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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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(1) Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die monomeren Proteine MP52 und GDF-5,
von welchen ein Cystein, welches mit einer Dimerbildung eines Proteins
in Zusammenhang steht, mit einer anderen Aminosäure ersetzt worden ist. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
dieser monomeren Proteine in großen Mengen und mit hoher Reinheit,
wobei Escherichia coli verwendet werden, welche mit einem Plasmid
transformiert worden sind, das eine DNA-Sequenz enthält, die
das eine oder das andere dieser monomeren Proteine exprimieren kann.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Mittel, welches eines
oder beide dieser monomeren Proteine enthält zur Vorbeugung und Behandlung
einer Knochen- und/oder Knorpel betreffenden Erkrankung.
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(2) Beschreibung des Fachgebiets
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Gegenwärtig sind Östrogen,
Calcitonin, Vitamin D3, dessen Derivate und Derivate von Biphosphonsäure als
vorbeugende oder therapeutische Mittel für Knochenerkrankungen bekannt.
Kürzlich
wurde beschrieben, dass knochenmorphogenetische Aktivität in einer
Reihe von knochenmorphogenetischen Proteinen (hierin im Folgenden
als "BMP" bezeichnet) vorkommt,
welche zur TGF-β-Superfamilie
gehören,
von BMP-2 bis BMP-14.
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Darüber hinaus
wurde ein Protein mit knochenmorphogenetischer Aktivität beschrieben,
welches als GDF-5 oder humanes MP52 bezeichnet wird (WO 93/16099,
WO 95/04819, WO 94/15949 und Nature Bd. 368, 1994, S. 639-643).
GDF-5, wie es in WO 94/15949 beschrieben wird, ist das homologe
Protein des humanen MP52 aus Maus.
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Es
wird angenommen, dass das reife humane Protein MP52 ein Protein
mit 120 Aminosäureresten
ist, welches an seinem N-Terminus mit Alanin beginnt und seine Aminosäuresequenz
ist in diesen Patentanmeldungen beschrieben worden.
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Diese
Proteine kommen in der Natur als Homodimer mit einer einzigen Disulfidbindung
vor. Im Gegensatz dazu wird die Herstellung ihres rekombinanten
Proteins unter Verwendung ihrer Homodimere oder Heterodimere durchgeführt, um
ein Protein zu ergeben, welches die Aktivität zeigt. Beispielsweise wurde
das humane MP52 in der Veröffentlichung
der ungeprüften
Anmeldung JP 031098/97 beschrieben.
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In
der Zwischenzeit gibt es zwei Typen von Rezeptoren der TGF-β-Superfamilie, welche
als Typ-I-Rezeptor und Typ-II-Rezeptor bezeichnet werden.
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Interzelluläre Signalübertragung
mittels Rezeptoren der TGF-β-Superfamilie, welche
diese knochenmorphogenetischen Proteine (Dimere) umfasst, erfordert
die gleichzeitige Kombination dieser Proteine sowohl an Typ I- als
auch an Typ II-Rezeptoren und es wird angenommen, dass sich durch
Zusammenlagern zweier oder mehrerer Dimere ein Polymer bildet, um
die interzelluläre
Signalübertragung
durchzuführen
(Bone, Bd. 19, 1996, S. 569-574).
Es ist angenommen worden, dass es für die Polymerbildung wichtig
ist, dass das Protein ein Dimer sein sollte. Bis jetzt wurde keine
Aktivität
eines Monomers gefunden. Darüber
hinaus wurde eine Herstellung dieser monomeren Rekombinanten bis
jetzt nicht durchgeführt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben den Versuch einer Massenherstellung von humanen MP52-Monomeren
durch Genmanipulationstechnologie unter Verwendung von Escherichia
coli unternommen. Die Erfinder haben nämlich ein Plasmid einer DNA-Sequenz
konstruiert, welche die Aminosäuresequenz
mit 119 Resten codiert, welche in SEQ ID NO:1 beschrieben sind,
wobei unter diesen das Codon des Cysteinrests Nr. 83, welches mit einer
Disulfidbindung zwischen monomeren MP52-Molekülen im Zusammenhang steht zum
Alanincodon umgewandelt wurde. Darüber hinaus waren die Erfinder
unter Verwendung von Escherichia coli bei der Expression einer großen Menge
humaner MP52-Monomere
erfolgreich, wobei das Plasmid verwendet wurde und wobei zur Herstellung
von Monomeren des Proteins, welches in SEQ ID NO:1 des Sequenzprotokolls
beschrieben ist, mit hoher Reinheit und sehr hoher Ausbeute Rückfaltung
eingesetzt wurde.
