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Härteprüfmaschine nach Art der Rockwell-Härteprüfer mit einer an der
B!elastungseinrichtung angeordneten Meßuhr Bei den bisher bekannten Härteprüfmaschinen
nach Art der Rockwell-Härteprüfer geht der Prüfvorgang folgenderweise vor sich:
Der Prüfling wird auf einen heb- und senkbaren Tisch unter die Prüfspitze gelegt.
Der Tisch wird gewöhnlich durch Drehen einer Schraubenspindel gehoben, bis die vorgeschriebene
Vorlast auf den Prüfling wirkt. Dieser Zustand muß im allgemeinen an der Meßuhr
abgelesen und die Nullmarke der Meßuhr mit der entsprechenden Zeigerstellung in
Deckung gebracht werden. Danach wird die Prüflast aufgebracht. Alsdann wird die
Bewegung des Meßuhrzeigers beobachtet, bis sie aufhört.
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Hiernach wird die Prüflast wieder entfernt und die Eindrucktiefe an
der Meßuhr abgelesen. Anschließend muß der Tisch mit dem Prüfling wieder gesenkt
werden, damit dieser weggenommen werden kann. Nach Auflegen eines anderen Prüflings
beginnt das Arbeitsspiel von neuem.
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Diese Arbeitsweise ist sehr zeitraubend und ermüdend, weil die Bedienungsperson
der Maschine ihr Augenmerk auf verschiedene Stellen richten muß und auch die Bedienungsgriffe
der Maschine aus baulichen Gründen weit auseinanderliegen. Es ist erklärlich, daß
bei Massenprüfungen nach mehrstündiger Arbeit leicht Prüffehler unterlaufen können.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Die Erfindung geht von einer
der bekannten Härteprüfmaschinen nach Art der Rockwell-Härte. prüfer mit einer an
der Belastungseinrichtung angeordneten Meßuhr aus und besteht zunächst darin, daß
die Meßuhr an dem Vorlast gewicht befestigt ist, das durch den Auflegt. tisch für
den Prüfling gehoben und gesenkt wird, während dabei der Fühlstift der Meßuhr
auf
dem Auflegetisch ruht, so daß außer dem Einlegen und Herausnehmen der Prüflinge
sämtliche anderen Arbeitsvorgänge selbsttätig erfolgen. Der Tisch für den Prüfling
wird z. B. mechanisch gehoben und gesenkt, und auch das Auflegen der Hauptlast geschieht
irgendwie bei einer ganz bestimmten Stellung des Prüftisches ohne Zutun des an der
Maschine Arbeitenden. Bei diesem Arbeitsvorgang kann erfindungsgemäß der Zeiger
der Meßuhr in der Nullstellung festgehalten werden, z. B. indem man ihn mit Reibung
auf seiner Welle lagert und in der Nullstellung hinter ihm einen Elektromagneten
anordnet, dessen Spule so lange von einem Strom durchflossen wird, wie der Zeiger
in der Nullage gehalten werden soll, d.h. bis kurz vor dem Augenblick, wo die Prüflast
zu wirken beginnt.
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In den Abbildungen ist die Härteprüfmaschine gemäß der Erfindung
grundsätzlich dargestellt, und zwar in verschiedenen Arbeitsstellungen.
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Der Prüfling I liegt auf einem Tisch 2, der in an sich beliebiger
Weise gehoben und gesenkt werden kann, hier durch eine Nockenscheibe, die auf einer
sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit in Richtung des Pfeiles 4 drehenden Welle
5 befestigt ist. ueber dem Prüfling 1 befindet sich die Prüfspitze 6, die an dem
Vorlastgewicht 7 angebracht ist.
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An dem Vorlastgewicht7 ist auch das Gehäuse 8 der Meßuhr befestigt,
während der Fühlstift 9 dieser Uhr auf einer Einstellschraubers ruht, die sich am
Tisch 2 befindet. Durch die Bewegung des Fühlstiftes g wird in bekannter Weise die
Welle 1 1 der Meßuhr gedreht, auf der, nur durch Reibung mitgenommen, der Zeiger
12 sitzt. Außer der Vorlast 7 kann noch die Hauptlast 13 auf den Prüfling gebracht
werden. Dies ist in den einzelnen Abbildungen dadurch erkennbar gemacht, daß die
Hauptlast, auf einer Unterlage I4 ruhend, über der Vorlast 7 dargestellt ist.
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In Abb. 1 ist die Ausgangsstellung der Prüfeinrichtung gezeichnet.
Der Prüfling list gerade eingelegt worden. Die Nockenscheibe 3 dreht sich in Richtung
des Pfeiles 4 und hebt den Tisch 2. Hierdurch wird der Fühlstift 9 der Meßuhr 8
in das Gehäuse gedrückt, und der Zeiger 12 der Uhr dreht sich, bis er die Nullage,
die durch den Pfeil 15 angedeutet ist, erreicht. Hier wird der Zeiger durch einen
Elektromagneten 16 festgehalten.
