AT125192B - Verfahren zur Herstellung von Hefe hoher enzymatischer Aktivität. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Hefe hoher enzymatischer Aktivität.

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  Verfahren zur Herstellung von Hefe hoher enzymatischer Aktivität. 
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 zellen nach anderen Richtungen hin eine Degeneration erleiden. So z. B. geht die Treibkraft und die teigreifende (peptische)   Wirkung   der Hefe erheblich zurück.   Diese Degenerationserscheinungen   sind insbesondere darauf   zurückzuführen,   dass wichtige Enzyme der Zellen während der raschen Vermehrung, wobei sie   anderweitig nicht die genugende Beschäftigung   fanden, sich nicht im erfoderlichen Masse und mit der erwünschten Wirksamkeit entwickeln, aber auch darauf, dass das Zellplasma aus leicht zerfallenden Eiweissstoffe aufgebaut wird. 



     Zur Aufbesserung der   Hefe ist bereits vorgeschlagen worden, die   Gärung unter besonderen,   von jenen des gebräuchlichen Zulaufverfahrens abweichenden oder diese ergänzenden Bedingungen zu führen, oder aber die Hefe nach Beendigung der normalen Gärang einer Nachbehandlung zu unterwerfen. 



  Die Patentschrift Nr. 108897 beschreibt z. B. ein   Nachbehandlungsverfahren, gemäss welchem   die von ihrer   Nährlösung getrennte breiige   Hefe der Einwirkung einer Zuckerfreien Nährlösung zusgesetzt wird, welche als Nährstoff ausser leicht assimilierbaren Stiekstoffverbindungen noch Stoffe enthält, die sonst als Zwischen-oder Nebenprodukte aus Zucker durch Gärung entstehen oder die den Kohlehydraten strukturverwandt sind. Hiedurch sollen Verhältnisse zur Beeinflussung des physiologischen Zustandes der Hefe geschaffen werden, wie sie beim Anfangsstadium der   Gärung vorliegen. Zwecks Aufbesserung   wurde ferner vorgeschlagen, die Hefe einer Nachbehandlung zu unterwerfen, welche lediglich in einer Umgärung besteht. 



   Zweck des Verfahrens gemäss der Erfindung ist die Herstellung einer hochwirksamen Hefe unter Aufhebung der eingangs erwähnten Degenerationserscheinungen durch Nachbehandlung in zwei auf-   einanderfolgenden Arbeitsstufen.   



   Das Wesen des Verfahrens besteht darin, dass die nach irgendeinem   gebräuchlichen Verfahren,   z. B. in schwach saurer verdünnter   Nährlösung   unter   starker Lüftung rasch   vermehrte Hefe nach Beendigung oder in einem vorgesehrittenen Stadium der Vermehrung in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsstufen in der Weise aufgebessert und weiterentwickelt wird, dass sowohl der zufolge der raschen Vermehrung chemisch mangelhafte Ausbau der Zelle bzw. des   Zellplasmas vervollständigt   als auch die Zellenzyme qualitativ und quantitativ auf eine hohe Wirksamkeit gebracht werden. 



   Das Hauptkennzeichen des Verfahrens besteht vor allem in der erwähnten Zweistufigkeit der Nachbehandlung. Die Aufstellung dieser technischen Regel fusst auf der   Erkenntnis,   dass die erfolgreiche Aufbesserung der Hefe nur unter Bedingungen erreicht wird, denen in einem Arbeitsgang und mit demselben Nährmedium nicht Genüge getan werden kann. Dementsprechend wird die bereits vermehrte Hefe in der einen Stufe in eine   Nährfliissigkeit gebracht, welche an entsprechend   vorbereiteten Stickstoffquellen reich ist, wobei sie auch noch geringe Mengen vergärbarer Kohlehydrate enthält. In dieser Stufe wird die   Weitervermehrung der   Hefe, wenn   auch nicht ganz unterbunden,   so doch stark gehemmt, z. B. durch weitgehende Verringerung der Lüftung.

   Diese Arbeitsstufe ist demnach im wesentlichen durch'die zweckdienliche Ernährung der Hefe unter geringer   Vermehrung gekennzeichnet.   Die Nähr-   lösung für   die zweite Stufe wird an vergärbaren Kohlehydraten stark bereichert. Es wird darin eine 

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 wird die Zuckerkonzentration durch neuerliche   Zuführung   von Kohlehydraten auf etwa   1% gebracht.   



  Hierauf wird das Verfahren unter schwacher Belüftung zu Ende geführt und die Hefe abgesondert. 



   Die in den Beispielen angegebenen Zutaten können verschiedentlich variiert werden. Auch die Konzentration kann innerhalb weiter Grenzen wechseln. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Hefe hoher enzymatischer Aktivität mit Nachbehandlung, dadurch gekennzeichnet, dass die Hefe nach Beendigung oder in einem   vorgeschrittenen   Stadium der Vermehrung einer in der Reihenfolge gegebenenfalls   umkehrbaren   zweistufigen Nachbehandlung unterworfen wird, wobei in der einen Arbeitsstufe die Hefe in einer stickstoffreichen, auch noch etwas Zucker enthaltenden Nährlösung unter gleichzeitiger Hemmung der Vermehrung weiterentwickelt wird, in der zweiten Arbeitsstufe dagegen eine kohlehydratrieiche Nährlösung ohne neuerliche Zugabe von Stickstoff zur Anwendung gelangt, in welcher, ebenfalls unter Hemmung, jedoch ohne vollständige   Unterbindung   der Vermehrung eine kräftige, rasch verlaufende Gärung durchgeführt wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Stufe der Stickstoffgehalt der Nährlösung auf 0'05-0'25%, der Kohlehydratgehalt auf etwa 1%, der Oxysäuregehalt höchstens auf das Zweieinhalbfaehe des Stickstoffgehaltes erhöht wird, während in der zweiten Stufe EMI3.1 der ersten Stufe gesteigert wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stickstoff in organischer oder anorganischer Form oder aber im Gemische beider zugesetzt wird.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kohlehydrate, bevor sie in die Nährlösung in der einen oder auch in beiden Stufen eingebracht werden, einer biologischen Säuerung unterworfen werden, worauf die zur Erreichung des gewünschten Säuregrades etwa noch fehlende Säure zugefügt wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vermehrte Hefe den Nachbehandlungsstufen nach vorheriger Absonderung in frisch zubereiteten Lösungen unterworfen wird.
AT125192D 1929-03-22 1930-03-08 Verfahren zur Herstellung von Hefe hoher enzymatischer Aktivität. AT125192B (de)

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