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Es
wurde entgegen der herkömmlichen
Auffassung, dass nur ein Dimer knochenmorphogenetische Aktivität aufweist, überraschenderweise
herausgefunden, dass das Monomer die Aktivität zur Induzierung der Differenzierung
zu Osteozyten in einigen Zelllinien (MC3T3-E1 und ATDC5) aufweist.
Die vorliegende Erfindung wurde vervollständigt durch Beobachten, dass
die Aktivität
zur Induktion von Differenzierung auf Grundlage von Gewichtskonzentration
zweifach höher
ist als die des Dimers.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine Plasmidkarte des Expressionsvektors (pKOT279), welcher in Beispiel
1 (2) erhalten wurde.
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2 ist
eine Vergleichsabbildung zu Osteoblastendifferenzierung fördernden
Aktivitäten
zwischen dem Monomer der vorliegenden Erfindung und humanem MP52-Dimer.
(A) zeigt die Aktivität
in MC3T3-E1-Zellen und (B) zeigt die Aktivität in ATDC5-Zellen. Der weiße Kreis
zeigt die Aktivität
des Monomers und der schwarze Kreis zeigt die Aktivität das humanen
MP52-Dimers.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung betrifft nämlich
die monomeren humanen MP52-Proteine und ihr homologes Protein GDF-5
aus Maus, von welchem mit der Dimerbildung des Proteins in Zusammenhang
stehendes Cystein durch eine andere Aminosäure ersetzt wurde, ein Verfahren
zur Expression dieser monomeren Proteine und ein Mittel zur Vorbeugung
und Behandlung einer Erkrankung, welche Knochen und/oder Knorpel
betrifft, wobei das Mittel eines oder beide dieser monomeren Proteine
enthält.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die monomeren Proteine MP52 und GDF-5,
von welchen Cystein, welches mit einer Dimerbildung des Proteins
in Zusammenhang steht durch eine andere Aminosäure ersetzt worden ist. Eine
andere Aminosäure
kann jede beliebige Aminosäure
sein, welche aus der aus Alanin, Threonin, Serin und Valin bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist, wobei die Größe einer
Aminosäureseitenkette
berücksichtigt
wird. Die am stärksten
zu bevorzugende Aminosäure
ist Alanin.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein monomeres Protein mit einer in
SEQ ID NO:1 beschriebenen Aminosäuresequenz.
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Im
Einzelnen ist das monomere Protein ein Protein, in welchem Cystein
mit Alanin ersetzt wurde und das vorausgehend genannte Cystein zu
einer intermolekularen Disulfidbindung eines humanen MP52-Dimers mit
einer intermolekularen Disulfidbindung beiträgt und welches an der Position
83 der Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID
NO:1 vorliegt. Das durch die vorliegende Erfindung erhaltene monomere
Protein zeigt eine zweifach höhere
Aktivität
bei der Induktion von Differenzierung als ein aus dem monomeren
Protein hergestelltes dimeres Protein.
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Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
des zu exprimierenden monomeren Proteins unter Verwendung von Escherichia
coli, Hefe, Insektenzellen und Säugerzellen,
die durch ein Plasmid mit einer DNA-Sequenz, welche das monomere
Protein exprimieren kann, transformiert worden sind. Im Einzelnen
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Proteins mit 119 Aminosäureresten,
welches aus dem durch SEQ ID NO:2 dargestellten humanen MP52 abgeleitet
ist, unter Verwendung von Escherichia coli. Mit anderen Worten betrifft
die vorliegende Erfindung die Konstruktion eines Plasmids mit einer
DNA-Sequenz, welche eine Aminosäuresequenz
codiert, in welcher Methionin an den N-Terminus der aus humanen
MP52 abgeleiteten Aminosäuresequenz
angefügt
ist und in welcher Alanin Cystein an Position 83 der 119 Reste,
die in SEQ ID NO:1 dargestellt sind, ersetzt. Für humane MP52-cDNA wurde ein
reifer Abschnitt nur durch Polymerasekettenreaktion (PCR-Verfahren)
amplifiziert, wobei ein Plasmidvektor als Matrizen-DNA verwendet
wurde, welcher in WO 93/16099 beschriebene cDNA enthielt. Das in der
Erfindung verwendete PCR-Verfahren bedeutet allgemein Amplifizierung
aus einer sehr kleinen Menge eines DNA-oder RNA-Fragments einer Nukleinsäure durch
das in USP 4,683,195 beschriebene Verfahren.
