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Die
Erfindung betrifft neurotropher Faktor Polypeptide, Nukleinsäuren, die
neurotropher Faktor Polypeptide kodieren und Antikörper, die
spezifisch an neurotrophe Faktoren binden.
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Neurotrophe
Faktoren stellen natürlich
vorkommende Proteine dar, die das Überleben fördern, die phänotypische
Differenzierung erhalten, die Degeneration verhindern und die Aktivität neuronaler
Zellen und Gewebe erhöhen
bzw. verstärken.
Neurotrophe Faktoren werden von neuronalem Gewebe und von nicht
neuronalem Gewebe isoliert, das durch das Nervensystem inneruiert
wird, und wurden in funktionell und strukturell verwandte Gruppen
klassifiziert, die ebenfalls als Familien, Superfamilien oder Unterfamilien
bezeichnet werden. Unter den Superfamilien der neurotrophen Faktoren
befinden sich die Superfamilien des Fibroblasten-Wachstums-Faktors,
Neurotrophin und transformierenden Wachstums-Faktor-β (TGF-β). Einzelne
Spezies von neurotrophen Faktoren werden durch deren physikalische
Struktur, deren Wechselwirkung mit deren zusammengesetzten Rezeptoren,
und deren Beeinflussungen bzw. Wirkungen auf verschiedene Typen
von Nervenzellen unterschieden. Klassifiziert innerhalb der TGF-β Superfamilie
(Massague et al., Trends in Cells Biology 4 (1994), 172–178) sind
die von Gliazelllinien abgeleiteten neurotrophen Faktor-Liganden
("GDNF",
WO 93/06116 , hier durch Bezugnahme
aufgenommen), die GDNF, Persephin ("PSP",
Milbrandt et al., Neuron 20 (1998), 245–253, hier durch Bezugnahme
aufgenommen) und Neurturin ("NTN",
WO 97/08196 , hier durch Bezugnahme
aufgenommen) einschließen
Die Liganden der GDNF Unterfamilie weisen deren gemeinsame Befähigung auf
eine Signalwirkung bzw. Weiterleitung durch die RET Rezeptor-Tyrosin-Kinase
zu induzieren. Jene drei Liganden der GDNF Unterfamilie unterscheiden
sich in deren relativen Affinitäten
für eine
Familie von neurotrophen Rezeptoren, den GRFα-Rezeptoren.
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Aufgrund
der Wirkungen der neurotrophen Faktoren auf Nervengewebe besteht
der Bedarf zusätzliche
neurotrophe Faktoren zur Diagnose und Behandlung von Störungen des
Nervensystems zu identifizieren und zu charakterisieren.
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Diese
Erfindung betrifft einen neuen neurotrophen Faktor, der hier als "Neublastin" oder "NBN" bezeichnet wird.
Neublastin wird in die GDNF Unterfamilie klassifiziert, da es Bereiche
von Homologie mit anderen GDNF-Liganden (siehe Tabelle 3 und 4)
teilt und wegen seiner Befähigung
mit RET (siehe beispielsweise Airaksinen et al., Mol. Cell. Neuroscience
13 (1999), 313–325)
zu wechselwirken, wobei Neublastin einen neuen und einzigartigen
neurotrophen Faktor darstellt. Unähnlich anderen GDNF-Liganden
zeigt Neublastin eine hohe Affinität für den GFRα-RET Rezeptor-Komplex und weist
einzigartige Unterbereiche in dessen Aminosäuresequenz auf.
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Umfasst
werden von der Erfindung NBN Nukleinsäuren und deren kodierten Polypeptide.
NBN Polypeptide sind biologisch aktive Dimere und weisen als Monomere
eine geringe bis keine Aktivität
auf. In einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein verkürztes
Polypeptid von Neublastin bereit, worin dem Amino-Terminus des verkürzten Polypeptids
von Neublastin eine oder mehrere aminoterminale Aminosäuren eines
reifen Neublastin-Polypeptids
fehlen. Vorzugsweise bindet, falls dimerisiert, das verkürzte Polypeptid
von Neublastin an ein RET-Polypeptid. Vorzugsweise induziert das
verkürzte
aktive Neublastin-Polypeptid
die Dimerisierung des RET-Polypeptids.
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In
mehreren Ausführungsformen
umfasst das Polypeptid von Neublastin sieben Cysteinreste an Positionen,
die Positionen 16, 43, 47, 80, 81, 109 und 111 des Neublastin-Polypeptids von SEQ
ID NO. 12 (reife 113 AA) entsprechen, die beispielsweise Positionen
43, 70, 74, 107, 108, 136, 138 von SEQ ID No. 9 entsprechen. SEQ
ID No. 9 ist derart durchnummeriert, dass die Reste –80 bis –1 dem prä-pro-Abschnitt
des übersetzten
NBN-Polypeptids
entsprechen, und die Reste 1–140
den 140 Aminosäuren
des reifen NBN140 entsprechen. Dieses Nummerierungsschema stellt
lediglich eine Sache der Zweckdienlichkeit dar und es sollte daraus
kein Rückschluss
bezüglich
irgendeiner oder mehrerer Formen von hier offenbartem prä-pro-, pro-,
reifem oder verkürztem
NBN gezogen werden.
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Ebenfalls
innerhalb der Erfindung befindet sich ein Polypeptid, das die Aminosäuresequenz
eines verkürzten
Neublastin-Polypeptids umfasst. Die Aminosäuresequenz des verkürzten Neublastin-Polypeptids
beträgt
in der Länge
weniger als 113 Aminosäuren
und umfasst eine Aminosäuresequenz,
die mindestens 70% homolog zu den Aminosäuren 28–140 von SEQ ID No. 9 ist.
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In
mehreren Ausführungsformen
beträgt
die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids mindestens 80% Homologie zu den Aminosäuren 42–140 von
SEQ ID No. 9. Noch bevorzugter ist die Aminosäuresequenz des verkürzten Neublastin-Polypeptids
mindestens 90% homolog zu den Aminosäuren 42–140 von SEQ ID No. 9. Sogar
noch bevorzugter beträgt
die Aminosäuresequenz
des Neublastin-Polypeptids eine mindestens 95% Homologie zu der
Aminosäuresequenz
42–140
von SEQ ID No. 9. In einer weiteren Ausführungsform beträgt die Aminosäuresequenz
des Neublastin-Polypeptids mindestens eine 99% Homologie zu den
Aminosäuren
42–140
von SEQ ID No. 9. In am meisten bevorzugten Ausführungsformen umfasst die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids
die Aminosäuren
42–140
von SEQ ID No. 9. In mehreren Ausführungsformen beinhaltet die
Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids im Wesentlichen 99 Aminosäuren von SEQ ID No. 48.
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In
mehreren Ausführungsformen
weist die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids mindestens eine Homologie von 80% zu den
Aminosäuren
39–140
von SEQ ID No. 9 auf. Vorzugsweise weist die Aminosäuresequenz
des Neublastin-Polypeptids mindestens eine Homologie von 90% zu
den Aminosäuren
39–140
von SEQ ID No. 9 auf. Noch bevorzugter weist die Aminosäuresequenz
des Neublastin-Polypeptids mindestens eine Homologie von 95% zu
den Aminosäuren
39–140
von SEQ ID No 9 auf. In am meisten bevorzugten Ausführungsformen
beinhaltet die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids die Aminosäuren 39–140 von SEQ ID No. 9. In einer
weiteren Ausführungsform
beträgt
die Aminosäuresequenz
des Neublastin-Polypeptids mindestens 99% von den Aminosäuren 39–140 von
SEQ ID No. 9. In mehreren Ausführungsformen
beinhaltet die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids im Wesentlichen 102 Aminosäuren von
SEQ ID No. 45.
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In
weiteren Ausführungsformen
ist die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids identisch zu oder mindestens 80%, 90%, 95%
oder 99% homolog zu den Aminosäuren
29–140
von SEQ ID No. 9 und beinhaltet wesentlich 112 Aminosäuren. In
alternativen Ausführungsformen
der vorstehend erwähnten
Identität
oder prozentualen Homologie bezieht sich auf die Aminosäuren 30–140 von
SEQ ID NO: 9, 31–140
von SEQ ID NO: 9, 32–140
von SEQ ID NO: 9, 33–140
von SEQ ID NO: 9, 34–140
von SEQ ID NO: 9, 35–140
von SEQ ID NO: 9, 36–140
von SEQ ID NO: 9, 37–140
von SEQ ID NO: 9, 38–140
von SEQ ID NO: 9, 40–140
von SEQ ID NO: 9 oder 41–140
von SEQ ID NO: 9. In diesen Ausführungsformen
besteht die Aminosäuresequenz
des verkürzten
Neublastin-Polypeptids
wesentlich aus 111, 110, 109, 108, 107, 106, 105, 104, 103, 101
oder 100 Aminosäuren.
In besonderen Ausführungsformen
liegt das verkürzte
Neublastin-Polypeptid als das Polypeptid von irgendeiner der SEQ
ID NOS: 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47 oder
48 vor.
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Das
verkürzte
Neublastin-Polypeptid kann dadurch erhalten werden, dass ein reifes
Neublastin-Polypeptid, wie beispielsweise NBN113 bereitgestellt
wird, und das reife Neublastin-Polypeptid mit mindestens einer Protease
unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die geeignet sind, um
das verkürzte
Neublastin-Polypeptid zu erzeugen. Vorzugsweise wird das verkürzte Neublastin-Polypeptid
als ein Verdauprodukt von Neublastin-Polypeptid mit einer Exoprotease
erzeugt, indem das reife Neublastin-Polypeptid mit mindestens einer Exoprotease
in Kontakt gebracht wird. Eine bevorzugte Protease ist irgendeine
unter Aminoprotease, Endo Lys C und Trypsin. In mehreren Ausführungsformen
umfasst das Verfahren weiterhin ein Inkontaktbringen des Verdauproduktes
von Neublastin-Polypeptid der Exoprotease mit einer Dipeptidyl-Peptidase.
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In
einer Ausführungsform
liegt das verkürzte
Neublastin-Polypeptid als ein glycosyliertes Polypeptid vor. In
einer alternativen Ausführungsform
ist das verkürzte
Neublastin-Polypeptid
nicht glycosyliert.
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Von
der Erfindung ebenfalls umfasst ist eine Nukleinsäure, die
ein Polypeptid einschließt,
das die Aminosäuresequenz
eines verkürzten
Neublastin-Polypeptids umfasst. In mehreren Ausführungsformen hybridisiert die
Nukleinsäure
spezifisch unter hohen strin genten Bedingungen einer Hybridisierung
in Lösung
mit einer Nukleinsäure,
die ein abweichendes Neublastin-Polypeptid kodiert.
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Die
Nukleinsäure,
die ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid kodiert, kann dazu verwendet werden die Nukleinsäure in eine
Zelle einzuführen
und zu bewirken, dass ein durch die Nukleinsäure kodiertes Polypeptid in
der Zelle exprimiert wird. Falls erwünscht, kann das Verfahren den
Schritt umfassen von, Verabreichen der Nukleinsäure an ein Tier, und Bewirken,
dass das Polypeptid in dem Tier exprimiert wird.
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Die
Nukleinsäure,
die ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid kodiert, kann als ein Vektor, beispielsweise ein
Expressionsvektor bereitgestellt werden. Der Vektor kann verwendet
werden, um das kodierte verkürzte Neublastin-Polypeptid
zu exprimieren.
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Die
Erfindung umfasst ebenfalls eine Zelle, die mit einer ein Polypeptid
kodierenden Nukleinsäure transformiert
ist, welches ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid einschließt.
Die Zelle kann beispielsweise eine Säugerzelle, eine Pilzzelle,
eine Hefezelle, eine Insektenzelle und eine Bakterienzelle sein.
Eine bevorzugte Säugerzelle
ist eine Ovariumzelle des chinesischen Hamsters, oder eine Zelle,
die von dem Zentralnervensystem der Säuger abgeleitet ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines verkürzten Neublastin-Polypeptids
durch Expression einer Nukleinsäure,
die ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid kodiert. Vorzugsweise umfasst das Verfahren
den Schritt von, Kultivieren einer Zelle umfassend die Nukleinsäure in einem
Kulturmedium, wodurch die Herstellung des verkürzten Neublastin-Polypeptids
ermöglicht
wird. Das Verfahren kann ebenfalls den Schritt umfassen von, Rückgewinnen
des Polypeptids aus dem Kulturmedium. Durch die Erfindung wird ebenfalls
ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid (beispielsweise ein gereinigtes Protein) bereitgestellt,
das durch das Verfahren erhalten wurde.
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Ebenfalls
durch die Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die ein verkürzte
Neublastin-Polypeptid und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Ebenfalls umfasst von der Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die eine ein verkürztes Neublastin-Polypeptid
kodierende Nukleinsäure
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren einer Verabreichung des verkürzten Neublastin-Polypeptids
bereit, indem das Polypeptid an eine isolierte Zelle oder in vivo
an einen Säuger
(wie beispielsweise einen Menschen) abgegeben bzw. zugeführt wird.
Vorzugsweise umfasst die Verabreichung in vivo eine systemische
Verabreichung. Der Säuger
kann an einem Zustand, wie beispielsweise einer ischämischen
neuronalen Schädigung,
traumatischen Hirnverletzung, peripheren Neuropathie, neuropathischem
Schmerz, Alzheimer Erkrankung, Huntington Krankheit, Parkinson Krankheit,
amyotrophen Lateralsklerose und Gedächtnisschwäche leiden. In mehreren Ausführungsformen leidet
der Säuger
an einer neuronalen Störung
des peripheren Nervensystems, der Medulla, oder des Rückenmarks.
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Die
Erfindung stellt ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung einer neurodegenerativen
Erkrankung oder Störung
in einem Säuger
bereit, indem dem Säuger
eine Nukleinsäure
verabreicht wird, die ein verkürztes Neublastin-Polypeptid
kodiert.
