DE2800903A1 - Verfahren zur energiespeicherung in form von waerme - Google Patents

Verfahren zur energiespeicherung in form von waerme

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    • Y02E70/30Systems combining energy storage with energy generation of non-fossil origin

Description

  • Verfahren zur Energiespeicherung in Form von Wärme Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Energiespeicherung in Form von Wärme mittels Metallhydriden als Speichersubstanz, wobei aus dem Metallhydrid unter Wärmeaufnahme Wasserstoff abgespalten und bei der Rekombination von Metall und gespeichertem Wasserstoff Reaktionswärme freigesetzt und mittels eines Wärmeübertragungsmediums einem Verbraucher zugefUhrt wird.
  • Die Speicherung von Wärmeenergie, die sogenannte Wärmespeicherung, ist für viele technische Anwendungen bedeutsam, beispielsweise zum Ausgleich von Belastungsmaxima und -minima bei Kraftwerken, zur Nacht speicherung von Wärme für Heizzwecke und zur Speicherung von Sonnenenergie. Wirkungsvollen Methoden zur Wärmespeicherung kommt deshalb eine wachsende Bedeutung zu.
  • Neben Latentwärmespeichern, in denen beispielsweise die Umwandlungswärmen beim Phasenübergang fest-fldssig ausgenutzt werden, dürfte eine Wärmespeicherung über längere Zeiträume hinweg - technisch brauchbar - nur mittels reversibel ablaufender chemischer Reaktionen mit hinreichender Wärmetönung möglich sein. Einer derartigen Energiespeicherung liegt das Prinzip der sogenannten Heterogenverdampfung zugrunde (vgl. Wärme", Bd. 81, 1975, Heft 5, Seite 89 bis 93, und Energie", Jahrgang 27, 1975, Nr. 7/8, Seite 180 bis 183). Dabei werden durch heterogene Verdampfung aus einem Festkörper oder einer Flüssigkeit Gase erzeugt, die sich in großen Mengen speichern lassen; bei der Rückreaktion dieser Gase mit der absorbierenden Substanz wird dann die Reaktionswärme frei. Systeme dieser Art haben den Vorteil, daß die Wärmeenergie über einen beliebigen Zeitraum und unter weitgehender Erhaltung der Exergie gespeichert werden kann.
  • Geeignete Gase für das Prinzip der Heterogenverdampfung sind beispielsweise Ammoniak NAH3, ' Kohlendioxid C02 und Wasserstoff H2. So gibt es eine Vielzahl von Salzen, wie Eisen-, Cslcium-, Zink- und Ammoniumchlorid oder Kupfersulfat, die größere Mengen an Ammoniak zu binden vermögen. Kohlendioxid andererseits entsteht beim Erhitzen von Carbonaten, wie Calcium-, Magnesium- und Natriumcarbonat. Als wasserstoffabgebende Systeme kommen insbesondere die Metallhydride in Betracht.
  • Metallhydridsysteme zeichnen sich durch einen reversiblen Reaktionsverlauf und durch teilweise sehr hohe Bildungswärmen aus. So beträgt beispielsweise die Bildungsenthalpie von MgH2 etwa ein Drittel derjenigen von Wasser, bezogen auf den oberen Heizwert des Wasserstoffes. Für eine technische Anwendung ist aber außer der gespeicherten Energiemenge auch die Temperatur von Bedeutung, bei der die Wärme zurückgewonnen werden kann. Außerdem ist zu berücksichtigen, daß es erforder- lich ist, das gesamte Bett des Speichermaterials - einschließlich vorhandener Wärmeaustauschflächen - auf die Reaktionstemperatur zu bringen, und zwar sowohl bei der Speicherung als auch bei der Freisetzung der Wärme. Wegen der Wärmekapazität der Speichersubstanz sowie der benötigten Hilfseinrichtungen müssen deshalb zur Beladung des Speichers größere Wärmemengen zur Verfügung gestellt werden als zur eigentlichen Umsetzung erforderlich sind. Dadurch treten Verluste an Nutzwärme auf und der Wirkungsgrad der Metallhydridspeicher wird vermindert.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Wärmespeicherung der eingangs genannten Art, wobei die von einer Wärmequelle gelieferte Energie zur Spaltung von Metallhydriden dient und die bei der Rekombination von Metall und Wasserstoff freigesetzte Reaktionswärme mittels eines Wärmeubertragungsmediums einem Verbraucher zugeführt wird, derart auszugestalten, daß die Verluste an Nutzwärme möglichst niedrig und Wirkungsgradeinbußen somit klein gehalten werden können.
  • Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß mehrere Stufen vorgesehen werden, von denen jeweils wenigstens eine als Arbeitsstufe dient, daß die Arbeitsstufe zusammen mit dem Verbraucher bzw. der Wärmequelle in einem Kreislauf für das Wärmeübertragungsmedium angeordnet wird und daß ein zweiter Kreislauf vorgesehen ist, durch den die fühlbare Wärme von vor der Arbeitsstufe liegenden Stufen auf nachfolgende Stufen übertragen wird.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren laufen folgende Reaktionen ab: a) Beim Vorgang der Wärme speicherung erfolgt unter Wärmezufuhr die Hydridspaltung (Me - Metall): b) bei der Hydridbildung, d.h. der Rekombination von Metall und gespeichertem Wasserstoff, wird Wärme freigesetzt, die einem Verbraucher zugeführt werden kann: Diese Reaktionen laufen erfindungsgemäß jeweils in hintereinandergeschalteten (Reaktions-)Stufen ab, wobei die Reaktion jeweils in wenigstens einer Stufe, der sogenannten Arbeitsstufe, stattfindet und von einer Stufe zur nächsten fortschreitet. Dabei wird - mittels des zweiten Kreislaufes - beispielsweise bei der Wärmespeicherung durch ein Wärmeübertragungsmedium aus den ersten Stufen, in denen die Hydridspaltung bereits abgeschlossen ist, fühlbare Wärme auf nachfolgende Stufen übertragen, d.h. diese Stufen werden vorgewärmt.
  • Die Hydridspaltung erfolgt bei höheren Temperaturen, im allgemeinen einige 100 K. Der dabei gebildete Wasserstoff weist deshalb ebenfalls eine erhöhte Temperatur auf. Um das Speichervolumen des Vorratsgefäßes für Wasserstoff voll ausnutzen zu können, ist es deshalb vorteilhaft, den Wasserstoff vor der Speicherung durch einen Wärmetauscher zu leiten und dabei abzukühlen.
  • Dies hat den weiteren Vorteil, daß - bezüglich des Speichers - auch keine Materialprobleme auftreten und daß im Speicher der volle Desorptionsdruck erhalten bleibt. Gleichzeitig kann dabei die vom Wasserstoff aus der Arbeitsstufe herausgeführte Wärme verwertet werden.
  • Ferner ist es vorteilhaft, den Wasserstoff vor der Rekombination vorzuwärmen, weil dadurch die Gesamtenergiebilanz verbessert werden kann. Dabei ist es zweckmäßig, nicht Nutzwärme, sondern Abwärme zu verwenden. Die Vorwärmung des Wasserstoffes erfolgt vorzugsweise derart, daß er vor Eintritt in die Arbeitsstufe durch Reaktionsstufen geleitet wird, in denen bereits die Hydridbildung stattgefunden hat und die deshalb eine erhöhte Temperatur aufweisen.
  • Als Speichersubstanz kann beim erfindungsgemäßen Verfahren jedes der gängigen Metallhydride verwendet werden, das sich bei Temperaturen etwa zwischen 250 und 1300 K zersetzt. Beispielhaft seien folgende Verbindungen genannt: LiH, NaH, CaH2, TiH2, FeTiH1,6 und LaNi5H6,7.