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In
der vorliegenden Erfindung wurde ein mutiertes monomeres Protein
durch Konstruktion eines Plasmids mit einer DNA-Sequenz erhalten,
welche eine Aminosäuresequenz
codiert, in welcher Methionin an den N-Terminus der durch SEQ ID
NO:1 dargestellten Aminosäuresequenz
hinzugefügt
wurde, durch Transformation des Plasmids in Escherichia coli, durch
Lösen des
Einschlusskörpers
(inclusion body), welcher durch Kultivieren der Escherichia coli
erhalten wurde und durch Reinigung. Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung des Proteins durch Rückfaltung,
um Aktivität
aufzuweisen und Reinigung des Proteins zu einem in SEQ ID NO:2 beschriebenen
monomeren Protein.
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Konkret
wurde für
das monomere Protein der vorliegenden Erfindung MP52-mutiertes monomeres Protein
durch Auftragen der gelösten
Einschlusskörperchen
von Escherichia coli auf eine SP-Sepharose FF-Säule (Amersham Pharmacia Biotech)
und auf eine Superdex 200 pg-Säule
(Amersham Pharmacia Biotech) erhalten.
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Anschließend wird
das erfindungsgemäße gereinigte
monomere Protein durch Rückfaltung
und anschließendes
Leiten über
eine Umkehrphasen-HPLC RESOURCE RPC-Säule (Amersham Pharmacia Biotech)
erhalten. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften des erhaltenen
vorliegenden monomeren Proteins werden auf Grundlage von Daten einer
N-terminalen Aminosäuresequenz,
einer Aminosäurezusammensetzung
und Elektrophorese analysiert.
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Die
biologischen Eigenschaften des monomeren Proteins der vorliegenden
Erfindung wurden durch die Aktivität zur Induktion von Differenzierung
für zwei
Arten von Osteoblastenzelllinien bewertet, für welche eine fördernde
alkalische Phosphataseaktivität
in einem humanen MP52-Dimer bereits festgestellt worden war. Im
Vergleich hinsichtlich der Gewichtskonzentration zeigte das monomere
Protein der vorliegenden Erfindung eine zweifach höhere Aktivität als das
herkömmliche
dimere Protein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein vorbeugendes oder therapeutisches
Mittel für
Knorpel- und/oder Knochenerkrankungen mit einer in SEQ ID NO:2 dargestellten
Aminosäuresequenz
als einem wirksamen Inhaltsstoff. Im Einzelnen weist das monomere
Protein der vorliegenden Erfindung eine Aktivität zur Induktion von Differenzierung
auf, d.h. eine morphogenetische Aktivität für Knorpel und Knochen, und
betrifft deshalb ein vorbeugendes oder therapeutisches Mittel für Osteoporose,
angeborene Knochen- und/oder Knorpelerkrankungen, und Osteoarthritis,
wie Gelenkosteoarthritis und Hüftgelenkosteoarthritis
oder Arthrosteitis, Krorpelschädigung,
wie beispielsweise Meniskusschädigung,
Regenerierung von durch Verletzung und Tumorsektion verursachtem
Knochen- und Knorpeldefizit, Knochen- und Knorpeldefizit, Bruch,
angeborene Knorpel- und/oder Knochenerkrankungen wie beispielsweise
Achondroplasie, Dyschondrogenese, Achondrogenese, Palatoschisis
und Dysosteogenese und einem Defizit an Zahnwurzel und an Zahnfach.
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Darüber hinaus
kann das Protein der vorliegenden Erfindung mit knochen- und knorpelmorphogenetischer
Aktivität
zur Knochentransplantationstherapie auf dem Gebiet der ästhetischen
Chirurgie verwendet werden. Die Therapie umfasst das Feld der Veterinärchirurgie.
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Wie
in einem systemischen Verabreichungsverfahren sind intravenöse, intramuskuläre und intraabdominale
Verabreichungen möglich;
bei einer intravenösen
Verabreichung kann zusätzlich
zu einer allgemeinen intravenösen
Injektion ein intravenöses
Tropfrohr angewandt werden.
