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Die vorliegende Erfindung betrifft
DNA-Moleküle,
welche für
BMP-5-Proteine codieren (wobei BMP Knochen-morphogenes Protein ist),
welche die Fähigkeit
aufweisen, Knorpel- und/oder Knochenbildung herbeizuführen, und
Verfahren zu ihrem Erhalt. Diese Proteine können verwendet werden, um Knochen-
und/oder Knorpelbildung herbeizuführen und bei der Wundheilung
und Gewebereparatur.
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Insbesondere betrifft die vorliegende
Erfindung ein DNA-Molekül,
welches für
ein BMP-5-Protein codiert, welches aus der Nukleotid-Sequenz aus
Nukleotid # 1647 bis Nukleotid #2060 von Tabelle III besteht, oder
einer Nukleotid-Sequenz, welche zu den obigen Sequenzen degeneriert
ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls Vektoren, welche die obigen DNA-Moleküle in operativer Verbindung
mit einer Expressions-Steuerungssequenz dafür umfassen.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
Wirtszellen, welche mit besagten Vektoren transformiert sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen eines BMP-5-Proteins, bestehend
aus der Aminosäure-Sequenz
von Aminosäure
# 317 bis Aminosäure
# 454, wie in Tabelle III gezeigt, wobei das Verfahren die Schritte:
Züchten
der transformierten Wirtszelle, wie oben erwähnt, in einem geeigneten Kulturmedium
und Isolieren und Reinigen des Proteins aus dem Kulturmedium umfasst.
Das Protein wird ferner durch die Fähigkeit gekennzeichnet, Knorpel-
und/oder Knochenbildung zu demonstrieren, und durch die Fähigkeit,
dass 1 μg
des Proteins eine Bewertung von mindestens +2 im Rosen-modifizierten
Sampath-Reddi-Test
erreicht.
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WO90/11366 betrifft spezifische Proteine
der BMP (Bone Morphogenic Protein)-Familie mit der Bezeichnung BMP-5,
BMP-6 und BMP-7, welche die Fähigkeit
haben, Knorpel- und/oder Knochenbildung herbeizuführen.
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WO90/11366 offenbart die Aminosäure-Sequenzen
dieser Proteine, die entsprechenden DNA-Sequenzen und die Verwendung
dieser Proteine in pharmazeutischen Zusammensetzungen.
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WO90/11366 offenbart humane BMP-5
Proteine, welche im Wesentlichen frei von anderen Proteinen sind,
mit welchen sie zusammen hergestellt werden, welche die in Tabelle
III dargestellte Aminosäure-Sequenz von
Aminosäure
# 323 (Asn, Gln, Asn) bis Aminosäure
# 454 (endend mit Gly, Cys, His) umfasst. Diese Aminosäuresequenz
# 323 bis # 454 wird durch die DNA-Sequenz von Tabelle III von Nukleotid
# 1665 bis Nukleotid # 2060 codiert. Die Erfindung beschreibt die
in Tabelle III dargestellte Aminosäure-Sequenz von Aminosäure # 317
(Ala, Ala, Asn) bis Aminosäure
# 454 (endend mit Gly, Cys, His). Diese Aminosäuresequenz # 317 bis # 454
wird durch die DNA-Sequenz von Tabelle III von Nukleotid # 1647
bis Nukleotid # 2060 codiert.
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Das reife BMP-5 Dimer kann ferner
gekennzeichnet werden durch ein scheinbares Molekulargewicht von
etwa 28000–38000
Dalton, wie durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) bestimmt. Unter Reduktionsbedingungen in SDS-PAGE elektrophoretisiert
die reife Untereinheit mit einem Molekulargewicht von etwa 18000–22000 Dalton.
Diese Proteine sind in der Lage, Knorpel- und/oder Knochenbildung
zu stimulieren, zu fördern
oder auf andere Weise herbeizuführen.
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Die Erfindung offenbart ferner bovine
BMP-5 Proteine, welche die in Tabelle I darstellte Aminosäure-Sequenz
von #9 bis Aminosäure
# 140 umfassen. Die Aminosäure-Sequenz
von # 9 bis # 140 wird durch die DNA-Sequenz von Nukleotid # 32
bis # 427 von Tabelle I codiert. Diese Proteine können ferner
durch ein scheinbares Molekulargewicht von 28000–30000 Dalton gekennzeichnet
werden, wie durch Natriumdodecysulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) bestimmt. Unter Reduzierungsbedingungen in SDS-PAGE elektrophoretisiert
das Protein mit einem Molekulargewicht von etwa 14000–20000 Dalton.
Es wird erwogen, dass diese Proteine in der Lage sind, Knorpel-
und/oder Knochenbildung herbeizuführen.
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Humane BMP-5-Proteine können durch
Züchten
einer Zelle hergestellt werden, welche mit einer DNA-Sequenz transformiert
wurde, welche die Nukleotid-Sequenz enthält, welche gleich oder im Wesentlichen
gleich der Nukleotid-Sequenz ist, die in Tabelle III gezeigt wird,
umfassend Nukleotid #699 bis Nukleotid # 2060. BMP-5-Proteine, welche
die Aminosäure-Sequenz
umfassen, die gleich oder im Wesentlichen gleich der in Tabelle
III gezeigten von Aminosäure
#323 bis # 454 ist, werden gewonnen, isoliert und von dem Kulturmedium
gereinigt.
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Bovine Proteine können durch Züchten einer
Zelle hergestellt werden, welche mit einer DNA-Sequenz transformiert
wurde, welche die Nukleotid-Sequenz enthält, welche gleich oder im Wesentlichen
gleich der in Tabelle I gezeigten ist, umfassend Nukleotid # 8 bis
Nukleotid # 427 und Gewinnen und Reinigen eines Proteins aus dem
Kulturmedium, welches die Aminosäure-Sequenz
oder einen Teil davon enthält,
wie in Tabelle I gezeigt, umfassend Aminosäure # 9 bis Aminosäure # 140.
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Die Erfindung offenbart ferner ein
Verfahren, bei welchem die oben beschriebenen Proteine zum Erhalten
von verwandtem/-en humanen Protein(en) oder Knorpel- und/oder Knochenwachstums-Protein(en) von anderen
Säugern
genutzt werden. Solche Verfahren sind den Fachleuten der Gentechnik
bekannt. Ein Verfahren zum Erhalten solcher Proteine bezieht Nutzen
der humanen BMP-5 Codierungssequenz oder Teile davon von Nukleotid
# 699–#
2060 als Sonde zum Screenen von humanen genomischen und/oder cDNA-Bibliotheken
ein, um die humane genomische und/oder cDNA-Sequenz zu isolieren.
Zusätzliche
Verfahren, die nach Stand der Technik bekannt sind, können die
bovinen und humanen BMP-5-Proteine einsetzen, um andere Säugetier
BMP-5 Knorpel- und/oder Knochenbildungsproteine zu erhalten.
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Nach Identifizierung der Nukleotid-Sequenzen
werden die Proteine durch Züchten
einer Zelle hergestellt, transformiert mit der DNA, welche in dem
oben beschriebenen Verfahren identifiziert wurde, welche DNA unter
strengen Bedingungen zu der bovinen BMP-5 Nukleotid-Sequenz hybridisiert,
im Wesentlichen wie in Tabelle I gezeigt, oder zur humanen BMP-5
Nukleotid-Sequenz, im Wesentlichen wie in Tabelle III gezeigt, und welche
für ein
Protein codiert, welches Knorpel- und/oder Knochenbildungswirksamkeit
aufweist. Die exprimierten Proteine werden aus den Kulturmedien
gewonnen und gereinigt. Die gereinigten BMP-5-Proteine sind im Wesentlichen
frei von anderen proteinartigen Materialien, mit welchen sie zusammen
hergestellt werden, als auch von anderen Verunreinigungen. Die BMP-5-Proteine
sind durch die Fähigkeit
gekennzeichnet, die Bildung von Knorpel und/oder Knochen zu fördern, zu
stimulieren oder auf andere Weise herbeizuführen. Es wird ferner erwogen,
dass die Fähigkeit
dieser Proteine, die Bildung von Knorpel und/oder Knochen herbeizuführen, durch
die Fähigkeit
dargelegt werden kann, Knorpel- und/oder Knochenbildungswirksamkeit
in dem unten beschriebenen Rattenknochenbildungstest zu demonstrieren.
Es wird ferner erwogen, dass die hierin beschriebenen BMP-Proteine
Wirksamkeit in diesem Rattenknochenbildungstest bei einer Konzentration
von 10 μg–500 μg/ Gramm
Knochen demonstrieren können.
Insbesondere wird erwogen, dass diese Proteine durch die Fähigkeit
gekennzeichnet werden können,
dass 1 μg
des Proteins eine Bewertung von mindestens +2 in dem unten beschriebenen
Rattenknochenbildungstest unter Verwendung des entweder ursprünglichen
oder modifizierten Bewertungsverfahren erreicht.
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Die Erfindung offenbart ebenfalls
pharmazeutische Zusammensetzungen, welche eine therapeutisch wirksame
Menge eines BMP-5-Proteins
in einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel oder Träger enthalten.
Die Zusammensetzungen können
verwendet werden, um Knochen- und/oder Knorpelbildung herbeizuführen. Diese
Zusammensetzungen können
ebenfalls zur Wundheilung und Gewebereparatur verwendet werden. Weitere
Zusammensetzungen können
zusätzlich
zu einem BMP-5-Protein mindestens einen weiteren therapeutisch brauchbaren
Wirkstoff wie die als BMP-1, BMP-2A und -2B, BMP-3, BMP-6 und BMP-7
bezeichneten Proteine einschließen.
Diese Proteine können
in Zusammenarbeit oder vielleicht synergistisch miteinander wirken.
Weitere therapeutisch brauchbare Wirkstoffe können Wachstumsfaktoren einschließen, wie
Epidermiswachstumsfaktor (EGF), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF),
transformierende Wachstumsfaktoren (TGF-α und TGF-β) und von Blutplättchen abstammender
Wachstumsfaktor (PDGF).
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Die Zusammensetzungen können ebenfalls
eine passende Matrix einschließen,
zum Beispiel zur Abgabe und/oder als Support der Zusammensetzung
und/oder zum Vorsehen einer Oberfläche zur Knochen- und/oder Knorpelbildung.
Die Matrix kann langsame Freisetzung der BMP-5-Proteine und/oder
die passende Umgebung zur Präsentation
der BMP-5-Proteine vorsehen.
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Die Zusammensetzungen können zum
Behandeln einer Anzahl an Knochen- und/oder Knorpeldefekten und
Periodontalerkrankung eingesetzt werden. Sie können ebenfalls zum Behandeln
verschiedener Arten von Wunden und bei Gewebereparatur eingesetzt
werden. Diese Zusammensetzungen werden zum Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Menge eines hierin beschriebenen BMP-Proteins an einen
Patienten verwendet, der solcher Knochen- und/oder Knorpelbildung,
Wundheilung oder Gewebereparatur bedarf. Diese Verfahren können auch
die Verabreichung von hierin beschriebenem BMP-Pro tein zusammen
mit mindestens einem der „BMP"-Proteine mit sich
bringen, welche in den oben beschriebenen, zusammen besessenen Anmeldungen
offenbart werden. Zusätzlich
können
diese Zusammensetzungen ebenfalls andere Wachstumsfaktoren einschließlich EGF,
FGF, TGF-α ,
TGF-β und
PDGF einschließen.
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Auch werden DNA-Sequenzen offenbart,
welche für
Expression eines oben beschriebenen BMP-Proteins codieren. Solche
Sequenzen schließen
die Sequenz von Nukleotiden in einer 5' bis 3' Richtung ein, veranschaulicht in Tabelle
I oder Tabelle III, oder DNA-Sequenzen, welche unter strengen Bedingungen
mit der DNA-Sequenz von Tabelle I oder Tabelle III hybridisieren
und für
ein Protein codieren, welches die Fähigkeit zeigt, Knorpel- und/oder
Knochenbildung wie in dem unten beschriebenen Rattenknochenbildungstest
herbeizuführen.
Es wird erwogen, dass diese Proteine in diesem Test bei einer Konzentration
von 10 μg–500 μg/Gramm Knochen
Wirksamkeit zeigen können.
Insbesondere wird erwogen, dass diese Proteine die Fähigkeit
demonstrieren, dass 1 μg
des Proteins eine Bewertung von mindestens +2 in dem Rattenknochenbildungstest
unter Verwendung des entweder ursprünglichen oder modifizierten
Bewertungsverfahrens erreicht. Schließlich werden allele oder andere
Variationen der Sequenzen von Tabelle I und III, ob solche Nukleotidveränderungen
Veränderungen
in der Peptidsequenz ergeben oder nicht, ebenfalls offenbart.
