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Vorrichtung zum Einrollen fertiger nahtloser Kautschukhohlkörper Elastische
Hohlkörper, wie Fingerlinge, Präservativs u. dgl., werden im eingerollten Zustand
in den Handel gebracht. Hierzu wird der schlauchförmige Hohlkörper über einen Rollstock
gezogen und von einer Arbeitskraft mit der Hand über den Rollstock eingerollt. Diese
Tätigkeit erfordert eine außerordentliche Gewandheit und kann nur von geübten und
gelernten Arbeitern wirtschaftlich durchgeführt werden. Hierbei kommt der Arbeiter
mit seinen Händen mit dem Hohlkörper in Berührung, und gerade7 bei dem . hygienischen
Zwecken dienenden Gegenstand ist eine Berührung äußerst unerwünscht. Auch durch
Fingernägel u. dgl. yverden die Hohlkörper, die aus empfindlichem, dünnem Gummi
bestehen, leicht beschädigt. Die Eigenart des Werkstoffes ließen alle Versuche,
das Einrollen der Hohlkörper außer mit der Hand vorzunehmen, praktisch scheitern.
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Es sind Vorrichtungen bekannt, die sich mit der mechanischen Herstellung
des Randwulstes an solchen Hohlkörpern befassen oder mit dem sogenannten Rändern.
Schließlich sind auch Vorrichtungen bekannt, die das Abstreifen der Hohlkörper von
einer Tauchform zum Ziele haben. Dabei handelt es sich um Vorgänge, die bei einem
noch nicht fertigen Gegenstand vorgenommen werden.
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Die Erfindung betrifft demgegenüber eine Vorrichtung, mit welcher
ein fertiger nahtloser Kautschukhohlkörper mit fertigem Wulstrand eingerollt wird.
Die Vorrichtung ermöglicht, den einzurollenden Hohlkörper ohne Berührung mit der
Hand mit Hilfe eines Rollstockes gleichmäßig einzurollen, und zwar mit einer Schnelligkeit
und Leichtigkeit, die die Bedienung durch ungelernte und' ungeübte Arbeitskräfte
ohne weiteres ermöglicht. Dabei ist die Leistung durch eine Bedienung auch von ungeübten
Kräften größer als bei Einrollen durch Hochziehen des Hohlkörpers längs des Rollstockes.
Die Geschwindigkeit ist unter Umständen so groß, daß der fertig eingerollte Hohlkörper
mit auf Grund
seiner Elastizität von selbst von der Kuppe des Rollstockes
abspringt und leicht in einem Auffangsbehälter gesammelt werden kann.
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Da der die Einrollung vornehmende Arbeiter weiter die letzte Prüfung
des fertigen Hohlkörpers auf Herstellungsfehler vorzunehmen hat, so ist es vorteilhaft,
wenn die Hände des betreffenden Einrollers für die vorherige Kontrolle zur Verfügung
stehen. Auch das ermöglicht die Erfindung, da es mit einfachsten Mitteln möglich
ist, die Vorr ichtung entweder ganz selbsttätig anzutreiben oder durch Bedienung
mit dem Fuß den Einrollvorgang zu bewirken.
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Das Einrollen in der beschriebenen Weise wird dadurch erreicht, daß
gemäß der Erfindung in einer in der Längsachse des Rollstockes vorgesehenen Aussparung
eine Kordel versenkt angeordnet und in der Nähe der Kuppe des Rollstockes befestigt
ist, um die Enden der Kordel von unten nach oben spreizen zu können. Dabei wird
der elastische fertige Kautschukhohlkörper an seinem offenen, mit Wulstrand versebenen
Ende gespannt und mit dem Austreten der Kordel aus ihrer Versenkung eingerollt.
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Auf der Zeichnung ist die Einrollvorrichtung nach der Erfindung in
mehrelen Ausführungsformen schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt in Seitenansicht die Einrollvorrichtung nach der Erfindung;
Abb.2 und 3 zeigen verschiedene Ausführungsformen iin Querschnitt nach der Linie
11-III der Abb. i ; Abb. 4. zeigt eine Vorrichtung gemäß Abb. i in Ansicht, jedoch
in einer um 90° gedrehten Stellung; Abb.5 veranschaulicht den Einrollvorgang; Abb.
6 zeigt schematisch den Antrieb der Zugvorrichtung mit Fußbetrieb; Abb. 7 zeigt
eine Ausführungsform, bei der eine selbsttätige Zugvorrichtung die Kordel unter
Zug hält.
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In einem an sich bekannten Rollstock a ist eine Aussparung b (Abb.
