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Diese
Erfindung betrifft allgemein durch Hypoxie induzierbare DNA-bindende
Proteine und noch spezifischer DNA-bindende Proteine, die modifiziert
sind, so dass sie unter nicht-hypoxischen sowie unter hypoxischen
Bedingungen stabil sind.
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Säuger benötigen molekularen
Sauerstoff (O2) für die lebenswichtigen Stoffwechselprozesse
einschließlich
der oxidativen Phosphorylierung, bei der O2 als
Elektronenakzeptor während
der ATP-Bildung dient. Systemische, lokale und intrazelluläre homöostatische
Antwortreaktionen, die durch Hypoxie (der Zustand, bei dem der Bedarf
an O2 das Angebot übersteigt) hervorgerufen werden,
umfassen die Erythropoiese in Individuen, die anämisch sind oder sich in großer Höhe aufhalten
(Jelkmann, Physiol. Rev. 72:449–489, 1992),
die Gefäßneubildung
im ischämischen
Myokard (White et al., Circ. Res. 71:1490–1500, 1992) und die Glycolyse
in Zellen, die bei verminderter O2-Spannung
kultiviert werden (Wolfe et al., Eur. J. Biochem. 135:405–412, 1983).
Diese adaptiven Antwortreaktionen erhöhen entweder die Anlieferung
von O2 oder aktivieren alternative Stoffwechselwege,
die kein O2 benötigen. Hypoxie-induzierbare
Genprodukte, die an diesen Antwortreaktionen beteiligt sind, umfassen
Erythropoietin (EPO) (Übersichtsartikel
in Semenza, Hematol. Oncol. Clinics N. Amer. 8:863–884, 1994),
den vaskulären
Endothel-Wachstumsfaktor
(VEGF) (Shweiki et al., Nature 359:843–845, 1992; Banai et al., Cardiovasc.
Res. 28:1176–1179,
1994; Goldberg & Schneider,
J. Biol. Chem. 269:4355–4359,
1994) und glycolytische Enzyme (Firth et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 91:6496–6500,
1994; Semenza et al., J. Biol. Chem. 269:23757–23763, 1994).
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Die
molekularen Mechanismen, die die genetischen Antwortreaktionen auf
Hypoxie vermitteln, wurden intensiv für das EPO-Gen untersucht, das
einen Wachstumsfaktor codiert, der die Erythropoiese und somit die Aufnahmekapazität des Blutes
für O2 reguliert (Jelkmann, 1992, vorstehend;
Semenza, 1994, vorstehend). Cis-wirkende DNA-Sequenzen, die für die Aktivierung
der Transkription als Antwortreaktion auf Hypoxie erforderlich sind,
wurden in der 3'-flankierenden
Region des EPO-Gens identifiziert, und ein trans-wirkender Faktor, der
an den Enhancer bindet, der Hypoxie-induzierbare Faktor 1 (HIF-1),
erfüllte
die Kriterien für
einen physiologischen Regulator der Transkription des EPO-Gens.
Insbesondere induzierten die Induktoren der EPO-Expression (1% O2, Kobaltchlorid [CoCl2]
und Desferrioxamin [DFX]) ebenfalls die DNA-bindende Aktivität des HIF-1
mit ähnlichen
Kinetiken. Darüber
hinaus blockierten Inhibitoren der EPO-Expression (Actinomycin D,
Cycloheximid und 2-Aminopurin) die Induktion der HIF-1-Aktivität. Des Weiteren
eliminierten Mutationen in der 3'-flankierenden
Region des EPO-Gens, die die HIF-1-Bindung eliminierten, auch die Enhancer-Funktion
(Semenza, 1994, vorstehend). Diese Ergebnisse sprechen für einen
Signalübertragungsweg,
der eine fortlaufende Transkription, Translation erfordert, und
Proteinphosphorylierung ist an der Induktion der DNA-bindenden Aktivität des HIF-1
sowie an der Transkription des EPO-Gens in hypoxischen Zellen beteiligt
ist (Semenza, 1994, vorstehend).
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Die
EPO-Expression ist zelltypspezifisch, aber die Induktion der HIF-1-Aktivität durch
1% O2, CoCl2 oder
DFX wurde in vielen Säuger-Zelllinien
nachgewiesen (Wang & Semenza,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:4304–4308, 1993). Der EPO-Enhancer steuert
die durch Hypoxie induzierbare Transkription von Reportergenen,
die in Zellen transfiziert worden waren, welche EPO nicht produzierten
(Wang & Semenza,
1993, vorstehend; Maxwell et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:2423–2427, 1993).
RNAs, die verschiedene glycolytische Enzyme codieren, wurden durch
1% O2, CoCl2 oder
DFX in EPO produzierenden Hep3B- oder in EPO nicht produzierenden
HeLa-Zellen induziert, wohingegen Cycloheximid ihre Induktion blockierte,
und Sequenzen von Glycolysegenen, die HIF-1-Bindestellen enthielten,
vermittelten die durch Hypoxie induzierbare Transkription in Transfektions-Testansätzen (Firth
et al., 1994, vorstehend; Semenza et al., 1994, vorstehend). Diese
Experimente unterstützen
die Rolle von HIF-1 bei der Aktivierung homöostatischer Antwortreaktionen
auf Hypoxie.
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Der
Hypoxie-induzierbare Faktor-1 (HIF-1) ist ein Transkriptionsfaktor
in Säugern,
der ausschließlich als
Antwortreaktion auf physiologisch relevante Grade der Hypoxie exprimiert
wird (Wang, G.L. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:5510–5514, 1995;
Wang, G.L. und Semenza, G.L. J. Biol. Chem. 270:1230–1237, 1995;
US-Patent Nr. 5,882,914). HIF-1 ist ein basisches Helix-Schleife-Helix-Protein,
das an die cis-wirkenden, auf Hypoxie reagierenden Elemente von
Genen bindet, die durch Hypoxie induziert werden (Wang, G.L. und Semenza,
G.L., Curr. Opin. Hematol. 3:156–162, 1992; Jiang, B.H. et
al., J. Biol. Chem. 272:19253–19260, 1997).
Die Gene, die durch HIF-1 in Zellen, die einer Hypoxie unterworfen
wurden, aktiviert werden, umfassen EPO, das vaskuläre Endothel-Wachstumshormon
(VEGF), die Hämoxygenase-1,
die induzierbare Stickstoffmonoxid-Synthase und die Glycolyseenzyme
Aldolase A, Enolase 1, Lactat-Dehydrogenase A, Phosphofructokinase
I und Phosphoglycerat-Kinase 1 (Semenza, G.L. et al., Kid. Int.
51:553–555,
1997). Die DNA-bindende Aktivität
des HIF-1 und die HIF-1-Proteinkonzentration
erhöhen
sich exponentiell, wenn die Zellen abnehmenden O2-Konzentrationen ausgesetzt
werden (Jiang, B.H. et al., Am. J. Physiol. 271:C1172–C1180,
1996).
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HIF-1
aktiviert ebenfalls die Transkription des VEGF-Gens in hypoxischen
Zellen (Forsythe et al., 1996; lyer et al., 1998). Wenn kultivierte
Zellen mit dem Plasmid pCEP4/HIF-1alpha unter Bedingungen, die die
Expression von HIF-1alpha durch den Cytomegalievirus-Promotor erlauben,
und einem Reporterplasmid, das das auf Hypoxie reagierende Element
des VEGF-Gens enthält,
transfiziert werden, wird die Expression des Reportergens in den
Zellen unter nicht-hypoxischen Bedingungen erhöht, und es gibt eine dramatische Überinduktion
unter hypoxischen Bedingungen, die von der Anwesenheit einer intakten
HIF-1-Bindestelle abhängig
ist (Forsythe et al., 1996). In embryonalen Stammzellen aus einer
Knock-out-Maus, in denen keine Expression von HIF-1alpha erfolgt,
erfolgt keine Expression der VEGF-mRNA als Antwortreaktion auf Hypoxie (lyer
et al., 1998).
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HIF-1
ist ein Heterodimer aus zwei Untereinheiten, HIF-1alpha und HIF-1beta.
Die HIF-1alpha-Untereinheit liegt nur in HIF-1 vor, wohingegen HIF-1beta
(auch als Aryl-Kohlenwasserstoff-Rezeptor-Kern-Translokator („aryl hydrocarbon
receptor nuclear translocator"),
ARNT, bekannt) mit anderen Proteinen Dimere bilden kann.
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Die
Konzentrationen der HIF-1alpha- und der HIF-1beta-RNA und der HIF-1alpha- und HIF-1beta-Polypeptide
erhöhen
sich in den Zellen, die hypoxischen Bedingungen ausgesetzt werden
(Wiener, C.M. et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 225:485–488, 1996;
Yu, A.Y. et al., Am. J. Physiol. 275:L818–L826, 1998).
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Die
Strukturanalyse von HIF-1alpha offenbarte, dass die Dimerisierung
zwei Domänen
erfordert, die als HLH und als PAS bezeichnet werden. Die DNA-Bindung
wird durch eine basische Domäne
vermittelt (Semenza, G.L. et al., Kid. Int. 51:553–555, 1997).
In HIF-1alpha sind zwei Transaktivierungsdomänen enthalten, die zwischen
den Aminosäuren
531 und 826 lokalisiert sind. Die minimalen Transaktivierungsdomänen befinden
sich zwischen den Aminosäureresten
531-575 und 786-826 (Jiang, B.H. et al., 1997, vorstehend; Semenza
G.L. et al., 1997, vorstehend). Die Aminosäuren 1-390 sind für eine optimale
Heterodimerisierung mit HIF-1beta (ARNT) und DNA-Bindung erforderlich.
Darüber
hinaus vermindert eine Deletion des Carboxy-Terminus von HIF-1alpha
(Aminosäuren
391-826) die Fähigkeit
von HIF-1alpha, die Transkription zu aktivieren. HIF-1alpha (1-390)
wurde jedoch sowohl in hypoxischen als auch in nicht-hypoxischen
Zellen in hohen Spiegeln exprimiert, dies erfolgte im Gegensatz
zu dem Volllängen-HIF-1alpha
(1-826), der in
hypoxischen Zellen in viel höheren
Spiegeln relativ zu nicht-hypoxischen Zellen exprimiert wurde (Jiang,
B.-H., et al., J. Biol. Chem. 271:17771–17778, 1996). Somit besitzt
die Hypoxie zwei unterschiedliche Wirkungen auf die Aktivität des HIF-1alpha: (1) die Hypoxie
erhöht
den Fließgleichgewichts-Spiegel
des HIF-1alpha-Proteins,
indem sie es stabilisiert (d. h. seinen Abbau vermindert) und (2)
die Hypoxie steigert die spezifische Transkriptionsaktivität des Proteins
(d. h. unabhängig
von der Proteinkonzentration).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung basiert auf der Entdeckung und der Isolierung einzigartiger
varianter Formen des HIF-1alpha-Polypeptids, die unter hypoxischen
und unter nicht-hypoxischen
Bedingungen stabil sind. Die Erfindung umfasst weiterhin chimäre Proteine,
die die DNA-Bindedomäne
und die Dimerisierungsdomänen
von HIF-1alpha sowie
eine heterologe Transaktivierungsdomäne enthalten. Aufgrund der
strukturellen und funktionellen Ähnlichkeiten
zwischen HIF-1alpha, HIF-2alpha (auch bekannt als EPAS1, HLF, HRF
und MOP2) und HIF-3alpha (vergleiche mit Gu, Y.-Z. et al., Gene
Expr. 7:205–213,
1998) sollte dies so verstanden werden, dass HIF-1alpha für erläuternde Zwecke beschrieben
wird, dass aber alle dieser HIFs hierin mit eingeschlossen sind.
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Ein
stabiles HIF-1alpha- (sHIF-1alpha-) Protein der Erfindung umfasst
die folgenden Eigenschaften: (1) sHIF-1alpha wird die basische Helix-Schleife-Helix-PAS-Domäne von HIF-1alpha
enthalten, welche die Dimerisierung mit HIF-1beta (ARNT) und die
Bindung an HIF-1-Erkennungstellen auf der DNA vermittelt, d. h.
z. B. die Sequenz 5'-TACGTGCT-3' des menschlichen
EPO-Gens (die verwendet wurde, um HIF-1 ursprünglich zu isolieren) oder die
Sequenz 5'-TACGTGGG-3' des menschlichen
VEGF-Gens (Forsythe et al., 1996; Semenza und Wang, Mol. Cell. Biol.
12:5447–5454,
1992); (2) sHIF-1alpha wird Deletionen oder Aminosäureaustausche
enthalten, die seine Halbwertszeit in Zellen unter nicht-hypoxischen Bedingungen
deutlich erhöhen, so
dass das sHIF-1alpha-Protein in viel höheren Spiegeln akkumulieren
kann als das Wildtyp-HIF-1alpha-Protein unter den gleichen Bedingungen.
Es gibt viele unterschiedliche Deletionen und/oder Aminosäureaustausche,
die diese Wirkung herbeiführen
können;
es werden mehrere Beispiele beschrieben, aber diese stellen keine
Einschränkung
dar; (3) sHIF-1alpha enthält
eine oder mehrere Transkriptionsaktivierungsdomänen, die entweder aus HIF-1alpha
oder aus einem anderen eukaryontischen oder viralen Transkriptionsfaktor
stammen. In Abhängigkeit
von der verwendeten Aktivierungsdomäne kann die Transkriptionsaktivität von sHIF-1alpha
durch die Sauerstoffkonzentration reguliert werden, oder sie kann
unabhängig
von der Sauerstoffkonzentration konstitutiv aktiv sein. sHIF-1alpha
vermittelt eine erhöhte
Transkription von Hypoxie-induzierbaren Genen, die normalerweise
durch HIF-1 reguliert werden.
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In
einer Ausführungsform
umfasst die Erfindung eine isolierte Nucleinsäuresequenz, die ein stabiles HIF-1alpha-Protein
codiert, das einen chimären
Transaktivator darstellt. Dieser chimäre Transaktivator umfasst:
a) eine Nucleotidsequenz, die eine DNA-Bindedomäne und eine Dimerisierungsdomäne eines
durch Hypoxie induzierbaren Faktors (z. B. HIF-1alpha, HIF-2alpha
oder HIF-3-alpha)
codiert, und b) eine Nucleotidsequenz, die eine Transkriptionsaktivierungsdomäne codiert.
Der bevorzugte durch Hypoxie induzierbare Faktor der Erfindung ist
HIF-1alpha.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung nicht-chimäre
stabile HIF-1alpha-Polypeptide bereit. Solche Polypeptide umfassen
die HIF-1alpha-Aminosäureste 1-391
und 521-826 der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste 1-391 und 549-826
der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste
1-391 und 576-826 der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste 1-391 und 429-826
der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und 552 nicht Threonin
ist; die Aminosäurereste
1-391 und 469-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und
552 nicht Threonin ist; die Aminosäurereste 1-391 und 494-826
der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und 552 nicht Threonin
ist; die Aminosäurereste
1-391 und 508-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin
und 552 nicht Threonin ist; die Aminosäurereste 1-391 und 512-826
der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und 552 nicht Threonin
ist; und die die Aminosäurereste
1-391 und 517-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin
und 552 nicht Threonin ist, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein in vitro-Verfahren bereit, das die
konstitutive Expression eines Hypoxie-induzierbaren Faktors in einer
Zelle unter hypoxischen oder unter nicht-hypoxischen Bedingungen
ermöglicht.
Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen der Zelle mit einer Nucleinsäuresequenz,
die ein chimäres Transaktivator-Protein,
wie hierin beschrieben, oder ein stabiles HIF-1alpha-Protein, wie
hierin beschrieben, codiert, unter zwar Bedingungen, die die Expression
der Nucleinsäuresequenz
erlauben, wodurch eine konstitutive Expression des Hypoxieinduzierbaren
Faktors bereitgestellt wird.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls ein in vitro-Verfahren für die Steigerung
der Expression eines durch Hypoxie induzierbaren Gens in einer Zelle
bereit. Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen der Zelle mit
einem Expressionsvektor, der ein Polynucleotid enthält, das
ein stabiles HIF-1alpha-Protein der Erfindung oder ein chimäres Transaktivator-Protein,
wie hierin beschrieben, codiert, unter Bedingungen, die die Expression
der Nucleinsäuresequenz
erlauben, die in dem Vektor enthalten ist, wodurch eine gesteigerte
Expression der durch Hypoxie induzierbaren Gene in der Zelle bereitgestellt
wird. Solche Gene umfassen zum Beispiel das VEGF-Gen.
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In
der Erfindung ist weiterhin die medizinische Verwendung für die Verminderung
von Hypoxie- oder Ischämie-bedingten
Gewebeschädigungen
in einem Individuum mit eingeschlossen, das solche Schädigungen
aufweist oder gefährdet
ist, solche Schädigungen
aufzuweisen. Die Verwendung umfasst die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Nucleinsäuresequenz,
die ein chimäres
Transaktivatorprotein, wie hierin beschrieben, oder ein stabiles
HIF-1alpha-Protein,
wie hierin beschrieben, codiert, in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
an ein Individuum, wodurch die Genexpression induziert wird, welche Gewebeschäden vermindert
oder verhindert oder repariert. Beispiele für Genprodukte, deren Expression durch
sHIF-1alpha induziert wird und die zu einer therapeutischen Wirkung
führen,
umfassen den VEGF und andere Vermittler der Angiogenese sowie den
Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor 2 (IGF-2) und andere Faktoren, die das Überleben
der Zelle fördern
(lyer et al., 1998; Feldser, D. et al., Cancer Res. 59:3915, 1999).
