DE966856C - Einzellen-Dauererhitzer für milchwirtschaftliche Zwecke - Google Patents
Einzellen-Dauererhitzer für milchwirtschaftliche ZweckeInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C3/00—Preservation of milk or milk preparations
- A23C3/02—Preservation of milk or milk preparations by heating
- A23C3/03—Preservation of milk or milk preparations by heating the materials being loose unpacked
- A23C3/031—Apparatus through which the material is transported non progressively; Temperature-maintaining holding tanks or vats with discontinuous filling or discharge
Description
AUSGEGEBEN AM 12. SEPTEMBER 1957
H 11837 IV
Wilhelm Hille, Kiel
ist als Erfinder genannt worden
Um eine volle Aufra'hmfähigkeit der dauererhitzten Milch zu erreichen, rst Voraussetzung, daß die
Milch in kürzester Frist auf die Erhitzungstemperatur gebracht und nach der Dauererhitzung ebenso
rasch wieder 'heruntergekühlt wird. Diese rasc'he Erhitzung bzw. Kühlung kann nur im Dauererliitzer
selbst durchgeführt Averden; denn bei einer A7OfW ärmung in einem Durchlaufwärmeaustauscher
würde sich die Erwärmung der Milch über einen längeren Zeitraum erstrecken, so daß ein großer
Teil der Milch über die eigentliche Erhitzuugszeit hinaus der Wärme ausgesetzt \väre und somit die
Auf rahm fähigkeit geschädigt würde.
Bekannt sind Milcherhitzer zum Erhitzen von
Milch in Transport- und Standbehältern zum Sterilisierzweck, bei welchen die Heizwärme eines
elektrischen Heizkörpers durch das Medium einer Heizflüssigkeit, nämlich eiiier bestimmten, den
Siedepunkt oberhalb ioo° C besitzenden Glyzerinlösung, auf die mit der Mi'lch in Berührung kommende
Wärmeaustauschwandung übertragen wird, bei welcher die Wärmeaustauschwandung in Behälterform
die Heizflüssigkeit ekisdhließt, indem
der Behältermantel den elektrischen Heizkörper mit Abstand umgibt, und selbst durch entsprechende
Formung des Behältermantels mit außenseitigen Vorsprüngen ein Rührorgan bildet,
das durch einen Antrieb um eine senkrechte Achse bzw. schwingend bewegt wird.
Diese bekannten Milcherhitzer besitzen den Nachteil, daß die Flüssigkeiten beiderseits der
Trennwand nicht schnell genug strömen, da der Umdrehungszahl eines Rührwerkes für Milch insofern
Grenzen gesetzt sind, als die Milch schonend
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behandelt werden muß. Außerdem gestattet der bekannte Milcherhitzer keine Gegenstronibewegung
von Milch und Wärme- bzw. Kälteträger. Infolgedessen lassen sich größere Flüssigkeitsmengen, die
z. B. in der Größenordnung von 750 bis 2000 1 liegen, mit der bekannten Vorrichtung nicht so
schnell aufheizen, wie es erforderlich ist, damit sich die Bakterien bei der kritischen Temperatur
nicht spontan vermehren. Ebensowenig ist eine
t° rasche Abkühlung bei dem bekannten Milcherhitzer möglich. Die kritische Temperatur muß aber auch
bei der Abkühlung sehr schnell durchlaufen werden, um eine spontane Vermehrung der Bakterien
auszuschließen. Aus diesem Grunde muß die Milch nach der Erhitzung und Heißhaltung sehr rasch
heruntergekühlt werden, was noch wichtiger ist als die rasche Erwärmung. Gesetzlich wird eine TTeißhaltezeit
von 30 Minuten verlangt. Wenn die Milch im Anschluß hieran abgekühlt wird, muß der
Kühlvorgang sehr rasch durchgeführt werden. Denn die Milch soll nicht durch zu langsame
Kühlung nacher'hitzt \verden, was einer Verlängerung
der Erhitzungsdauer gleichkommen würde; hierdurch würde die Aufrahmfähigkeit und LaI)-fähigkei't
zu sehr geschädigt werden. Außerdem muß die Milch die kritische Wärmezone aus bakteriologischen Gründen sehr rasch durchlaufen,
da durch eine mögliche Re-Infektion der Milch (Bakterien aus der Luft bzw. unsachgemäße Bedienung)
der Erhitzungseffekt wieder attfgchoben würde. Weiterhin fehlt den bekannten Milcherhitzern
die Möglichkeit, die auf der Milch schwimmenden Luftblasen (Milchschaum) mit Sicherheit zu erhitzen und abzukühlen, da sie mit
den Gefäß wandungen nicht in Berührung kommen. Schließlich birgt eine elektrische Beheizung in
feuchten Räumen stets eine gewisse Unfallgefahr in sich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Einzellen-Dauererhitzer für Milch zu schaffen,
welcher diese Nachteile vermeidet und es gestattet, sowohl die Erhitzung als auch die Abkühlung
in sehr kurzer Zeit trotz größerer Flüssigkeitsmengen durchzuführen. Die Lösung wi.rcl dabei
in der Weise 'herbeigeführt, daß außer dem Rührwerk in der Milchwanne eine Umwälzpumpe, durch
welche die als Wärme- oder Kälteträger dienende Flüssigkeit während des Erhitzungs- oder Kühlvorganges
umgewälzt wird, und ein Kuhlaggregat angeordnet sind, durch welches die als Wärme-
und Kälteträger dienende umgewälzte Flüssigkeit und somit auch die heiße Flüssigkeit beliebig tief
gekühlt werden. Die Umwälzpumpe verleiht der als Wärme- oder Kälteträger dienenden Flüssigkeit
eine sehr viel größere Geschwindigkeit, als es durch Verwendung eines Rührwerks möglich ist. Auch
kann das zur raschen Kühlung erforderliche Temperaturgefälle nur durch einen außerhalb des
Dauereirhitzers angeordneten und entsprechend groß bemessenen Rückkühler erreicht werden.