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Eine
Injektionspräparation
kann beispielsweise eine Pulverpräparation zur Injektion sein.
In diesem Fall werden zur Herstellung als Produkt ein oder mehrere
Arten von geeigneten wasserlöslichen
Hilfsmitteln wie beispielsweise Mannitol, Saccharose, Lactose, Maltose,
Glucose oder Fructose zur Auflösung in
Wasser hinzugegeben, auf Glasfläschchen
oder Ampullen aufgeteilt, gefriergetrocknet und luftdicht versiegelt.
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Für ein lokales
Verabreichungsverfahren gibt es ein Verfahren zur Bedeckung von
Knorpel, Knochen oder Zahn an der Stelle mit dem vorliegenden Protein
unter Verwendung von Collagenpaste, Fibrinklebemittel oder anderen
Adhäsiven.
Zwischen diesen kann ein zur Knochentransplantation verwendeter
Knochen sowohl auch auf einen herkömmlich verwendeten künstlichen
Knochen als auch auf einen natürlichen
Knochen aufgetragen werden. Die künstlichen Knochen umfassen
Knochen, welche aus natürlichen
Materialien oder künstlichen
anorganischen Materialien wie beispielsweise Metallen, Keramiken
und Gläsern
hergestellt sind. Die künstlichen
anorganischen Materialien werden vorzugsweise durch Hydroxyapatit
beispielhaft veranschaulicht. Beispielsweise wird ein Metall als
inneres Material und Hydroxyapatit als äußeres Material eines künstlichen
Knochens verwendet. Darüber
hinaus kann das vorliegende Protein an karzinogenes Gewebe verabreicht
werden, um die Rekonstruktion eines Knochens zu verbessern. Es ist
auch möglich,
es zur Transplantation von Knorpel zu verwenden.
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Eine
Dosierungseinheit zur Verabreichung wird durch einen verantwortlichen
Arzt unter Berücksichtigung
der folgenden verschiedenen Faktoren, welche die Wirkung des vorliegenden
Proteins beeinflussen, bestimmt: das Gewicht von zu rekonstruierendem
Knochen und Knorpel, die Stelle und der Zustand des Knochen- und
Knorpelschadens, Geschlecht und Alter eines Patienten, Schwere der
Infektion, Dauer der Verabreichung und andere klinische Faktoren.
Die Dosierungseinheit kann gemäß der Art
des zur Rekonstruktion verwendeten Trägers variieren, wobei die Rekonstruktion
in Kombination mit dem vorliegenden Protein verwirklicht wird. Im
Allgemeinen werden betreffend die Dosierungseinheit ca. 10-106 ng als das vorliegende monomere Protein
für ein
gegebenes Feuchtgewicht eines Knochens und Knorpels bei der Verwendung
als Zusammensetzung, welche einen Träger enthält, und 0,1-104 μg für einen
Patienten als Injektion für
eine lokale Verabreichung und bei systemischer Verabreichung bevorzugt
verabreicht, wobei die Häufigkeit
sich in einem Bereich von 1 × täglich bis
1 × wöchentlich
bewegt.
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Eine
vervielfachte Wirkung kann für
eine gleichzeitige Verabreichung eines bekannten Wachstumsfaktors
wie beispielsweise dem Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor I zur Regenerierung eines Knochens und von Knorpel
erwartet werden.
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Daher
wurde ein Monomer, welches durch Substitution eines Cysteins des
Proteins MP52 hergestellt wird und eine industrielle Herstellung
dieses Proteins nicht beschrieben. Das Monomer weist morphogenetische
Aktivität
für Knorpel
und Knochen auf und ist als therapeutisches Mittel für Knorpel- und/oder Knochenerkrankungen
nützlich.
Darüber
hinaus weist das monomere MP52 Protein der vorliegenden Erfindung
eine zweifach höhere
gewichtsbezogene Aktivität
als ein Dimer des Proteins auf und ermöglicht eine Verringerung einer
wirksamen Dosierungseinheit eines therapeutischen Mittels für Knorpel-
und/oder Knochenerkrankungen um die Hälfte. Diese Tatsache kann auf
die Herstellung der zuvor beschriebenen der TGF-β-Superfamilie angehörenden knochenmorphogenetischen
Faktoren übertragen
werden.