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung die medizinische Verwendung für eine vorbeugende
Therapie für
Gewebe in einem Individuum bereit, das ihrer bedarf, umfassend die
Verabreichung an das Individuum einer Menge eines Polypeptids, das
durch ein Polynucleotid codiert wird, welches ein chimäres Transaktivator-Protein,
wie hierin beschrieben, oder ein stabiles HIF-1alpha-Protein, wie
hierin beschrieben, codiert, so dass die Angiogenese in einem Ausmaße induziert
wird, das höher
ist als vor der Verabreichung des Polypeptids, wodurch eine vorbeugende
Therapie bereitgestellt wird.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein im Wesentlichen gereinigtes Polypeptid
bereit, das eine Sequenz besitzt, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben
ist, wobei die Aminosäuren
392 bis 428 deletiert sind, die Aminosäure 551 von Serin zu einer
beliebigen anderen Aminosäure
geändert
ist, und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist. Isolierte Polynucleotide,
die ein solches Polypeptid codieren, sowie Antikörper, die an dieses Polypeptid
bevorzugt binden, werden ebenfalls in einer besonderen Ausführungsform
bereitgestellt, wobei Serin 551 zu Glycin und Threonin 552 zu Alanin
geändert
ist.
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In
einer Ausführungsform
wird eine Verwendung zur Behandlung einer durch Hypoxie bedingten
Gewebeschädigung
in einem Individuum bereitgestellt, dies erfolgt durch die Verabreichung
an das Individuum einer therapeutisch wirksamen Menge einer Nucleotidsequenz,
die eine Expressions-Kontrollsequenz umfasst, welche mit einem Polynucleotid
funktionell verknüpft
ist, das eine Sequenz aufweist, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben
ist, wobei die Aminosäuren
392 bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung zur Behandlung einer durch Hypoxie
bedingten Gewebeschädigung
in einem Individuum bereit, dies erfolgt durch die Verabreichung
an das Individuum einer therapeutisch wirksamen Menge eines Polypeptids,
das eine Sequenz aufweist, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben
ist, wobei die Aminosäuren
392 bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Formulierung zur Verabreichung des stabilen
menschlichen Hypoxie-induzierbaren Faktor 1- (HIF-1alpha) Polypeptids
an einen Patienten bereit, der eine durch Hypoxie bedingte Gewebeschädigung aufweist.
Das Verfahren umfasst ein im Wesentlichen reines Polypeptid, das
eine Sequenz aufweist, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben ist,
wobei die Aminosäuren 392
bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist; sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls eine Formulierung zur Verabreichung eines
Polynucleotids, das den stabilen menschlichen Hypoxie-induzierbaren
Faktor 1 (HIF-1alpha)
codiert, an einen Patienten bereit, der eine durch Hypoxie bedingte
Gewebeschädigung
aufweist, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge einer Nucleinsäuresequenz,
die eine Expressionskontrollsequenz umfasst, welche mit einem Polynucleotid
funktionell verknüpft
ist, das ein Polypeptid codiert, welches eine Sequenz aufweist,
wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben ist, wobei die Aminosäuren 392
bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist; sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1A–H ist die
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 1) des Wildtyp-HIF-1alpha.
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2 zeigt
eine Analyse der Auswirkungen von carboxyterminalen Deletionen auf
die regulierte Expression des HIF-1alpha.
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3 zeigt
eine Analyse der Auswirkungen von internen Deletionen auf die regulierte
Expression des HIF-1alpha-Polypeptids. Die Regulation eines HIF-1alpha-Polypeptids durch
Sauerstoff, das eine der angegebenen internen Deletionen enthält, ist
in der „Wt"-Säule angegeben,
wobei ein „+" anzeigt, dass das
Polypeptid reguliert wird und daher unter nicht-hypoxischen Bedingungen
instabil ist. Jede der angegebenen internen Deletionen des HIF-1alpha
wurde mit einer doppelten Punktmutation kombiniert (eine Serin-zu-Glycin-Mutation an
der Aminosäure
551 und eine Threonin-zu-Alanin-Mutation am Rest 552). Die Sauerstoff-Regulation
des Polypeptids, das sowohl die angegebene interne Deletion als
auch die doppelte Punktmutation enthält, ist in der „Mut"-Säule angegeben,
wobei ein „+" anzeigt, dass das
Polypeptid reguliert wird und daher unter nicht-hypoxischen Bedingungen
instabil ist.
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4 zeigt
ein Modell der regulierten Expression des HIF-1alpha. Mögliche regulatorische
Sequenzen, die innerhalb des HIF-1alpha-Proteins durch die Deletionsanalyse
identifiziert wurden, sind angegeben. Mögliche Wechselwirkungen mit
regulatorischen Proteinen wie z. B. einer Phosphatase, Kinase oder
Protease werden ebenfalls gezeigt.
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5 ist
ein Balkendiagramm, das die Luciferase-Aktivität nach einer Kotransfektion
menschlicher 293-Zellen mit einem Reportergen, welches ein auf Hypoxie
reagierendes Element (das eine HIF-1-Bindestelle umfasst) enthält, und
mit dem Expressionsvektor pCEP4 illustriert, der (1) kein Protein;
(2) das Volllängen-HIF-1alpha (Aminosäuren 1-826);
(3) HIF-1alpha (1-391/429-826, nur die Deletion); (4) HIF-1alphaDP (Deletion
und die Serin-zu-Glycin-Mutation an der Aminosäure 551 und die Threonin-zu-Alanin-Mutation
am Rest 552) codiert. Die Expression des Reportergens wird bei 1%
(schwarze Balken) und bei 20% (weiße Balken) O2 gezeigt.
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6 ist
ein Balkendiagramm, das die Luciferase-Aktivität nach einer Kotransfektion
von Hep3B-Zellen mit einem Reportergen, welches ein auf Hypoxie
reagierendes Element (das eine HIF-1-Bindestelle umfasst) enthält, und
mit dem Expressionsvektor pCEP4 illustriert, der (1) kein Protein;
(2) HIF-1alpha; (3) HIF-1alpha
(1-391/429-826, nur die Deletion); (4) HIF-1alphaDP (Deletion und
die Serin-zu-Glycin-Mutation
an der Aminosäure
551 und die Threonin-zu-Alanin-Mutation am Rest 552) codiert. Die
Expression des Reportergens wird bei 1% (schwarze Balken) und bei
20% (weiße
Balken) O2 gezeigt.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
sollte angemerkt werden, dass, wie hierin und in den angehängten Ansprüchen verwendet,
die Singularformen „ein/eine" und „der/die/das" auch eine Bezugnahme
auf den Plural beinhalten, soweit der Text dies nicht eindeutig
anders diktiert. Daher umfasst der Bezug auf „eine Zelle" zum Beispiel eine
Vielzahl solcher Zellen, und der Bezug auf „das Plasmid" umfasst den Bezug
auf ein oder mehrere Plasmide und Äquivalente davon, die den Fachleuten
bekannt sind, und so weiter.
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Sofern
nicht anders definiert, besitzen alle technischen und wissenschaftlichen
Ausdrücke,
wie sie hierin verwendet werden, die gleiche Bedeutung, wie sie
im Allgemeinen die Fachleute in dem Gebiet verstehen, zu dem diese
Erfindung gehört.
Obwohl beliebige andere Verfahren, Vorrichtungen und Materialien,
die denjenigen, die hierin beschrieben werden, ähnlich oder äquivalent
sind, bei der Durchführung
oder dem Austesten der Erfindung verwendet werden können, werden
die bevorzugten Verfahren, Vorrichtungen und Materialien jetzt beschrieben.
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Die
Erfindung stellt ein im Wesentlichen reines, stabiles durch Hypoxie
induzierbares Faktor 1- (sHIF-1alpha) Protein oder Mutein bereit.
Das Wildtyp-Volllängen-HIF-1alpha-Protein
wird in nicht-hypoxischen Zellen im Vergleich zu hypoxischen Zellen
in niedrigeren Spiegeln exprimiert (Wang, G.L. et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92:5510–5514,
1995; Wang, G.L. und Semenza, G.L., J. Biol. Chem. 270:1230–1237, 1995;
Jiang, B.H. et al., J. Biol. Chem. 272:19253–19260, 1997), während sHIF-1alpha
unter nicht-hypoxischen sowie unter hypoxischen Bedingungen stabil
ist. Das Wildtyp-HIF-1alpha-Protein und das sHIF-1alpha-Protein
sind dadurch charakterisiert, dass sie in der Lage sind, mit HIF-1beta
Heterodimere zu bilden, um ein DNA-bindendes Protein zu bilden,
d. h. den Hypoxie-induzierbaren Faktor 1 (HIF-1), einen Transkriptionsfaktor
in Säugern.
HIF-1 aktiviert die Transkription vieler Gene, einschließlich derjenigen,
die Erythropoietin (EPO), den vasculären Endothel-Wachstumsfaktor
(VEGF), Glucose-Transporter und Enzyme der Glycolyse codieren.
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Der
Begriff „Mutein", wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf eine unterschiedliche Form des HIF-1alpha-Polypeptids,
die unter hypoxischen oder nicht-hypoxischen
Bedingungen stabil ist. Das HIF-1alpha-Polypeptid stellt nach der
Dimerisierung mit HIF-1beta ein DNA-bindendes Protein dar, das dadurch
charakterisiert ist, dass es die Genexpression aktiviert, wobei
die Promotorregion des Zielgens eine HIF-1-Bindestelle enthält (Semenza,
G.L. et al., Kid. Int. 51:553–555,
1997; lyer, N.V. et al., Genes Dev. 12:149–162, 1998). Beispiele für solche
Strukturgene umfassen Erythropoietin (EPO), das vasculäre Endothel-Wachstumshormon (VEGF)
und Enzyme der Glycolyse. HIF-1alpha wandert bei der SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
mit einer scheinbaren molekularen Masse von 120 kDa und besitzt
im Wesentlichen die Aminosäuresequenz,
wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben ist. Der Begriff HIF-1alpha
umfasst das Polypeptid, wie es in der SEQ ID NO: 1 angeführt ist,
und konservative Variationen der Polypeptidsequenz. Der Begriff „konservative
Variante", wie er
hierin verwendet wird, bezeichnet den Austausch eines Aminosäurerests
durch einen anderen, biologisch ähnlichen
Rest. Beispiele für
konservative Variationen umfassen den Austausch eines hydrophoben
Restes wie z. B. Isoleucin, Valin, Leucin oder Methionin durch einen
anderen oder den Austausch eines polaren Restes durch einen anderen
wie z. B. den Austausch von Arginin für Lysin, von Glutaminsäure für Asparaginsäure oder
von Glutamin für
Asparagin und ähnliche.
In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt HIF-1alpha die Sequenz, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben
ist. HIF-1alpha
wird in Einzelheiten in der ebenfalls anhängigen US-Patentanmeldung,
Serien-Nr. 08/480,473 (die WO 96/39426 entspricht) beschrieben.
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Im
Allgemeinen besitzt ein Mutein eine Aminosäuresequenz, die sich von der
nativen Sequenz dadurch unterscheidet, dass sie zum Beispiel Austausche,
Insertionen und/oder Deletionen enthält. Muteine können unter
Verwendung der modernen Clonierungsverfahren leicht hergestellt
werden, oder sie können
durch Festphasen-Verfahren mittels ortsgerichteter Mutagenese synthetisiert
werden. Ein Mutein kann dominant-negative Formen eines Polypeptids
umfassen.
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Die
Erfindung stellt ein im Wesentlichen reines, stabiles durch Hypoxie
induzierbares Faktor-1- (sHIF-1alpha) Mutein bereit. Das sHIF-1alpha-Polypeptid
besitzt eine Sequenz, wie sie in der SEQ ID NO: 1 angegeben ist,
wobei die Aminosäuren
392 bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist. In einer Ausführungsform
sind die Aminosäuren
392 bis 428 von der SEQ ID NO: 1 deletiert, und die Aminosäure 551
ist von Serin zu Glycin geändert.
In einer anderen Ausführungsform
sind die Aminosäuren
392 bis 428 von der SEQ ID NO: 1 deletiert, und die Aminosäure 552
ist von Threonin zu Alanin geändert.
In einer noch anderen Ausführungsform
sind die Aminosäuren
392 bis 428 von der Sequenz deletiert, und die Aminosäure 551
ist von Serin zu Glycin geändert,
und die Aminosäure
552 ist von Threonin zu Alanin geändert.
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Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein, zwei Regionen in dem Volllängen-HIF-1alpha-Protein
identifiziert wurden, die für
die stabile Expression des HIF-1alpha-Proteins
wichtig sind. Die Region AB ist in etwa von der Aminosäure 392
bis zu der Aminosäure
552 lokalisiert. Innerhalb dieser Region wurden die zwei Sequenzen
A und B identifiziert. Im Besonderen erstreckt sich die Sequenz
A von der Aminosäure
392 bis zu der Aminosäure
428 der SEQ ID NO: 1, und die Sequenz B erstreckt sich in etwa von
der Aminosäure
429 bis zu 552 der SEQ ID NO: 1. Die Region C ist in etwa von der
Aminosäure
703 bis zu der Aminosäure
726 der SEQ ID NO: 1 lokalisiert. Eine „Mutation" in der SEQ ID NO: 1 bezieht sich auf
eine Deletion, Insertion, Mutation oder einen Austausch einer oder
mehrerer Aminosäuren.
Das stabile HIF-1alpha-Protein kann eine Mutation oder eine Deletion
sowohl in Region A als auch in B umfassen. Alternativ kann das stabile
HIF-1alpha-Protein eine Deletion in der Region C enthalten. Zum
Beispiel können
die Regionen A und B deletiert sein, die Regionen A und B können mutiert
sein, oder die Region A kann mutiert sein und die Region B kann
deletiert sein, oder die Region A kann deletiert sein und die Region
B kann mutiert sein, oder die Region C kann mutiert sein, oder die
Region C kann deletiert sein. In einem nicht einschränkenden
Beispiel ist der stabile HIF-1alpha
aus einer Deletion der Aminosäure
392 bis zu der Aminosäure
520 der SEQ ID NO: 1 zusammengesetzt. In einem anderen, nicht einschränkenden
Beispiel enthält
der stabile HIF-1alpha aus einer Deletion der Aminosäure 392 bis
zu der Aminosäure
428 der SEQ ID NO: 1, kombiniert mit einer Punktmutation entweder
der Aminosäure 551
oder 552 oder kombiniert mit einer Punktmutation in den beiden Aminosäuren 551
und 552. Die Punktmutationen) können
mit der Deletion der Aminosäure
392 bis zu der Aminosäure
428 der SEQ ID NO: 1 kombiniert werden, oder die Punktmutationen)
können
mit einer Deletion der Aminosäure
392 bis zu einer beliebigen Aminosäure zwischen der Aminosäure 429
und der Aminosäure
550 einschließlich
der SEQ ID NO: 1 kombiniert sein.
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In
einem noch anderen, nicht einschränkenden Beispiel, das nicht
Teil der Erfindung ist, enthält
der stabile HIF-1alpha aus einer Deletion der Aminosäure 704
bis zu der Aminosäure
826 der SEQ ID NO: 1. Diese Deletion eliminiert die Transaktivierungsdomäne (Aminosäure 786
bis Aminosäure
826) und kann daher zu einem Verlust der biologischen Aktivität führen. In
einer Ausführungsform,
die nicht Teil der Erfindung ist, kann der stabile HIF-1alpha durch
eine Deletion der Aminosäure
704 bis zu der Aminosäure
826 der SEQ ID NO: 1 und der Hinzufügung einer heterologen Transaktivierungsdomäne gebildet
werden, die auf die Aminosäure 704
folgt. Die „heterologe" Transaktivierungsdomäne ist eine
Transaktivierungsdomäne,
die aus einem anderen Polypeptid als dem HIF-1I stammt. In einer
Ausführungsform,
die nicht Teil der Erfindung ist, wird die Aktivität der heterologen
Transaktivierungsdomäne
nicht durch die Sauerstoffkonzentration beeinflusst. In einem nicht
einschränkenden
Beispiel, das nicht Teil der Erfindung ist, stammt die heterologe
Transaktivierungsdomäne
aus dem VP16-Protein (Aminosäuren
413-490) des Herpes-Simplex-Virus (HSVC). Bei dieser Ausführungsform
wird die Deletion der Aminosäuren
391 bis 704 mit einer Deletion der Aminosäure 704 bis zu der Aminosäure 826
kombiniert. Die Transaktivierungsdomäne des HSV-VP16-Proteins wird
dann mit den Aminosäuren
1 bis 390 des HIF-1alpha-Polypetids fusioniert. In einer noch anderen Ausführungsform,
die nicht Teil der Erfindung ist, wird die Transaktivierungsdomäne aus HIF-1alpha
(Aminosäuren
786-826) mit den Aminosäuren
1-390 fusioniert (Jiang et al., 1997). Weitere Kombinationen der
Regionen, die als signifikant für
die Bildung des sHIF-1alpha-Muteins identifiziert wurden, werden
Fachleuten leicht ersichtlich sein.
