DE701387C - Bindemittel und Schlichte fuer Metallgussformen - Google Patents

Bindemittel und Schlichte fuer Metallgussformen

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DE701387C
DE701387C DE1937R0100940 DER0100940D DE701387C DE 701387 C DE701387 C DE 701387C DE 1937R0100940 DE1937R0100940 DE 1937R0100940 DE R0100940 D DER0100940 D DE R0100940D DE 701387 C DE701387 C DE 701387C
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DE
Germany
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parts
binder
sand
cores
molds
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Expired
Application number
DE1937R0100940
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English (en)
Inventor
Rene Francois Jules Ricard
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RENE FRANCOIS JULES RICARD
Original Assignee
RENE FRANCOIS JULES RICARD
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Publication date
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C1/00Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
    • B22C1/02Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by additives for special purposes, e.g. indicators, breakdown additives

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Bindemittel und Schlichte für Metallgußformen Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit der in der Metallgießerei notwendigen Formen und Kerne, die in der Hauptsache aus Sand bestehen, verwendet man Bindemittel verschiedenster Art, von denen bisher billige Stoffe, wie Sulfitablauge, Melasse, Leinöl, Ü1-Harz-Verbindungen u. dgl., praktische Bedeutung erlangt haben. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Formsand mit einer als Bindemittel wirkenden., in der Hitze kondensierbaren organischen Verbindung, die unter der Einwirkung des flüssigen Metalls verdampft, wie z. B. Alkydharz, zu vermischen. Ferner ist die Verwendung härtbarer Kunstharze als Bindemittel empfohlen worden. `TDie nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Kerne weisen zum Teil ungenügende Festigkeitseigenschaften auf. Vor allem ergibt sich aber bei Verwendung dieser Bindemittel, däß leicht Verkrustungen an der Oberfläche des Gußstücks auftreten, die diesem ein mattes und stumpfes Aussehen verleihen.
  • Um ein Anbrennen des Gusses am Formsand zu verhindern und das Wärmeleitungsvermögen zu verbessern, hat man dem Formsand bereits Ruß oder Graphit beigemischt. Neben Kohlenstoff sind auch Kohlenwasserstoffe oder thermoplastische Kautschukderivate als weitere Zusatzmittel vorgeschlagen worden. Die Kohlenwasserstoffe sollten zur Erzeugung einer reduzierenden Atmosphäre in der Mischung dienen. Gußformen der letzterwähnten Art haben jedoch den Nachteil einer verhältnismäßig geringen Festigkeit.
  • Erfindungsgemäß werden nun als Bindemittel und Schlichte für Metallgußformen und -kerne härtbare Kunstharze in Verbindung mit Graphit verwendet. Besonders günstige Ergebnisse werden erzielt bei Verwendung üer nach den Patenten 605 917 und 684225 hergestellten härtbaren Phenol-Harze.
  • Die vorzugsweise verwendeten härtUareii@ Kunstharze «=erden nach den Verfahrä der drei vorgenannten Patente gewonnen, indem härtbare Phenolaldehydkondensationsprodukte, deren phenolische Hydroxylgruppen, gegebenenfalls mittels Mono- oder Polyalkoholen, veräthert worden sind mit so viel über 8o° siedenden Monoalkoholen, daß auf eine der in ihnen enthaltenen Methylolgruppen mindestens i Molekül Monoalkohol kommt, bei Temperaturen über 70° unter gleichzeitigem oder nachträglichem Zusatz von höheren Oxyfettsäuren oder deren Glyceriden, anderen fetten Ölen, neutralen Harzen oder Mischestern von Polyalkoholen mit Dicarbonsäuren und Fett- oder Harzsäuren so lange erhitzt werden. bis ein in organischen Lösungsmitteln noch lösliches Harz entstanden ist.