  • Bevorzugt wird jedoch Magnesiumhydrid MgH2 verwendet.
  • Von der Auswahl des Hydridsystems hängt es auch ab, in welchem Temperaturbereich gearbeitet werden kann.
  • Der Druck des bei der Hydridspaltung gebildeten Wasserstoffes ist temperaturabhängig. So gelten beispielsweise für MgH2 etwa folgende Werte: 560 K 1 bar 650 K 10 bar 800 K 150 bar 820 K 200 bar.
  • Erfolgt die Wasserstoffbevorratung in Stahlflaschen, d.h. handelsüblichen Druckgasflaschen, so wird deshalb die Hydridspaltung zweckmäßigerweise bei Temperaturen etwa zwischen 550 und 6000C durchgeführt werden, wobei der Wasserstoff vor der Speicherung auf etwa 20 0C abgekühlt wird.
  • Soll der Wasserstoff beispielsweise bei 150 bar gespeichert werden, so ist zur Spaltung des Magnesiumhydrids eine Temperatur von ca. 800 K erforderlich. Befindet sich die Speichersubstanz vor Reaktionsbeginn auf Raumtemperatur, dann sind zu ihrer Aufheizung auf 800 K pro kWh zu speichernder Wärmeenergie 0,308 kWh erforderlich; mit dem Wasserstoff werden pro kWh zu speichernder Wärmeenergie 0,125 kWh entfernt, im heißen Magnesium verbleiben 0,185 kWh. Zur Einleitung der Entladereaktion des Wärmespeichers, d.h. zur Hydridbildung, die bei etwa 600 K erfolgt, müssen die Reaktionspartner Mg und H2 wieder aufgeheizt werden, wozu insgesamt 0,183 kWh pro kWh zu speichernder Wärmeenergie erforderlich sind.
  • Dieser Energiebetrag ist jedoch nicht verloren, da er nach der Entladereaktion im Magnesiumhydrid verbleibt und daher auch zur Verfügung steht, allerdings lediglich in Form minderwertiger Wärme niederer Temperatur.
  • Die vorstehenden Ausführungen zeigen, daß dann, wenn keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden, etwa 0,5 kWh zusätzlich aufgewendet werden müssen, um 1 kWh zu speichern und wieder freizusetzen. Werden in die energetischen Betrachtungen, was an sich erforderlich ist, auch noch die Massen, wie Gehäusemantel und Wärmeaustauschflächen, einbezogen, die ebenfalls aufgeheizt werden müssen, so muß sogar mit einer Verdoppelung der Verlustwärmen gerechnet werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden diese Verlustwärmen aber gerade genutzt, so daß die Verluste sehr viel niedriger gehalten werden können: Es hat sich gezeigt, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren Wirkungsgrade bis über 85 % erreicht werden können.
  • Das beim erfindungsgemäßen Verfahren als Speichersubstanz verwendete Metallhydrid hat vorteilhaft ein Porenvolumen etwa zwischen 10 und 70 5'; das Porenvolumen, d.h. der Raum zwischen den Metallhydridpartikeln, soll dabei so niedrig wie möglich sein. In den Poren zwischen den Körnern der Speichersubstanz bleibt nämlich bei der Hydridspaltung eine bestimmte Menge an Wasserstoff zurück, der nicht abgetrennt werden kann. Dies bedeutet aber einen Energieverlust, da bei der Abkühlung des Wärmespeichers nach der Hydridspaltung der Wasserstoff mit dem Metall rekombiniert, wodurch die gespeicherte Wärme freigesetzt wird, ohne verwertet werden zu können.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren fällt dies zwar nicht so sehr ins Gewicht, da hierbei die Verlustwärme der bereits betriebenen Stufen zur Vorheizung der nächsten Stufen verwendet wird. Es bleibt aber auch hier die Tatsache bestehen, daß bei einem hohen Porenvolumen und/ oder bei hohem Arbeitsdruck ein Teil der Speichersubstanz nicht ausgenutzt wird. Andererseits kann das Porenvolumen nicht beliebig herabgesetzt werden, da - bei der Hydridbildung - nur Metallpartikel mit hinreichender Feinheit vollständig zu Hydrid umgesetzt werden können.