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Durch
die Erfindung wird ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung einer
neurodegenerativen Erkrankung oder Störung in einem Säuger bereitgestellt,
indem dem Tier das verkürzte
Neublastin-Polypeptid verabreicht wird. In einer anderen Ausführungsform
fördert
die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung einer peripheren Neuropathie
in einem Säuger,
umfassend, Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge eines verkürzte Neublastin-Polypeptids an einen
Säuger.
Die periphere Neuropathie kann beispielsweise eine oder mehrere
durch Trauma induzierte Neuropathien sein, durch Virus induzierte
Neuropathien, durch Chemotherapie induzierte Neuropathien, durch
Gift induzierte Neuropathien, durch Arzneimittel induzierte Neuropathien, durch
Vitamindefizienz induzierte Neuropathien, idiopathische Neuropathien
und diabetische Neuropathien. In mehreren Ausführungsformen wird das verkürzte Neublastin-Polypeptid
unmittelbar in das bzw. dem Zentralnervensystem abgegeben bzw. zugeführt. In
anderen Ausführungsformen
wird das verkürzte
Neublastin-Polypeptid vorzugsweise systemisch durch subkutane Injektion
zugeführt,
durch intramuskuläre,
intravenöse
Verabreichung oder intravenöse
Infusion.
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Ebenfall
befindet sich in der Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von
neuropathischem Schmerz in einem Säuger, umfassend, Verabreichen
einer therapeutisch wirksamen Menge eines verkürzten Neublastin-Polypeptids
an einen Säuger.
In mehreren Ausführungsformen
ist der neuropathische Schmerz mit einer durch Gift induzierten
Nervenschädigung
assoziiert, einer durch ein Pathogen induzierte Nervenschädigung, durch
eine Entzündung
induzierte Nervenschädigung
oder Neurodegeneration.
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In
einer weiteren Ausführungsform
fördert
die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung einer peripheren Neuropathie
in einem Säuger
durch Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Nukleinsäure an einen
Säuger,
die verkürztes
Neublastin-Polypeptid
kodiert. Die periphere Neuropathie ist vorzugsweise eine oder mehrere
von durch Trauma induzierte Neuropathien, durch Virus induzierte
Neuropathien, durch Chemotherapie induzierte Neuropathien, durch
Gift induzierte Neuropathien, durch Arzneimittel induzierte Neuropathien,
durch Vitamindefizienz induzierte Neuropathien, idiopathische Neuropathien
und diabetische Neuropathien. Vorzugsweise wird die Nukleinsäure, die
das verkürzte
Neublastin-Polypeptid kodiert unmittelbar in das bzw. dem Zentralnervensystem
abgegeben bzw. zugeführt.
Vorzugsweise wird die Nukleinsäure,
die das verkürzte
Neublastin-Polypeptid kodiert systemisch durch subkutane Injektion,
intravenöse
Verabreichung, oder intravenöse
Infusion zugeführt.
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Ebenfalls
wird durch die Erfindung ein Kit bereitgestellt, der in einem oder
mehreren Behältern
eine Substanz einschließt,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus einem verkürzten Neublastin-Polypeptid
und einer Nukleinsäure,
die ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid
kodiert.
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Ein
wie hier verwendetes "Neublastin-Polypeptid", ist ein Polypeptid,
das eine neurotrophe Aktivität (beispielsweise
wie in Beispielen 6, 7, 8 und 9 beschrieben) besitzt und jene Polypeptide
einschließt,
die eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die mindestens 70% Homologie zu den "Neublastin" Polypeptiden des Menschen, dargelegt
in A-95-AA105 von
SEQ ID No. 2, AA1-AA105 von
SEQ ID No. 2, AA-97-AA140 von
SEQ ID NO: 4, AA-41-AA140 von
SEQ ID NO: 4 ("pro"), AA1-AA140 von SEQ ID NO: 4, A-80-AA140 von SEQ ID NO: 9 ("Wild-Type" prä-pro-NBN),
AA-41-AA140 von
SEQ ID NO: 9 (pro-NBN), AA1-AA140 von
SEQ ID NO:5 (reife 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID NO: 6 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ ID
NO: 7 (reif 113AA), AA1-AA140 von
SEQ ID NO: 10 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID NO: 11 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ ID
N0: 12 (reif 113AA), und die verkürzten Polypeptide von SEQ ID
NOs: 35–48
Varianten und Abkömmlingen
davon. Außerdem
berücksichtigt die
Erfindung jene Polypeptide die eine Aminosäuresequenz aufweisen, die mindestens
70% Homologie zu den "Neublastin" Polypeptiden der
Maus aufweisen, dargelegt in AA1-AA224 von SEQ ID NO: 16 oder den Neublastin
Polypeptiden der Ratte, dargelegt in AA1-AA224 von SEQ ID No. 34.
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Vorzugsweise
weist die C-terminale Sequenz der vorstehend identifizierten Neublastin-Polypeptide eine
Aminosäuresequenz
auf, die wie in AA72-AA105 von
SEQ ID No. 2 (d. h. AA107-AA140 von
SEQ ID No. 9), noch bevorzugter AA41-AA105 von SEQ ID No. 2 (d. h. AA76-AA140 von SEQ ID No. 9), oder die Aminosäuresequenz,
die in AA191-AA224 von
SEQ ID No. 16 oder 34 dargelegt ist.
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Ebenfalls
wird bevorzugt, dass das Neublastin-Polypeptid die sieben konservierten
Cys-Reste behält, die
für die
GDNF-Familie und die TGF-beta Superfamilie charakteristisch sind.
Die sieben konservierten Cysteinreste sind an den Positionen 16,
43, 47, 80, 81, 109 und 111 von dem Neublastin-Polypeptid von SEQ
ID No. 12 (reif 113AA) angeordnet. Diese entsprechen beispielsweise
den Positionen 43, 70, 74, 107, 108, 136 und 138 von SEQ ID No.
9, oder beispielsweise Positionen 127, 154, 158, 191, 192, 220 und
222 von SEQ ID No, 16 oder 34.
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Vorzugsweise
weist das Neublastin-Polypeptid eine Aminosäuresequenz mit einer Homologie
auf, die größer als
85% ist, noch bevorzugter mit größer als
90% Homologie, noch bevorzugter mit größer als 95% Homologie, am meisten
bevorzugt mit größer als
99% Homologie gegenüber
den vorangehenden Sequenzen (beispielsweise A-95-AA105 von SEQ ID N0: 2, AA1-AA105 von SEQ ID NO:2, AA-97-AA140 von SEQ ID NO: 4, AA1-AA140 von SEQ ID N0: 4, AA-41-AA140 von SEQ ID NO: 4, AA-80-AA140 von SEQ ID NO: 9 ("Wild- Type" prä-pro), AA-41-AA140 von SEQ
ID NO: 9 (pro), AA1-AA140 von
SEQ ID NO:5 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID NO: 6 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ ID
NO: 7 (reif 113AA), AA1-AA140 von
SEQ ID NO: 10 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID NO:11 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ ID
NO: 12 (reif 113AA), AA1-AA224 von
SEQ ID N0:16 oder 34, und SEQ ID NOs: 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41,
42, 43, 44, 45, 46, 47 beziehungsweise 48 (verkürztes NBN112 bis NBN99, jeweils).
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Eine
wie hier verwendete "Neublastin
Nukleinsäure" ist ein Polynukleotid,
das für
ein Neublastin-Polypeptid kodiert. Demgemäß ist eine isolierte Nukleinsäure ein
Polynukleotidmolekül,
das ein offenes Leseraster von Nukleotidcodonen aufweist, die, falls
sie den für
die Translation erforderlichen geeigneten Bestandteilen ausgesetzt
wird, ein Neublastin-Polypeptid
kodieren würde
oder dafür
kodieren. Die erfindungsgemäße Nukleinsäure von
Neublastin kann RNA oder DNA sein, beispielsweise genomische DNA,
oder DNA, die komplementär
ist zu einer Neublastin mRNA ("cDNA") und/oder davon
transkribiert wurde. Folglich umfasst eine erfindungsgemäße Nukleinsäure von
Neublastin weiterhin Polynukleotidmoleküle, die spezifisch, unter hoch stringenten
Hybridisierungsbedingungen an ein Polynukleotid hybridisieren, das
für ein
Neublastin-Polypeptid kodiert. Die Erfindung betrifft ebenfalls
Nukleinsäure-Primer,
die bei der Identifizierung, Isolierung und Vermehrung von Polynukleotiden,
die Neublastin-Polypeptide oder Fragmente davon kodieren, nützlich sind.
In bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung sind bestimmte jener Primer spezifische Sonden für Neublastin, die
zur Hybridisierung an eine Neublastin-Nukleinsäure nützlich sind, jedoch nicht an
Nukleinsäuren,
die für andere
Mitglieder der GDNF-Familie kodieren. Mit "spezifisch", "Spezifität" oder "speziell" ist eine Befähigung bzw.
Fähigkeit
gemeint an eine Nukleinsäure
von Neublastin zu hybridisieren und das Unvermögen mit Nukleinsäuren von
Nicht-Neublastin zu hybridisieren, einschließlich eines Unvermögens an
Nukleinsäuren
zu hybridisieren, die einzig für
die anderen GDNF-Liganden (beispielsweise GDNF, Persephin und Neuturin)
kodieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist eine erfindungsgemäße Nukleinsäure von
Neublastin eine, die als zu einem Polynukleotid komplementär identifiziert
wurde, das für
ein Neublastin-Polypeptid kodiert, entweder indem es eine komplementäre Nukleinsäuresequenz
aufweist oder zeigt, dass es mit Spezifität bei hoch stringenten Hybridisierungsbedingungen
an ein Polynukleotid hybridisiert, das für Neublastin kodiert. Besondere
Nukleinsäuren
von Neublastin umfassen ohne Einschränkung, die Nukleinsäuresequenzen,
die hier gezeigt und bezeichnet sind als SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO:
3, SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 13, SEQ ID NO: 14, SEQ ID NO: 15, SEQ
ID NO: 29 und SEQ ID NO: 30 als auch Primer SEQ ID NOS: 17–28, 31
und 32. Eine erfindungsgemäße Nukleinsäure von
Neublastin umfasst weiterhin eine/ein einzigartige/s Unterregion
oder Fragment einer Neublastin-Nukleinsäure, einschließlich ohne
Einschränkung
der in 8 gezeigten Nukleinsäure-Fragmente.
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Die
Neublastin-Nukleinsäuren
der Erfindung können
verwendet werden, um ein Neublastin-Polypeptid, beispielsweise durch
Expression eines Neublastin-Polypeptids in vivo, oder durch Verabreichen
einer Neublastin-Nukleinsäure
an ein Tier für
eine in vivo Expression, exprimiert werden. Nukleinsäuren von
Neublastin können
in einen Nukleinsäure-Vektor,
beispielsweise einen Expressionsvektor oder einen Klonierungsvektor, eingefügt werden.
Eine Nukleinsäure
von Neublastin kann, muss jedoch nicht, erhalten, reproduziert,
transferiert oder als Teil eines Nukleinsäure-Vektors exprimiert werden.
Ein rekombinanter Expressionsvektor, der eine Polynukleotidsequenz
von Neublastin beinhaltet, kann in eine Zelle eingefügt und/oder
darin erhalten werden. Zellen, die einen Neublastin-Vektor bewirten bzw.
beinhalten, können
prokaryotisch sein. Alternativ kann eine Neublastin-Nukleinsäure in eine
eukaryotische Zelle eingefügt
werden, beispielsweise eine eukaryotische Zelle, die die geeigneten
Apparate für
eine post-translationale Bearbeitung eines Polypeptids in ein reifes
Protein aufweisen, und/oder die geeigneten Apparate für ein Sekretieren
eines Polypeptids in die extrazelluläre Umgebung der Zelle.
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Die
Erfindung fördert
weiterhin einen Neublastin neurotrophen Faktor, "Neublastin". Neublastin kann in der Form eines
Polypeptids vorliegen oder kann ein Multimer von zwei oder mehr
Neublastin-Polypeptiden, beispielsweise ein Neublastin-Dimer, sein.
Neublastin-Polypeptide
sind als Multimere durch intermolekulare strukturelle Assoziationen
verbunden, die dem Fachmann, einschließlich, ohne Einschränkung, einer
Wechselwirkung von Cystein-Cystein,
Disulfidbindungen und monovalente Wechselwirkungen bekannt sind.
Besondere Neublastin-Polypeptide umfassen, ohne Einschränkung, eine
Aminosäuresequenz,
die hier offenbart und bezeichnet ist als SEQ ID NO: 2; SEQ ID NO:
4; SEQ ID NO: 5; SEQ ID NO: 6; SEQ ID NO: 7; SEQ ID NO: 9; SEQ ID
NO: 10; SEQ ID NO: 11, SEQ ID NO: 12, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO:
34 und SEQ ID NOS: 35–48. Vorzugsweise
binden die Neublastin-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung, falls sie dimerisiert sind, an RET. Noch
bevorzugter induzieren die vorliegenden Neublastin-Polypeptide,
falls dimerisiert, eine Dimerisierung von RET. Eine RET-Dimerisierung
auf der Oberfläche
einer Zelle führt
zu einer Autophosphorylierung des RET-Dimers und schließlich zu
der Aktivierung der durch RET vermittelten intrazellulären Signalkaskade.
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Ein
Neublastin-Polypeptid der Erfindung ist nützlich für die Behandlung eines Defekts
in einem Neuron, einschließlich
ohne Einschränkung,
verletzte Neuronen und traumatisierte Neuronen. Periphere Nerven, die
ein Trauma erfahren, schließen
Nerven der Medulla oder des Rückenmarks
ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Neublastin-Polypeptide sind
bei der Behandlung einer neurodegenerativen Erkrankung, beispielsweise
zerebraler ischämischer
neuronaler Schädigung
nützlich,
Neuropathie, beispielsweise peripherer Neuropathie, Alzheimer Krankheit,
Huntington Krankheit, Parkinson Krankheit, amyotropher Lateralsklerose (ALS).
Neublastin-Polypeptide sind weiterhin zur Verwendung bei der Behandlung
von eingeschränktem
Gedächtnis
vorgesehen, beispielsweise mit Demenz assoziierte Gedächtnisstörung.
