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Verwandte Anmeldungen
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Die vorliegende Erfindung ist eine „Continuation-in-part" der Anmeldung mit
der Seriennummer 08/848439, eingereicht am 8. Mai 1997, welche eine „Continuation-in-part" der Anmeldung mit
der Seriennummer 08/796153, eingereicht am 6. Februar 1997 ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neuartige Mitglieder der Frazzled-Proteinfamilie, DNA, welche für sie kodiert
und Verfahren, um sie zu erhalten. Diese Proteine können verwendet
werden, um Expression von Faktoren in, und/oder Differentiation
von Gewebe und Organen herbeizuführen,
und insbesondere um Bildung, Wachstum, Differentiation, Proliferation
und/oder Erhaltung von Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe herbeizuführen. Somit
können
diese Proteine bei der Behandlung von Knorpelstörungen wie Osteoarthritis,
Rheumatoidarthritis und artikularen Knorpeldefekten und bei der
Verstärkung
und/oder Hemmung von zellulärer
Bildung, Wachstum, Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung
von anderem Gewebe und Organen, zum Beispiel Bauchspeicheldrüse, Leber,
Milz, Lunge, Niere und/oder anderem Gewebe brauchbar sein. Diese Proteine
können
auch zum Vergrößern der
Aktivität
von anderen Gewebe-regenerierenden und differenzierenden Faktoren
verwendet werden. Das Protein wurde durch die Erfinder humanes SDF-5
genannt.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Suche nach dem Molekül oder den
Molekülen,
welche für
die Bildung, Proliferation, Differentiation und Erhaltung von Gewebe
und Organen, wie Knorpel und Bindegeweben verantwortlich sind, hat
sich weit erstreckt, da es einen enormen Bedarf an Faktoren gibt,
welche zum Behandeln von Zuständen
brauchbar sind, welche Abbau oder Schädigung dieser Gewebe einbeziehen,
wie Osteoarthritis.
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Die Strukturen von mehreren Proteinen
in der als Frizzled bezeichneten Familie sind vorhergehend erforscht
worden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine als Frazzled bezeichnete
Proteinfamilie, welche Familie Homologie an die Ligand-Bindungsdomäne der Frizzled-Proteine
teilt. von Mitgliedern der Frizzled-Proteinfamilie ist gezeigt worden,
dass sie an das Wingless (Wg) Protein in Drosophila binden, Bhanot
et al., Nature, 382: 225–230
(1996). In Säugern
und anderen Arten sind die Frizzled- Proteinfamilie Membran-gebundene Rezeptormoleküle, von
welchen gezeigt wurde, dass sie an Proteine binden, welche durch
die Familie der Wnt-Gene erzeugt wurden, Wang et al., J. Biol. Chem.,
271: 4468–4476
(1996). Von Wnt-Genen wurde bestimmt, dass sie in Gewebe und Organen,
einschließlich
Bauchspeicheldrüse,
Lunge, Leber, Nieren und Gehirn exprimiert werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Erfinder hierein haben überraschend
entdeckt, dass Mitglieder der Frazzled-Proteinfamilie in der Lage
sind, die Bildung von Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe herbeizuführen. Die
vorliegende Erfindung ist brauchbar zum Herbeiführen der Bildung von Chondrozyten
und/oder Knorpelgewebe durch Verabreichen einer Zusammensetzung,
welche mindestens ein Protein umfasst, welches ein Mitglied der
Frazzled-Proteinfamilie ist, an Progenitorzellen. In bevorzugten
Ausführungsformen
kann die Zusammensetzung ein Protein mit der Aminosäuresequenz
von SEQUENZ ID Nr. 2 von Aminosäure
1, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 bis 295 umfassen; in einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Protein mit der Aminosäuresequenz von SEQUENZ ID Nr.
2 von Aminosäure
21 bis 295 oder SEQUENZ ID Nr. 3 von Aminosäure 1 bis 275. Die Herbeiführung von
Chondrozyten und/oder Knorpelgewebebildung kann Verabreichen der
Zusammensetzung an Zellen in vitro und Gewinnen von Chondrozyten
und/oder Knorpelgewebe umfassen, welches nachfolgend an den Patienten
verabreicht werden kann. Die Zusammensetzung kann ferner einen geeigneten
Träger
zur Verabreichung umfassen.
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Die vorliegende Erfindung sieht ebenfalls
neuartige DNA-Sequenzen vor, welche für neuartige Mitglieder der
Frazzled- und Frizzled-Proteinfamilien codieren. In besonderen Ausführungsformen
sieht die vorliegende Erfindung neuartige DNA-Sequenzen vor, welche
für das
als humane SDF-5 bekannte Frazzled-Protein codieren. Die Nucleotidsequenzen
und die entsprechenden Aminosäuresequenzen,
welche durch diese DNA-Sequenzen codiert werden, werden in den Sequenzprotokollen
vorgesehen. Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung isolierte
DNA-Sequenzen, welche für
ein humanes SDF-5 Protein codieren, welche eine DNA-Sequenz umfassen,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Nucleotiden #256, 307, 310, 313, 316, 319,
322, 325 oder 328 bis #1140 oder 1143 von SEQ ID Nr. 1, oder Nucleotiden,
welche für
Aminosäuren
#1, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 bis #295 von SEQ ID Nr. 2
codieren; oder Nucleotiden, welche für Aminosäuren #1 bis #275 von SEQ ID
Nr. 3 codieren.
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In weiteren Ausführungsformen umfasst die vorliegende
Erfindung Vektoren, welche die obigen DNA-Moleküle in operativer Assoziation
mit einer Expressions-Kontrollsequenz dafür umfassen, als auch mit diesen
Vektoren transformierte Wirtszellen. In noch weiteren Ausführungsformen
umfasst die vorliegende Erfindung Verfahren zum Herstellen von gereinigten
humanen SDF-5 Proteinen, neuartigen humanen SDF-5 Proteinen und
Zusammensetzungen, welche die humanen SDF-5 Proteine enthalten.
Diese Verfahren können die
Schritte umfassen: Kultivieren einer Wirtszelle, transformiert mit
einer DNA-Sequenz, welche für
ein humanes SDF-5
Protein codiert, wie oben beschrieben und Gewinnen und Reinigen
des besagten humanen SDF-5 Proteins aus dem Kulturmedium. Die vorliegende
Erfindung umfasst ferner das gereinigte, humane SDF-5 Polypeptid,
welches durch die obigen Verfahren hergestellt wird, als auch die
gereinigten humanen SDF-5 Polypeptide, welche eine durch die obigen
DNA-Sequenzen codierte Aminosäuresequenz
umfassen. Die Proteine der vorliegenden Erfindung können die
Aminosäuresequenz
von Aminosäure
#1, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 bis #295 von SEQ ID Nr. 2;
die Aminosäuresequenz
von Aminosäure
#1 bis #275 von SEQ ID Nr. 3; oder ein humanes SDF-5 Protein mit
einem Molekulargewicht von etwa 30 bis etwa 35 kd umfassen, wobei besagtes
Protein die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 oder 3 umfasst und mit der Fähigkeit, die Transkription
von einem oder mehreren Genen zu regulieren.
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Die vorliegende Erfindung ist brauchbar
in verfahren zum Herbeiführen
der Bildung oder Erhaltung von knorpelartigem Gewebe in einem Patienten,
welche Verabreichen einer wirksamen Menge einer Zusammensetzung,
welche ein SDF-5 Protein umfasst, an den Patienten umfasst. Besagte
Zusammensetzung kann ferner ein oder mehrere Knochen-morphogenetische(s)
Protein e) (BMP) umfassen, vorzugsweise ein BMP, ausgewählt aus
BMP-2, BMP-4, BMP-7, MP52, BMP-12 und BMP-13, insbesondere bevorzugt
BMP-2. Die Verfahren können
verwendet werden, um Patienten zu behandeln, welche an Osteoarthritis
oder einem artikularen Knorpeldefekt oder Schaden leiden.
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Beschreibung von Sequenzen
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- SEQ ID Nr. 1: humane SDF-5 DNA
- SEQ ID Nr. 2: humanes SDF-5 Protein
- SEQ ID Nr. 3: humanes SDF-5 reifes Protein
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Beschreibung von Hinterlegungen
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Ein cDNA-Insert pSDF-5, welches die
humane SDF-5 DNA Codierungssequenz enthält, wurde in einen Ampicillin
E. coli Stamm insertiert und wurde bei der American Type Culture
Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville. MD 20852 am 4. Februar
1997 hinterlegt. Dieser Hinterlegung ist die Eingangsnummer ATCC 98314
gewährt
worden. Diese Hinterlegung erfüllt
die Bedingungen des Budapester Vertrags.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Wie hierin verwendet betrifft der
Begriff „Frazzled-Protein" humane Frazzled-Protein
Mitglieder, welche Sequenz-Homologie zu den extrazellulären Bindungsdomänen der
Frizzled-Proteinfamilie teilen, einschließlich Hfz3, Hfz5 und Hfz7,
als auch andere humane Frazzled-Proteine und Frazzled-Protein Mitglieder,
welche in anderen Arten gefunden werden und Sequenz-Homologie zu
Frizzled-Proteinen von anderen Arten teilen, wie jene, welche in
Wang et al., Wang et al., J. Biol. Chem., 271: 4468–4476 (1996)
beschrieben werden. Ein spezifisches Mitglied der Frazzled-Proteinfamilie
ist das humane SDF-5 Protein mit der in SEQUENZ ID Nr. 2 spezifizierten
Aminosäuresequenz,
als auch Homologe dieses Proteins, welche in anderen Arten gefunden werden;
und weitere Proteine, welche strukturell und/oder funktionell mit
SDF-5 eng verwandt sind. Es ist ebenfalls bekannt, dass Frazzled-verwandte
Proteine auch in anderen Arten vorkommen, einschließlich Familienmitgliedern
in Drosophila, Xenopus, C. elegans, Zebrafisch, als auch in Ratten,
Mäusen
und Menschen. „Frazzled-Proteine" schließen auch
Varianten der Frazzled-Proteine ein, wie Allele-Varianten oder Varianten, welche durch
Mutagenese oder Deletion herbeigeführt werden, und Fragmente von
Frazzled- oder Frizzled-Proteinen,
welche Varianten und Fragmente Frazzled-Aktivität behalten haben, vorzugsweise
die Fähigkeit,
an Proteine zu binden, wie die Wnt-Proteine, welche ansonsten an
Membran-gebundene Rezeptoren binden würden, wie die Frizzled-Proteine.
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Wie hierin verwendet betrifft der
Begriff „Frazzled-Aktivität" eine oder mehrere
Aktivitäten,
welche durch die Frazzled-Proteine
der vorliegenden Erfindung gezeigt werden. Insbesondere schließt „Frazzled-Aktivität" die Fähigkeit
ein, an Wnt-Proteine zu binden, und kann somit die Fähigkeit
einschließen,
die Bindung von Wnt-Proteinen an Proteinrezeptoren wie die Frizzled-Proteinrezeptoren
zu regulieren. „Frazzled-Aktivität" kann ferner die
Fähigkeit
einschließen,
die Bildung Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung von
Zellen und/oder Gewebe, zum Beispiel Bindegewebe, Organe und Wundheilung
zu regulieren. Insbesondere kann „Frazzled-Aktivität" die Fähigkeit
einschließen,
die Bildung, Wachstum, Proliferation, Differentiation und/oder Erhaltung
von Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe zu verstärken und/oder zu hemmen. „Frazzled-Aktivität" schließt ebenfalls
die Aktivitäten
von Frazzled-Protein in den hierin beschriebenen Tests ein.
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Die vorliegende Erfindung schließt auch
Antikörper
zu einem gereinigten humanen SDF-5 Protein ein, wie dem obigen.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen eine therapeutische
Menge von mindestens einem der obigen humanen SDF-5 Proteine.
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Es wird erwartet, dass humanes SDF-5
Protein, wie durch Säugetierzellen
wie CHO-Zellen exprimiert, als heterogene Population von wirksamen
Arten von humanem SDF-5 Protein mit variierenden N-Termini vorkommen.
Basierend teilweise auf dem Von Heginje Signalpeptid-Vorhersage-Algorithmus
scheinen die ersten 17 bis 24 Aminosäuren beim Signalisieren für die Sekretion
des reifen Peptids einbezogen zu sein. Es wird erwartet, dass wirksame
Arten gegebenenfalls das Signalpeptid einschließen können und Aminosäuresequenzen
einschließen
werden, welche mit Aminosäureresten
#1, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 von SEQ ID Nr. 2 beginnen.
Somit wird erwartet, dass DNA-Sequenzen, welche für wirksame
humane SDF-5 Proteine codieren, jene einschließen, welche Nucleotide #256,
307, 310, 313, 316, 319, 322, 325 oder 328 bis #1140 oder 1143 von
SEQ ID Nr. 1 umfassen. Entsprechend wird von wirksamen Arten von
SDF-5 erwartet, dass sie jene einschließen, welche Aminosäuren #1,
18, 19, 20, 21, 22, 23, 24 oder 25 bis #295 von SEQ ID Nr. 2 umfassen.
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Die vorliegende Erfindung ist brauchbar
in einem Verfahren zum Ändern
der Regulierung von Genen in einem Patienten, der dessen bedarf,
und umfasst: Verabreichen einer wirksamen Menge der obigen Zusammensetzungen
an besagten Patienten. Die Änderung
der Regulierung von pankreatischen Genen kann durch Stimulieren
oder Hemmen der Bindung durch Wnt-Proteine von Rezeptorproteinen,
zum Beispiel Bindung zwischen dem humanen SDF-5 Protein der vorliegenden
Erfindung und dem Wnt-Protein erreicht werden. Somit kann die humane
SDF-5 Proteinfamilie in der Lage sein, die Bindungsinteraktion von
Wnt-Genen an Rezeptorproteine, wie Frizzled-Rezeptorproteine zu
regulieren.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ebenfalls Hybrid- oder Fusionsvektoren, welche die Codierungs-DNA-Sequenzen
der vorliegenden Erfindung und weitere für Frazzled codierende Sequenzen
umfassen, gebunden an eine Gewebe-spezifische oder induzierbare
regulatorische Sequenz, wie einen Promotor oder Operator. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Codierungssequenz für humanes SDF-5 Protein an
einen oder mehrere Promotor, Verstärker und/oder weitere regulatorische
Elemente von Genen funktionell gebunden, welche in Chondrozytenzellen
und/oder Knorpelgewebe selektiv exprimiert werden. Zum Beispiel
ist der Collagen Typ II Verstärker-Promotor,
von welchem bekannt ist, dass er in Knorpel während mesenchymaler Kondensation
und Knorpel exprimiert wird, Metsaranta et al., Dev. Dynamics, 204:
202–210 (1996):
Li et al., Genes Develop., 9: 2821–2830 (1996). Ein weiteres
regulatorisches Element, welches in der vorliegenden Erfindung brauchbar
ist, ist der Tenascin-C-Promotor. Tenascin-C wird in artikularem
Knorpel exprimiert, Pacifici et al., Matrix Biol., 14: 689–698. Zusätzlich kann
die DNA-Sequenz, welche für
humanes SDF-5 codiert, an eine oder mehrere regulatorische Sequenzen
von Proteoglycan-Kernproteinen operativ gebunden werden, welche
in Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe selektiv erzeugt werden.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird die Codierungssequenz für humanes SDF-5 Protein an
den aus dem IDX-Gen isolierten Promotor funktionell gebunden. Dieser
Promotor wird selektiv in pankreatischen Zellen und Gewebe exprimiert.
Somit ist ein Hybrid-DNA-Vektor, in welchem der IDX-Promotor funktionell
an eine DNA-Sequenz gebunden ist, welche für ein humanes SDF-5 Protein
codiert, brauchbar zur selektiven Expression des Proteins in pankreatischem
Gewebe, zum Bei spiel für
die Behandlung einer pankreatischen Störung oder zum Ändern der
Regulierung von pankreatischen Genen in einem Patienten, zum Beispiel
durch Stimulieren oder Hemmen von Bindung durch Wnt-Proteine von
seinem Rezeptorprotein, zum Beispiel durch Binden zwischen dem exprimierten
humanen SDF-5 Protein und dem Wnt-Protein. Vektoren, welche weitere
Gewebe-selektiven regulatorischen Elemente und induzierbare regulatorische
Elemente verwenden, können ebenfalls
für die
selektive oder induzierbare Expression der humanen SDF-5 Proteine
der vorliegenden Erfindung brauchbar sein.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
sieht pharmazeutische Zusammensetzungen vor, welche eine therapeutisch
wirksame Menge an humanem SDF-5 Protein enthalten, in einem pharmazeutisch
annehmbaren Vehikel oder Träger.
Diese Zusammensetzungen der Erfindung können bei der Bildung von Chondrozyten und/oder
Knorpelgewebe Phenotyp verwendet werden. Diese Zusammensetzungen
können
ferner genutzt werden, um die Bildung, Wachstum, Proliferation,
Differentiation und/oder Erhaltung von Beta-Zellen und weiteren
Zelltypen zu verstärken
und/oder zu hemmen, welche typischerweise in den Langerhans-Inseln
oder anderen pankreatischen Zellen, als auch anderen Organgeweben
wie Leber, Milz, Gehirn, Lunge, Herz und Nierengewebe gefunden werden.
Die Zusammensetzungen, welche humanes SDF-5 Protein umfassen, können verwendet
werden, um Vorläufer
oder Stammzellen zu behandeln, wie pankreatische Zellen, welche
in der Lage sind, in Zellen zu differenzieren, welche differenziertes
Gewebe oder Organe umfassen, wie pankreatische Zellen, um die Bildung,
Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung solcher Zellen,
Gewebe oder Organe zu verstärken.
Verfahren zum Bilden und Erhalten solcher Zellen werden zum Beispiel
in WO-93/00441 beschrieben, dessen Offenbarung hierein durch Verweis
hiermit eingeschlossen wird.
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Die Zusammensetzungen der Erfindung
können
zusätzlich
zu humanem SDF-5 Protein weitere therapeutisch brauchbare Wirkstoffe
umfassen, einschließlich
Wachstumsfaktoren wie epidermalem Wachstumsfaktor (EGF), Fibroblastenwachstumsfaktor
(FGF), transformierendem Wachstumsfaktor (TGF-α und TGF-β), Aktivinen, Inhibinen, Knochen-morphogenen
Proteinen (BMP) und insulinähnlichem
Wachstumsfaktor (IGF). Die Zusammensetzungen können auch eine passende Matrix
enthalten, zum Beispiel zur Unterstützung der Zusammensetzung und
zum Vorsehen einer Oberfläche
für Chondrozyten
Zell- und/oder knorpelartigem Gewebewachstum. Die Matrix kann langsame
Abgabe des humanen SDF-5 Proteins und/oder die passende Umgebung
zur Präsentation
davon vorsehen.