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Das
monomere Protein, welches aus dem humanen MP52 abgeleitet worden
ist und eine in SEQ ID NO:2 beschriebene Aminosäuresequenz aufweist, weist
eine zweifach höhere
Aktivität
in einer Osteoblastenzelllinie zur Induktion der Differenzierung
auf als das Dimer und ist als vorbeugendes oder therapeutisches
Mittel für
Knorpel- und/oder Knochenerkrankungen nützlich. Darüber hinaus reduziert eine Veränderung
einer Aminosäure
des monomeren Proteins der vorliegenden Erfindung Cystein und macht
daher eine Massenherstellung von reinem monomeren Protein unter
Verwendung von Escherichia coli möglich.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung soll mittels der im Folgenden beschriebenen Beispiele
stärker
veranschaulichend beschrieben werden. Die folgenden Beispiele sind
in jeder Hinsicht veranschaulichend und nicht beschränkend aufzufassen.
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Beispiel 1
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Herstellung eines humanen
MP52-Monomer-Expressionsvektors
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(1) Isolierung eines reifen
Abschnitts einer humanen MP52-Mutante.
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Das
humane MP52-Monomer wurde durch Ersetzen eines Cysteinrests, welcher
für dimerbildend
gehalten wird, mit einem anderen Aminosäurerest hergestellt, um die
Bildung eines Dimers mit dem humanen MP52-Monomer zu verhindern.
In der vorliegenden Erfindung wurde das Cysteincodon (TGC) an der
Position 83 des reifen humanen MP52, welches wie in SEQ ID NO:1
des Sequenzprotokolls von WO 96/33215 beschrieben mit Prolin beginnt,
in das Alanincodon (GCC) umgewandelt.
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Die
Substitution eines Aminosäurerests
wurde unter Verwendung eines PCR-Primers (Vorwärtsrichtung) durchgeführt, in
welchen eine objektive Mutation unter Verweis auf das Mutationsverfahren
(Abschnitt 8.5) durch Polymeraskettenreaktion (PCR) eingeführt worden
ist, wie es in Current Protocols in Molecular Biology (John Wiley & Sons, Inc.) beschrieben
ist. Die Sequenz des verwendeten PCR-Primers wurde in SEQ ID NO:3
als Sense-Primer
und in SEQ ID NO:4 als Umkehr-Primer beschrieben.
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Die
PCR wurde unter Verwendung eines humanen MP52-Expressionsvektors (pKOT245), welcher
in WO 96/33215 beschrieben ist, als Matrizen-DNA (10 ng), jeweils
10 pM Sense-Primer und Umkehr-Primer, 0,4 mM dNTP, 2,5 mM MgCl2 und La-Taq-DNA-Polymerase (5U, Takara Shuzo
Co., Ltd.; Katalog-Nr. RR013A) im gleichen Teströhrchen durchgeführt. Es
wurden 30 Reaktionszyklen durchgeführt, wobei ein Zyklus Denaturierung
(94 °C,
1 min), Primeranlagerung (55°C,
1 min) und Primerverlängerung
(72°C, 2
min) umfasste. Das PCR-Produkt wurde durch die Restriktionsenzyme
NcoI und HindIII verdaut, durch Elektrophorese mit 1,5% Agarose
mit niedrigem Schmelzpunkt (FMC BioProducts Co., Katalog-Nr. 5170B)
aufgetrennt und gereinigt, um ein DNA-Fragment mit ca. 170 Basen
als objektivem Produkt erhalten.
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Der
Expressionsvektor für
humanes monomeres MP52 (pKOT279) wurde hergestellt durch Ersetzen eines
NcoI-HindIII-DNA-Fragments, in welches durch das zuvor beschriebene
Verfahren eine Mutation eingeführt
wurde in die NcoI-HindIII-Region eines Expressionsvektors für humanes
monomeres MP52 (pKOT277), welcher durch Modifizierung eines Expressionsvektors
für humanes
monomeres MP52 (pKOT245), wie in WO 96/33215 beschrieben, hergestellt
wurde. Konkret wurde ein DNA-Fragment mit 2717 Basenpaaren als objektives
Produkt erhalten durch Herstellen des Expressionsvektors für humanes
monomeres MP52 (pKOT277) von dem IacZ-Promotor, der transkribiert wird in
Umkehrrichtung zu einem MP52, welches stromabwärts des Terminators des in
WO 96/33215 beschriebenen Expressionsvektors für humanes monomeres MP52 (pKOT245)
liegt, durch Verdauen des MP52-Expressionsvektors (pKOT277) mittels
der Restriktionsenzyme NcoI und HindIII, durch Trennen mittels Elektrophorese
in 1,5% Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt (FMC BioProducts Co.,
Kat.-Nr. 5170B) und durch Reinigung. Das DNA-Fragment und das DNA-Fragment
mit ca. 170 Basenpaaren, in welches eine Mutation eingeführt worden
war, wurden unter Verwendung eines DNA-Ligationkits (Takara Shuzo
Co., Ltd., Katalog-Nr. 6021) zur Herstellung eines Expressionsvektors
für humanes monomeres
MP52 (pKOT279, 2,9 kb) ligiert. Der Vektor wurde am National Institute
of Bioscience and Human Technology, Agency of Industrial Science
and Technology, Ministry of International Trade and Industry, 1-3,
Higashi 1-chome, Tsukuba-shi Ibaraki-ken 305-8566, Japan, am 5.