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Zusätzliche
Beispiele von Zuständen
oder Erkrankungen sind Störungen
des peripheren Nervensystems, der Medulla oder des Rückenmarks,
als auch durch Trauma induzierte Neuropathien, durch Chemotherapie
induzierte Neuropathien, durch Gift induzierte Neuropathien, durch
Arzneimittel induzierte Neuropathien, durch Vitamindefizienz induzierte
Neuropathien, idiopathische Neuropathien und diabetische Neuropathien, neuropathischer
Schmerz, der mit einer durch Gift induzierten Nervenschädigung,
einer durch Pathogen induzierten Nervenschädigung, einer durch Entzündung induzierten
Nervenschädigung
oder mit Neurodegeneration assoziiert ist. Zusätzliche Beispiele peripherer
Neuropathien umfassen durch Trauma induzierte Neuropathien, durch
Chemotherapie induzierte Neuropathien, durch Gift induzierte Neuropathien,
durch Arzneimittel induzierte Neuropathien, durch Vitamindefizienz
induzierte Neuropathien, idiopathische Neuropathien und diabetische
Neuropathien.
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Wenn
nicht anderweitig definiert weisen alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die zu dieser Erfindung dazugehören die
gleiche Bedeutung auf, wie sie gewöhnlich durch einen normalen
Fachmann verstanden werden. Obwohl Verfahren und Materialien, die ähnlich oder äquivalent
zu jenen hier beschriebene sind, bei der Ausführung oder dem Testen der Erfindung
verwendet werden können,
werden geeignete Verfahren und Materialien nachfolgend beschrieben.
Alle Veröffentlichungen,
Patent-Veröffentlichungen,
Patente und andere hier erwähnten
Referenzen werden hier durch Bezugnahme in deren Ganzheit aufgenommen.
Im Falle eines Widerspruchs wird die vorliegende Erfindung, einschließlich der
Definitionen, leiten. Außerdem
sind die Materialien, Verfahren und Beispiele lediglich darstellend
und nicht einschränkend
vorgesehen.
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Andere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden ausführlichen
Beschreibung und Ansprüchen
offenbar werden.
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1 ist eine photographische Abbildung von
zwei Northern-Blots, die mit 32P-markierter cDNA von Neublastin
untersucht wurden, die relative Spiegel der Expression des Neublastingens
in verschiedenen menschlichen Gewebetypen von Erwachsenen (Tafel
A) und in verschiedenen Bereichen des erwachsenen menschlichen Gehirn
(Tafel B) vergleichen.
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2 ist
eine photographische Abbildung eines Northern-Blots, der mit 32P markierter Neublastin-cDNA untersucht
wurde, wobei die Menge von Neublastin-cDNA, die in einer nicht transfizierten
Zelllinie exprimiert wird, HiB5, mit der Menge von Neublastin-cDNA verglichen wird,
die in einer Zelllinie exprimiert wird, die mit Neublastin-cDNA
transfiziert wurde und mit einer Zelllinie, die mit GDNF-cDNA transfiziert
wurde.
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3 ist
eine photographische Abbildung von zwei Western-Blots, die den Grad vergleichen
mit dem Neublastin-Protein in nicht transfizierten HiB5-Zellen (Spur
1) relativ zu einer mit Neublastin-cDNA (Spur 2) stabil transfizierten
HiB5-Zelllinie exprimiert wird, wobei sie mit entweder dem für Neublastin
spezifischen Antikörper
Ab-2 (linker Blot, Tafel A) oder dem für Neublastin spezifischen Antikörper Ab-1
(rechter Blot, Tafel B) untersucht wurden.
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4 ist eine graphische Darstellung der
Wirkung von Neublastin auf das Überleben
von kultivierten embryonalen, dopaminergen, Neuronen des ventralen
Mesencephalon der Ratte und der ChAT-Aktivität in cholinergen Motorneuronen
des Kranialnervs in serumfreiem Medium. Insbesondere ist 4 eine Darstellung der Dosis-Antwort-Kurve
für rekombinantes
GDNF auf ChAT-Aktivität
(dpm/Stunde). 4B ist eine Darstellung einer
ChAT-Aktivität
(dpm/Stunde) unter Verwendung von verdünntem konditioniertem Medium
von entweder Neublastin erzeugenden oder GDNF erzeugenden Zellen. 4C ist eine Darstellung der Anzahl von auf Tyrosin-Hydroxylase
immunreaktiven Zellen pro Loch.
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5 ist eine Darstellung der Wirkung von
aus HiB5pUbi1zNBN22-Zellen sekretiertem Neublastin auf die Funktion
und das Überleben
einer Scheiben- bzw. Schichtkultur von embryonalen dopaminergen
Neuronen des ventralen Mesencephalon des Schweins, die mit entweder
HiB5pUbi1zNBN22-Zellen (Neublastin) oder HiB5-Zellen (Kontrolle)
kokultiviert wurden. 5A und 5B stellen
Dopamin dar, das dem Medium an DIV 12 (Dopamin (pmol/ml)-Tag 12)
beziehungsweise DIV21 (Dopamin (pmol/ml)-21-Tag) freigesetzt wurde. 5C ist eine Darstellung der Anzahl von auf Tyrosin-Hydroxylase
immunreaktive Zellen pro Kultur (TH-ir Zellen pro Kultur) an DIV21.
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6 ist
eine Darstellung der in vitro Wirkung von durch Lentivirus hergestelltes
Neublastin auf nigrale Dopaminneuronen.
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7 ist
ein schematisches Diagramm der genomischen Struktur des Neublastingens,
einschließlich der
Nukleinsäure-Primer,
die dazu verwendet werden können,
das Volllängen-Gen von Neublastin
und deren räumliche
Orientierung in Bezug auf die genomische Neublastin kodierende Sequenz
(d. h. Gen) zu identifizieren.
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8 ist
eine Darstellung von für
Neublastin spezifischen Primern, die verwendet wurden, um den cDNA-Klon
zu identifizieren, der das Neublastin-Polypeptid vom Menschen kodiert,
das an Nukleinsäuren
hybridisiert, die Neublastin-Polypeptide kodieren, jedoch nicht
an Nukleinsäuren
hybridisieren, die die anderen bekannten GDNF-Familienmitglieder
(d. h. GDNF, Persephin und Neuturin) kodieren.
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9 stellt
die neurotrophe Aktivität
an Kulturen von dissoziierten dorsalen Wurzelganglienzellen von unterschiedlichen
Entwicklungsstadien der Ratte mit einem in der vorliegenden Erfindung
offenbarten Polypeptid im Vergleich mit jenen dar, die von bekannten
neurotrophen Faktoren (0 Kontrollexperiment (in Abwesenheit von
Faktoren); 1 in der Anwesenheit von GDNF, 2 in der Anwesenheit von
Neurturin, 3 in der Anwesenheit von Neublastin der Erfindung, erhalten
wurden, E12 embryonaler Tag 12, E16 embryonaler Tag 16, P0 der Tag
der Geburt, P7 Tag 7 nach der Geburt und P15 Tag 15 nach der Geburt).
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10 stellt die Produktion von Neublastin von CHO-Zelllinien
dar.
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11 stellt einen Vergleich einer Bindung von Neublastin
und GDNF an GRFα-1
und GRFα-3-Rezeptoren
dar.
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12 ist eine photographische Abbildung eines Western-Blots,
der die Bindung von R30 Anti-Peptid Antikörper und R31 Anti-Peptid Antikörper an
Neublastin darstellt.
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13 ist ein Bild eines Gels, das die Extraktion
von Neublastin durch eine Affinitätsbindung an RETL-3-Ig zeigt.
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14 ist eine Plasmidkarte von pET19b-Neublastin
zusammen mit der Sequenz des synthetischen Gens für Neublastin.
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15 ist eine Plasmidkarte von pMJB164-HisNeublastin
zusammen mit der Sequenz des synthetischen Gens für HisNeublastin.
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16 stellt einen Vergleich von einer 102 Aminosäuren-Form
von verkürztem
Neublastin (NBN) und einer 113 Aminosäuren-Form von Neublastin in
einem zellulären
RET-Aktivierungs-Test dar.
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17 stellt einen Vergleich von verschiedenen Formen
von Neublastin oder Neublastin-Muteinen in einem zellulären RET-Aktivierungs-Test
dar.
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18 stellt einen Vergleich von verschiedenen reifen
(113 AA) und verkürzten
(106 AA, 104 AA oder 99 AA) Formen von Neublastin oder Neublastin
R14K-Muteinen in einem zellulären
KIRA-ELISA-Test dar.
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Die
Anmelder identifizierten eine Nukleinsäure, die einen neuen neurotrophen
Faktor kodiert, der hier als "Neublastin", oder "NBN" bezeichnet wird.
Neublastin ist ein Mitglied der von Gliazelllinien abgeleiteten neurotrophen
Faktoren (GDNF), einer Unterklasse der transformierende Wachstums-Faktor-β (TGF-β) Superfamilie
von neurotrophen Faktoren. NBN-Polypeptide sind als Dimere biologisch
aktiv und weisen als Monomere eine geringe bis keine neurotrophe
Aktivität
auf. Folglich wird hier eine Bezugnahme auf irgendein Neublastin-Polypeptid
der Erfindung so verstanden, dass die homodimere Form des bezeichneten
Neublastins, wenn nicht anderweitig spezifiziert, bezeichnet wird.
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Die
cDNA, die Neublastin kodiert, wurde ursprünglich wie folgt identifiziert.
Unter Verwendung des TBLASTN 1.4.11-Algorithmus (Altschul et al.,
Nucl. Acids Res. 25 (1997), 3389–3402) und menschlichem Persephin
als Anfrage (GenBank Zugangsnummer AF040962) wurde anfänglich ein
290 Bp umfassendes Fragment in einer Hoch-Durchsatz genomischen
Sequenz (HTGS) von zwei menschlichen künstlichen Bakterienchromosomen
(BAC) mit den GenBank Eintragungen AC005038 und AC005051 identifiziert.
AC005038 besteht ungefähr
aus 190.000 Bp von 5 Contigs ungeordneter Sequenzen und AC005051
besteht aus ungefähr 132.000
Bp von 12 Contigs ungeordneter Sequenzen. Es erwies sich, dass das
in den zwei BAC-Klonen identifizierte 290 Bp Fragment Bereiche aufweist,
die zu einem kodierenden Bereich der cDNA des neurotrophen Faktors,
menschlichem Persephin, homolog, jedoch nicht identisch waren.
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Von
dieser 290 Bp umfassenden Sequenz wurden zwei für Neublastin spezifische PCR-Primer
(oberer Strang-Primer (SEQ ID No. 17) und unterer Strang-Primer
(SEQ ID No. 18)) synthetisiert. Eine Durchmusterung von einer cDNA-Bibliothek
des fötalen
Gehirns des Menschen wurde durchgeführt. Das anfängliche Durchmustern
umfasste ein 96-Loch PCR basiertes Durchmustern mit zwei PCR-Primern
(SEQ ID No. 17 und 18) von einer cDNA-Bibliothek "Master-Platte" von 500.000 cDNA-Klonen, die ungefähr 5.000
Klone/Loch beinhaltet. Eine zweite PCR basierte Durchmusterung wurde
an einer cDNA-Bibliothek des fötalen
Hirns "Sub-Platte" ausgeführt, die
eine Glycerolstammlösung
von E. coli mit ungefähr
5.000 Klonen/Loch beinhaltet.
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Es
wurde ein 102 Bp umfassendes Fragment (SEQ ID No. 13) in den auf
PCR basierenden Durchmusterungen von sowohl der Master-Plate als
auch der Sub-Platte identifiziert. Ein positiver cDNA-Klon (der das
102 Bp Fragment aufweist) wurde selektioniert, auf zwei LB/Antibiotika
beinhaltenden Platten ausplattiert, und über Nacht gezüchtet. Von
diesen Platten wurden insgesamt 96 Bakterienkolonien selektioniert
und einzeln in den Löchern
einer neuen 96-Loch PCR-Platte, die beide PCR-Primer (SEQ ID No.
17 und 18) und die erforderlichen Reagenzien für eine PCR-Amplifikation beinhalteten,
angeordnet. Die PCR-Amplifikation wurde dann ausgeführt und
die 96 einzelnen PCR-Reaktionen wurden durch eine Elektrophorese
mit einem 2% Agarosegel analysiert. Dann wurde die positive Kolonie
mit dem Klon, der das 102 Bp umfassende Fragment beinhaltet, identifiziert.
Es wurde Plasmid-DNA von der positiven Kolonie erhalten, die das
102 Bp Fragment beinhaltet und sequenziert. Eine anschließende Sequenzanalyse
ergab die Anwesenheit einer Volllängen cDNA von 861 Bp (SEQ ID
No. 8). Das offene Leseraster (ORF) von 663 Bp, das ebenfalls als
der kodierende Bereich (CDS) bezeichnet wird, das in SEQ ID No.
8 identifiziert wurde, kodiert das prä-pro-Polypeptid (bezeichnet "präpro-Neublastin") und wird in SEQ
ID No. 9 gezeigt. Basierend auf SEQ ID No. 9 wurden drei Varianten
von Neublastin-Polypeptiden identifiziert. Diese Varianten umfassen:
- (i) das 140 AA umfassende Polypeptid, das hier
als NBN140 bezeichnet wird, welches die als SEQ ID No. 10 bezeichnete
Aminosäuresequenz
aufweist,
- (ii) das 116 AA umfassende Polypeptid, das hier als NBN116 bezeichnet
wird, welches die als SEQ ID No. 11 bezeichnete Aminosäuresequenz
aufweist, und
- (iii) das 113 AA umfassende Polypeptid, das hier als NBN113
bezeichnet wird, welches die als SEQ ID No. 12 bezeichnete Aminosäuresequenz
aufweist.