  • Bei MgH2 hat sich ein Porenvolumen von etwa 50 % als zweckmäßig erwiesen.
  • Als Wärmeübertragungsmedium wird beim erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise überhitzter Wasserdampf verwendet. Ferner kommen Gase, wie Preßluft und Stickstoff, oder auch Metallschmelzen, insbesondere Natrium, und Schmelzen von Verbindungen, wie Salze und Oxide, in Betracht. Als Metallschmelzen können vorteilhaft auch leichtschmelzende Legierungen, wie Rosesches Metall (aus Wismut, Blei und Zinn) und Woodsches Metall (aus Wismut, Blei, Zinn und Cadmium) verwendet werden, deren Schmelzpunkt, wie derjenige von Natrium, unterhalb 1000C liegt.
  • Der beim Vorgang der Wärmespeicherung durch Zersetzung des Metallhydrids gebildete Wasserstoff kann, wie bereits erwähnt, unter Druck in Gasflaschen bevorratet werden. Hierbei treten aber in gewissem Maße Material-und Sicherheitsprobleme auf. Vorteilhaft ist es deshalb, für den Wasserstoff eine Niederdruckspeicherung vorzusehen. Dazu kommt beispielsweise eine Kavernenspeicherung in Frage, d.h. eine Bevorratung in unterirdischen Salzstöcken. Möglich wäre auch eine H2-Verflüssigung, die jedoch aus energetischen Gründen ungünstig sein dürfte. Besonders vorteilhaft kann zur Niederdruckspeicherung des Wasserstoffes ein Hydridsystem verwendet werden. Hierzu dienen vorzugsweise solche Systeme, die 0 unter 1000C arbeiten, insbesondere die Systeme e iHo-* 6 und LaNi5HO...6,7 Die Bevorratung des Wasserstoffes in Metallhydridsystemen bietet den weiteren Vorteil, daß das erforderliche Speichervolumen beträchtlich geringer ist als dasjenige von Druckgasflaschen. Darüber hinaus wird beispielsweise bei der Zersetzung von FeTi- bzw. LaNi5-Hydrid bereits bei ca.
  • 700C ein Druck von etwa 20 bar erreicht, der zur Bildung von MgH2 voll genügt.
  • Anhand von Ausführungsbeispielen und zwei Figuren soll die Erfindung noch näher erläutert werden.
  • In den Figuren 1 und 2, in denen gleiche Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen sind, ist jeweils ein aus zwölf Stufen bestehender Wärmespeicher 10 dargestellt. Die Stufen 11 bis 22 sind jeweils mit - nicht näher bezeichneten - Wärmetauschern versehen und durch Leitungen für das Wärmeübertragungsmedium und den Wasserstoff, in denen Ventile angeordnet sind, miteinander verbunden. In Fig. 1 ist der Vorgang der Wärmespeicherung dargestellt und in Fig. 2 der Vorgang der Wärmeentnahme, und zwar in beiden Fällen ein mittlerer Betriebszustand.