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Ein
stabiler HIF-1alpha ist ein HIF-1alpha-Polypeptid, das unter nicht-hypoxischen Bedingungen
im Vergleich zu dem Wildtyp-HIF-1alpha eine verlängerte Halbwertszeit aufweist.
In einer Ausführungsform
hat in einer bestimmten Zelle der sHIF-1alpha die gleiche Halbwertszeit
unter hypoxischen oder unter nicht-hypoxischen Bedingungen und liegt in
der gleichen Konzentration in den Zellen vor, die nicht-hypoxischen
Bedingungen ausgesetzt sind, wie in den Zellen, die hypoxischen
Bedingungen ausgesetzt sind. Hypoxie ist ein Zustand, in dem der
Bedarf an Sauerstoff in einem Gewebe die Anlieferung von Sauerstoff
in diesem Gewebe übersteigt.
Die Begriffe „hypoxisch" und „nicht-hypoxisch" sollten als relative
Begriffe verstanden werden, die im Hinblick auf die Sauerstoffkonzentration
gelten, die in einem bestimmten Gewebe typischerweise beobachtet
wird.
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Die
Fähigkeit
des Wildtyp-HIF-1alpha, die Transkription zu aktivieren, wird durch
die Sauerstoffkonzentration unabhängig von der Wirkung des Sauerstoffs
auf die HIF-1alpha-Proteinstabilität reguliert (Jiang et al.,
1997, vorstehend. Die Region des sHIF-1alpha, die zwischen den Aminosäuren 576-785
lokalisiert ist, stellt eine negative regulatorische Domäne dar,
die, wenn sie deletiert ist, zu einer gesteigerten Transkription
unter nicht-hypoxischen Bedingungen führt (Jiang et al., J. Biol.
Chem. 272:19253, 1997). Daher führt,
ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein, eine Deletion einer
oder mehrerer Aminosäuren
in dieser Sequenz, bei der die Aminosäure durch eine Bindung ersetzt
wird, zu einer höheren
Transkriptionsaktivität,
die von der Halbwertszeit des Proteins unabhängig ist. Daher kann die Deletion
der Aminosäuren
576-785 des HIF-1alpha-Proteins mit der Deletion der Aminosäuren 392-428
und der Punktmutation der Aminosäure
551 von Serin zu Glycin sowie der Punktmutation der Aminosäure 552
von Threonin zu Alanin kombiniert werden, um ein stabiles HIF-1alpha-Polypeptid
zu bilden. Die Deletion der Aminosäure 576 bis zu der Aminosäure 785
des HIF-1alpha kann auch mit einer Deletion der Aminosäuren 392
bis 520 kombiniert werden, um ein stabiles HIF- 1alpha-Polypeptid zu erhalten. Alternativ
kann die Deletion der Aminosäure
576 bis zu der Aminosäure
785 des HIF-1alpha auch mit der Deletion der Aminosäuren 704
bis 826 kombiniert werden (was zu der Deletion der Aminosäuren 576
bis 826 des HIF-1alpha führt),
um ein stabiles HIF-1alpha-Polypeptid zu ergeben. Solche Kombinationen
werden den Fachleuten rasch ersichtlich sein.
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Der
Begriff „im
Wesentlichen rein",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein HIF-1alpha-Protein,
das im Wesentlichen frei ist von anderen Proteinen, Lipiden, Kohlenhydraten
oder anderen Materialien, mit denen es natürlicherweise assoziiert ist.
Fachleute können
den HIF-1alpha unter Verwendung von Standardverfahren zur Proteinreinigung
reinigen, wie z. B. der DNA-Affinitäts-Chromatographie (z. B. Wang, G.L. und
Semenza, J., J. Biol. Chem. 270:1230–1237, 1995) und der Immunpräzipitation
(z. B. Jiang, B.H. et al., J. Biol. Chem. 271:17771–17778,
1996). Das im Wesentlichen reine Polypeptid wird auf einem nicht
reduzierenden Polyacrylamidgel eine einzelne Bande ergeben. Die
Reinheit des HIF-1alpha-Polypeptids
kann auch durch die aminoterminale Aminosäure-Sequenzanalyse bestimmt werden. Das
HIF-1alpha-Protein umfasst funktionelle Fragmente des Polypeptids,
so lange die Aktivität
und die Stabilität
von sHIF-1alpha unter nicht-hypoxischen Bedingungen beibehalten
wird. Kleinere Peptide, die die biologische Aktivität von sHIF-1alpha
aufweisen, sind daher in der Erfindung mit eingeschlossen.
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Die
Erfindung stellt Polynucleotidsequenzen bereit, die das sHIF-1alpha-Polypeptid codieren,
das die die in der SEQ ID NO: 1 angeführte Sequenz besitzt, wobei
die Aminosäuren
392 bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist. Diese Polynucleotide
umfassen DNA-, cDNA- und RNA-Sequenzen, die den sHIF-1alpha codieren.
Dies sollte auch so verstanden werden, dass alle Polynucleotide,
die das vollständige
oder einen Teil des sHIF-1alpha-Proteins codieren, hierin mit eingeschlossen
sind, so lange sie ein Polypeptid mit HIF-1alpha-Aktivität codieren,
das unter hypoxischen und unter nicht-hypoxischen Bedingungen stabil
ist. Solche Polynucleotide umfassen natürlich vorkommende, synthetische
und mit Absicht manipulierte Polynucleotide. So kann zum Beispiel
das sHIF-1alpha-Polynucleotid einer ortsgerichteten Mutagenese unterzogen
werden. Die Polynucleotidsequenz des sHIF-1alpha umfasst auch Antisense-Sequenzen.
Die Polynucleotide der Erfindung umfassen Sequenzen, die aufgrund
des genetischen Codes degeneriert sind. Es gibt 20 natürliche Aminosäuren, von
denen die meisten durch mehr als ein Codon spezifiziert sind. Daher
sind alle degenerierten Nucleotidsequenzen in die Erfindung mit
eingeschlossen, so lange die Aminosäuresequenz des HIF-1alpha-Polypeptids,
die durch die Nucleotidsequenz codiert wird, funktionell unverändert ist.
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Kleinere
Modifikationen der primären
Aminosäuresequenz
des sHIF-1alpha können
zu Proteinen führen,
die unter nicht-hypoxischen Bedingungen stabil sind und die im Wesentlichen
eine äquivalente
Aktivität im
Vergleich zu dem hierin beschriebenen sHIF-1alpha-Polypeptid aufweisen.
Diese kleineren Modifikationen umfassen die geringfügigen Unterschiede,
die in den Sequenzen von HIF-1alpha-Polypeptiden gefunden werden, die aus
unterschiedlichen Arten isoliert werden können (z. B. das HIF-1alpha-Polypetid
aus Mensch, Maus und Ratte). Solche Proteine umfassen diejenigen,
wie sie durch den Ausdruck „besitzen
im Wesentlichen die Aminosäuresequenz" des sHIF-1alpha
der Erfindung definiert werden. Solche Modifikationen können willkürlich vorgenommen
werden, wie z. B. durch ortsgerichtete Mutagenese, oder sie können spontan
auftreten, wie diejenigen, die in den unterschiedlichen Arten gefunden
werden. Alle Polypeptide, die durch diese Modifikationen hergestellt
werden, sind hierin mit eingeschlossen, so lange die biologische
Aktivität
des sHIF-1alpha weiter bestehen bleibt und das Polypeptid im Vergleich
zu dem Wildtyp-HIF-1alpha unter nicht-hypoxischen Bedingungen stabil
ist. Des Weiteren können
Deletionen einer oder mehrerer Aminosäuren ebenfalls zu Modifikationen
der Struktur des so erhaltenen Moleküls führen, ohne dass dabei seine
biologische Aktivität
signifikant verändert
wird. Dies kann zu der Entwicklung eines kleineren aktiven Moleküls führen, das
eine breitere Verwendbarkeit aufweisen könnte. Zum Beispiel kann man
die amino- oder carboxyterminalen Aminosäuren entfernen, die für die biologische
Aktivität
des sHIF-1alpha nicht erforderlich sind.
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Hierin
wird spezifisch eine DNA-Sequenz offenbart, die das menschliche
sHIF-alpha-Mutein
codiert. Die Erfindung stellt Polynucleotidsequenzen bereit, die
ein stabiles HIF-1alpha-Mutein codieren, das eine Sequenz besitzt,
wie sie in der SEQ ID NO: 1 angeführt wird, wobei die Aminosäuren 392
bis 428 von der Sequenz deletiert sind, die Aminosäure 551
von Serin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist und die Aminosäure 552
von Threonin zu einer beliebigen anderen Aminosäure geändert ist. Das Wildtyp-HIF-1alpha-Protein
besitzt ein offenes Leseraster, das ein Polypeptid mit einer Länge von
826 Aminosäuren
codiert. Wenn die Aminosäure
551 (Serin) der SEQ ID NO: 1 durch eine andere Aminosäure ersetzt
wird, wie z. B. durch Glycin, oder die Aminosäure 552 (Threonin) der SEQ
ID NO: 1 durch eine andere Aminosäure ersetzt wird, wie z. B.
durch Alanin, und eine oder mehrere der von der Aminosäure 392
bis zu der Aminosäure 429
der SEQ ID NO: 1 durch eine Bindung ersetzt werden, wird das Polynucleotid
ein Polypeptid codieren, das in der Länge um die entsprechende Zahl
an Aminosäuren
vermindert ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung Polynucleotide bereit, die sHIF-1alpha codieren. Die
Begriffe Polynucleotid oder Nucleinsäuresequenz beziehen sich auf
polymere Formen von Nucleotiden mit einer Länge von mindestens 10 Basen.
Mit isoliertem Polynucleotid ist ein Polynucleotid gemeint, das
mit den beiden codierenden Sequenzen nicht direkt zusammenhängt, mit
denen es in dem unter natürlichen
Bedingungen vorkommenden Genom des Organismus, aus dem es stammt,
unmittelbar zusammenhängt
(eine am 5'-Ende
und eine am 3'-Ende). Der Ausdruck
umfasst daher zum Beispiel eine rekombinante DNA, die in einen Vektor;
in ein sich autonom replizierendes Plasmid oder Virus oder in die
genomische DNA eines Prokaryonten oder eines Eukaryonten eingebaut
ist oder die als ein separates Molekül (z. B. als eine cDNA) unabhängig von anderen
Sequenzen vorliegt. Bei den Nucleotiden der Erfindung kann es sich
um Ribonucleotide, Desoxyribonucleotide oder um modifizierte Formen
beider Nucleotid(e) handeln. Der Begriff umfasst einzel- und doppelsträngige Formen
der DNA.
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Eine
komplementäre
Sequenz kann ein Antisense-Nucleotid umfassen. Wenn es sich bei
der Sequenz um RNA handelt, sind die Desoxynucleotide A, G, C und
T in dem Polynucleotid, das das HIF-1alpha codiert, durch die Ribonucleotide
A, G, C beziehungsweise U ausgetauscht. In die Erfindung ebenfalls
mit eingeschlossen sind Fragmente der vorstehend identifizierten
Nucleinsäuresequenzen,
die eine Länge
von mindestens 15 Basen aufweisen, die ausreicht, um es dem Fragment
zu ermöglichen,
unter physiologischen Bedingungen selektiv mit einer Nucleinsäure zu hybridisieren,
die sHIF-1alpha codiert, aber nicht SEQ ID NO: 1. Spezifisch sollten
die Fragmente selektiv mit der Nucleinsäure hybridisieren, die das
sHIF-1alpha-Polypeptid
codiert. Der Ausdruck „selektiv
hybridisieren" bezieht
sich auf eine Hybridisierung unter moderaten oder unter hoch stringenten
Bedingungen, wobei nicht verwandte Nucleotidsequenzen ausgeschlossen
sind.
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Bei
Nucleinsäure-Hybridisierungsreaktionen
werden die Bedingungen, die verwendet werden, um einen bestimmten
Grad an Stringenz zu erreichen, in Abhängigkeit von der Natur der
Nucleinsäuren
variieren, die hybridisiert werden sollen. So können zum Beispiel die Länge, der
Grad an Komplementarität,
die Zusammensetzung der Nucleotidsequenz (z. B. GC- vs. AT-Gehalt)
und die Art der Nucleinsäure
(z. B. RNA vs. DNA) in den hybridisierenden Regionen der Nucleinsäuren in
Betracht gezogen werden, wenn die Hybridisierungsbedingungen ausgewählt werden.
Des Weiteren kann man berücksichtigen,
ob eine der Nucleinsäuren
immobilisiert vorliegt, zum Beispiel auf einem Filter.
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Ein
Beispiel für
schrittweise höher
stringente Bedingungen ist wie folgt: 2 × SSC/0,1% SDS bei etwa Zimmertemperatur
(Hybridisierungsbedingungen); 0,2 × SSC/0,1% SDS bei etwa Zimmertemperatur
(niedrig stringente Bedingungen); 0,2 × SSC/0,1% SDS bei etwa 42°C (moderat
stringente Bedingungen) und 0,1 × SSC/0,1% SDS bei etwa 68°C (hoch stringente
Bedingungen). Die Waschungen können
unter Verwendung von nur einer dieser Bedingungen durchgeführt werden,
wie z. B. unter hoch stringenten Bedingungen, oder es kann jede
dieser Bedingungen verwendet werden, z. B. jeweils für 10–15 Minuten
in der vorstehend angeführten
Reihenfolge, wobei einer oder alle der angeführten Schritte wiederholt werden.
Wie vorstehend erwähnt,
werden die optimalen Bedingungen jedoch in Abhängigkeit von der bestimmten
vorgenommenen Hybridisierungsreaktion variieren, und sie können empirisch
bestimmt werden.
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Wenn
man eine für
sHIF-1alpha-spezifische Sonde verwendet, kann es nötig sein,
die Nucleinsäure vor
der Bindung an eine für
sHIF-1alpha spezifische Sonde zu amplifizieren. Dazu wird vorzugsweise
die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) verwendet, es können jedoch
auch andere Nucleinsäure-Amplifikationsverfahren
verwendet werden, wie z. B. die Ligase-Kettenreaktion (LCR), die
durch Ligierung aktivierte Transkription (LAT) und die auf Nucleinsäuresequenz
basierende Amplifikation (NASBA).
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Das
sHIF-1alpha-Polynucleotid der Erfindung kann aus einem Säuger-Organismus stammen,
und am stärksten
bevorzugt stammt es aus dem Menschen. Die Durchmusterungsverfahren,
die auf der Nucleinsäure-Hybridisierung
basieren, machen es möglich,
eine beliebige Gensequenz aus einem beliebigen Organismus zu isolieren,
vorausgesetzt, dass eine geeignete Sonde verfügbar ist. Oligonucleotid-Sonden, die einem
Teil der Sequenz entsprechen, die das in Frage stehende Protein
codiert, können
chemisch synthetisiert werden. Dazu ist erforderlich, dass kurze
Oligopeptid-Stücke
der Aminosäuresequenzen
bekannt sind. Die DNA-Sequenz, die das Protein codiert, kann aus
dem genetischen Code abgeleitet werden, dabei muss jedoch die Degeneriertheit
des genetischen Codes berücksichtigt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Sonde zwischen
sHIF-1alpha und Wildtyp-HIF-1alpha
unterscheiden.
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Es
ist möglich,
eine gemischte Additionsreaktion durchzuführen, wenn die Sequenz degeneriert
ist. Dies umfasst ein heterogenes Gemisch aus denaturierter doppelsträngiger DNA.
Bei einer solchen Durchmusterung wird die Hybridisierung bevorzugt
entweder an einzelsträngiger
DNA oder an denaturierter doppelsträngiger DNA durchgeführt. Die
Hybridisierung ist besonders nützlich
bei dem Nachweis von cDNA-Clonen, die aus Quellen stammen, in denen
extrem niedrige Mengen der mRNA-Sequenzen vorliegen, die mit dem
Polypeptid von Interesse in Beziehung stehen. Mit anderen Worten
ist es durch die Verwendung von stringenten Hybridisierungsbedingungen,
die darauf abzielen, eine unspezifische Bindung zu vermeiden, zum
Beispiel möglich,
eine autoradiographische Sichtbarmachung eines spezifischen cDNA-Clons
durch die Hybridisierung der Ziel-DNA mit der einzigartigen Sonde
in dem Gemisch zu erreichen, die ihr vollständiges Komplement darstellt
(Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl.;
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, NY, 1998).
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Die
Entwicklung spezifischer DNA-Sequenzen, die den sHIF-1alpha codieren,
kann auch durch ortsgerichtete Mutagenese einer Nucleinsäuresequenz
erfolgen, die die SEQ ID NO: 1 codiert, oder durch die chemische
Herstellung einer DNA-Sequenz,
um die nötigen
Codons für
das Polypeptid von Interesse bereitzustellen.