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Andere
Varianten von Neublastin umfassen verkürzte NBN-Formen. Beispiele
von jenen umfassen:
- (iv) die 112 AA umfassende
Polypeptidsequenz, die hier als NBN112 bezeichnet wird, die die
112 carboxyterminalen Aminosäuren
eines Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 29–140 von SEQ
ID NO: 9 (SEQ ID N0: 35) oder Aminosäuren 113–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (v) die 111 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN111
bezeichnet wird, welche die 111 carboxyterminalen Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 30–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 36) oder Aminosäuren 114–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (vi) die 110 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN110
bezeichnet wird, welche die 110 carboxyterminalen Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 31–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 37) oder Aminosäuren 115–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (vii) die 109 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN109 bezeichnet wird, welche die 109 carboxyterminalen Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 32–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ IDNO: 38) oder Aminosäuren 116–224 von SEQ ID NOs: 16 oder
34.
- (viii) die 108 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN108 bezeichnet wird, welche die 108 carboxyterminalen Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren von SEQ
ID NO: 9 (SEQ ID NO: 39) oder Aminosäuren 117–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (ix) die 107 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN107
bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 107 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 34–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 40) oder Aminosäuren 118–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (x) die 106 AA umfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN106
bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 106 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 35–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 41) oder Aminosäuren 119–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xi) die 105 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN105
bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 105 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 36–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 42) oder Aminosäuren 120–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xii) die 104 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN104 bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 104 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 37–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 43) oder Aminosäuren 121–224 von SEQ ID NOs: 16 oder
34.
- (xiii) die 103 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN103 bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 103 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 38–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 44) oder Aminosäuren 122–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xiv) die 102 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN102 bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 102 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 39–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 45) oder Aminosäuren 123–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xv) die 101 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als NBN101
bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 101 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 40–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 46) oder Aminosäuren 124–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xvi) die 100 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN100 bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 100 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 41–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 47) oder Aminosäuren 125–224 von SEQ ID NOs:16 oder
34.
- (xvii) die 99 AA unfassende Polypeptidsequenz, die hier als
NBN99 bezeichnet wird, welche die carboxyterminalen 99 Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids aufweist, beispielsweise Aminosäuren 42–140 von
SEQ ID NO: 9 (SEQ ID NO: 48) oder Aminosäuren 126–224 von SEQ ID NOs: 16 oder
34.
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Die
hier beschriebenen Neublastin-Polypeptide können in einer beliebigen biologisch
aktiven Form bereitgestellt werden, einschließlich der Form von prä-pro-Proteinen,
pro-Proteinen, reifen
Proteinen, glycosylierten Proteinen, nicht glycosylierten Proteinen,
phosphorylierten Proteinen, nicht phosphorylierten Proteinen, verkürzten Formen,
oder einem beliebig anders post-translational modifizierten Protein.
Es wird angenommen, dass ein biologisch aktives Neublastin für jede NBN-Variante
in der dimerisierten Form vorliegt, wobei die Dimerbildung für die Aktivität erforderlich
ist. Bei einem monomeren NBN Polypeptid wird eine geringe bis keine neurotrophe
Aktivität
beobachtet. Ein biologisch aktives Neublastin-Polypeptid umfasst
ein dimerisiertes Polypeptid, das in der Anwesenheit eines Co-Faktors
(wie beispielsweise GRFα3
oder RET) an GRFα3
oder an einen Komplex von GRFα3
und RET bindet, eine Dimerisierung von RET und eine Autophosphorylierung
von RET induziert. Es ist klar, dass die verkürzten Formen von hier offenbartem
Neublastin (112 AA, 111 AA, 110 AA, 109 AA, 108 AA, 107 AA, 106
AA, 105 AA, 104 AA, 103 AA, 102 AA, 101 AA, 100 AA oder 99 AA Formen, die
in SEQ ID NOs. 35–48
jeweils gezeigt wurden) als auch alle anderen NBN Polypeptide, die
vorstehend beschrieben wurden, Dimere sind und dass jedes Dimer
eine neurotrophe Aktivität
aufweist.
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Die
gesamte cDNA-Sequenz, die die 782 Bp umfassende 5' nicht translatierte
DNA, die 663 Bp umfassende kodierende DNA und die 447 3' nicht translatierte
(gesamt 1992 Bp) beinhaltet, wurde bei der GenBank unter der Zugangsnummern
AF 120274 eingetragen.
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Die
genomische Neublastin kodierende Sequenz wurde wie folgt identifiziert:
Mit dem Ziel einer Klonierung der das Neublastin kodierenden genomischen
Sequenz, wurde ein zusätzlicher
Satz von Primern hergestellt. Insbesondere, Primerpaar Nr. 1 umfasst
(Sinn gezeigt in SEQ ID No. 23 und Antisinn gezeigt in SEQ ID No.
24) und Primerpaar Nr. 2 umfasst (Sinn gezeigt in SEQ ID No. 25
und Antisinn gezeigt in SEQ ID No. 26).
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Unter
Verwendung von Primerpaar Nr.2 wurde ein 887 Bp umfassendes DNA
Fragment durch PCR von einer Präparation
einer genomischen DNA des Menschen amplifiziert und in den pCRII-Vektor
(Invitrogen) kloniert und in E. coli transformiert. Das erhaltene
Plasmid wurde sequenziert und es wurde eine 861 Bp umfassende mögliche cDNA-Sequenz (kodierend
ein hier als Neublastin bezeichnetes Protein) vorausgesagt (wie in
SEQ ID No. 3 dargelegt). In ähnlicher
Weise wurde unter Verwendung von Primerpaar Nr. 1 ein 870 Bp umfassendes
DNA Fragment durch PCR von menschlicher genomischer DNA erhalten.
Es wurde im Vergleich zu der 887 Bp umfassenden Sequenz in diesem
Fragment eine zusätzliche
42 Bp umfassende Region bei dem 3'-Terminus des offenen Leserasters (ORF)
aufgefunden. Diese genomische Struktur des Neublastingens wurde
durch Vergleich mit den Sequenzen von Nukleinsäuren anderer neurotropher Faktoren
durch Kartieren von Exon-Intron-Grenzen vorausgesagt. Diese Analyse
zeigte, dass das Neublastingen mindestens zwei Exons aufweist, die
durch ein 70 Bp umfassendes Intron getrennt sind.
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Diese
Sequenz wurde ebenfalls dazu verwendet, um die GenBank für Neublastin
EST-Sequenzen zu durchmustern. Es wurden drei, mit den Genbank-Eintragungen
AA844072, AA931637 und AA533512 identifiziert, was anzeigt, dass
die Nukleinsäuren
von Neublastin in mRNA umgeschrieben werden.
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Ein
Vergleich der erhaltenen gesamten cDNA Sequenz (AF120274) und der
in den Genbank-Eintragungen AC005038 und AC005051 vorhandenen genomischen
Sequenz zeigte, dass das Neublastingen aus mindestens 5 Exons (einschließlich drei
kodierenden) besteht, die durch vier Introns (siehe beispielsweise 7)
getrennt sind. Zusammen weisen die Exons eine vorausgesagte Aminosäuresequenz
eines Volllängen-Polypeptids
von Neublastin auf. Es sollte ebenfalls angemerkt werden, dass für das 887
Bp umfassende Fragment festgestellt wurde, dass es die/den vollständige(n)
kodierende(n) Region bzw. Bereich von pro-Neublastin beinhaltet.
Die vorausgesagte cDNA (SEQ ID No. 3) beinhaltet ein offenes Leseraster
(ORF), das pro-Neublastin (181 Aminosäurereste) kodiert, das zu den
drei bekannten menschlichen Proteinen – Persephin, Neurturin und
GDNF eine Homologie zeigte. Siehe Tabelle 3 in den Beispielen.
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Erfindungsgemäße Nukleinsäuren von Neublastin
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung Polynukleotide bereit, die die erfindungsgemäßen Polypeptide
exprimieren können.
Die erfindungsgemäßen Polynukleotide
umfassen DNA, cDNA und RNA-Sequenzen, als auch Antisinn-Sequenzen
und schließen
natürlich
vorkommende, synthetische, und vorsätzlich manipulierte Polynukleotide
ein. Die erfindungsgemäßen Polynukleotide
umfassen ebenfalls Sequenzen, die als ein Ergebnis des genetischen
Codes degeneriert sind, wobei sie jedoch eine Expression für ein Neublastin-Polypeptid
kodieren.
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Wie
hier festgelegt, bezieht sich der Begriff "Polynukleotid" auf eine polymere Form von Nukleotiden von
mindestens 10 Basen in der Länge,
vorzugsweise mindestens 15 Basen in der Länge. Mit "isoliertem Polynukleotid" ist ein Polynukleotid
gemeint, das mit beiden kodierenden Sequenzen mit denen es unmittelbar angrenzend
(eines an dem 5'-Ende
und eines an dem 3'-Ende)
in dem natürlich
vorkommenden Genom des Organismus vorliegt, von dem es abgeleitet
wurde, nicht unmittelbar angrenzend bzw. zusammenhängend ist. Der
Begriff umfasst folglich rekombinante DNA, die in einen Expressionsvektor,
in ein autonom replizierendes Plasmid oder Virus, oder in die genomische
DNA eines Prokaryoten oder Eukaryoten eingebaut wurde, oder die
als ein getrenntes Molekül,
beispielsweise eine cDNA unabhängig
von anderen Sequenzen vorkommt.
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Die
Polynukleotide der Erfindung umfassen ebenfalls allelische Varianten
und "mutierte Polynukleotide" weisen eine Nukleotidsequenz
auf, die von den hier dargestellten Nukleotidsequenzen an einer
oder mehreren Nukleotidpositionen verschieden sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Polynukleotid der Erfindung eine Nukleinsäure(DNA)-Sequenz
auf, die mit der als SEQ ID No. 1 dargestellten Polynukleotidsequenz,
der als SEQ ID No. 3 dargestellten Polynukleotidsequenz, der als
SEQ ID No. 8 dargestellten Polynukleotidsequenz oder der als SEQ
ID No. 15 dargestellten Polynukleotidsequenz, dessen komplementären Strang
oder einer Untersequenz hiervon unter zumindest mittleren, mittleren/hohen,
oder hohen Stringenzbedingungen, wie ausführlicher nachfolgend beschrieben,
hybridisieren kann.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist das isolierte Polynukleotid der Erfindung eine Nukleinsäure(DNA)-sequenz
auf, die mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, noch bevorzugter
mindestens 90%, noch bevorzugter mindestens 95%, am meisten bevorzugt
mindestens 99% zu der als SEQ ID No.1 dargestellten Polynukleotidsequenz,
der als SEQ ID No. 3 dargestellten Polynukleotidsequenz, der als SEQ
ID No. 8 dargestellten Polynukleotidsequenz, oder der als SEQ ID
No. 15 dargestellten Polynukleotidsequenz homolog ist.
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In
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
weist das Polynukleotid die als SEQ ID No. 1 dargestellte DNA-Sequenz,
die als SEQ ID No. 3 dargestellte DNA-Sequenz, die als SEQ ID No.
8 dargestellte DNA-Sequenz, oder die als SEQ ID No. 15 dargestellte
DNA-Sequenz auf.
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In
dieser Erfindung werden ebenfalls neue Primer und DNA-Sequenzen
zum Identifizieren, Isolieren und Vermehren bzw. Amplifizieren von
Neublastin-Polypeptiden bereitgestellt, die für eine Expression von Neublastin-Polypeptiden
oder Fragmenten davon, kodieren. Derartige Primer umfassen die Polynukleotide, die
in SEQ ID No. 17–28
und 31–32
dargelegt sind. Außerdem
stellt diese Erfindung DNA-Sequenzen von Neublastin bereit, die
von jenen Primer erzeugt werden, einschließlich jenen die in SEQ ID No.
13 und 14 dargelegt sind. Weiterhin stellt diese Erfindung DNA-Sequenzen
von den 3' und 5' nicht translatierten
Regionen ("UTR") in genomischer
DNA bereit, die die Neublastinexons flankieren, wobei derartige
Sequenzen beim Identifizieren, Isolieren und Amplifizieren von Neublastin-Polynukleotiden
nützlich
sind, die für
eine Expression von Neublastin-Polypeptiden oder Fragmenten davon
kodieren.
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Erfindungsgemäße 3'-UTR-Sequenzen schließen die
Sequenzen ein, die dargelegt sind in:
Nukleotide 721–865 von
SEQ ID NO:1,
Nukleotide 718–861 von SEQ ID NO: 3,
Nukleotide
718–861
von SEQ ID NO: 8,
Nukleotide 1647–2136 von SEQ ID NO: 15, und
angrenzende
Sequenzen von zwischen 10–25
Nukleotiden, die von den vorstehenden Sequenzen (die beispielsweise
als Primer nützlich
sind) abgeleitet (d. h. fallen hinein) sind.
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Erfindungsgemäße 5' UTR Sequenzen schließen die
Sequenzen ein, die dargelegt sind in:
Nukleotide 1–10 von
SEQ ID NO: 1,
Nukleotide 1–57
von SEQ ID NO: 8,
Nukleotide 1–974 von SEQ ID NO:15, und
angrenzende
Sequenzen von zwischen 10–25
Nukleotiden, die von den vorstehenden Sequenzen (die beispielsweise
als Primer nützlich
sind) abgeleitet (d. h. fallen hinein) sind.
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
können
vorzugsweise durch Klonierungsverfahren, beispielsweise beschrieben
in "Current Protocols
in Molecular Biology" (John
Wiley & Sons,
Inc.), erhalten werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polynukleotid von menschlicher genomischer DNA oder einer cDNA-Bibliothek
von menschlichem Gehirn kloniert oder auf der Basis davon erzeugt.