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Das humane SDF-5 Protein, welches
Zusammensetzungen enthält,
kann in Verfahren zum Behandeln einer Anzahl an Gewebedefekten und
Heilung und Erhaltung von verschiedenen Arten von Geweben und Wunden
eingesetzt werden. Die Gewebe und Wunden, welche behandelt werden
können,
schließen
Knorpel ein, aber können
auch Epidermis, Nerven, Muskel, einschließlich Herzmuskel, weitere Bindegewebe
wie Knochen, Sehne und Ligament und weitere Gewebe und Wunden einschließen und
weitere Organe wie Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Lunge, Gehirn,
Herz und Nierengewebe. Diese Verfahren gemäß der Erfindung bringen Verabreichen
einer wirksamen Menge an humanem SDF-5 Protein an einen Patienten
mit sich, der solcher Gewebebildung, Wundheilung oder Gewebereparatur
bedarf. Die humanes SDF-5 enthaltenden Zusammensetzungen können ebenfalls
verwendet werden, um solche Zustände
wie Rheumatoidarthritis, Osteoarthritis und weiter Abnormitäten von
knorpelartigen oder anderen Organen oder Geweben wie Bauchspeicheldrüse, Leber,
Milz, Lunge, Herz, Gehirn und Nierengewebe und anderen Geweben und
Organen zu behandeln oder zu verhindern. Diese Verfahren können auch
die Verabreichung eines Proteins der Erfindung in Verbindung mit
Verabreichung von mindestens einem weiteren Protein mit sich bringen,
zum Beispiel Wachstumsfaktoren einschließlich EGF, FGF, TGF-α, TGF-β, BMP, Aktivin,
Inhibin und IGF.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
sind DNA-Sequenzen, welche für
Expression von humanem SDF-5 Protein codieren. Solche Sequenzen
schließen
die Sequenz von Nucleotiden in einer 5' bis 3'-Richtung ein, veranschaulicht in SEQ
ID Nr. 1, DNA-Sequenzen, welche mit Ausnahme der Degeneration des
genetischen Codes identisch sind mit den DNA-Sequenzen ID Nr. 1
und für
das Protein von SEQ ID Nr. 2 oder 3 codieren.
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Die DNA-Sequenzen der vorliegenden
Erfindung sind zum Beispiel als Sonden für den Nachweis von mRNA brauchbar,
welche für
weiteres Frazzled-Protein codiert, in einer gegebenen Zellpopulation.
Die DNA-Sequenzen können
auch zum Herstellen von Vektoren für Gentherapieanwendungen brauchbar
sein, wie unten be schrieben.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
schließt
Vektoren ein, welche eine DNA-Sequenz, wie oben beschrieben, in
operativer Assoziation mit einer Expressionskontrollsequenz dafür umfassen.
Diese Vektoren können
in einem neuartigen Verfahren zum Herstellen eines rekombinanten
humanen SDF-5 Proteins der Erfindung eingesetzt werden, bei welchem
eine Zelllinie, transformiert mit einer DNA-Sequenz, welche für ein humanes
SDF-5 Protein codiert, in operativer Assoziation mit einer Expressionskontrollsequenz
dafür in
einem geeigneten Kulturmedium kultiviert wird und humanes SDF-5
Protein daraus gewonnen und gereinigt wird. Dieses Verfahren kann
eine Anzahl an bekannten Zellen, sowohl prokaryontische, als auch
eukaryontische, als Wirtszellen für Expression des Polypeptids
einsetzen. Die Vektoren können
auch in Gentherapieanwendungen verwendet werden. Bei solch einer
Verwendung können
die Vektoren in die Zellen eines Patienten ex vivo transfiziert
werden und die Zellen können
wieder in einen Patienten eingeführt
werden. Alternativ können die
Vektoren in vivo durch gezielte Transfektion in einen Patienten
eingeführt
werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden Vektoren hergestellt, welche ein oder mehrere
nicht-native regulatorische Elemente verwenden, wie Promotoren und/oder
Verstärker,
welche mit der Codierungssequenz für humanes SDF-5 operativ assoziiert
sind, um Expression von humanem SDF-5 in gewünschtem Zellgewebe und/oder
zu einer gewünschten
Zeit in der Entwicklung zu erreichen. Zum Beispiel kann ein Vektor
konstruiert werden, welcher das Promotor-Element aus dem gut gekennzeichneten
IDX-Gen verwendet,
von welchem bekannt ist, dass es konstitutiv in pankreatische Zellen,
einschließlich
Beta-Zellen während
der Entwicklung exprimiert wird. Durch operatives Assoziieren des
Promotors aus dem IDX-Gen mit der Codierungssequenz für Frazzled
und Transformieren geeigneter Zellen wie pankreatische Stammzellen, wie
in WO-93/00441 beschrieben, kann man humanes SDF-5 in diesen Zellen
exprimieren und somit die gewünschten
Wirkungen von Bildung Wachstum, Proliferation, Differentiation und/oder
Erhaltung von Zellen wie pankreatischen Beta-Zellen fördern, welche
in der Lage sind, Insulin abzuscheiden, entweder in in vitro Kultur oder
in vivo.
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Noch ein weiterer Aspekt der Erfindung
sind humane SDF-5 Proteine oder Polypeptide. Solche Polypeptide
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Aminosäuresequenz
haben, welche die in SEQ ID Nr. 2 oder 3 veranschaulichte Sequenz
einschließt.
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Die gereinigten Proteine der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um Antikörper,
entweder monoklonal oder polyklonal, zu humanen SDF-5 Proteinen
und/oder weiteren verwandten Proteinen zu erzeugen, und zwar unter
Verwendung von Verfahren, die nach Stand der Technik der Antikörperherstellung bekannt
sind. Somit schließt
die vorliegende Erfindung auch Antikörper zu humanen SDF-5 und/oder
anderen Frazzled-Proteinen ein. Die Antikörper können zur Reinigung von humanen
SDF-5 Proteinen brauchbar sein, oder zum Hemmen oder Verhindern
der Wirkungen von Frazzled-Proteinen, entweder in vitro oder in
vivo. Die humanen SDF-5 Proteine können zum Herbeiführen des
Wachstums und/-oder
der Differentiation von embryonalen Zellen und/oder Stammzellen
brauchbar sein. Somit können
die Proteine oder Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung auch
zum Behandeln von Zellpopulationen wie embryonalen Zellen oder Stammzellenpopulationen
brauchbar sein, um das Wachstum und/oder die Differentiation der
Zellen zu verstärken, anzureichern
oder zu hemmen. Zum Beispiel können
die humanen SDF-5 Proteine zum Behandeln von Zellpopulationen brauchbar
sein, um Bildung, Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung
von Chondrozyten, knorpelartigem Gewebe und/oder anderen Zellen
wie Zellen von Bauchspeicheldrüse-
oder anderem Gewebe oder Organ Phenotyp zu verstärken und/oder zu hemmen. Die
behandelten Zellpopulationen können
unter anderem für
Gentherapieanwendungen brauchbar sein, wie unten beschrieben.
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Es ist von besonderem Interesse,
dass das humane SDF-5 Gen scheinbar für einen sekretierten Faktor
codiert und somit lösliche
Rezeptoren vorsieht, welche in der Lage sein können, mit den Wnt-Proteinen
zu binden und somit Signaltransduktion durch die Wnt-Proteine initiieren
und/oder blockieren. Somit kann die humane SDF-5 Genfamilie in der
Lage sein, die Bindungsinteraktion von Wnt-Genen an Rezeptorproteine
wie die Frizzled-Rezeptorproteine zu regulieren. Die potentiellen
Signaltransduktions-RegulationsAktivitäten dieser Proteine deuten
zusammen mit der Gegenwart und/oder Expression von Wnt-Genen in
Bauchspeicheldrüsen
und anderen Organen an, dass humanes SDF-5 Protein ein wichtiger Regulator
von Differentiation von Gewebe und Organen ist und bei der Herbeiführung, Bildung,
dem Wachstum, der Differentiation, Proliferation und/oder der Erhaltung
von Geweben und Organen einbezogen sein kann. Somit können die
Proteine der vorliegenden Erfindung bei Wundheilung, Gewebe- und
Organreparatur und Regenerationsprozessen, als auch bei Differentiation
von Gewebe, z. B. in der embryonalen Entwicklung brauchbar sein.
Insbesondere ist durch die Erfinder beobachtet worden, dass das
humane SDF-5 Protein zur Herbeiführung,
Bildung, Wachstum, Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung
und der Reparatur von Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe brauchbar
sein kann. Somit können
diese Proteine und Zusammensetzungen, welche sie enthalten, bei
der Behandlung von Knorpelstörungen
wie Osteoarthritis, Rheumatoidarthritis und artikularen Knorpeldefekten und
bei der Verstärkung
und/oder Hemmung von zellulärer
Bildung, Wachstum, Differentiation, Proliferation und/oder Erhaltung,
zum Beispiel Bildung von Chondrozyten und/oder Knorpelgewebe brauchbar
sein.
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Die hierin vorgesehenen humanen SDF-5
Proteine schließen
Faktoren ein, welche durch die Sequenzen ähnlich jenen von SEQ ID Nr.
1 codiert werden, aber in welchen Modifikationen oder Deletionen
natürlich vorgesehen
(z. B. Allele-Variationen in der Nucleotidsequenz, welche Aminosäureveränderungen
im Polypeptid ergeben können)
oder absichtlich konstruiert werden. Zum Beispiel können synthetische
Polypeptide ganz oder teilweise kontinuierliche Sequenzen der Aminosäurereste
von SEQ ID Nr. 2 oder 3 duplizieren. Diese Sequenzen können durch
Teilen von primären,
sekundären
oder tertiären
Struktur- und Konformationsmerkmalen mit humanen SDF-5 Polypeptiden
von SEQ ID Nr. 2 oder 3 damit gemeinsame biologische Eigenschaften
besitzen. Somit können
diese Modifikationen und Deletionen des ursprünglichen humanen SDF-5 als
biologisch wirksame Substitute für
natürlich
vorkommende humane SDF-5 Polypeptide in therapeutischen Prozessen eingesetzt
werden. Es kann leicht bestimmt werden, ob eine gegebene Variante
oder Fragment von humanem SDF-5 die biologische Aktivität von Frazzled
beibehält,
indem sowohl humanes SDF-5, als auch die variante oder Fragmente
von humanem SDF-5 den hierin beschriebenen Tests unterworfen werden;
zusätzlich
kann die Variante oder das Fragment in einem kompetitiven Bindungstest
verwendet werden, um bezüglich
Bindung an das Wnt-Gen zu testen.
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Andere spezifische Mutationen der
Sequenzen der hierin beschriebenen SDF-5-Proteine beziehen Modifikationen
einer Glykosylierungsstelle ein. Diese Modifikationen können O-gebundene
oder N-gebundene Glykosylierungsstellen einbeziehen. Zum Beispiel
ergibt sich die Abwesenheit von Glykosylierung oder nur teilweise
Glykosylierung aus Aminosäuresubstitution
oder Deletion an Asparagin-gebundenen Glykosylierungs-Erkennungsstellen.
Die Asparagin-gebundenen Glykosylierungs-Erkennungsstellen umfassen
Tripeptid-Sequenzen, welche durch passende zelluläre Glykosylierungsenzyme
spezifisch erkannt werden. Diese Tripeptid-Sequenzen sind entweder Asparagin-X-threonin
oder Asparagin-X-serin,
wobei X üblicherweise
eine Aminosäure
ist. Eine Vielfalt an Aminosäuresubstitutionen
oder Deletionen an einer oder beiden der ersten oder dritten Aminosäurepositionen
einer Glykosylierungs-Erkennungsstelle (und/oder Aminosäuredeletion
an der zweiten Position) ergibt Nicht-Glykosylierung an der modifizierten
Tripeptid-Sequenz. Solche Varianten von humanem SDF-5 sind innerhalb
der vorliegenden Erfindung. Zusätzlich
wird bakterielle Expression von humanen SDF-5 Proteinen Produktion
eines nichtglykosylierten Proteins ergeben, selbst wenn die Glykosylierungsstellen
unmodifiziert bleiben. Solche bakteriell hergestellten Versionen
von humanem SDF-5 sind innerhalb der vorliegenden Erfindung.
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Die vorliegende Erfindung umfasst
ebenfalls die neuartigen DNA-Sequenzen, welche frei von Assoziation
mit DNA-Sequenzen sind, welche für
anderes proteinartiges Material codieren, und für Expression von humanen SDF-5
Proteinen codieren. Diese DNA-Sequenzen
schließen
jene ein, welche in SEQ ID NR. 1 in einer 5' zu 3' Richtung skizziert sind. Diese DNA-Sequenzen
schließen
auch jene ein, welche die DNA-Sequenz von SEQ ID Nr. 1 umfassen.
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Ähnlich
codieren DNA-Sequenzen, welche für
humane SDF-5 Proteine codieren, für welche durch die Sequenzen
von SEQ ID NR. 1 codiert wird, oder humane SDF-5 Proteine, welche
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 oder 3 umfassen, aber welche sich in der Codonsequenz
aufgrund von Degenerationen des genetischen Codes oder Allelen-Variationen
(natürlich
auftretende Base-Veränderungen
in der Artenpopulation, welche Aminosäureveränderungen ergeben können oder
auch nicht) unterscheiden, ebenfalls für die hierin beschriebenen
neuartigen Faktoren. Variationen in den DNA-Sequenzen von SEQ ID
Nr. 1, welche durch Punktmutationen verursacht werden oder durch
Mutationen (einschließlich
Insertion, Deletion und Substitution) herbeigeführt werden, um die Aktivität, Halbwertszeit
oder Herstellung der Polypeptide, für die codiert wird, zu verstärken, werden
ebenfalls in der Erfindung umfasst.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung sieht ein neuartiges Verfahren zum Herstellen von humanen
SDF-5 Proteinen vor. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bezieht
Kultivieren einer geeigneten Zelllinie ein, welche mit einer DNA-Sequenz
transformiert worden ist, welche für ein humanes SDF-5 Protein der
Erfindung codiert, unter der Kontrolle von bekannten regulatorischen
Sequenzen. Die transformierten Wirtszellen werden kultiviert und
die humanen SDF-5 Proteine werden gewonnen und aus dem Kulturmedium herausgereinigt.
Die gereinigten Proteine sind im Wesentlichen frei von anderen Proteinen,
mit welchen sie zusammen hergestellt werden, als auch von anderen
Verunreinigungen.
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Geeignete Zellen oder Zelllinien
können
Säugetierzellen,
wie Eierstockzellen von Chinesischen Hamstern (CHO) sein. Die Wahl
von geeigneten Säugetier-Wirtszellen
und Verfahren zur Transformation, Kultur, Amplifikation, Screening,
Produktherstellung und Reinigung sind nach Stand der Technik bekannt.
Siehe z. B.
-
Gething und Sambrook, Nature, 293:
620–625
(1981) oder alternativ Kaufman et al, Mol. Cell. Biol., 5(7): 1750–1759 (1985)
oder Howley et al, US-Patent 4419446. Eine andere geeignete Säugetier-Zelllinie, welche
in den begleitenden Beispielen beschrieben wird, ist die Affen COS-1
Zelllinie. Die Säugetierzelle
CV-1 kann ebenfalls geeignet sein.
-
Bakterielle Zellen können ebenfalls
geeignete Wirte sein. Zu Beispiel sind die verschiedenen Stämme von
E. coli (z. B. HB101, MC1061) als Wirtszellen im Bereich der Biotechnologie
gut bekannt. Verschiedene Stämme
von B. subtilis, Pseudomonas, anderen Bazillen und Ähnlichem
können
ebenfalls in diesem Verfahren eingesetzt werden. Zur Expression
des Proteins in bakteriellen Zellen ist DNA, welche für das Signal-Peptid von
Frazzled codiert, im Allgemeinen nicht notwendig.
-
Viele Stämme von Hefezellen, welche
den Fachleuten bekannt sind, können
ebenfalls als Wirtszellen zur Expression der Poly peptide der vorliegenden
Erfindung verfügbar
sein. Zusätzlich
können,
wo gewünscht, Insektenzellen
als Wirtszellen in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung genutzt
werden. Siehe z. B. Miller et al., Genetic Engineering, 8: 277–298 (Plenum
Press 1986) und darin zitierte Verweise.
-
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung sieht Vektoren zur Verwendung in dem Expressionsverfahren
dieser neuartigen humanen SDF-5 Polypeptide vor. Vorzugsweise enthalten
die Vektoren die vollen, oben beschriebenen, neuartigen DNA-Sequenzen,
welche für
die neuartigen Faktoren der Erfindung codieren. Zusätzlich enthalten
die Vektoren passene Expressionskontrollsequenzen, welche Expression
der Frazzled-Proteinsequenzen erlauben. Alternativ sind Vektoren,
welche modifizierte Sequenzen wie oben beschrieben einschließen, ebenfalls
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. Zusätzlich
könnte
die Sequenz von SEQ ID Nr. 1 oder andere Sequenzen, welche für humane
SDF-5 Proteine codieren, manipuliert werden, um ein reifes humanes
SDF-5 Protein zu exprimieren, und zwar durch Deletieren von humanen
SDF-5 Signalpeptid-Sequenzen und ihr Ersetzen durch Sequenzen, welche
für die
vollständigen
Signalpeptide von anderen Frazzled-Proteinen oder anderen geeigneten
Propeptiden codieren. So schließt
die vorliegende Erfindung chimärische
DNA-Moleküle
ein, welche für
ein Signalpeptid von einem Mitglied der Frazzled-Familie codieren,
gebunden im korrekten Leserahmen an eine DNA-Sequenz, welche für ein humanes
SDF-5 Polypeptid codiert.
-
Die Vektoren können in dem Verfahren zum Transformieren
von Zelllinien eingesetzt werden und enthalten ausgewählte regulatorische
Sequenzen in operativer Assoziation mit den DNA-Codierungssequenzen der
Erfindung, welche in der Lage sind, die Replikation und Expression
davon in ausgewählten
Wirtszellen zu steuern. Regulatorische Sequenzen für solche
Vektoren sind den Fachleuten bekannt und können je nach Wirtszelle ausgewählt werden.