  • Mit den Gemischen werden besonders feste, zähe und hitzebeständige Massen erhalten. Bereits beim Ausbacken der Formen wirkt sich der Graphitzusatz in günstiger Weise aus, indem die Wärme gleichmäßig durch den ganzen Formkörper verteilt und eine gleichmäßige Durchhärtung und damit die Erzielung einer gleichmäßigen Festigkeit der Form gewährleistet wird. In den Formen wird hierbei ein zusammenhängendes wärmeleitendes Gerüst zwischen den Sandkörnern gebildet, welches im Augenblick des Gießens des Metalls eine Überhitzung der Gußformoberfläche durch das heiße Metall verhindert. Durch die vereinigte Anwendung von härtbarem Kunstharz und Graphit werden Gußformen u. dgl. erhalten, welche sowohl hinsichtlich der Festigkeit vor dem Gießen und während des Gießens als auch hinsichtlich der Wärmeleitfähigkeit und der Durchlässigkeit den höchsten Anforderungen entsprechen. Bei Verwendung der Bindemittel gemäß der Erfindung kann auch mit weniger reinem Sand gearbeitet werden. Außerdem kann infolge der günstigen Festigkeitseigenschaften der Kerne auch bei vernickelten Teilen von der Verwendung von Kerneisen abgesehen werden.
  • Das neue Verfahren findet bei Gußformen und -kernen aus trockenem oder grünem Sand für das Gießen von gewöhnlichen oder besonderen Stahlarten, Eisen und Gußmetallen, von Nichteisenmetallen und deren Legierungen Anwendung.
  • Beispiel i Auskleidemasse für Gießformen zur Verbesserung des Aussehens der Metallabgüsse: Die metallischen Kühlteile und das Innere der Gußformen aus grünem, gebackenem oder mit Zement gebundenem Sand werden mit einer Masse versehen, die hergestellt wird aus i Teil härtbarem Phenolharz nach dem Verfahren des Patents 684 225, 1,5 Teilen synthetischem Graphit, 0,02 Teilen Blei-Kobalt-Mangan-Resinat und je nach der Porosität 3 bis 6 Teilen einer Mischung aus Puzzolan oder Glimmer mit fein pulverisierter Kieselerde oder Tonerde. Zur Verdünnung wird Monochlorbenzol oder je nach der Anwen- dungsweise der Auskleidungsmasse ein anderes Lösungsmittel aus der Benzolreihe zugesetzt. Das Gießen erfolgt erst, wenn die Lösungsmittel vollständig verdunstet sind und die Auskleidungsmasse gründlich durchgetrocknet ist. Beispiel 2 Formkerne für die Metallgießerei: Man verknetet innig 3 bis 6 Teile fein pulverisierten synthetischen Graphit mit 3 bis $ Teilen härtbarem, nach dem Verfahren des Patents' 6o5 917 hergestellten Phenolharz. Dann gibt man 92 Teile trockenen Sand hinzu und knetet weiter bis zur innigen Mischung. Die so erhaltene Masse ist gut modellierbar und eignet sich auch für die mechanische Herstellung von Gußformen und -kernen. Man brennt bei 16o bis 22o° bis zur vollständigen Durchhärtung ein. Das Gießen geht normal, ohne Hochgehen von Metall, vor sich, und die erhaltenen Stücke sind vollkommen scharfkantig, von guter Oberfläche und ohne Bruch und Blasen. Das Entfernen des Sandes und der Füllung geht bemerkenswert leicht vor sich.