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Homologie von DNA-Sequenzen
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Die
vorstehend genannte DNA-Sequenzhomologie kann als ein Grad von Identität zwischen
zwei Sequenzen ermittelt werden, was eine Abstammung bzw. Herkunft
der ersten Sequenz von der zweiten anzeigt. Die Homologie kann geeigneter
Weise durch im Stand der Technik bekannte Computerprogramme ermittelt werden,
wie beispielsweise GAP, das in der GCG-Programmpackung (Needleman,
S.B. and Wunsch C.D. Journal of Molecular Biology 48, (1970), 443–453) bereitgestellt
wird. Es wird GAP mit den folgenden Einstellungen für einen
DNA-Sequenzvergleich verwendet: GAP Erzeugungsstrafe von 5,0 und
GAP Erweiterungsstrafe von 0,3, der kodierende Bereich der vorstehend
genannten analogen DNA-Sequenzen weisen einen Grad von Identität von vorzugsweise
mindestens 70% auf, noch bevorzugter von mindestens 80%, noch bevorzugter
von mindestens 90% noch bevorzugter von mindestens 95%, am meisten
bevorzugt von mindestens 99%, wobei der CDS(kodierende)-Teil der
DNA-Sequenz in SEQ ID No.1 gezeigt wird, oder der CDS(kodierende)-Teil
der DNA-Sequenz in SEQ ID No. 3 gezeigt wird, oder der CDS(kodierende)-Teil
der DNA-Sequenz in SEQ ID No. 8 gezeigt wird, der CDS(kodierende)-Teil der DNA-Sequenz
in SEQ ID No. 15 gezeigt wird.
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Der
Begriff "Sequenzidentität" bezieht sich auf
den Grad, zu dem zwei Polynukleotidsequenzen auf einer Basis von
Nukleotid-zu-Nukleotid über
einen bestimmten Vergleichsbereich identisch sind. Der Begriff "Prozent Sequenzidentität" wird durch Vergleichen
zweier optimal ausgerichteter bzw. abgeglichener Sequenzen über diesen
Vergleichsbereich berechnet, wobei die Anzahl von Positionen an
denen die identische Nukleinsäurebase
(beispielsweise A, T, C, G, U oder I) in beiden Sequenzen auftritt,
bestimmt wird, um die Anzahl zusammenpassender Positionen zu erhalten,
wobei die Anzahl von zusammenpassenden Positionen durch die Gesamtanzahl
von Positionen in dem Vergleichsbereich (d. h. die Fenstergröße) geteilt
wird, und wobei das Ergebnis mit 100 multipliziert wird, um die
prozentualen Anteil einer Sequenzidentität zu erhalten. Der wie hier
verwendete Begriff "wesentlich
identisch", bezeichnet
eine Eigenschaft einer Polynukleotidsequenz, worin das Polynukleotid
eine Sequenz umfasst, die mindestens 80 Prozent Sequenzidentität aufweist,
vorzugsweise mindestens 85 Prozent Identität, und häufig 90 bis 95 Prozent Identität, noch gewöhnlicher
mindestens 99 Prozent Sequenzidentität, verglichen zu einer Referenzsequenz über einen
Vergleichsbereich. Verfahren zum Bestimmen einer Sequenzidentität sind in
Stand der Technik wohl bekannt. Siehe beispielsweise Needleman and Wunsch,
J. Mol. Biol. 48 (1970), 443–453.
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Hybridisierungsprotokoll
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
weisen eine Nukleinsäuresequenz
auf, die mit der als SEQ ID No. 1 dargestellten Polynukleotidsequenz,
die mit der als SEQ ID No. 3 dargestellten Polynukleotidsequenz, die
mit der als SEQ ID No. 8 dargestellten Polynukleotidsequenz, die
mit der als SEQ ID No. 15 dargestellten Polynukleotidsequenz, oder
deren komplementären
Strang oder einer Untersequenz davon bei mittleren, mittleren/hohen
oder hohen stringenten Bedingungen, wie ausführlicher nachfolgend beschrieben,
hybridisieren kann.
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Geeignete
experimentelle Bedingungen zum Bestimmen einer Hybridisierung zwischen
einer Nukleotid-Sonde und einer homologen DNA oder RNA-Sequenz,
bezieht ein Vor-Durchnässen
des Filters ein, der die DNA-Fragmente oder RNA beinhaltet, um in
5 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat, cf. Sambrook et al., Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Lab. Cold Spring Harbor
Press, NY 1989) für
10 Minuten zu hybridisieren, und eine Vor-Hybridisierung des Filters
in einer Lösung
von 5 × SSC,
5 × Denhardts-Lösung (cf.
Sambrook et al., Op cit.), 0,5% SDS und 100 μg/ml denaturierter, mit Ultraschall
behandelter, Lachsspermien DNA (cf. Sambrook et al., Op. cit), gefolgt
durch eine Hybridisierung in der gleichen Lösung, beinhaltend eine Konzentration
von 10 ng/ml einer zufallsmarkierten (Feinberg A P & Vogelstein B,
Anal. Biochem. 132 (1983), 6–13) 32P-dCTP-markierten (spezifische Aktivität > 1 × 109 cpm/μg) Sonde
für 12
Stunden bei ungefähr
45°C. Der
Filter wurde anschließend
zweimal für
30 Minuten in 0,1 × SSC,
0,5% SDS bei einer Temperatur von mindestens 60°C (mittlere Stringenzbedingungen),
vorzugsweise von mindestens 65°C
(mittlere/hohe Stringenzbedingungen), noch bevorzugter von mindestens
70°C (hohe
Stringenzbedingungen) und sogar noch bevorzugter von mindestens
70°C (sehr
hohe Stringenzbedingungen) gewaschen. Moleküle, die unter diesen Bedingungen
an die Oligonukleotidsonde hybridisieren, können unter Verwendung eines
Röntgenfilms detektiert
werden.
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Klonierte Polynukleotide
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Die
erfindungsgemäßen isolierten
Polynukleotide können
insbesondere ein kloniertes Polynukleotid sein. Wie hier festgelegt,
bezieht sich der Begriff "kloniertes
Polynukleotid" auf
ein Polynukleotid oder eine DNA-Sequenz, die gemäß standardisierten Klonierungsverfahren,
die gegenwärtig
in der Gentechnik verwendet werden, kloniert wurde, um ein Segment
von DNA, das eine bestimmte cDNA sein kann, d. h. enzymatisch abgeleitet
von RNA, von dessen natürlicher
Lokalisierung zu einer unterschiedlichen Stelle zu verschieben bzw.
zu relocieren, wo sie reproduziert wird. Das erfindungsgemäße klonierte
Polynukleotid kann ein beliebiges der hier offenbarten NBN-Polypeptide
kodieren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf die in den SEQ ID No. 2, 4–7,
9–12,
34, und 35–48
gezeigten Polypeptide.
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Ein
Klonieren kann durch irgendeine geeignete Route ausgeführt werden
und kann Techniken, wie beispielsweise die Reverse Transkriptase
Technologie, PCR Technologie und dergleichen einbeziehen, als auch Ausschneiden
und Isolation des erwünschten
DNA-Segments.
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Das
erfindungsgemäße klonierte
Polynukleotid kann alternativ "DNA
Konstrukt" oder "isolierte DNA-Sequenz" genannt werden und
kann insbesondere eine komplementäre DNA (cDNA) sein.
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Biologische Quellen
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Das
erfindungsgemäße isolierte
Polynukleotid kann von einer beliebig geeigneten Quelle erhalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform,
bei der das erfindungsgemäße Polynukleotid
von einer cDNA-Bibliothek kloniert oder auf der Basis davon erzeugt
wurde, beispielsweise einer cDNA-Bibliothek des fötalen oder
erwachsenen Gehirns, insbesondere des Vorderhirns, des Hinterhirns,
des Kortex, des Striatum, des Amygdala, des Cerebellum, des Nucleus
caudatus, des Corpus callosum, des Hippocampus, des thalamischen
Nucleus, des Nucleus subthalamicus, des Nucleus olfactorius, des
Putamen, der Substantia nigra, der dorsalen Wurzelganglien, des
Ganglion trigeminale, die obere Mesenterialarterie, oder des Thalamus,
des Rückenmarks,
des Herzens, der Plazenta, der Lunge, der Leber, des Skelettmuskels,
der Niere, der Leber, des Pankreas, der Eingeweide, des Auges, der
Retina, der Zahnpulpa, des Haarfollikels, der Prostata, der Hypophyse,
oder der Luftröhre.
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Im
Handel sind cDNA-Bibliotheken von verschiedenen Geweben sowohl vom
Menschen als auch nicht menschliche, beispielsweise von Stratagene
und Clontech, erhältlich.
Das erfindungsgemäße isolierte
Polynukleotid kann durch standardisierte Verfahren, beispielsweise
jene in den Arbeitsbeispielen beschriebenen, erhalten werden.
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Erfindungsgemäße Neublastin-Polypeptide
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Wie
vorstehend erwähnt,
ist ein wie hier verwendetes "Neublastin-Polypeptid" ein Polypeptid,
das eine neurotrophe Aktivität
(beispielsweise wie in Beispielen 6, 7, 8 und 9 beschrieben) aufweist
und wobei jene Polypeptide eingeschlossen sind, die eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die mindestens eine 70% Homologie zu den "Neublastin"-Polypeptiden aufweisen,
die dargelegt sind in: AA-95-AA105 von
SEQ ID N0: 2, AA1-AA105 von
SEQ ID NO:2, AA-97-AA140 von
SEQ ID NO: 4, AA-41-AA140 von
SEQ ID NO: 4, AA1-AA140 von SEQ
ID N0: 4, AA-80-AA140 von
SEQ ID NO: 9 ("Wild-Type" prä-pro), AA-41-AA140 von SEQ ID NO: 9 (pro), AA1-AA140 von SEQ ID NO:5 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID
NO: 6 (reif 116AA), AA1-AA113 von
SEQ ID NO: 7 (reif 113AA), AA1-AA140 von SEQ ID NO: 10 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID
NO:11 (reif 116AA), AA1-AA113 von
SEQ ID NO: 12 (reif 113AA), AA1-AA224 von SEQ ID N0:16 (Maus prä-pro), AA1-AA224 von SEQ ID
N0: 34 (Ratten prä-pro),
verkürzte
Form NBN112 bis NBN99 (SEQ ID No. 35–48, jeweils) und Varianten
und Abkömmlinge von
jedem der Vorstehenden.
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Vorzugsweise
weist die C-terminale Sequenz der vorstehend identifizierten Neublastin-Polypeptide eine
Aminosäuresequenz
wie in AA72-AA105 von
SEQ ID No. 2 (d. h. AA107-AA140 von
SEQ ID No. 9), noch bevorzugter AA41-AA105 von SEQ ID No. 2 (d. h. AA76-AA140 von
SEQ ID No. 9) dargelegt, auf.
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Ebenfalls
wird bevorzugt, dass das Neublastin-Polypeptid die sieben konservierten
Cys-Reste beibehält,
die für
die GDNF-Familie und die TGF-beta Superfamilie charakteristisch
sind.
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Vorzugsweise
weist das Neublastin-Polypeptid eine Aminosäuresequenz mit einer Homologie
größer als
85%, noch bevorzugter eine Homologie größer als 90%, noch bevorzugter
eine Homologie größer als
95%, am meisten bevorzugt eine Homologie größer als 99% zu den vorstehenden
Sequenzen auf (AA-95-AA105 von SEQ
ID N0: 2, AA1-AA105 von
SEQ ID NO: 2, AA-97-AA140 von
SEQ ID NO: 4, AA-41-AA140 von
SEQ ID NO: 4, AA1-AA140 von SEQ
ID N0: 4, AA-80-AA140 von
SEQ ID NO: 9 ("Wild-Type" prä-pro), AA-41-AA140 von SEQ ID NO: 9 (pro), AA1-AA140 von SEQ ID NO:5 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID
NO: 6 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ
ID NO: 7 (reif 113AA), AA1-AA140 von
SEQ ID NO: 10 (reif 140AA), AA1-AA116 von SEQ ID NO:11 (reif 116AA), AA1-AA113 von SEQ ID
NO: 12 (reif 113AA), AA1-AA224 von
SEQ ID N0:16 (Maus prä-pro),
AA1-AA224 von SEQ
ID N0: 34 (Ratten prä-pro),
verkürzte
Neublastin-Polypeptide NBN112 bis NBN99 (SEQ ID No. 35–48, jeweils)
und wobei vorzugsweise irgendeines der vorstehenden Polypeptide
mit einer C-terminalen Sequenz der vorstehend identifizierten Neublastin-Polypeptide eine
Aminosäuresequenz,
wie dargelegt in AA72-AA105 von
SEQ ID No. 2 (d. h. AA107-AA140 von
SEQ ID No. 9), noch bevorzugter AA41-AA105 von SEQ ID No. 2 (d. h. AA76-AA140 von SEQ ID No. 9) aufweist oder AA191-AA224 von SEQ
ID No. 16 oder 34.
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Außerdem sind
in dieser Erfindung jene Polypeptide vorgesehen, die eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die mindestens 70% Homologie zu den "Neublastin"-Polypeptiden
der Maus, dargelegt in AA1-AA224 von
SEQ ID No. 16, oder zu Neublastin-Polypeptiden der Ratte, dargelegt in
AA1-AA224 von SEQ
ID No. 34, aufweisen.
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Unter
den bevorzugten erfindungsgemäßen Polypeptiden
ist in einer Ausführungsform
die prä-pro-Sequenz
(wie dargelegt in SEQ ID No. 2, 4, 9, 16 beziehungsweise 34), die
pro-Sequenz (wie
dargelegt in SEQ ID No. 2 oder AA-41-AA140 von SEQ ID No. 4 beziehungsweise
9), die reife Sequenz (wie dargelegt in SEQ ID No. 5, 6, 7, 10,
11 oder 12, vorzugsweise SEQ ID No. 10, 11, 12) und am meisten bevorzugt
die verkürzten Sequenzen
(SEQ ID No. 35–48)
von Neublastin.
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Die
Polypeptide der Erfindung umfassen verschiedene bzw. variante Polypeptide.
In dem Zusammenhang dieser Erfindung bedeutet der Begriff "variantes Polypeptid" ein Polypeptid (oder
Protein), das eine Aminosäuresequenz
aufweist, die von der als SEQ ID No. 2, SEQ ID No. 4, SEQ ID No.
5, SEQ ID NO: 6, SEQ ID NO: 7, SEQ ID NO: 9, SEQ ID NO: 10, SEQ
ID NO: 11, SEQ IDNO: 12, SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO: 34 oder SEQ ID
NOs: 35–48
dargestellten Sequenz an einer oder mehreren Aminosäure-Positionen
verschieden ist. Derartige variante Polypeptide umfassen die vorstehen
beschriebenen, modifizierten Polypeptide, als auch konservative
Substitutionen, Splice-Varianten, Isoformen, Homologe von anderen
Spezies und Polymorphismen.
