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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Techniken zum Ätzen durch eine Metallisierungsschicht
auf einem Substrat. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere
Techniken zum Ätzen
durch die Metallisierungsschicht unter gleichzeitiger Reduzierung
der Korrosion aufgrund von Nebenprodukten, die während Metallisierungsätzprozessen
nach dem Stand der Technik entstehen.
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Bei
der Herstellung von integrierten Halbleiterschaltungen (ICs) werden
Metalleitungen oftmals als leitende Pfade zwischen den Bauelementen
auf der integrierten Schaltung verwendet. Um die Metalleitungen
und -strukturmerkmale auszubilden, wird in der Regel eine Metallschicht
unstrukturiert auf der Oberfläche
des Wafers abgeschieden. Unter Verwendung einer entsprechenden Fotolackmaske
werden dann Abschnitte der Metallschicht weggeätzt, wodurch Metalleitungen
und -strukturen zurückbleiben.
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Mit
zunehmender Dichte der integrierten Schaltungen und abnehmender
Strukturgröße wurde eine
Vielfalt von Techniken entwickelt, um die ständing schrumpfenden Strukturen
der integrierten Schaltung korrekt zu ätzen. Eine dieser Techniken beinhaltet
das plasmaverstärkte Ätzen. Zur
Erleichterung der Erörterung
zeigt 1 eine auf einem Substrat 104 angeordnete
Metallschicht 102. Das Substrat 104 kann den Wafer
selbst oder, was üblicher
ist, eine Schicht darstellen, auf der die Metallschicht 102 angeordnet
ist, wie etwa eine Oxidschicht. Bei dem Beispiel gemäß 1 enthält die Metallschicht 102 eine
Barrierenschicht 106, die in der Regel aus einem Material
wie etwa Titan ausgebildete ist. In einigen Fällen kann die Barrierenschicht 106 eine
Verbundschicht sein, die ein über
einer Titanschicht liegendes Titannitrid (TiN) enthält. Die
Metallschicht 108 wird in der Regel aus Aluminium oder
einer seiner Legierungen wie etwa Aluminium/Kupfer oder Aluminium/Kupfer/Silizium
gebildet. Zwischen der Metallschicht 108 und der Fotolackmaske 110 ist
eine Barrieren-/ARC-(Antireflexbeschichtung)-Schicht 112 angeordnet.
Die Barrieren-/ARC-Schicht
112 kann beispielsweise eine darüber
liegende Antireflexbeschichtung enthalten, die organisch oder anorganisch
sein kann. Ein Fachmann weiß,
daß die
Antireflexbeschichtungsschicht in erster Linie für Zwecke der Lithographie vorgesehen
ist. Eine Barrierenschicht aus Titan und/oder Titannitrid kann unter
der oben erwähnten
Antireflexbeschichtungsschicht angeordnet sein. Obwohl die Metallschicht 102 so
dargestellt ist, daß sie
die Barrieren-/ARC-Schicht 112, die Metallschicht 108 und
die Barrierenschicht 106 enthält, würde der Fachmann ohne weiteres
erkennen, daß sowohl
die Barrieren-/ARC-Schicht 112 als auch die Barrierenschicht 106 optional
sind und eine oder beide in einigen ICs entfallen können.
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Die
Fotolackmaske 110 stellt einen Abschnitt der Fotolackmaske
dar, der unter Verwendung eines entsprechenden Fotolackprozesses
ausgebildet worden ist. Während
des Ätzens
der Metallschicht 102 schützt die Fotolackmaske 110 die
unter den Fotolackstrukturen angeordneten Abschnitte der Metallschicht 102,
wodurch aus der Barunterliegenden Metallschicht Strukturen ausgebildet
werden. Beispielsweise erzeugt das Ätzen der Metallschicht 102 eine Leitung,
die senkrecht zu der Seite angeordnet ist, auf der 1 dargestellt
ist.