Solche Selektion ist Routine und bildet keinen Teil der vorliegenden
Erfindung.
-
Um SDF-5 Proteine von Ratten, Menschen
oder anderen Säugetieren
herzustellen, wird die DNA, welche für diese codiert, in einen passenden
Expressionsvektor übertragen
und in Säugetierzellen
oder andere bevorzugte eukaryontische oder prokaryontische Wirte
durch herkömmliche
Verfahren der Gentechnologie ein geführt. Das bevorzugte Expressionssystem
für biologisch
wirksame, rekombinante, humane SDF-5 wird erwogen, um stabil in
Säugetierzellen
transformiert zu werden.
-
Ein Fachmann kann Säugetier-Expressionsvektoren
durch Einsetzen der Sequenz von SEQ ID Nr. 1 oder anderen DNA-Sequenzen,
welche für
SDF-5 Proteine codieren, oder andere modifizierte Sequenzen und bekannte
Vektoren, wie pCD [Okayama et al., Mol. Cell Biol., 2: 161–170 (1982)],
pJL3, pJL4 [Gough et al., EMBO J., 4: 645–653 (1985)] und pMT2 CXM konstruieren.
-
Der Säugetier-Expressionsvektor pMT2
CXM ist ein Derivat von p91023(b) (Wong et al., Science 228: 810–815, 1985),
welches sich vom letzteren dadurch unterscheidet, dass es das Ampicillin-Resistenzgen
anstelle des Tetracyclin-Resistenzgens enthält und ferner eine XhoI-Stelle
zur Insertion von cDNA-Klonen enthält. Die funktionalen Elemente
von pMT2 CXM sind beschrieben worden (Kaufman, R. J., 1985, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82: 689–693)
und schließen
die Adenovirus VA-Gene, den SV40 Replikationsursprung, einschließlich dem
72 by Verstärker,
den Adenovirus Major-Late-Promotor,
einschließlich
einer 5' Spleiß-Stelle und
das Meiste der Adenovirus-Tripartite-Leitsequenz, welche an Adenovirus-Late-mRNAs
vorhanden ist, eine 3' Spleiß-Akzeptor-Stelle,
ein DH-FR-Insert,
die SV40 Early-Polyadenylierungsstelle (SV40) und pBR322 Sequenzen
ein, welche für
Propagation in E. coli benötigt
werden.
-
Plasmid pMT2 CXM wird durch EcoRI
Verdau von pMT2-VWF erhalten, welches bei der American Type Culture
Collection (ATCC), Rockville MD (USA) unter der Eingangsnummer ATCC
67122 hinterlegt worden ist. EcoRI-Verdau schneidet das cDNA-Insert
heraus, das in pMT2-VWF vorhanden ist, was pMT2 in linearer Form
ergibt, welches ligiert werden kann und verwendet werden kann, um
E. coli HB 101 oder DH-5 zu Ampicillin-Resistenz umzuwandeln. Plasmid
pMT2 DNA kann durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden. pMT2 CXM wird dann unter Verwendung
von Loopout/-in Mutagenese konstruiert [Morinaga et al., Biotechnology
84: 636 (1984). Dies entfernt Basen 1075 bis 1145 bezogen auf die
Hind-III Stelle nahe der SV40 Replikationsursprung- und Verstärkersequenzen
von pMT2. Zusätzlich
insertiert es die folgende Sequenz:
![Figure 00150001](https://patentimages.storage.googleapis.com/02/0c/00/83aac6ec5dc9a9/00150001.png)
an
Nucleotid 1145. Diese Sequenz enthält die Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuclease
XhoI. Ein Derivat von pMT2CXM mit der Bezeichnung pMT23 enthält Erkennungsstellen
für die
Restriktionsendonucleasen PstI, EcoRI, SalI und Xho3. Plasmid pMT2
CXM und pMT23 DNA kann durch herkömmliche Verfahren hergestellt
werden.
-
pEMC2β1, welches von pMT21 abgeleitet
wird, kann ebenfalls in der Praxis der Erfindung geeignet sein.
pMT21 wird von pMT2 abgeleitet, welches von pMT2-VWF abgeleitet
wird. Wie oben beschrieben, schneidet EcoRI-Verdau das cDNA-Insert
heraus, welches in pMT-VWF vorhanden ist, was pMT2 in linearer Form
ergibt, welches ligiert werden kann und verwendet werden kann, um
E. coli HB 101 oder DH-5 zu Ampicillin-Resistenz umzuwandeln. Plasmid
pMT2 DNA kann durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden.
-
pMT21 wird durch die folgenden zwei
Modifikationen von pMT2 abgeleitet. Zuerst wird 76 by der 5' nicht-translatierten
Region der DHFR cDNA einschließlich
einem Bereich von 19 G Resten von G/C Tailing für cDNA Klonieren deletiert.
In diesem Verfahren wird eine XhoI-Stelle insertiert, um die folgende
Sequenz gleich oberhalb von DHFR zu erhalten:
-
-
Zweitens wird eine einzigartige ClaI-Stelle
durch Verdau mit EcoRV und XbaI, Behandlung mit Klenow-Fragment
von DNA-Polymerase I und Ligation an einen ClaI-Linker (CATCGATG)
eingeführt.
-
Dies deletiert ein 250 by Segment
aus der Adenovirus-assoziierten RNA (VAI)-Region, aber stört nicht VAI
RNA Genexpression oder Funktion. pMT21 wird mit EcoRI und Xhol verdaut
und verwendet, um den Vektor pEMC2B1 abzuleiten.
-
Ein Teil des EMCV-Leiters wird aus
pMT2-ECAT1 [S. K. Jung et al., J. Virol. 63: 1651–1660 (1989)] durch
Verdau mit EcoRI und PstI erhalten, was ein 2752 by Fragment ergibt.
Dieses Fragment wird mit TagI verdaut, was ein EcoRI-TagI Fragment
von 508 by ergibt, welches durch Elektrophorese in einem niedrig schmelzenden
Agarosegel gereinigt wird. Ein 68 by Adapter und sein komplementärer Strang
werden mit einem 5' TagI
Vorsprungsende und einem 3' XhoI
Vorsprungsende synthetisiert, welches die folgende Sequenz hat:
-
-
Diese Sequenz passt zur EMC-Virus-Leitsequenz
von Nucleotid 763 bis 827. Sie verändert ebenfalls das ATG an
Position 10 innerhalb des EMC-Virus-Leiters zu einem ATT und wird
von einer Xhol Stelle gefolgt. Eine Drei-Weg Ligation des pMT21
EcoRI-XhoI Fragments, des EMC-Virus EcoRI-TagI-Fragments und des
68 by Oligonucleotid-Adapters TagI-XhoI-Adapters ergibt den Vektor
pEM-C2β1.
-
Dieser Vektor enthält den SV40
Replikationsursprung und Verstärker,
den Adenovirus-Major-Late-Promotor, eine cDNA-Kopie des Meisten
der Adenovirus-Tripartite-Leitsequenz, eine kleine Hybrid-intervenierende
Sequenz, ein SV40 Polyadenylierungssignal und das Adenovirus VA
1 Gen, DHFR und β-Lactamase-Marker
und eine EMC-Sequenz in passenden Verhältnissen, um die hochgradige
Expression der gewünschten cDNA
in Säugetierzellen
zu steuern.
-
Die Konstruktion von Vektoren kann
Modifikation der humanen SDF-5 DNA-Sequenzen einbeziehen. Zum Beispiel
kann humane SDF-5 cDNA durch Entfernen der nicht-codierenden Nucleotide
an den 5' und 3' Enden der Codierungsregion
modifiziert werden. Die deletierten nicht-codierenden Nucleotide
können
durch andere Sequenzen, von welchen bekannt ist, dass sie für die Expression
zuträglich
sind, ersetzt werden oder nicht. Diese Vektoren werden in passende
Wirtszellen zur Expression von humanen SDF-5 Proteinen transformiert.
Zusätzlich
kann die Sequenz von SEQ ID Nr. 1, andere Sequenzen, welche für humane
SDF-5 Proteine codieren, manipuliert werden, um ein reifes humanes
SDF-5 Protein zu exprimieren, durch Deletieren von humanen SDF-5
codierenden Signalpeptidsequenzen und ihr Ersetzen durch Sequenzen,
welche für
die vollständigen
Signalpeptide von anderen Proteinen codieren.
-
Ein Fachmann kann die Sequenzen von
SEQ ID Nr. 1 durch Eliminieren oder Ersetzen der Säugetier regulatorischen
Sequenzen, welche die Codierungssequenz flankieren, mit bakteriellen
Sequenzen manipulieren, um bakterielle Vektoren zur intrazellulären oder
extrazellulären
Expression durch bakterielle Zellen zu erzeugen. Zum Beispiel könnte die
Codierungssequenz weiter mani puliert werden (z. B. ligiert an andere
bekannte Linker oder modifiziert durch Deletieren von nicht-codierenden
Sequenzen daraus oder Verändern
von Nucleotiden darin durch andere bekannte Techniken). Die modifizierte
humane SDF-5 Codierungssequenz könnte
dann in einen bekannten bakteriellen Vektor unter Verwendung von
Verfahren wie in T. Taniguchi et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA.
77: 5230–5233
(1980) beschrieben insertiert werden.
-
Dieser exemplarische bakterielle
Vektor könnte
dann in bakterielle Wirtszellen transformiert und ein Protein dadurch
exprimiert werden. Für
eine Strategie zum Herstellen extrazellulärer Expression von humanen SDF-5
Proteinen in bakteriellen Zellen siehe z. B. Europäische Patentanmeldung
EPA 177343.
-
Ähnliche
Manipulationen können
für die
Konstruktion eines Insektenvektors [siehe z. B. in der veröffentlichten
Europäischen
Patentanmeldung 155476 beschriebene Verfahren] zur Expression in
Insektenzellen durchgeführt
werden. Ein Hefevektor könnte
ebenfalls konstruiert werden, welcher Hefe regulatorische Sequenzen
für intrazelluläre oder
extrazelluläre
Expression der Faktoren der vorliegenden Erfindung durch Hefezellen
einsetzt, [siehe z. B. in veröffentlichter
PCT-Anmeldung WO-86/00639 und Europäischer Patentanmeldung EPA-123289
beschriebene Verfahren].
-
Ein Verfahren zum Herstellen großer Mengen
von humanem SDF-5 Protein der Erfindung in Säugetierzellen kann die Konstruktion
von Zellen einbeziehen, welche multiple Kopien des heterologen humanen SDF-5
Gens enthalten. Das heterologe Gen wird an einen amplifizierbaren
Marker gebunden, z. B. das Dihydrofolat-Reduktase (DHFR)-Gen, für welches
Zellen, welche erhöhte
Genkopien enthalten, zur Propagierung in steigenden Konzentrationen
von Methotrexat (MTX) selektiert werden können, entsprechend den Verfahren von
Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol. 159: 601–629 (1982). Diese Herangehensweise
kann mit einer Anzahl an unterschiedlichen Zelltypen eingesetzt
werden.
-
Zum Beispiel kann ein Plasmid, welches
eine DNA-Sequenz für
ein humanes SDF-5 Protein der Erfindung in operativer Assoziation
mit anderen Plasmidsequenzen, welche Expression davon ermöglichen,
und das DHFR Expressionsplasmid pAdA26SV(A)3 enthält [Kaufman
und Sharp, Mol. Cell. Biol. 2: 1304 (1982)], in DHFR-defiziente
CHO-Zellen, DUKX-BII durch verschiedene Verfahren coeingeführt werden,
einschließlich Calciumphosphat-Co-Präzipita tion
und Transfektion, Elektroporation oder Protoplasten-Fusion. DHFR
exprimierende Transformanten werden bezüglich Wachstum in Alpha-Medium
mit dialysiertem fötalem
Kälberserum
selektiert und nachfolgend bezüglich
Amplifikation durch Wachstum in steigenden Konzentrationen von MTX
selektiert (z. B. aufeinanderfolgende Schritte in 0,02, 0,2, 1,0
und 5 μM
MTX), wie in Kaufman et al., Mol Cell Biol., 5: 1750 (1983) beschrieben.
Transformanten werden kloniert und biologisch wirksame humane SDF-5
Expression wird durch Test in einem der hierin beschriebenen Tests überwacht.
Humane SDF-5 Proteinexpression sollte mit steigenden Graden von
MTX-Resistenz steigen. Humane SDF-5 Polypeptide werden unter Verwendung
von Standardtechniken gekennzeichnet, welche nach Stand der Technik
bekannt sind, wie Puls-Markierung mit [35S] Methionin oder Cystein
und Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese. Ähnlichen Verfahren kann gefolgt
werden, um andere verwandte SDF-5 Proteine herzustellen.
-
Ein SDF-5 Protein der vorliegenden
Erfindung, welches Frazzled-Aktivität zeigt, findet Anwendung bei der
Herbeiführung,
Bildung, dem Wachstum, der Differentiation, Proliferation und/oder
Erhaltung und Heilung von Zellen und Geweben wie Chondrozyten und/oder
knorpelartigem Gewebe, als auch pankreatischem Gewebe und anderen
Organgeweben in Menschen und anderen Tieren. Solch ein Präparat, welches
humanes SDF-5 Protein beinhaltet, kann prophylaktische Verwendung
bei der Behandlung von Rheumatoidarthritis und Osteoarthritis und
traumatischer Verletzung an Knorpel finden, als auch beim Verhindern
von pankreatischen Tumoren, Diabetes und anderen pankreatischen
Gewebestörungen.
De novo Bildung von Beta-Zellen, Langerhans-Insel-Zellen und anderen
Zellen des pankreatischen Phenotyps, welche durch ein Frazzled-Protein herbeigeführt wird,
trägt zur
Reparatur von kongenitalen, durch Trauma herbeigeführten oder
onkologischen Gewebedefekten oder Zuständen bei. Humanes SDF-5 Protein
kann auch bei der Behandlung von pankreatischer Erkrankung und bei
anderen Gewebe- und Organreparaturverfahren verwendet werden. Solche
Wirkstoffe können
eine Umgebung vorsehen, um geeignete Stammzellen anzuziehen, Wachstum
und Proliferation von Bauchspeicheldrüsebildenden Zellen zu stimulieren
oder Differentiation von Progenitoren von Bauchspeicheldrüse-bildenden
Zellen herbeizuführen,
und können
auch die Regeneration von anderen Geweben und Organen unterstützen. Humane
SDF-5 Polypeptide der Erfindung können auch bei der Behandlung
von Organstörungen
wie Pankreatitis oder Diabetes brauchbar sein.
-
Die Proteine der Erfindung können auch
bei Wundheilung und bei verwandter Gewebereparatur verwendet werden.
Die Art der Wunden schließt
ein, aber ist nicht begrenzt auf Verbrennungen, Einschnitte und Geschwüre, (siehe
z. B. PCT Veröffentlichung
WO-84/01106 zur
Diskussion von Wundheilung und verwandter Gewebereparatur). Es wird
ferner erwogen, dass Proteine der Erfindung neuronales, astrozytisches
und/oder gliales Zellüberleben
erhöhen
können
und daher bei Transplantation und Behandlung von Zuständen brauchbar
sein können,
welche eine Verringerung des neuronalen Überlebens aufweisen, und Reparatur.
Die Proteine der Erfindung können
ferner für
die Behandlung von Zuständen
bezüglich
weiteren Arten von Gewebe brauchbar sein, wie Nerven, Epidermis,
Muskel, Bindegewebe wie Knochen, Knorpel, Sehne und Ligament und
weiteren Organen wie Bauchspeicheldrüse, Leber, Milz, Lunge, Herz,
Gehirn und Nierengewebe. Die Proteine der vorliegenden Erfindung
können
auch Wert als Diätergänzung haben
oder als Zusatzstoffe für
Zellkulturmedien. Zu diesem Zweck können die Proteine in intakter
Form verwendet werden, oder können
vorverdaut werden, um eine schneller absorbierte Ergänzung vorzusehen.
-
Die Proteine der Erfindung können auch
andere brauchbare Eigenschaftsmerkmale der Frazzled-Proteinfamilie
haben. Solche Eigenschaften schließen angiogene, chemotaktische
und/oder chemoattraktive Eigenschaften und Wirkungen auf Zellen,
einschließlich
Differentiationsresponses, Zellproliferationsresponses und Responses
ein, welche Zelladhäsion,
Migration und extrazelluläre
Matrizes einbeziehen. Diese Eigenschaften machen die Proteine der
Erfindung zu potentiellen Wirkstoffen zur Wundheilung, Reduktion
von Fibrose und Reduktion von Narbengewebebildung. Die Proteine
der Erfindung können
auch für
die Herbeiführung der
Bildung von Zellen brauchbar sein, welche in der Lage sind, wertvolle
Hormone zu abzuscheiden, wie Insulin, Glucagon oder andere endokrine
oder exokrine Hormone.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung
ist ein therapeutisches Verfahren und Zusammensetzung zum Behandeln
von Störungen
von Knorpel und Bindegewebe, als auch Störungen der Bauchspeichel drüse, Diabetes oder
anderen Zuständen,
bezogen auf Störungen
oder Erkrankungen des pankreatischen Gewebes. Die Erfindung umfasst
ferner therapeutische Verfahren und Zusammensetzungen zur Wundheilung
und Gewebereparatur. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch
wirksame Menge von mindestens einem humanen SDF-5 Protein der vorliegenden
Erfindung in Vermischung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Vehikel,
Träger
oder Matrix. Es wird ferner erwogen, dass Zusammensetzungen der
Erfindung neuronales und gliales Zellüberleben erhöhen und
daher bei Transplantation und Behandlung von Zuständen brauchbar
sind, welche eine Verringerung im neuronalen Überleben aufweisen.
