärmen einer folgenden
Charge die Speicher in umgekehrter Reihenfolge benützt werden. Durch Erhöhung der
Zahl der Speicher kann die Energieeinsparung erhöht werden. In der Regel dürften
aber zwei bis drei Speicher ausreichen, um eine beträchtliche Energieeinsparung
zu erzielen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass anschliessend
an das Aufheizen der Charge mit Medium aus dem oder den Speichern noch Medium mit
einer Zusatzheizung aufgeheizt wird, um die aufzuheizende Charge der Reaktionsmasse
auf die gewünschte Endtemperatur zu bringen. Wenn es auch möglich ist, die gewünschte
Endtemperatur beispielsweise durch direktes Aufheizen der Charge von Reaktionsmasse
zu erzielen, erweist sich das Verfahren gemäss dem Ausführungsbeispiel als besonders
vorteilhaft, weil dadurch eine gleichmässige Erwärmung der Reaktionsmasse erzielt
wird.
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Zweckmässigerweise wird die Zusatzheizung zum Aufheizen von Medium
in einem Zusatzspeicher verwendet. Dies macht es möglich, das Medium mit relativ
geringer Heizleistung während längerer Zeit aufzuheizen, so dass es im gegebenen
Moment zur Verfügung steht. In einer Kläranlage kann beispielsweise das bei der
Faulung entstehende Methangas stetig verwertet werden, um den Zusatzspeicher zu
heizen.
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Es ist von besonderem Vorteil, wenn das Aufheizen und Abkühlen der
Charge der Reaktionsmasse mittels Wärmetauscher erfolgt. Auf diese Weise kann die
Reaktionsmasse rasch auf die gewünschte Reaktionstemperatur gebracht werden. Der
apparative Aufwand ist besonders gering, wenn ein einziger Wärmetauscher sowohl
zum Aufheizen als auch zum Abkühlen verwendet wird. Im Gegensatz zum bekannten Stand
der
Technik besteht jedoch keine Notwendigkeit, einen einzigen Wärmeaustauscher auf
beiden Seiten der Wärmeaustauschwand mit Reaktionsmasse zu beschlagen. Es fallen
daher auch die damit verbundenen Probleme, nämlich Funktionsstörung durch Verstopfen
und schwierige Reinigungsarbeiten auf der schlecht zugänglichen Seite der Wärmeaustauschwandung
weg. Diese Seite wird vielmehr von dem gemäss der Erfindung verwendeten Wärmeaustauschmedium
bespült. Trotzdem sind nicht zwei Wärmetauscher, wie gemäss dem bekannten Stand
der Technik, notwendig, weil gemäss der Erfindung das zum Abkühlen der Reaktionsmasse
einer Charge verwendete Medium in einem oder mehreren Speichern gespeichert wird.
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Es steht deshalb später für das Aufheizen einer folgenden Charge mit
dem gleichen Wärmetauscher zur Verfügung, der vorher zum Abkühlen einer Charge von
Reaktionsmasse verwendet wurde.
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Es ist zweckmässig, zum Aufheizen oder Abkühlen die in einem Reaktor
enthaltene Charge der Reaktionsmasse im Kreislauf durch den Wärmetauscher bis zur
Erreichung der gewünschten Aufheiz-bzw. Abkühltemperatur zu zirkulieren. Auf diese
Weise wird eine besonders rasche und gleichmässige Kühlung der Reaktionsmasse erreicht.
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Zur Pasteurisierung von Frischschlamm aus einer Abwasserreinigungsanlage
ist es zweckmässig, die zu pasteurisierende Charge von Schlamm nach dem Aufwärmen
während einer vorbestimmten Zeit auf Pasteurisiertemperatur im Reaktor zu belassen
und dann wieder abzukühlen. Damit sichergestellt wird, dass aller Schlamm, der aus
der Anlage entnommen wird, keimfrei ist, ist es zweckmässig, dass alle mit dem Reaktor
in Verbindung stehenden, schlammenthaltenden Teile mindestens während der genannten
vorbestimmten Zeit auf Pasteurisiertemperatur aufgeheizt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemässen Verfahrens, welche gekennzeichnet ist durch einen Reaktor, einen
Wärmetauscher und durch mindestens einen Speicher zur Speicherung von im Wärmetauscher
zum Abkühlen bzw. Aufheizen benutztem Medium. Diese Vorrichtung ist sehr einfach
im Aufbau und im Unterhalt. Zweckmässigerweise ist eine Umwälzpumpe vorgesehen,
welche mit dem Reaktor und dem Wärmetauscher in einem Kreislauf angeordnet ist,
um die Reaktionsmasse zum Aufheizen oder Abkühlen umzuwälzen. Bei einer solchen
Ausbildung kann ein rasches und gleichnässiges Aufheizen oder Abkühlen der Reaktionsmasse
mit einfachen Mitteln erreicht werden. Mit Vorteil dient die Umwälzpumpe auch zur
Förderung von Reaktionsmasse aus dem Reaktor.