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Wie
hier definiert, bedeutet der Begriff "konservierte Substitutionen" die Ersetzung von
einem Aminosäurerest
durch einen anderen biologisch ähnlichen
Rest. Beispielsweise würde
erwartet werden, dass konservative Aminosäure-Substitutionen eine geringe
oder keine Wirkung auf die biologische Aktivität aufweisen, insbesondere,
falls sie weniger als 10 % der gesamten Anzahl von Resten in dem
Polypeptid oder Protein darstellen. Vorzugsweise, stellen konservative
Substitutionen von Aminosäuren Änderungen
in weniger als 5% des Polypeptids oder Proteins dar, am meisten
bevorzugt weniger als 2% des Polypeptids oder Proteins (beispielsweise,
wird entsprechend mit NBN113 gerechnet, dann würden am meisten bevorzugte
konservative Substitutionen weniger als 3 Substitutionen von Aminosäuren in
der Aminosäuresequenz
des Wild-Typs darstellen). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt eine einzelne Aminosäure-Substitution
in der Sequenz vor, worin sowohl die substituierte als auch die
Ersatzaminosäure
nicht zyklisch ist.
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Andere
Beispiele von besonderen konservativen Substitutionen umfassen die
Substitution von einem hydrophoben Rest, wie beispielsweise Isoleucin,
Valin, Leucin oder Methionin für
einen anderen, oder die Substitution von einem polaren für einen
anderen, wie beispielsweise Arginin für Lysin, Glutaminsäure für Asparaginsäure, oder
Glutamin für
Asparagin, und dergleichen.
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Der
Begriff konservative Substitution umfasst ebenfalls die Verwendung
eines substituierten Aminosäurerestes
anstelle von einem nicht substituierten Eltern-Aminosäurerest,
vorausgesetzt, dass Antikörper,
die gegen das substituierte Polypeptid gezüchtet wurden, ebenfalls mit
dem nicht substituierten Polypeptid immunreaktiv sind.
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Der
Begriff "konservative
Substitutionsvariante" bezieht
sich dementsprechend auf ein Neublastin-Polypeptid, das von einem
Wild-Typ oder einem Bezugs-Neublastin-Polypeptid durch die Anwesenheit von
mindestens einer konservativen Aminosäure-Substitution verschieden ist.
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Modifikationen
einer primären
Aminosäuresequenz
von Neublastin können
zu einem Protein führen, das
verglichen mit dem nicht modifizierten Gegenstück-Polypeptid eine im Wesentlichen äquivalente
Aktivität aufweist
und folglich als funktionelles Analog zu den Elternproteinen angesehen
werden kann. Derartige Modifikationen können vorsätzlich, beispielsweise, durch
ortsgerichtete Mutagenese oder können
spontan auftreten und umfassen Splice-Varianten, Isoformen, Homologe
von anderen Spezies und Polymorphismen. Derartige funktionelle Analoge
sind erfindungsgemäß vorgesehen.
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Außerdem können Modifikationen
der primären
Aminosäuresequenz
zu Proteinen führen,
die die biologische Aktivität
des Elternproteins nicht beibehalten, einschließlich dominant negativer Formen,
etc.. Ein dominant negatives Protein kann das Wildtyp-Protein durch
Binden an oder anderweitig sequestrierende regulierende Agenzien,
wie beispielsweise stromaufwärts
gelegene Komponenten, beinträchtigen,
die normaler Weise funktionell mit dem Polypeptid interagieren.
Derartige dominant negative Formen sind ebenfalls erfindungsgemäß vorgesehen.
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Ein "Signalpeptid" ist ein Peptid,
das ein neu synthetisiertes Polypeptid, an welchem das Signalpeptid angefügt vorliegt,
zur weiteren post-translationalen Bearbeitung und Verteilung zu
dem endoplasmatischen Retikulum (ER) leitet.
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Ein
wie hier in dem Zusammenhang von Neublastin verwendetes "heterologes Signalpeptid" bedeutet ein Signalpeptid,
das nicht das Signalpeptid von menschlichem Neublastin ist, wobei
gewöhnlich
das Signalpeptid von einem anderen Säugerprotein als Neublastin
ist.
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Dem
Fachmann wird klar sein, dass die DNA-Sequenz von Neublastin des
Menschen (entweder DNA oder genomische DNA), oder Sequenzen, die
von menschlicher Neublastin-DNA
aufgrund von stillen Codonänderungen
oder wegen Codonänderungen,
die konservative Aminosäuresubstitutionen
erzeugen, verschieden sind, können
verwendet werden, um kultivierte menschliche Zelle genetisch so
zu modifizieren, dass sie das Enzym überexprimieren oder sekretieren.
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Erfindungsgemäße Polypeptide
umfassen ebenfalls chimäre
Polypeptide oder spaltbare Fusionspolypeptide, in/an die ein anderes
Polypeptid an den N-Terminus oder den C-Terminus des Polypeptids
oder Fragments davon fusioniert wurde. Ein chimäres Polypeptid kann durch Fusionieren
einer Nukleinsäuresequenz (oder
eines Anteils davon), die ein anderes Polypeptid kodiert, an eine
Nukleinsäuresequenz
(oder einen Anteil davon) der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden.
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Techniken
zur Herstellung von chimären
Polypeptiden sind Standardverfahren. Derartige Verfahren erfordern
normaler Weise ein Verbinden der Sequenzen in einer Weise, dass
sie beide in dem gleichen Leseraster vorliegen und die Expression
des fusionierten Polypeptids unter der Kontrolle des/der gleichen
Promotors(en) und Terminators erfolgt.
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Erfindungsgemäße Polypeptide
umfassen ebenfalls verkürzte
Formen des Neublastin-Polypeptids.
In derartigen verkürzten
Molekülen
wurden eine oder mehrere Aminosäuren
von dem N-Terminus oder dem C-Terminus, vorzugsweise dem N-Terminus,
entfernt.
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Verkürzte Neublastin-Polypeptide
umfassen die hier als NBN112 (SEQ ID NO: 35), NBN111 (SEQ ID N0:
36), NBN110 (SEQ ID N0: 37), NBN109 (SEQ ID N0:38), NBN108 (SEQ
ID N0:39), NBN107 (SEQ ID NO: 40), NBN106 (SEQ ID NO: 41), NBN105
(SEQ ID NO: 42), NBN104 (SEQ ID NO: 43), NBN103 (SEQ ID NO: 44),
NBN102 (SEQ ID NO: 45), NBN101 (SEQ ID NO: 46), NBN100 (SEQ ID NO:
47) und NBN99 (SEQ ID NO: 48) bezeichneten Polypeptide des Menschen,
und die entsprechenden Homologe von jenen verkürzten Neublastin-Polypeptiden
des Menschen, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Neublastin der Ratte und der Maus.
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Beispielsweise
umfasst die Erfindung ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid, dessen Amino-Terminus ein oder mehre aminoterminale
Aminosäuren
eines Neublastin-Polypeptids fehlen. Das heißt, dass das verkürzte Neublastin-Polypeptid
die sieben Cystein-Domäne
bzw. die sieben Cysteine umfassende Domäne von Neublastin beinhaltet.
In mehreren Ausführungsformen
umfasst das verkürzte
Neublastin-Polypeptid eine Aminosäuresequenz mit mindestens 70%
Homologie zu den Aminosäuren
12–113
von SEQ ID No. 12, d. h. NBN102 (SEQ ID No. 45). Vorzugsweise ist
das verkürzte
Neublastin-Polypeptid zu den Aminosäuren 12–113 von SEQ ID No. 12 zu mindestens
85% homolog. Noch bevorzugter ist das verkürzte Neublastin-Polypeptid zu
den Aminosäuren
12–113
von SEQ ID No. 12 zu mindestens 95% homolog. Am meisten bevorzugt
ist das verkürzte
Neublastin-Polypeptid zu den Aminosäuren 12–113 von SEQ ID No. 12 zu mindestens
99% homolog. Weitere ähnliche
Beispiele eines verkürzten
Neublastins umfassen, beispielsweise Polypeptide, die die Aminosäuren 42–140 von
SEQ ID No. 9, Aminosäuren
113–224
von SEQ ID No. 16, Aminosäuren
113–224 von
SEQ ID No. 34 beinhalten. Außerdem
umfassen spezifische Beispiele, sind jedoch nicht beschränkt auf NBN99
(SEQ ID NO: 48), NBN100 (SEQ ID NO: 47), NBN101 (SEQ ID NO: 46),
NBN102 (SEQ ID NO: 45), NBN103 (SEQ ID NO: 44), NBN104 (SEQ ID NO:
43), NBN105 (SEQ ID NO: 42), NBN106 (SEQ ID NO: 41), NBN107 (SEQ
ID NO: 40), NBN108 (SEQ ID N0:39), NBN109 (SEQ ID N0:38), NBN110
(SEQ ID N0: 37), NBN111 (SEQ ID N0: 36) und NBN112 (SEQ ID NO: 35)
des Menschen, vorstehend beschrieben, oder Homologen oder Abkömmlingen
davon. Verkürzte
NBN Polypeptide können
synthetisch, können
von klonierten DNA-Konstrukten exprimiert oder das Ergebnis einer
enzymatischen Spaltung von reifen NBN-Polypeptiden sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das verkürzte
Neublastin-Polypeptid mindestens die 85 carboxyterminalen Aminosäuren eines
Neublastin-Polypeptids. In bevorzugten Ausführungsformen umfasst es mindestens
die carboxyterminalen 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106,
107, 108, 109, 110, 111 oder 112 Aminosäuren eines Neublastin-Polypeptids.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
bindet das verkürzte
Neublastin-Polypeptid an ein RET-Polypeptid, vorzugsweise dort,
wo das RET-Polypeptid auf der Oberfläche einer Säugerzelle, wie beispielsweise
einem Neuron, exprimiert vorliegt.
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Das
verkürzte
Neublastin kann unter Verwendung einer rekombinanten Expression
einer Aminosäure, die
ein verkürztes
Neublastin-Polypeptid kodiert, unter Verwendung von im Stand der
Technik bekannter Verfahren und hier bereitgestellter Sequenzen
hergestellt werden.
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Alternativ,
kann das verkürzte
Neublastin-Polypeptid durch Bereistellen eines reifen Neublastin-Polypeptids,
wie beispielsweise NBN113 von SEQ ID No. 12 erhalten werden, und
wobei das reife Neublastin-Polypeptid mit mindestens einer Protease
unter Bedingungen in Kontakt gebracht wird, die geeignet sind das
verkürzte
Neublastin-Polypeptid herzustellen. Vorzugsweise ist die mindestens
eine Protease eine Exoprotease, wobei ein Inkontaktbringen des Neublastin-Polypeptids
zur Bildung von Exopeptidase Neublastin-Polypeptid Verdau-Produkt führt, das
mit einer Dipeptidyl-Peptidase weiter verdaut werden kann. In alternativen
Ausführungsformen
ist die Protease eine Aminopeptidase, Endo Lys C oder Trypsin.
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Aminosäuresequenzhomologie
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Der
Grad, zu dem ein Test- bzw. Kandidaten-Polypeptid mit einem Neublastin-Polypeptid der Erfindung
eine Homologie teilt, wird als der Grad einer Identität zwischen
zwei Aminosäuresequenzen
ermittelt. Ein hoher Grad an Sequenzidentität zeigt eine Wahrscheinlichkeit
an, dass die erste Sequenz von der zweiten Sequenz abgeleitet ist.
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Die
Identität
wird durch eine Computeranalyse, wie beispielsweise, ohne Einschränkungen,
mit dem ClustraIX-Computerausrichtungs-Programm (Thompson JD, Gibson
TJ, Plewniak F, Jeanmougin F, & Higgins DG:
The ClustraIX windows interface: Flexible strategies for multiple
sequence alignment aided by quality analysis tools, Nucleic Acids
Res. 25 (1997), 4876–4882)
und den hier vorgeschlagenen Standardparametern ermittelt. Unter
Verwendung dieses Programms zeigt der reife Teil eines Polypeptids,
das durch eine analoge DNA-Sequenz der Erfindung kodiert wird, einen
Grad von Identität
von mindestens 90%, noch bevorzugter mindestens 95%, noch bevorzugter
mindestens 98%, am meisten bevorzugt mindestens 99% mit der hier
als SEQ ID NO: 2, SEQ ID NO: 4; SEQ ID NO:5; SEQ ID NO: 6; SEQID
NO: 7; SEQ ID NO: 9; SEQ ID NO: 10; SEQ ID NO:11; SEQ ID NO: 12,
SEQ ID NO: 16, SEQ ID NO: 34, SEQ ID NO: 35, SEQ ID NO: 36, SEQ
ID NO: 37, SEQ ID NO: 38, ID NO: 39; SEQ ID NO: 40; SEQ ID NO: 41;
SEQ ID NO: 42, SEQ ID NO: 43, SEQ ID NO: 44; SEQ ID NO: 45; SEQ
ID NO: 46; SEQ ID NO: 47 oder SEQ ID NO: 48 dargestellten der Aminosäuresequenz.
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Basierend
auf der Homologiebestimmung wurde bestätigt, dass das Neublastin-Polypeptid der Erfindung,
das zu der TGF-β Superfamilie
gehört,
mit der GDNF Unterfamilie verwandt ist, jedoch ein unterschiedliches
Mitglied dieser Unterfamilie darstellt.
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Biologisch aktive Polypeptide
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
kann in einer beliebigen biologisch aktiven Form, einschließlich der Form
von prä-pro-Proteinen,
pro-Proteinen, reifen Proteinen, glycosylierten Proteinen, nicht
glycosylierten Proteinen, phosphorylierten Proteinen, nicht phosphorylierten
Proteinen, verkürzten
Proteinen, oder irgendeinem anderen post-translational modifizierten
Protein bereitgestellt werden. Ein biologisch aktives Neublastin-Polypeptid
umfasst ein Polypeptid, das, falls dimerisiert vorliegend, alleine
oder in der Anwesenheit eines Co-Faktors (wie beispielsweise GRFα3 oder RET)
an RET bindet, eine Dimerisierung von RET und eine Autophosphorylierung
von RET induziert.