Februar 1998 hinterlegt (Hinterlegungsnr. Bikoukenki Nr. FERM P-16625)
und der internationalen Hinterlegungsstelle gemäß dem Budapester Vertrag am 3.
Februar 1999 überführt (Hinterlegungsnr.
FERM BP-6637). Die Basensequenz des Expressionsvektors für humanes
MP52-Monomer der vorliegenden Erfindung, Einführung der objektiven Mutation
und die Richtigkeit der Basensequenz (sonstige Sequenz als die an
der Stelle, an welcher eine Mutation eingeführt wurde) des hergestellten
humanen MP52 wurden unter Verwendung eines DNA-Sequenzierungsgeräts (Amersham
Pharmacia Biotech, ALF) bestätigt.
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(2) Transformation
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Die
Transformation wurde experimentell gemäß dem Rubidiumchloridverfahren
von Kushner et al. durchgeführt
(Genetic Engineering S. 17, Elsevier. 1978). pKOT279 wurde nämlich gemäß dem obigen
Verfahren zur Herstellung der Escherichia coli, welche ein Protein
der vorliegenden Erfindung exprimieren sollten, in Escherichia coli
W3110M eingeführt.
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Beispiel 2 Kultivierung
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(1) Kultivierung
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Die
Escherichia coli, welche ein Protein der vorliegenden Erfindung
exprimieren sollten, wurden in einem modifizierten SOC-Kulturmedium
vorkultiviert (Bacto-Trypton 20 g/l, Bacto-Hefeextrakt 5 g/l, NaCl
0,5 g/l, MgCl2, 0,95 g/l und Glucose 3,6
g/l), 100 ml Zellsuspension (Bactotrypton 20 g/l, Zitronensäure 4,3
g/l, K2HPO4 4,675
g/l, KH2PO4 1,275
g/l, NaCl 0,865 g/l, FeSO4·7H2O 100 mg/l, CuSO4·5H2O 1 mg/l, MnSO4·nH2O 0,5 mg/l, CaCl2·2H2O 2 mg/l, Na2B4O7·10 H2O 0,225 mg/l, (NH4)6Mo7O24 0,1
mg/l, ZnSO4·7H2O
2,25 mg/l, CoCl2·6H2O
6 mg/l, MgSO4·7H2O
2,2 g/l, Thiamin-HCl 5,0 mg/l, Methionin 2 g/l und Glucose 3 g/l)
wurden zu 5 l Kulturmedium zur Herstellung einer Kultur in einem
10 I-Kulturkessel unter belüftetem
Rühren
zugegeben und Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid
mit einer Konzentration von 1 mM wurden in einem Stadium, welches
eine logarithmische Vermehrungsprophase (OD550=50)
erreichte, zugegeben, um bei einer OD550 jenseits
von 150 zu kultivieren. In der Kultur wurde die Temperatur auf 31°C eingestellt
und der pH wurde durch Zugabe von Ammoniak auf 7,2 eingestellt.
Die Konzentration an gelöstem
Sauerstoff wurde auf 50% Luftsättigung
durch Erhöhen
der Rührgeschwindigkeit
eingestellt, um eine Abnahme der Konzentration an gelöstem Sauerstoff
zu verhindern. Eine 50%-Glucoselösung,
welche 0,1 M Phosphat enthielt, wurde zugegeben, um eine Glucosekonzentration
von 0,2% zu erhalten unter Bezugnahme auf eine schnelle Erhöhung der
Konzentration an gelöstem
Sauerstoff als Hinweis, um eine höhere Zellkonzentration in der
Kultur zu erzeugen.