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In 2 ist
das Ätzen
abgeschlossen und Abschnitte der Metallschicht 102, die
von den Fotolackstrukturen nicht geschützt sind, sind entfernt. Das Ätzen einer aluminiumhaltigen
Metallschicht erfolgt in der Regel in einem Plasmareaktor unter
Verwendung beispielsweise von Ätzquellgasen
wie etwa Cl2/BCl3,
Cl2/HCl, Cl2/N2 und dergleichen. Das Ätzen kann beispielsweise durch
einen plasmaverstärkten Prozeß erfolgen,
der als reaktives Ionenätzen
(RIE) bekannt ist. In 2 sind Polymerseitenwände 202(a)
und 202(b) dargestellt, die die vertikalen Oberflächen des
Metallstrukturmerkmals 204 bedecken. In der Regel enthalten
die Polymerseitenwände
organische Materialien wie etwa gesputterten Fotolack von der Fotolackmaske 110,
wieder aufgesputtertes Material von den Metallisierungsschichten
(wie etwa Aluminium, Titan und dergleichen), von der darunterliegenden
Schicht (wie etwa vom Substrat 104) gesputtertes Material
und eine nichttriviale Menge an Chlor- und/oder chlorhaltigen Verbindungen
aus dem Ätzquellgas.
Wie hier weiter unten erörtert
wird, müssen
die Polymerseitenwände
als Teil der Nachmetallisierungsbearbeitungsschritte entfernt werden.
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In 3 ist
die Fotolackmaske entfernt. Bei einem typischen plasmaverstärkten Prozeß kann das Entfernen
der Fotolackmaske durch Ablösen
des Fotolackmaterials in einem nachgeordneten Ascheplasmareaktor
(ash plasma reactor) erfolgen, wobei beispielsweise O2/H2O-Dampf oder O2 als
Veraschungsmaterial verwendet wird. Wie dies in der Regel der Fall
ist, entfernt der Fotolackablöseprozeß, wenn überhaupt,
dann sehr wenig der Seitenwandpolymere. Folglich bleiben die Polymerseitenwände nach dem
Fotolackablöseprozeß zurück und müssen in
einem nachfolgenden Prozeßschritt
entfernt werden. Das vollständige
Entfernen der Polymerseitenwände ist
höchst
wünschenswert,
denn, wenn das Seitenwandpolymer an der Metallinie angebracht bleibt, kann
das darin enthaltene Chlor mit Feuchtigkeit der Umgebung unter Entstehung
korrodierender Säuren, die
die Metalleitun gen angreifen, reagieren. Wie der Fachmann erkennt, ändert eine
Korrosion der Metalleitungen die elektrischen Charakteristiken von
Metalleitungen, wobei zum Beispiel ihr spezifischer Widerstand erhöht wird.
In einigen Fällen
kann die Korrosion schwerwiegend genug sein, um den leitenden Pfad
zu durchtrennen, wodurch dort ein offener Kreis entstehen kann,
wo keiner beabsichtigt ist.
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Wie
erwähnt
wird im Stand der Technik in der Regel ein separater Prozeß benötigt, um
die Polymerseitenwände
zu entfernen, die nach dem Fotolackablöseprozeß zurückbleiben. Im Stand der Technik
erfolgt das Polymerseitenwandentfernen in der Regel durch einen
Naßätzprozeß, da es
sich herausgestellt hat, daß das
plasmaverstärkte Ätzen beim Entfernen
des abgeschiedenen Polymers relativ ineffizient ist. Dem Naßätzen kann
ein Prozeß mit
passivierendem Plasma und/oder ein Prozeß mit Spülen mit entionisiertem Wasser
vorausgehen. Der Naßätzprozeß verwendet
in der Regel ein geeignetes Naßätzmittel
wie etwa Chrom-/Phosphorsäure,
verdünntes
Schwefelperoxid, organische Lösemittel EKC265
von EKC Technology, Inc. in Hayward, Kalifornien, USA, oder ACT935
von Ashland Chemical Company in Columbus, Ohio, USA. 4 zeigt
die Metallisierungsstruktur von 3, nachdem
das Naßätzen ausgeführt worden
ist, um die Polymerseitenwände
zu entfernen.