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Ein weiterer Aspekt der Verbindung
sieht einen Vektor vor, welcher eine DNA-Sequenz wie oben beschrieben,
in operativer Verbindung mit einer Expressions-Steuerungssequenz
dafür enthält. Diese
Vektoren können
in einem neuartigen Verfahren zum Herstellen eines hierin beschriebenen
BMP-Proteins eingesetzt werden, bei welchem eine Zelllinie, transformiert
mit einer DNA-Sequenz,
welche Expression eines hierin beschriebenen BMP-Proteins steuert,
in operativer Verbindung mit einer Expressions-Steuerungssequenz dafür, in einem
geeigneten Kulturmedium gezüchtet
wird und ein hierin beschriebenes Protein daraus gewonnen und gereinigt
wird. Dieses Verfahren kann eine Anzahl an bekannten Zellen, sowohl
prokaryontische, als auch eukaryontische, als Wirtszellen zur Expression
des Polypeptids einsetzen. Die gewonnenen BMP-Proteine werden gereinigt,
indem sie von anderen proteinartigen Substanzen, mit welchen sie
zusammen hergestellt werden, als auch von anderen Verunreinigungen
isoliert werden.
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Weitere Aspekte und Vorteile der
vorliegenden Erfindung werden bei Erwägung der folgenden detaillierten
Beschreibung und bevorzugten Ausführungsformen davon offensichtlich
werden.
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Gereinigte humane BMP-5-Proteine
werden durch Züchten
einer Wirtszelle, transformiert mit der DNA-Sequenz von Tabelle
III hergestellt. Die exprimierten BMP-5-Proteine werden aus den
Kulturmedien isoliert und gereinigt. Die gereinigten humanen BMP-5-Proteine sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie aus einer Aminosäure-Sequenz bestehen, wie in
Tabelle III von Aminosäure
# 317 oder # 323 bis # 454 gezeigt. Diese gereinigten BMP-5 humanen
Knorpel-/Knochenproteine können
durch Züchten
einer Wirtszelle, transformiert mit einer DNA-Sequenz hergestellt
werden, welche die DNA-Sequenz wie in Tabelle III von Nukleotid
# 699 bis Nukleotid # 2060 umfasst, oder im Wesentlichen homologe
Sequenzen, welche an eine heterologe Steuerungskontrollsequenz operativ
gebunden sind, und Gewinnen und Reinigen eines Proteins aus dem
Kulturmedium, welches aus der Aminosäure-Sequenz wie in Tabelle
III gezeigt von Aminosäure
# 317 oder # 323 bis Aminosäure
# 454 besteht.
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Die Erfindung sieht die DNA-Sequenz
vor, welche aus den Nukleotiden besteht, welche für Aminosäuren # 317 – # 454
von Tabelle III codieren. BMP-5-Proteine können daher durch Züchten einer
Wirtszelle, transformiert mit einer DNA-Sequenz hergestellt werden,
bestehend aus der DNA-Sequenz, wie in Tabelle III gezeigt, von Nukleotid
# 1647 bis Nukleotid # 2060, operativ gebunden an eine heterologe
Steuerungskontrollsequenz und Gewinnen und Reinigen eines Proteins
aus dem Kulturmedium, welches aus der wie in Tabelle III gezeigten
Aminosäure-Sequenz
von Aminosäure
# 317 bis Aminosäure
# 454 besteht. Die gereinigten humanen BMP-5-Proteine sind im Wesentlichen
frei von anderen proteinartigen Materialien, mit welchen sie zusammen
hergestellt werden, als auch von anderen Verunreinigungen.
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Gereinigte BMP-5 bovine Knorpel-/Knochenproteine
werden durch Züchten
einer Wirtszelle, transformiert mit einer DNA-Sequenz hergestellt,
welche die DNA-Sequenz wie in Tabelle I gezeigt von Nukleotid #
8 bis Nukleotid # 578 umfasst, oder im Wesentlichen homologe Sequenzen,
und Gewinnen und Reinigen eines Proteins aus dem Kulturmedium, welches
die Aminosäure-Sequenz wie
in Tabelle I gezeigt von Aminosäure
# 9 bis Aminosäure
# 140 oder eine im Wesentlichen homologe Sequenz umfasst. Die gereinigten
BMP-5 bovinen Proteine sind im Wesentlichen frei von anderen proteinartigen
Materialien, mit welchen sie zusammen hergestellt werden, als auch
von anderen Verunreinigungen.
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BMP-5-Proteine werden ferner durch
die Fähigkeit
gekennzeichnet, Knorpel- und/oder Knochenbildungswirksamkeit zu
zeigen. Diese Wirksamkeit kann zum Beispiel im Rattenknochenbildungstest
wie in Beispiel III beschrieben demonstriert werden. Es wird ferner
erwogen, dass diese Proteine Wirksamkeit in dem Test bei einer Konzentration
von 10 μg–500 μg/Gramm gebildetem
Knochen demonstrieren. Die Proteine können ferner durch die Fähigkeit
gekennzeichnet werden, dass 1 μg
des Proteins eine Bewertung von mindestens +2 in diesem Test unter
Verwendung des entweder ursprünglichen
oder modifizierten, unten beschriebenen Bewertungsverfahrens erreicht.
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Das reife BMP-5-Dimer kann ferner
durch ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 28000–38000 Dalton
gekennzeichnet werden, wie durch Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) bestimmt. Unter Reduktionsbedingungen in SDS-PAGE elektrophoretisiert
die reife Untereinheit mit einem Molekulargewicht von etwa 18000–22000 Dalton.
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Die hierin offenbarten Proteine schließen ebenfalls
Faktoren ein, welche durch die Sequenzen ähnlich denen von Tabelle I
und Tabelle III codiert werden, aber in welchen Modifikationen natürlich vorgesehen
(z. B. allele Variationen in der Nukleotid-Sequenz, welche Aminosäureveränderungen
in dem Polypeptid ergeben können)
oder absichtlich konstruiert werden. Ähnlich werden synthetische
Polypeptide, welche ganz oder teilweise kontinuierliche Sequenzen
des Aminosäurerückstands
von Tabelle I oder Tabelle III duplizieren, in der Beschreibung
offenbart. Diese Sequenzen können
durch Teilen von primären,
sekundären
oder tertiären
strukturellen und übereinstimmenden
Merkmalen mit anderen Knorpel-/Knochenproteinen der Erfindung, damit
gemeinsame biologische Knochen- und/oder Knorpelwachstumsfaktoreigenschaften
besitzen. So können
sie als biologisch wirksame Substitute für natürlich auftretende Proteine
in therapeutischen Verfahren eingesetzt werden.
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Andere spezifische Mutationen der
Sequenzen der hierin be schriebenen BMP-Proteine können Modifikationen
einer Glykosylierungsstelle einbeziehen. Diese Modifikation kann
O-gebundene oder N-gebundene Glykosylierungsstellen einbeziehen.
Zum Beispiel ergibt die Abwesenheit von Glykosylierung oder nur
teilweiser Glykosylierung an Asparagin-gebundenen Glykosylierungsstellen
Aminosäuresubstitution
oder Deletion an jeder Asparagingebundenen Glykosylierungs-Erkennungsstelle,
welche in der Sequenz der hierin beschriebenen BMP-Proteine vorhanden
ist, zum Beispiel wie in Tabelle I oder Tabelle III gezeigt. Die
Asparagin-gebundenen Glykosylierungs-Erkennungsstellen umfassen
Tripeptid-Sequenzen, welche durch passende zelluläre Glykosylierungsenzyme
spezifisch erkannt werden. Diese Tripeptid-Sequenzen sind entweder
Asparagin-X-Threonin oder Asparagin-X-Serin, wobei X üblicherweise
eine Aminosäure
ist. Eine Vielfalt an Aminosäuresubstitutionen
oder Deletionen an einer oder beiden der ersten oder dritten Aminosäurepositionen
einer Glykosylierungs-Erkennungsstelle (und/oder Aminosäuredeletion
an der zweiten Position) ergibt Nicht-Glykosylierung an der modifizierten
Tripeptid-Sequenz.
Expression von solchen veränderten
Nukleotidsequenzen erzeugt Varianten, welche an der Stelle nicht
glycosyliert sind.
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Die neuartigen DNA-Sequenzen sind
frei von Verbindung mit DNA-Sequenzen, welche für andere proteinartige Materialien
codieren, und codieren an Expression für die hierin beschriebenen
BMP-Proteine. Diese DNA-Sequenzen schließe jene ein, welche in Tabelle
I und III in einer 5'-
nach 3'-Richtung
dargestellt werden. Ferner werden jene Sequenzen beschrieben, welche
unter strengen Hybridisierungsbedingungen [siehe T. Maniatis et
al, Molecular Cloning (A Laboratory Manual), Cold Spring Harbor
Laboratory (1982), Seiten 387 bis 389] zu der DNA-Sequenz von Tabelle
I oder Tabelle III hybridisieren und Knorpel- und/oder Knochenbildungswirksamkeit
in dem Rattenknochenbildungstest demonstrieren. Ein Beispiel für solch
eine strenge Hybridisierungsbedingung ist Hybridisierung bei 4 × SSC bei
65°C, gefolgt
von Waschen in 0,1 × SCC
bei 65°C
für eine Stunde.
Alternativ ist eine exemplarische strenge Hybridisierungsbedingung
in 50% Formamid, 4 × SCC
bei 42°C.
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Ähnlich
codieren DNA-Sequenzen, welche für
Proteine codieren, ähnlich
dem Protein, codiert durch die Sequenz von Tabelle I oder Tabelle
III, aber welche sich aufgrund von Degenerationen des genetischen Codes
oder allelen Variationen (natürlich
vorkommenden Basen-Veränderungen
in der Art-Population, welche eine Aminosäureveränderung ergeben können oder
nicht) in der Codon-Sequenz
unterscheiden, ebenfalls für die
hierin beschriebenen BMP-Proteine. Die DNA-Sequenzen von Tabelle
I und Tabelle III können
Variationen enthalten, welche durch Punktmutationen oder durch herbeigeführte Mutationen
(einschließlich
Insertion, Deletion und Substitution) verursacht werden, um die
Wirksamkeit, Halbwertszeit oder Herstellung der dadurch codierten
Polypeptide zu erhöhen.
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In einem weiteren Aspekt offenbart
die Erfindung ein Verfahren zum Erhalten verwandter humaner Proteine
oder anderer Säugetier-BMP-5-Proteine.
Ein Verfahren zum Erhalten solcher Proteine bringt zum Beispiel
Nutzung der hierin offenbarten humanen BMP-5-Codierungssequenz zum Sondieren einer
humanen genomischen Bibliothek unter Verwendung von Standardtechniken
für das
humane Gen oder Fragmente davon mit sich. So identifizierte Sequenzen
können
ebenfalls als Sonden verwendet werden, um eine humane Zelllinie
oder Gewebe zu identifizieren, welche das analoge Knorpel-/Knochenprotein
synthetisiert. Eine cDNA-Bibliothek wird mit Sonden synthetisiert
und gescreent, welche von den humanen oder bovinen Codierungssequenzen
abgeleitet werden. Die so identifizierte humane Sequenz wird in
eine Wirtszelle transformiert, die Wirtszelle wird gezüchtet und
das Protein aus dem Kulturmedium gewonnen, isoliert und gereinigt.
Vom gereinigten Protein wird vorausgesagt, dass es Knorpel- und/oder
Knochenbildungswirksamkeit im Rattenknochenbildungstest von Beispiel
III aufweist.
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Die vorliegende Erfindung offenbart
ein neuartiges Verfahren zum Herstellen der hierin beschriebenen BMP-Proteine.
Dieses Verfahren bezieht Züchten
einer geeigneten Zelllinie ein, welche mit einer DNA-Sequenz transformiert
worden ist, welche für
Expression eines hierin beschriebenen BMP-Proteins codiert, unter der
Kontrolle von bekannten Steuerungssequenzen. Steuerungssequenzen
schließen
Promotorfragmente, Terminatorfragmente und andere geeignete Sequenzen
ein, welche die Expression des Proteins in einer passenden Wirtszelle
steuern. Verfahren zum Züchten
geeigneter Zelllinien sind innerhalb der Fähigkeit nach Stand der Technik.
Die transformierten Zellen werden gezüchtet und die da durch exprimierten
BMP-5-Proteine werden unter Verwendung von den Fachleuten bekannten
Reinigungsverfahren aus dem Kulturmedium gewonnen und gereinigt.
Die gereinigten BMP-5-Proteine sind im Wesentlichen frei von anderen
proteinartigen Substanzen, mit welchen sie zusammen hergestellt
werden, als auch von anderen Verunreinigungen. Gereinigte BMP-5-Proteine
sind im Wesentlichen frei von Substanzen, mit welchen die hierin
beschriebenen BMP-Proteine
in der Natur vorkommen.
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Geeignete Zellen oder Zelllinien
können
Säugetierzellen
wie Eierstockzellen von Chinesischen Hamstern (CHO) sein. Die Wahl
von geeigneten Säugetier-Wirtszellen
und Verfahren zur Transformation, Züchtung, Amplifikation, Screenen
und Produktherstellung und Reinigung sind nach Stand der Technik
bekannt. Siehe z. B. Gething und Sambrook, Nature, 293: 620–625 (1981)
oder alternativ Kaufman et al, Mol. Cell. Biol., 5(7): 1750–1759 (1985)
oder Howley et al, US-Patent 4419446. Andere geeignete Zelllinien
sind die Affen COS-1-Zelllinie und die CV-1-Zelllinie.