  • Bei der Wärmespeicherung, d.h. der Hydridspaltung, werden während der Anfangsphase beispielsweise die Stufen 11 bis 19 zusammen mit einer Pumpe 23 und der Wärmequelle 24 in einen Kreislauf für das WärmeUbertragungsmedium geschaltet. Je nach dem angestrebten Enddruck im Wasserstoffspeicher 25 erfolgt dabei die Beladung des Wärmespeichers 10 mit latenter Wärme bei Temperaturen etwa zwischen 600 und 800 K, d.n. es ist hierzu hochwertige Wärme erforderlich. Zur Einsparung hochwertiger Wärme ist es, falls möglich, zweckmäßig, in der Anfangsphase beispielsweise nur die Stufen 11 bis 13 in einen Kreislauf mit der Wärmequelle 24 zu schalten und die nachfolgenden Stufen mit einer Quelle für Wärme tieferer Temperatur, beispielsweise Abwärme, zu verbinden. Ferner ist es auch möglich, den in der oder den ersten Stufen, den Arbeitsstufen, entwickelten Wasserstoff zur Vorwärmung der nachfolgenden Stufen zu verwenden. Im übrigen wird bei der Wärmespeicherung zweckmäßigerweise die Hydridspaltung in der Stufe begonnen, die von der vorausgegangenen Entladung, d.h. der Wärmeabgabe, noch am wärmsten ist.
  • Die Hydridspaltung erfolgt nacheinander in sämtlichen Stufen 11 bis 22. Anhand der Fig. 1, die die mittlere, d.h. stationäre Betriebsphase zeigt, kann das erfindungsgemäße Verfahren klar aufgezeigt werden. Hierbei sind die Stufen 15 bis 19 als Arbeitsstufen zusammen mit der Wärmequelle 24 und der Pumpe 23 in einen Kreislauf 26 für das Wärmeübertragungsmedium geschaltet. Die Stufen 11 bis 14, in denen die Hydridspaltung bereits stattgefunden hat, sind zusammen mit den Stufen 20 bis 22 in einem zweiten Kreislauf 27 angeordnet, durch den die fühlbare Wärme der Stufen 11 bis 14 auf die Stufen 20 bis 22 übertragen wird. Im Kreislauf 27 ist eine Pumpe 28 angeordnet. Auch für den Wasserstoff ist eine Art Kaskadierung vorgesehen: Bevor er über den Wärmetauscher 29 in den Wasserstoffspeicher 25 gelangt, durchströmt er in Serie die Reaktionsstufen 15 bis 19 und wird dabei abgekühlt.
  • Die Hydridspaltung schreitet schließlich bis zur letzten Stufe, der Stufe 22, fort. In dieser Reaktionsstufe muß zur Wärmespeicherung im allgemeinen die höchste Temperatur aufgewendet werden, um sämtlichen Wasserstoff zu desorbieren, weil nämlich zwischenzeitlich der Druck im Wasserstoffspeicher 25 nahezu seinen höchsten Wert erreicht hat. Außerdem kann bei diesem Betriebszustand der Wasserstoff nur noch durch den Wärmetauscher 29 gekühlt werden.
  • Wird der Wasserstoff beispielsweise bei 200C und 150 bar gespeichert, so ist dazu pro kWh Latentwärme ein Speichervolumen von 6,8 1 erforderlich. Bei einem zwölfstufigen Wärmespeicher liefert dabei jede Stufe ein Zwölftel der gesamten Wasserstoffmenge. Da für den Wasserstoff der ersten Stufe das gesamte Tankvolumen zur Verfügung steht, ist deshalb ein Druck von 12,5 bar erforderlich. Dieser Druck wird bei der Zersetzung von MgH2 bereits bei ca. 660 K erreicht, d.h. für die erste Stufe ist lediglich eine Zersetzungstemperatur von 660 K erforderlich. Die zweite Stufe wird dann bei 25 bar entladen, wozu eine Temperatur von ca. 695 K benötigt wird. Für die dritte und vierte Stufe gelten die folgenden Reaktionsbedingungen: 37,5 bar und ca.
  • 715 K bzw. 50 bar und ca. 730 K. Bei der zwölften und letzten Stufe schließlich ist ein Druck von 150 bar und demnach eine Temperatur von 800 K erforderlich.