Die Umwälzpumpe wälzt die ah Wärme- oder Kälteträger dienende Flüssigkeit, beispielsweise
Glyzerin, während des Erhitzungs- oder Kühlvorganges in dem dem Milchbehälter am nächsten
von zwei unten und seitlich des Milchbehälters liegenden Hohlräumen um, während der nach außen
zu liegende den Heizdampf bzw. das Kühlwasser zum Vorkühlen oder die Kühlsole aufnimmt.
Der aus V2a Stahl hergestellte Milchbehälter
hängt in einem Flußstahlbehälter; der Raum zwisehen diesen beiden wird dabei in an sich bekannter
Weise mit Glyzerin gefüllt. Der Glyzerinbehälter ist von einem weiteren Flußstahlbehälter umgeben,
wodurch der Dampfraum gebildet wird. Das Glyzerin wird also mittels Dampf aufgeheizt. Zwecks
rascher Umwälzung der Glyzerinfüllung ist die erfindungsgemäße Pumpe derart angeordnet, daß
die Glyzerinfüllung im Gegenstrom zur kreisenden Milch strömt. Dies ist bei Verwendung eines
Rührwerks allein nicht möglich.
Nach Beendigung der Erhitzung wird zunächst Kühlwasser durch den Dampfraum geschickt. Die
Kühlung geht dann ebenso rasch wie das Erhitzen λ or sich, da die Glyzerinfülkuig auch während des
Kühl vorgange s umgewälzt wird. Um nach der
Vorkühlung durch Wasser das umlaufende Glyzerin tiefkühlen zu können, ist das Kühlaggregat angeordnet,
in welchem es im Gegenstrom durch Sole gekühlt wird. Da das tiefgekühlte Glyzerin der
Milch die Wärme entzieht, so ist es möglich, die Milch in ganz kurzer Zeit tiefzukühlen.
Glyzerinverluste können nicht eintreten, weil sämtliche Leitungen fest verlegt sind. Eine Vermischung
von Flüssigkeiten ist ebenfalls ausgeschlossen.
Zwecks Erhitzung der auf der Milch schwimmenden Luftbläschen (Milc'hschaum), welche mit den
Behälterwanduiigen nicht in Berührung kommen,
ist der Milchbehälter oben zu einem Teil durch einen festen, mit einem Hohlraum versehenen
Deckel verschlossen, welcher ebenfalls durch die als Wärme- bzw. Kälteträger dienende Flüssigkeit
beheizt bzw. gekühlt wird. Auf dem Deckel belinden sich außer einem Schreibthermometer der
Antrieb für das Rührwerk, dessen Zuleitungen fest verlegt werden können. Aveil seine Unterlage fest
steht, und ferner das Handrad für das Bodenventil, dessen Ventilsitz im Behälterboden angeordnet ist.
Dies hat den Vorteil, daß im Eiitleerungsstutzen keine Milch stehenbleiben kann, welche an dem
Erwärmungs- bzw. Abkühlungsprozeß nicht teilnimmt. Die andere, isolierte Hälfte des Deckels ist
aufklappbar. Die unter ihm über der Milch befindliche Luft wird durch den beheizten festen Deckelteil
auf ErTiitzungstcmperatur gehalten.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Einzellcn -Dauererhitzers für
milcliwirtschaftliche Zwecke schematisch im Schnitt dar.
Der Milchbehälter 1 ist unten und seitlich vollständig
sowie oben zur Hälfte von einem Behälter 2 zur Aufnahme des Wärme- bzw. Kälteträgers umschlossen.