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Zweckmässigerweise ist eine zweite Umwälzpumpe mit dem Speicher und
dem Wärmetauscher in einem Kreislauf angeordnet, um das Medluin zum Aufheizen oder
Abkühlen der Reaktionsmasse umzuwälzen.
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Wenn auch die natürliche Zirkulation in gewissen Fällen ausreichen
würde, wird mit einer solchen Umwälzpumpe eine bessere Zirkulation des Mediums und
somit ein rascheres Aufheizen oder Abkühlen erreicht.
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Mit Vorteil sind mehrere Speicher vorgesehen sowie Mittel, um jeweils
einen Speicher wahlweise in den Kreislauf einzuschalten.
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Durch die Verwendung mehrerer Speicher lässt sich der Energiebedarf
vermindern.
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Es ist auch möglich, den oder die Speicher mit Einbauten zu versehen,
die eine Durchmischung des Speicherinhaltes verhindern.
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Es besteht dann im Speicher eine Temperaturschichtung, die zur weiteren
Verringerung des Energiebedarfs benützt werden kann.
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Zu diesem Zwecke wird beim Aufheizen von Reaktionsmasse zuerst der
Speicherinhalt von relativ niedriger Temperatur verwendet.
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Zweckmässigerweise besitzt die Vorrichtung einen Speicher, der durch
Zusatzheizung beheizbar ist. Dies ermöglicht es, nach der Verwendung der in den
bisher beschriebenen Speicher verwendeten Wärme, die zur Erreichung der Reaktionstemperatur
oder im Falle der Pasteurisierung von Frischschlamm, der Pasteurisiertemperatur,
ebenfalls den Wärmetauscher zu benützen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun anhand der Zeichnung
beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 ein Schema einer Anlage zur chargenweisen Wärmebehandlung
von Flüssigkeiten, wobei zwei Speicher für das für den Wärmeaustausch verwendete
Medium vorgesehen sind, Fig. 2 den zeitlichen Temperaturverlauf bei der Behandlung
einer Charge in der Anlage gemäss Figur 1 und, Fig. 3 einen spezifisch für die Pasteurisierung
von Frischschlamm ausgebildeten Reaktorteil für die Anlage gemäss Fig. 1.
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Wie Figur 1 zeigt, besteht die Anlage im wesentlichen aus dem Reaktor
1, der Umwälzpumpe 2, dem Wärmetauscher 3, den Speichern für das Medium 8, 11, der
Umwälzpumpe 5 und dem heizbaren Zusatzspeicher 12. Zur Eingabe von Reaktionsmasse
in den Reaktor ist das Ventil 4 und zur Ausgabe der Reaktionsmasse aus dem Reaktor
ist das Ventil 4' vorgesehen. Zum wahlweisen Einschalten der Speicher 8, 11, 12
sind die Ventile 6, 7, 9, 10 vorgesehen.
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Das Verfahren läuft wie folgt ab: Eine flüssige Reaktionsmasse wird
mit der Temperatur T1 (Figur 2) dem Reaktor mit dem Zulaufventil 4 zugemessen. Mittels
der Pumpe 2 wird die Reaktionsmasse durch den Wärmetauscher 3 zirkuliert. Durch
den Wärmetauscher 3 wird ebenfalls Wärmeübertragungsmedium aus dem Speicher 8 mit
der Pumpe 5 zirkuliert. Dabei ist das Ventil 6 geöffnet und das Ventil 7 geschlossen.