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Wenngleich
der Naßätzprozeß seinen Zweck,
die Polymerseitenwand zu entfernen, erreicht, gibt es Nachteile.
Beispielsweise verwendet der Naßätzprozeß in der
Regel korrodierende Chemikalien, die in der Regel keine hohe Selektivität gegenüber Aluminium
aufweisen. Wenn der Naßätzprozeß nicht
sorgfältig
gesteuert wird, kann das Naßätzmittel
die Aluminiumleitungen insbesondere an der Grenzfläche mit
der oberen und/oder unteren Barrieren schicht oder an der Grenzfläche zwischen
einer Aluminiumleitung und einem darunterliegenden Wolframzapfen
(tungsten stud) angreifen. Die den Zapfen betreffende Korrosion
ist besonders schwerwiegend, wenn ein Zapfen vorhanden ist, der
auf die Metalleitung fehlausgerichtet ist (z.B. aufgrund einer Herstellungstoleranz)
und deshalb von einer Metalleitung nicht vollständig bedeckt wird. Andererseits
muß das Naßätzen ausreichend
ablaufen können,
so daß im wesentlichen
alle Seitenwandpolymere entfernt werden, damit das oben erwähnte Korrosionsproblem verhindert
wird. Wegen des relativ schmalen Prozeßfensters stellt der Einsatz
des Naßätzprozesses,
um die Polymerseitenwände
zu entfernen, für
die Prozeßingenieure
viele Herausforderungen dar.
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Die
GB 2 286 721 A beschreibt
ein Verfahren zum Herstellen eines Halbleiterbauelements, wobei das
Verfahren einen schützenden
Film nutzt, der von der Seitenoberfläche einer leitenden Struktur
durch Gasplasmaätzen
entfernt wird, ohne daß die
leitende Struktur der Luft ausgesetzt wird.
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Die
US 5,211,804 beschreibt
ein Verfahren zum Trockenätzen
eines Halbleiterbauelements, wobei der Metallfilm des Halbleiterbauelements
geätzt werden
kann, ohne daß es
hinterschnitten wird und Reste entstehen.
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KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung wie in Anspruch 1 definiert, betrifft ein Verfahren zum
Bereitstellen von Metalleitungen, die aus einer Metallisierungsschicht
geätzt
sind, die über
einem Substrat angeordnet ist. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen
des Substrats mit der Metallisierungsschicht darauf. Die Metallisierungsschicht
enthält
mindestens zwei Schichten mit verschiedenen elekt rochemischen Eigenschaften.
Das Verfahren beinhaltet zusätzlich
das Ausbilden einer Hartmaskenschicht über der Metallisierungsschicht und
das Bereitstellen einer Fotolackmaske über der Hartmaskenschicht.
Zudem ist enthalten die Verwendung der Fotolackmaske, um eine Hartmaske
aus der Hartmaskenschicht auszubilden. Die Hartmaske weist darin
Strukturen auf, die konfiguriert sind, um bei einem nachfolgenden
plasmaverstärkten
Metallisierungsätzen
die Metalleitungen auszubilden. Das Verfahren beinhaltet außerdem das
Entfernen der Fotolackmaske und das Durchführen des plasmaverstärkten Metallisierungsätzens unter
Verwendung der Hartmaske und eines Ätzmittelquellgases, das Cl2 und mindestens eine passivierungsbildende
Chemikalie enthält,
wobei das plasmaverstärkte
Metallisierungsätzen
ohne Verwendung von Fotolack durchgeführt wird, und zwar zum Reduzieren
von fotolackbasierter Polymerabscheidung während des plasmaverstärkten Metallisierungsätzens. Das
Verfahren beinhaltet zusätzlich
das Durchführen
einer Naßätzung zum
Entfernen von während
des plasmaverstärkten
Metallisierungsätzens
ausgebildeten Polymerseitenwänden.
Das Naßätzen wird
durchgeführt,
während
die Hartmaske über
den Metalleitungen angeordnet ist, um die Korrosion aufgrund einer Elektrolysereaktion
zwischen den mindestens zwei Metallschichten während des Naßätzens zu
reduzieren.