  • Diese Arbeitsweise ist besonders vorteilhaft für die Herstellung von kleinen Kernen für Gußstücke aus Nickel-Aluminium-Stahl und aus nicht oxydierbarem oder Manganstahl, ferner von Kernen für Pumpenkörper und Röhren, bei denen ein Reißen auf alle Fälle vermieden werden muß. Sie ist für die Herstellung sowohl von dünnen wie von dicken Rohren u. dgl. geeignet. Hähne aus Bronze lassen sich ohne Ausschuß und ohne Porenbildung herstellen. Allgemein ergibt sich die Möglichkeit, die schwierigsten Gußstücke bei sehr hoher Temperatur mit den schwierigsten Metallen und Legierungen zu gießen. Beispiel 3 i Teil eines härtbaren Phenolharzes wie in Beispiel i wird in 1,5 bis 3 Teilen Holzöl bei erhöhter Temperatur gelöst und nach Erzielung einer klaren Lösung erkalten gelassen. Gußformen mit diesem Bindemittel sind im besonderen Grade gegen solche Massen beständig, die zu einer starken Beschädigung der Gußform neigen, so daß Gußstücke mit besserer Oberfläche erhalten werden. Beispiel 4 Für das Gießen -von Metallteilen mit niedrigemSchmelzpunkt,Leichtmetallen undLeichtlegierungen, wie beispielsweise von Magnesium, kann man Kerne und Formen mit der im nachstehenden angegebeaen Masse versehen oder einfach ihre mit dem Formmodell in Berührung kommende Oberfläche damit überziehen, wobei dann diese Masse auf der Unterlage eines billigeren, mit Zement oder \Tatriumsilikat oder irgendeinem Klebmittel gebundenen Sandes angebracht sein kann.
  • Eine Emulsion aus 45 Teilen mit Leinölfettsäuren modifiziertem Alkydharz, 0,5 Teilen härtbarem Phenolharz wie in Beispiel e, o,o5 Teilen Ammoniumsulforicinoleat und 2 Teilen Wasser wird mit 3,5 Teilen fein pulverisiertem Graphit, o,25 Teilen Ammoniumfluorid und 2,25 Teilen Schwefel zu einer Paste verrieben, mit der man den wie folgt zusammengesetzten Sand in einer Mühle oder einer anderen Mischmaschine bindet. Die Sandmischung besteht aus 72 Teilen trockenem kieselerdehaltigem Sand und i8 Teilen trockenem ton- oder lehmhaltigem Sand. Durch Zugabe von Wasser kann das Mischen der Formmasse gefördert werden. Um das Ablösen des Kernes von dem Cußstück nach dem Gießen zu erleichtern, setzt man dein Kern dispergierend wirkende Körper, wie Holzmehl oder Kieselgur, zu. Sollen leicht oxydierbare Metalle oder Legierungen gegossen werden, so wird zweckmäßig der Mischung - von Sand und Bindemittel eine Lösung von Ammoniumfluorid oder eines ähnlichen reduzierend wirkenden Stoffes zugegeben. Die Gußformen und -kerne werden vorzugsweise bei 16o bis 2oo° eingebrannt.
  • Da die in diesem Beispiel angegebene Sandmischung eine Kühlwirkung auf das Gußmetall ausübt, so ist es in vielen Fällen möglich, die Verwendung der sog. Schreckschalen zu unterlassen, die man sonst vorsichtshalber in besonders gefährdeten Teilen der Formen oder Kerne anordnet, um eine solche Abkühlung zu erreichen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH. Bindemittel und Schlichte für Metallgußformen und -kerne, gekennzeichnet durch die gemeinsame Verwendung von härtbarem Kunstharz, insbesondere dem nach Patent 605 917 und 684 225 herstellbaren, und Graphit.
DE1937R0100940 1936-12-08 1937-12-07 Bindemittel und Schlichte fuer Metallgussformen Expired DE701387C (de)

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DE (1) DE701387C (de)

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE741652C (de) * 1942-03-24 1943-11-15 Albert Ag Chem Werke Bindemittel fuer Kernsand
DE742397C (de) * 1941-03-18 1943-12-02 Andre Citroeen Sa Bindemittel
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DE1131849B (de) * 1957-02-28 1962-06-20 Rheinstahl Eisenwerke Gelsenki Formstoffmischung fuer die Herstellung von Formmasken

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