DE700492C - Verfahren zur Lufthefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft - Google Patents

Verfahren zur Lufthefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft

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DE700492C
DE700492C DE1939H0158977 DEH0158977D DE700492C DE 700492 C DE700492 C DE 700492C DE 1939H0158977 DE1939H0158977 DE 1939H0158977 DE H0158977 D DEH0158977 D DE H0158977D DE 700492 C DE700492 C DE 700492C
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yeast
ozone
air
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fermentation
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DE1939H0158977
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Curt Dorda
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HEFE PATENT GmbH
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HEFE PATENT GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/14Fungi; Culture media therefor
    • C12N1/16Yeasts; Culture media therefor
    • C12N1/18Baker's yeast; Brewer's yeast

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Description

  • Verfahren zur Lufthefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft Das Verfahren hat zum Ziele, durch Ozonisierung der Betriebsluft bei der Lufthefegärung eine Erhöhung der Ausbeute und eine Verbesserung der Haltbarkeit von Preßhefe zu erzielen.
  • Die Einwirkung von Ozon bei der Lufthefegärung ist schon verschiedentlich untersucht worden. Das -Ozon sollte mit der eingeblasenen Luft vermischt werden und dadurch eine Reinigung bewirken. Man versprach sich hiervön die Gewinnung einer reineren und haltbareren Hefe. -Man hat auch festgestellt, daß der - bei Zersetzung des Ozons sich bildende. nascierende Sauerstoff in kleinen Mengen hemmend auf die Hefevermehrung wirkt und in größeren Mengen ein Hefegift ist. Als- Vorteil wurde angegeben, daß,. wenn in den letzten Stadien des Gärungsprozesses der Hefevermehrung der Gebläseluft etwas ozonhaltige Luft beigemischt wurde, die Kahmhefeentlvicklung ganz wesentlich hintangehalten wurde und ein günstiger, bleichender Einfuß des Ozons auf die Hefefarbe sich bemerkbar machte. Es wurde nun festgestellt, daß bei Einhalten niedriger Grenzen der Ozonisierung der Betriebsluft nicht nur keine Schädigung der Hefe eintritt, sondern diese vielmehr zu höherem Wachstum und höherem Stoffwechsel angeregt wird- und überdies, -,vie bekannt, eine Erhöhung der Haltbarkeit der Hefe eintritt. Dabei wird die geringe Menge des Ozons dem Hefewachstum jeweils angepaßt. Gegen Ende der Gärung wird die Ozonzugabe zur Betriebsluft stark vermindert oder ganz abgebrochen. Es wurde weiter festgestellt, daß die Ozonzugabe nicht so groß sein darf, daß eine deutliche - Bleichwirkung der Hefe eintritt, weil sonst die bereits früher beobachteten Schädigungen auftreten.
  • Diese Erscheinung ist vermutlich damit zu erklären, daß der vom Ozon abgespaltene nascierende Sauerstoff=, der von der Hefe aufgenommen wird, die Lebenstätigkeit der Hefezellen vermehrt, jedoch in zu starkem Maße diese Lebenstätigkeit bis zur Selbstverbrennung der Hefe steigern kann. Es kommt also vornehmlich darauf an, das Optimum der Lebenstätigkeit der Hefe durch den. Ozongehalt der Betriebsluft gerade zu erreichen, nicht aber zu überschreiten. Die höhere Haltbarkeit der Hefe wird vermutlich durch die in der Hefezelle dann durch die Aufnahme von nascierendem Sauerstoff her= vorgerufene niedrigere Wasserstoffionenkonzentration erzeugt, welche einen Wert erreicht, der für den enzymatischen Eiweißabbau ungünstig ist.
  • Es ist an sich bekannt, bei der Herstellung von Hefe die Luftzufuhr gegen Ende der Gärung zu verringern. Dies geschieht, weil sieh zu diesem Zeitpunkt keine neuen Zellen mehr bilden und das Ausreifen der Zellen nur wenig Luft erfordert. Bei gleichzeitiger Gewinnung von Hefe und Spiritus würde übrigens unnötig Spiritus abgeblasen werden. Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Verringerung der Ozonzuführung hat jedoch mit dieser Maßnahme nichts zu tun; sie soll nur verhindern, daß eine Schädigung der Hefequalität eintritt.
  • Das Verfahren kann derart durchgeführt werden, daß man in der Betriebsluft auf bekannte Weise, z. B. durch Einschalten eines Ozonisators, Ozon erzeugt und diese Ozonerzeugung zu Anfang der Gärung etwas schwächer einstellt, dann steigert und gegen Ende der Gärung wieder stark herabsetzt oder ganz einstellt. Wie Versuche ergeben haben, soll hierbei die Gesamtmenge des zugeführten Ozons während der ganzen Gärdauer i70 bis 220g Ozon auf je ioo kg vergärbaren Zucker bei einer Ausbeute von etwa g6oio Hefe nicht überschreiten, da sonst eine schädigende Wirkung auftritt.