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Die
Erfindung wie in Anspruch 5 definiert betrifft außerdem ein
Verfahren zum Bereitstellen von Metallstrukturen in einer Metallisierungsschicht.
Die Naßreinigung
wird durchgeführt,
um wenigstens eines von Seitenwandpassivierung oder Polymerabscheidung
an vertikalen Oberflächen
der geätzten Metallstrukturen
zu entfernen. Das Verfahren beinhaltet das Bereitstellen einer Hartmaske über der
Metallisierungsschicht. Das Verfahren beinhaltet außerdem das Ätzen der
Metallisie rungsschicht in einer Plasmabearbeitungskammer unter Verwendung
der Hartmaske. Das Ätzen
bildet die geätzten
Metallstrukturen aus. Das Verfahren beinhaltet zusätzlich das
Durchführen
der Naßreinigung
ohne Entfernen der Hartmaske, wobei die Hartmaske obere Oberflächen der
geätzten
Metallstrukturmerkmale kappt, um eine Exposition der geätzten Metallstrukturen
gegenüber einer bei dem Naßätzen verwendeten Naßätzlösung zu
reduzieren.
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Diese
und weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung werden unten in
der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung und in Verbindung mit den folgenden Figuren
ausführlicher
beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
vorliegende Erfindung läßt sich
ohne weiteres an Hand der folgenden ausführlichen Beschreibung in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen verstehen, in denen gleiche Bezugsziffern
gleiche strukturelle Elemente bezeichnen.
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1 zeigt
eine Metallschicht, die auf einem Substrat angeordnet ist, einschließlich der über der Metallschicht
zum Metallisierungsätzen
angeordneten Fotolackmaske.
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2 zeigt
das Substrat von 1 nach dem Ätzen der Metallisierungsschicht.
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3 zeigt
das Substrat von 2 nach dem Entfernen der Fotolackmaske.
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4 zeigt
das Metallisierungsstrukturmerkmal von 3, nachdem
das Naßätzen durchgeführt worden
ist, um die Polymerseitenwände
zu entfernen.
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5 zeigt
eine Metallschicht, die auf einem Substrat angeordnet ist, einschließlich einer
Hartmaskenschicht und einer Fotolackmaske, die über der Metallschicht angeordnet
sind, um das Metallisierungsätzen
zu erleichtern.
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6 zeigt
das Substrat von 5, einschließlich einer Hartmaske, die
aus der Hartmaskenschicht geätzt
worden ist.
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7 zeigt
das Substrat von 6, einschließlich der Hartmaske, nachdem
die Fotolackmaske entfernt worden ist.
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8 zeigt
das Metallisierungsstrukturmerkmal von 7, nachdem
das Metallisierungsätzen durchgeführt worden
ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf einige wenige
bevorzugte Ausführungsformen,
die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, ausführlich beschrieben.
In der folgenden Beschreibung sind zahlreiche spezifische Details
dargelegt, um ein eingehendes Verständnis der vorliegenden Erfindung
zu vermitteln. Dem Fachmann ist jedoch klar, daß die vorliegende Erfindung ohne
einige oder alle dieser spezifischen Details angewendet werden kann.
In anderen Fällen
sind wohlbekannte Strukturen und/oder Prozeßschritte nicht ausführlich beschrieben
worden, um die vorliegende Erfindung nicht unnötigerweise zu verschleiern.
