DE70063C

DE70063C - Eisenbahnfahrzeug mit Zug- und Stofsvorrichtungen tragenden Drehgestellen

Info

Publication number: DE70063C
Application number: DENDAT70063D
Authority: DE
Original assignee: A. SCHMIDT und K. A. BELL in Wien X., Laxemburgerstrafse
Anticipated expiration: 1912-12-31

Description

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.

M 70063 - KLASSE 20. Ausgegeben den io. august i893.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 20: Eisenbahnbetrieb.

Diese Erfindung bezweckt, die Eisenbahn- j fahrzeuge bis zu einem gewissen Grad biegsam zu machen, um es zu ermöglichen, dafs dieselben auch bei verhältnifsmäfsig bedeutender Länge des Wagenkastens anstandslos in scharfen Curven gehen können.

Diese Anforderung wird nach der üblichen Eisenbahnpraxis sonst durch Lenkachsen oder Drehgestelle zu erfüllen erstrebt, jedoch haftet diesen Constructionen der nicht günstige Umstand an, dafs die Stofsvorrichtungen an dem steifen Wagenuntergestell fest angebracht sind, also in Curven und bei grofser Wagenlänge unter einem stumpfen Winkel auf diejenigen des gekuppelten Wagens einwirken, was die Tendenz einer Entgleisung mit sich bringt.

Diesem Uebelstande ist, wie beiliegende Zeichnung deutlich ausweist, durch die vorliegende Neuerung vollständig abgeholfen, indem die an den Enden der Wagen angebrachten ein- oder zweiachsigen Drehgestelle A, Zug- und Stofsvorrichtung Z und P selbst tragen und derart in das mit dem Wagenkasten fest verbundene steife Wagengestell B eingeschachtelt sind, dafs die Zug- und Stofsvorrichtung in der Mittellinie des Untergestelles bezw. in normaler Höhenlage verbleiben- kann, ohne dafs die Höhe der Gestelloberkante über den Schienen gegen das Normale eine wesentliche Aenderung erleidet.

Es leuchtet nun wohl ein, dafs' dadurch, dafs Zug- und Stofsvorrichtung nicht wie üblich am Wagenuntergestell, sondern an den Drehgestellen befestigt und an den Drehungen derselben theilnehmen, eine sichere Führung des Drehgestelles durch das vorausgehende und angekuppelte Fahrzeug erzielt wird; nur die im Zug letzte Achse würde durch die Zug- und Stofsvorrichtung keine Führung erhalten und wird dieselbe durch irgend eine Vorrichtung stets auf das gerade Geleis eingestellt.

In der beiliegenden Zeichnung sind zu diesem Zweck zwei Secundärbuffer ρ angenommen, die gleichzeitig die auf den Wagen ausgeübten Stöfse aufnehmen und in das Wagengestell verpflanzen, wodurch auch der Drehzapfen D vor directer Stofswirkung geschützt ist.

Patent-Anspruch:

Ein Eisenbahnfahrzeug mit Drehgestellen, die das Bestreben haben, sich stets auf das gerade Geleis einzustellen, gekennzeichnet dadurch, dafs die Drehgestelle unmittelbar die Zug- und Stofsvorrichtung tragen und in das Untergestell des Wagens derart eingebaut sind, dafs die Längsmittelebene, in welcher die Zug- und Stofsvorrichtungen liegen, mit der Längsmittelebene des Wagenuntergestelles 'zusammenfällt.