-
Es wird erwartet, dass die Proteine
der Erfindung gemeinsam mit oder vielleicht synergistisch mit anderen
verwandten Proteinen und Wachstumsfaktoren wirken können. Weitere
therapeutische Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung umfassen
daher eine therapeutische Menge von mindestens einem humanen SDF-5
Protein der Erfindung mit einer therapeutischen Menge von mindestens
einem anderen Protein, wie einem Mitglied der TGF-β Superfamilie
von Proteinen, was die Knochen-morphogenen Proteine (BMPs), Wachstums-
und Differentiationsfaktoren (GDFs) und andere Proteine, BMP-1,
BMP-2, BMP-3, BMP-4, BMP-5, BMP-6 und BMP-7, offenbart beispielsweise
in US-Patenten 5108922, 5013649, 5116738, 5106748, 5187076 und 5141905;
BMP-8, offenbart in PCT-Veröffentlichung
WO-91/18098 und BMP-9, offenbart in PCT-Veröffentlichung WO-93/00432; BMP-10,
offenbart in PCT-Anmeldung WO-94/26893;
BMP-11, offenbart in PCT-Anmeldung WO-94/26892 oder BMP-12 oder
BMP-13, offenbart in PCT-Anmeldung WO-95/16035 oder BMP-15, offenbart
in PCT-Anmeldung WO-96/36710 oder BMP-16, offenbart in gleichzeitig
anhängiger Patentanmeldung
mit der Seriennummer 08/715/202, eingereicht am 18. September 1996,
einschließt.
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Weitere Zusammensetzungen, welche
ebenfalls brauchbar sein können,
schließen
Vgr-2 und jeden der Wachstums- und Differentiationsfaktoren [GDFs]
ein, einschließlich
den in PCT-Anmeldungen WO-94/15965, WO-94/15949, WO-95/01801, WO-95/01802,
WO-94/21681, WO-94/15966 beschriebenen und weitere. Ebenfalls kann
in der vorliegenden Erfindung BIP brauchbar sein, offenbart in WO-94/01557; und MP52,
offenbart in PCT-Anmeldung WO-93/16099. Die Offenbarungen all dieser
obigen Anmeldungen werden hiermit durch Verweis auf die darin enthaltenen
Offenbarungen eingeschlossen. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das SDF-5 mit einem Protein BMP-2, BMP-7, MP52, BMP-12 oder
BMP-13 kombiniert.
-
Die Zusammensetzung kann weitere
Wirkstoffe und Wachstumsfaktoren einschließen, wie epidermalen Wachstumsfaktor
(EGF), Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF), Plättchen-hergeleiteten Wachstumsfaktor (PDGF),
transformierende Wachstumsfaktoren (TGF-α und
TGF-β),
Aktivine, Inhibine und k-Fibroblastenwachstumsfaktor (kFRF), Parathormon
(PTH), Leukämie-hemmenden
Faktor (LIF/HILDA/DIA), insulinähnliche
Wachstumsfaktoren (IGF-I und IGF-II). Anteile dieser Wirkstoffe
können
auch in Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Die Herstellung und Formulierung
solcher physiologisch annehmbarer Proteinzusammensetzungen mit gebührender
Berücksichtigung
von pH, Isotonie, Stabilität
und ähnlichem
ist innerhalb der Fähigkeiten nach
Stand der Technik. Die therapeutischen Zusammensetzungen sind gegenwärtig aufgrund
des Mangels an Artenspezifität
in Frazzled-Proteinen auch für
veterinäre
Anwendungen wertvoll. Insbesondere Haustiere und Vollblutpferde
sind zusätzlich
zu Menschen gewünschte
Patienten für
solche Behandlung mit den SDF-5 Proteinen der vorliegenden Erfindung.
-
Das therapeutische Verfahren schließt Verabreichen
der Zusammensetzung topisch, systemisch oder örtlich wie durch Injektion
oder Implantation ein. Bei der Verabreichung hat die therapeutische
Zusammensetzung zur Verwendung in dieser Erfindung selbstverständlich eine
Pyrogen-freie, physiologisch annehmbare Form. Ferner kann die Zusammensetzung
wünschenswerterweise
eingekapselt sein oder in einer viskosen Form zur Abgabe an die
Stelle des pankreatischen oder anderen Gewebeschadens injiziert
werden. Topische Verabreichung kann für Wundheilung und Gewebereparatur
geeignet sein. Andere therapeutisch brauchbare Wirkstoffe als die
SDF-5 Proteine, welche ebenfalls gegebenenfalls in die Zusammensetzung
wie oben beschrieben eingeschlossen werden können, können alternativ oder zusätzlich,
gleichzeitig oder in Folge mit der SDF-5 Zusammensetzungen in den
Verfahren der Erfindung verabreicht werden.
-
Zur Implantation schließt die Zusammensetzung
vorzugsweise eine Matrix ein, welche in der Lage ist, humane SDF-5
Proteine an die Stelle des pankreatischen oder anderen Gewebeschadens
ab zugeben, eine Struktur für
das sich entwickelnde Gewebe vorsieht und optimalerweise in der
Lage ist, in den Körper
resorbiert zu werden. Die Matrix kann langsame Abgabe von humanem
SDF-5 und/-oder
anderem Protein vorsehen, als auch geeignete Präsentation und passende Umgebung
für zelluläre Infiltration.
Solche Matrizes können
aus Materialien gebildet werden, welche gegenwärtig für andere implantierte medizinische
Anwendungen in Gebrauch sind. Die Wahl des Matrixmaterials basiert
auf biologischer Kompatibilität,
biologischer Abbaubarkeit, mechanischen Eigenschaften, kosmetischer
Erscheinung und Interface-Eigenschaften. Die besondere Anwendung
der humanen SDF-5 Zusammensetzungen wird die passende Formulierung
definieren.
-
Der Dosierungsplan wird durch den
behandelnden Arzt in Erwägung
verschiedener Faktoren bestimmt, welche die Wirkung des humanen
SDF-5 Proteins modifizieren, z. B. Menge an gewünschtem, zu bildenden Gewebe,
Stelle der Gewebeschädigung,
Zustand des geschädigten
Gewebes, Größe einer
Wunde, Art des geschädigten
Gewebes, Alter, Geschlecht und Diät des Patienten, Schwere einer
Infektion, Zeit der Verabreichung und weiteren klinischen Faktoren.
Die Dosierung kann mit der Art der verwendeten Matrix, welche bei
der Rekonstitution verwendet wird, und den Arten von humanen SDF-5
Proteinen in der Zusammensetzung variieren. Die Zugabe weiterer
bekannter Wachstumsfaktoren wie IGF I (insulinähnlicher Wachstumsfaktor I)
zur Endzusammensetzung kann die Dosierung ebenfalls beeinflussen.
-
Der Fortschritt kann durch periodische
Bewertung von Gewebewachstum und/oder Reparatur überwacht werden. Der Fortschritt
kann zum Beispiel durch Röntgenstrahlen,
histomorphometrische Bestimmungen und Tetracyclin-Markierung überwacht
werden.
-
Verwendungen
und biologische Aktivität
-
Von den Proteinen der vorliegenden
Erfindung wird erwartet, dass sie eine oder mehrere der unten identifizierten
Verwendungen oder biologische Aktivitäten aufweisen (einschließlich jenen,
welche mit hierin angeführten
Tests assoziiert werden). Die für
Proteine der vorliegenden Erfindung beschriebenen Verwendungen oder
Aktivitäten
können
durch Verabreichung oder Verwendung solcher Proteine oder durch
Verabreichung oder Verwendung von Polynucleotiden vorgesehen werden,
welche für
solche Proteine codieren (wie zum Beispiel in Gentherapien oder
Vektoren, welche zur Einführung
von DNA geeignet sind).
-
Forschungsverwendungen
und Brauchbarkeit
-
Die durch die vorliegende Erfindung
vorgesehenen Proteine können ähnlich in
Tests verwendet werden, um biologische Aktivität zu bestimmen, einschließlich einem
Panel von multiplen Proteinen für
Hochdurchsatz-Screening; um Antikörper zu erwecken oder um eine
andere Immunantworte auszulösen;
als Reagens (einschließlich
dem markierten Reagens) in Tests, welche ausgelegt sind, um Gehalte
des Proteins (oder seines Rezeptors) in biologischen Flüssigkeiten
quantitativ zu bestimmen; als Marker für Gewebe, in welchen das entsprechende
Protein bevorzugt exprimiert wird (entweder konstitutiv oder bei
einer besonderen Stufe der Gewebedifferentiation oder Entwicklung
oder bei einem Krankheitszustand); und natürlich um korrelative Rezeptoren
oder Liganden zu isolieren. Wo die Proteine an andere Proteine binden
oder potentiell binden (wie zum Beispiel in einer Rezeptor-Ligand
Interaktion), kann das Protein verwendet werden, um das andere Protein
zu identifizieren, mit welchem Bindung stattfindet, oder um Hemmer
der Bindungsinteraktion zu identifizieren. Proteine, welche in diesen
Bindungsinteraktionen einbezogen sind, können ebenfalls verwendet werden, um
nach Peptid oder kleine Molekülinhibitoren
oder -Agonisten der Bindungsinteraktion zu screenen.
-
Jedes oder alle dieser Forschungsergebnisse
sind in der Lage, in analysereines oder Kit Format zur Kommerzialisierung
als Forschungsprodukte entwickelt zu werden.
-
Verfahren zum Durchführen der
oben aufgelisteten Verwendungen sind den Fachleuten gut bekannt. Verweise,
welche solche Verfahren offenbaren, schließen ohne Eingrenzung ein: „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Sambrook, J., E.
F. Fritsch und T. Maniatis, Hrsg., 1989 und „Methods in Enzymology: Guide
to Molecular Cloning Techniques",
Academic Press, Berger, S. L. Und A. R. Kimmel, Hrsg., 1987.
-
Ernährungsverwendungen
-
Proteine der vorliegenden Erfindung
können
auch als Nah rungsquellen oder Ergänzungen verwendet werden. Solche
Verwendungen schließen
ohne Einschränkung
Verwendung als Protein- oder Aminosäure-Ergänzung, Verwendung als Kohlenstoffquelle,
Verwendung als Stickstoffquelle und Verwendung als Quelle von Kohlenhydrat
ein. In solchen Fällen
kann das Protein der Erfindung zur Speise eines bestimmten Organismus zugegeben
werden oder kann als separates festes oder flüssiges Präparat verabreicht werden, wie
in Form von Pulver, Pillen, Lösungen,
Suspensionen oder Kapseln. Im Fall von Mikroorganismen kann das
Protein der Erfindung zu dem Medium zugegeben werden, in oder an
welchem der Mikroorganismus kultiviert wird.
-
Zytokin- und Zellproliferations/-differentiationsaktivität
-
Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann Zytokin, Zellproliferations- (entweder herbeiführend oder hemmend)
oder Zelldifferentiations- (entweder herbeiführend oder hemmend) Aktivität aufweisen,
oder kann Produktion von anderen Zytokinen in bestimmten Zellpopulationen
herbeiführen.
Viele bis jetzt entdeckte Proteinfaktoren, einschließlich alle
bekannten Zytokine, haben Aktivität in einem oder mehreren Faktor-abhängigen Zellproliferationstests
aufgewiesen und somit dienen die Tests als bequeme Bestätigung von
Zytokin-Aktivität.
Die Aktivität
eines Proteins der vorliegenden Erfindung wird durch jeden einer
Anzahl an Faktor-abhängigen,
Zellproliferations-Routinetests für Zelllinien bewiesen, einschließlich ohne
Einschränkung
32D, DA2, DA1G, T10, B9, B9/11, BaF3, MC9/G, M+ (preB M+), 2E8,
RB5, DA1, 123, T1165, HT2, CTLL2, TF-1, Mo7e und CMK.
-
Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
-
Tests zur T-Zellen oder Thymozyten-Proliferation
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies, E.
M. Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3,1–3,19; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:
3494–3500,
1986; Bertagnolli et al., J. Immunol. 145: 1706–1712, 1990; Bertagnolli et
al., Cellular Immunology 133: 327–341, 1991; Bertagnolli et
al., J. Immunol. 149: 3778–3783,
1992; Bowman et al., J. Immunol. 152: 1756–1761, 1994.
-
Tests für Zytokin-Herstellung und/oder
Proliferation von Milzzellen, Lymphknotenzellen oder Thymozyten
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Polyclonal T cell stimulation, Kruisbeek,
A. M. und Shevach, E. M. in Current Protocols in Immunology, J.
E. e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 3.12.1–2.12.14. John Wiley and Sons,
Toronto, 1994; und Measurement of mouse and human Interferon γ, Schreiber
R. D., in Current Protocols in Immunology, J. E. e. a. Coligan Hrsg
, Vol. 1, pp. 6.8.1–6.8.8
John Wiley and Sons, Toronto, 1994.
-
Test für Proliferation und Differentiation
von hämatopoietischen
und lymphopoietischen Zellen schließen ohne Einschränkung jene
ein, welche beschrieben werden in: Measurement of Human and Murine
Interleukin 2 and Interleukin 4, Bottomly, K., Davis, L. S. und
Lipsky, P. E. in Current Protocols in Immunology, J. E. e. a. Coligan
Hrsg. Vol 1 pp. 6.3.1–6.3.12.
John Wiley and Sons, Toronto 1991; deVries et al., J. Exp. Med.
173: 1205–1211,
1991; Moreau et al., Nature 336: 690–692, 1988; Greenberger et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 2931–2938, 1983; Measurement of
mouse and human Interleukin 6 – Nordan,
R. in Current Protocols in Immunology, J. E. e. a. Coligan Hrsg.
Vol 1, pp. 6.6.1-6.6.5,
John Wiley and Sons, Toronto, 1991; Smith et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 83: 1857–1861,
1986; Measurement of human Interleukin 11, Bennett, F., Giannotti, J.,
Clark, S. C. und Turner, K. J. in Current Protocols in Immunology,
J. E. e. a. Coligan Hrsg., vol 1, pp. 6.15.1, John Wiley and Sons,
Toronto, 1991; Measurement of mouse and human Interleukin 9, Ciarletta,
A., Giannotti, J., Clark, S. C. und Turner, K. J. in Current Protocols
in Immunology, J. E. e. a. Coligan Hrsg , Vol 1, pp. 6.13.1, John
Wiley and Sons, Toronto, 1991.
-
Tests für T-Zellen Klon-Responses zu
Antigenen (welche unter anderem Proteine identifizieren werden,
die APC-T-Zellen Interaktionen beeinflussen, als auch direkte T-Zellen
Wirkungen durch Messen von Proliferation und Zytokin-Herstellung)
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies, E.
M. Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates und Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function; Kapitel
6, Cytokines and their cellular receptors; Kapitel 7, Immunologic
studies in Humans); Weinberger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
77: 6091-6095, 1980;
Weinberger et al., Eur. J. Immun. 11: 405–411, 1981; Takai et al., J.
Immunol. 137: 3494–3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140: 508–512, 1988.
-
Immun-Stimulierungs- oder
Suppressionsaktivität
-
Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann Immun-Stimulierungs- oder Immun-Suppressionsaktivität aufweisen,
einschließlich
ohne Einschränkung
die Aktivitäten,
für welche
Tests hierin beschrieben werden. Ein Protein kann bei der Behandlung
von verschiedenen Immunschwächen
und Störungen
(einschließlich
schwerer kombinierter Immunschwäche
(SCID)) brauchbar sein, zum Beispiel bei Regulierung (hoch oder
herab) von Wachstum und Proliferation von T- und/oder B-Lymphozyten,
als auch beim Beeinflussen der zytolytischen Aktivität von NK-Zellen
und anderen Zellpopulationen. Diese Immunschwächen können genetisch bedingt sein oder
können
durch Viren- (z. B. HIV), als auch Bakterien- oder Pilzinfektionen
verursacht sein, oder können Folge
von Autoimmunstörungen
sein. Spezieller können
Infektionskrankheiten, welche durch Virus-, Bakterien-, Pilz- oder
andere Infektion verursacht werden, unter Verwendung eines Proteins
der vorliegenden Erfindung, einschließlich Infektionen durch HIV,
Hepatitisviren, Herpesviren, Mykobakterien, Leishmania spp., Malaria
spp. und verschiedene Pilzinfektionen wie Candidiasis behandelbar
sein. Natürlich
kann diesbezüglich
ein Protein der vorliegenden Erfindung auch brauchbar sein, wo ein
Ankurbeln des Immunsystems allgemein wünschenswert sein kann, also
bei der Behandlung von Krebs.
-
Autoimmunstörungen, welche unter Verwendung
eines Proteins der vorliegenden Erfindung behandelt werden können, schließen zum
Beispiel Bindegewebserkrankungen, Multiple Sklerose, systemischen
Lupus erythematodes, Rheumatoidarthritis, autoimmune Lungenentzündung, Guillain-Barre-Syndrom,
autoimmune Thyroiditis, insulinabhängigen Diabetes mellitus, Myasthenia
gravis, Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung und autoimmun-entzündliche
Augenerkrankung ein. Solch ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch bei der Behandlung von allergischen Reaktionen und Zuständen brauchbar
sein, wie Asthma (insbesondere allergi schem Asthma) oder anderen
Atemproblemen. Weitere Zustände,
bei welchen Immunsuppression erwünscht
ist (einschließlich
zum Beispiel Organtransplantation) können ebenfalls unter Verwendung
eines Proteins der vorliegenden Erfindung behandelbar sein.
-
Unter Verwendung der Proteine der
Erfindung kann es ebenfalls möglich
sein, Immunantworten auf mehreren Wegen zu beeinflussen. Herabregulierung
kann die Form von Hemmen oder Blockieren einer Immunantwort haben,
welche bereits fortschreitet, oder kann Verhindern des Herbeiführens einer
Immunantwort einbeziehen. Die Funktionen von aktivierten T-Zellen
können
durch Suppression von T-Zell-Antworten oder durch Herbeiführen von
spezifischer Toleranz in T-Zellen oder beides gehemmt werden. Immunsuppression von
T-Zell-Antworten ist im Allgemeinen ein wirksames, nicht Antigen-spezifisches
Verfahren, welches kontinuierliche Aussetzung der T-Zellen unter
das Suppressionsmittel erfordert. Toleranz, welche Herbeiführen von Nicht-Responsivität oder Anergie
in T-Zellen einbezieht, ist dadurch von Immunsuppression unterscheidbar, dass
es im Allgemeinen Antigen-spezifisch ist und fortbesteht, nachdem
Aussetzung unter das Tolerierungsmittel aufgehört hat. In der Praxis kann
die Toleranz durch den Mangel an T-Zell-Antwort bei Wiederaussetzung durch
ein spezifisches Antigen in Abwesenheit des Tolerierungsmittels
demonstriert werden.