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Es
wird eine verbesserte Metallisierungsätztechnik beschrieben, die
die fotolackbasierte Polymerabscheidung auf Metalleitungen während des plasmaverstärkten Metallisierungsätzens im
wesentlichen eliminiert. Im Gegensatz zu anderen plasmaverstärkten Metallisierungsätztechniken
nach dem Stand der Technik, bei denen in der Regel eine Fotolackmaske
verwendet wird, um während
des Metallätzens
die Metalleitungen zu definieren, verwendet das beschriebene Verfahren
vorteilhafterweise eine plasmaverstärkte Ätztechnik, bei der stattdessen eine
Hartmaske eingesetzt wird, um die Polymerabscheidung aufgrund von
Fotolackfragmenten zu eliminieren. Wichtig ist, daß das Ätzmittelquellgas
so ausgewählt
wird, daß es
mindestens ein seitenwandpassivierendes Mittel enthält, um das
anisotrope Ätzen
zu erleichtern und das Seitenwandprofil beizubehalten. Das seitenwandpassivierende
Mittel wird bereitgestellt, um eine Seitenwandpassivierung zu erzeugen,
um die Polymerabscheidung zu kompensieren, die gleichzeitig mit
der Eliminierung der Fotolackmaske während des Metallisierungsätzens eliminiert
wird. Da das Volumen des seitenwandpassivierenden Mittels in einem
typischen herkömmlichen Plasmaätzgerät fein gesteuert
werden kann, wird es möglich,
den Prozeß derart
fein abzustimmen, daß das
Ausmaß an
Seitenwandpassivierung minimiert wird, während immer noch die Seitenwandprofilanforderungen
erfüllt
werden. Somit kann die Naßätzanforderung
reduziert oder ganz eliminiert werden, was die Exposition der feinen
geätzten
Metallstrukturen gegenüber
der korrodierenden Naßätzlösung begrenzt
oder sogar die Notwendigkeit für
eine Naßreinigung
eliminiert.
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In
dem Ausmaß,
in dem ein reduzierter Naßätzprozeß wünschenswert
ist, um eine etwaige Seitenwandpassivierung zu beseitigen, die möglicherweise
nach dem Metallätzen zurückbleibt,
dient die Erfindung in nicht naheliegender Weise auch zum Reduzieren
von Korrosion während
des Naßätzprozesses
im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren. Denn wenn die Metallisierungsschicht aus zwei oder mehr
Schichten aus ungleichen Metallen ausgebildet ist, wie dies oftmals
der Fall ist, führt
das Vorliegen von ungleichen Metallen in der Naßätzlösung oftmals zu einer verstärkten Korrosion
aufgrund elektrochemischer Reaktionen. Gemäß einem besonders vorteilhaften
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Hartmaske während des
Naßätzens auf
den Metalleitungen belassen, um die Metalleitungen zu "kappen", und reduziert ihre
Exposition gegenüber
dem korrodierenden Naßätzen. Durch "Kappen" der Metalleitungen
während
des Naßätzprozesses
wird ein kleinerer Flächeninhalt
einer der Metallschichten der Naßätzlösung ausgesetzt, wodurch Korrosion
auf nicht naheliegende Weise im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren reduziert wird.
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Gemäß einem
vorteilhaften Beispiel ist die Hartmaske aus einem Material ausgebildet,
das auch als Teil der isolierenden dielektrischen Schicht dient, die
nachfolgend über
den geätzten
Metalleitungen abgeschieden wird. Nach dem Ätzen besteht somit kein Bedarf,
die Hartmaske zu entfernen. Statt dessen kann die Hartmaske an ihrem
Platz gelassen werden, um Teil der isolierenden dielektrischen Schicht
zu sein, die danach auf den Metalleitungen abgeschieden werden kann.
Wenn die nachfolgend abgeschiedene Schicht später bis auf die Metalleitungen
heruntergeätzt
werden soll, wird das Hartmaskenmaterial bevorzugt so gewählt, daß es vorteilhafterweise
zusammen mit dem nachfolgend abgeschiedenen dielektrischen Material
in einem einzelnen Ätzschritt
geätzt
werden kann. Auf diese Weise kann man die mit einer Polymerabscheidung
auf Basis von reduziertem Fotolack verbundenen Vorteile erreichen,
ohne daß nach
dem Metallisierungsätzen
ein separater Hartmaskenentfernungsschritt erforderlich ist. Dies
ist insbesondere wichtig für IC-Hersteller,
da Metalleitungen oftmals in Mehrfachmetallprozessen mit einer Schicht
aus isolierendem Material bedeckt werden.