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Die
Synthese von DNA-Sequenzen ist häufig
das Verfahren der Wahl, wenn die vollständige Sequenz der Aminosäurereste
des gewünschten
Polypeptid-Produkts bekannt ist.
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Eine
cDNA-Expressions-Genbank, z. B. in dem Phagen Lambda gt11, kann
indirekt auf sHIF-1alpha-Peptide hin durchmustert werden, die mindestens
ein Epitop enthalten, dies erfolgt unter Verwendung von Antikörpern, die
für sHIF-1alpha
spezifisch sind. Solche Antikörper
können
entweder polyclonal oder monoclonal sein, und sie können verwendet
werden, um das Expressionsprodukt nachzuweisen, das ein Indiz für das Vorliegen
einer sHIF-1alpha-cDNA darstellt.
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Die
DNA-Sequenzen, die sHIF-1alpha codieren, können durch eine Übertragung
der DNA in eine geeignete Wirtszelle in vitro exprimiert werden. „Wirtszellen" sind Zellen, in
denen ein Vektor vermehrt und seine DNA exprimiert werden kann.
Wirtszellen umfassen sowohl prokaryontische als auch eukaryontische
Zellen. Der Begriff umfasst auch die vollständige Nachkommenschaft der
betreffenden Wirtszelle. Dies sollte so verstanden werden, dass
nicht die gesamte Nachkommenschaft mit der Elternzelle identisch
zu sein braucht, da viele Mutationen vorliegen können, die während der Replikation auftreten
können.
Eine solche Nachkommenschaft ist jedoch mit eingeschlossen, wenn
der Begriff „Wirtszelle" verwendet wird.
Verfahren für
eine stabile Übertragung,
was bedeutet, dass die Fremd-DNA in dem Wirt aufrechterhalten wird,
sind im Fachgebiet bekannt.
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Es
können „modifizierte" Versionen des spezifischen
HIF-1alpha-Proteins konstruiert werden, um die Stabilität, die biologische
Aktivität,
die Herstellung, die Reinigung oder die Ausbeute des exprimierten
Produkts weiter zu steigern. So kann zum Beispiel die Expression
eines Fusionsproteins oder eines spaltbaren Fusionsproteins, das
den sHIF-1alpha und ein heterologes Protein umfasst, konstruiert
werden. Ein solches Fusionsprotein kann durch Aftinitäts-Chromatographie leicht
isoliert werden, z. B. durch die Immobilisierung an einer Säule, die
für das
heterologe Protein spezifisch ist. Wenn eine Spaltstelle zwischen
die HIF-1alpha-Einheit und dem heterologen Protein konstruiert wurde,
kann das HIF-1alpha-Polypeptid von der Chromatographie-Säule durch
die Behandlung mit einem geeigneten Enzym oder einem Mittel, das
die Spaltstelle verdaut, freigesetzt werden (Booth et al., Immunol.
Lett. 19:65–708,
1988; Gardella et al., J. Biol. Chem. 265:15854–15859, 1990).
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Die
Erfindung stellt eine isolierte Nucleinsäuresequenz, die ein Fusionsprotein
codiert, nicht bereit. Das Fusionsprotein wird durch eine Nucleotidsequenz
codiert, die eine DNA-Bindedomäne
und eine Dimerisierungsdomäne
eines durch Hypoxie induzierbaren Faktors, bevorzugt HIF-1alpha,
codiert; sowie eine Nucleotidsequenz, die eine Transkriptionsaktivierungsdomäne codiert.
Dieser „chimäre" Transaktivator ist
nützlich für die Beeinflussung
der Genexpression von Zielgenen, wie z. B. des VEGF, und für die Gefäßneubildung
in ischämischem
Gewebe. Die Nucleotidsequenz, die eine DNA-Bindedomäne und eine
Dimerisierungsdomäne eines
durch Hypoxie induzierbaren Faktors codiert, ist nützlich für die Bereitstellung
einer konstitutiven Aktivierung von Genen, was unabhängig von
der Sauerstoffkonzentration in der Umgebung ist. Ein chimärer Transaktivator
stellt die spezifische Aktivierung der Expression von Hypoxie-induzierbaren
Genen bereit, die auf Hypoxie reagierende Elemente (HREs) enthalten,
wodurch hohe Spiegel der Genexpression erreicht werden. Jedes der
HREs enthält
eine Bindestelle für
HIF-1, die durch den chimären
Transaktivator aufgrund des Vorliegens der HCF-1alpha-Dimerisierungs- und
DNA-Bindedomäne
erkannt wird. Chimäre
transaktivierende Proteine funktionieren in Vertebratenzellen und
können
natürlich
vorkommende, die Transkription transaktivierende Proteine oder Domänen von
Proteinen aus eukaryontischen Zellen, einschließlich Vertebratenzellen, sowie virale
transaktivierende Proteine oder eine beliebige synthetische Aminosäuresequenz
umfassen, die in der Lage ist, die Transkription von einem Vertebraten-Promotor
zu stimulieren.
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Eine
Transaktivierungsdomäne
des chimären
Transaktivators stammt aus einem transaktivierenden Protein, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf VP16 aus HSV, eines Hitzeschock-Faktors, p53, fos, v-jun, Faktor
EF-C, tat aus HIV, E2 aus HPV, E1A aus Ad, Sp1, AP1, CTF/NF1, E2F1,
HAP1, HAP2, MCM1, PHO2, GAL4, GCN4 und GAL11 und NFκB sowie andere
heterologe Proteine, die eine solche Transaktivierungsdomäne besitzen.
Fachleute werden erkennen, dass eine Transkriptionsaktivierungsdomäne aus einem
natürlich vorkommenden
Protein stammen kann oder synthetisch sein kann, d. h. zum Beispiel
auf einer Sequenz basieren kann, die in einem natürlich vorkommenden
Protein nicht enthalten ist. Die Identifizierung einer Transaktivierungsdomäne kann
durch die funktionelle Verknüpfung
der gewünschten
Domäne
aus einem Protein mit einer geeigneten Sequenz und die Untersuchung
der Expression der Reportersequenz bestimmt werden.
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Ein
rekombinantes Nucleinsäurekonstrukt,
das ein chimäres
Transaktivatorprotein codiert, kann unter die Kontrolle eines geeigneten
Promotors und/oder von anderen, die Expression kontrollierenden
regulatorischen Sequenzen gestellt oder damit „funktionell verknüpft" werden. Es kann
wünschenswert
sein, dass das Transaktivatorprotein unter die Kontrolle einer konstitutiv
aktiven Promotorsequenz gestellt wird, obwohl das Transaktivatorprotein
auch unter die Kontrolle eines induzierbaren Promotors gestellt
werden kann, wie z. B. des Metallothionin-Promotors oder eines gewebespezifischen
Promotors. Ein induzierbarer Promotor erlaubt die kontrollierte
Steigerung oder Verminderung der Expression eines bestimmten Gens,
wohingegen die konstitutive Expression die kontinuierliche Expression
eines Gens ermöglicht,
zum Beispiel für
die Herstellung eines Genprodukts in Kultur oder in einem transgenen
Tier. Andere Promotorsequenzen, die nützlich sind, umfassen die Region
des frühen
Promotors von SV40; RSV oder andere retrovirale LTRs; den Herpes-Thymidinkinase-Promotor
oder den sehr frühen
Promotor/Enhancer des menschlichen Cytomegalievirus (CMV), sind aber
nicht auf diese beschränkt.
Weitere Promotoren, die für
diesen Zweck verwendet wurden, umfassen die Kontrollregion des Elastase
1-Gens; die Kontrollregion des Insulin-Gens; die Kontrollregion
eines Immunglobulin-Gens; die Kontrollregion des Maus-Mamma-Tumor-Virus,
die Kontrollregion des Albumin-Gens; die Kontrollregion des alpha-Fetoproteins;
die Kontrollregion des alpha-1-Antitrypsin-Gens und die Kontrollregion des beta-Globin-Gens.
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Die
Nucleinsäuresequenz,
die die DNA-Bindedomäne
und die Dimerisierungsdomäne
des HIF-1alpha codiert, und die heterologe Transaktivierungsdomäne werden
funktionell verknüpft,
so dass die strukturellen und funktionellen Aktivitäten jeder
Region beibehalten werden (d. h. die DNA-Bindungs-, die Dimerisierungs- und
die Transaktivierungs-Aktivität).
Die 2 und 3 zeigen die Ergebnisse verschiedener
Deletionen in HIF-1alpha und die Auswirkungen auf die Regulation
der Genexpression. Basierend auf den in den Figuren und in dem US-Patent Nr. 5,882,914
gezeigten Ergebnissen, kann der chimäre Transaktivator eine DNA-Binde-
und eine Dimerisierungs-Region enthalten, die zum Beispiel durch
die HIF-1alpha-Aminosäuren
1-703 der SEQ ID NO: 1; die Aminosäuren 1-681 der SEQ ID NO: 1;
die Aminosäuren
1-608 der SEQ ID NO: 1 oder die Aminosäuren 1-391 der SEQ ID NO: 1
codiert werden.
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Die
Erfindung umfasst auch Expressionsvektoren, die eine Nucleinsäuresequenz
enthalten, die einen chimären
Transaktivator, wie hierin beschrieben, codiert. Die Vektoren umfassen
das Adenovirus, AAV, Lentivirus, Herpes-Virus, Vaccinia-Virus, Baculovirus,
Retroviren, Bakteriophagen, Cosmide, Plasmide, Phosmide, Pilz-Vektoren
und andere im Fachgebiet bekannte Vektoren, die für die Expression
in eukaryontischen und prokaryontischen Wirtszellen verwendet werden,
und sie können
zum Beispiel in vivo für
die Gentherapie oder in vitro bei der Zellkultur verwendet werden.
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Stabile
HIF-1alpha-Proteine der Erfindung umfassen ebenfalls die HIF-1alpha-Aminosäureste 1-391 und
521-826 der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste 1-391 und 549-826
der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste
1-391 und 576-826 der SEQ ID NO: 1; die Aminosäurereste 1-391 und 429-826
der SEQ ID NO: 1; in denen 551 nicht mehr Serin und 552 nicht Threonin
ist; die Aminosäurereste
1-391 und 469-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin
und 552 nicht Threonin ist; die Aminosäurereste 1-391 und 494-826
der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und 552 nicht Threonin
ist; die Aminosäurereste
1-391 und 508-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin
und 552 nicht Threonin ist; die Aminosäurereste 1-391 und 512-826
der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin und 552 Threonin
ist und die Aminosäurereste
1-391 und 517-826 der SEQ ID NO: 1, in denen 551 nicht mehr Serin
und 552 nicht Threonin ist, sind aber nicht auf diese beschränkt. Wenn
Serin 551 verändert
wird, kann der Aminosäurerest
551 zum Beispiel Glycin sein. Weiterhin, wenn Threonin 552 verändert wird,
kann der Aminosäurerest
552 Alanin sein. Neben diesen Polypeptiden umfasst die Erfindung
Nucleinsäuresequenzen,
die solche Polypeptide codieren, und Expressionsvektoren, die solche
Nucleinsäuresequenzen
enthalten.
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Dies
sollte so verstanden werden, dass Fachleute die Aminosäure- oder
die Nucleinsäuresequenzen, die
hierin bereitgestellt werden, durch Deletion oder Hinzufügung von
Aminosäureresten
beziehungsweise von Nucleotiden manipulieren können, so lange die den Sequenzen
zugeschriebene Aktivität
beibehalten wird, wie z. B. die konstitutive Transaktivierung oder
die stabilen Eigenschaften des HIF-1alpha, wie sie hierin beschrieben werden.
Fachleute können
die hierin angeführten
Lehren verwenden, um solche Aktivitäten zu auszutesten (vergleiche
mit den Beispielen).
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In
der vorliegenden Erfindung können
die sHIF-1alpha-Polynucleotidsequenzen
in einen Expressionsvektor eingebaut werden. Der Begriff „Expressionsvektor" bezieht sich auf
ein Plasmid, ein Virus oder auf ein anderes Vehikel, das im Fachgebiet
bekannt ist und das durch die Insertion oder die Aufnahme der sHIF-1alpha-Gensequenzen
manipuliert wurde. Polynucleotidsequenzen, die sHIF-1alpha codieren,
können mit
Expressions-Kontrollsequenzen
funktionell verknüpft
werden. „Funktionell
verknüpft" bezieht sich auf
eine Nebeneinanderstellung, bei der die so beschriebenen Komponenten
in einer solchen Beziehung zueinander angeordnet sind, die es ihnen
erlaubt, in der beabsichtigten Weise zu funktionieren. Eine Expressions-Kontrollsequenz,
die mit einer codierenden Sequenz funktionell verknüpft ist,
wird so ligiert, dass die Expression der codierenden Sequenz unter
Bedingungen erreicht werden kann, die mit den Expressions-Kontrollsequenzen zusammenpassen.
Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „Expressions-Kontrollsequenzen" auf Nucleinsäuresequenzen,
die die Expression einer Nucleinsäuresequenz, mit der sie funktionell
verknüpft
sind, regulieren. Expressions-Kontrollsequenzen sind mit einer Nucleinsäuresequenz
funktionell verknüpft,
wenn die Expressions-Kontrollsequenzen die Transkription und ggf.
auch die Translation der Nucleinsäuresequenz kontrollieren und
regulieren. Somit können
Expressions-Kontrollsequenzen geeignete Promotoren, Enhancer und Transkriptions-Terminatoren,
ein Start-Codon (d. h. ATG) am Anfang eines Protein-codierenden
Gens, Spleiß-Signale
für Introns,
Aufrechterhaltung des korrekten Leserasters für das Gen, um eine korrekte
Translation der mRNA zu ermöglichen,
und Stopp-Codons enthalten. Der Begriff „Kontrollsequenzen" beabsichtigt mindestens
diejenigen Komponenten zu umfassen, deren Anwesenheit die Expression
beeinflussen kann, kann aber auch weitere Komponenten beinhalten,
deren Anwesenheit vorteilhaft ist, wie zum Beispiel Leader-Sequenzen
und Sequenzen eines Fusionspartners. Expressions-Kontrollsequenzen können einen Promotor umfassen.
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Mit „Promotor" ist eine minimale
Sequenz gemeint, die ausreicht, um die Transkription zu steuern.
In die Erfindung ebenfalls mit eingeschlossen sind diejenigen Promotorelemente,
die ausreichen, um die Promotor-abhängige Genexpression für Zellart-spezifische
oder Gewebe-spezifische Signale und Agenzien kontrollierbar oder
für externe
Signale oder Agenzien induzierbar zu machen; solche Elemente können in
der 5'- oder in
der 3'-Region des
Gens lokalisiert sein. Sowohl konstitutive als auch induzierbare
Promotoren sind in die Erfindung mit eingeschlossen (vergleiche
z. B. mit Bitter et al., Methods in Enzymology 153:516–544, 1987). So
können
zum Beispiel bei der Clonierung in bakteriellen Systemen induzierbare
Promotoren wie z. B. pL des Bakteriophagen λ, plac, ptrp, ptac (ptrp-plac-Hybrid-Promotor)
und ähnliche
verwendet werden. Bei der Clonierung in Säugerzell-Systemen können Promotoren
verwendet werden, die aus dem Genom von Säugerzellen (z. B. der Metallothionein-
oder der Elongationsfaktor 1alpha-Promotor) oder aus Säuger-Viren
stammen (z. B. die lange terminale Wiederholungssequenz eines Retrovirus;
der späte
Promotor des Adenovirus; der 7.5K-Promotor des Vaccinia-Virus; der
Cytomegalievirus-Promotor). Promotoren, die durch rekombinante DNA-
oder durch synthetische Verfahren hergestellt wurden, können ebenfalls
verwendet werden, um die Transkription der Nucleinsäuresequenzen
der Erfindung bereitzustellen.
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In
der vorliegenden Erfindung kann das Polynucleotid, das sHIF-1alpha
codiert, in einen Expressionsvektor inseriert werden, der eine Promotorsequenz
enthält,
welche die effiziente Transkription der inserierten Gensequenz durch
den Wirt erleichtert. Der Expressionsvektor enthält typischerweise einen Replikationsursprung
und einen Promotor sowie spezifische Gene, die eine phänotypische
Selektion der transformierten Zellen ermöglichen. Vektoren, die für die Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umfassen auf T7-basierende Expressionsvektoren
für die
Expression in Bakterien (Rosenberg et al., Gene 56:125, 1987), den
pMSXND-Expressionsvektor für
die Expression in Säugerzellen
(Lee und Nathans, J. Biol. Chem. 263:3521, 1988) und von Baculoviren abgeleitete
Vektoren für
die Expression in Insektenzellen, sind aber nicht auf diese beschränkt. Das
DNA-Segment, das in dem Vektor vorhanden ist, kann mit regulatorischen
Elementen funktionell verknüpft
sein, zum Beispiel mit einem Promotor (z. B. dem CMV-, dem T7-,
dem Metallothionein I- oder dem Polyhedrin-Promotor).