  • Beim Vorgang der Wärme entnahme muß wenigstens die erste Stufe des Wärmespeichers mittels eines Vorwärmers, beispielsweise mit Heißdampf aus Kraftwerken, aufgeheizt werden, damit die Hydridbildungsreaktion anspringt; dies ist beim System Mg/H2 bei Temperaturen zwischen 550 und 600 K der Fall. Hat die erste Stufe diese Temperatur erreicht, so wird Wasserstoff eingeleitet. Die bei der Hydridbildung freigesetzte Reaktionswärme kann dann einem Verbraucher zugeführt werden. In einer Ubergangsphase kann die Reaktionswärme - neben dem Vorwärmer oder an dessen Stelle - aber auch zur Aufheizung der nachfolgenden Stufen verwendet werden. Beim Ubergang zur stationären Phase, d.h. zur egentlichen Betriebsphase, wird die Heizleistung des Vorwärmer reduziert, während gleichzeitig der zweite Kreislauf zugeschaltet wird. Schließlich wird der Vorwärmer ganz abgeschaltet.
  • Die typische Betriebsphase während der Wärmeentnahme ist in Fig. 2 dargestellt. Hierbei dient beispielsweise Stufe 17 als Arbeitsstufe, die zusammen mit dem Verbraucher 30 und der Pumpe 23 in einen ersten Kreislauf 31 für das Wärmeübertragungsmedium geschaltet ist. Zur Ubertragung der fühlbaren Wärme von bereits entladenen Stufen auf nachfolgende Stufen sind die Stufen 11 bis 16 zusammen mit den Stufen 18 bis 22 in einem zweiten Kreislauf 32 angeordnet, der außerdem die Pumpe 28 umfaßt. Das im zweiten Kreislauf verwendete Wärmeübertragungsmedium wird im allgemeinen - sowohl bei der Wärmeentnahme als auch bei der Wärme speicherung - demjenigen des ersten Kreislaufes entsprechen. Der aus dem Wasserstoffspeicher 25 abgeführte Wasserstoff wird, gegebenenfalls unter Umgehung des Wärmetauschers 29, dem Wärmespeicher 10 in der Weise zugeführt, daß er - vor Einleitung in die Arbeitsstufe 17 - durch warme Stufen, beispielsweise die Stufen 15 und 16 und/oder die Stufen 18 und 19, geführt und dadurch vorgewärmt wird.
  • Die Hydridbildungsreaktion wird - während der stationären Phase - von Stufe zu Stufe vorgeschoben, bis der Wärmespeicher vollständig entladen ist. Hierbei ist es, ebenso wie bei der Aufladung, lediglich erforderlich, durch Öffnen bzw. Schließen von Ventilen die einzelnen Stufen aus dem einen Kreislauf auszuschalten und/oder dem anderen Kreislauf zuzuschalten.
  • 8 Patentansprüche 2 Figuren

Claims (6)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Energiespeicherung in Form von Wärme mittels Metallhydriden als Speichersubstanz, wobei aus dem Metallhydrid unter Wärmeaufnahme Wasserstoff abgespalten und bei der Rekombination von Metall und gespeichertem Wasserstoff Reaktionswärme freigesetzt und mittels eines WärmeUbertragungsmediums einem Verbraucher zugeführt wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -net, daß mehrere Stufen vorgesehen werden, von denen jeweils wenigstens eine als Arbeitsstufe dient, daß die Arbeitsstufe zusammen mit dem Verbraucher bzw. der Wärme quelle in einem Kreislauf für das Wärmeübertragungsmedium angeordnet wird und daß ein zweiter Kreislauf vorgesehen ist, durch den die fUhlbare Wärme von vor der Arbeitsstufe liegenden Stufen auf nachfolgende Stufen übertragen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Wasserstoff vor der Speicherung durch einen Wärmetauscher geleitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Wasserstoff vor der Rekombination mit dem Metall vorgewärmt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Anspruche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß als Speichersubstanz Magnesiumhydrid MgH2 verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach einem oder mehreren der AnsprUche 1 bis 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß ein Metallhydrid mit einem Porenvolumen etwa zwischen 10 und 70 ß verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der AnsprUche 1
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