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Zur
Erleichterung der Erörterung
der Merkmale und Vorteile der Erfindung ist in den 5-8 ein
spezifisches Beispiel der erfindungsgemäßen plasmaverstärkten Metallisierungsätztechnik
ohne Fotolack dargestellt. In 5 ist eine Metallschicht 502 dargestellt,
die über
einem Substrat 104 angeordnet ist. In dem spezifischen
Beispiel enthält
die Metallschicht 502 drei getrennte Schichten: eine Barrierenschicht 504,
eine Metallschicht 506 und eine Barrieren-/Antireflexbeschichtung-(ARC)-Schicht 508.
Der Fachmann würde
ohne weiteres erkennen, daß die
Barrierenschicht 504 und die Barrieren-/ARC-Schicht 508 optional sind und möglicherweise
nicht in jedem Fall erforderlich sind, was von der spezifischen
Wahl der Materialien für
die Metallschicht 502 und/oder die Schichten, die sich neben
der Metallschicht 502 befinden, abhängt.
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Unter
Bezugnahme auf 5 umfaßt die Barrierenschicht 504 eine über einer
Ti-Schicht liegende Schicht aus TiN. Die Metallschicht 506 ist
eine aluminiumhaltige Schicht, die bevorzugt aus Aluminium oder
einer der Aluminiumlegierungen wie etwa Al/Cu oder Al/Cu/Si ausgebildet
ist. Die Barrieren-/ARC-Schicht 508 umfaßt auch eine über einer Ti-Schicht
liegende Schicht aus TiN. Um das Ätzen durch die Metallschicht
zu erleichtern, kann bei einem Beispiel eine Hartmaskenschicht 510 aus
einem Hartmaskenmaterial wie etwa SiON, Oxid, SiN, FOX, oder einer
beliebigen Kombination hieraus, bestehen. Bei einer besonders vorteilhaften
Ausführungsform
ist das Hartmaskenmaterial SiON, so daß der Einsatz von Tief- UV-Lithographie möglich ist,
ohne daß eine
zusätzliche
organische ARC-Schicht erforderlich ist.
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In
einer typischen Situation ist eine organische ARC-Schicht zwischen
der Hartmaskenschicht 510 und einer nachfolgend ausgebildeten
organischen Fotolackmaske 514 vorgesehen. Es sei angemerkt,
daß die
organische ARC-Schicht
nur enthalten ist, wenn dies für
Zwecke der Fotolithographie erforderlich ist. Die organische Fotolackmaske
enthält die
Struktur von Metalleitungen, die schließlich auf die Metallschicht übertragen
wird. Als erster Schritt jedoch wird die Fotolackmaske eingesetzt,
um durch die Hartmaskenschicht zu ätzen, um die Struktur auf die
Hartmaskenschicht zu übertragen
und dadurch eine Hartmaske auszubilden. Bei einer Ausführungsform
umfaßt
die Hartmaske eine Doppelschicht aus SiO2 und
SiON und wird unter Verwendung von CF4/CHF3/Argon unter Einsatz eines reaktiven Ionenätzprozesses
geätzt.
Bei einem Beispiel erfolgt das RIE der Hartmaske in einem MXP-Plasmabearbeitungssystem,
das von der Firma Applied Materials Inc. in Santa Clara, Kalifornien,
USA, geliefert wird. In 6 ist ein Abschnitt der Hartmaske
durch die Bezugszahl 512 dargestellt.
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Die
Fotolackmaske wird dann in einem herkömmlichen Fotolackmaskenablöseprozeß wie etwa einer
plasmaverstärkten
Veraschung unter Verwendung entweder von O2 oder
O2/H2O-Dampf als
dem Veraschungsmittel abgelöst.
Auf diese Weise wird die Fotolackmaske nur dafür eingesetzt, durch die Hartmaskenschicht
hinunter zur Metallschicht zu ätzen.
Das Ergebnis nach dem Fotolackablösen ist in 7 gezeigt.
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Danach
wird die Struktur der Hartmaske unter Verwendung eines geeigneten Ätzmittels
auf die Metallschicht über tragen.
Das spezifische eingesetzte Ätzmittel
hängt natürlich von
der Zusammensetzung der die Metallschicht umfassenden Schichten ab.
