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Aktiebolaget Rudelius & Boklund in Lund, Schweden Pasteurisiervorrichtung
für Milch Die Erfindung betrifft einen Dauerpasteurisierungsapparat für Milch.
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Man hat schon früher versucht, eine gleichmäßige Temperatur in allen
Teilen der Milch im Gefäß aufrechtzuerhalten und möglichst Wärmeverluste zu vermeiden
oder unvermeidliche Wärmeverluste zu ersetzen. Zu diesem Zwecke wurde die Milch
gewöhnlich während der ganzen Pasteurisierungszeit umgerührt. Man hat ferner zur
Beibehaltung der gleichen Temperatur in der ganzen Milchmenge und zur Ersetzung
der unverineidlichen Wärmeverluste vorgeschlagen, das aus wärmeleitendem Material
ausgeführte Gefäß mit tinem wärmeisolierenden Mantel zu umgeben, zwischen welchem
und den Seitenwänden sowie dem Boden des Gefäßes ein geschlossener Luftzwischenraum
gebildet ist. In diesem Luftzwischenraum hat man zur Ersetzung der trotz der Wärmeisolierung
des Mantels durch diesen abziehenden Wärme die Anordnung von Heizelementen vorgeschlagen.
Es hat sich immerhin gezeigt, daß diese Maßnahmen nicht genügen. Trotz des das Gefäß
abschließenden Deckels entstehen meistens in der schaumigen Milchoberflächenschicht
Wärmeverluste, die bedeutend größer sind als in den übrigen Teilen der Milchmenge
und die nicht durch Wärmezufuhr -durch die Gefäßwände ersetzt werden können, da
:die Milchoberfläche nicht in Berührung mit diesen Wänden steht, sondern mit der
Luft im Zwischenraum zwischen der Milchoberfläche und dem das Gefäß abschließenden
Deckel. Diese bedeutenden Wärmeverluste in der schaumigen Milchoberflächenschicht
beruhen nicht nur auf deren großer freier Wärmeausstrahlungsfläche, sondern auch
auf der durch die Oberfläche begünstigten Verdampfung der schaumigen Milchoberflächenschicht.
Diese Verdampfung hat eine kühlende Wirkung auf den Schaum, der deshalb und wegen
der begrenzten Wärmeüberführung zwischen der Oberflächenschicht und der übrigen
Milchmenge wenigstens während längerer Zeit eine Temperatur beibehalten kann, welche
die in der übrigen Milch herrschende Pasteurisierungstemperatur wesentlich unterschreitet.
Dadurch, daß demnach die Milchoberflächenschicht bei den bekannten Verfahren und
Vorrichtungen stets wesentlich kühler bleibt als die übrige Masse der Milch, ergibt
sich die Gefahr, daß die schaumige Oberflächenschicht nicht vollständig pasteurisiert
wird, so daß die ganze Pasteurisierungsarbeit nutzlos sein kann.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist dieser Mangel in der Weise
vermieden, daß die mit Deckel versehenen, wärmeisolierten Zellen, welche die auf
die Dauerpasteurisierungstemperatur (6o bis -63°) erwärmte Milch in an sich bekannter
Weise während der für die Pasteurisierung erforderlichen längeren Zeit möglichst
bei dieser Temperatur enthalten, nvecks Aufrechterhaltung der
erforderlichen
Dauerpasteurisierungstemperätur auch für die schaumige Milchoberfläche mit im Luftraum
zwischen Milchoberfläche und Deckel -außer Berührung mit der Milch angeordneten
Heizelementen ausgerüstet sind, mittels welcher die Luft über der Milch auf einer
die Milchtemperatur übersteigenden Temperatur gehalten werden kann. Dadurch werden
die Wärmeverluste der schaumigen Oberflächenschicht durch die beheizte Luft stets
unmittelbar ersetzt, und eine Abkühlung des Schaumes unter die Pasteurisierungstemperatur
wird somit vermieden, so, daß auch auf eine Umrührung der Milch verzichtet werden
kann.