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Es
können
Säuger-Expressionssysteme
konstruiert werden, die rekombinante Viren oder virale Elemente
verwenden, um die Expression zu steuern. Wenn zum Beispiel Adenovirus-Expressionsvektoren
verwendet werden, kann die codierende Sequenz des sHIF-1alpha mit
dem Adenovirus-Transkriptions/Translations-Kontrollkomplex, z. B. mit dem späten Promotor
und der dreiteiligen Leader-Sequenz,
oder mit einem heterologen (z. B. CMV) Promotor ligiert werden,
der in einen Replikations-defizienten Adenovirus cloniert wurde (Armentano,
D. et al., Hum. Gene Ther. 6:1343–1353, 1995; Hehir, K.M. et
al., J. Virol. 70:8459–8467,
1996). Alternativ kann der 7.5K-Promotor des Vaccinia-Virus verwendet
werden (vergleiche z. B. mit Mackett et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 79:7415–7419,
1982; Mackett et al., J. Virol. 49:857–864, 1984; Panicali et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79:4927–4931, 1982). Vektoren, die
auf dem Rinder-Papillom-Virus basieren, besitzen die Fähigkeit,
sich als extrachromosomale Elemente zu replizieren (Sarver et al.,
Mol. Cell. Biol. 1:486, 1981). Kurz nach dem Eintritt dieser Nucleinsäure in Mauszellen
repliziert sich das Plasmid bis zu etwa 100 bis 200 Kopien pro Zelle.
Die Transkription der inserierten cDNA erfordert keine Integration
des Plasmids in das Wirtschromosom, wodurch ein hoher Expressionsspiegel
erhalten wird. Diese Vektoren können
für eine
stabile Expression verwendet werden, indem man einen selektierbaren
Marker in das Plasmid mit einbaut, wie zum Beispiel das neo-Gen.
Alternativ kann ein retrovirales Genom zur Verwendung als Vektor
modifiziert werden, der in der Lage ist, das sHIF-1alpha-Gen in
die Wirtszellen einzubauen und seine Expression zu steuern (Cone & Mulligan, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81:6349–6353,
1984). Die Expression in hohen Spiegeln kann auch unter Verwendung
von induzierbaren Promotoren erreicht werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf den Metallothionein IIA-Promotor und Hitzeschock-Promotoren.
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In
Abhängigkeit
von dem verwendeten Vektor können
die Polynucleotidsequenzen, die sHIF-1alpha codieren, entweder in
Prokaryonten oder in Eukaryonten exprimiert werden. Die Wirte können Mikroben-,
Hefe-, Insekten- und Säuger-Organismen
umfassen. Verfahren zur Expression von DNA-Sequenzen, die eukaryontische
oder virale Sequenzen umfassen, in Prokaryonten, sind im Fachgebiet
wohlbekannt. Biologisch funktionelle virale und Plasmid-DNA-Vektoren,
die zur Expression und zur Replikation in einem Wirt in der Lage sind,
sind im Fachgebiet bekannt. Solche Vektoren werden verwendet, um
DNA-Sequenzen der Erfindung aufzunehmen.
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Für eine langfristige
Produktion der rekombinanten Proteine mit hoher Ausbeute wird die
stabile Expression bevorzugt. Statt der Verwendung von Expressionsvektoren,
die virale Replikationsursprünge
enthalten, können
die Wirtszellen mit der sHIF-1alpha-cDNA, die durch geeignete Expressions-Kontrollsequenzen (z.
B. Promotor- und Enhancer-Sequenzen, Transkriptions-Terminatoren, Polyadenylierungstellen
usw.) kontrolliert wird, sowie einem selektierbaren Marker transformiert
werden. Der selektierbare Marker in dem rekombinanten Plasmid verleiht
Resistenz gegenüber
der Selektion und erlaubt den Zellen, das Plasmid stabil in ihre Chromosomen
zu integrieren, sowie zu Herden zu wachsen, die darauf hin cloniert
und zu Zelllinien erweitert werden können. So kann zum Beispiel
nach der Einbringung der fremden Nucleinsäure den gentechnisch veränderten
Zellen für
1–2 Tage
das Wachstum in einem angereicherten Medium erlaubt werden, und
anschließend
werden sie auf ein Selektionsmedium umgesetzt. Es kann ein Reihe
von Selektionssytemen verwendet werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf das Thymidinkinase-Gen des Herpes-Simplex-Virus (Wigler et al.,
Cell 11:223, 1977), das Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase-Gen
(Szybalska & Szybalski, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 48:2026, 1962) und das Adenin-Phosphoribosyltransferase-Gen
(Lowy et al., Cell 22:817, 1980), welche in tk–-,
in hgpt–-
bzw. in aprt–-Zellen
verwendet werden können.
Darüber
hinaus kann die Antimetaboliten-Resistenz als Grundlage der Selektion
auf das dhfr-Gen, das Resistenz gegenüber Methotrexat verleiht (Wigler
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77:3567, 1980; O'Hare et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78:1527, 1981); das gpt-Gen, das Resistenz gegenüber Mycophenolsäure verleiht
(Mulligan & Berg,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 78:2072 1981; das neo-Gen, das Resistenz
gegenüber
dem Aminoglycosid G-418 verleiht (Colberre-Garapin et al., J. Mol.
Biol. 150:1, 1981) und das hygro-Gen verwendet werden, das Resistenz gegenüber Hygromycin
verleiht (Santerre et al., Gene 30:147, 1984). Vor kurzem wurden
weitere selektierbare Gene beschrieben, insbesondere trpB, das den
Zellen ermöglicht,
Indol anstelle Tryptophan zu nutzen; hisD, das den Zellen ermöglicht,
Histinol anstelle von Histidin zu nutzen (Hartman & Mulligan, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 85:8047, 1988) und ODC (Ornithin-Decarboxylase),
die Resistenz gegenüber
dem Ornithin-Decarboxylase-Inhibitor
2-(Difluormethyl)-DL-ornithin, DFMO, verleiht (McConlogue, L., in:
Current Communications in Molecular Biology, Cold Spring Harbor
Laboratory, Hrsg, 1987).
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Mit „Transformation" ist eine genetische
Veränderung
in einer Zelle gemeint, die nach der Aufnahme einer neuen DNA (d.
h. einer für
die Zelle exogenen DNA) induziert wird. Wenn es sich bei der Zelle
um eine Säugerzelle
handelt, wird die genetische Veränderung
im Allgemeinen durch die Einführung
der DNA in das Genom der Zelle erreicht (d. h. stabilen).
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Mit „transformierter
Zelle" ist eine
Zelle gemeint, in die (oder in deren Vorläufer) mittels rekombinanter DNA-Verfahren
ein DNA-Molekül
eingebracht wurde, das den sHIF-1alpha codiert. Die Transformation
einer Wirtszelle mit rekombinanter DNA kann durch herkömmliche
Verfahren erfolgen, die den Fachleuten wohlbekannt sind. Wenn es
sich um einen prokaryontischen Wirt handelt, wie z. B. um E. coli,
können
kompetente Zellen, die in der Lage zur Aufnahme von DNA sind, aus
Zellen hergestellt werden, die nach der exponentiellen Wachstumsphase
geerntet wurden und die anschließend mit dem CaCl2-Verfahren
unter Verwendung von im Fachgebiet wohlbekannten Verfahren behandelt
wurden. Alternativ können
MgCl2 oder RbCl verwendet werden. Die Transformation
kann, wenn gewünscht,
auch nach der Herstellung eines Protoplasten der Wirtszelle erfolgen.
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Wenn
es sich bei dem Wirt um einen Eukaryonten handelt, können solche
DNA-Transfektionsverfahren wie z. B. die Calciumphosphat-Kopräzipitation,
die herkömmlichen
mechanischen Verfahren wie z. B. Mikroinjektion, Elektroporation
oder der Einbau eines Plasmids, das in Liposomen eingeschlossen
ist, oder virale Vektoren verwendet werden. Eukaryontische Zellen
können
auch mit DNA-Sequenzen
kotransformiert werden, die den sHIF-1alpha der Erfindung codieren,
und mit einem zweiten, fremden DNA-Molekül, das einen selektierbaren
Phänotyp
codiert, wie z. B. dem Herpes simplex-Thymidinkinase-Gen. Ein weiteres
Verfahren besteht in der Verwendung eines eukaryontischen viralen
Vektors wie z. B. des Affen-Virus 40 (SV40), des Adenovirus oder
des Rinder-Papillom-Virus, um eukaryontische Zellen transient zu
infizieren oder zu transformieren und das Protein zu exprimieren
(vergleiche zum Beispiel mit Eukaryotic Viral Vectors, Cold Spring
Harbor Laboratory, Gluzman, Hrsg. 1982).
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Die
Isolierung und die Reinigung eines in Mikroben exprimierten Polypeptids
oder von Fragmenten davon, die durch die Erfindung bereitgestellt
werden, kann durch die üblichen
Mittel erfolgen, einschließlich
der präparativen
Chromatographie und immunologischer Trennverfahren, an denen monoclonale
oder polyclonale Antikörper
beteiligt sind.
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Die
HIF-1alpha-Polypeptide der Erfindung können auch verwendet werden,
um Antikörper
herzustellen, die mit den Epitopen der sHIF-1alpha-Polypeptide immunreaktiv
sind oder selektiv an sie binden. Ein Antikörper, der an sHIF-1alpha „selektiv
bindet", ist ein
Antikörper,
der an sHIF-1alpha mit einer höheren
Affinität bindet
als an den Wildtyp-HIF-1alpha. Daher können die Antikörper der
Erfindung verwendet werden, um zwischen der Anwesenheit des sHIF-1alpha-Muteins
und der des Wildtyp-HIF-1alpha-Polypeptids zu unterscheiden. Es
werden Antikörper
bereitgestellt, die im Wesentlichen aus zu einem Pool vereinigten
monoclonalen Antikörpern
mit unterschiedlichen Epitop-Spezifitäten bestehen, sowie einzelne
monoclonale Antikörper-Präparate.
Monoclonale Antikörper
werden gegen ein Antigen hergestellt, das Fragmente des Proteins
enthält; dies
erfolgt durch Verfahren, die im Fachgebiet wohlbekannt sind (Köhler et
al., Nature 256:495, 1975; Current Protocols in Molecular Biology,
Ausubel et al., Hrsg., 1989).
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Der
Begriff „Antikörper", wie er in dieser
Erfindung verwendet wird, umfasst intakte Moleküle sowie Fragmente davon wie
z. B. Fab, F(ab')2 und Fv, die in der Lage sind, die Epitop-Determinante
zu binden. Diese Antikörperfragmente
behalten ein gewisse Fähigkeit
zur selektiven Bindung an ihre Antigene oder Rezeptoren bei und
sind wie folgt definiert:
- (1) Fab, dieses Fragment,
das ein einwertiges Antigen-bindendes Fragment eines Antikörpermoleküls enthält, kann
durch einen Verdau des vollständigen
Antikörpers
mit dem Enzym Papain hergestellt werden; dabei erhält man eine
intakte leichte Kette und einen Teil einer schweren Kette;
- (2) Fab', dieses
Fragment eines Antikörpermoleküls kann
durch eine Behandlung des vollständigen
Antikörpers
mit Pepsin, gefolgt von einer Reduktion, erhalten werden; dabei
erhält
man eine intakte leichte Kette und einen Teil der schweren Kette;
es werden zwei Fab'-Fragmente
pro Antikörpermolekül erhalten;
- (3) (Fab')2, dieses Fragment eines Antikörpers kann
durch eine Behandlung des vollständigen
Antikörpers mit
dem Enzym Pepsin ohne eine anschließende Reduktion erhalten werden;
F(ab')2 ist
ein Dimer aus zwei Fab'-Fragmenten,
die durch zwei Disulfid-Bindungen zusammengehalten werden;
- (4) Fv ist als ein gentechnisch hergestelltes Fragment definiert,
das die variable Region einer leichten Kette und die variable Region
einer schweren Kette enthält,
die als zwei Ketten exprimiert werden; und
- (5) ein Einzelketten-Antikörper
(„SCA") ist als ein gentechnisch
hergestelltes Molekül
definiert, das die variable Region einer leichten Kette und die
variable Region einer schweren Kette enthält, die durch einen geeigneten
Polypeptid-Linker zu einem gentechnisch fusionierten Einzelketten-Molekül miteinander
verbunden sind.
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Verfahren
zur Herstellung dieser Fragmente sind im Fachgebiet bekannt. Vergleiche
zum Beispiel mit Harlow und Lane, Antibodies: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, New York, 1988.
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Wie
in dieser Erfindung verwendet, bedeutet der Begriff „Epitop" eine antigene Determinante
auf einem Antigen, an die das Paratop eines Antikörpers bindet.
Epitop-Determinanten bestehen in der Regel aus chemisch aktiven
Oberflächengruppierungen
von Molekülen
wie z. B. Aminosäuren
oder Zucker-Seitenketten und
besitzen im Allgemeinen spezifische dreidimensionale Struktureigenschaften
sowie spezifische Ladungseigenschaften.
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Antikörper, die
an das sHIF-1alpha-Polypeptid der Erfindung selektiv binden, können unter
Verwendung des intakten Polypeptids oder von Fragmenten, die kleine
Peptide von Interesse enthalten, als immunisierende Antigene hergestellt
werden. Das Polypeptid oder das Peptid, das verwendet wird, um ein
Tier zu immunisieren, kann von der translatierten cDNA abgeleitet
werden oder durch chemische Synthese erhalten werden, und es kann,
wenn gewünscht,
mit einem Trägerprotein
konjugiert werden. Solche üblicherweise
verwendeten Träger,
die an das Peptid chemisch gekoppelt werden, umfassen („keyhole
limpet hemocyanin")
KLH, Thyroglobulin, Rinderserumalbumin (BSA) und das Tetanus-Toxoid.
Das gekoppelte Peptid wird dann zur Immunisierung eines Tieres verwendet
(z. B. einer Maus, einer Ratte oder eines Kaninchens).
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Wenn
gewünscht,
können
die polyclonalen oder die monoclonalen Antikörper weiter gereinigt werden, zum
Beispiel durch Bindung an und Elution von einer Matrix, an die das
Polypeptid oder das Peptid, gegen das die Antikörper erzeugt wurden, gebunden
ist. Fachleuten werden verschiedene Verfahren bekannt sein, die
im immunologischen Fachgebiet für
die Reinigung und/oder die Konzentrierung polyclonaler sowie monoclonaler Antikörper üblich sind.
Vergleiche zum Beispiel mit Coligan et al., Einheit 9, Current Protocols
in Immunolopy, Wiley Interscience, 1994.
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Es
ist auch möglich,
das anti-Idiotyp-Verfahren zu verwenden, um monoclonale antikörper herzustellen,
die ein Epitop nachbilden. Zum Beispiel wird ein monoclonaler anti-Idiotyp-Antikörper, der
gegen einen ersten monoclonalen Antikörper hergestellt wurde, eine
Bindedomäne
in der hypervariablen Region aufweisen, die das „Abbild" des Epitops darstellt, das durch den
ersten monoclonalen Antikörper
gebunden wird.
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Zum
Zwecke der Erfindung kann ein Antikörper oder eine Nucleinsäure-Sonde, die für sHIF-1alpha spezifisch
ist, verwendet werden, um das sHIF-1alpha-Polypeptid oder das Polynucleotid in
biologischen Flüssigkeiten,
kultivierten Zellen oder in Geweben nachzuweisen. Der Antikörper, der
mit sHIF-1alpha reagiert, oder die Nucleinsäure-Sonde wird bevorzugt mit
einer Verbindung markiert, die den Nachweis einer Bindung an sHIF-1alpha
erlaubt. Es kann jede Probe verwendet werden, die eine nachweisbare
Menge des Antigens oder des Polynucleotids enthält.
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Die
Erfindung stellt die Verwendung von sHIF-1alpha-Muteinen für die Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung von durch den HIF-1 vermittelten
Störungen
bereit, einschließlich
einer Hypoxie- oder Ischämie-bedingten
Gewebeschädigung,
die durch eine Modulierung der HIF-1-Expression oder der HIF-1-Aktivität verbessert
oder gelindert werden. Mit dem Begriff „modulieren" wird beabsichtigt
die Induktion oder die Verstärkung
der Expression des HIF-1 zu beschreiben, wenn dies passend ist.
Der Begriff „lindern" beschreibt eine Verminderung
der schädlichen
Wirkung der assoziierten Erkrankung in dem Individuum, das die Therapie
erhält.
Wenn die Expression oder die Verstärkung der Expression von HIF-1
gewünscht
wird, umfasst das Verfahren zur Behandlung die Verabreichung eines
im Wesentlichen gereinigten sHIF-1alpha-Polypeptids oder eines Polynucleotids,
das es codiert.
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Gemäß dem Verfahren
der Erfindung wird das im Wesentlichen gereinigte sHIF-1alpha-Mutein
oder die Polynucleotidsequenz, die sHIF-1alpha in einem geeigneten
Vektor codiert, in einen menschlichen Patienten zur Behandlung oder
zur Vorbeugung einer Hypoxie- oder Ischämie-bedingten Gewebeschädigung eingebracht.