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Bakterielle Zellen können ebenfalls
geeignete Wirte sein. Zum Beispiel sind die verschiedenen Stämme von
E. coli (z. B. HB101, MC1061) als Wirtszellen im Bereich der Biotechnologie
gut bekannt. Verschiedene Stämme
von B. subtilis, Pseudomonas, anderen Bazillen und ähnlichem
können
ebenfalls in diesem Verfahren eingesetzt werden.
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Viele Stämme von Hefezellen sind den
Fachleuten bekannt und können
ebenfalls als Wirtszellen zur Expression der hierin beschriebenen
BMP-Polypeptide verfügbar
sein. Zusätzlich
können,
wo gewünscht,
Insektenzellen als Wirtszellen in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung genutzt werden. Siehe z. B. Miller et al., Genetic Engineering,
8: 277–298
(Plenus Press 1986) und darin zitierte Verweise.
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Die vorliegende Erfindung offenbart
Vektoren zur Verwendung in dem Expressionsverfahren der hierin beschriebenen
BMP-Proteine. Die Vektoren enthalten die oben beschriebenen neuartigen
DNA-Sequenzen, welche für
die hierin beschriebenen BMP-Knorpel- /Knochenproteine codieren. Zusätzlich enthalten
die Vektoren ebenfalls passende Expressionskontrollsequenzen, welche
Expression der Proteinsequenzen erlauben. Alternativ können die
Vektoren gestutzte oder modifizierte Sequenzen wie oben beschrieben
einschließen, welche
brauchbar bei der Herstellung der hierin beschriebenen BMP-Proteine
sind. Die Vektoren können
in dem Verfahren des Transformierens der Zelllinien eingesetzt werden
und enthalten ausgewählte
Steuerungssequenzen in operativer Verbindung mit den DNA-codierenden
Sequenzen, welche in der Lage sind, die Replikation und Expression
dafür in
ausgewählten
Wirtszellen zu steuern. Brauchbare Steuerungssequenzen für solche
Vektoren sind den Fachleuten bekannt und können je nach gewählter Wirtszelle
ausgewählt
werden. Solch eine Selektion ist Routine und bildet keinen Teil
der vorliegenden Erfindung. Mit solchen Vektoren transformierte
Wirtszellen und Nachkommen davon zur Verwendung beim Herstellen
von Knorpel-/Knochenproteinen werden ebenfalls durch die Beschreibung
umfasst.
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Ein Fachmann kann Säugetier-Expressionsvektoren
durch Einsetzen der hierin beschriebenen BMP-DNA-Sequenzen und bekannter
Vektoren konstruieren, wie pCD [Okayama et al., Mol. Cell. Biol.,
2: 161–170
(1982)] und pJL3, pJL4 [Gough et al., EMBO J., 4: 645–653 (1985)].
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Ähnlich
könnte
ein Fachmann die hierin beschriebenen BMP-Sequenzen manipulieren
durch Eliminieren oder Ersetzen der Säugetier-Steuerungssequenzen,
welche die codierende Sequenz flankieren, durch bakterielle Sequenzen,
um bakterielle Vektoren zur intrazellulären oder extrazellulären Expression
durch bakterielle Zellen zu erzeugen. Zum Beispiel könnte die
Codierungssequenz weiter manipuliert werden (z. B. an andere bekannte
Linker ligatiert oder durch Deletieren von nicht-codierenden Sequenzen
davon oder Verändern
von Nukleotiden darin durch andere bekannte Techniken). Die modifizierte
Codierungssequenz könnte dann
in einen bekannten bakteriellen Vektor unter Verwendung von Verfahren
insertiert werden, wie in T. Taniguchi et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 77: 5230–5233
(1980) beschrieben. Dieser exemplarische bakterielle Vektor könnte dann
in bakterielle Wirtszellen transformiert und ein hierin beschriebenes
BMP-Protein dadurch exprimiert werden. Für eine Strategie zum Herstellen
von extrazellulärer
Expression eines hierin beschriebenen BMP-Knorpel- und/oder Knochenproteins
in bakteriellen Zellen siehe z. B. Europäische Patentanmeldung EPA 177343.
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Ähnliche
Manipulationen können
zur Konstruktion eines Insektenvektors durchgeführt werden [Siehe z. B. Verfahren,
beschrieben in veröffentlichter
Europäischer
Patentanmeldung 155476] zur Expression in Insektenzellen. Ein Hefevektor
könnte
ebenfalls unter Einsatz von Hefe-Steuerungssequenzen zur intrazellulären oder
extrazellulären
Expression der hierin beschriebenen BMP-Faktoren durch Hefezellen konstruiert
werden. [Siehe z. B. Verfahren, beschrieben in veröffentlichter
PCT-Anmeldung WO86/00639 und Europäische Patentanmeldung EPA 123289].
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Ein Verfahren zum Herstellen von
hohen Graden eines hierin beschriebenen BMP-Proteins aus Säugetierzellen
bezieht die Konstruktion von Zellen ein, welche multiple Kopien
des heterologen Gens enthalten, welches für hierin beschriebene BMP-Proteine
codiert. Das heterologe Gen kann mit einem amplifizierbaren Marker
verbunden werden, zum Beispiel dem Dihydrofolat-Reduktase (DHFR)-Gen,
für welches
Zellen, welche erhöhte
Genkopien enthalten, zur Propagierung in steigenden Konzentrationen
von Methotrexat (MTX) gemäß den Verfahren
von Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol., 159: 601–629 (1982) selektiert werden
können.
Diese Herangehensweise kann mit einer Anzahl an unterschiedlichen
Zelltypen eingesetzt werden.
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Zum Beispiel kann ein Plasmid, welches
eine DNA-Sequenz für
ein hierin beschriebenes BMP-Protein in operativer Verbindung mit
anderen Plasmid-Sequenzen enthält,
welche Expression dafür
ermöglichen,
und das DHFR Expressionsplasmid pAdA26SV(A)3 [Kaufman und Sharp,
Mol. Cell. Biol., 2: 1304 (1982)] durch Calciumphosphat-Copräzipitierung
und Transfektion, Elektroporation oder Protoplast-Fusion in DHFR-defiziente
CHO-Zellen, DUKX-BII co-eingeführt
werden. DHFR-exprimierende Transformanten werden zum Wachstum in
Alpha-Medien mit dialysiertem fötalen
Kalbserum selektiert und nachfolgend für Amplifikation durch Wachstum
in steigenden Konzentrationen von MTX (aufeinander folgende Schritte
in 0,02, 0,2, 1,0 und 5 uM MTX) selektiert, wie in Kaufman et al.,
Mol Cell Biol., 5: 1750 (1983) beschrieben. Proteinexpression sollte
mit steigenden Graden an MTX-Resistenz steigen. Transformanten werden
geklont und die hierin beschriebenen BMP-Proteine werden aus dem
Kulturmedium gewonnen, isoliert und gereinigt. Kennzeichnung von
exprimierten Proteinen kann unter Verwendung von Standardtechniken
durchgeführt
werden. Zum Beispiel kann die Kennzeichnung Pulsmarkierung mit [35S] Methionin oder Cystein oder Polyacrylamidgel-Elektrophorese
einschließen.
Biologisch wirksame Proteinexpression wird durch den in Beispiel III
beschriebenen Rosen-modifizierten Sampath-Reddi Rattenknochenbildungstest überwacht.
Es kann ähnlichen
Verfahren gefolgt werden, um andere verwandte Proteine herzustellen.
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Ein hierin beschriebenes BMP-Protein,
welches Knorpel- und/ oder Knochenbildung unter Verhältnissen
herbeiführt,
wo Knochen- und/oder
Knorpel normalerweise nicht gebildet wird, findet Anwendung beim Heilen
von Knochenfrakturen und Knorpeldefekten in Menschen und anderen
Tieren. Solch ein Präparat,
welches ein hierin beschriebenes BMP-Protein einsetzt, kann prophylaktische
Verwendung in geschlossener, als auch offener Frakturreduktion finden
und auch in der verbesserten Fixierung von künstlichen Gelenken. De novo-Knochenbildung,
herbeigeführt
durch einen osteogenen Wirkstoff, trägt zur Reparatur von kongenitalen, Trauma-induzierten
oder durch onkologische Resektion induzierten kranio-facialen Defekten
bei und ist auch in der kosmetischplastischen Chirurgie brauchbar.
Ein hierin beschriebenes BMP-Protein
kann bei der Behandlung von Periodontal-erkrankung und bei anderen
Zahn-Reparaturverfahren verwendet werden. Solche Wirkstoffe können eine
Umgebung vorsehen, um Knochen-bildende Zellen anzuziehen, Wachstum
von Knochen-bildenden Zellen zu stimulieren oder Differentiation
von Progenitoren von Knochenbildenden Zellen herbeizuführen. Eine
Vielfalt an osteogenen, Knorpel-herbeiführenden und Knochen-herbeiführenden
Faktoren ist beschrieben worden. Siehe z. B. Europäische Patentanmeldungen
148155 und 169016 für
deren Diskussion.
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Die hierin beschriebenen BMP-Proteine
können
auch in Wundheilung und verwandter Gewebereparatur verwendet werden.
Die Wundarten schließen
ein, aber sind nicht beschränkt
auf Verbrennungen, Schnitte und Geschwüre. (Siehe z. B. PCT-Veröffentlichung
WO84/01106 für
die Diskussion von Wundheilung und verwandter Gewebereparatur).
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Die Erfindung offenbart eine therapeutische
Zusammensetzung zum Reparieren von Frakturen und anderen Zuständen bezogen
auf Knochen- und/oder Knorpeldefekte oder Periodontalerkrankungen.
Zusätzlich
offenbart die Erfindung therapeutische Zusammensetzungen zur Wundheilung
und Gewebereparatur. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch
wirksame Menge von mindestens einem der BMP-5-Proteine in Vermischung
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel, Träger oder Matrix.
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Es wird erwartet, dass die hierin
beschriebenen BMP-Proteine in Zusammenarbeit mit oder vielleicht synergistisch
miteinander oder mit anderen verwandten Proteinen und Wachstumsfaktoren
wirken können. Therapeutische
Zusammensetzungen umfassen daher ein oder mehrere der hierin beschriebenen
BMP-Proteine. Weitere therapeutische Zusammensetzungen umfassen
daher eine therapeutische Menge von mindestens einem hierin beschriebenen
BMP-Protein mit einer therapeutischen Menge von mindestens einem
der anderen „BMP"-Proteine, BMP-1,
BMP-2 (BMP-2A, BMP-2 Klasse I), BMP-3, BMP-4 (BMP-2B, BMP-2 Klasse II),
BMP-6 und BMR-7, welche in den oben beschriebenen gemeinsam besessenen
und anhängigen
US-Anmeldungen offenbart werden. Solche Zusammensetzungen können hierin
beschriebene BMP-Proteine umfassen, oder Teile davon in Kombination
mit den oben erwähnten „BMP"-Proteinen oder Teilen
davon. Solch eine Kombination kann einzelne getrennte Moleküle von jedem
der Proteine oder Heteromoleküle
umfassen, wie durch Teile der jeweiligen Proteine gebildete Heterodimere.
Zum Beispiel kann eine Zusammensetzung ein hierin beschriebenes
BMP-Protein oder einen Teil davon, verbunden mit einem Teil eines „BMP"-Proteins umfassen,
um ein Heteromolekül
zu bilden.
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Weitere therapeutische Zusammensetzungen
umfassen die hierin beschriebenen BMP-Proteine oder Teile davon
in Kombination mit weiteren Wirkstoffen, welche zur Behandlung des
fraglichen Knochen- und/oder Knorpeldefekts, der Wunde oder des
Gewebes zuträglich
sind. Diese Wirkstoffe schließen
verschiedene Wachstumsfaktoren wie epidermalen Wachstumsfaktor (EGF),
Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF), von Blutplättchen abgeleiteten Wachstumsfaktor
(PDGF), transformierende Wachstumsfaktoren (TGF-α und TGF-β), k-Fibroblastenwachstumsfaktoren
(kFGF), Parathormon (PTH), Leukämie
hemmenden Faktor (LIP/HILDA DIA) und Insulinähnliche Wachstumsfaktoren (IGF-I
und IFG-II) ein. Teile dieser Wirkstoffe können ebenfalls in den therapeutischen
Zusammensetzungen verwendet werden.
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Die Herstellung und Formulierung
solcher physiologisch annehmbarer Proteinzusammensetzungen mit gebührender
Berücksichtigung
von pH, Isotonie, Stabilität
und Ähnlichem
liegt innerhalb der Fähigkeiten nach
Stand der Technik. Die therapeutischen Zusammensetzungen sind ebenfalls
gegenwärtig
wertvoll für
veterinäre
Anwendungen aufgrund des offensichtlichen Fehlens von Arten-Spezifität bei Knorpel-
und Knochenwachstumsfaktorproteinen. Haustiere und Vollblutpferde
sind zusätzlich
zu Menschen erwünschte
Patienten für
solche Behandlung mit den hierin beschriebenen BMP-Proteinen.