Es ist wünschenswert,
daß das Ätzmittel
gegenüber
dem Hartmaskenmaterial selektiv ist, während durch die Aluminiumschicht
geätzt
wird. Beispielsweise hat sich herausgestellt, daß sich Ätzmittel, die Cl2 enthalten,
zum Ätzen
durch die aluminiumhaltige Schicht eignen.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird erkannt, daß das Entfernen
der Fotolackmaske aus dem Metallisierungsätzprozeß die Ätzanisotropie (z.B. das gewünschte vertikale Ätzprofil)
des plasmaverstärkten Ätzprozesses
(z.B. RIE) beeinträchtigen
kann, da keine PR-basierte Polymerseitenwand vorliegt, um vor einem
Maskenhinterschneiden zu schützen.
Um das Ätzprofil
beizubehalten, enthält
das Ätzmittelquellgas,
das zum Ätzen durch
die Metallschicht verwendet wird, vorteilhafterweise gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung mindestens ein seitenwandpassivierendes
Mittel. Bei dem seitenwandpassivierenden Mittel kann es sich beispielsweise
um N2, CH4, CHF3 handeln. Dementsprechend können zum Ätzen der aluminiumhaltigen
Schicht Ätzmittel
wie etwa Cl2/HCl/N2,
BCl3/Cl2/N2, BCl3/Cl2/CH4, BCl3/Cl2/N2/CH4 verwendet werden. Das Ergebnis nach dem
Metallisierungsätzen
ist in 8 gezeigt, die das Metallstrukturmerkmal 516 zeigt,
das dadurch ausgebildet wird.
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Durch
Steuern der Durchflussrate des zugeführten seitenwandpassivierenden
Mittels kann der Prozeß zum
Ausbilden einer ausreichenden Seitenwandpassivierung fein abgestimmt
werden, um die Ätzrichtwirkung
zu verbessern, ohne eine unnötig
dicke Schicht aus Seitenwandpassivierung zu erzeugen, die sich später möglicherweise
schwer entfernen läßt. Dies
steht im Gegensatz zu der Situation nach dem Stand der Technik,
bei der der sehr hohe Abscheidungsgrad an kohlenstoffhaltigem Polymer einen
Beitrag durch Fotolackfragmente erhält und deshalb schwieriger
zu modulieren ist. Es wird angenommen, daß die Ausbildung von kohlenstoffhaltigen Polymervorläufern wie
etwa CCl2 bei der vorliegenden Erfindung
im wesentlichen vermieden wird. Mit reduziertem Polymer liegt in
der Nähe
der Metalleitungen weniger adsorbiertes Chlor vor, um Korrosion zu
bewirken.
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Vorteilhafterweise
reduziert die dünne Schicht
aus Seitenwandpassivierung die Anforderung an einen Naßätzprozess
nach dem Metallisierungsätzen
oder eliminiert diesen ganz. Selbst wenn etwas Naßätzen erforderlich
ist, um die ganze Seitenwandpassivierung zu entfernen, reicht nun
möglicherweise
eine kürzere
Zeitperiode oder ein weniger korrodierendes Naßätzmittel aus.
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Nach
dem Metallätzen
kann eine herkömmliche
Nachbehandlung wie etwa Plasmapassivierung (unter Verwendung beispielsweise
eines H2O/O2-Plasmas)
und/oder eine Spülung
mit entionisiertem Wasser durchgeführt werden. Die Plasmapassivierung
säubert
die Oberfläche
des Wafers und/oder entfernt etwaiges verbleibendes Chlor. Danach
kann eine zusätzliche
herkömmliche
Bearbeitung stattfinden, um das IC-Endprodukt auszubilden, das in
einer Vielfalt von Elektronikeinrichtungen wie etwa Computern oder
Verbraucher-/kommerzieller Elektronik verwendet werden soll.
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Spezifische Beispiele
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Bei
den folgenden beispielhaften Ätzungen wird
die aluminiumhaltige Schicht in einem TCPTM 9600SE-Plasmabearbeitungsreaktor
geätzt,
der von der Firma Lam Research Corp. in Fremont, Kalifornien, USA,
erhältlich ist.