Nicht einschränkende
Beispiele umfassen Patienten mit Koronar-, Hirn- oder peripheren Arterien-Erkrankungen
und Patienten mit einer oder mehreren nicht heilenden Wunden.
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Die
relevanten klinischen Bedingungen, die durch die Zusammensetzungen
der Erfindung behandelt werden, umfassen Ischämie aufgrund einer Erkrankung
des Hirn-, Koronar- oder peripheren Kreislaufs. Ein therapeutisches
Ziel ist die Förderung
der Angiogenese in dem ischämischen
Gewebe durch die Überexpression
von sHIF-1alpha,
der mit dem endogenen HIF-1beta dimerisiert, dann an spezifische
DNA-Sequenzen bindet
und die Transkription von Hypoxie-induzierbaren Genen aktiviert,
die für
die Angiogenese von Bedeutung sind, wie z. B., aber nicht beschränkt auf,
das Gen, das den vaskulären
Endothel-Wachstumsfaktor (VEGF) codiert, der ein bekanntes Zielgen
für den
HIF-1 darstellt (J.A. Forsythe et al., Mol. Cell. Biol. 16:4604, 1996;
N.V. lyer et al., Genes Dev. 12:149, 1998). Der Grund für die Verwendung
von HIF-1alpha ist, dass er einen Transkriptionsfaktor darstellt,
der die Expression vieler Gene kontrolliert, die an der Angiogenese
beteiligt sind, und daher wird er zu einem besseren klinischen Resultat
im Vergleich zu einer Behandlung mit einem einzelnen angiogenen
Faktor wie z. B. dem VEGF führen.
Das Verfahren zur Anlieferung der DNA an die Gewebestelle wird jedoch
in keiner Weise durch die Identität des bestimmten Gens beeinflusst,
das angeliefert wird. Des Weiteren weisen viele Patienten mit einer
Erkrankung der koronaren Arterien keinen verminderten Myokard-Blutfluss
oder eine Hypoxie auf, wenn sie sich in Ruhe befinden. Nur wenn
sie aktiv sind und einen erhöhten
Blutfluss im Myokard benötigen,
leiden sie unter anginalen Symptomen, die von einer Myokard-Ischämie herrühren. Alternativ
kann ein verengtes Koronargefäß entweder
durch einen Krampf oder durch einen Blutklumpen vollständig verschlossen
werden, was zu einem Myokardinfarkt (Herzattacke) führt. Daher
besteht das Ziel der Behandlung mit der stabilen Form des HIF-1alpha
bei diesen Patienten in der Induktion der Angiogenese sogar dann,
wenn zu diesem Zeitpunkt keine Hypoxie vorliegt, um eine Herzattacke
zu verhindern. Dementsprechend stellen die stabilen HIF-1alpha-Zusammensetzungen
der Erfindung vorbeugende sowie therapeutische Behandlungsprotokolle
bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung von Polynucleotiden,
die sHIF-1alpha codieren, für die
Herstellung von Medikamenten zur Behandlung von Hypoxie-bedingten
Störungen
bereit, welche durch die Expression des HIF-1alpha-Polypeptids verbessert
oder gemildert werden. Eine solche Therapie erreicht ihre therapeutische
Wirkung durch die Einbringung des sHIF-1alpha-Polynucleotids in
die Zellen, die hypoxischen Bedingungen ausgesetzt sind. Der HIF-1alpha
wird daher sowohl in den hypoxischen als auch in den umgebenden
nicht-hypoxischen Geweben exprimiert, so dass er mit dem HIF-1beta
(der im Überschuss
in hypoxischen und in nicht-hypoxischen Zellen vorhanden ist) dimerisieren
und die Transkription der nachgeschalteten Zielgene aktivieren kann.
Beispiele für
Gene, die durch den HIF-1 aktiviert werden können, sind der vasculäre Endothel-Wachstumsfaktor,
Glucose-Transporter, Enzyme der Glycolyse und der Insulinähnliche
Wachstumsfaktor 2. Diese Gene vermitteln wichtige adaptive Antwortreaktionen
auf Hypoxie, einschließlich
der Angiogenese und der Glycolyse, und die Verhinderung des Zelltods.
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Aufgrund
des Vorstehenden stellt die Erfindung ein in vitro-Verfahren zur
Steigerung der Expression eines Hypoxie-induzierbaren Gens in einer
Zelle bereit. Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen einer Zelle
mit einem Expressionsvektor, der ein Polynucleotid enthält, das
ein stabiles HIF-1alpha-Protein der Erfindung oder ein chimäres Transaktivator-Protein
codiert, wie hierin beschrieben wird, und zwar unter Bedingungen,
die die Expression der Nucleinsäuresequenz
erlauben, die in dem Vektor enthalten ist, wodurch eine gesteigerte
Expression eines Hypoxie-induzierbaren Gens in der Zelle bereitgestellt wird.
Solche Gene umfassen zum Beispiel diejenigen, die den VEGF, Glucose-Transporter, Glycolyse-Enzyme,
IGF-1, IGF-Bindeproteine und ähnliche
codieren.
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Die
Erfindung stellt weiterhin ein in vitro-Verfahren für die Bereitstellung
der konstitutiven Expression eines Hypoxie-induzierbaren Faktors
in einer Zelle unter hypoxischen oder nicht-hypoxischen Bedingungen bereit.
Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen der Zelle mit einer Nucleinsäuresequenz,
die ein chimäres Transaktivator-Protein,
wie hierin beschrieben, oder ein stabiles HIF-1alpha-Protein codiert,
wie hierin beschrieben, und zwar unter Bedingungen, die die Expression
der Nucleinsäuresequenz
erlauben, wodurch eine konstitutive Expression des Hypoxieinduzierbaren
Faktors bereitgestellt wird.
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Weiterhin
in die Erfindung mit eingeschlossen ist die medizinische Verwendung
zur Verminderung von Hypoxie- oder Ischämie-bedingter Gewebeschädigung in
einem Individuum, welches solche Schädigungen aufweist oder gefährdet ist,
solche Schädigungen
aufzuweisen. Das Verfahren umfasst die Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer Nucleinsäuresequenz,
die ein chimäres
Transaktivator-Protein, wie hierin beschrieben, oder ein stabiles
HIF-1alpha-Protein codiert, wie hierin beschrieben, in einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
an ein Individuum, wodurch die Gewebeschädigung vermindert wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung einer vorbeugenden Therapie für Gewebe
in einem Individuum bereit, das ihrer bedarf, umfassend die Verabreichung
einer Menge eines Polypeptids, das durch ein Polynucleotid codiert
wird, welches ein chimäres
Transaktivator-Protein, wie hierin beschrieben, oder ein stabiles
HIF-1alpha-Protein codiert, wie hierin beschrieben, an ein Individuum,
so dass die Angiogenese in einem Maße induziert wird, das höher ist
als vor der Verabreichung des Polypeptids, wodurch eine vorbeugende
Therapie bereitgestellt wird.
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Die
Anlieferung des Polynucleotids kann durch die Verwendung eines rekombinanten
Expressionsvektors wie z. B. eines chimären Virus oder durch ein kolloidales
Dispersions-System erreicht werden. Besonders bevorzugt für die therapeutische
Anlieferung von Sequenzen wird die Verwendung von zielgerichteten
Liposomen.
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Die
verschiedenen viralen Vektoren, die für die Gentherapie verwendet
werden können,
wie sie hierin gelehrt wird, umfassen das Adenovirus, das Adenoassoziierte
Virus, das Herpes-Virus, das Vaccinia-Virus oder bevorzugt ein RNA-Virus wie z. B. ein
Retrovirus. Der retrovirale Vektor ist bevorzugt ein Derivat eines murinen
oder eines Vogel-Retrovirus. Beispiele für retrovirale Vektoren, in
die ein einzelnes fremdes Gen inseriert werden kann, umfassen das
Moloney-Maus-Leukämie-Virus
(MoMuLV), das Harvey-Maus-Sarkom-Virus (HaMuSV), das Maus-Mamma-Tumor-Virus
(MuMTV) und das Rous-Sarkom-Virus (RSV), sind aber nicht auf diese
beschränkt.
Wenn es sich bei dem Individuum um einen Menschen handelt, wird
bevorzugt ein Vektor wie der Gibbonaffen-Leukämie-Vektor (GaLV) verwendet.
In eine Reihe von weiteren retroviralen Vektoren können mehrere
Gene eingebaut werden. Alle diese Vektoren können ein Gen für einen
selektierbaren Marker übertragen
oder aufnehmen, so dass transduzierte Zellen erzeugt und identifiziert
werden können.
Durch Insertion einer sHIF-1alpha-Sequenz von Interesse in den viralen
Vektor, zusammen mit einem anderen Gen, das zum Beispiel einen Liganden
für einen
Rezeptor auf einer spezifischen Zielzelle codiert, ist der Vektor
nun zielspezifisch. Retrovirale Vektoren können auch zielspezifisch gemacht
werden, indem man zum Beispiel einen Zucker, ein Glycolipid oder
ein Protein anheftet. Die bevorzugte Zielansteuerung wird durch
die Verwendung eines Antikörpers
erreicht, um den retroviralen Vektor auf das Ziel auszurichten.
Fachleute werden spezifische Polynucleotidsequenzen kennen oder
leicht, ohne übermäßige Experimente
durchführen
zu müssen, herausfinden
können,
die in das retrovirale Genom eingebaut werden können oder die an die Hülle eines
Virus angeheftet werden können,
um die zielgerichtete spezifische Anlieferung des retroviralen Vektors,
der das sHIF-1alpha-Polynucleotid enthält, zu ermöglichen.
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Da
rekombinante Retroviren einen Defekt aufweisen, benötigen sie
Hilfe, um infektiöse
Vektorpartikel herzustellen. Diese Hilfe kann zum Beispiel durch
die Verwendung von Helfer-Zelllininen bereitgestellt werden, die
Plasmide enthalten, welche alle Strukturgene des Retrovirus unter
der Kontrolle regulatorischer Sequenzen innerhalb des LTR codieren.
Diesen Plasmiden fehlt eine Nucleotidsequenz, die es dem Verpackungsmechanismus
ermöglicht,
ein RNA-Transkript
für die
Verkapselung zu erkennen. Helfer-Zelllinien, die Deletionen in dem
Verpackungssignal aufweisen, umfassen zum Beispiel 2,PA317 und PA12,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Diese Zelllinien stellen leere Virionen her, da kein Genom verpackt
wird. Wenn ein retroviraler Vektor, in dem das Verpackungssignal
intakt ist, aber die Strukturgene durch andere Gene von Interesse
ersetzt worden sind, in solche Zellen eingebracht wird, kann der
Vektor verpackt und das Vektor-Virion hergestellt werden.
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Alternativ
können
NIH-3T3- oder andere Gewebekultur-Zellen mit Plasmiden direkt transfiziert
werden, die die retroviralen Strukturgene gag, pol und env codieren;
dies kann durch die herkömmliche
Calciumphosphat-Transfektion erfolgen. Diese Zellen werden dann
mit dem Vektor-Plasmid transfiziert, das die Gene von Interesse
enthält.
Die so erhaltenen Zellen setzen den retroviralen Vektor in das Kulturmedium
frei.
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Ein
anderes zielgerichtetes Anlieferungssystem für die HIF-1-Polynucleotide
ist ein kolloidales Dispersionssystem. Kolloidale Dispersionssysteme
umfassen Makromolekülkomplexe,
Nanokapseln, Mikrosphären, Kügelchen
und auf Lipiden basierende Systeme einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen, Micellen,
gemischter Micellen und Liposomen. Das bevorzugte kolloidale System
dieser Erfindung ist ein Liposom. Liposomen sind künstliche
Membranvesikel, die als Anlieferungsvehikel in vitro und in vivo
nützlich
sind. Es ist gezeigt worden, dass große unilamelläre Vesikel
(LW), die in der Größe von 0,2–4,0 μm liegen,
einen wesentlichen Prozentanteil an einem wässrigen Puffer einkapseln können, der
große
Makromoleküle
enthält.
RNA, DNA und intakte Virionen können
innerhalb des wässrigen
Innenraums eingekapselt werden und an die Zellen in einer biologisch
aktiven Form angeliefert werden (Fraley et al., Trends Biochem.
Sci. 6:77, 1981). Neben Säugerzellen wurden
Liposomen auch für
die Anlieferung von Polynucleotiden in Pflanzen-, Hefe- und Bakterienzellen
verwendet. Damit ein Liposom ein wirksames Gentransfervehikel darstellen
kann, sollten die folgenden Eigenschaften vorhanden sein: (1) Verkapselung
der Gene von Interesse mit hoher Effizienz, ohne dabei ihre biologische
Aktivität
zu beeinträchtigen;
(2) bevorzugte und wesentliche Bindung an eine Zielzelle im Vergleich
zu Nicht-Zielzellen; (3) Anlieferung des wässrigen Inhalts des Vesikels
in das Cytoplasma der Zielzelle mit hoher Effizienz und (4) exakte
und effiziente Expression der genetischen Information (Mannino et
al., Biotechniques 6:682, 1988).
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Die
Zusammensetzung des Liposoms besteht gewöhnlich aus einer Kombination
von Phospholipiden, insbesondere von Phospholipiden mit hoher Phasenübergangs-Temperatur,
in der Regel in Kombination mit Sterolen, insbesondere mit Cholesterin.
Es können
auch andere Phospholipide oder andere Lipide verwendet werden. Die
physikalischen Eigenschaften der Liposomen hängen von dem pH-Wert, der Ionenstärke und
der Anwesenheit zweiwertiger Kationen ab.
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Beispiele
für Lipide,
die bei der Herstellung von Liposomen nützlich sind, umfassen Phosphatidyl-Verbindungen
wie z. B. Phosphatidylglycerin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylethanolamin, Sphingolipide, Cerebroside und Gangloside.
Besonders nützlich
sind d-lacylphosphatidyl-glycerine, in denen die Lipidgruppe 14–18 Kohlenstoffatome
enthält,
insbesondere 16–18
Kohlenstoffatome, und gesättigt
ist. Beispiele für
Phospholipide umfassen Phosphatidylcholin aus Eiern, Dipalmitoylphosphatidylcholin
und Distearoylphosphatidylcholin.
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Die
gezielte Anlieferung von Liposomen kann aufgrund anatomischer und
mechanistischer Faktoren klassifiziert werden. Die anatomische Klassifizierung
basiert auf dem Grad der Selektivität, d. h. zum Beispiel organspezifisch,
zellspezifisch und organellspezifisch. Mechanistisch kann die gezielte
Anlieferung nach der Frage unterschieden werden, ob sie passiv oder
aktiv erfolgt. Die passive gezielte Anlieferung verwendet die natürliche Tendenz
von Liposomen, sich in den Zellen des retikulo-endothelialen Systems
(RES) in Organen zu verteilen, die sinusoidale Kapillaren enthalten.
An der aktiven gezielten Anlieferung andererseits, ist eine Veränderung
der Liposomen beteiligt; dies erfolgt durch Kopplung des Liposoms
an einen spezifischen Liganden wie z. B. einen monoclonalen Antikörper, einen
Zucker, ein Glycolipid oder ein Protein oder durch die Veränderung
der Zusammensetzug oder der Größe des Liposoms,
damit eine gezielte Anlieferung an Organe und andere Zellarten als
die natürlich
vorhandenen Stellen der Lokalisierung erreicht werden kann.
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Die
Oberfläche
des zielgerichteten Anlieferungssystems kann auf vielfältige Weise
modifiziert werden. Im Falle eines zielgerichteten liposomalen Anlieferungssystems
können
Lipidgruppen in die Lipid-Doppelschicht des Liposoms eingebaut werden,
um den auf das Ziel gerichteten Liganden in einer stabilen Verbindung
mit der Liposomen-Doppelschicht zu halten. Es können verschiedene verbindende
Gruppen für
die Verbindung der Lipidketten mit dem zielgerichteten Liganden
verwendet werden.
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Das
sHIF-1alpha-Polypeptid kann für
eine therapeutische Verabreichung verwendet werden. Für eine solche
Verabreichung muss das Polypeptid steril sein. Die Sterilität wird leicht
durch eine Sterilfiltration durch (z. B. 0,2 μm) Membranen erreicht. Die Verbindung
der Erfindung wird in der Regel in Einheits- oder Mehrfach-Dosierungs-Behältern aufbewahrt,
zum Beispiel in versiegelten Ampullen oder Gefäßen, und zwar als wässrige Lösung, da
sie gegenüber
einer thermischen und oxidativen Denaturierung sehr stabil ist.
Gefriergetrocknete Formulierungen zur Rekonstitution sind ebenfalls
akzeptierbar. Das Polypeptid wird als Arzneimittel verabreicht (vergleiche
mit dem Nachfolgenden).