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Die Zusammensetzung wird topisch,
systemisch oder lokal als Implantat oder Vorrichtung verabreicht. Bei
der Verabreichung hat die therapeutische Zusammensetzung selbstverständlich eine
Pyrogen-freie, physiologisch annehmbare Form. Ferner kann die Zusammensetzung
wünschenswerterweise
eingekapselt sein oder in einer viskosen Form zur Abgabe an die
Stelle des Knorpel- und/ oder Knochen- oder Gewebeschadens injiziert
werden. Topische Verabreichung kann für Wundheilung und Gewebereparatur
geeignet sein. Vorzugsweise würde
die Zusammensetzung für
Knochen- und/ oder Knorpelbildung eine Matrix einschließen, welche in
der Lage ist, die hierin beschriebenen BMP-Knorpel-/Knochenproteine
an die Stelle des Knochen- und/oder Knorpelschadens abzugeben, eine
Struktur für
den sich entwickelnden Knochen oder Knorpel vorzusehen und optimalerweise
in der Lage sein, in den Körper
resorbiert zu werden. Die Matrix kann langsame Abgabe der BMP-Proteine
oder anderer Faktoren vorsehen, welche durch die Zusammensetzung
umfasst werden. Solche Matrizes können aus Materialien gebildet
werden, welche gegenwärtig
für andere
implantierte medizinische Anwendungen in Gebrauch sind.
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Die Wahl des Matrixmaterials basiert
auf biologischer Kompatibilität,
biologischer Abbaubarkeit, mechanischen Eigenschaften, kosmetischer
Erscheinung und Interface-Eigenschaften. Die besondere Anwendung
der Zusammensetzungen wird die passende Formulierung definieren.
Potentielle Matrizes für
die Zusammensetzungen können
biologisch abbaubar sein und als Calciumsulfat, Tricalciumphosphat,
Hydroxyapatit, Polymilchsäure
und Polyanhydride chemisch definiert werden. Weitere potentielle
Materialien sind biologisch abbaubar und biologisch gut definiert,
wie Knochen- oder Hautkollagen. Weitere Matrizes setzen sich aus
reinen Proteinen oder extrazellulären Matrixbestandteilen zusammen.
Weitere potentielle Matrizes sind nicht biologisch abbaubar und
chemisch definiert, wie gesintertes Hydroxyapatit, Bioglas, Aluminate
oder andere Keramiken. Matrizes können aus Kombinationen von
allen der oben erwähnten
Materialtypen zusammengesetzt sein, wie Polymilchsäure und
Hydroxyapatit oder Kollagen und Tricalci umphosphat. Die biologischen
Keramiken können
in der Zusammensetzung, wie in Calciumaluminatphosphat und der Verarbeitung
verändert
werden, um Porengröße, Partikelgröße, Partikelform
und biologische Abbaubarkeit zu verändern.
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Der Dosierungsplan wird durch den
behandelnden Arzt unter Erwägung
verschiedener Faktoren bestimmt werden, welche die Wirkung der hierin
beschriebenen BMP-Proteine modifizieren. Faktoren, welche die Wirkung
der hierin beschriebenen BMP-Proteine modifizieren können, schließen die
Menge an zu bildendem Knochengewicht, die Stelle der Knochenschädigung,
den Zustand des geschädigten
Knochens, die Größe einer
Wunde, die Art des geschädigten
Gewebes, das Alter, Geschlecht und die Diät des Patienten, die Schwere einer
Infektion, die Zeit der Verabreichung und weitere klinische Faktoren
ein. Die Dosierung kann mit dem Typ der bei der Rekonstitution verwendeten
Matrix und dem Typ oder den Typen der in der Zusammensetzung vorhandenen
Knochen- und/oder
Knorpelproteine variieren. Die Zugabe weiterer bekannter Wachstumsfaktoren wie
EGF, PDGF; TGF-α,
TGF-β und
IGF-I zur Endzusammensetzung kann ebenfalls die Dosierung beeinflussen.
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Der Fortschritt kann durch periodische
Bewertung von Knorpel- und/oder Knochenwachstum und/oder Reparatur überwacht
werden. Der Fortschritt kann zum Beispiel unter Verwendung von Röntgenstrahlen,
histomorphometrischen Bestimmungen und Tetracyclin-Markierung überwacht
werden.
-
Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Praxis der vorliegenden Erfindung beim Gewinnen und Kennzeichnen
von bovinen Knorpel- und/oder Knochenproteinen und Einsetzen dieser
Proteine, um das/die entsprechende(n) menschliche(n) Protein oder
Proteine zu gewinnen und beim Exprimieren der Proteine durch Rekombinant-Techniken.
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BEISPIEL I
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Isolierung von bovinem
Knorpel/Knochen-herbeiführenden
Protein
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Zermahlenes Rinderknochenpulver (20–120 Maschenzahl,
Helitrex) wird gemäß den Verfahren
von M. R. Urist et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 70: 3511 (1973)
mit Eliminierung von einigen Extraktionsschritten wie unten ausgewiesen
hergestellt. Zehn kg des zermahlenen Pulvers werden in aufeinander
folgenden Wechseln von 0,6 N HCl bei 4°C über einen Zeitraum von 48 Stunden
mit kräftigem
Rühren
entmineralisiert. Die sich ergebende Suspension wird für 16 Stunden
bei 4°C
mit 50 Litern von 2 M CaCl2 und 10 mM Ethylendiamin-Tetraessigsäure [EDTA]
extrahiert und gefolgt von Extraktion für 4 Stunden in 50 Litern von
0,5 M EDTA. Der Rückstand
wird drei Mal mit destilliertem Wasser gewaschen, bevor er in 20
Litern von 4 M Guanidin-hydrochlorid [GuCl], 20 mM Tris (pH 7,4),
1 mM N-Ethylmaleimid, 1 mM Iodacetamid, 1 mM Phenylmethylsulfonyl-Fluor,
wie in Clin. Orthop. Rel. Res., 171: 213 (1982) beschrieben, resuspendiert
wird. Nach 16 bis 20 Stunden wird der Flüssigkeitsüberstand entfernt und durch
weitere 10 Liter GuCl-Puffer
ersetzt. Der Rückstand
wird für
weitere 24 Stunden extrahiert.
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Die rohen GuCl-Extrakte werden vereinigt,
auf das etwa 20-Fache
an einem Pellicon-Apparat mit einer 10000 Molekulargewicht Cut-off-Membran
konzentriert und dann in 50 mM Tris, 0,1 M NaCl, 6 M Harnstoff (pH 7,2),
dem Ausgangspuffer für
die erste Säule
dialysiert. Nach gründlicher
Dialyse wird das Protein auf eine 4 Liter DEAE-Cellulosesäule geladen
und die ungebundenen Fraktionen werden gesammelt.
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Die ungebundenen Fraktionen werden
konzentriert und gegen 50 mM NaAc, 50 mM NaCl (pH 4,6) in 6 M Harnstoff
dialysiert. Die ungebundenen Fraktionen werden auf eine Carboxymethyl-Cellulosesäule angewendet.
Nicht an die Säule
gebundenes Protein wird durch gründliches
Waschen mit Ausgangspuffer entfernt und das Material, welches Protein
mit Knochen- und/oder Knorpelbildungswirksamkeit enthält, wie
durch den Rosen-modifizierten Sampath-Reddi-Test gemessen (beschrieben in
Beispiel III unten), wird durch 50 mM NaAc, 0,25 mM NaCl, 6 M Harnstoff
(pH 4,6) von der Säule
desorbiert. Das Protein aus dieser Schritt-Elution wird 20- bis
40-fach konzentriert, dann 5 Mal mit 80 mM KPO4,
6 M Harnstoff (pH 6,0) verdünnt.
Der pH der Lösung
wird mit 500 mM K2HPO4 auf
6,0 angepasst. Die Probe wird an einer Hydroxylapatit-Säule (LKB) angewendet, äquilibriert
in 80 mM KPO4, 6 M Harnstoff (pH 6,0), und
alles ungebundene Protein wird durch Waschen der Säule mit
dem gleichen Puffer entfernt. Protein mit Knochen- und/oder Knorpelbildungswirksamkeit wird
mit 100 mM KPO4 (pH 7,4) und 6 M Harnstoff
eluiert.
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Das Protein wird etwa 10-fach konzentriert
und festes NaCl wird zu einer Endkonzentration von 0,15 M zugegeben.
Dieses Mate rial wird auf eine Heparin-Sepharose-Säule, äquilibriert
in 50 mM KPO4, 150 mM NaCl, 6 M Harnstoff
(pH 7,4) angewendet. Nach gründlichem
Waschen der Säule
mit Ausgangspuffer wird ein Protein mit Knochen- und/oder Knorpel-herbeiführender
Wirksamkeit durch 50 mM KPO4, 700 mM NaCl,
6 M Harnstoff (pH 7,4) eluiert. Diese Fraktion wird zu einem minimalen
Volumen konzentriert und 0,4 ml Aliquoten werden an Superose 6-
und Superose 12-Säulen
angewendet, welche in Serie verbunden sind, äquilibriert mit 4 M GuCl, 20
mM Tris (pH 7,2) und die Säulen
werden bei einer Fließgeschwindigkeit
von 0,25 ml/Min. entwickelt. Das Protein, welches Knochen- und/oder
Knorpel-herbeiführende
Wirksamkeit zeigt, entspricht einem etwa 30000 Dalton-Protein.
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Die obigen Fraktionen aus den Superose-Säulen werden
gepoolt, gegen 50 mM NaAC, 6 M Harnstoff (pH 4,6) dialysiert und
an einer Pharmacia MonoS HR-Säule
angewendet. Die Säule
wird mit einem Gradienten zu 1,0 M NaCl, 50 mM NaAc, 6 M Harnstoff
(pH 4,6) entwickelt. Wirksame Knochen- und/oder Knorpelbildungsfraktionen
werden gepoolt. Das Material wird an einer 0,46 × 25 cm Vydac C4-Säule in 0,1%
TFA angewendet und die Säule
wird mit einem Gradienten zu 90% Acetonitril, 0,1% TFA (31,5% Acetonitril,
0,1% TFA zu 49,5 Acetonitril, 0,1% TFA in 60 Minuten bei 1 ml pro
Minute) entwickelt. Wirksames Material wird bei etwa 40–44% Acetonitril
eluiert. Die Fraktionen wurden auf Knorpel- und/oder Knochenbildungswirksamkeit
getestet. Das wirksame Material aus der C4-Umkehrphasensäule wird
an einer MonoQ-Säule
weiter fraktioniert. Das Protein wird gegen 6 M Harnstoff, 25 mM
Diethanolamin, pH 8,6, dialysiert und dann an einer 0,5 mal 5 cm
MonoQ-Säule (Pharmacia)
angewendet, welche mit einem Gradienten von 6 M Harnstoff, 25 mM
Diethanolamin, pH 8,6 und 0,5 M NaCl, 6 M Harnstoff, 25 mM Diethanolamin,
pH 8,6, entwickelt wird. Fraktionen werden mit 10% Trifluoressigsäure (TFA)
auf pH 3,0 gebracht.
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Aliquoten der passenden Fraktionen
werden durch eines der folgenden Verfahren iodiert: P. J. McConahey
et al., Int. Arch. Allergy, 29: 185–189 (1966); A. E. Bolton et
al., Biochem. J., 133: 529 (1973) und D. F. Bowen-Pope, J. Biol.
Chem., 237: 5161 (1982). Die in diesen Fraktionen vorhandenen iodierten
Proteine werden durch SDS-Gel-Elektrophorese analysiert.
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BEISPIEL II
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Kennzeichnung von bovinem
Knorpel-/Knochen-herbeiführenden
Faktor
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A. Molekulargewicht
-
Etwa 5 μg Protein von Beispiel I in
6 M Harnstoff, 25 mM Diethanolamin, pH 8,6, etwa 0,3 M NaCl werden
bezüglich
SDS auf 0,1% gebracht und gegen 50 mM Tris/HCl 0,1% SDS, pH 7,5,
für 16
Std. dialysiert. Das dialysierte Material wird dann gegen eine Dialysemembran
elektrophoretisch konzentriert [Hunkapillar et al., Meth. Enzymol.
91: 227–236
(1983)] mit einer kleinen Menge an I 125 markiertem Gegenstück. Dieses
Material (Volumen etwa 100 μl)
wird auf ein 12% Polyacrylamidgel geladen und SDS-PAGE unterworfen
[Laemmli, U. K. Nature, 227: 680–685 (1970)], ohne die Probe
mit Dithiothreitol zu reduzieren. Das Molekulargewicht wird, bezogen
auf vorgefärbte
Molekulargewichtstandards, bestimmt (Bethesda Research Labs). Nach
Autoradiographie des unfixierten Gels wird das etwa 28000–30000 Dalton-Band
ausgeschnitten und das Protein elektrophoretisch aus dem Gel eluiert
(Hunkapillar et al., supra). Basierend auf ähnlich gereinigten Knochenfraktionen,
wie in den gleichzeitig anhängigen,
oben beschriebenen „BMP"-Anmeldungen beschrieben,
worin Knochen- und/ oder Knorpelwirksamkeit in der 28000–30000 Region
gefunden wird, wird gefolgert, dass dieses Band Knochen- und/oder
Knorpel-herbeiführende
Fraktionen umfasst.