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Das
erfindungsgemäße Polypeptid
kann insbesondere ein N-gycosyliertes Polypeptid sein, welches Polypeptid
vorzugsweise an den N-Resten glycosyliert vorliegt, was in der Sequenzliste
anzeigt ist.
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In
einer besonderen Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Polypeptid
die als SEQ ID No. 9 dargestellte Aminosäuresequenz auf, die einen glycosylierten
Asparagin-Rest bei Position 122 aufweist, die als SEQ ID NO. 10
dargestellte Animosäuresequenz,
die einen glycosylierten Asparagin-Rest bei Position 122 aufweist,
die als SEQ ID NO. 11 dargestellte Animosäuresequenz, die einen glycosylierten
Asparagin-Rest bei Position 98 aufweist, oder die als SEQ ID NO.
12 dargestellte Animosäuresequenz,
die einen glycosylierten Asparagin-Rest bei Position 95 aufweist.
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In
dieser Erfindung sind ebenfalls Fusionsproteine von Neublastin,
wie beispielsweise Ig-Fusionen vorgesehen, wie beschrieben, beispielsweise
in
US-P-5,434,131 , die
hier durch Bezugnahme aufgenommen ist, oder Serum-Albumin-Fusionen.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die als SEQ ID NO.
2 gezeigte Aminosäuresequenz
aufweist, oder eine Aminosäuresequenz,
die mindestens ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 2 dargestellten Sequenz homolog ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 4 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 4 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer dritten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO. 5 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 5 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer vierten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 6 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 6 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer fünften
Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 7 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 7 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
Das
Neublastin-Polypeptid der Erfindung umfasst allelische Varianten,
beispielsweise die Polypeptide der Aminosäuresequenzen von SEQ ID NO.
5–7, in
denen das erste Xaa, Asn oder Thr bezeichnen und das zweite Xaa,
Ala oder Pro bezeichnen.
-
In
einer sechsten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 9 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 9 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer siebten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 10 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 10 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer achten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 11 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 11 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer neunten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 12 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 12 dargestellten Sequenz homolog ist.
-
In
einer zehnten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO. 16 aufweist, oder eine Aminosäuresequenz, die mindestens
ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu der als SEQ ID NO. 16 dargestellten Sequenz homolog ist,
die ein pro-Neublastin mit dem Ursprung aus der Maus ist.
-
In
weiteren Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das die Aminosäuresequenz von
SEQ ID NO. 35–48
aufweist, oder eine Aminosäuresequenz,
die mindestens ungefähr
85%, vorzugsweise mindestens ungefähr 90%, noch bevorzugter mindestens
ungefähr
95%, noch bevorzugter mindestens ungefähr 98% und am meisten bevorzugt
mindestens ungefähr
99% zu irgendeiner der als SEQ ID NO. 35–48 dargestellten Sequenz homolog
ist.
-
In
einer anderen Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Polypeptid
den Fingerabdruck der GDNF Unterfamilie auf, d. h. die in Tabelle
3 unterstrichenen Aminosäure-Reste,
die in den Beispielen gezeigt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit, das durch eine Polynukleotidsequenz
kodiert wird, die unter hoch stringenten Bedingungen mit der als
SEQ ID NO. 1 dargestellten Polynukleotidsequenz, deren komplementären Strang
oder einer Untersequenz davon hybridisieren kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch eine Polynukleotidsequenz kodiert, die mindestens 70% homolog
zu der als SEQ ID NO. 1 dargestellten Polynukleotidsequenz ist.
In dessen am meisten bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Polynukleotid
durch die als SEQ ID NO. 1 dargestellte Polynukleotidsequenz kodiert.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung neue Polypeptide bereit, die durch eine Polynukleotidsequenz
kodiert werden, die unter hoch stringenten Bedingungen mit einer
als SEQ ID NO. 3 dargestellten Polynukleotidsequenz, deren komplementären Strang,
oder einer Untersequenz davon hybridisieren kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch eine Polynukleotidsequenz kodiert, die zu der als SEQ ID NO.
3 dargestellten Polynukleotidsequenz zu mindestens 70% homolog ist.
In deren am meisten bevorzugten Ausführungsform wird das Polypeptid
durch die als SEQ ID NO. 3 dargestellte Polynukleotidsequenz kodiert.
-
In
einer mehr bevorzugten Ausführungsform
umfasst das erfindungsgemäße Polypeptid
die Aminosäuresequenz
eines reifen Neublastin-Polypeptids. Noch mehr bevorzugt umfasst
die Erfindung die Aminosäuresequenz
einer verkürzten
Form des Neublastin- Polypeptids,
das die sieben konservierten Cysteinreste in der Aminosäuresequenz
von Neublastin-Proteinen umfasst.
-
In
einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung neue Polypeptide bereit, die durch eine Polynukleotidsequenz
kodiert werden, die unter hoch stringenten Bedingungen mit der als
SEQ ID NO: 8 dargestellten Polynukleotidsequenz, deren komplementären Strang,
oder einer Untersequenz davon, hybridisieren kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch eine Polynukleotidsequenz kodiert, die zu der als SEQ ID NO.
8 dargestellten Polynukleotidsequenz mindestens 70% homolog ist.
In deren am misten bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch die als SEQ ID NO. 8 dargestellte Polynukleotidsequenz kodiert.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung neue Polypeptide bereit, die durch eine Polynukleotidsequenz
kodiert werden, die unter hoch stringenten Bedingungen mit der als
SEQ ID NO: 15 dargestellten Polynukleotidsequenz, deren komplementären Strang,
oder einer Untersequenz davon, hybridisieren kann. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch eine Polynukleotidsequenz kodiert, die zu der als SEQ ID NO.
15 dargestellten Polynukleotidsequenz mindestens 70% homolog ist.
In deren am misten bevorzugten Ausführungsform wird das erfindungsgemäße Polypeptid
durch die als SEQ ID NO. 15 dargestellte Polynukleotidsequenz kodiert.
-
Biologischer Ursprung
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
können
von Säugerzellen,
vorzugsweise von einer Zelle des Menschen oder von einer Zelle mit
Mausursprung isoliert werden.
-
In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform kann das erfindungsgemäße Polypeptid
von Herzgewebe des Menschen, vom Skelettmuskel des Menschen, vom
Pankreas des Menschen, oder Gehirngewebe des Menschen isoliert werden,
insbesondere von dem Nucleus caudatus oder vom Thalamus, oder es
kann von DNA mit Säugerursprung,
wie ausführlicher
nachfolgend beschrieben, erhalten werden.
-
Neurotrophe Aktivität
-
Neublastin-Polypeptide,
einschließlich
verkürzten
Neublastin-Polypeptiden der Erfindung, sind beim Vermitteln vom
Metabolismus, Wachstum, Differenzierung oder Überleben einer Nerven- oder
neuronalen Zelle nützlich.
Insbesondere sind Neublastin-Polypeptide nützlich, um eine Störung oder
Erkrankung eines lebenden Tiers, beispielsweise eines Menschen,
dessen Störung
oder Erkrankung auf die Aktivität
von/eines neurotrophen Mitteln/s reagiert, zu behandeln oder zu
lindern.
-
Antikörper
-
Neublastin-Polypeptide
oder Polypeptidfragmente der Erfindung werden verwendet, um Neublastin spezifische
Antikörper
herzustellen. Wie hier verwendet, ist ein "Neublastin spezifischer Antikörper" ein Antikörper, beispielsweise
ein polyklonaler Antikörper
oder ein monoklonaler Antikörper,
der gegenüber
einem Neublastin-Polypeptid oder Polypeptidfragment immunreaktiv
ist, oder der mit Spezifität
an ein Epitop eines Neublastin-Polypeptids
bindet.
-
Die
Herstellung von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern ist
im Stand der Technik wohl bekannt. Polyklonale Antikörper können insbesondere,
wie durch Green et al.,: "Production
of Polyclonal Antisera" in
Immunochemical Protocols (Manson, Ed.); Humana Press, 1992, Seiten
1–5; by
Coligan et al.,: "Production
of Polyclonal Antisera in Rabbits, Rats, Mice and Hamsters" in Current Protocols
in Immunology. 1992, Abschnitten 2.4.1 und by Ed Harlow and David
Lane (Eds.) in "Antibodies;
A laboratory manual" Cold
Spring Harbor Lab. Press 1988. Diese Protokolle werden hier durch
Bezugnahme aufgenommen. Monoklonale Antikörper können insbesondere durch beispielsweise
Kohler & Milstein,
Nature, 1975,256: 495; Coligan et al., in Current Protocols in Immunology.
1992, Abschnitte 2.5.1–2.6.7;
und Harlow et al., in Antibodies: A Laboratory Manual; Cold Spring
Harbor, Pub., 1988, Seite 726, beschrieben, erhalten werden, welche
Protokolle hier durch Bezugnahme aufgenommen sind.
-
Kurz,
monoklonale Antikörper
können
durch Injizieren, beispielsweise von Mäusen, mit einer Zusammensetzung
erhalten werden, die ein Antigen umfasst, Prüfen der Anwesenheit einer Antikörperproduktion durch
Entnehmen/Entfernen einer Serumprobe, Entfernen der Milz, um B-Lymphozyten
zu erhalten, Fusionieren der B-Lymphozyten mit Myelomzellen, um
Hybridome zu erzeugen, Klonieren der Hybridome, Selektionieren positiver
Klone, die die Antikörper
gegen das Antigen herstellen und Isolieren der Antikörper von
den Hyridomkulturen.
-
Monoklonale
Antikörper
können
durch eine Vielzahl gut eingeführter
Techniken, einschließlich
Affinitätschromatographie
mit Protein A Sepharose, Größenausschluss-Chromatographie und
Ionenaustausch-Chromatographie, isoliert und gereinigt werden, siehe
beispielsweise Coligan et al., in Current Protocols in Immunology,
1992, Abschnitte 2.7.1–2.7.12
und 2.9.1–2.9.3,
und Barnes et al.,: "Purification
of Immunoglobulin G (IgG)",
in Methods of Molecular Biology, Humana Press, 1992, Vol. 10, Seiten
79–104.
Polyklonale Antikörper
können
wahlweise, beispielsweise durch Binden an und Eluieren von einer
Matrix weiter gereinigt werden, an die das Polypeptid gegen das
die Antikörper
gezüchtet
wurden, gebunden ist.
-
Antikörper, die
an das Neublastin-Polypeptid der Erfindung binden, können unter
Verwendung eines intakten Polypeptids oder Fragmenten, die kleine
Peptide von Interesse als immunisierendes Antigen beinhalten, präpariert
werden. Das zum Immunisieren eines Tieres verwendete Polypeptid
kann durch rekombinante DNA-Verfahren oder durch chemische Synthese
erhalten und kann wahlweise an ein Trägerprotein konjugiert werden.
Gewöhnlich
verwendete Trägerproteine,
die chemisch an das Peptid gekoppelt werden, umfassen Hämocyanin
der Schlüsselloch-Napfschnecke
(KLH), Thyroglobulin, Rinder-Serum-Albumin
(BSA) und Tetanustoxin. Das gekoppelte Peptid kann anschließend dazu
verwendet werden, um das Tier zu immunisieren, das insbesondere
eine Maus, eine Ratte, ein Hamster oder ein Kaninchen sein kann.
-
In
einer Ausführungsform
werden die Antikörper
unter Verwendung der folgenden Peptide hergestellt; Peptid 1: CRPTRYEAVSFMDVNST
(Aminosäuren
108–124
von SEQ ID NO: 9), oder Peptid 2: ALRPPPGSRPVSQPC (Aminosäuren 93–107 von
SEQ ID NO: 9). Verfahren zur Herstellung von Antikörpern unter
Verwendung jener Peptide werden in Beispiel 10 beschrieben.
-
Polyklonale
Antikörper
vom Kaninchen wurden ebenfalls gegen die folgenden Peptide erzeugt:
Peptid
R27: GPGSRARAAGARGC (Aminosäuren
30–43
von SEQ ID NO: 9);
Peptid R28: LGHRSDELVRFRFC (Aminosäuren 57–70 von
SEQ ID NO:9);
Peptid R29: CRRARSPHDLSL (Aminosäuren 74–85 von
SEQ ID NO: 9);
Peptid R30: LRPPPGSRPVSQPC (Aminosäuren 94–107 von
SEQID N0: 9); und
Peptid R31: STWRTVDRLSATAC (Aminosäuren 123–136 von
SEQ ID NO: 9).
-
Von
dieser Gruppe erkannten lediglich die Peptide R30 und R31, relativ
nahe an bzw. zu dem C-Terminus, unter reduzierenden Bedingungen
auf einem Western-Blot das denaturierte Protein.
-
Zusätzliche
von Neublastin abgeleitete Peptide wurden ebenfalls von dem NBN-Protein, wie nachfolgend
ausgeführt,
abgeleitet, die basierend auf der bekannten Struktur von GDNF (Eigenbrot
and Gerber, Nat. Struct. Biol. 4 (1997), 435–438) vorausgesagte an der
Oberfläche
ausgesetzte Schleifen darstellen und folglich für eine Antikörperherstellung
nützlich
sind:
Region 1: CRLRSQLVPVRALGLGHRSDELVRFRFC (AA43-70 von SEQ
ID NO: 9)
Region 2: CRRARSPHDLSLASLLGAGALRPPPGSRPVSQPC (AA74-107
von SEQ ID NO: 9)
Region 3: CRPTRYEAVSFMDVNSTWRTVDRLSATAC (AA108-136
von SEQ ID N0: 9)
-
In
einer andere Ausführungsform
der Erfindung können
Antikörper,
die spezifisch Neublastin oder von Neublastin abgeleitete Peptide
binden, zum Detektieren der Anwesenheit derartiger Neublastin neurotropher Faktoren
in verschiedenen Medien verwendet werden und insbesondere für die Diagnose
von Bedingungen oder Erkrankungen, die mit den Neublastinmolekülen der
Erfindung assoziiert sind. Es sind eine Vielzahl von Protokollen
für eine
derartige Detektion, einschließlich
ELISA, RIA und FACS im Stand der Technik bekannt.