Eine Umwälzpumpe 3 fuhrt durch Rohrleitungen 4 und einen Eintrittsstutzen 5 dem Behälter
2 den Wärme- bzw. Kälteträger zu, welcher über den Aus-trittsstutzen 6 und die Rücklauf-
leitung 7 wieder zur Umwälzpumpe 3 zurückläuft. Mittels eines Dreiwegehahnes 8 kann in die Rohrleitung
4 ein Kühlaggregat 9 eingeschaltet werden. Der Behälter 2 zur Aufnahme des Wärme- bzw.
Kälteträgers ibt seinerseits von einem dritten Behälter 10 umgeben, welcher zur Aufnahme von
Dampf, Kühlwasser oder Kühlsole dient. Er l>esitzt e)>enfalls einen Eintri'ttsstutzen 11 sowie einen
Austrittsstutzen 12.
Ein Mantel 13 verkleidet die erfindungsgemäße Vorrichtung und sorgt gleichzeitig für Wärmeisolierung.
Der Milchbehälter 1 besitzt oberhalb eines Entleerungsstutzens
14 ein Bodenventil 15, welches über eine Verbindungsstange 16 mittels eines oberhalb
der horizontalen Außenwand 17 des Behälters 2 angeordneten Handrades i8 betätigt werden kann.
Auf der horizontalen Außenwand 17 des Behälters 2 ist ferner ein Rührwerk 19 fest angeordnet,
welches mit seinem Rührer 20 in den Milchbehälter τ hineinragt.
Mittels eines aufklappbaren Deckels 21 kann der
Milchbehälter 1 verschlossen werden.
Die Anwendungs- und Wirkungsweise des erfindutigsgcmäfien
Einzelteil- Dauererhitzers ist folgende:
Bei geschlossenem Bodenventil τ 5 wird der Milchbehälter 1 nach Aufklappen des Deckels 21
mit Milch gefüllt. Anschließend werden das Rührwerk 19, 20 und die Umwälzpumpe 3 eingeschaltet
sowie Dampf in den Behälter 10 eingelassen. Der Dampf erhitzt den beispielsweise aus Glyzerin bestehenden
und dauernd umgewälzten Wärmeträger sehr schnell, welcher ebenso schnell die aufgenommene
Wärme an die Milch abgibt. Nachdem die zur Behandlung der Milch erforderliche Temperatur
erreicht i\st, wird die Wärmezufuhr so weit gedrosselt,
daß die Temperatur der Milch über einen bestimmten Zeitraum konstant bleibt. Anschließend
wird der Dampf völlig abgesperrt und Kühlwasser in den Behälter 10 eingelassen, so daß die Milch
nunmehr nicht mehr erhitzt, sondern gekühlt wird. Um die Abkühlung möglichst zu beschleunigen,
wird das Glyzerin nach Umstellen des Dreiwegelirihnes
(S durch das Kühlaggregat 9 geleitet, so daß es stark gekühlt wird und lieim Durchlaufen des
Behälters 2 der Milch ihre Wärme in kürzester Zeit entzieht.
Nach Erreichung der erforderlichen Tieftemperatur der Milch \vird letztere durch Öffnung· des
Bodenventil 15 durch den Entlcerunigsstutzen T4
abgelassen.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:r. Einzelteil - Dauererhitzer für milchwirtschaftliche Zwecke, dessen Milchl>ehälter unten und seitlich von zwei Hohlräumen umschlossen ist, von denen der dem Milchbehälter am nächsten liegende mit dem Wärme- bzw. Kälteträger, beispielsweise Glyzerin, gefüllt ist, während der nach außen zu liegende den Heizdampf bzw. das Kühlmittel aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß er außer einem Rührwerk in der Milchwanne eine Umwälzpumpe (3) besitzt, durch welche die als Wärme- oder Kälteträger dienende Flüssigkeit während des Erhitzuiigs- oder Kühlvorganges umgewälzt wird, und daß ein Kühlaggregat (9) angeordnet ist, durch welches die als Wärme- und Kälteträger dienende umgewälzte Flüssigkeit und somit auch die heiße Flüssigkeit beliebig tief gekühlt werden.
- 2. Einzellen-Dauererhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Milch1>e'hälter (1) ol>en zu einem Teil durch einen festen, mit einem Hohlraum versehenen Deckel verschlossen ist, welcher ebenfalls durch die als Wärmebzw. Kälteträger dienende Flüssigkeit beheizt bzw. gekühlt wird.
- 3. Einzellen-Dauererhitzer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden des Milchbehälters (1) ein Bodenventil (15) angeordnet ist, welches von oben her betätigt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 669061;
schweizerische Patentschriften Nr. 67 425,
49897;britische Patentschrift Nr. 475 360.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 709 672743 9.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEH0011837 | 1952-03-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE966856C true DE966856C (de) | 1957-09-12 |
Family
ID=582623
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19529606856 Expired DE966856C (de) | 1952-03-18 | 1952-03-18 | Einzellen-Dauererhitzer für milchwirtschaftliche Zwecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE966856C (de) |
-
1952
- 1952-03-18 DE DE19529606856 patent/DE966856C/de not_active Expired
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