  • Weiter ist es notwendig, daß der Rhythmus der Ozonzuführung dem Rhythmus des Hefewachstums angepaßt wird. Der Rhythmus der Ozonzuführung ist also so zu bemessen, daß der jeweils vorhandenen Hefe nicht mehr als das optimale Quantum Ozon zugeführt wird, d. h. daß zuerst die Stehhefe und die sich bildende Zuwachshefe mit der zuträglichen Ozonmenge behandelt wird, dann aber nur noch die Zuwachshefe.
  • Wird mit verhältnismäßig großen Stellhefemengen ein verhältnismäßig kleiner Hefezuwachs erzeugt, so ist die Ozonzuführung in den ersten Gärstunden verhältnismäßig groß zu bemessen, weil dann die Stellhefe einen verhältnismäßig großen Anteil der jeweils in der Gärflüssigkeit vorhandenen Hefemenge ausmacht. Wird aber eine Gärung so durchgeführt, daß mit verhältnismäßig kleinen Stellhefemengen ein großer Hefezuwachs erzeugt wird, so wird zuerst wenig und später entsprechend mehr Ozon zugeführt. Um eine gute Haltbarkeit zu erreichen, muß aber innerhalb der beiden letzten Gärstunden die Zuführung von Ozon sehr stark vermindert oder ganz unterlassen werden, obwohl man unter Umständen Wachstum und Stoffwechsel des Hefezuwachses an sich auch in den letzten Gärstunden durch entsprechende Ozonzuführung günstig beeinflussen könnte.
  • Durch Arbeiten nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhält man sowohl eine Erhöhung der Ausbeute an Preßhefe und Alkohol als auch eine Steigerung der Haltbarkeit der erzeugten Preßhefe.
  • Im vorstehenden ist ausgeführt, daß bei dem Verfahren darauf zu achten ist, daß in keiner Stufe des Verfahrens so viel Ozon zugeführt wird, daß eine Schädigung der Hefe eintritt. Diese kritischen Höchstmengen können gegebenenfalls durch Vorversuche ermittelt werden.
  • Ausführungsbeispiel 200g Melasse mit 5o,5% polarisiertem Zucker werden mit 49 Superphosphat in üblicher Weise geklärt und mit Wasser auf i o 1 Flüssigkeit aufgefüllt. Als mineralisch Nährstoffe werden im Laufe der Gärung 2 g Diammoniumphosphat, 1, 2 g Ammoniumsulfat und 2,2g Ammoniakwasser (25% N H,9) zugesetzt. Als Stellhefe werden 36g Preßhefe benutzt. Zum Lüften wurden zwei aus Diaphragmenmasse hergestellte Kerzen benutzt. Die zur Verwendung gekommene Luftmenge betrug cool je Stunde; es wurde 43/¢ Stunde gelüftet, wonach die Melasse vergoren war.
  • Die Betriebsluft wurde durch einen Ozonisator bekannter Konstruktion geleitet und die Erzeugung des Ozons durch Änderung der Primärspannung des Induktors so geregelt, daß mit dem Luftstrom folgende Mengen Ozon während der Belüftung. zugeführt wurden:
    In den ersten, 30 Min. 11,5 mg Ozon
    - - nächsten 30 - 11,5 - -
    _ _ _ 30 _ 18,5 _ -
    _ _ - 30 - 35,0 - _
    _ _ _ 30 _ 308 - _
    _ _ _ 30 _ 308 _ _
    _ _ _ 30 _ 308 - _
    _ _ _ 30 _ 155 _ _
    - -
    - - - 15 - 5,25
    _ _ _ 15 - o,75 - _
    - - letzten 15 - o,75 - -
    Es wurden folgende Ausbeuten erhalten: (Hefezuwachs und Alkoholausbeute, bezogen auf i oo g Melasse; Alkohol nach der Bichromatmethode bestimmt; Haltbarkeit im Thermostaten bei 35° C, be. stimmt bis zur Erweichung der Hefe.)
    blit Ozon Ohne Ozon
    Hefezuwachs (bezogen-
    auf 270/,) Trocken-
    substanz) . . . . . . . . 48,30% 38,20%
    Alkoholausbeute ..... 22,75% 23,75 %
    Haltbarkeit . . . . . . . . . 82 Stunden 72 Stunden

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Luftliefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des der Luft zugeführten Ozons nach einem im voraus festgelegten Plan der im Gärbottich jeweils vorhandenen Hefemenge angepaßt wird, wobei jedoch gegen Ende der Gärung der Ozonzusatz stark vermindert oder ganz fortgelassen wird.
DE1939H0158977 1939-03-14 1939-03-14 Verfahren zur Lufthefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft Expired DE700492C (de)

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DE1939H0158977 DE700492C (de) 1939-03-14 1939-03-14 Verfahren zur Lufthefeerzeugung unter Zusatz von Ozon zur Betriebsluft

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DE700492C true DE700492C (de) 1940-12-20

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DE (1) DE700492C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1033618B (de) * 1955-03-31 1958-07-10 Sinner A G Verfahren zur Herstellung von Hefe

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1033618B (de) * 1955-03-31 1958-07-10 Sinner A G Verfahren zur Herstellung von Hefe

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