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Die
Erfindung beschreibt auch, beansprucht jedoch nicht, ein Verfahren
für die
Behandlung eines Individuums, das eine Hypoxie-bedingte Störung aufweist;
dies erfolgt durch die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge von Zellen, die sHIF-1alpha exprimieren, an das individuum. „Therapeutisch
wirksam", wie hierin
verwendet, bezieht sich auf diejenige Menge an Zellen, die eine
ausreichende Menge darstellt, so dass ein Symptom der Erkrankung
gelindert wird oder dass die Hypoxie-bedingte Störung gemildert wird. Die wirksame
Menge führt
zu der Expression des biologisch aktiven stabilen HIF-1alpha-Proteins über einen
Zeitraum, so dass eines oder mehrere Symptome der Erkrankung/Störung abgeschwächt werden.
Solche Verfahren sind nützlich,
um die Expression von HIF-1alpha und/oder von Hypoxie-induzierbaren
Genen in Geweben unter hypoxischen oder nicht-hypoxischen Bedingungen zu steigern
oder aufrechtzuerhalten.
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
der Verfahren der Erfindung, die vorstehend beschrieben wurden,
jedoch nicht beansprucht werden, wird der sHIF-1alpha lokal (z. B. interläsional)
und/oder systemisch verabreicht. Der Begriff „lokale Verabreichung" bezieht sich auf
eine Anlieferung an einen definierten Bereich oder eine Region des
Körpers,
wie z. B. bei nicht heilenden Wunden, während der Begriff „systemische
Verabreichung" so
gemeint ist, dass er die Anlieferung an das Individuum auf oralem
Wege oder durch intramuskuläre,
intravenöse,
intraarterielle, subcutane oder intraperitoneale Injektion umfasst.
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Der
Begriff „pharmazeutisch
verträglich" bedeutet ein nicht
toxisches Material, das die Wirksamkeit der biologischen Aktivität des/der
aktiven Bestandteils(e) nicht beeinträchtigt. Der Begriff „physiologisch
verträglich" bezieht sich auf
ein nicht toxisches Material, das mit einem biologischen System
verträglich
ist, wie z. B. einer Zelle, einer Zellkultur, einem Gewebe oder
einem Organismus.
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Die
sHIF-1alpha-Zusammensetzungen der Erfindung können als Teil eines Arzneimittels
verwendet werden, wenn sie mit einem physiologisch und/oder pharmazeutisch
verträglichen
Träger
kombiniert werden. Die Eigenschaften des Trägers werden von dem Weg der
Verabreichung abhängen.
Eine solche Zusammensetzung kann neben dem synthetischen Oligonucleotid
und dem Träger
Verdünnungsmittel,
Füllstoffe,
Salze, Puffer, Stabilisatoren, Solubilisatoren und andere Materialien
enthalten, die im Fachgebiet wohlbekannt sind. Das Arzneimittel
der Erfindung kann auch andere aktive Faktoren und/oder Agenzien
enthalten, die die Expression steigern oder die bei der Stimulierung
der Angiogenese helfen. So kann zum Beispiel der sHIF-1alpha in
Kombination mit dem VEGF in den Arzneimitteln der Erfindung verwendet
werden.
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Die
Arzneimittel der Erfindung können
in Form eines Liposoms vorliegen, in dem die sHIF-1alpha-Zusammensetzungen
der Erfindung zusätzlich
zu anderen pharmazeutisch verträglichen
Trägern
mit amphipathischen Agenzien kombiniert sind, wie z. B. mit Lipiden,
die in aggregierter Form als Micellen, unlösliche Einzelschichten, Flüssigkristallen
oder lamelläre
Schichten vorliegen, die sich in einer wässrigen Lösung befinden. Geeignete Lipide
für die
Formulierung von Liposomen umfassen ohne Einschränkung Monoglyceride, Diglyceride,
Sulfatide, Lysolecithin, Phospholipide, Saponin, Gallensäuren und ähnliche.
Ein besonders nützlicher Lipidträger ist
Lipofectin. Die Herstellung solcher Liposomen-Formulierungen befindet
sich im Rahmen des Stands des Fachgebiets, wie zum Beispiel in dem
US-Patent Nr. 4,235,871;
dem US-Patent Nr. 4,501,728; dem US-Patent Nr. 4,837,028 und dem
US-Patent Nr. 4,737,323 offenbart wird. Die Arzneimittel der Erfindung können weitere
Verbindungen enthalten, wie z. B. Cyclodextrine und ähnliche,
welche die Anlieferung von Nucleinsäuremolekülen in die Zellen steigern,
oder Polymere, die eine langsame Freisetzung ermöglichen.
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Wenn
eine therapeutisch wirksame Menge einer Zusammensetzung der Erfindung
durch intravenöse, subcutane,
intramuskuläre,
intraarterielle, intraokuläre
oder intraperitoneale Injektion verabreicht wird, wird die Zusammensetzung
in Form einer Pyrogen-freien, parenteral verträglichen wässrigen Lösung vorliegen. Die Herstellung
solcher parenteral verträglichen
Lösungen,
bei denen der pH-Wert, die Isotonität, die Stabilität und ähnliches
berücksichtigt
werden, befindet sich im Rahmen des Fachgebiets. Eine bevorzugtes
Arzneimittel für die
intravenöse,
subcutane, intramuskuläre,
intraperitoneale oder intraokuläre
Injektion sollte zusätzlich
zu der sHIF-1alpha-Zusammensetzung ein isotonisches Vehikel enthalten,
wie z. B. Natriumchlorid-Injektionslösung, Ringer-Injektionslösung, Dextrose-Injektionslösung, Dextrose-
und Natriumchlorid-Injektionslösung,
Ringer-Lactat-Injektionslösung oder
ein anderes Vehikel, das im Fachgebiet bekannt ist. Das Arzneimittel
der Erfindung kann ebenfalls Stabilisatoren, Konservierungsstoffe,
Puffer, Antioxidationsmittel oder andere Zusatzstoffe enthalten,
die den Fachleuten bekannt sind.
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Die
Menge der sHIF-1alpha-Zusammensetzung in dem Arzneimittel der vorliegenden
Erfindung wird von der Natur und der Schwere des zu behandelnden
Zustands abhängen,
sowie von der Natur vorangegangener Behandlungen, die der Patient
durchlaufen hat. Letztendlich wird der behandelnde Arzt über die
Menge der sHIF-1alpha-Zusammensetzung entscheiden, mit der ein individueller
Patient behandelt wird. Zu Beginn wird der behandelnde Arzt niedrige
Dosen der sHIF-1alpah-Zusammensetzung
verabreichen und die Antwortreaktionen des Patienten beobachten.
Es können
höhere
Dosen der sHIF-1alpha-Zusammensetzung verabreicht werden, bis die
optimale therapeutische Wirkung bei dem Patienten erreicht ist,
und an diesem Punkt wird die Dosierung nicht weiter erhöht. Es wird
beabsichtigt, dass die verschiedenen Arzneimittel, die verwendet
werden, um das Verfahren der vorliegenden Erfindung zu praktizieren,
etwa 10 μg
bis etwa 20 mg der sHIF-1alpha-Zusammensetzung pro kg Körper- oder
Organgewicht enthalten sollten.
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Die
Dauer einer intravenösen
Therapie, die die Arzneimittel der vorliegenden Erfindung verwendet, wird
variieren, und zwar in Abhängigkeit
von der Schwere der Erkrankung, die behandelt wird, und dem Zustand
und den möglichen
idiosynkratischen Antwortreaktionen jedes individuellen Patienten.
Letztendlich wird der behandelnde Arzt über die geeignete Dauer der
intravenösen
Therapie entscheiden, in der die Arzneimittel der vorliegenden Erfindung
angewendet werden.
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Eine
Transduktion der Zellen in vitro wird im Allgemeinen mit isolierten
Zellpopulationen oder Zelllinien durchgeführt. Die Zellen können xenogen,
allogen, syngen oder autolog sein, bevorzugt sind sie autolog, um nachteilige
Immunantworten zu vermindern. Die Zellen können in jedem physiologisch
verträglichen
Medium verabreicht werden, dies erfolgt normalerweise intravasculär, obwohl
sie auch in das Gewebe, das ein Gefäß umgibt, oder an einer anderen
bequem erreichbaren Stelle eingebracht werden können, an der die Zellen einen
geeigneten Ort für
die Expansion und die Differenzierung vorfinden.
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„Lindern" bezieht sich auf
die Abschwächung
oder Verminderung der nachteiligen Wirkungen der Krankheiten oder
Störungen
in dem Patienten, der die Therapie erhält.
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Es
kann jedes beliebige Transplantations- oder Implantationsverfahren,
das im Fachgebiet bekannt ist, verwendet werden. Zum Beispiel können die
ausgewählten
Zellen oder die Zellen von Interesse in den Empfänger oder in das Individuum
chirurgisch implantiert werden. Die Transplantation oder Implantation
wird typischerweise mittels einer einfachen Injektion durch eine
hypodermische Nadel durchgeführt,
die einem Innendurchmesser besitzt, der ausreicht, um den Durchtritt
einer Suspension von Zellen zu ermöglichen, ohne dass dabei die
Zellen oder die Gewebebeschichtung beschädigt werden. Für eine Implantation
werden die typischerweise verkapselten oder beschichteten Zellen
als Arzneimittel zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
formuliert. Solche Zusammensetzungen enthalten eine ausreichende
Zahl an beschichteten Transplantat-Zellen, die in ein Individuum
injiziert oder durch ein Laparoskop einem Individuum verabreicht werden
können.
In der Regel werden mindestens etwa 1 × 104 bis
1 × 105 Zellen verabreicht, bevorzugt sind es 1 × 106 oder mehr. Die Zellen können bei der Temperatur des
flüssigen
Stickstoffs eingefroren und über
lange Zeiträume
aufbewahrt werden, wobei sie nach dem Auftauen für die Verwendung bereit sind.
Einmal aufgetaut, können
die Zellen vermehrt werden. Weiterhin können die Zellen in einer verkapselten
oder einer nicht verkapselten Form verabreicht werden. Die Zellen
werden bevorzugt verkapselt.
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Obwohl
nicht erforderlich, kann es wünschenswert
sein, ein das Immunsystem unterdrückendes Mittel einem Empfänger der
Zellen vor, gleichzeitig mit und/oder nach der Transplantation zu
verabreichen. Ein immununterdrückendes
Mittel kann insbesondere bei xenogenen oder allogenen Zellen verwendet
werden, die den sHIF-1alpha
exprimieren. Ein Mittel wie z. B. Cyclosporin A (CsA) wird bevorzugt,
es können
jedoch auch andere immununterdrückende
Mittel verwendet werden, wie z. B. Rapamycin, Desoxyspergualin,
FK506 und ähnliche.
Diese Agenzien werden verabreicht, um eine immununterdrückende Wirkung
in dem Individuum hervorzurufen, so dass die transplantierten Zellen
nicht durch das Immunsystem des Individuums abgestoßen werden.
Das immununterdrückende
Agenz wird typischerweise kontinuierlich über den ganzen Transplantations-Behandlungszeitraum
verabreicht, d. h. in der Regel über
einen Zeitraum von Tagen oder Wochen; zum Beispiel erstreckt sich
die Behandlung mit CsA von etwa 2 bis etwa 20 Tage mit einem Dosierungsbereich
von etwa 5 bis 40 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Das Agenz
kann über
eine Vielzahl von Wegen verabreicht werden, einschließlich der
parenteralen, subcutanen, intrapulmonären, oralen, intranasalen Verabreichung
und ähnlichen.
Bevorzugt erfolgt die Dosierung über
orale Verabreichung.
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Die
den HIF-1alpha exprimierenden Zellen können vor der Transplantation
auch verkapselt werden. Obwohl die Zellen typischerweise in Mikrokapseln
verkapselt werden, können
sie auch in verschiedenen Arten von Hohlfasern oder in einem Block
aus einkapselndem Material eingeschlossen werden. Im Fachgebiet
sind eine Vielzahl von Mikroverkapselungsverfahren und -Zusammensetzungen
bekannt. Eine Reihe an Mikroverkapselungsverfahren für die Verwendung
bei der Transplantat-Therapie konzentriert sich auf die Verwendung von
Alginat-Polymeren oder Agarose für
die Bereitstellung der Verkapselungs-Zusammensetzungen. Alginate sind
lineare Polymere aus Mannuron- und Guluronsäureresten, die in Blöcken von
mehreren benachbarten Guluronsäureresten,
welche Guluronat-Blöcke
bilden, sowie in Blöcken
von benachbarten Mannuronsäureresten,
welche Mannuronat-Blöcke
bilden, angeordnet sind, in die gemischte oder heterogene Blöcke aus
alternierenden Guluron- und Mannuronsäureresten eingestreut sind.
Im Allgemeinen sind die einwertigen Kationen-Alginatsalze löslich, wie
z. B. Na-Alginat.
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Zweiwertige
Kationen wie z. B. Ca++, Ba++ oder
Sr++ tendieren dazu, mit Guluronat in Wechselwirkung zu
treten, und die kooperative Bindung dieser Kationen innerhalb der
Guluronat-Blöcke
stellt die primäre
intramolekulare Kreuzvernetzung bereit, die für die Bildung von stabilen,
Ionen-gepaarten Alginatgelen verantwortlich ist. Alginat-Verkapselungsverfahren
nutzen im Allgemeinen den Vorteil, dass das Alignat bei Anwesenheit dieser
zweiwertigen Kationenlösungen
gelieren kann. Insbesondere umfassen diese Verfahren die Suspension
des Materials, das eingekapselt werden soll, in einer Lösung von
Alginatsalzen mit einwertigen Kationen, wie z. B. Natrium. Dann
werden in der Luft Tröpfchen
der Lösung
erzeugt und in einer Lösung
mit zweiwertigen Kationen wie z. B. CaCl2 gesammelt.
Die zweiwertigen Kationen treten mit dem Alginat an dem Phasenübergang
zwischen dem Tröpfchen
und der Lösung
der zweiwertigen Kationen in Wechselwirkung, was zur Bildung einer
stabilen Alginat-Gelmatrix führt,
die gebildet wird. Die Erzeugung von Alginat-Tröpfchen ist vorher bereits durch
eine Reihe an Verfahren durchgeführt
worden. Zum Beispiel wurden die Tröpfchen durch das Herauslaufen
von Alginat aus einem Schlauch durch die Gravitationskraft in eine
Lösung
mit zweiwertigen Kationen erzeugt. Es wurden ebenfalls elektrostatische
Tröpfchengeneratoren
beschrieben, die auf der Erzeugung eines elektrostatischen Differenzials
zwischen der Alginatlösung
und der Lösung
mit den zweiwertigen Kationen basieren. Das elektrostatische Differenzial
führt dazu,
dass die Alginatlösung
durch einen Schlauch in die Lösung
mit den zweiwertigen Kationen gezogen wird. Es wurden auch Verfahren
beschrieben, bei denen die Tröpfchen
aus einem Strom der Alginatlösung
unter Verwendung eines laminaren Luftstrom-Extrusionssystems erzeugt
wurden. Spezifisch umfasst diese Vorrichtung eine Kapillarröhre innerhalb
einer äußeren Ummantelung.
Die Luft wird durch die äußere Ummantelung
hindurchgepresst und der Zufluss der Polymerlösung wird durch die innere
Röhre reguliert.
Der Luftstrom aus der äußeren Ummantelung
bricht den Flüssigkeitsstrom
aus der Kapillarröhre
in kleine Tröpfchen
auf (vergleiche mit dem US-Patent Nr. 5,286,495). Hinsichtlich einer
allgemeinen Diskussion über
die Erzeugung von Tröpfchen
bei Verkapselungsprozessen vergleiche z. B. mit M.F.A. Goosen, Fundamentals
of Animal Cell Encapsulation and Immobilisation, Kap. 6, ff., 114–142 (CRC Press,
1993).
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Versuche,
Organgewebe in genetisch unterschiedliche Wirte ohne eine Unterdrückung des
Immunsystems zu transplantieren, werden im Allgemeinen durch das
Immunsystem des Wirts zurückgewiesen.
Daher wurden Versuche unternommen, andere wirksame schützende Barrierebeschichtungen
bereitzustellen, wie z. B. durch die Mikroverkapselung, um das transplantierte
Gewebe von dem Immunsystem des Wirts zu isolieren. Erfolgreiche
Zell- oder Gewebetransplantate erfordern im Allgemeinen eine Beschichtung,
die ihre Zerstörung durch
das Immunsystem des Wirtes verhindert, eine Fibrose verhindert,
und die durchlässig
ist und eine freie Diffusion von Nährstoffen in das beschichtete
Transplantat sowie die Entfernung der sekretorischen und der Abfallprodukte
aus dem beschichteten Transplantat erlaubt. Lebensfähiges) Gewebe
und Zellen wurden in Alginatkapseln erfolgreich immobilisiert, die
mit Polylysin beschichtet waren (vergleiche mit dem Vorstehenden und
mit J. Pharm. Sci. 70:351–354,
1981). Die Entwicklung von Transplantaten, die in Calciumalginat-Kapseln verkapselt
wurden, die mit Polylysin zur Reaktion gebracht wurden, wurde ebenfalls
beschrieben, wie z. B. in dem US-Patent
Nr. 4,673,566; 4,689,293; 4,789,550; 4,806,355 und 4,789,550. Das
US-Patent Nr. 4,744,933 beschreibt
Verkapselungslösungen,
die biologisch aktive Materialien in einer Membran aus miteinander
zur Reaktion gebrachten Alginat und Polyaminosäuren enthalten. Das US-Patent
Nr. 4,696,286 berichtet über
ein Verfahren für
die Beschichtung von Transplantaten, die für eine Transplantation in genetisch
unterschiedliche Individuen geeignet ist. Das Verfahren umfasst
die Beschichtung des Transplantats mit einer sich an die Oberfläche, anpassenden
Bindungsbrücke
eines multifunktionellen Materials, das an einen Oberflächenbestandteil des
Transplantats chemisch bindet, welches in eine halbdurchlässige, biologisch
verträgliche
Schicht aus einem Polymer eingehüllt
wird, das an die Bindungsbrückenschicht
chemisch bindet. Ein Verfahren für
die Einbringung einer zweiten Alginat-Gelbeschichtung auf Zellen,
die bereits mit Polylysinalginat beschichtet sind, wird in dem US-Patent
5,227,298 beschrieben. Bei diesem Verfahren erfordern sowohl die
erste als auch die zweite Beschichtung eine Stabilisierung durch
Polylysin.