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(2) Herstellung der Einschlusskörperchen
aus Escherichia coli
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Die
durch dieses Verfahren erhaltene Kulturlösung wurde dreimal durch eine
Hochdruckhomogenisierungsvorrichtung (LAB40-10RBF1, APV, Gohrin
Co.) unter 560 bar Druck hindurch geleitet, um Zellen aufzubrechen
und zur Gewinnung eines Präzipitats,
welches die Einschlusskörperchen
enthielt, zentrifugiert.
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Beispiel 3 Aufreinigung
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(1) Lösung der Einschlusskörperchen
aus Escherichia coli
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Die
gewonnenen Einschlusskörperchen
wurden zweimal mit 20 mM Tris-HCl-Pufferlösung (pH
8,3), welche 1 M Harnstoff und 5 mM EDTA enthielt, gewaschen und
bei 4°C
und 3.000 × g
für 30
min zentrifugiert; das erhaltene Präzipitat wurde durch Ultraschallbehandlung
in 20 mM Tris-HCl-Pufferlösung
(pH 8,3), welche 8 M Harnstoff, 50 mM NaCl, 64 mM DTT und 5 mM EDTA
enthielt, gelöst.
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(2) Aufreinigung von denaturiertem
monomerem Protein
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Die
gelöste
Lösung
wurde bei 4°C
und 20.000 × g
für 30
min zentrifugiert und der Überstand
wurde gesammelt. Der gesammelte Überstand
wurde auf eine SP-Sepharose-FF (Amersham Pharmacia Biotech)-Säule, welche
mit 20 mM Tris-HCl-Pufferlösung
(pH 8,3), 6 M Harnstoff, 10 mM DTT und 1 mM EDTA equilibriert war,
aufgetragen, mit der Lösung
gewaschen und mit der Lösung
enthaltend 0,4 M NaCl eluiert. Das Eluat wurde einer Gelfiltration
mit einer Superdex 200 pg-Säule
(Amersham Pharmacia Biotech), welche durch 20 mM Tris-HCl-Pufferlösung (pH
8,3), 6 M Harnstoff, 0,5 M NaCl, 10 mM DTT und 1 mM EDTA equilibriert
war, unterzogen, um einzig ein denaturiertes monomeres Protein zu
erhalten.
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(3) Rückfaltung
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50
mM Na-Glycinpufferlösung
(pH 9,8), 0,5 M NaCl, 20 mM CHAPS und 3 mM GSSG (oxidiertes Glutathion)
in neunfacher Menge wurden zu der Lösung des denaturierten monomeren
Proteins, welches durch obige Behandlung erhalten wurde, hinzugegeben,
wobei sich Rühren
zur Rückfaltung
bei 4°C
für 20
h anschloss.
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(4) Aufreinigung eines
monomeren Proteins mit Aktivität.
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Die
rückgefaltete
Probe wurde 2,8-mal mit 14 mM NaH2PO4 verdünnt
und isoelektrischer Präzipitierung
unterzogen. Das Präzipitat
wurde durch Zentrifugation bei 3.000 × g für 20 min gewonnen und in 0,05% TFA
gelöst.
Die Lösung
wurde auf eine Resource-RPC-Säule
(Amersham Pharmacia Biotech) einer Umkehrphasen-HPLC, welche zuvor
mit 0,05% TFA equilibriert worden war, aufgetragen und mit 0,05%
TFA und einem 0-50%-Acetonitrilgradienten eluiert. Das Eluat wurde
durch ein Absorptionsmeter bei 280 nm Absorption überwacht,
um eine Fraktion an gereinigtem monomerem Protein der vorliegenden
Erfindung zu erhalten. Zu der Proteinfraktion wurde 5 N NaOH zugegeben,
um einen Bereich zwischen pH 6,5 und 7,5 zur Präzipitierung am isoelektrischen
Punkt einzustellen. Das Präzipitat
wurde durch Zentrifugation bei 10.000 × g für 10 h gesammelt und zur Einstellung
von ca. 3 mg/ml in 10 mM HCl gelöst,
um ein monomeres Protein mit einer Aktivität der vorliegenden Erfindung
zu erhalten.
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(i) N-terminale Sequenzanalyse
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Die
N-terminale Analyse der Aminosäurezusammensetzung
des oben erhaltenen gereinigten monomeren Proteins der vorliegenden
Erfindung wurde unter Verwendung einer Sequenzierungsvorrichtung
(Applied Biosystem, Modell 476A) durchgeführt.