-
Herabregulieren oder Verhindern von
einer oder mehreren Antigenfunktionen (einschließlich ohne Einschränkung von
B-Lymphozyten Antigenfunktionen (wie zum Beispiel B7)), z. B. Verhindern
von hochgradiger Lymphokinsynthese durch aktivierte T-Zellen, wird
brauchbar sein in Situationen von Gewebe-, Haut- und Organtransplantation
und bei Transplantat-gegen-Wirt Erkrankung (GVHD). Zum Beispiel
sollte Blockierung von T-Zellen Funktion verringerte Gewebedestruktion
bei Gewebetransplantation ergeben. Typischerweise wird bei Gewebetransplantaten
Abstoßung
des Transplantats durch sein Erkennen als fremd durch T-Zellen initiiert, gefolgt
von einer Immunreaktion, die das Transplantat zerstört. Die
Verabreichung eines Moleküls,
welches Interaktion eines B7-Lymphozyten-Antigens mit seinem/-en
natürlichen
Ligand(en) an Immunzellen hemmt oder blockiert, (wie lösliche oder
monomere Form eines Peptids mit B7-2 Aktivität allein oder in Verbindung
mit einer monomeren Form eines Peptids mit einer Ak tivität von einem
anderen B-Lymphozyten-Antigen (z. B. B7-1, B7-3) oder blockierenden Antikörper), vor
Transplantation, kann zum Binden des Moleküls an den/die natürlichen
Ligand(en) an den Immunzellen führen,
ohne das entsprechende co-stimulative Signal zu übersenden. Blockieren von B-Lymphozyten-Antigen
Funktion in dieser Sache verhindert Zytokinsynthese durch Immunzellen
wie T-Zellen und
wirkt so als Immunsuppressant. Darüber hinaus kann der Mangel
an Co-Stimulation auch ausreichend sein, um die T-Zellen zu anergieren
und dadurch Toleranz in einer Person herbeizuführen. Herbeiführung von
Langzeittoleranz durch B-Lymphozyten Antigen-Blockierungsreagenzien
kann die Notwendigkeit von wiederholter Verabreichung dieser Blockierungsreagenzien
vermeiden. Um ausreichende Immunsuppression oder Toleranz in einer
Person zu erreichen kann es ebenfalls notwendig sein, die Funktion
einer Kombination aus B-Lymphozyten-Antigenen zu blockieren.
-
Die Aktivität von bestimmten Blockierungsreagenzien
beim Verhindern von Organtransplantatabstoßung oder GVHD kann unter Verwendung
von Tiermodellen bewertet werden, die für Aktivität in Menschen vorhersehend
sind. Beispiele für
passende Systeme, welche verwendet werden können, schließen allogene
Herztransplantate in Ratten und xenogene pankreatische Inselzellen-Transplantate
in Mäusen
ein, welche beide verwendet worden sind, um die immunsuppressiven
Wirkungen von CTLA4Ig Fusionsproteinen in vivo wie in Lenschow et
al., Science 257: 789–792
(1992) und Turka et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 89: 11102–11105 (1992)
beschrieben zu untersuchen. Zusätzlich
können
Mausmodelle von GVHD (siehe Paul Hrsg. Fundamental Immunology, Raven
Press, New York, 1989, pp. 846–847)
verwendet werden, um die Wirkung von blockierender B-Lymphozyten-Antigen-Funktion
in vivo auf die Entwicklung dieser Krankheit zu bestimmen.
-
Blockierende Antigen-Funktion kann
auch zum Behandeln von Autoimmunerkrankung therapeutisch brauchbar
sein. Viele Autoimmunstörungen
sind das Ergebnis von unangemessener Aktivierung von T-Zellen, die
reaktiv gegenüber
Eigengewebe sind und welche die Herstellung von Zytokinen und Autoantikörper fördern, welche
in der Pathologie der Krankheiten einbezogen sind. Das Verhindern
der Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen kann Krankheitssymptome
reduzieren oder eliminieren. Verabreichung von Reagen zien, welche
Co-Stimulation von T-Zellen durch Unterbrechen von Rezeptor:Ligand-Interaktionen
von B-Lymphozyten-Antigenen blockieren, kann verwendet werden, um
T-Zellen Aktivierung zu hemmen und Produktion von Autoantikörpern oder
von T-Zellen hergeleiteten Zytokinen zu verhindern, welche in dem
Krankheitsprozess einbezogen sein können. Zusätzlich können Blockierungsreagenzien
Antigen-spezifische Toleranz von autoreaktiven T-Zellen herbeiführen, welche
zu Langzeitbefreiung von der Krankheit führen könnte. Die Aktivität von Blockierungsreagenzien
beim Verhindern oder Mildern von Autoimmunstörungen kann unter Verwendung einer
Anzahl an gut gekennzeichneten Tiermodellen für menschliche Autoimmunerkrankungen
bestimmt werden. Beispiele schließen murine experimentelle Autoimmun-Enzephalitis,
systemischen Lupus erythematodes in MRL/lpr/lpr Mäusen oder
NZB Hybridmäusen,
murine autoimmune Collagen-Arthritis, Diabetes mellitus in NOD Mäusen und
BB Ratten und murine experimentelle Myasthenia gravis ein (siehe
Paul Hrsg., Fundamental Immunology, Raven Press, New York, 1989,
pp 840–856).
-
Hochregulierung einer Antigenfunktion
(vorzugsweise einer B-Lymphozyten
Antigenfunktion) als Mittel zum Hochregulieren von Immunantworten
kann ebenfalls in der Therapie brauchbar sein. Hochregulierung von Immunantworten
kann die Form von Verstärken
einer bestehenden Immunantwort oder Auslösen einer Anfangs-Immunantwort
haben. Zum Beispiel kann Verstärken
einer Immunantwort durch Stimulieren von B-Lymphozyten Antigenfunktion
in Fällen
von Virusinfektion brauchbar sein. Zusätzlich können systemische Viruserkrankungen
wie Influenza, die gewöhnliche
Erkältung
und Enzephalitis durch die Verabreichung von stimulatorischen Formen
von B-Lymphozyten-Antigenen systemisch gemildert werden.
-
Alternativ können Anti-Virus Immunantwort
in einem infizierten Patienten durch Entfernen von T-Zellen aus
dem Patienten, Co-Stimulieren der T-Zellen in vitro mit Virus-Antigen-pulsierten
APCs, welche entweder ein Peptid der vorliegenden Erfindung exprimieren,
oder zusammen mit einer stimulatorischen Form eines löslichen
Peptids der vorliegenden Erfindung und Wiedereinführung der
in vitro aktivierten T-Zellen in den Patienten verstärkt werden.
Ein weiteres Verfahren zum Verstärken
von Antivirus Immunantwort wäre
es, infizierte Zellen aus einem Patien ten zu isolieren, sie mit
einer Nucleinsäure
zu transfizieren, welche für
ein Protein der vorliegenden Erfindung wie hierin beschrieben codiert,
so dass die Zellen das Ganze oder einen Teil des Proteins an ihrer
Oberfläche
exprimieren, und die transfizierten Zellen wieder in den Patienten
einzuführen.
Die infizierten Zellen wären
nun in der Lage, ein co-stimulatives Signal in vivo an T-Zellen
zu senden und sie dadurch zu aktivieren.
-
In einer weiteren Anwendung kann
Hochregulierung oder Verstärkung
von Antigenfunktion (vorzugsweise B-Lymphozyten-Antigenfunktion)
beim Herbeiführen
von Tumorimmunität
brauchbar sein. Tumorzellen (z. B. Sarkom, Melanom, Lymphom, Leukämie, Neuroblastom,
Karzinom), welche mit einer Nucleinsäure transfiziert sind, welche
für mindestens
ein Peptid der vorliegenden Erfindung codiert, können an eine Person verabreicht
werden, um Tumor-spezifische Toleranz in der Person zu überwinden.
Falls gewünscht,
kann die Tumorzelle transfiziert werden, um eine Kombination von
Peptiden zu exprimieren. Zum Beispiel können von einem Patienten erhaltene
Tumorzellen ex vivo mit einem Expressionsvektor transfiziert werden,
welcher die Expression eines Peptids mit B7-2-ähnlicher Aktivität allein
oder in Verbindung mit einem Peptid mit B7-1-ähnlicher Aktivität und/oder
B7-3-ähnlicher
Aktivität
steuert. Die transfizierten Tumorzellen werden dem Patienten zurückgegeben,
um Expression der Peptide an der Oberfläche der transfizierten Zelle
zu ergeben. Alternativ können
Gentherapietechniken verwendet werden, um auf eine Tumorzelle zur
Transfektion in vivo zu zielen.
-
Die Gegenwart des Peptids der vorliegenden
Erfindung mit der Aktivität
eines B-Lymphozyten-Antigens an der Oberfläche der Tumorzelle sieht das
notwendige Co-Stimulationssignal an T-Zellen vor, um eine T-Zellen
vermittelte Immunantwort gegen die transfizierten Tumorzellen herbeizuführen. Zusätzlich können Tumorzellen,
welchen MHC Klasse I oder MHC Klasse II Moleküle fehlen, oder welche dabei
versagen, ausreichende Mengen an MHC Klasse I oder MHC Klasse II
Moleküle
zu reexprimieren, mit Nucleinsäure
transfiziert werden, welche für
das Ganze oder einen Teil (z. B. einen zytoplasmatische Domäne verkürzten Teil)
eines MHC Klasse I α Kettenproteins
und β2 Mikroglobulinproteins oder eines MHC Klasse
II α Kettenproteins
und eines MHC Klasse II β Kettenproteins
codieren, um dadurch MHC Klasse I oder MHC Klasse II Protei ne an
der zelloberfläche
zu exprimieren. Expression des passenden Klasse I oder Klasse II
MHC in Verbindung mit einem Peptid mit der Aktivität eines
B-Lymphozyten-Antigens (z. B. B7-1, B7-2, B7-3) führt eine
T-Zellen vermittelte Immunantwort gegen die transfizierte Tumorzelle
herbei. Gegebenenfalls kann ein Gen, welches für ein Antisense-Konstrukt codiert,
welches Expression eines MHC Klasse II assoziierten Proteins blockiert,
wie die Invariant-Kette, auch mit einer DNA co-transfiziert werden,
welche für
ein Peptid mit der Aktivität
eines B-Lymphozyten-Antigens codiert, um Präsentation von Tumor assoziierten
Antigenen zu fördern
und Tumor-spezifische Immunität
herbeizuführen.
So kann das Herbeiführen
einer T-Zellen vermittelten Immunantwort in einer menschlichen Person
ausreichend sein, um Tumor-spezifische Toleranz in der Person zu überwinden.
-
Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden: Geeignete Tests für
Thymozyten- oder Splenozyten-Zytotoxizität schließen ohne Einschränkung jene
ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E. M.
Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function, 3.1–3,19; Kapitel
7 Immunologic studies in Humans); Herrmann et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 78: 2488–2492,
1981; Herrmann et al., J. Immunol. 128: 1968–1974, 1982: Handa et al.,
J. Immunol. 135: 1564-1572,
1985; Takai et al., J. Immunol. 137: 3494–3500, 1986; Takai et al.,
J. Immunol. 140: 508–512,
1988; Herrmann et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78: 2488–2492, 1981;
Herrmann et al., J. Immunol. 128: 1968–1974, 1982; Handa et al.,
J. Immunol. 135: 1564-1572,
1985; Takai et al., J. Immunol. 137: 3494–3500, 1986; Bowman et al.,
J. Virology 61: 1992–1998: Takai
et al., J. Immunol. 140: 508–512,
1988; Bertagnolli et al., Cellular Immunology 133: 327–341, 1991; Brown
et al., J. Immunol. 153: 3079–3092,
1994.
-
Tests für T-Zellen abhängige Immunoglobulin-Responses
und Isotyp-Switching (welche unter anderem Proteine identifizieren,
die T-Zellen abhängige
Antikörper-Responses
modulieren und die Th1/Th2-Profile beeinflussen) schließen ohne
Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Maliszewski, J. Immunol.
144: 3028–3033,
1990; und Tests für
B-Zellen Funktion: In vitro anti body production, Mond, J. J. und Brunswick,
M. in Current Protocols in Immunology J. E. e. a. Coligan Hrsg.
Vol 1, pp. 3.8.1-3.8.16,
John Wiley and Sons, Toronto, 1994.
-
Gemischte Lymphozyten Reaktions (MLR)-Tests
(welche unter anderem Proteine identifizieren, die hauptsächlich Th1
und CTL-Responses
erzeugen) schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E. M.
Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3.1–3.19; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:
3494–3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140: 508–512, 1988; Bertagnolli et
al., J. Immunol. 149: 3778–3783,
1992.
-
Dendritische Zell-abhängige Tests
(welche unter anderem Proteine identifizieren, welche durch dendritische
Zellen exprimiert werden, die naive T-Zellen aktivieren) schließen ohne
Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Guery et al., J. Immunol.
134: 536–544,
1995; Inaba et al., Journal of Experimental Medicine 173: 549–559, 1991;
Macatonia et al., Journal of Immunology 154: 5071–5079, 1995;
Porgador et al., Journal of Experimental Medicine 182: 255–260, 1995;
Nair et al., Journal of Virology 67: 4062–4069, 1993; Huang et al.,
Science 264: 961–965,
1994; Macatonia et al., Journal of Experimental Medicine 169: 1255–1264, 1989;
Bhardwaj et al., Journal of Clinical Investigation 94: 797–807, 1994;
und Inaba et al., Journal of Experimental Medicine 172: 631–640, 1990.
-
Tests für Lymphozyten-Überleben/Apoptose
(welche unter anderem Proteine identifizieren, die Apoptose nach
Superantigen-Induktion
verhindern und Proteine, die Lymphozyten-Homeostase regulieren)
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Darzynkiewicz et al., Cytometry
13: 795–808,
1992; Gorczyca et al., Leukemia 7: 659–670, 1993; Gorczyca et al.,
Cancer Research 53: 1945–1951,
1993; Itoh et al., Cell 66: 233–243,
1991; Zacharchuk, Journal of Immunology, 145: 4037–4045, 1990;
Zamai et al.; Cytometry 14: 891–897,
1993; Gorczyca et al., International Journal of Oncology 1: 639–648, 1992.
-
Tests für Proteine, die frühe Schritte
von T-Zellen Festlegung und Entwicklung beeinflussen, schließen ohne
Einschränkung jene
ein, welche beschrieben werden in: Antica et al., Blood 84: 111–117, 1994;
Fine et al., Cellular Immunology 155: 111–122, 1994; Galy et al., Blood
85: 2770–2778,
1995; Toki et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 88: 7548–7551, 1991.
-
Hämatopoiese-regulierende Aktivität
-
Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann bei der Regulierung von Hämatopoiese
brauchbar sein und demzufolge bei der Behandlung von Myeloid- oder
Lymphoidzellmangel. Selbst marginale biologische Aktivität zur Unterstützung von
Kolonie-bildenden Zellen oder von Faktor-abhängigen Zelllinien zeigt Einbeziehung
beim Regulieren von Hämatopoiese
an, z. B. beim Unterstützen
des Wachstums und der Proliferation von Erythroid-Progenitorzellen
allein oder in Kombination mit anderen Zytokinen, wodurch Nutzen
angezeigt wird, zum Beispiel beim Behandeln von verschiedenen Anämien oder
zur Verwendung in Verbindung mit Bestrahlung/Chemotherapie, um die
Produktion von Erythroid-Vorläufern
und/oder Erythroidzellen zu stimulieren; beim Unterstützen des
Wachstums und der Proliferation von Myeloidzellen wie Granulozyten
und Monozyten/Makrophagen (also traditionelle CFS-Aktivität), was
zum Beispiel in Verbindung mit Chemotherapie brauchbar ist, um Myelo-Suppression
als Folge zu verhindern oder behandeln; beim Unterstützen des
Wachstums und der Proliferation von Megakaryozyten und demzufolge
von Plättchen
und dadurch Erlauben der Verhinderung oder Behandlung von verschiedenen
Plättchenstörungen wie
Thrombozytopenie, und allgemein zur Verwendung anstelle von oder
ergänzend
zu Plättchen-transfusionen;
und/oder beim Unterstützen
des Wachstums und der Proliferation von hämatopoietischen Stammzellen,
welche in der Lage sind, zu jeder und all den oben erwähnten hämatopoietischen
Zellen zu reifen und daher therapeutischen Nutzen in verschiedenen
Stammzellenstörungen
finden (wie jenen, welche üblicherweise
mit Transplantation behandelt werden, einschließlich, ohne Einschränkung, aplastischer
Anämie
und paroxysmaler nocturnaler Hämoglobinurie),
als auch beim Wiederbevölkern
der Stammzellenabteilung nach Bestrahlung/Chemotherapie entweder
in vivo oder ex vivo (z. B. in Verbindung mit Knochenmarktransplantation
oder mit peripherer Progenitorzellentransplantation (homolog oder
heterolog)), als normale Zellen oder genetisch manipuliert für Gentherapie.
-
Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
-
Geeignete Tests für Proliferation und Differentiation
von verschiedenen hämatopoietischen
Linien werden oben angeführt.
-
Tests für embryonische Stammzellendifferentiation
(welche unter anderem Proteine identifizieren, die embryonische
Differentiation Hämatopoiese
beeinflussen), schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Johansson et al., Cellular
Biology 15: 141–151,
1995; Keller et al., Molecular and Cellular Biology 13: 473–486, 1993;
McClanahan et al., Blood 81: 2903–2915, 1993.
-
Tests für Stammzellen-Überleben
und Differentiation (welche unter anderem Proteine identifizieren, die
Lympho-Hämatopoiese
regulieren), schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Methylcellulose-Colony forming
assays, Freshney, M. G. in Culture of Hematopoietic Cells, R. I.
Freshney, et al., Hrsg. Vol. pp. 265–268, Wiley-Liss Inc., New
York, NY, 1994; Hirayama et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:
5907–5911,
1992; Primitive hematopoietic colony forming cells with high proliferative
potential, McNiece, I. K. und Briddell, R. A. in Culture of Hematopoietic
Cells, R. I. Freshney, et al., Hrsg., Vol. pp. 23–39, Wiley-Liss, Inc.,
New York, NY, 1994; Neben et al., Experimental Hematology 22: 353–359, 1994;
Cobblestone area forming cell assay, Ploemacher, R. E. in Culture
of Hematopoietic Cells, R. I. Freshney et al., Hrsg. Vol pp. 1–21, Wiley-Liss.
Inc., New York, NY, 1994; Long term bone marrow cultures in the
presence of stromal cells, Spooncer, E., Dexter, M. und Allen, T.
in Culture of Hematopoietic Cells, R. I. Freshney et al., Hrsg.
vol pp. 163–179, Wiley-Liss.