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Der Stromkreis für die Magnetspule wird über eine Kontaktschiene 17
einer Scheibe8, die mit der Welle 5 gedreht wird, so lange geschlossen, wie beide
Kontaktfedern 19, 20 die Kontaktschiene 17 berühren. Da der Zeiger 1 2, wie erwähnt.
iitir durch Reibung von seiner Welle 11 mitgenommen wird kann sich diese Welle,
obwohl der Zeiger 12 festgehalten ist, weiterdrehen.
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In Abb. 2 berührt die Oberfläche des Prüfrings I gerade die Prüfspitze
6. Beim Weiterdrehen der Nockenscheibe 3 beginnt nun die Vorlast 7 auf den Prüfling
1 zu wirken, was in Abb. 3 dadurch angedeutet ist, daß diese Vorlast von ihrer Unterlage
21 abgehoben ist.
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Beim Weiterdrehen der Scheibe 3 verlassen die Kontaktfedern 19, 20
die Kontaktschiene 17, so daß der Magnetstromkreis unterbrochen ist. Der Zeiger
12 wird also nicht mehr festgehalten und kann sich drehen, wenn die Hauptlast 13
auf die Vorlast 7 und den Prüfling 1 wirkt. Die Auslösung der Hauptlast erfolgt
beim Weiterheben des Tisches 2. Ihr Wirken auf den Prüfling I ist in Abb. 4 angedeutet
dadurch, daß diese Last von ihrer Unterlage 14 abgehoben gezeichnet ist. Der Zeiger
12 hat sich im gezeichneten Beispiel dabei um etwa 270° gedreht. Beim Weiterdrehen
der Nockenscheibe 3 nach der Stellung, die in Abb. 5 gezeichnet ist, wird der Tisch
2 mit dem Prüfling 1 und den Lasten 7 und 13 wieder gesenkt. In Abb. 5 ist erkennbar,
daß der Prüfling 1 von der Hauptlast 13 wieder entlastet ist. Durch diese Entlastung
hat sich der Prüfstift 6 mit der Vorlast 7 aus dem Prüfling 1 etwas herausbewegt.
Der Bei ger 12 der Meßuhr ist dabei um einen bestimmten Winkel zurückgegangen. Diese
Zeigerstellung wird von dem die Maschine Bedienenden abgelesen und entspricht einer
bestimmten Härte. Die Nockenscheibe 3 dreht sich inzwischen weiter und veranlaßt
das Senken des Tisches, so daß der Prüfling 1 von der Vorlast frei wird und schließlich
abgenommen werden kann. Dieser Zustand der Einrichtung ist in Abb. 6 angedeutet.
In dieser Lage wird das Prüfstück 1 herausgenommen und ein neuer Prüfling eingelegt.
Das Arbeitsspiel kann also von neuem beginnen.
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Fiir den Gedanken der Erfindung ist es natürlich gleichgültig, wie
die Vorlast 7 und die Hauptlast 13 ausgelöst werden, und auch das Festhalten des
Zeigers 12 der Meßuhr durch Elektromagneten ist nur ein Vorschlag, der besonders
vorteilhaft erscheint. Ès wäre denkbar, die Null stellung der Meßuhr auch durch
Verklinkungen mechanisch zu wahren.
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Auch das Heben und Senken des Tisches 2 braucht nicht durch eine Nockenscheibe
3 zu geschehen; es wäre z. B. auch eine Kurven scheibe denkbar oder eine entsprechend
angetriebene senkrecht gelagerte Spindel.
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Der an der Maschine Arbeitende wird vorzugsweise das Einlegen und
Herausnehmen der Prüfstücke gefühlsmäßig vornehmen, ohne hinzusehen. Zu diesem Zwecke
ist auf dem Tisch 1 ein Anschlag für den Prüfling vorgesehen.
Sein
Blick kann also immer auf die Meßuhr gerichtet sein. Um seine Aufmerksamkeit zu
erhöhen, kann aber noch in bekannter Weise ein Signal beliebiger Art kurz vor der
Zeigerendstellung erscheinen, das den Arbeiter noch besonders darauf hinweist, daß
abgelesen werden muß, denn der Zeiger bleibt ja nur ganz kurze Zeit stehen, weil
die Nockenscheibe sich daiternd bewegt und ziemlich rasch die Senkbewegung des Tisches
1 einleitet.
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PATNTANSPRC: I. Härteprüfmaschine nach Art der Itockwell-Härteprüfer
mit einer an der Belastungseinrichtung angeordneten Meßuhr, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßuhr an dem Vorlastgewicht befestigt ist, das durch den Auflegetisch für
den Prüfling gehoben und gesenkt wird, während dabei der Fühlstift der Meßuhr auf
dem Auflegetisch ruht, so daß außer dem Einlegen und Herausnehmen des Prüflings
sämtliche anderen Arbeitsvorgänge selbsttätig erfolgen.