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B. Untereinheit-Kennzeichnung
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Die Untereinheitszusammensetzung
des isolierten bovinen Knochenproteins wird ebenfalls bestimmt. Das
oben beschriebene eluierte Protein wird vollständig reduziert und alkyliert
in 2% SDS unter Verwendung von Iodacetat und Standardverfahren und
durch elektrophoretische Packung rekonzentriert. Die vollständig reduzierte
und alkylierte Probe wird dann weiter SDS-PAGE an einem 12% Gel
unterzogen und die sich ergebende etwa 14000–20000 Dalton-Region mit einer
Dublett-Erscheinung durch Autoradiographie des unfixierten Gels
lokalisiert. Ein schwaches Band verbleibt an der 28000–30000 Region.
So ergibt das 28000–30000 Dalton
Protein eine breite Region von 14000–20000, welche ansonsten auch
interpretiert und beschrieben werden kann als zwei breite Bänder von
etwa 14000–16000
und 16000–20000
Dalton umfassend.
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BEISPIEL III
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Rosen-modifizierter
Sampath-Reddi-Test
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Eine modifizierte Version des Rattenknochenbildungstests,
beschrieben in Sampath und Reddi, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80:
6591–6595
(1983) wird verwendet, um Knochen und/oder Knorpelwirksamkeit der hierin
beschriebenen BMP-Proteine zu bewerten. Dieser modifizierte Test
wird hierin der Rosen-modifizierte Sampath-Reddi-Test genannt. Der
Ethanol-Ausfällungsschritt
des Sampath-Reddi-Verfahrens wird durch Dialysieren (falls die Zusammensetzung
eine Lösung
ist) oder Diafiltrieren (falls die Zusammensetzung eine Suspension
ist) der zu testenden Fraktion gegen Wasser ersetzt. Die Lösung oder
Suspension wird dann wieder in 0,1% TFA gelöst und die sich ergebende Lösung zu
20 mg Rattenmatrix zugegeben. Eine Rattenmatrix-Scheinprobe, welche
nicht mit dem Protein behandelt wird, dient als Kontrolle. Dieses
Material wird gefroren und gefriergetrocknet und das sich ergebende
Pulver wird in #5 Gelatinekapseln eingeschlossen. Die Kapseln werden
subkutan in den abdominalen Thoraxbereich von 21–49 Tage alten männlichen
Long Evans Ratten implantiert. Die Implantate werden nach 5–12 Tagen
entfernt. Die Hälfte
eines jeden Implantats wird zur Alkali-Phosphatase-Analyse verwendet
[Siehe A. H. Reddi et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 69: 1601 (1972)].
-
Die andere Hälfte von jedem Implantat wird
fixiert und zur histologischen Analyse verarbeitet. Glycolmethacrylat-Abschnitte
(1 μm) werden
mit Von Kossa und Säure
Fuschin oder Toluidine blue eingefärbt, um die Menge an herbeigeführter vorhandener
Knochen- und Knorpelbildung
in jedem Implantat zu bewerten. Die Begriffe +1 bis +5 repräsentieren
den Bereich jedes histologischen Abschnitts eines Implantats, der
durch neue Knochen- und/oder Knorpelzellen besetzt ist und neu gebildeten
Knochen und Matrix. Zwei Bewertungsverfahren werden hierin beschrieben.
Das erste beschreibt das ursprüngliche
Bewertungsverfahren, während
das zweite das später
angenommene Bewertungsverfahren beschreibt. Eine Bewertung von +5
zeigt an, dass mehr als 50% des Implantats neuer Knochen und/oder
Knorpel ist, welcher als direkte Folge von Protein im Implantat
hergestellt wurde. Eine Bewertung von +4, +3, +2 und +1 würde anzeigen,
dass mehr als 40%, 30%, 20% bzw. 10% des Implantats neuen Knorpel
und/oder Knochen enthalten. Das später angenommene Bewertungsverfahren
(welches hiernach als das „modifizierte" Bewertungsverfahren
bezeichnet wer den kann) ist wie folgt: Drei nicht benachbarte Abschnitte
werden von jedem Implantat bewertet und Bemittelt. „+/-" zeigt probeweise
Identifizierung von Knorpel oder Knochen an; „+1" zeigt an, dass >10% von jedem Abschnitt neuer Knorpel
oder Knochen ist; „+2", >25%; „+3", >50%; „+4", ~75%; „+5", >80%. Ein „-" zeigt an, dass das
Implantat nicht zurückgewonnen
wird. Die Bewertungen der einzelnen Implantate werden tabellarisch
angeordnet, um Testvariabilität
anzuzeigen. Es wird erwogen, dass die Dosis-Response-Art der Knorpel-
und/oder Knochen-herbeiführendes
Protein enthaltenden Proben der Matrixproben zeigen werden, dass
die Menge an gebildetem Knochen und/oder Knorpel mit der Menge an
Knorpel/Knochen-herbeiführendem
Protein in der Probe steigt. Es wird erwogen, dass die Kontrollproben
keine Knochen- und/oder Knorpelbildung ergeben werden.
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Wie bei anderen Knorpel- und/oder
Knochen-herbeiführenden
Proteinen wie den oben erwähnten „BMP"-Proteinen wird von
dem gebildeten Knochen und/oder Knorpel erwartet, dass er physikalisch
auf den durch die Matrix besetzten Platz beschränkt bleibt. Proben werden ebenfalls
durch SDS-Gel-Elektrophorese und isoelektrisches Fokussieren, gefolgt
von Autoradiographie analysiert. Die Wirksamkeit wird mit den Proteinbändern und
pI korreliert. Um die Reinheit des Proteins in einer bestimmten
Fraktion zu schätzen,
wird ein Extinktionskoeffizient von 1 OD/ mg-cm als Schätzung für Protein
verwendet und das Protein wird an einem SDS-PAGE laufen gelassen,
gefolgt von Silberfärbung
oder Radioiodierung und Autoradiographie.
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BEISPIEL IV
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Bovine BMP-5-Proteinzusammensetzung
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Die in Beispiel IIB beschriebene
Gelscheibe aus der etwa 14000–20000
Dalton-Region wird mit Methanol-Essigsäure-Wasser unter Verwendung
von Standardverfahren fixiert, kurz mit Wasser gespült, dann
mit 0,1 M Ammoniumbicarbonat neutralisiert. Nach Würfeln der
Gelscheibe mit einer Rasierklinge wird das Protein durch Zugeben
von 0,2 μg
TPCK-behandeltem Trypsin (Worthington) und Inkubieren des Gels für 16 Std.
bei 37°C
aus der Gelmatrix digeriert. Das sich ergebende Digerierte wird
dann unter Verwendung einer C4 Vydac RPHPLC-Säule und 0,1% TPA-Wasser 0,1%
TPA Wasser-Acetonitril-Gradient RPHPLC unterworfen. Die sich erge benden
Peptid-Peaks wurden durch UV-Extinktion bei 214 und 280 nm überwacht
und direkter Amino-terminaler Aminosäure-Sequenz-Analyse unter Verwendung eines Applied
Biosystems Gasphasen-Sequenators (Model 470A) unterworfen. Ein tryptisches
Fragment wird durch Standardverfahren isoliert, welches die folgende
Aminosäuresequenz
hat, wie durch die Aminosäure-Drei-Buchstaben
Standardsymbole dargestellt, und wo „Xaa" eine unbekannte Aminosäure anzeigt,
die Aminosäure
in Klammern Ungewissheit anzeigt in der Sequenz:
Xaa-His-Glu-Leu-Tyr-Val-Ser-Phe-(Ser)
-
Die folgenden vier Oligonukleotid-Sonden
werden auf Basis der Aminosäure-Sequenz
des oben identifizierten tryptischen Fragments entworfen und an
einem automatisierten DNA-Synthesizer synthetisiert.
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- Sonde #1: GTRCTYGANATRCANTC
- Sonde #2: GTRCTYGANATRCANAG
- Sonde #3: GTRCTYAAYATRCANTC
- Sonde #4: GTRCTYAAYATRCANAG
-
Die Nukleotid-Standardsymbole in
den oben identifizierten Sonden sind wie folgt: A, Adenin; C, Cytosin;
G, Guanin; T, Thymin; N, Adenin oder Cytosin oder Guanin oder Thymin;
R, Adenin oder Guanin; und Y, Cytosin oder Thymin.
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Jede der Sonden besteht aus Pools
von Oligonukleotiden. Weil der genetische Code degeneriert ist (mehr
als ein Codon kann für
die gleiche Aminosäure
codieren), wird ein Gemisch aus Oligonukleotiden synthetisiert,
das alle möglichen
Nukleotid-Sequenzen enthält,
welche für
die Aminosäure-Sequenz
des tryptischen codieren. Diese Sonden werden radioaktiv markiert
und eingesetzt, um eine bovine cDNA-Bibliothek zu screenen, wie
unten beschrieben.
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Poly(A) enthaltende RNA wird isoliert
durch Oligo(dT)-Cellulosechromatographie aus Gesamt-RNA, isoliert
aus fötalen
bovinen Knochenzellen durch das Verfahren von Gehron-Robey et al.,
in Current Advances in Skeletoaenesis, Elsevier Science Publishers
(1985). Die Gesamt-RNA wurde von Dr. Marion Young, National In stitute
of Dental Research, National Institutes of Health erhalten. Eine
cDNA-Bibliothek wird in lambda gt10 (Toole et al., supra) bereitet
und auf 50 Platten bei 8000 Rekombinanten pro Platte plattiert.
Diese Rekombinanten (400000) werden an doppelten Nitrocellulosefiltern
mit einer Kombination aus Sonde 1, 2, 3 und 4 unter Verwendung des
Tetramethylammoniumchlorids (TMAC) Hybridisierungsverfahrens gescreent
[siehe Wozney et al., Science, 242: 1528–1534 (1988)]. Achtundzwanzig
Positive werden erhalten und für
Sekundäre wieder
plattiert. Es werden wieder doppelte Nitrocelluloserepliken bereitet.
Ein Satz Filter wird mit Sonden 1 und 2 gescreent, der andere mit
Sonden 3 und 4. Es werden sechs Positive an dem ersteren und 21
Positive mit dem letzteren erhalten. Eine der sechs, genannt HEL5,
wird Plaquegereinigt, ein Phagen-Plattenvorrat wird bereitet und
Bakteriophage DNA wird isoliert. Diese DNA wird mit EcoRI digeriert
und in M13 und pSP65 subkloniert (Promega Biotec, Madison, Wisconsin)
[Melton, et al., Nucl. Acids Res. 12: 7035–7056 (1984)]. Die DNA-Sequenz
und abgeleitete Aminosäure-Sequenz
dieses Fragments wird in Tabelle I gezeigt.
-
Die DNA-Sequenzanalyse dieses Fragments
in M13 zeigt an, dass es für
die oben dargestellte, gewünschte,
tryptische Peptidsequenz codiert und dieser abgeleiteten Aminosäure-Sequenz
geht eine basischer Rückstand
(Lys) voraus, wie durch die Spezifizität von Trypsin vorausgesagt.
Der unterstrichene Teil der Sequenz in Tabelle I von Aminosäure # 42
bis # 48 entspricht dem oben identifizierten, tryptischen Fragment,
aus welchem die Oligonukleotidsonden entworfen werden. Die abgeleitete
Aminosäure-Sequenz Ser-Gly-Ser-His-Gln-Asp-Ser-Ser-Arg,
wie in Tabelle I dargestellt, von Aminosäure # 15 bis # 23 ist merklich ähnlich einer
tryptischen Fragment-Sequenz Ser-Thr-Pro-Ala-Gln-Asp-Val-Ser-Arg, welche in
dem 28000–30000
Dalton gereinigten Knochenniederschlag gefunden wurde, wie in den
oben erwähnten,
gemeinsam anhängigen „BMP"-Anmeldungen beschrieben.
Dieses in Tabelle I dargestellte Fragment ist ein Teil der DNA-Sequenz,
welche für
das bovine BMP-5-Protein codiert. Die DNA-Sequenz zeigt einen offenen
Leserahmen vom 5' Ende
des Klons von 420 Basenpaaren an, welche für ein Teilpeptid von 140 Aminosäureresten codiert
(die ersten 7 Nukleotide sind von den Adaptoren, welche in dem Klonierungsverfahren
verwendet werden). Ein In-Frame Stop-Codon (TAA) zeigt an, dass
dieser Klon für
den Carboxy-terminalen Teil des bovinen BMP-5 Knorpel-/Knochen-Proteins
codiert.
-
-
Die verbleibenden positiven Klone,
isoliert mit den oben beschriebenen Sonden #1, #2, #3 und #4 werden
mit HEL5 gescreent und ein weiterer Klon wird identifiziert, der
unter reduzierten Hybridisierungsbedingungen [5 × SSC, 0,1% SDS, 5 × Denhardt's, 100 1 g/ml Lachssperma
DNA Standard-Hybridisierungspuffer (SHB) bei 65#C, Wäsche in
2 × SSC
0,1% SDS bei 65#C] hybridisiert. Dieser Klon wird Plaque-gereinigt,
ein Phagen-Plattenvorrat wird bereitet und Bakteriophagen-DNA wird
isoliert. Die DNA-Sequenz und abgeleitete Aminosäure-Sequenz eines Teils dieses
Klons wird in Tabelle II gezeigt. Diese Sequenz stellt die DNA-Sequenz dar,
welche für
ein BMP-Knorpel-/Knochenprotein codiert.