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(ii) Analyse der Aminosäurezusammensetzung
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Die
Aminosäurezusammensetzung
des oben erhaltenen gereinigten monomeren Proteins der vorliegenden
Erfindung wurde durch eine Aminosäureanalysevorrichtung (Waters,
PICO. TAG. WORK STATION) untersucht.
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(iii) Elektrophoretische
Analyse
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Das
Molekulargewicht des oben erhaltenen gereinigten monomeren Proteins
der vorliegenden Erfindung wurde durch SDS-PAGE unter nicht reduzierenden
Bedingungen zu einem Molekulargewicht von ca. 14 kDa bestimmt.
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Basierend
auf den durch (i), (ii) und (iii) bereitgestellten Ergebnissen wurde
festgestellt, dass das monomere Protein der vorliegenden Erfindung
ein monomeres Protein mit 119 Aminosäureresten ist, welches am N-Terminus
mit Pro beginnt, wie es in SEO ID NO:2 des Sequenzprotokolls gezeigt
ist.
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Beispiel 4
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Messung biologischer Aktivität
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Eine
Differenzierung induzierende Aktivität wurde unter Verwendung von
zwei kultivierten Zelllinien bewertet; ATDC5 (Riken Gene Bank, RCB
0565), um wie eine Knorpelzelle, welche aus einer Embryozelle aus Maus
abgeleitet ist, zu differenzieren und MC3T3-E1 (Riken Gene Bank,
RCB 1126) mit Eigenschaften wie die eines Osteoblasten abgeleitet
aus einer Maus, auf Grundlage der Bezugnahme auf alkalische Phosphatase fördernde
Aktivität
des Proteins. Das Ergebnis ist in 2 gezeigt.
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ATDC5
und MC3T3-E1 der Konzentration 10.000 Zellen pro 1 ml wurden in
5% fötales
Kälberserum enthaltendem
DF-Kulturmedium (Gibco Ltd.) bzw. 10% fötales Kälberserum enthaltendem MEM-α–-Medium (Gibco
Ltd.) suspendiert und zur Kultivierung bei 37°C für 3 Tage unter 5% CO2 in 24 Platten mit 1 ml pro Vertiefung beimpft.
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Anschließend wurden
die Zellen mit dem MEM-α–-Medium
ohne Serum gespült,
ein natürliches
Dimer oder ein monomeres Protein, welche stufenweise mit dem 0,3%
Kälberalbumin
enthaltendem MEM-α–-Medium verdünnt waren,
wurden mit 0,5 ml pro Vertiefung zugegeben, um die Differenzierungsinduktion
zu starten. Die Kultivierung wurde für 3 Tage durchgeführt und
die Zellen wurden zweimal mit PBS (20 mM Phosphatpufferlösung, 150
mM NaCl, pH 7,4) gewaschen und 250 μl zytolytische Lösung (0,2%
NP-40, 1 mM MgCl2) wurde zugegeben und man
ließ die
Ansätze
bei 37°C
für 2 h
stehen. Im Anschluss an diesen Schritt wurde das Gesamtvolumen der
die aufgebrochenen Zellen enthaltenden zytolytischen Lösung auf
ein Mikrogefäß überführt und
zur Verwendung seines Überstands
in einem Assay zentrifugiert (10.000 × g, 5 min).
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Eine
Enzymaktivität
wurde durch Beobachtung des Absorptionsanstiegs von p-Nitrophenol
(pNp) bei 405 nm gemessen, wobei es sich um das aus p-Nitrophenolphosphat
als Substrat mit einer Endkonzentration von 10 mM durch Lösen in einem
0,1 M Glycerinpuffer, pH 10,4, 1 mM ZuCl2,
und 1 mM MgCl2 abgeleitete Dissoziationsprodukt
handelt.
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Der
Absorptionsanstieg wurde für
40 min alle 2 min beobachtet und die alkalische Phosphatase fördernde
Aktivität
(μM pNp/min)
wurde auf Grundlage der Daten im linearen Bereich berechnet.
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Darüber hinaus
war die Proteinkonzentration des gleichen Überstands durch Verwendung
eines BCA Protein-Assay-Kits (Amersham Pharmacia Biotech) bekannt
und die alkalische Phosphataseaktivität pro Protein wurde durch nmol
pNp/min/mg Protein dargestellt.
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