2) oder sind entsprechend tiefe Rillen c (Abb. 3) angeordnet. In diesen Aussparungen
b bzw. c liegt versenkt eine Kordel d o. dgl., die in der Nähe der Kuppe e gehalten
wird (Abb. 4). Sie ist länger als der Rollstock, so daß die herausstehenden Enden
d, e zum Anfassen dienen. Sie können hierzu mit einem Knebel oder einem Handgriff
versehen sein.
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Der Vorgang des Einrollens spielt sich gemäß Abb. y wie folgt ab:
Der vorher geprüfte fertige, elastische, nahtlose Kautschukhöhlkörper i wird in
seiner ganzen Länge über den Rollstock a gestülpt. Die darin versenkte angeordnete
Kordel d stellt keinerlei Hindernis dar, so daß über den glatten Rollstock der Hohlkörper
ohne weiteres leicht gestülpt werden kann. Wenn das geschehen ist, «-erden die Enden
der Kordel in Richtung der Pfeile g seitlich nach oben auseinandergezogen. Die aus
der Aussparung heraustrcienoe Kordel d rollt hierbei selbsttätig den elastischen
Hohlkörper f gleichmäßig und mit außerordentlicher Schnelligkeit bis zur Kuppe des
Rollstockes ein und bewirkt, wenn der Widerstand des Hohlkörpers f auf dem Rollstock
a entsprechend geringer geworden ist, ein Hochschnellen des eingerollten Hohlkörpers
und damit ein selbsttätiges Abwerfen.
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Bei Abb. 6 ist der Antrieb der Vorrichtung nach der Erfindung auf
mechanischem Wege, z. B. durch Fußbetrieb, veranschaulicht. Auf dem Arbeitstisch
lt ist der Rollstock befestigt. Die darin versenkt angeordnete Kordel d geht
durch den Arbeitsiisch hindurch und ist unterhalb des Arbeitstisches Na, z. B. an
einer Feder i,- befestigt und damit in Spannung gehalten. An einer Stelle, wo die
versenkte Kordel d aus dem Rollstock austritt, auf der Zeichnung mit k bezeichnet,
ist eine Schnur i befestigt, die über eine Rolle in nach unten geführt wird und
an einem durch den Fuß oder maschinellen Antrieb bewegten Hebel befestigt ist. Wird
die Schnur i, z. B. durch Niedertreten der Fußhebel o, in Richtung der Pfeile bewegt,
so wird die Kordel d aus dem Rollstock herausgezogen, wobei das Einrollen erfolgt.
Die Kordel -gelangt schließlich in die strichpunktierte Lage. Dabei hat sich die
Feder i gespannt, die das Bestreben hat, sich wieder zusammenzuziehen, um damit
die Kordel d wieder versenkt in den Rollstock zurückzuziehen. Die Kordel d wird
dadurch immer in der erwünschten Spannung gehalten. Die Leiste p ist einerseits
das Mittel zur Befestigung der Feder, andererseits dient sie als Anschlag und zur
Begrenzung des Weges.
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Abb. 7 zeigt eine andere Ausführungsform, und zwar in der Stellung
am Schluß des Einrollvorganges,wenn der Hohlkörper etwa abgeworfen wurde. Die Kordel
d befindet sich in gestreckter Stellung. Tritt man auf den Fußhebel o, so macht
die Zugvorrichtung l den mit Pfeilen angedeuteten Weg und zieht die Kordel d über
die strichpunktiert angenommene Zwischenstellung in Richtung der Pfeile in die Aussparung
des Rollstockes. Bei ihrem Weg in Richtung der Pfeile nimmt die Zugvorrichtung l
etwa die Befestigungsstelle mit der Einrollkordel von k1 über k2 bis nach kg mit.
In dieser Stellung ist der Rollstock für das Einrollen des nächsten Hohlkörpers
fertig.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.7
wird die Zugvorrichtung
l über unter Federdruck stehende Rollen geleitet, die bewirken, daß bei Loslassen
des Fußhebels o der Einrollvorgang selbsttätig erfolgt.
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Es fällt in den Rahmen der Erfindung, den Einrollvorgang auch auf
andere Weise, z. B. auf elektrischem Wege, auszulösen. Er kann auch in periodisch
wiederkehrender Weise vollautomatisch eingerichtet werden.
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Die Erfindung hat auch Bedeutung für das Einrojlen eines Fadens, wobei
der Faden schraubenförmig so eingelegt ist, daß er innerhalb des Rollwulstes wendelförmig
um dessen ganzen Umfang verläuft. Das wendelförmige Einrollen eines Fadens wird
erst mit der Vorrichtung nach der Erfindung wirtschaftlich.