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Verkapselungsverfahren,
die angewendet wurden, um diese Materialien herzustellen, umfassen
ein Verfahren zur Bildung von Tröpfchen
des einkapselnden Mediums und des biologischen Materials sowie ein Verfahren
für die
Verfestigung des einkapselnden Mediums. Mit Agarose verkapselte
Materialien wurden durch die Abkühlung
einer Emulsion von Agarosetröpfchen
gebildet, die biologische Materialien enthielten, wie durch Nilsson
et al., Nature 302:629–630
(1983) und Nilsson et al., Eur: J. Appl. Microbiol. Biotechnol.
17:319–326 (1983)
gezeigt wurde. Die Injektion von Tröpfchen aus Polymeren, die biologische
Materialien enthalten, in einem Körper aus Kühlmittel wie z. B. einem gleichzeitigen
Flüssigkeitsstrom
wurde von Gin et al., J. Microencapsulation 4:329–242 (1987)
berichtet.
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Diese
Erfindung umfasst, beansprucht jedoch nicht, die Verabreichung einer
therapeutisch wirksamen Dosis eines Arzneimittels, das die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung sowie einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthält,
an ein Individuum. Die „Verabreichung" des Arzneimittels
der vorliegenden Erfindung kann durch beliebige Mittel vorgenommen
werden, die den Fachleuten bekannt sind.
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Die
Arzneimittel werden bevorzugt in Dosierungseinheiten hergestellt
und verabreicht. Feste Dosierungseinheiten sind Tabletten, Kapseln
und Zäpfchen.
Für die
Behandlung eines Patienten werden in Abhängigkeit von der Aktivität der Verbindung,
der Weise der Verabreichung, der Natur und der Schwere der Störung, dem
Alter und dem Körpergewicht
des Patienten unterschiedliche tägliche
Dosen benötigt.
Unter bestimmten Umständen
können
jedoch höhere
oder niedrigere tägliche
Dosen geeignet sein. Die Verabreichung der täglichen Dosis kann sowohl durch
eine einzige Verabreichung in Form einer individuellen Dosiseinheit
oder ansonsten durch mehrere kleinere Dosiseinheiten als auch durch
die mehrfache Verabreichung unterteilter Dosen in spezifischen Intervallen
erfolgen.
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Die
Arzneimittel gemäß der Erfindung
werden im Allgemeinen örtlich,
oral, intravenös
oder über
andere parenterale Wege verabreicht, oder als Implantate, im Prinzip
ist sogar eine rektale Verwendung möglich. Geeignete feste oder
flüssige
pharmazeutische Präparatformen
sind zum Beispiel Granula, Pulver, Tabletten, beschichtete Tabletten,
(Mikro)kapseln, Zäpfchen,
Sirupe, Emulsionen, Suspensionen, Cremes, Aerosole, Tropfen oder
eine injizierbare Lösung
in Ampullenform und auch Präparate
mit einer verzögerten
Freisetzung der aktiven Verbindungen, bei deren Herstellung Excipienten
und Zusatzstoffe und/oder Hilfsstoffe wie z. B. Zerfallsmittel,
Bindemittel, Beschichtungsmittel, Schwellmittel, Schmiermittel,
Geschmacksstoffe, Süßstoffe oder
Solubilisatoren üblicherweise verwendet
werden, wie vorstehend beschrieben. Die Arzneimittel sind für die Verwendung
in einer Vielzahl von Arzneistoff-Anlieferungssystemen geeignet.
Hinsichtlich einer kurzen Übersicht über die
derzeitigen Verfahren für
die Anlieferung von Arzneistoffen vergleiche mit Langer, Science 249:1527–1533, 1990.
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Für die Anlieferung
des sHIF-1alpha-Muteins werden die Formulierungen durch einheitliches
und enges Inkontaktbringen des sHIF-1alpha-Muteins mit den flüssigen Trägern oder
den fein verteilten festen Trägern
oder mit beidem hergestellt, und dann wird, ggf. das Produkt in
die gewünschte
Formulierung gebracht. Der Träger
ist bevorzugt ein parenteraler Träger, noch bevorzugter eine
Lösung,
die mit dem Blut des Empfängers
isotonisch ist. Beispiele für
solche Trägervehikel
umfassen Wasser, Kochsalzlösung,
Ringer-Lösung, Dextrose-Lösung und
5 %iges menschliches Serumalbumin. Nicht-wässrige Vehikel wie z. B. fette Öle und Ethyloleat
sind hierbei ebenfalls nützlich,
ebenso wie Liposomen. Im Allgemeinen kann der Träger kleinere Mengen an Zusatzstoffen
enthalten, wie z. B. Stoffe, die die Isotonität und die chemische Stabilität steigern, wie
z. B. Puffer und Konservierungsstoffe, sowie Polypeptide mit niedrigem
Molekulargewicht (weniger als 10 Reste), Proteine, Aminosäuren, Kohlenhydrate,
einschließlich
Glucose oder Dextrane, Chelat-bildende Mittel wie z. B. EDTA oder
andere Excipienten.
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Die
hierin beschriebene Zusammensetzung kann in geeigneter Weise auch
durch anhaltende Freisetzungssysteme verabreicht werden. Geeignete
Beispiele für
anhaltende Freisetzungssysteme umfassen halbdurchlässige Polymermatrices
in Form von vorgeformten Artikeln wie z. B. Filme, Mikrokapseln
oder Mikrosphären.
Anhaltende Freisetzungssysteme umfassen zum Beispiel Polyactide
(US-Patent Nr. 3,773,919), Kopolymere aus L-Glutaminsäure und
Ethyl-L-Glutamat (Sidman et al., Biopolymers 22:547–556, 1983),
oder Poly-D-(–)-3-hydroxybuttersäure (
EP 133,988 ). Anhaltende Freisetzungssysteme
umfassen auch eine oder mehrere in Liposomen eingeschlossene Verbindungen
der Formel I. Solche Zusammensetzungen werden durch Verfahren hergestellt,
die als solche bekannt sind, z. B. wie in Epstein et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82:3688–3692,
1985 gelehrt wird. Gewöhnlich
gehören
die Liposomen dem kleinen (200–800 Å) unilamellären Typ
an, in dem der Lipidgehalt mehr als etwa 30 Mol-% Cholesterin beträgt, wobei
der gewählte
Anteil für
die optimale Therapie eingestellt wird.
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Die
Arzneimittel gemäß der Erfindung
können
lokal oder systemisch verabreicht werden. Mit einer „therapeutisch
wirksamen Dosis" ist
diejenige Menge einer Verbindung gemäß der Erfindung gemeint, die
nötig ist,
um die Symptome der Störung
und ihre Komplikationen zu verhindern, zu kurieren oder zumindest
teilweise aufzuhalten. Die Mengen, die für diese Verwendung nötig sind,
werden natürlich
von der Schwere der Erkrankung und dem Gewicht und dem allgemeinen
Zustand des Patienten abhängen.
Typischerweise können
die in vitro verwendeten Dosierungen nützliche Richtwerte für die Mengen
bereitstellen, die für
die in situ-Verabreichung des Arzneimittels verwendet werden, und
es können
Tiermodelle verwendet werden, um die wirksame Dosierung für die Behandlung
von bestimmten Störungen
zu bestimmen. Die verschiedenen Punkte, die berücksichtigt werden sollten,
sind z. B. in Gilman et al., Hrsg., Goodman And Gilman's: The Pharmacological Bases
of Therapeutics, B. Aufl., Pergamon Press, 1990 und in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 17. Aufl., Mack Publishing Co., Easton, Pa.,1990 beschrieben.
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Der
stabile HIF-1alpha und die chimären
Transaktivator-Zusammensetzungen der Erfindung können auch in Form von nackter
DNA angeliefert werden, wie z. B. durch die Verfahren, die in dem
US-Patent Nr. 5,589,466 beschrieben werden.
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Mit
den folgenden Beispielen wird beabsichtigt, die Erfindung zu erläutern, aber
nicht sie einzuschränken.
Obwohl sie für
diejenigen Verfahren, die verwendet werden können, typisch sind, können alternativ
auch andere Verfahren verwendet werden, die den Fachleuten bekannt
sind.
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BEISPIEL 1
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ERZEUGUNG EINER KONSTITUTIV
EXPRIMIERTEN FORM DES HIF-1alpha
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Vor
kurzem wurde gezeigt (Jiang et al., J. Biol. Chem. 272:19253, 1997;
Pugh of al., J. Biol. Chem. 272:11205), dass ein Fusionsprotein,
das aus der GAL4-DNA-Bindedomäne, die
mit den HIF-1alpha-Resten 531-826 fusioniert ist, besteht, ein konstitutiv
exprimiertes Protein darstellt, welches die Transkription von Reportergenen,
die GAL4-Bindestellen besitzen, aktivieren kann. Diese GAL4/HIF- 1alpha-Konstrukte
aktivieren jedoch nicht die normalen Zielgene, die durch den HIF-1 reguliert werden.
Umgekehrt wurde gezeigt, dass die Aminosäuren 1-390 des HIF-1alpha für eine Dimerisierung
des HIF-1alpha mit HIF-1beta und für die Bindung an Ziel-DNA-Sequenzen
ausreichen, jedoch für
eine optimale Aktivierung der Gentranskription nicht ausreichend
sind (Jiang, B.H. et al., J. Biol. Chem. 271:17771–17778,
1996; US-Patent Nr. 5,882,914).
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Um
eine konstitutiv exprimierte Form des HIF-1alpha zu erzeugen, wurden
zwei Reihen an Deletionskonstrukten hergestellt, d. h. eine, in
der die Deletionen an dem carboxyterminalen Ende des Moleküls (Aminosäure 826)
begannen und sich in Richtung des Aminoterminus erstreckten, und
eine, in der die Deletionen an der Aminosäure 392 begannen und sich in
Richtung des Carboxyterminus erstreckten.
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Jedes
dieser Konstrukte wurde in Säugerzellen
unter nicht-hypoxischen (20% O2) oder unter
hypoxischen (1% O2) Bedingungen exprimiert,
und die Expression des endogenen Volllängen-HIF-1alpha- und des transfizierten
deletierten HIF-1alphawurde mittels eines Immunblot-Testansatzes
unter Verwendung affinitätsgereinigter
anti-HIF-1alpha-Antikörper
quantifiziert. Diese Studien offenbarten, dass der endogene HIF-1alpha eine
regulierte Expression aufwies (d. h. es wurde mehr Protein in den
Zellen bei 1% O2 exprimiert, als in den Zellen
bei 20% O2). Darüber hinaus zeigten die Untersuchungen,
dass die C-terminale Deletion bis zu der Aminosäure 726 keine Auswirkung auf
die Regulation der Expression des HIF-1alpha-Proteins durch die O2-Konzentration
hatte, wohingegen eine Deletion bis zu der Aminosäure 703
oder darüber
hinaus zu einem Verlust der Regulation führte (d. h. konstitutive Expression,
vergleiche mit 2). Interne Deletionen, die
sich von Aminosäure
392 bis zu 517 erstreckten, hatten keine Auswirkung auf die Expression,
wohingegen die Deletion der Aminosäure 392 bis zu der Aminosäure 521
zu einem Verlust der Regulation führte (vergleiche mit 3).
Darüber
hinaus führten
die Misssense-Mutationen S551G/T552A (d. h. der Austausch eines
Serins zu einem Glycin und eines Threonins zu einem Alanin an den
Positionen 551 beziehungsweise 552) zum Verlust der Regulation bei
den internen Deletionskonstrukten, die ansonsten eine Regulation
zeigten (d. h. die Deletionen, die sich von der Aminosäure 392
bis irgendwo zwischen die Aminosäuren
429 und 517 erstreckte). Die Misssense-Mutationen alleine verursachten
keine Störung
der Regulation des Volllängen-HIF-1alpha
(Aminosäuren 1-826,
vergleiche mit 3).
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Diese
Ergebnisse legten nahe, dass in HIF-1alpha zwei Regionen vorhanden
sind, die für
eine regulierte Expression erforderlich sind, so dass die Deletion
jeder Region zu einer fehlregulierten Expression führt (vergleiche
mit 4). Die erste dieser Regionen ist die Region AB
(Aminosäuren
392-552). Innerhalb dieser internen Region wurden zwei Sequenzen
(A und B) identifiziert, die funktionell redundant erscheinen, da
die Anwesenheit von nur einer Sequenz für die Regulation ausreichte.
Eine dieser Sequenzen (A) wurde durch die 392-428-Deletion identifiziert,
und die andere Sequenz (B) wurde durch die 392-520-Deletion oder
durch die S551G/T552A-Punktmutationen identifiziert. Dieses letzte
Ergebnis legte nahe, dass der Serin- und/oder der Threonin-Rest
einer Phosphorylierung/Dephosphorylierung unterliegt, die durch
die 392-520-Deletion zerstört werden
kann. Da der Verlust der Serin/Threonin-Sequenz die Hypoxie nachbildete,
lassen diese Ergebnisse vermuten, dass eine Phosphorylierung von
Serin 551 und/oder von Threonin 552 unter nicht-hypoxischen Bedingungen
und eine Dephosphorylierung unter hypoxischen Bedingungen erfolgt.
Aufgrund der Redundanz von A und B ist es möglich, dass eine Phosphatase
auch an die A-Stelle binden und einen in der Nähe gelegenen Serin- oder Threoninrest
dephosphorylieren kann.
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Die
Region C ist durch die unterschiedlichen Auswirkungen von Deletionen
definiert, die die Aminosäuren
704 bis 826 umfassen, und zwar im Vergleich zu Deletionen, die die
Aminosäuren
727 bis 826 umfassen. Ein Verlust der Region C ist mit dem Verlust
der Region AB nicht redundant, daher ist es wahrscheinlich, dass
diese Region an einer anderen Funktion beteiligt ist, die mit der
Regulation der HIF-1alpha-Stabilität in Beziehung
steht. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, ist es möglich, dass
diese Region an der Ubiquitinylierung oder an der Proteolyse beteiligt
ist.
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Zwischen
den Aminosäuren
786 und 826 ist eine starke Transaktivierungsdomäne lokalisiert. Dies hat zu
Folge, dass, obwohl der HIF-1alpha (Aminosäuren 1-703) konstitutiv exprimiert
wird, er biologisch nicht so aktiv ist wie der Volllängen-HIF-1alpha.
Um zu bestimmen, ob der sHIF-1alpha eine erhöhte biologische Aktivität im Vergleich
zu dem Vollllängen-HIF-1alpha
zeigt, wurden Kotransfektions-Experimente unter Verwendung der Deletions-/Punkt-HIF-1alpha-Mutante (1-391/512-826/S551G/T552A),
eines stabilen HIF-1alpha, durchgeführt. Es wurden entweder 293-Zellen
(vergleiche mit 5) oder Hep3B-Zellen (vergleiche
mit 6) mit einem Reportergen, das ein Hypoxie-induzierbares
Element enthielt, das eine HIF-1-Bindestelle umfasste, sowie mit
dem Säuger-Expressionsvektor
pCEP4 (Invitrogen) kotransformiert, der entweder (1) kein Protein, (2)
HIF-1alpha (1-826),
(3) HIF-1alpha (1-391/429-826) (nur die Deletion) oder (4) stabilen
HIF-1alpha (HIF-1alphaDP, eine Form von sHIF-1alpha, die 1-391/512-826/S551G/T552A
enthält)
enthielt. Der endogene HIF-1beta wird in diesen Zellen in einem
Spiegel konstitutiv exprimiert, der über der Expression des HIF-1alpha liegt.
In beiden Zellarten vermittelte der HIF-1alphaDP (sHIF-1alpha) eine
signifikant höhere
Expression des Reportergens in den Zellen, die 20% O2 ausgesetzt
waren, und zwar aufgrund der Anwesenheit von höheren Spiegeln des biologisch
aktiven HIF-1alpha (man bemerke, dass HIF-1alpha normalerweise nur
bei 1% O2 exprimiert wird). Diese Ergebnisse
zeigen, dass eine konstitutiv exprimierte und biologisch aktive
Form des HIF-1alpha erzeugt wurde.
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