Wenngleich unten spezifische Parameter offenbart werden und sich
als für
das Ätzen
der aluminiumhaltigen Schicht ohne Verwendung einer organisch basierten
Fotolackmaske gemäß der Erfindung
herausgestellt haben, können
die für
eine spezifische Maschine oder ein spezifisches Substrat erforderlichen
präzisen
Parameter variieren und können
von einem Fachmann angesichts dieser Offenbarung hergeleitet werden.
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Bei
einem Ätzen
gemäß einem
Beispiel ist das eingesetzte Ätzmittel
Cl2/BCl3/N2/CH4. Der Druck innerhalb
des Plasmareaktors liegt zwischen etwa 1 mT und etwa 100 mT, bevorzugt
zwischen etwa 3 mT und etwa 30 mT, und besonders bevorzugt zwischen 6
mT und 16 mT. Das Verhältnis
Höchstleistung
zu Biasleistung liegt zwischen etwa 5:1 und etwa 1:5, bevorzugt
zwischen etwa 3:1 und 1:3 und besonders bevorzugt zwischen 1,5:1
und 1:1,5. Das Verhältnis des
Cl2-Gasflusses zum BCl3-Gasfluß liegt
zwischen etwa 12:1 und etwa 1:3, bevorzugt zwischen 8:1 und etwa
1:2 und besonders bevorzugt zwischen etwa 6:1 und etwa 1:1,5. Der
Prozentsatz des N2-Zusatzes zu dem Gesamtfluß von Cl2 und BCl3 liegt
zwischen etwa 0% und 50%, bevorzugt zwischen etwa 2% und 30%, und
besonders bevorzugt zwischen etwa 3% und etwa 25%. Der Prozeßsatz des
CH4-Zusatzes zu dem Gesamtfluß von Cl2 und BCl3 liegt
zwischen etwa 0% und 20%, bevorzugt zwischen etwa 1% und 10% und
besonders bevorzugt zwischen etwa 2% und etwa 8%. Das Ätzen kann
auch in 2 oder mehr separaten Schritten durchgeführt werden (z.B. Durchbruch,
Hauptätzen
und Überätzen).
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Bei
einem Ätzen
gemäß einem
weiteren Beispiel wird Cl2/HCl/N2 verwendet. Der Druck innerhalb des Plasmareaktors
liegt zwischen etwa 1 mT und etwa 30 mT, bevorzugt zwischen etwa
3 mT und etwa 20 mT, und besonders bevorzugt zwischen 6 mT und etwa
16 mT. Das Ver hältnis
Höchstleistung
zu Biasleistung liegt zwischen etwa 5:1 und etwa 1:5, bevorzugt
zwischen etwa 2:1 und 1:2 und besonders bevorzugt zwischen 1:1 und
1:1,5. Das Verhältnis
des Cl2-Gasflusses zum HCl-Gasfluß liegt
zwischen etwa 10:1 und etwa 1:3, bevorzugt zwischen 8:1 und etwa 1:2
und besonders bevorzugt zwischen 5:1 und etwa 2:1. Der Prozentsatz
des N2-Zusatzes zu dem Gesamtfluß von Cl2+HCl liegt zwischen etwa 1% und 50%, bevorzugt
zwischen etwa 5% und 30%, und besonders bevorzugt zwischen etwa
10% und 25%. Das Ätzen
kann auch in 2 (oder mehr) separaten Schritten durchgeführt werden
(z.B. Hauptätzen
und Überätzen).
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Wenngleich
die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben worden ist, gibt es Abänderungen, Permutationen und Äquivalente,
die in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen. Es sei
außerdem
angemerkt, daß es
viele alternative Wege zum Implementieren der Verfahren und Vorrichtungen
der vorliegenden Erfindung gibt. Es ist deshalb beabsichtigt, daß die vorliegenden
beigefügten
Ansprüche
so interpretiert werden, daß sie
alle derartigen Abänderungen, Permutationen
und Äquivalente
beinhalten, die in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung
fallen.