Inc., New York, NY, 1994; Long term culture initiating cell assay,
Sutherland, H. J. in Culture of Hematopoietic Cells, R. I. Freshney
et al., Hrsg. Vol pp. 139–162,
Wiley-Liss. Inc., New York, NY, 1994;
-
Gewebewachstum-Aktivität
-
Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann ebenfalls Nutzen in Zusammensetzungen haben, welche für Knochen,
Knorpel, Sehnen, Ligament und/oder Nervengewebewachstum oder Regeneration
verwendet werden, als auch zur Wundheilung und Gewebereparatur und
Ersatz und bei der Behandlung von Verbrennungen, Einschnitten und Geschwüren.
-
Ein Protein der vorliegenden Erfindung,
welches Knorpel- und/oder
Knochenwachstum in Umständen herbeiführt, in
denen Knochen normalerweise nicht gebildet wird, findet Anwendung
beim Heilen von Knochenfrakturen und Knorpelschäden oder Defekten in Menschen
und anderen Tieren. Solch ein Präparat,
welches ein Protein der Erfindung einsetzt, kann prophylaktische
Verwendung in geschlossener, als auch offener Frakturreduktion finden
und auch bei der verbesserten Fixation von künstlichen Gelenken. De novo
Knochenbildung, herbeigeführt
durch einen osteogenen Wirkstoff, trägt zur Reparatur von kongenitalen,
Trauma-induzierten oder durch onkologische Resektion induzierten
cranio-facialen Defekten bei und ist auch in der kosmetisch-plastischen
Chirurgie brauchbar.
-
Ein Protein dieser Erfindung kann
bei der Behandlung von Periodontalerkrankung und bei anderen Zahn-Reparaturverfahren
verwendet werden. Solche Wirkstoffe können eine Umgebung vorsehen,
um Knochen-bildende Zellen anzuziehen, Wachstum von Knochenbildenden
Zellen zu stimulieren oder Differentiation von Progenitoren von
Knochen-bildenden Zellen herbeizuführen. Ein Protein der Erfindung
kann auch bei der Behandlung von Osteoporose oder Osteoarthritis
brauchbar sein, wie durch Stimulation von Knochen- und/oder Knorpelreparatur
oder durch Blockieren von Entzündung
oder Prozessen der Gewebezerstörung (Collagenase-Aktivität, Osteoclast-Aktivität usw.),
welche durch entzündliche
Prozesse vermittelt werden.
-
Eine weitere Kategorie von Gewebegenerationsaktivität, die dem
Protein der vorliegenden Erfindung zuschreibbar sein kann, ist Sehnen/Ligament-Bildung.
Ein Protein der vorliegenden Erfindung, welches Sehnen/Ligament-ähnliches
Gewebe oder andere Gewebebildung in Umständen herbeiführen kann,
wo solches Gewebe normalerweise nicht gebildet wird, findet Anwendung
beim Heilen von Sehnen- oder Ligamentrissen, Missbildungen und anderen
Sehnen- oder Ligamentdefekten
in Menschen und anderen Tieren. Solch ein Präparat, welches ein Sehnen/Ligament-ähnliches
Gewebe herbeiführendes
Protein einsetzt, kann prophylaktische Verwendung beim Verhindern
von Schaden an Sehnen- oder Ligamentgewebe finden, als auch Verwendung
bei der verbesserten Fixation von Sehne oder Ligament an Knochen
oder anderen Geweben und beim Reparieren von Defekten an Sehnen-
oder Ligamentgewebe. De novo Sehnen/Ligament-ähnliche Gewebebildung, herbeigeführt durch
eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, trägt zur Reparatur
von kongenitalen, Trauma-induzierten oder anderen Sehnen- oder Ligamentdefekten
anderen Ursprungs bei und ist ebenfalls in kosmetisch-plastischer
Chirurgie zur Befestigung oder Reparatur von Sehnen oder Ligamenten brauchbar.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können eine
Umgebung vorsehen, um Sehnen- oder
Ligament-bildende Zellen anzuziehen, Wachstum von Sehnen- oder Ligament-bildenden
Zellen zu stimulieren, Differentiation von Progenitoren von Sehnen-
oder Ligament-bildenden Zellen herbeizuführen oder Wachstum von Sehnen/Ligamentzellen
oder Progenitoren ex vivo zur Rückgabe
in vivo herbeizuführen, um
Gewebereparatur zu bewirken. Die Zusammensetzungen der Erfindung
können
auch brauchbar sein bei der Behandlung von Tendinitis, Karpaltunnelsyndrom
und anderen Sehnen- oder Ligamentdefekten. Die Zusammensetzungen
können
auch eine passende Matrix und/oder Maskierungsmittel als Träger einschließen, wie
nach Stand der Technik gut bekannt.
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Das Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch zur Proliferation von Nervenzellen und zur Regeneration
von Nerven- und Gehirngewebe brauchbar sein, also zur Behandlung
von Erkrankungen und Neuropathien des zentralen und peripheren Nervensystems,
als auch von mechanischen und traumatischen Störungen, welche Degeneration,
Absterben oder Trauma von Nervenzellen oder Nervengewebe einbeziehen.
Insbesondere kann ein Protein bei der Behandlung von Erkrankungen
des peripheren Nervensystems wie peripheren Nervenverletzungen,
peripherer Neuropathie und lokalisierten Neuropathien und Erkrankungen
des zentralen Nervensystems wie Alzheimer, Parkinson-Erkrankung,
Huntington-Erkrankung, amyotropher lateraler Sklerose und Shy-Drager-Syndrom
verwendet werden. Weitere Zustände,
welche gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt werden können,
schließen
mechanische und traumatische Störungen
ein, wie Rückenmarkstörungen,
Kopftrauma und cerebro-vaskuläre
Störungen
wie Schlaganfall. Periphere Neuropathien, welche sich aus Chemotherapie
oder anderen medizinischen Therapien ergeben, können unter Verwendung eines
Proteins der Erfindung ebenfalls behandelbar sein.
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Proteine der Erfindung können auch
brauchbar sein, um besse re oder schnellere Schließung von nicht-heilenden
Wunden zu fördern,
welche Druckgeschwüre,
Geschwüre
in Verbindung mit vaskulärer
Insuffizienz, chirurgische oder traumatische Wunden und Ähnliches
ohne Einschränkung
einschließen.
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Es wird erwartet, dass ein Protein
der vorliegenden Erfindung auch Aktivität zur Erzeugung oder Regeneration
von anderen Geweben aufweisen kann, wie Organen (einschließlich zum
Beispiel Bauchspeicheldrüse,
Leber, Gedärm,
Niere, Haut, Endothelium), Muskel (glatt, Skelett oder Herz) und
vaskulärem
(einschließlich
vaskulärem
Endothelium) Gewebe, oder zum Fördern
des Wachstums von Zellen, welche solche Gewebe umfassen. Ein Teil
der gewünschten
Wirkungen kann durch Hemmung oder Modulation von fibrotischer Narbenbildung
stattfinden, um es normalem Gewebe zu erlauben, sich zu regenerieren.
Ein Protein der Erfindung kann auch angiogene Aktivität aufweisen.
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Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch für
Darm-Schutz oder
Regeneration und Behandlung von Lunge oder Leberfibrose, Reperfusionsverletzungen
in verschiedenen Geweben und Zuständen brauchbar sein, welche
sich aus systemischem zytokinen Schaden ergeben.
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Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch zum Fördern
oder Hemmen von Differentiation von oben beschriebenen Geweben von
Vorläufer-Geweben
oder Zellen brauchbar sein; oder zum Hemmen des Wachstums von oben
beschriebenen Geweben.
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Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden: Tests für
Gewebeerzeugungsaktivität
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO-95/16035 (Knochen, Knorpel, Sehne); Internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO-95/05846 (Nerven, neuronal); Internationale Patentveröffentlichung
Nr. WO-91/07491 (Haut, Endothelium).
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Tests für Wundheilung schließen ohne
Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Winter, Epidermal Wound
Healing, pps. 71–112
(Maibach, H. I. Und Rovee, D. T., Hrsg.), Year Book Medical Publishers,
Inc., Chicago, wie durch Eaglstein und Mertz, J. Invest. Dermatol.
71: 382–84
(1978) modifiziert.
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Aktivin/Inhibin-Aktivität
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Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch Aktivin- oder
Inhibin-bezogene Aktivitäten
aufweisen. Inhibine sind durch ihre Fähigkeit gekennzeichnet, die
Abgabe von Follikel-stimulierendem Hormon (FSH) zu hemmen, während Aktivine
durch ihre Fähigkeit
gekennzeichnet sind, die Abgabe von Follikel-stimulierendem Hormon
(FSH) zu stimulieren. Somit kann ein Protein der vorliegenden Erfindung
allein oder in Heterodimeren mit einem Mitglied der Inhibin-α-Familie
als Verhütungsmittel
brauchbar sein, basierend auf der Fähigkeit des Inhibins, die Fruchtbarkeit
in weiblichen Säugern
zu verringern und Spermatogenese in männlichen Säugern zu verringern. Verabreichung
von ausreichenden Mengen von weiteren Inhibinen können Unfruchtbarkeit
in diesen Säugern
herbeiführen.
Alternativ kann das Protein der Erfindung als Homodimer oder als
Heterodimer mit anderen Protein-Untereinheiten der Inhibin-β-Gruppe als
Fruchtbarkeit herbeiführendes
Therapeutikum brauchbar sein, basierend auf der Fähigkeit
von Aktivin-Molekülen
beim Stimulieren von FSH-Abgabe von Zellen des Hypophysenvorderlappens.
Siehe zum Beispiel United States Patent 4798885. Ein Protein der
Erfindung kann auch zum Vorrücken
des Beginns von Fruchtbarkeit bei sexuell unreifen Säugern brauchbar
sein, um so die reproduktive Leistung der Lebenszeit von Haustieren
wie Kühen,
Schafen und Schweinen zu erhöhen.
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Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden: Tests für
Aktivin/Inhibin-Aktivität
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Vale et al., Endocrinology
91: 562–572,
1972; Ling et al., Nature 321: 779–782, 1986; Vale et al., Nature
321: 776–779,
1986; Mason et al., Nature 318: 659–663, 1985; Forage et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 3091–3095, 1986.
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Chemotaktische/chemokinetische
Aktivität
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Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann Chemotaktische oder chemokinetische Aktivität (z. B. als Chemokin wirken)
für Säugetierzellen
haben, einschließlich
zum Beispiel Monozyten, Fibroblasten, Neutrophile, T-Zellen, Mastzellen,
Eosinophile, epitheliale und/oder endotheliale Zellen. Chemotaktische
und chemokinetische Proteine können
verwendet werden, um eine gewünschte
Zellpopulation zu einer gewünschten
Wirkungsstelle zu mobilisieren oder anzuziehen. Chemotaktische oder
chemokinetische Proteine sehen besondere Vorteile bei der Behandlung
von Wunden und anderen Traumata an Geweben vor, als auch bei Behandlung
von lokalisierten Infektionen. Zum Beispiel kann Anziehen von Lymphozyten,
Monozyten oder Neutrophilen zu Tumoren oder Infektionsstellen verbesserte
Immunantwort gegen den Tumor oder den infizierenden Wirkstoff ergeben.
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Ein Protein oder Peptid hat für eine besondere
Zellpopulation Chemotaktische Aktivität, wenn es direkt oder indirekt
die gesteuerte Orientierung oder Bewegung solch einer Zellpopulation
stimulieren kann. Vorzugsweise hat das Protein oder Peptid die Fähigkeit,
gesteuerte Bewegung von Zellen direkt zu stimulieren. Ob ein bestimmtes
Protein für
eine Zellpopulation Chemotaktische Aktivität hat, kann leicht durch Einsetzen
eines solchen Proteins oder Peptids in jeden bekannten Test für Zellchemotaxis
bestimmt werden.
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Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
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Tests für Chemotaktische Aktivität (welche
Proteine identifizieren, die Chemotaxis herbeiführen oder verhindern), bestehen
aus Tests, welche die Fähigkeit
eines Proteins messen, die Migration von Zellen über eine Membran herbeizuführen, als
auch die Fähigkeit
eines Proteins, die Adhäsion
einer Zellpopulation an eine andere Zellpopulation herbeizuführen. Geeignete
Tests für
Bewegung und Adhäsion
schließen
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D.H. Margulies, E. M.
Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 6.12, Measurement of alpha and Beta Chemokines 6.12.1–6.12.28;
Taub et al., J. Clin. Invest. 95: 1370–1376, 1995; Lind et al. APMIS
103: 140–146,
1995; Muller et al., Eur. J. Immunol. 25: 1744–1748; Gruber et al., J. of
Immunol. 152: 5860–5867,
1994; Johnston et al., J. of Immunol. 153: 1762–1768, 1994.
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Hämostatische und thrombolytische
Aktivität
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Ein Protein der Erfindung kann auch
hämostatische
oder thrombolytische Aktivität
aufweisen. Als Folge wird von solch einem Protein erwartet, dass
es bei der Behandlung von verschie denen Koagulationsstörungen (einschließlich erblicher
Störungen
wie Hämophilie)
brauchbar ist, oder zum Verstärken
von Koagulation und anderen hämostatischen
Vorkommnissen bei Behandeln von Wunden als Folge von Trauma, Chirurgie oder
anderen Ursachen. Ein Protein der Erfindung kann auch zum Auflösen oder
Hemmen von Bildung von Thrombosen brauchbar sein und zur Behandlung
und Verhinderung von Zuständen,
welche sich daraus ergeben (wie zum Beispiel Infarkt der Gefäße des Herzens
und zentralen Nervensystems (z. B. Schlaganfall)).
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Die Aktivität eines Proteins der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
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Test für hämostatische und thrombolytische
Aktivität
schließt
ohne Einschränkung
jene ein, welche beschrieben werden in: Linet et al., J. Clin. Pharmacol.
26: 131–140,
1986; Burdick et al., Thrombosis Res. 45: 413–419, 1987; Humphrey et al.,
Fibrinolysis 5: 71–79
(1991); Schaub, Prostaglandins 35: 467–474, 1988.
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Rezeptor/Ligand-Aktivität
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Ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch Aktivität
als Rezeptoren, Rezeptorliganden oder Hemmer oder Agonisten von
Rezeptor/Ligand-Interaktionen zeigen. Beispiele für solche
Rezeptoren und Liganden schließen
ohne Einschränkung
ein: Zytokinrezeptoren und ihre Liganden, Rezeptorkinasen und ihre Liganden,
Rezeptorphosphatasen und ihre Liganden, Rezeptoren, welche in Zelle-Zelle-Interaktionen
involviert sind, und ihre Liganden (einschließlich ohne Einschränkung zelluläre Adhäsionsmoleküle (wie
Selektive, Integrine und ihre Liganden) und Rezeptor/Ligand Paare,
welche in Antigen-Präsentation,
Antigen-Erkennung und Entwicklung von zellulären und humoralen Immunantworten
einbezogen sind). Rezeptoren und Liganden sind ebenfalls zum Screenen
von potentiellen Peptid oder kleinmoleküligen Hemmern der relevanten
Rezeptor/Ligand-Interaktion brauchbar. Ein Protein der vorliegenden
Erfindung (einschließlich
ohne Einschränkung Fragmente
von Rezeptoren und Liganden) kann selbst als Hemmer von Rezeptor/Ligand-Interaktionen brauchbar
sein.
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Die Aktivität von einem Protein der Erfindung
kann neben anderen Mitteln durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
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Geeignete Tests für Rezeptor-Ligand-Aktivität schließen ohne Einschränkung jene
ein, welche beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hrsg. durch J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies, E.
M. Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 7.28, Measurement of Cellular Adhesion under static conditions
7.28.1-7.28.22),
Takai et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 6864–6868, 1987;
Bierer et al., J. Exp. Med. 168: 1145–1156, 1988; Rosenstein et
al., J. Exp. Med. 169: 149–160,
1989; Stoltenborg et al., J. Immunol. Methods 175: 59–68, 1994;
Stitt et al., Cell 80: 661–670, 1995.
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Anti-Entzündungsaktivität
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Proteine der vorliegenden Erfindung
können
auch Anti-Entzündungsaktivität aufweisen.
Die Anti-Entzündungsaktivität kann durch
Vorsehen eines Stimulus für
Zellen erreicht werden, welche in der entzündlichen Response einbezogen
sind, und zwar durch Hemmen oder Fördern von Zelle-Zelle Interaktionen
(wie zum Beispiel Zelladhäsion),
durch Hemmen oder Fördern
von Chemotaxis von Zellen, welche im entzündlichen Prozess einbezogen
sind, Hemmen oder Fördern
von Zell-Extravasation oder durch Stimulieren oder Unterdrücken der
Herstellung von anderen Faktoren, welche direkter eine entzündliche
Response hemmen oder fördern.
Proteine, welche solche Aktivitäten
aufweisen, können
verwendet werden, um entzündliche
Zustände
zu behandeln, einschließlich
chronische oder akute Zustände,
einschließlich
ohne Einschränkung
Entzündungen in
Verbindung mit Infektion (wie septischem Schock, Sepsis oder systemischem
Entzündungsreaktions-Syndrom
(SIRS)), Ischämie-Reperfusionsverletzung,
Endotoxin-Letalität,
Arthritis, Komplement-vermittelte hyperakute Abstoßung, Nephritis,
Zytokin- oder Chemokin-induzierte Lungenverletzung, entzündlicher
Darmerkrankung, Crohn-Erkrankung oder als Folge von Überproduktion
von Zytokinen wie TNF oder IL-1. Proteine der Erfindung können auch
brauchbar sein, um Anaphylaxe und Hypersensibilität gegenüber antigenen
Substanzen oder Materialien zu behandeln.
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Tumorhemmungsaktivität
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Zusätzlich zu den oben beschriebenen
Aktivitäten
für immunologische
Behandlung oder Verhinderung von Tumoren kann ein Pro tein der Erfindung
weitere Antitumoraktivitäten
aufweisen. Ein Protein kann direkt oder indirekt (wie zum Beispiel
durch ADCC) Tumorwachstum hemmen. Ein Protein kann seine Tumor-hemmende
Aktivität
durch Wirken auf Tumorgewebe oder Tumorvorläufergewebe aufweisen, durch
Hemmen der Bildung von Geweben, welche notwendig sind, um Tumorwachstum
zu unterstützen
(wie zum Beispiel durch Hemmen von Angiogenese), durch Verursachen
der Produktion von anderen Faktoren, Wirkstoffen oder Zelltypen,
welche Tumorwachstum hemmen, oder durch Unterdrücken, Eliminieren oder Hemmen
von Faktoren, Wirkstoffen oder Zelltypen, welche Tumorwachstum fördern.