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Bei Verfahren zur Sterilisation von Nahrungsmitteln ist es bereits
bekannt geworden, dem oberen Teil des Sterilisierungsgefäßes Wasserdampf zuzuleiten.
Eine derartige Maßnahme ist aber offenbar bei der Pasteurisierung von Milch nicht
anwendbar, denn dadurch würde die Milch verdünnt werden. Ferner ist ein Hochpasteurisierungsapparat
bekannt geworden, bei dem die aus der Oberflächenschicht abströmende Wärme zur Vorwärmung
der Milch ausgenutzt wird. Eine derartige Vorrichtung hat aber mit der Vorrichtung
nach der Erfindung nichts zu tun, denn bei dieser sollen derartige Wärmeverluste
der Oberflächenschicht überhaupt vermieden werden.
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Bei Einkochgefäßen ist es außerdem bekannt, elektrische Heizkörper
am Boden vorzusehen. Die Anordnung derartiger Heizkörper allein am Deckel .des Einkochgefäßes
hätte wenig Erfolg, weil dann die Flüssigkeitsströmungen, welche den Ausgleich der
Temperatur aller Teile des Behälters bewirken, nicht auftreten können.
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Die Erfindung könnte man nun so ausführen, daß man in dem Zwischenraum
zwischen der Milchoberfläche und dem Deckel einen außerhalb des Pasteurisierungsgefäßes
beheizten Warmluftstrom einleitet. Da es aber schwierig ist, einen solchen Warmluftstrom
genügend rein zu halten, ist es zweckmäßig, die Beheizung der Luft über der Milchoberfläche
mittels im genannten Zwischenraum angebrachter Heizelemente durchzuführen.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen für Apparate nach der
Erfindung im Schnitt dargestellt.
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Beispielsweise kann man den aufklappbaren Deckel cl (Abb. i) über
den Zellen a1 doppelwandig ausbilden und in diesen das Heizmittel einleiten, das
nicht nur Luft, sondern auch Wasserdampf oder Warmwasser sein kann. Die Außenwände
des Deckels werden wärmeisoliert ausgeführt, während die Innenwände aus einem guten
Wärmeleiter, z. B. verzinntem Kupfer, bestehen.
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Da der Deckel abnehmbar ausgebildet sein muß, um ihn sowie das Innere
des Apparates von Zeit zu Zeit waschen zu können, ergeben sich Schwierigkeiten bei
der Ausbildung der Zu- und Ableitung des Heizmittels. Diese Schwierigkeiten können
dadurch umgangen werden, daß man im Zwischenraum zwischen der Milchoberfläche und
dem Deckel c (Abb. 2 und 3) Heizrohre d, Rohrschlangen oder andere vom Deckel unabhängige
Heizkörper anordnet bzw. fest einbaut. Die Abführung des Heizmittels kann zweckmäßig
über Rohre f erfolgen, die im geschlossenen Luftraum zwischen den aus wärmeleitendem
Material ausgeführten Zellen ca und dem umgebenden, wärmeisolierenden Mantel b liegen
und am oberen Rande der Zellen a entlang geführt sind. Das in dieser Weise angeordnete
Heizrohr f trägt ebenfalls dazu bei, die Oberflächenschicht der Zellen gegen Wärmeverluste
zu schützen. Bei dem in Abb. 2 dargestellten Apparat strömt das Heizmittel durch
e in die rohrförmigen Heizkörper d ein, von denen aus es in die Rohre
f gelangt. Aus diesen fließt es in die nicht dargestellten, unter dem Boden der
Zellen z vorgesehenen Heizkörper ab.
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Da zur Beheizung der Luft über der Milchoberfläche dienende Heizkörper
nur dann die umgebende Luft mindestens auf die Pasteurisierungstemperatur zu beheizen
vermag, wenn er selbst eine höhere Temperatur erreicht, so darf er nur außer Berührung
mit der Milch sein, um nicht eine schädliche Veränderung der Milch durch örtliche
Erwärmung derselben auf eine höhere Temperatur herbeizuführen.
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Die Wärme kann auch durch elektrische Heizkörper zugeführt werden.