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Der erste unterstrichene Teil der
Sequenz in Tabelle II von Aminosäure
# 97 bis Aminosäure
# 105 entspricht dem tryptischen Fragment, gefunden in dem 28000–30000 Dalton
gereinigten bovinen Kochenpräparat (und
seiner reduzierten Form bei etwa 18000–20000 Dalton reduzierten Form),
wie in den oben erwähnten gleichzeitig
anhängigen „BMP"-Anmeldungen beschrieben.
Die zweite unterstrichene Sequenz in Tabelle II von Aminosäure # 124
bis Aminosäure
# 130 entspricht dem oben identifizierten tryptischen Fragment,
aus welchem die Oligonukleotid-Sonden entworfen werden.
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Die DNA-Sequenz von Tabelle II zeigt
einen offenen Leserahmen von 666 Basenpaaren an, beginnend vom 5' Ende der Sequenz
von Tabelle II, welche für
ein Teilpeptid aus 222 Aminosäureresten
codieren. Ein Stop-Codon im Rahmen (TGA) zeigt an, dass dieser Klon
für den
Carboxy-terminalen Teil des hierin beschriebenen bovinen BMP-6-Proteins
codiert. Basierend auf den Kenntnissen über andere BMP-Proteine und andere
Proteine in der TGF-b-Familie
wird vorausgesagt, dass das Vorläufer-Polypeptid
an den drei basischen Resten (ArgArgArg) gespalten würde, um
ein reifes Peptid zu ergeben, beginnend mit Rest 90 oder 91 der
Sequenz von Tabelle II.
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BEISPIEL V
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Humane BMP-5-Proteine
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Humane Zelllinien, welche BMP-5-
und/oder BMP-6-mRNAs synthetisieren, werden auf folgende Weise identifiziert.
RNA wird aus einer Vielfalt von humanen Zelllinien isoliert, nach
Poly-(A)-enthaltender
RNA durch Chromatographie an Oligo(dT)-Cellulose selektiert, an
einem Formaldehyd-Agarosegel elektrophoretisiert und auf Nitrocellulose übertragen.
Eine Nitrocellulose-Replik
des Gels wird zu einer einzelsträngigen
M13 32p-markierten Sonde hybridisiert, entsprechend
dem oben erwähnten
BMP-5 EcoRI-BgIII-Fragment,
welches Nukleotide 1–465
der Sequenz von Tabelle I enthält.
Ein stark hybridisierendes Band wird in der Bahn entsprechend der
humanen Osteosarkom-Zelllinie U-20S RNA nachgewiesen. Eine weitere
Nitrocellulose-Replik wird zu einer einzelsträngigen M13 32p-markierten
Sonde hybridisiert, welche das PstI-SmaI-Fragment von bovinem BMP-6
enthält
(entsprechend den Nukleotiden 106–261 von Tabelle II). Es wird
gefunden, dass mehrere RNA-Arten in der Bahn, welche U-20S RNA entsprechen,
zu dieser Sonde hybridisieren.
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Es wird eine cDNA-Bibliothek im Vektor
lambda ZAP (Stratagene) aus U-20S Poly(A)-enthaltender RNA unter
Verwendung etablierter Techniken (Toole et. al.) bereitet. 750000
Rekombinanten aus dieser Bibliothek werden plattiert und Duplikat-Nitrocellulose-Repliken
werden hergestellt. Das SmaI-Fragment von bovinem BMP-6, entsprechend
Nukleotiden 259-751 von Tabelle II wird durch Nick-Translation markiert
und zu beiden Filtersätzen
in SHB bei 65° hybridisiert.
Ein Filtersatz wird unter strengen Bedingungen (0,2 × SSC, 0,1% SDS
bei 65°)
gewaschen, der andere unter reduzierten strengen Bedingungen (1 × SSC, 0,1%
SDS bei 65°). Viele
Duplikat-hybridisierende Rekombinanten (etwa 162) werden vermerkt.
24 werden aufgenommen und für Sekundäre wieder
plattiert. Es werden drei Nitrocellulose-Repliken aus jeder Platte
bereitet. Eine wird zur BMP-6 SmaI-Sonde hybridisiert, eine zu einem
Nick-translatierten BMP-6 PstI-SacI-Fragment (Nukleotide 106–378 von
Tabelle II), und die dritte zu den Nicktranslatierten BMP-5 XbaI-Fragmenten
(Nukleotide 1–76
von Tabelle I). Hybridisierung und Waschungen werden unter strengen
Bedingungen durchgeführt.
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17 Klone, die stärker zur dritten Sonde hybridisieren,
als zur zweiten Sonde, werden Plaque-gereinigt. DNA-Sequenzanalyse von
einem davon, U2-16, zeigte an, dass dieser für humanes BMP-5 codiert. U2-16 wurde
bei der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland
am 22. Juni 1989 unter der Hinterlegungsnummer ATCC 68019 hinterlegt.
U2-16 enthält
ein Insert von etwa 2,1 Kb. Die DNA-Sequenz und abgeleitete Aminosäure-Sequenz
von U2-16 wird unterm in Tabelle III gezeigt. von diesem Klon wird
erwartet, dass er die ganze Nukleotid-Sequenz enthält, die
nötig ist,
um für
die BMP-5-Proteine zu codieren. Die cDNA-Sequenz von Tabelle III
enthält
einen offenen Leserahmen von 1362 bp, welcher für ein Protein aus 454 Aminosäuren codiert,
dem eine 5'-nicht-translatierte
Region von 700 bp vorausgeht, mit einem Stop-Codon in allen Rahmen,
und enthält
eine 3'-nicht-translatierte
Region von 90 bp, welche dem Stop-Codon im Rahmen (TAA) folgt.
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Dieses Protein aus 454 Aminosäuren hat
ein Molekulargewicht von etwa 52000 kd, wie durch seine Aminosäure-Sequenz
vorausgesagt, und es wird erwogen, dass es das primäre Translationsprodukt
darstellt. Basierend auf den Kenntnissen über die anderen BMP-Proteine
und andere Proteine innerhalb der TGF-b-Familie, kann Spaltung des
Vorläufer-Polypeptids
nach dem tribasischen Peptid Lys Arg Lys stattfinden, was ein 132
Aminosäure-reifes
Peptid, beginnend mit Aminosäure
# 323 „Asn" ergibt. Jedoch ist
die Gegenwart von di- oder tribasischer Aminosäure-Sequenz nicht eine absolute
Anforderung für
proteolytische Verarbeitung, da von einer Anzahl von Prohormonen
bekannt ist, dass sie nach einzelnen Argininen verarbeitet werden,
welche einer übereinstimmenden
Spaltungs-Sequenz Arginin-X-X-Arginin entsprechen. Es wird daher
erwogen, dass das Vorläufer-Polypeptid
nach der Arg-Ser-Val-Arg-Sequenz
proteolytisch verarbeitet wird, was ein Polypeptid ergibt, welches
138 Aminosäuren
von Aminosäure
# 317 (Ala) bis # 454 (His) umfasst, wie in Tabelle III gezeigt, mit
einem errechneten Molekulargewicht von 15,6 kD. Von der Verarbeitung
von BMP-5 in die reife Form wird erwartet, dass sie Dimerisation
und Entfernung der N-terminalen Region auf eine Weise einbezieht,
welche zu dem Verarbeiten des verwandten Proteins TGF-β analog ist
[L. E. Gentry, et al., Molec. & Cell.
Biol. 8: 4162 (1988); R. Dernyck, et al., Nature 316: 701 (1985)].
-
Es wird daher erwogen, dass die reifen
wirksamen Arten von BMP-5 ein Homodimer von 2 Polypeptid-Untereinheiten
umfassen, wobei jede Untereinheit Aminosäure # 323 – # 454 mit einem vor ausgesagten Molekulargewicht
von etwa 15000 Daltons umfasst. Weitere wirksame BMP-5-Arten werden
erwogen, zum Beispiel Proprotein-Dimere oder Proprotein-Untereinheiten,
welche an reife Untereinheiten gebunden sind. Zusätzliche
wirksame Arten können
Aminosäure
# 329 – #
454 enthalten, wobei solche Arten homolog die in dem gereinigten
bovinen Material gefundenen tryptischen Sequenzen einschließen. Es
werden ebenfalls BMP-5-Proteine erwogen, welche Aminosäuren # 353 – # 454
umfassen, wobei sie den ersten konservierten Cysteinrest einsschließen.
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Die unterstrichene Sequenz von Tabelle
III von Aminosäure
# 329 bis # 337 Ser-Ser-Ser-His-Gln-Asp-Ser-Ser-Arg teilt Homologie
mit der bovinen Sequenz von Tabelle I von Aminosäure # 15 bis # 23, wie oben
in Beispiel IV diskutiert. Jede dieser Sequenzen teilt Homologie
mit einer tryptischen Fragment-Sequenz Ser-Thr-Pro-Ala-Gln-Asp-Val-Ser-Arg,
gefunden in dem 28000–30000
Dalton gereinigten Knochenpräparat
(und seiner reduzierten Form bei etwa 18000–20000 Dalton) wie in den oben
erwähnten, gleichzeitig
anhängigen „BMP"-Anmeldungen beschrieben.
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Die unterstrichene Sequenz von Tabelle
III von Aminosäure
# 356 bis # 362 His-Glu-Leu-Tyr-val-Ser-Phe entspricht dem tryptischen
Fragment, identifiziert in dem oben beschriebenen bovinen Knochenpräparat, aus
welchem die Oligonukleotid-Sonden entworfen werden.
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Die entsprechende bovine und humane
BMP-5-Genomsequenz kann unter Verwendung der in Tabelle I und Tabelle
III dargestellten cDNA-Sequenzen als Sonden, um genomische Bibliotheken
zu screenen, unter Verwendung von den Fachleuten bekannten Techniken
isoliert werden.
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Wenn die oben beschriebene tryptische
Sequenz His-Glu-Leu-Tyr-Val-Ser-Phe-(Ser)
identifiziert wurde, wurde vermerkt, dass sie ähnlich der Sequenz His-Pro-Leu-Tyr-Val-Asp-Phe-Ser
war, welche in der bovinen und humanen Knorpel-/Knochenprotein BMP-2A-Sequenz gefunden
wurde. Humanes BMP-5 teilt Homologie mit anderen BMP-Molekülen, als
auch anderen Mitgliedern der TGF-b-Superfamilie von Molekülen. Die Cystein-reichen
Carboxy-terminalen 102 Aminosäurereste
von humanem BMP-5 teilen die folgenden Homologien mit BMP-Proteinen,
offenbart in der oben beschriebenen gleichzeitig anhängigen Anmeldung:
61% Identität
mit BMP-2; 43% Identität
mit BMP-3, 59% Identität
mit BMP-4; 91% Identität
mit BMP-6 und 88% Identität
mit BMP-7. Humanes BMP-5 teilt ferner die folgenden Homologien:
38% Identität
mit TGF-β3;
37% Identität
mit TGF-b2; 36% Identität
mit TGF-b1; 25% Identität
mit Mullerian Inhibiting Substance (MIS), ein testikuläres Glycoprotein,
welches Regression des Müller-Gangs
während
der Entwicklung des männlichen
Embryos verursacht; 25% Identität
mit Inhibin a; 38% Identität
mit Inhibin bB; 45% Identität mit Inhibin
bA; 56% Identität mit Vgl, einem Xenopus-Faktor,
welcher bei mesodermer Induktion in früher Embryogenese beteiligt
sein kann (Lyons, et al., PNAS USA 86: 4554–4558 (1989)]; und 57% Identität mit Dpp,
dem Produkt des Drosophila decapentaplegischen locus, welcher zur
dorsalen-ventralen Spezifikation in früher Embryogenese erforderlich
ist und in verschiedenen weiteren Entwicklungsprozessen bei späteren Entwicklungsstadien
beteiligt ist [Padgett, et al., Nature 325: 81–84 (1987)].
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Die oben beschriebenen Verfahren
und zusätzliche
Verfahren, welche den Fachleuten bekannt sind, können eingesetzt werden, um
weitere verwandte Proteine von Interesse unter Nutzung der bovinen
oder humanen Proteine als Sondenquellen zu isolieren. Solche weiteren
Proteine können ähnlichen
Nutzen bei unter anderem Frakturreparatur, Wundheilung und Gewebereparatur
finden.
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BEISPIEL VI
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Expression der BMP-5-Proteine
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Um bovine, humane oder andere hierin
offenbarte Säugetierproteine
herzustellen, wird die DNA, welche es codiert, in einen passenden
Expressionsvektor übertragen
und in Säugetierzellen
oder andere bevorzugte eukaryontische oder prokaryontische Wirte
durch herkömmliche
gentechnische Verfahren eingeführt.
Es wird erwogen, dass das bevorzugte Expressionssystem für biologisch
wirksame, rekombinierte, hierin beschriebene humane Proteine, stabile
transformierte Säugetierzellen
sein können.