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Weitere Aktivitäten
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Ein Protein der Erfindung kann auch
eine oder mehrere der folgenden zusätzlichen Aktivitäten oder Wirkungen
aufweisen: Hemmen von Wachstum, Infektion oder Funktion von oder
Töten von
infektiösen
Wirkstoffen, einschließlich
ohne Einschränkung
Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Parasiten; Bewirken (Unterdrücken oder
Verstärken)
von körperlichen
Merkmalen, einschließlich
ohne Einschränkung
Größe, Gewicht, Haarfarbe,
Augenfarbe, Haut, fett-zu-mager Verhältnis oder weitere Gewebepigmentierung,
oder Organ- oder Körperteilgröße oder
Form (wie zum Beispiel Brustvergrößerung oder Verringerung, Veränderungen
in Knochenform oder Gestalt); Beeinflussen von Biorhythmen oder
Herzzyklen oder Rhythmen; Beeinflussen der Fruchtbarkeit von männlichen
oder weiblichen Personen; Beeinflussen von Metabolismus, Katabolismus,
Anabolismus, Verarbeiten, Nutzung, Lagerung oder Eliminierung von
diätetischem
Fett, Lipid, Protein, Kohlenhydrat, Vitaminen, Mineralien, Co-Faktoren
oder weiteren Ernährungsfaktoren
oder Bestandteil(en); Beeinflussen von Verhaltensmerkmalen, einschließlich ohne
Einschränkung
Appetit, Libido, Stress, Kognition (einschließlich kognitiven Störungen),
Depression (einschließlich
depressiven Störungen)
und gewalttätigen
Verhaltens; Vorsehen von analgetischen Wirkungen oder anderen Schmerzverringernden
Wirkungen; Fördern von
Differentiation und Wachstum von embryonalen Stammzellen in anderen
Linien als hämatopoietischen
Linien; hormonale oder endokrine Aktivität; im Fall von Enzymen Korrigieren
von Schwächen
des Enzyms und Behandeln von Schwäche-bezogenen Krankheiten;
Behandlung von hyperproliferati ven Störungen (wie zum Beispiel Psoriasis);
Immunoglobulin-ähnliche
Aktivität
(wie zum Beispiel die Fähigkeit,
Antigene oder Komplement zu binden); und die Fähigkeit, als Antigen in einer
Impfstoffzusammensetzung zu wirken, um eine Immunantwort gegenüber solch
einem Protein oder anderem Material oder Einheit hervorzurufen,
welche mit solchem Protein kreuz-reaktiv ist.
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Die folgenden Beispiele veranschaulichen
die Praxis der vorliegenden Erfindung beim Gewinnen und Kennzeichnen
von humanem SDF-5 Protein und Einsetzen der DNA, um andere SDF-5
Proteine zu gewinnen, Erhalten der humanen Proteine und Exprimieren
der Proteine durch Rekombinant-Techniken.
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Beispiel 1: Klonieren
eines humanen Homoloas zu muriner SDF-5
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Die Nucleotidsequenz von murinem
SDF-5 (persönliche
Kommunikation, Professor Honjo) wurde verwendet, um GenBank zu befragen.
Mehrere ESTs, deren DNA-Sequenz an entweder dem 5' oder 3'-Ende der cDNA identifiziert worden war,
zeigten einen hohen Identitätsgrad
mit der murinen SDF-5. Einige der ESTs waren von humanen Quellen.
Die verschiedenen humanen ESTs wurden zur murinen SDF-5 Nucleotidsequenz in
voller Länge
ausgerichtet und es wurde bestimmt, dass keiner der Klone, von welchen
die EST-Sequenzen hergeleitet worden waren, die gesamte Codierungssequenz
von SDF-5 enthielt. Das EST, welches das meiste 5' an der murinen SDF-5
Nucleotidsequenz ausgerichtet hatte, war H14917. Dieses EST repräsentierte
eine 5'-Ende DNA-Sequenz
einer humanen cDNA von Brustgewebe. Die Ausrichtung mit murinem
SDF-5 legt nahe, dass der durch EST #H14917 repräsentierten humanen Brust-cD-NA etwa 147 Nucleotide
an Codierungssequenz am 5'-Ende
fehlten.
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Um ein Isolat eines Derivats in voller
Länge von
murinem SDF-5 zu versuchen, wurde eine biotinyliere Oligonucleotid-Sonde
(5'-Biotin-ATCGATGCCGTGGCACAGCTGCAGGTTG-3') synthetisiert,
welche das Umkehr-Komplement von Nucleotiden 18 bis 44 der H14917
Sequenz repräsentierte.
Diese Sonde wurde in einem Lösungsanreicherungsprotokoll
mit 5 separaten, humanen cDNA-Bibliotheken in voller Länge verwendet, welche
aus den folgenden Geweben bereitet wurden: Erwachsenenlunge, Erwachsenenherz,
Erwachsenennieren, fötales
Gehirn und Brustdrüse.
Nach der Anreicherung wurden etwa 60000 Kolonien von jeder angereicherten
Bibliothek auf jeweils 10 Platten plattiert und Standard-Kolonie-Hybridisierungs techniken
unter Verwendung des gleichen Oligonucleotids als Sonde nach seiner
Markierung mit Polynucleotidkinase und [g-32P]ATP
unterworfen. Aufgrund technischer Probleme wurden nur 4 Platten
(24000) Kolonien für
die Brustdrüsen-Bibliothek
plattiert. Nur die Brustdrüsen-Bibliothek
schien cDNA-Klone zu enthalten, die zur Sonde hybridisierten. Zwölf positive
Klone wurden aufgenommen, aufgezogen und wieder plattiert. Diese
wieder plattierten Positiven wurden dann nochmal zur gleichen Sonde
hybridisiert, um sie zu verifizieren und ihre Reinheit sicherzustellen.
Alle 12 der anfänglich
Positiven gaben Hybridisierungssignale bei sekundärer Hybridisierung. Vier
der Kandidaten wurden DNA-Sequenzierung unterworfen. Ein Signalklon
wurde ausgewählt
(Isolat #4), welcher die richtige Ausrichtung hatte, die gesamte
Codierungssequenz für
humanes SDF-5 enthielt und dessen Sequenz durch Vergleich mit anderen
Isolaten verifiziert wurde.
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Beispiel 2
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W-20 Biotests
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A. Beschreibung von W-20
Zellen
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Verwendung der W-20 Knochenmark-Stromazellen
als Indikator-Zelllinie
basiert auf der Umwandlung dieser Zellen zu Osteoblast-ähnlichen
Zellen nach Behandlung mit einem osteogenen Protein wie einem BMP-Protein
[Thies et al., Journal of Bone and Mineral Research, 5: 305 (1990);
und Thies et al., Endocrinology, 130: 1318 (1992)]. Speziell sind
W-20 Zellen eine klonale Knochenmark-Stromazelllinie, hergeleitet
von erwachsenen Mäusen
durch Forscher im Labor von Dr. D. Nathan, Children's Hospital, Boston,
MA. Behandlung von W-20 Zellen mit bestimmten BMP-Proteinen ergibt
(1) erhöhte
alkalische Phosphataseproduktion, (2) Herbeiführung von PTH-stimuliertem
cAMP und (3) Herbeiführung
von Osteocalcinsynthese durch die Zellen. Während (1) und (2) Merkmale
in Verbindung mit dem Osteoblast-Phenotyp darstellen, ist die Fähigkeit,
Osteocalcin zu synthetisieren, eine phenotypische Eigenschaft, welche
nur durch reife Osteoblasen gezeigt wird. Ferner haben wir bis jetzt
Umwandlung von W-20 Stromazellen in Osteoblast-ähnliche Zellen nur bei Behandlung
mit BMPs beobachtet. Auf diese Weise korrelieren die in vitro Aktivitäten, welche
durch BMP behandelte W-20 Zellen gezeigt werden, mit der für BMPs bekannten
in vivo Knochenbildungsaktivität.
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Unten werden zwei in vitro Tests
beschrieben, welche beim Vergleich von BMP-Aktivitäten von
neuartigen osteoinduktiven Molekülen
brauchbar sind.
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B. W-20 alkalische Phosphatase-Testprotokoll
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W-20 Zellen werden in Gewebekulturschalen
mit 96 Mulden bei einer Dichte von 10000 Zellen pro Mulde in 200 μl Medium
(DME mit 10 Hitze-inaktiviertem fötalem Kälberserum, 2 mM Glutamin und
100 Einheiten/ml Penicillin + 100 μg/ml Streptomycin plattiert.
Die Zellen dürfen über Nacht
in einem 95% Luft, 5% CO2 Inkubator bei
37°C anhaften.
Die 200 μl
Medium werden mit einem Multikanal-Pipettor aus jeder Mulde entfernt und
mit einem gleichen Volumen an Testprobe, geliefert in DME mit 10
Hitze-inaktiviertem Kälberserum,
2 mM Glutamin und 1% Penicillin-Streptomycin ersetzt. Die Testsubstanzen
werden dreifach getestet. Den Testproben und Standards wird ein
24 Stunden Inkubationszeitraum mit den W-20 Indikatorzellen erlaubt.
Nach den 24 Stunden werden die Schalen aus dem 37°C Inkubator
entfernt und die Testmedien wird von den Zellen entfernt. Die W-20
Zellschichten werden 3 Mal mit 200 μl pro Mulde an Calcium/Magnesium-freier,
Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung
gewaschen und diese Wäschen
werden verworfen. 50 μl
Glas-destilliertes Wasser werden zu jeder Mulde zugegeben und die
Testschalen werden dann in einem Trockeneis/Ethanolbad zum Blitzgefrieren
platziert. Sobald gefroren, werden die Schalen vom Trockeneis/Ethanolbad
entfernt und bei 37°C aufgetaut.
Dieser Schritt wird 2 weitere Male für insgesamt 3 Frost-Tau-Verfahren wiederholt.
Sobald vollständig,
ist die Membran-gebundene alkalische Phosphatase für Messung
verfügbar.
50 μl Testgemisch
(50 mM Glycin, 0,05 Triton X-100, 4 mM MgCl2,
5 mM p-Nitrophenol-Phosphat,
pH = 10,3) werden zu jeder Testmulde zugegeben und die Testschalen
werden dann für
30 Minuten bei 37°C
in einem schüttelnden
Wasserbad bei 60 Oszillationen pro Minute inkubiert. Am Ende der
30 Minuten Inkubation wird die Umsetzung durch Zugeben von 100 μl von 0,2N
NaOH zu jeder Mulde und Platzieren der Testschalen auf Eis gestoppt.
Die spektrophotometrische Extinktion für jede Mulde wir bei einer
Wellenlänge
von 405 Nanometern abgelesen. Diese Werte werden dann mit bekannten
Standards verglichen, um eine Schätzung der alkalischen Phosphataseaktivität in jeder
Probe zu ergeben. Zum Beispiel werden un ter Verwendung von bekannten
Mengen an p-Nitrophenolphosphat Extinktionswerte erzeugt. Dies wird
in Tabelle I gezeigt.
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Extinktionswerte für bekannte
Mengen an BMPs können
bestimmt werden und können
zu μmol
an p-Nitrophenolphosphat, gespalten pro Einheitszeit umgewandelt
werden, wie in Tabelle II gezeigt.
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Diese Werte werden dann verwendet,
um die Aktivitäten
von bekannten Mengen an SDF-5 mit BMP-2 zu vergleichen.
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C. Osteocalcin RIA Protokoll
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W-20 Zellen werden bei 106 Zellen pro Mulde in Multiwell Gewebekulturschalen
mit 24 Mulden in 2 ml DME plattiert, welches 10 Hitze-inaktiviertes
fötales
Kälberserum,
2 mM Glutamin enthält.
Die Zellen dürfen über Nacht
in einer Atmosphäre
von 95% Luft, 5% CO2 bei 37°C anhaften.
Am nächsten
Tag wird das Medium zu DME gewechselt, welches 10% fötales Kälberserum,
2 mM Glutamin und die Testsubstanz in einem Gesamtvolumen von 2
ml enthält.
Jede Testsubstanz wird an dreifache Mulden verabreicht. Die Testsubstanzen werden
mit den W-20 Zellen für
insgesamt 96 Stunden inkubiert, mit Ersetzen bei 48 Stunden durch
die gleichen Testmedien. Am Ende von 96 Stunden werden 50 μl Testmedium
aus jeder Mulde entfernt und bezüglich Osteocalcin-Produktion
unter Verwendung eines Radioimmuntests für Maus-Osteocalcin getestet.
Die Details des Tests werden in dem Kit beschrieben, welches durch
Biomedical Technologies Inc., 378 Page Street, Stoughton, MA 02072
hergestellt wird. Reagenzien für
den Test werden als Produktnummern BT-431 (Maus-Osteocalcin-Standard),
BT-432 (Ziege-anti-Maus Osetocalcin), BT-431R (iodiertes Maus-Osteocalcin), BT-415
(normales Ziegenserum) und BT-414 (Esel-anti-Ziege IgG) gefunden.
Der RIA für
Osteocalcin, synthetisiert durch W-20 Zellen in Antwort auf BMP-Behandlung
wird wie in dem durch den Hersteller vorgesehenen Protokoll beschrieben
durchgeführt.
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Die erhaltenen Werte für die Testproben
werden mit Werten für
bekannte Standards von Maus-Osteocalcin verglichen und mit der Menge
an Osteocalcin, welche durch W-20 Zellen in Antwort auf Challenge
mit bekannten Mengen von BMP-2 produziert werden. Die Werte für BMP-2
induzierte Osteocalcin-Synthese durch W-20 Zellen wird in Tabelle
III gezeigt.
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Beispiel 3
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Rosen-modifizierter Sampath-Reddi-Test
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Eine modifizierte Version des Rattenknochenbildungstests,
beschrieben in Sampath und Reddi, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 80:
6591–6595
(1983) wird verwendet, um Knochen und/oder Knorpel und/oder andere Bindegewebeaktivität von neuartigen
osteoinduktiven oder chondroinduktiven Proteinen zu bewerten. Dieser modifizierte
Test wird hierin der Rosen-modifizierte Sampath-Reddi-Test genannt. Der
Ethanol-Ausfällungsschritt
des Sampath-Reddi-Verfahrens
wird durch Dialysieren (falls die Zusammensetzung eine Lösung ist) oder
Diafiltrieren (falls die Zusammensetzung eine Suspension ist) der
zu testenden Fraktion gegen Wasser ersetzt. Die Lösung oder
Suspension wird dann zu 0,1 TFA äquilibriert.
Die sich ergebende Lösung
wird zu 20 mg Rattenmatrix zugegeben. Eine Rattenmatrix-Scheinprobe,
welche nicht mit dem Protein behandelt wird, dient als Kontrolle.
Dieses Material wird gefroren und gefriergetrocknet und das sich
ergebende Pulver wird in #5 Gelatinekapseln eingeschlossen. Die
Kapseln werden subkutan in den abdominalen Thoraxbereich von 21–49 Tage
alten männlichen
Long Evans Ratten implantiert. Die Implantate werden nach 7–14 Tagen
entfernt. Die Hälfte
eines jeden Implantats wird zur alkalischen Phosphatase-Analyse
verwendet [siehe Reddi et al., Proc. Natl. Acad. Sci., 69: 1601
(1972)].
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Die andere Hälfte von jedem Implantat wird
fixiert und zur histologischen Analyse verarbeitet. 1 um Glycolmethacrylat-Abschnitte
werden mit Von Kossa und Säure
Fuschin eingefärbt,
um die Menge an herbeigeführter
Knochen- und Knorpel und andere Bindegewebebildung, welche in jedem
Implantat vorhanden ist, zu bewerten. Die Begriffe +1 bis +5 repräsentieren
den Bereich jedes histologischen Abschnitts eines Implantats, der
durch neue Knochen- und/oder Knorpelzellen besetzt ist und Matrix.
Eine Bewertung von +5 zeigt an, dass mehr als 50% des Implantats
neuer Knochen und/oder Knorpel ist, welcher als direkte Folge von
Protein im Implantat hergestellt wurde. Eine Bewertung von +4, +3,
+2 und +1 würde
anzeigen, dass mehr als 40%, 30%, 20% bzw. 10% des Implantats neuen
Knorpel und/oder Knochen enthalten.
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Alternativ werden die Implantate
auf das Erscheinen von Gewebe untersucht, welches embryonischen Sehnen ähnelt, welches
leicht durch die Gegenwart von dichten Bündeln an Fibroblasten erkannt
wird, welche in der gleichen Ebene ausgerichtet und eng zusammengepackt
sind. [Sehnen/Ligament-ähnliches
Gewebe wird zum Beispiel in Ham und Cormack, Histology (JB Lippincott
Co. (1979), pp. 367–369
beschrieben, dessen Offenbarung hiermit durch Verweis eingeschlossen
wird]. Diese Befunde können
in zusätzlichen
Tests reproduziert werden, in welchen Sehnen/Ligament-ähnliche
Gewebe in dem SDF-5 Protein beobachtet werden, welches Implantate
enthält.
Die SDF-5 Proteine dieser Erfindung können bezüglich Aktivität an diesem
Test bewertet werden.
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Beispiel 4
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Expression von SDF-5
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Um murine, humane oder andere Säugetier-SDF-5
Proteine herzustellen, wird die DNA, welche es codiert, in einen
passenden Expressionsvektor übertragen
und in Säugetierzellen
oder andere bevorzugte eukaryontische oder prokaryontische Wirte
durch herkömmliche
gentechnische Verfahren eingeführt.
Es wird erwogen, dass das bevorzugte Expressionssystem für biologisch
wirksames, rekombiniertes, humanes SDF-5, stabil transformierte
Säugetierzellen
sein können.
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Ein Fachmann kann Säugetier-Expressionsvektoren
durch Einsetzen der Sequenz von SEQ ID Nr. 1 konstruieren, oder
anderen DNA-Sequenzen, welche für
SDF-5 Protein codieren, oder anderen modifizierten Sequenzen und
bekannten Vektoren, wie pCD [Okayama et al., Mol. Cell Biol., 2:
161–170
(1982)], pJL3, pJL4 [Gough et al., EMBO J., 4: 645–653 (1985)]
und pMT2 CXM.