Der Inhalt des Speichers 8 ist von der
vorhergehenden Charge auf
die Temperatur T8 aufgeheizt worden.
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Durch die Zirkulation sowohl der Reaktionsmasse wie auch des Wärmeübertragungsmediums
im Wärmetauscher 3 wird die Reaktionsmasse auf die Temperatur T2 aufgeheizt, währenddem
das Medium sich auf die Temperatur T8, abkühlt. Sobald die Temperaturdifferenz zwischen
T81 und T2 einen vorgegebenen kleinen Wert erreicht hat, wird der Speicher 11 durch
Umstellen der Ventile 6,7,9,10 in den Kreislauf geschaltet. Die Reaktionsmasse wird
dabei auf die Temperatur T3 aufgeheizt, währenddem sich das Medium des Speichers
11 auf die Temperatur T' abkühlt. Es 11 wird dann das Ventil 9 geschlossen und das
Ventil 10 geöffnet, so dass der durch eine Zusatzheizung auf die Temperatur T12
aufgeheizte Speicher 12 die Reaktionsmasse auf die erwünschte Temperatur T4 aufheizt.
Wird statt mit einem Zusatzspeicher 12 lediglich mit einer Zusatzheizung die vom
Medium abgegebene Wärme ersetzt, so bleibt die Temperatur des Mediums bis zum Erreichen
der Temperatur T4 der Reaktionsmasse praktisch konstant.
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Nach der Behandlungszeit tB wird wiederum der Speicher 11 in den Kreislauf
geschaltet und auf die Temperatur T11 aufgewärmt, während die Reaktionsmasse auf
die Temperatur T5 abgekühlt wird.
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Nach Erreichen der vorgegebenen Endtemperaturdifferenz wird in entsprechender
Weise der Speicher 8 aufgewärmt, indem die Reaktionsmasse auf die Temperatur T6,
der nötigen Temperatur der Reaktionsmasse zur Weiterverarbeitung, abgekühlt wird.
Die Reaktionsmasse wird dann durch Ventil 4' dem Reaktor entnommen.
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Die Speicher 8,11 sind wiederum mit Medium von hohen Temperaturen
T8 und T11 gefüllt und für das Aufheizen der folgenden Charge bereit.
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Zu den Komponenten der Vorrichtung sind noch folgende Bemerkungen
anzubringen: - Der Wärmetauscher 3 kann sehr klein gebaut werden, wodurch jedoch
die Aufwärmzeiten, beziehungsweise die Abkühlzeiten etwas erhöht werden. Die Endtemperaturdifferenz
kann klein gehalten werden, sofern die Zeit für den Wärmeaustausch relativ gross
bemessen wird.
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- Statt ein Tank 12 mit Zusatzheizung kann auch bloss eine Zusatzheizung
vorgesehen werden. Diese kann beispielsweise durch einen Wärmetauscher mit einer
externen Wärmequelle gebildet werden. Die Verwendung eines heizbaren Zusatzspeichers
12 hat jedoch den Vorteil, dass dieser während einer relativ langen Dauer aufgeladen
werden kann. Dadurch wird ein Spitzenbedarf an externer Wärme vermieden. Die externe
Wärmequelle kann relativ klein bemessen werden.
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- Die Grösse der Speicher 8 und 11 richtet sich nach dem Wärmeinhalt
der Reaktionsmasse sowie der erwünschten Temperaturen nach deren Ausgleich. Zwecks
besserer Wärmerückgewinnung können auch mehrere Speicher verwendet werden, wobei
das Volumen des einzelnen Speichers entsprechend kleiner gewählt werden kann.
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- Die Speicher, sowie alle Anlageteile werden zweckmässigerweise durch
thermische Isolationen vor Wärmeverlusten an die Umgebung geschützt.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung ist es möglich, die Wärme zur Abkühlung
einer Charge von Reaktionsmasse von T4 auf m6 wiederum 6 zum Aufheizen von T1 auf
T3 zu verwenden. Es ist für den Fachmann klar, dass die Wärmerückgewinnung wegen
der für den Wärmetransport notwendigen treibenden Temperaturdifferenz nie die Arbeitstemperatur
T4 erreichen kann und somit stets eine Zusatzheizung höherer Temperatur T12 notwendig
wird. Bei der Verwendung von mehr Speichern als beim gezeigten Beispiel wird die
durch die Zusatzheizung zu erbringende Temperaturerhöhung von T3 auf T4 geringer.