Für Übergangsexpression
ist die Zelllinie der Wahl SV40, transformiertes African Green Monkey
Nieren COS-1 oder COS-7, welches typischerweise mäßige Mengen
des Proteins herstellt, codiert innerhalb des Plasmids, für einen
Zeitraum von 1–4 Tagen.
Für stabile
hochgradige Expression wird ferner erwogen, dass die bevorzugten
Säugetierzellen
Eierstockzellen (CHO) von Chinesischen Hamstern sind.
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Die transformierten Wirtszellen werden
kultiviert und das dadurch exprimierte BMP-5-Protein wird gewonnen,
isoliert und gereinigt. Kennzeichnung von exprimierten Proteinen
wird unter Verwendung von Standardtechniken durchgeführt. Zum
Beispiel kann Kennzeichnung Pulsmarkierung mit [35S] Methionin oder Cystein einschließen und
Analyse durch Polyacrylamid-Elektrophorese. Die rekombiniert exprimierten BMP-5-Proteine
sind frei von proteinartigem Material, mit welchem sie zusammen
hergestellt werden, und mit welchem sie gewöhnlich in der Natur verbunden
sind, als auch von anderen Verunreinigungen, wie Materialien, welche
in den Kulturmedien gefunden werden.
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Um biologisch wirksames, humanes
BMP-5 zu exprimieren, wird eine ausgewählte Wirtszelle unter Verwendung
von den Fachleuten der Gentechnik bekannten Verfahren mit einer
DNA-Sequenz transformiert, welche für ein humanes BMP-5-Protein
codiert. Die DNA umfasst die Nukleotid-Sequenz von Nukleotid # 1665 bis
# 2060, dargestellt in Tabelle III, welche für Aminosäure # 323 bis # 454 codiert.
Die DNA kann die DNA-Sequenz von Nukleotid # 699 bis # 2060 umfassen,
dargestellt in Tabelle III. Die transformierten Wirtszellen werden
gezüchtet
und das BMP-5-Protein, welches die Aminosäure-Sequenz von Aminosäure # 323
bis Aminosäure
# 454, dargestellt in Tabelle III umfasst, wird exprimiert. Das
exprimierte Protein wird gewonnen, isoliert und von der Kultur und
Kulturmedium gereinigt. Das gereinigte Protein ist im Wesentlichen
frei von anderen proteinhaltigen Materialien, mit welchen es zusammen
hergestellt wird, und von anderen Verunreinigungen.
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A. Vektor-Konstruktion
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Wie oben beschrieben, können zahlreiche
nach Stand der Technik bekannte Expressionsvektoren bei der Expression
der hierin offenbarten BMP-Proteine genutzt werden. Die in den folgenden
Beispielen genutzten Vektoren sind pMT21, ein Derivat von pMT2 und pEMC2β1, abgeleitet von pMT21, obwohl
andere Vektoren in der Praxis der Erfindung geeignet sein können.
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pMT2 wird
von pMT2-VWF abgeleitet, welches mit der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville MD (USA) unter Hinterlegungsnummer ATCC 67122
unter den Bedingungen des Budapester Vertrags hinterlegt worden
ist. EcoRI-Digestion schneidet das in pMT-VWF vorhandene cDNA-Insert
aus, was mPT2 in linearer Form ergibt, welches ligatiert und verwendet
werden kann, um E. Coli HB 101 oder DH-5 zu Ampicillin-Resistenz
zu transformieren. Plasmid pMT2 DNA kann durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden.
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pMT21 wird dann unter Verwendung
von Loopout/in Mutagenese [Morinaga et al., Biotechnology 84: 636
(1984)] konstruiert. Dies entfernt Basen 1075 bis 1170 (inklusiv).
Zusätzlich
insertiert es die folgende Sequenz: 5' TCGA 3'. Diese Sequenz vervollständigt eine
neue Restriktionsstelle XhoI. Dieses Plasmid enthält nun 3
einzigartige Klonierungsstellen PstI, EcoRI und XhoI.
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Zusätzlich wird pMT21 mit EcoRV
und XhoI digeriert, die digerierte DNA wird mit Klenow-Fragment von
DNA-Polymerase I und 1igatierenden ClaI-Linkern behandelt (NEBio
Labs. CATCGATG). Dies entfernt Basen 2171 bis 2420, ausgehend von
der HindIII-Stelle
nahe den SV40-Replikationsursprungs- und Verstärker-Sequenzen von pMT2 und
führt eine
einzigartige ClaI-Stelle ein, aber läßt das Adenovirus VAI-Gen intakt.
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pEMC2β1 wird von pMT21 abgeleitet.
pMT21 wird mit EcoRI und XhoI geschnitten, welches das Plasmid,
zwei angrenzende Klonierungsstellen, welche sich nach dem IgG-Intron
befinden, spaltet. Ein EMCV-Fragment von 508 Basenpaaren wird von
pMT2ECAT1 [S. K.
Jong, et al., V. Virol. 63: 1651–1660 (1989)] mit den Restriktionsenzymen
EcoRI und TagαI
geschnitten. Ein Paar Oligonukleotide 68 Nukleotide cga ggttaaaaaa
cgtctaggcc ccccgaacca cggggacgtg gttttccttt gaaaaacacg attgc in
Länge werden
synthetisiert, um die EMCV-Sequenz bis zu dem ATG zu duplizieren.
Das ATG wird in ein ATT verändert
und ein C wird hinzugefügt,
was eine XhoI-Stelle
am 3'-Ende erzeugt.
Eine tagαI-Stelle
befindet sich am 5'-Ende.
Ligation des MT21 EcoRI bis XhoI-Fragments zum EMCV EcoRI bis TagαI-Fragment
der TagαI/XhoI-Oligonukleotide
erzeugt den Vektor EMC@B1. Dieser Vektor enthält den SV40-Replikationsursprung
und Verstärker,
den Adenovirus Haupt-Spät-Promotor,
eine cDNA-Kopie der Mehrheit der Adenovirus-Tripartite-Leitsequenz,
eine kleine Hybrid-intervenierende Sequenz, ein SV40- Polyadenylierungssignal
und das Dadenovirus vA I-Gen, DHFR und B-Lactamase-Marker und eine EMC-Sequenz
in passender Beziehung, um die hochgradige Expression der gewünschten
cDNA in Säugetierzellen
zu steuern.
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B. BMP-5-Vektorkonstruktion
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Ein Derivat der in Tabelle III dargestellten
BMP-5 cDNR-Sequenz, welches die Nukleotid-Sequenz von Nukleotid
# 699 bis # 2070 umfasst, wird spezifisch amplifiziert. Die Oligonukleotide
CGACCTGCAGCCACCATGCATCTGACTGTA und TGCCTGCAGTTTAATATTAGTGGCRGC werden
als Primer genutzt, um Amplifikation von Nukleotid-Sequenz # 699
bis # 2070 von Tabelle III von dem oben in Beispiel V beschriebenen Insert
von Klon U2-16 zu erlauben. Dieses Verfahren führt die Nukleotid-Sequenz CGACCTGCAGCCACC gleich
vor Nukleotid # 699 ein und die Nukleotid-Sequenz CTGCAGGCA gleich
nach Nukleotid # 2070. Die Hinzufügung dieser Sequenzen ergibt
die Erzeugung von PstI-Restriktions-Endonuklease-Erkennungsstellen an
beiden Enden des amplifizierten DNA-Fragments. Das sich ergebende
amplifizierte DNA-Produkt dieses Verfahrens wird mit der Restriktionsendonuklease
PstI digeriert und in die PstI-Stelle
des oben beschriebenen pMT2 Derivats pMT21 subkloniert. Der sich
ergebende Klon wird als H5/5/pMT bezeichnet.
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Das Insert von B5/5/pMT wird durch
PstI-Digestion ausgeschnitten und in den Plasmidvektor pSP65 an
der PstI-Stelle subkloniert, was BMP5/SP6 ergab. BMP5/SP6 und U2-16
werden mit den Restriktionsendonukleasen NsiI und NdeI digeriert,
um den Teil ihrer Inserte auszuschneiden, der den Nukleotiden #
704 bis # 1876 von Tabelle III entspricht. Das sich ergebende 1173
Nukleotid NsiI-NdeI-Fragment von Klon U2-16 wird in die NsiI-NdeI-Stelle von BMP5/SP6
ligatiert, von welcher das entsprechende 1173 Nukleotid NsiI-NdeI-Fragment
entfernt worden ist. Der sich ergebende Klon wird als BMP5mix/SP64
bezeichnet.
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Direkte DNA-Sequenzanalyse von BMP5mix/SP64
wird durchge führt,
um Identität
der Nukleotid-Sequenzen, hergestellt durch die Amplifikation von
jenen, welche in Tabelle III dargestellt werden, zu bestätigen. Der
Klon BMP5mix/SP64 wird mit der Restriktionsendonuklease PstI digeriert,
was Ausschnitt eines Inserts ergibt, welches die Nukleotide # 699
bis # 2070 von Tabelle III umfasst und die zusätzlichen Sequenzen, welche
die PstI-Erkennungsstellen
umfassen, wie oben beschrieben. Das sich ergebende 1382 Nukleotid
PstI-Fragment wird in die PstI-Stelle des pMT2-Derivats pMT21 und
pEMC2β1
subkloniert. Diese Klone werden als BMP5mix/pMT21#2 und BMp5mix/EMC#11
bezeichnet.
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BEISPIEL VII
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Transiente COS-Zellexpression
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Um transiente Expression von BMP-5-Proteinen
zu erhalten, wird ein Vektor, welcher die cDNA für BMP-5, BMP5mix/pMT21#2 enthält, in COS-1
Zellen unter Verwendung des Elektroporationsverfahrens transfiziert.
Weitere geeignete Transfektionsverfahren schließen DEAE-Dextran und Lipofektion
ein. Etwa 48 Stunden später
werden Zellen für
Expression von sowohl intrazellulärem, als auch sekretiertem
BMP-5-Protein durch metabolische Markierung mit [35S]
Methionin und Polyacrylamidgel-Elektrophorese analysiert. Intrazelluläres BMP
wird in Zellen analysiert, welche mit Tunicamycin behandelt werden,
einem Hemmer von N-verbundener Glycosylierung. In Tunicamycin-behandelten
Zellen migriert das nicht-glycosylierte primäre Translationsprodukt als
homogenes Band von vorhersehbarer Größe und ist häufig leichter
in Polyacrylamidgels zu erkennen, als die glycosylierte Form des
Proteins. In jedem Fall wird intrazelluläres Protein in Tunicamycinbehandelten
Zellen mit einer Duplikat-Platte aus transfizierten, aber nicht
behandelten COS-1 Zellen verglichen.
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Die Ergebnisse zeigen, dass intrazelluläre Formen
von BMP-5 aus etwa 52 Kd und 57 Kd durch COS-Zellen bereitet werden.
Das 52 Kd Protein hat die durch die primäre Sequenz des BMP-5 cDNA-Klons vorausgesagte
Größe. Nach
Behandlung der Zellen mit Tunicamycin wird nur die 52 Kd-Form von
BMP-5 hergestellt, was darauf hinweist, dass das 57 Kd-Protein ein
glycosyliertes Derivat des 52 Kd primären Translationsprodukts ist.
Das 57 Kd-Protein wird in das konditionierte Medium sekretiert und
wird offensichtlich nicht effizient durch COS-1 Zellen in die pro
und reifen Peptide verarbeitet.
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BEISPIEL VIII
CHO-Zellexpression
-
DHFR-defiziente CHO-Zellen (DUKX
B11) werden durch Elektroporation mit oben beschriebenen BMP-5 Expressionsvektoren
transfiziert und für
Expression von DHFR durch Wachstum in Nukleosidfreien Medien selektiert.
Andere Transfektionsverfahren, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf CaPO4-Ausfällung, Protoplast-Fusion, Mikroinjektion
und Lipofektion können
ebenfalls eingesetzt werden. Um höhere Expressionsgrade zweckdienlicher
zu erreichen, können
Zellen in Nukleosid-freien Medien, ergänzt mit 5 nM, 20 nM oder 100
nM MTX selektiert werden. Da der DHFR-selektierbare Marker physikalisch
an die BMP-5 cDNA als zweites Gen einer bicistronischen Codierungsregion
gebunden ist, sollten Zellen, welche DHFR exprimieren, auch das
BMP-5 exprimieren, für
welches innerhalb des Cistrons aufwärts codiert wird. Entweder
einzelne Klone oder Pools von kombinierten Klonen werden expandiert
und für
Expression von BMP-Protein analysiert. Zellen werden in schrittweise
steigenden Konzentrationen von MTX (5 nM, 20 nM, 100 nM, 500 nM,
2 uM, 10 uM und 100 uM) selektiert, um Zelllinien zu erhalten, welche
multiple Kopien der Expressionsvektor-DNA durch Genamplifikation
enthalten, und somit große
Mengen an BMP-5-Protein sekretieren.
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Unter Verwendung von Standardverfahren
werden Zelllinien für
Expression von BMP-5 RNA-Protein oder Wirksamkeit gescreent und
hoch exprimierende Zelllinien werden am passenden Selektionsgrad
kloniert oder rekloniert, um eine homogenere Zellpopulation zu erhalten.