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Der Säugetier-Expressionsvektor pMT2
CXM ist ein Derivat von p91023(b) (Wong et al., Science 228: 810–815, 1985),
welcher sich vom letzteren dadurch unterscheidet, dass er das Ampicillin-Resistenzgen
anstelle des Tetracyclin-Resistenzgens enthält und ferner eine XhoI-Stelle
zur Insertion von cDNA-Klons enthält. Die funktionellen Elemente
von pMT2 CXM sind beschrieben worden (Kaufman, R. J., 1985, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82: 689–693)
und schließen
die Adenovirus VA-Gene, den SV40 Replikationsursprung einschließlich den
72 by Verstärker,
den Adenovirus Major-Late-Promotor,
einschließlich
einer 5'-Spleiß-Stelle
und das Meiste der Adeonovirus Tripartite Leitsequenz, welche an
Adenovirus Late mRNAs vorhanden ist, eine 3'-Spleiß-Akzeptorstelle, ein DHFR-Insert, die SV40
Early Polyadenylierungsstelle (SV40) und pBR322 Sequenzen ein, welche
zur Propagierung in E. coli notwendig sind.
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Plasmid pMT2 CXM wird durch EcoRI-Verdau
von pMT2-VWF erhalten, welcher bei der American Type Culture Collection
(ATCC), Rockville, MD (USA) unter Eingangsnummer ATCC 67122 hinterlegt
worden ist. EcoRI-Verdau schneidet das cDNA-Insert aus, welches
in pMT2-VWF vorhanden ist, was pMT2 in linearer Form ergibt, welches
ligiert und verwendet werden kann, um E. coli HB 101 oder DH-5 zu
Ampicillinresistenz umzuwandeln. Plasmid pMT2 DNA kann durch herkömmliche
Verfahren hergestellt werden. pMT2 CXM wird dann unter Verwendung
Loopout/in Mutagenese [Morinaga et al., Biotechnology 84: 636 (1984))
konstruiert. Dies entfernt Basen 1075 bis 1145 bezüglich der
HindIII Stelle nahe dem SV40-Replikationsursprung und Verstärkersequenzen
von pMT2. Zusätzlich
insertiert es die folgende Sequenz:
![Figure 00510001](https://patentimages.storage.googleapis.com/cf/e4/7b/06c7d444876238/00510001.png)
an
Nucleotid 1145. Diese Sequenz enthält die Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuclease
XhoI. Ein Derivat von pMT2CXM mit der Bezeichnung pMT23 enthält Erkennungsstellen
für die
Restriktionsendonucleasen PstI, EcoRI, SalI und XhoI. Plasmid pMT2
CXM und pMT23 DNA kann durch herkömmliche Verfahren hergestellt
werden.
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pEMC2β1, abgeleitet von pMT21, kann
auch in der Praxis der Erfindung brauchbar sein. pMT21 wird von
pMT2 abgeleitet, welches von pMT2-VWF abgeleitet wird. Wie oben
beschrieben schneidet EcoRI-Verdau das cDNA-Insert aus, welches
in pMT-VWF vorhanden ist, was pMT2 in linearer Form ergibt, welches
ligiert und verwendet werden kann, um E, coli HB 101 oder DH-5 zu
Ampicillin-Resistenz zu transformieren. Plasmid pMT2 DNA kann durch
herkömmliche
Verfahren hergestellt werden.
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pMT21 wird durch die folgenden zwei
Modifikationen von pMT2 abgeleitet. Zuerst wird 76 by der 5' nicht-translatierten
Region der DHFR cDNA einschließlich
einer Strecke von 19 G Resten von G/C Tailing für cDNA Klonierung deletiert.
In diesem Prozess wird eine XhoI-Stelle insertiert, um die folgende
Sequenz direkt oberhalb von DHFR zu erhalten:
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Zweitens wird eine einzigartige ClaI-Stelle
durch Verdau mit EcoRV und XbaI Behandlung mit Klenow-Fragment von
DNA-Polymerase I und Ligation an einen ClaI-Linker (CATCGATG) eingeführt. Dies
deletiert ein 250 by Segment aus der Adenovirus-assoziierten RNA
(VAI) Region aber stört
nicht VAI RNA Genexpression oder Funktion. pMT21 wird mit EcoRI
und Xhol verdaut und verwendet, um den Vektor pEMC2B1 abzuleiten.
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Ein Teil des EMCV-Leiters wird aus
pMT2-ECATI [S. K. Jung et al., J. Virol 63: 1651–1660 (1989)] durch Verdau
mit EcoRI und PstI erhalten, was ein 2752 by Fragment ergibt. Dieses
Fragment wird mit TagI verdaut, was ein Eco RI-TagI Fragment von
508 by ergibt, welches durch Elektrophorese an niedrig schmelzendem
Agarosegel gereinigt wird. Ein 68 by Adapter und sein komplementärer Strang
werden mit einem 5' TagI
hervortretenden Ende und einem 3' XhoI
hervortretenden Ende synthetisiert, was die folgende Sequenz hat:
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Diese Sequenz passt zur EMC-Virus
Leitsequenz von Nucleotid 763 bis 827. Sie verändert auch das ATG an Position
10 innerhalb des EMC Virusleiters zu einem ATT und ihr folgt eine
Xhol-Stelle. Eine Drei-Wege Ligation des pMT21 EcoRI-16hoI Fragments,
des EMC Virus EcoRI-TagI Fragments und des 68 by Oligonucleotid-Adapters TagI-16hoI
Adapters ergibt den Vektor pEMC2β1.
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Dieser Vektor enthält den SV40
Replikationsursprung und Ver stärker,
den Adenovirus Major-Late-Promotor, eine cDNA Kopie des Meisten
der Adenovirus-Tripartite-Leitsequenz, eine kleine Hybrid-intervenierende
Sequenz, ein SV40 Polyadenylierungssignal und das Adenovirus VA
I Gen, DHFR und β-Lactamasemarker und
eine EMC-Sequenz in passenden Verhältnissen, um die hochgradige
Expression der gewünschten
cDNA in Säugetierzellen
zu steuern.
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Die Konstruktion von Vektoren kann
Modifikation der SDF-5 DNA-Sequenzen einbeziehen. Zum Beispiel kann
SDF-5 cDNA durch Entfernen der nicht-codierenden Nucleotide an den
5' und 3' Enden der Codierungsregion
modifiziert werden. Die deletierten nicht-codierenden Nucleotide
können
durch andere Sequenzen ersetzt werden oder nicht, von welchen bekannt
ist, dass sie der Expression zuträglich sind. Diese Vektoren
werden zur Expression von SDF-5 Proteinen in passende Wirtszellen
transformiert. Zusätzlich
kann die Sequenz von SEQ ID Nr. 1 oder andere Sequenzen, welche
für SDF-5
Proteine codieren, manipuliert werden, um ein reifes SDF-5 Protein
zu exprimieren, durch Deletieren von SDF-5 Propeptidsequenzen und
ihr Ersetzen durch Sequenzen, welche für die vollständigen Propeptide
von anderen sekretierten Proteinen codieren.
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Ein Fachmann kann die Sequenzen von
SEQ ID Nr. 1 durch Eliminieren oder Ersetzen der Säugetier-regulatorischen
Sequenzen, welche die Codierungssequenz flankieren, mit bakteriellen
Sequenzen manipulieren, um bakterielle Vektoren zur intrazellulären oder
extrazellulären
Expression durch bakterielle Zellen zu erzeugen. Zum Beispiel könnte die
Codierungssequenz weiter manipuliert werden (z. B. ligiert an andere bekannte
Linker oder modifiziert durch Deletieren von nicht-codierenden Sequenzen
daraus oder Verändern von
Nucleotiden darin durch andere bekannte Techniken). Die modifizierte
für SDF-5
codierende Sequenz könnte
dann in einen bekannten bakteriellen Vektor unter Verwendung von
Verfahren insertiert werden, wie in T. Taniguchi et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 77: 5230–5233
(1980) beschrieben. Dieser exemplarische bakterielle Vektor könnte dann
in bakterielle Wirtszellen transformiert werden und dadurch ein
SDF-5 Protein exprimieren. Für
eine Strategie zum Herstellen extrazellulärer Expression von SDF-5 Proteinen
in bakteriellen Zellen siehe z. B. Europäische Patentanmeldung EPA-177343.
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Ähnliche
Manipulationen können
für die
Konstruktion eines Insektenvektors [siehe z. B. Verfahren, welche
in veröffentlichter
Europäischer
Patentanmeldung 155476 beschrieben werden] zur Expression in Insektenzellen
durchgeführt
werden. Ein Hefevektor könnte
ebenfalls konstruiert werden, der Regulatorsequenzen von Hefe für intrazelluläre oder
extrazelluläre
Expression der Faktoren der vorliegenden Erfindung durch Hefezellen
einsetzt [siehe z. B. in veröffentlichter
PCT-Anmeldung WO-86/00639 und Europäischer Patentanmeldung EPA-123289
beschriebene Verfahren].
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Ein Verfahren zum Herstellen von
großen
Mengen eines SDF-5 Proteins der Erfindung in Säugetierzellen kann die Konstruktion
von Zellen einbeziehen, welche multiple Kopien des heterologen SDF-5
Gens enthalten. Das heterologe Gen ist an einen amplifizierbaren
Marker gebunden, z. B. das Dihydrofolat-Reduktase (DHFR)-Gen, für welches
Zellen, welche erhöhte
Genkopien enthalten, zur Propagierung in steigenden Konzentrationen
von Methotrexat (MTX) gemäß den Verfahren
von Kaufman und Sharp, J. Mol.
Biol. 159: 601–692 (1982)
selektiert werden können.
Diese Herangehensweise kann bei einer Anzahl an unterschiedlichen
Zelltypen eingesetzt werden.
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Zum Beispiel können ein Plasmid, welches eine
DNA-Sequenz für
ein SDF-5 Protein der Erfindung in operativer Assoziation mit anderen
Plasmidsequenzen enthält,
welche Expression davon ermöglichen
und das DHFR-Expressionsplasmid pAdA26SV(A)3 [Kaufman und Sharp,
Mol. Cell. Biol., 2: 1304 (1982)] in DHFR-defiziente CHO-Zellen,
DUKX-BII durch verschiedene Verfahren, einschließlich Calciumphosphat-Co-Ausfällung und
Transfektion, Elektroporation oder Protoplastenfusion co-eingeführt werden.
DHFR exprimierende Transformanten werden bezüglich Wachstum in Alpha-Medien
mit dialysiertem fötalen
Rinderserum selektiert und nachfolgend bezüglich Amplifikation durch Wachstum
in steigenden Konzentrationen von MTX (z. B. aufeinanderfolgenden
Schritten in 0,02, 0,2, 1,0 und 5 μM MTX) wie in Kaufman et al.,
Mol. Cell Biol., 5: 1750 (1983) beschrieben selektiert. Die Transformanten
werden kloniert und biologisch wirksame SDF-5 Expression wird durch
den oben in Beispiel 3 beschriebenen, Rosen-modifizierten Sampath-Reddi
Rattenknochenbildungstest überwacht.
SDF-5 Proteinexpression sollte mit steigenden Graden von MTX-Resistenz
steigen. SDF-5 Polypeptide werden unter Verwendung von nach Stand
der Technik bekannten Standardtechniken wie Pulsmarkierung mit [35S]
Methionin oder Cystein und Polyacrylamidgel-Elektrophorese gekennzeichnet. Ähnlichen
Verfahren kann gefolgt werden, um andere verwandte Proteine herzustellen.
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Beispiel 5
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Biologische Aktivität von exprimiertem
SDF-5
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Um die biologische Aktivität der in
Beispiel 4 oben erhaltenen exprimierten SDF-5-Proteine zu messen,
werden die Proteine aus den Kulturmedien gewonnen und gereinigt,
indem man SDF-5 Proteine von anderen proteinartigen Materialien
isoliert, mit welchen sie gemeinsam hergestellt werden, als auch
von anderen Verunreinigungen. Die gereinigten Proteine können gemäß dem in
Beispiel 3 beschriebenen Rattenknochenbildungstest und anderen hierin
beschriebenen Tests getestet werden.
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Die Reinigung wird unter Verwendung
von den Fachleuten bekannten Standardtechniken durchgeführt.
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Die Proteinanalyse wird unter Verwendung
von Standardtechniken durchgeführt,
wie SDS-PAGE Acrylamid [Laemmli, Nature 227: 680 (1970)], mit Silber
gefärbt
[Oakley et al., Anal. Biochem. 105: 361 (1980)] und durch Immunoblot
[Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 4350 (1979)].
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Beispiel 6
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Unter Verwendung von Northern-Analyse
können
SDF-5 Proteine bezüglich
ihrer Wirkungen auf verschiedene Zelllinien getestet werden. Geeignete
Zelllinien schließen
jene ein, welche von E13 Mausgliedknospen abgeleitet werden. Nach
10 Tagen Behandlung mit SDF-5 Protein wird der Zell-Phenotyp histologisch
bezüglich
Anzeichen für
Gewebedifferentiation untersucht. Zusätzlich kann Northern-Analyse
von mRNA aus mit SDF-5 Protein behandelten Zellen für verschiedene
Marker durchgeführt
werden, einschließlich
einem oder mehreren der folgenden Marker für Knochen, Knorpel und/oder
Sehnen/Ligament, wie in Tabelle IV beschrieben:
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Beispiel 7
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Expressionsanalyse
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In situ Hybridisierung wurde verwendet,
um SDF-5 mRNA in Sektionen 10,5–15,5
dpc Mausembryonen zu lokalisieren. SDF-5 wurde in den sich entwickelnden
Gelenken des appendikularen Skeletts und in einigen Sehnen und Ligamenten
exprimiert. Es wurde keine Expression in den Knochen des axialen
oder appendikularen Skeletts oder in Muskel nachgewiesen. Diese
offensichtlichen Beobachtungen weisen stark auf SDF-5 in Bindegewebebildung
hin. Von diesen Ergebnissen erschien es sehr wahrscheinlich, dass
Knorpelbildung durch SDF-5 reguliert würde und diese Information war
die Basis zur Bewertung dieses Proteins unter Verwendung von in
vitro Tests.
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In vitro Aktivität
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Murine SDF-5 wurde in CHO-Zellen
exprimiert. MLB13MYC-Klon 14 Zellen wurden zu Konfluenz wachsen
gelassen und mit entweder SDF-5, BMP-2, einer Kombination aus SDF-5
und BMP-2 oder gar nicht behandelt. SDF-5 enthaltendes CHO-konditioniertes
Medium wurde bei einer 1 : 20 Verdünnung (~10 ng/ml Endkonzentration)
verwendet und Schein-konditioniertes Medium von CHO-Zellen wurde
zu BMP-2 und nicht behandelten Zellkulturen zugegeben. BMP-2 wurde
bei 100 ng/ml verwendet. Nach vier Tagen wurde die RNA geerntet
und Genexpression durch einen GeneChip 50 Scanner (Affymetrix) analysiert.
In unbehandelten oder mit SDF-5 behandelten Zellen gab es keine
nachweisbare Expression von Genmerkmalen eines Knochen- oder Knorpel-Phenotyps.
BMP-2 induzierte die Expression von hypertrophen Knorpel- und Knochenmarkergenen,
zusammen mit niedrigen knorpelartigen Markern. In Zellen, welche
mit einer Kombination von sowohl SDF-5, als auch BMP-2 behandelt
wurden, waren Knochen (Osteocalcin: alkalische Phosphatase; PTH/PTHrP Rezeptor)
und hypertrophe Knorpelmarker (Typ X Collagen) deutlich verringert
oder abwesend und Marker für Knorpel
(Collagen Typen II und IX; Decorin; Aggrecan) waren im Vergleich
zu BMP-2 allein erhöht.
Diese Wirkung ist ähnlich
jener, welche vorhergehend für
die Kombination von PTHrP und BMP-2 beobachtet wurde, außer, dass
es größere Verstärkung von
Knorpel-Phenotyp mit der SDF-5 Kombination zu geben scheint.
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Beispiel 8
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Embryonaler
Stammzellentest
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Um die Wirkungen der SDF-5 Proteine
der vorliegenden Erfindung zu testen, ist es möglich, die Wachstums- und Differentiationswirkungen
in vitro in einer Anzahl an verfügbaren
embryonalen Stammzelllinen zu testen. Eine solche Zelllinie ist
ES-E14T-G2, welche
von der American Type Culture Collection in Rockville, Md erhältlich ist.
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Um den Test durchzuführen, können die
Zellen in Gegenwart von 100 Einheiten LIF propagiert werden, um
sie in einem undifferenzierten Zustand zu halten. Die Tests werden
durch zuerst Entfernen der LIF und Aggregieren der Zellen in Suspension,
in etwas, das als Embryoid-Körper
bekannt ist, angesetzt. Nach 3 Tagen werden die Embryoid-Körper auf
mit Gelatine überzogene
Schalen (12 Mulden Schalen zur PCR-Analyse, 24 Mulden Schalen für Immuncytochemie)
plattiert und mit den zu testenden Proteinen behandelt. Die Zellen
werden mit Nahrung versorgt und alle 2–3 Tage mit dem Proteinfaktor
behandelt. Die Zellen können
adaptiert werden, so dass Tests in Medien durchgeführt werden
können,
die mit 15 fötalem
Rinderserum (FBS) ergänzt
wurden, oder mit CDM-definierten Medien, die viel geringere Mengen
an FBS enthalten.
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Am Ende des Behandlungszeitraums
(im Bereich von 7–21
Tagen) wird die RNA aus den Zellen geerntet und durch quantitative
Multiplex PCR für
die folgenden Marker analysiert: Brachyury, ein mesodermaler Marker,
AP-2, ein ektodermaler Marker und HNF-3α, ein endodermaler Marker. Durch
Immuncytochemie ist es ebenfalls möglich, die Differentiation
von neuronalen Zellen (Glia und Neuronen), Muskelzellen (Cardiomyozyten,
Skelett und Glattmuskel) und verschiedene andere Phenotyp-Marker
wie Proteoglycan-Kernprotein
(Knorpel) und Zytokeratine (Epidermis) nachzuweisen.
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Da alle diese Zellen dazu neigen,
autonom zu differenzieren, wenn LIF entfernt wird, werden die Ergebnisse
immer durch Vergleich mit einer unbehandelten Kontrolle quantifiziert.
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Die vorhergehenden Beschreibungen
führen
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung detailliert aus. Es wird erwartet, dass
zahlreiche Modifikationen und Variationen in der Praxis davon bei den
Fachleuten bei Erwägung
dieser Beschreibungen auftreten werden. Es wird angenommen, dass
jene Modifikationen und Variationen innerhalb der hieran angehängten Ansprüche umfasst
werden.
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