Der dadurch erhöhten Rückgewinnung von Wärme stehen allerdings grössere Investitionen
gegenüber, deren Zweckmässigkeit von Fall zu Fall zu prüfen ist.
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Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass das beschriebene Verfahren auf
einfache Weise gesteuert werden kann. Der Reaktor 1 kann auf einfache Weise gefüllt
werden. Ein Vergleich der Temperaturen zwischen Reaktionsmasse und Wärmeaustauschmedium
zeigt an, wenn beim Aufheizen oder Abkühlen der Reaktionsmasse ein Speicher abgeschaltet
und der nächste eingeschaltet werden kann.
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Es ist möglich, den Speicher 8, 11 mit Einbauten zu versehen, die
eine Durchmischung des Mediums weitgehend verhindern. Dadurch wird das Medium mit
der höchsten Temperatur, die zu Beginn der Abkühlung der Reaktionsmasse erreicht
wird, zuerst in den Speicher geleitet. Nachfolgendes Medium, das nun wegen der fortschreitenden
Abkühlung abnehmende Temperatur hat, wird dann schichtenweise im Speicher gespeichert.
Bei der Verwendung eines solchen Speichers muss zum Aufheizen der Reaktionsmasse
das Medium in der umgekehrten Richtung dem Speicher entnommen werden, damit zuerst
das Medium mit der tieferen Temperatur durch den Wärmeaustauscher geführt wird und
mit zunehmender Temperatur der Reaktionsmasse Medium mit ebenfalls steigender Temperatur
durch den Wärmetauscher zirkuliert. Wenn auch bei einer solchen Ausbildung zusätzliche
Steuer- und Regelvorrichtungen notwendig sind und die Durchflussmengen von Reaktionsmasse
und Wärmeaustauschmedium aufeinander abgestimmt werden müssen, wird doch der Vorteil
erzielt, dass die Wärmerückgewinnung erhöht wird. Es kann also die Reaktionsmasse
auf eine höhere Temperatur gebracht werden, weil die gespeicherte Wärme entsprechend
ihrer jeweiligen Temperatur verwendet wird.
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Die erwähnten Einbauten bestehen vorzugsweise aus Blechen, die im
Speicher derart angebracht sind, dass das Medium in einem Zickzack-Weg schichtenweise
geführt wird.
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Die vorliegende Erfindung eignet sich vorteilhaft zur Pasteurisierung
von Frischschlamm aus biologischen Kläranlagen. Durch die Pasteurisierung werden
Enterobakteriazeen (Darmbakterien), zu welchen z.B. Salmonellen gehören, abgetötet.
Die heutigen Pasteurisierungsbedingungen verlangen, dass Schlamm während 30 Minuten
auf 700 C gehalten wird. Unter diesen Bedingungen wird auch das Innere von Klumpen,
wie diese im Frischschlamm auftreten, während genügend langer Zeit auf die für Enterobakteriazeen
tödliche Temperatur erhitzt. Der pasteurisierte Frischschlamm wird sodann mit methanproduzierenden
Bakterien geimpft und den Faultürmen zugeleitet zur Methangcrung, bzw.
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Methanfaulung. Deraus;efaulte Schlamm ist ein wertvoller Dünger und
ist dank der konkurrenzierenden Anwesenheit der methanerzeugenden Bakterien gegen
Reinfektion durch Enterobakteriazeen praktisch immun.
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Beim Bau einer Anlage für die Pasteurisierung von Frischschlamm sind
wegen der erwähnten Infektionsmöglichkeiten besondere Vorkehrungen zu treffen.