Die sich ergebende Zelllinie wird dann für BMP-5 DNA-Sequenzen und Expression von BMP-5 RNA
und Protein weiter gekennzeichnet. Geeignete Zelllinien können dann
zum Herstellen von rekombiniertem BMP-Protein verwendet werden.
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Die oben beschriebenen BMP-5-Vektoren
BMP5mix/pMT21#2 und BMP5mix/EMC#11 werden durch Elektroporation
in CHO-Zellen transfiziert und Zellen werden für Expression von DHFR in Nukleosidfreiem
Medium selektiert. Klonale Zelllinien werden aus einzelnen Kolonien
erhalten und werden nachfolgend schrittweise für Resistenz gegenüber MTX
selektiert und werden für
Sekretion von BMP-5-Proteinen analysiert. In einigen Fällen können Zelllinien
als Pools gehalten und bei späteren
Stadien von MTx-Selektion kloniert werden. Eine besondere Zelllinie,
welche weiter be schrieben wird, wird als 5E10 bezeichnet und sequenziell
für Resistenz
gegenüber
0,02 uM, 0,1 mM, 0,5 uM und 2,0 uM MTX selektiert, um amplifizierte
Expression von BMP-5 zu erhalten.
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Die Menge an BMP-5, gewonnen in konditioniertem
Medium aus 5E10 und anderen Zelllinien, die BMP-5 exprimieren, kann
durch Einschließen
von Heparin, Suramin, Dextransulfat, Pectinsäure, Natriumsulfat oder verwandten
Verbindungen im Wachstumsmedium gesteigert werden.
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Wie in Beispiel V beschrieben, codiert
die cDNA für
BMP-5 für
ein Protein von etwa 52 kD. Nach Verarbeitung innerhalb der Zelle,
was Propeptid-Spaltung, Glycosylierung und Dimer- oder Multimer-Bildung
einschließt,
aber nicht darauf begrenzt ist, werden multiple BMP-5-Peptide hergestellt.
Es gibt mindestens 4 Kandidat-Peptide für verarbeitete Formen des BMP-5-Proteins,
welche nach SDS PAGE unter Reduktionsbedingungen erkennbar sind;
ein Peptid von etwa 65 kD, ein Peptid von etwa 35 kD und eine Doublette
von etwa 22 kD Molekulargewicht. Weitere, weniger reichliche BMP-5-Peptide
können
ebenfalls vorhanden sein. Durch Vergleich mit der Verarbeitung von
anderen verwandten BMP-Molekülen
und dem verwandten Protein TGF-beta, stellt das 65 Kd-Protein wahrscheinlich
nicht verarbeitetes BMP-5 dar, die 35 Kd Arten stellen das Propeptid
dar und die 22 Kd-Doublette stellt das reife Peptid dar.
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Material von einer BMP-5 Zelllinie
wird in einem 2-dimensionalen Gelsystem analysiert. In der ersten Dimension
werden die Proteine unter nicht-reduzierenden Bedingungen elektrophoretisiert.
Das Material wird dann reduziert und in einem zweiten Polyacrylamidgel
elektrophoretisiert. Proteine, die Disulfid-gebundene Dimere oder
Multimere bilden, werden unterhalb einer Diagonale durch das zweite
reduzierte Gel laufen. Ergebnisse der Analyse von BMP-5-Protein
zeigen an, dass eine signifikante Menge der reifen BMP-5-Peptide
Homodimere von etwa 30–35
kD bilden können,
die zu der in eindimensional reduzierten Gels beobachteten 22 kD-Doublette
reduzieren. Eine Fraktion der reifen Peptide ist in einem Disulfid-gebundenen
Komplex mit dem Propeptid ersichtlich. Die Menge dieses Komplexes
ist bezogen auf das reife Homodimer geringer. Zusätzlich können einige
der nicht verarbeiteten Proteine anscheinend Homodimere oder Homomultimere
bilden.
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BEISPIEL IX
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Reinigung und biologische
Wirksamkeit von exprimierten BMP-5-Proteinen
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Um die biologische Wirksamkeit der
in Beispiel VIII oben erhaltenen exprimierten BMP-5-Proteine zu messen,
werden die BMP-5-Proteine aus den Kulturmedien gewonnen und gereinigt,
indem man sie von anderen proteinartigen Materialien isoliert, mit
welchen sie gemeinsam hergestellt werden, als auch von anderen Verunreinigungen.
BMP-5-Proteine können
teilweise an einer Heparin-Sepharose-Säule gereinigt werden und unter
Verwendung von den Fachleuten bekannten Reinigungstechniken weiter
gereinigt werden. Das BMP-5-Protein wird mit 20 mg Ratten-Matrix
gemischt und dann auf in vivo Knochen- und/oder Knorpelbildungswirksamkeit
durch den Rosen-modifizierten Sampath-Reddi-Test untersucht. Eine
Schein-Transfektions-Supernatant-Fraktionierung wird als Kontrolle
verwendet.
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Die Implantate, welche Ratten-Matrix
enthalten, zu welchen spezifische Mengen an humanen BMP-5-Proteinen
zugegeben worden sind, werden nach etwa sieben Tagen von Ratten
entfernt und für
histologische Bewertung verarbeitet. Repräsentative Sektionen von jedem
Implantat werden für
die Gegenwart von neuem Knochenmineral mit Von Kossa und Säure-Fuschin
eingefärbt
und für
die Gegenwart von Knorpel-spezifischer Matrixbildung unter Verwendung
von Toluidine blue. Die Arten von Zellen, welche innerhalb der Sektion
vorhanden sind, als auch das Ausmaß, zu welchem diese Zellen
Phenotyp zeigen, werden bestimmt und wie in Beispiel III beschrieben
bewertet.
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A. Reinigung von BMP-5-Protein
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(1) Als ein Beispiel für BMP-5-Reinigung
werden 4 ml des gesammelten Flüssigkeitsüberstandes
vom konditionierten Medium nach Transfektion von einer 100 mm Kulturschale
durch Ultrafiltration an einer YM 10-Membran etwa 10-fach konzentriert
und dann gegen 20 mM Tris, 0,15 M NaCl, pH 7,4 (Ausgangspuffer) dialysiert.
Dieses Material wird dann auf eine 1,1 ml Heparin-Sepharose-Säule in Ausgangspuffer
angewendet. Ungebundene Proteine werden durch eine 8 ml Wäsche von
Ausgangspuffer entfernt und gebundene Proteine, einschließlich Proteine
der Erfindung, werden durch eine 3–4 ml Wäsche von 20 mM Tris, 2,0 M
NaCl, pH 7,4 desorbiert.
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Die durch die Heparin-Säule gebundenen
Proteine werden an einer Centricon 10 etwa 10-fach konzentriert
und das Salz wird durch Diafiltration mit 0,1% Trifluoressigsäure reduziert.
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Weitere Reinigung kann durch präparative
NaDodSO4/PAGE [Laemmli, Nature 227: 680–685 (1970)] erreicht
werden. Zum Beispiel werden etwa 300 μg Protein an einem 1,5 mm dicken
Gel angewendet: Gewinnung wird durch zugeben von L-[35S]-Methionin-markiertem
BMP-Protein geschätzt,
gereinigt über
Heparin-Sepharose, wie oben beschrieben. Protein kann durch Kupfereinfärbung einer
angrenzenden Bahn visualisiert werden [Lee, et al., Anal. Biochem.
166: 308–312
(1987)]. Passende Bänder
werden ausgeschnitten und in 0,1% NaDodSO4/20
mM Tris, pH 8,0 extrahiert. Der Flüssigkeitsüberstand kann mit 10% CF3COOH zu pH 3 gesäuert werden und die Proteine
werden an 5,0 × 0,46
cm Vydac C4-Säule entsalzen (The Separations Group,
Hesperia, CA), entwickelt mit einem Gradienten aus 0,1% CF3COOH bis 90% Acetonitril/0,1% CFF3COOH.
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(2) In einem weiteren Beispiel wird
lösliches
Heparin (100 ug/ml) aus einem BMP-5-Protein in konditionierten Medien
aus 5E10(2) 2,0 MTx (oben beschrieben) unter Verwendung von Butyl-TSK
hydrophober interaktiver Chromatographie (HIC) entfernt. Die konditionierten
Medien werden durch Zugabe von festem NaCl auf 2 M NaCl gebracht.
Die konditionierten Medien werden dann auf Butyl-TSK geladen, äquilibriert
in 2 M NaCl, 50 mM Tris, pH 7,4, gewaschen mit 0 M NaCl, 50 mM Tris,
pH 7,4, gefolgt von Elution mit 1% Np-40, 6 M Harnstoff, 50 mM Tris,
pH 7,4, was etwa 98% Entfernung von löslichem Heparin ergab.
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Das sich ergebende Material wird
dann Heparin-Sepharose-Chromatographie
unterworfen. Das Material wird direkt auf eine Heparinsäule geladen, äquilibriert
in 50 mM Tris, 6 M Harnstoff, 0 M NaCl, gewaschen und mit einem
Gradienten von 0–2
M NaCl eluiert. Dieses Material wird durch Western Blot analysiert
und die BMP-5 enthaltenden Fraktionen (0,3–0,8 M NaCl) werden gepoolt.
Der Antikörper
wird gegen den C-terminalen mutmaßlich reifen Teil gerichtet.
Proteine von 35–40
kD nicht-reduziert, 20–22
kD reduziert und Dimere mit höherem
Molekulargewicht werden beobachtet.
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Die BMP-5 enthaltenden Fraktionen
werden konzentriert und diafiltriert, um die Probe auf 0,1% TFA zu
bringen, geladen auf eine Umkehrphasensäule und mit einem Gradienten
von 30% bis 60% B (A = 0,1% TFA; B = 0,1% TFA in 90% Acetonitril)
in 75 Min. bei 1 ml/Min. eluiert. SDS-PAGE Analyse zeigt mehrere
Molekulargewichtsarten von BMP-5 Proteinen, welche unten weiter
beschrieben werden. Die reife Art, von welcher erwogen wird, dass
sie ein Homodimer aus Aminosäuren
# 317–#
454 umfasst, wie in Tabelle III gezeigt, umfasst etwa 46-49% der
sich ergebenden Molekulargewichtsarten.
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B. Kennzeichnung von BMP-5-Proteinen
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Eindimensionale Western Blot-Analyse
zeigt mehrere Molekulargewichtsarten, einschließlich 98 kDa, 72 kDa, 50 kDa
und 35-40 kDa. Bei
Reduktion werden die folgenden Arten gesehen: 68 kDA, 43 kDa und 20–22 kDA.
Es wird erwogen, dass die nicht-reduzierte 98 kDa-Art ein Homodimer
aus zwei 50 kDa-Untereinheiten umfasst, welche jeweils Aminosäuren # 28
# 454 umfassen, wie in Tabelle III gezeigt. Von der 72 kDa-Art wird
erwogen, dass sie ein Heterodimer aus einer 50 kDa-Untereinheit
(umfassend Aminosäuren
# 28 – #
454 von Tabelle III, wie oben beschrieben), und eine 20 kDa-Untereinheit,
umfassend Aminosäuren
# 317 – #
454 umfasst, wie in Tabelle III gezeigt. Von der 35-40 kDa-Art wird
erwogen, dass sie die reife Art darstellt, welche ein Homodimer
aus zwei 20 kDa-Untereinheiten umfasst, welche jeweils Aminosäuren # 317 – # 454 umfassen,
wie in Tabelle III gezeigt.
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C. BMP-5-Wirksamkeit
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BMP-5 (welches 100 ug/ml lösliches
Heparin enthält),
gereinigt in einem vorbereitenden Versuch über Octyl-Sepharose (HIC) [siehe
Beschreibung unten], dann über
Heparin-Sepharose auf eine Weise, ähnlich den oben beschriebenen
Butyl-, dann Heparin-Schritten, wird mit 20 mg Ratten-Matrix gemischt
und für
10 Tage gemäß dem in
Beispiel III oben beschriebenen ektopischen Rattentest implantiert.
Etwa 1–3
ug BMP-5-Protein aus dem Heparin-Sepharose-Schritt ergibt die Bildung
von Knorpel und Knochen. Der Octyl-Sepharose-Reinigungsschritt wird
durch Zugeben von festem (NH4)2SO4 zu BMP-5-konditionierten Medien durchgeführt, welche
100 ug/ml lösliches
Heparin enthalten, zu einer Endkonzentration von 1 M. Dies wird
auf eine Säule
aus Octyl-Sepharose geladen, äquilibriert
in 1 M (NH4)2SO4, 50 mM Tris, pH 7,4. Die Säule wird
mit Ausgangspuffer, dann mit 50 mM Tris, pH 7,4, gewaschen und mit
50 mM Tris, 6 M Harnstoff, 0,2% Octyl-glucosid, pH 7,4, eluiert.
Reinigung über
Heparin-Sepharose erfolgt durch Schritt-Gradient, gewaschen mit
50 mM Tris, 0,15 M NaCl, 6 M Harnstoff, pH 7,4, eluiert mit 50 mM
Tris, 2 M NaCl, 6 M Harnstoff, pH 7,4. Das implantierte Material
ist 2 M NaCl.