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Figur 3 zeigt den Reaktorteil einer Anlage, die spezifisch den Pasteurisierungsanforderungen
angepasst ist. Die Frischschlammzufuhr wird durch das Absperrorgan 4 nach dem Füllen
des Reaktors abgetrennt. Der Stutzen sowie das Absperrorgan werden durch Heizung
mittels Heizmantel oder Begleitheizung auf 70° C gehalten, so dass der Inhalt dieser
Anlageteile ebenfalls den Bedingungen der Pasteurisierung entspricht. Zur erhöhten
Sicherheit für den Fall, dass das Absperrorgan nicht absolut dicht sein sollte,
können zwei Absperrorgane in Serie angebracht werden, wobei auch das Zwischenstück
beheizt und/oder mit einem Entlastungshahn versehen wird. Das Reaktoroberteil sowie
die Entlüftungsleitung 13 werden ebenfalls mit Beheizung ausgeführt. Die Entlüfungsleitung
13 hat an deren Ende ein Absolutfilter 14, i:m eine Sterilfiltration zur Verhinderung
des Eindringens infizierender Aerosole
zu erzielen. Die Entlüftungsleitung
könnte aber auch in eine desinfizierende Lösung tauchen, wie dies von Getränketanks
her bekannt ist.
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Bei der gezeigten Ausführungsform kann der pasteurisierte Schlamm
nach dem Schliessen des Ventils 4" und Oeffnen des Ventils 4"' mit der Pumpe 2 aus
dem Reaktor 1 abgepumpt und z.B. den Faultürmen zugeführt werden.
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Auch die Förderleitung zum Faulturm ist durch Temperaturhaltung geschützt.
Das Absperrorgan 4"' kann wie beim Zulauf doppelt ausgeführt werden, wobei wiederum
eine Heizung des Zwischenstücks und/oder ein Entlastungshahn vorgesehen werden kann.
Die gezeigte Ausführung hat den Vorteil, dass mit der Umwälzpumpe 2 ebenfalls die
Förderung des pasteurisierten Schlamms zum Faulturm bewerkstelligt werden kann.
Zu beachten ist, dass die Pumpe 2 an deren Stopfbüchse kein Infektionsleck aufweist.
Als Sperrflüssigkeit ist eine desinfizierende Lösung zu verwenden.
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Der ganze Kreislauf, Reaktor 1, Pumpe 2, Wärmetauscher 3 wird durch
die Beheizung auf Pasteurisationsbedingung gehalten und ist somit selbststerilisierend.
Bei der technischen Detailbearbeitung ist zu beachten, dass keine unbespülten Ecken,
tote Rohrstücke oder dergleichen entstehen.
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Der Reaktor 1 kann zusätzlich zu der Umwälzpumpe mit einem Rührwerk
ausgerüstet sein, um den Inhalt unter überall gleichen Temperaturen zu halten, sofern
sich dies wegen der Schlammkonsistenz als notwendig erweist.
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Zusammenfassung Das Verfahren benutzt zum Abkühlen einer Charge der
Reaktionsmasse, z.B. Frischschlamm einer Kläranlage, ein in zwei Speichern (8, 11)
und einem Zusatzspeicher (12) gespeichertes Medium. Das Medium des ersten Speichers
(8) wird dabei auf eine erste Temperatur aufgeheizt und das Medium des zweiten Speichers
(11) auf eine zweite, tiefere Temperatur. Das in diesen Speichern (8, 11) aufgespeicherte
Medium wird dann beim Aufheizen einer folgenden Charge, die erhebliche Zeit nach
der vorangegangenen folgen kann, benützt. Beim Aufheizen werden die Tanks (8, 11)
in umgekehrter Reihenfolge verwendet. Es wird also zuerst das weniger warme Medium
aus dem Speicher (11) und dann das wärmere Medium aus dem Speicher (8) benützt.
Für die restliche Erhitzung der Charge wird dann Medium aus dem beheizbaren Zusatzspeicher
(12) durch den Wärmetauscher (3) gefördert. Die Vorrichtung besitzt lediglich einen
Wärmetauscher (3), der relativ klein bemessen werden kann. Die Reaktionsmasse wird
durch die Pumpe (2) in einem Kreislauf umgewälzt, der aus dem Reaktor(l), der Pumpe
(2) und dem Wärmetauscher (3) besteht. In entsprechender Weise wird auch das Medium
durch eine Pumpe (5) von einem gewählten Speicher (8, 11, 12) zum Wärmetauscher
(3) und zurück zum Speicher zirkuliert, wobei Ventile (6, 7, 9, 10) zur Auswahl
des benötigten Speichers dienen.
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(Fig. 1)
L e e r s e i t e