-
Die
Antikörper
dieser Erfindung können
ebenfalls zum Blockieren der Wirkung des Neublastin neurotrophen
Faktors verwendet werden und können
insbesondere neutra lisierende Antikörper sein.
-
Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Polypeptide
-
Es
wird eine Zelle, die eine DNA-Sequenz umfasst, die ein erfindungsgemäßes Neublastin-Polypeptid kodiert,
unter Bedingungen kultiviert, die die Herstellung des Polypeptids
gestattet, gefolgt durch, wie nachfolgend ausgeführt, die Rückgewinnung des Polypeptids
von dem Kulturmedium. Sollen Zellen für die Zwecke einer Herstellung
eines Neublastin-Polypeptids
genetisch modifiziert werden, dann können die Zellen durch herkömmliche
Verfahren oder durch Genaktivierung modifiziert werden.
-
Gemäß herkömmlicher
Verfahren kann ein DNA-Molekül,
das eine cDNA oder genomische DNA Sequenz von Neublastin beinhaltet
in einem Expressionskonstrukt beinhaltet sein und durch Standardverfahren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, durch Liposomen, Polyethylen, oder DEAE-Dextran vermittelte Transfektion,
Elektroporation, Kalzium-Phosphat-Präzipitation, Mikroinjektion
oder Geschwindigkeit getriebene Mikroinjektion ("Biolistik") in Zellen transfiziert werden. Alternativ
kann ein System verwendet werden, das DNA durch einen viralen Vektor
zuführt.
Viren, die für
einen Gentransfer bekannt sind nützlich
zu sein, umfassen Adenoviren, Adeno-assoziiertes Virus, Lentivirus,
Herpes-Virus, Mumps-Virus, Poliovirus, Retrovirus, Sindbis-Virus
und Vaccinia-Virus,
wie beispielsweise Kanarienvogel Pocken-Virus, als auch eine Baculovirus-Infektion
von Insektenzellen, insbesondere SfP9 Insektenzellen.
-
Alternativ
können
die Zellen unter Verwendung einer Genaktivierungs-("GA")Ansatzes, wie beispielsweise
beschrieben in den
US-P-5,733,761 und
5,750,376 , die jeweils durch
Bezugnahem aufgenommen sind, modifiziert werden.
-
Dementsprechend
bedeutet der Begriff "genetisch
modifiziert" wie
hier in Bezug auf Zellen, Zellen zu umfassen, die ein besonderes
Genprodukt folgend auf Einführung
eines DNA-Moleküls
exprimieren, das das Genprodukt und/oder regulatorische Elemente
kodieren, die die Expression einer kodierenden Sequenz für das Genprodukt
kontrollieren. Das DNA-Molekül
kann durch Gen-Targeting eingefügt
werden, was die Einführung
des DNA-Moleküls an einer
bestimmten genomischen Stelle ermöglicht.
-
Rekombinante Expressionsvektoren
-
In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen rekombinanten Expressionsvektor bereit, der
das erfindungsgemäße Polynukleotide
umfasst. Der rekombinante Expressionsvektor der Erfindung kann ein
beliebig geeigneter eukaryotischer Expressionsvektor sein. Bevorzugte
rekombinante Expressionsvektoren sind der den Ubiquitin-Promotor
beinhaltende Vektor pTEJ-8 (FEBS Lett. 267 (1990), 289–294) und
Derivate hiervon, beispielsweise pUbi1Z. Ein bevorzugter im Handel
erhältlicher
eukaryotischer Expressionsvektor ist, beispielsweise, der Viruspromotor
beinhaltende Vektor pcDNA-3 (verfügbar von Invitrogen). Ein anderer bevorzugter
Expressionsvektor verwendet SV40 frühen und Adenovirus major late
Promotoren (abgeleitet von dem Plasmid pAD2beta; Norton and Coffin,
Mol. Cell. Biol. 5 (1985), 281).
-
Diese
Erfindung stellt ebenfalls prokaryotische Expressionsvektoren und
synthetische Gene (Syngene) mit einer Codonoptimierung für einer
prokaryotische Expression bereit. Syngene wurden mit einem geringeren
GC-Gehalt und bevorzugten bakteriellen (beispielsweise E. coli)
Codons konstruiert. Das Syngen wurde in zwei Vektoren, pET19b und
pMJB164, ein Derivat von pET19b, kloniert. Die Konstruktion mit
pET19b ist in 14 gezeigt. In diesem Konstrukt
ist die Sequenz, die die NBN113 Domäne von Neublastin kodiert unmittelbar
an ein initiierendes Methionin fusioniert. Die Konstruktion mit
pMJB164 ist in 15 gezeigt.
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Produktionszellen
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine genetisch manipulierte Produktionszelle
bereit, um die isolierte Polynukleotidsequenz der Erfindung und/oder
einen rekombinanten erfindungsgemäßen Expressionsvektor zu umfassen.
Die Zelle der Erfindung kann insbesondere genetisch manipuliert sein,
um das Polypeptid der Erfindung vorübergehend oder stabil zu exprimieren,
zu überexprimieren
oder co-exprimieren. Verfahren zum Erzeugen einer vorübergehenden
und stabilen Expression sind im Stand der Technik bekannt.
-
Das
erfindungsgemäße Polynukleotide
kann in einen Expressionsvektor, beispielsweise ein Plasmid, Virus
oder ein anderes Expressionsvehikel eingefügt und durch Ligation an die
Expression steuernde Sequenzen in einer Weise betriebsbereit verbunden
werden, das eine Expression der kodierenden Sequenz unter Bedingungen
erreicht wird, die mit der Expression der Kontrollsequenzen verträglich sind.
Geeignete Kontrollsequenzen der Expression umfassen Promotoren,
Enhancer, Transkriptionsterminatoren, Start-Codons, Splicing-Signale
für Introns
und Stopp-Codons, die alle in dem korrekten Leseraster des erfindungsgemäßen Polynukleotids
beibehalten werden, um so eine genaue Übersetzung von mRNA zu ermöglichen.
Die Kontrollsequenzen der Expression können ebenfalls zusätzliche
Komponenten, wie beispielsweise, Leader-Sequenzen und Fusions-Partnersequenzen
einschließen.
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Der
Promotor kann insbesondere ein konstitutiver oder ein induzierbarer
Promotor sein. Werden bakterielle Systeme kloniert, dann können induzierbare
Promotoren, wie beispielsweise pL eines Bakteriophagen λ, plac, ptrp,
ptac (ptrp-lac Hybrid-Promotor) verwendet werden. Werden Säugersysteme
kloniert, dann können
Promotoren verwendet werden, die von dem Genom von Säugerzellen,
beispielsweise dem Ubiquitin-Promotor, dem TK-Promotor oder dem
Metallothionin-Promotor oder von Säugerviren abgeleitet sind,
beispielsweise der langen terminalen Wiederholung des Retrovirus,
dem späten
Promotor des Adenovirus oder dem 7.5K Promotor des Vaccinia-Virus.
Promotoren, die durch rekom binante DNA oder synthetische Verfahren
erhalten wurden, können
ebenfalls verwendet werden, um eine Transkription des erfindungsgemäßen Polynukleotids
bereitzustellen.
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Geeignete
Expressionsvektoren umfassen gewöhnlich
einen Ursprung der Expression, einen Promotor als auch spezifische
Gene, die eine phänotypische
Selektion der transformierten Zellen gestatten und Vektoren ähnlich dem
T7-basierenden Expressionsvektor zur Expression in Bakterien (Rosenberg
et al., Gene 56 (1987). 125), den pTEJ-8, pUbi1Z, pcDNA-3 und pMSXND
Expressionsvektoren für
eine Expression in Säugerzellen
(Lee and Nathans, J. Biol. Chem. 263 (1988), 3521), von Baculovirus
abgeleitete Vektoren zur Expression in Insektenzellen umfassen und
den Eizellen-Expressionsvektor PTLN (Lorenz C, Pusch M & Jentsch T.J:
Heteromultimeric CLC chloride channels with novel properties; Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 93, (1996), 13362–13366).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Zelle
eine eukaryotische Zelle, beispielsweise eine Säugerzelle, beispielsweise eine
menschliche Zelle, eine Eizelle oder eine Hefezelle. Die Zelle der
Erfindung kann ohne Einschränkung
eine embryonale Nierenzelle des Menschen (HEK) sein, beispielsweise
eine HEK 293-Zelle, eine BHK21-Zelle, eine Ovariumzelle des chinesischen
Hamsters (CHO), eine Eizelle von Xenopus laevis. In einer Ausführungsform
ist die erfindungsgemäße Zelle
eine Pilzzelle, beispielsweise eine Zelle eines filamentösen Pilzes.
In noch einer anderen Ausführungsform
ist die Zelle eine Insektenzelle, am meisten bevorzugt die Sf29
Zelle. Zusätzliche
Säugerzellen
der Erfindung sind PC12, HiB5, RN33b-Zelllinien, Nerven-Vorläuferzellen
des Menschen und andere Zellen, die von menschlichen Zellen, insbesondere
Nervenzellen, abgeleitet sind.
-
Beispiele
primärer
und sekundärer
Zellen umfassen Fibroblasten, Epithelzellen einschließlich Brust- und
Darmepithelzellen, Endothelzellen, geformte Elementes des Blutes,
einschließlich
Lymphozyten und Knochenmarkszellen, Gliazellen, Hepatozyten, Keratinozyten,
Muskelzellen, Nervenzellen oder Vorläufer von all jenen Zellen.
Beispiele von immortalisierten menschlichen Zelllinien, die in den
gegenwärtigen
Verfahren nützlich
sind, umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Bowes Melanom-Zellen
(ATCC Zugangsnr. CRL 9607), Daudi-Zellen (ATCC Zugangsar. CCL 213),
HeLa-Zellen und Derivate von HeLa-Zellen (ATCC Zugangsnr. CCL 2, CCL 2.1,
und CCL 2.2), HL-60-Zellen (ATCC Zugangsnr. CCL 240), HT-1080-Zellen
(ATCC Zugangsar. CCL121), Jurkat-Zellen (ATCC Zugangsar. TIB 152),
KB Carcinomzellen (ATCC Zugangsar. CCL 17), K-562 Leukämie-Zellen (ATCC Zugangsar.
CCL 243), MCF-7 Brustkrebs-Zellen (ATCC Zugangsnr. BTH 22), MOLT-4 Zellen
(ATCC Zugangsnr. 1582), Namalwa-Zellen (ATCC Zugangsnr. CRL1432),
Raji-Zellen (ATCC Zugangsnr. CCL 86), RPMI 8226-Zellen (ATCC Zugangsnr.
CCL 155), U-937-Zellen (ATCC Zugangsnr. CRL 1593), WI-38VA13 Sublinie
2R4-Zellen (ATCC Zugangsnr. CLL 75.1) und 2780AD ovariale Carcinomzellen
(Van der Blick et al., Cancer Res. 48: 5927–5932, 1988), als auch Heterohybridom-Zellen,
die durch Fusion von menschlichen Zellen und Zellen einer anderen
Spezies erzeugt wurden. Sekundäre
Fibrobalsten-Stammkulturen des Menschen, wie beispielsweise WI-38
(ATCC Zugangsnr. CCL 75) und MRC-5 (ATCC Zugangsnr. CCL 171) können ebenfalls
verwendet werden.
-
Ist
die Zelle der Erfindung eine eukaryotische Zelle, dann kann die
Einfügung
des heterologen Polynukleotids der Erfindung insbesondere durch
Infektion (verwenden eines viralen Vektors, durch Transfektion (verwenden
eines Plasmidvektors) unter Verwendung einer Präzipitation mit Kalzium-Phosphat,
Mikroinjektion, Elektroporation, Lipofektion, oder anderer im Stand
der Technik bekannter physikalisch-chemischer Verfahren,) ausgeführt werden.
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In
einer mehr bevorzugten Ausführungsform
wird die isolierte Polynukleotidsequenz der Erfindung und/oder ein
rekombinanter Expressionsvektor der Erfindung, die/der mindestens
ein DNA-Molekül
umfasst, das eine zelluläre
Immortalisation und/oder Transformation vermitteln kann, in eine
Wirtszelle eines Säugetiers,
eine Nerven-Vorläuferzelle,
eine Astrozytenzelle, eine T-Zelle, eine Hämatopoietische Stammzelle,
eine sich nicht teilende Zelle oder ein cerebrale Endothelzelle
transfiziert.
-
Die
Aktivierung eines endogenen Gens in einer Wirtszelle kann durch
Einfügen
regulatorischer Elemente, insbesondere durch das Einfügen eines
Promotors erreicht werden, der die Transkription eines endogenen
Gens, das das erfindungsgemäße Neublastin-Polypeptid
kodiert, beeinflussen kann.
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzungen bereit,
die eine therapeutisch wirksame Menge des erfindungsgemäßen Polypeptids
umfassen.
-
Bei
der Verwendung in der Therapie kann das erfindungsgemäße Polypeptid
in einer beliebig zweckdienlichen Form verabreicht werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform
liegt das erfindungsgemäße Polypeptid
zusammen mit einem oder mehreren Adjuvantien, Arzneistoffträgern, Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln,
eingefügt
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung vor, und wobei die pharmazeutische
Zusammensetzung durch den Fachmann unter Verwendung von im Stand
der Technik bekannter Verfahren hergestellt wird.
-
Derartige
pharmazeutische Zusammensetzungen können das Polypeptid der Erfindung
oder Antikörper
hiervon umfassen. Die Zusammensetzung kann alleine oder in Kombination
mit einem oder mehreren anderen Arzneimitteln oder Hormonen verabreicht
werden.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung dieser Erfindung kann durch eine
beliebige Route, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf intravenöse,
intramuskuläre,
inter-arterielle, intramedulläre,
intrathekale, intraventrikuläre,
transdermale, subkutane, intraperito neale, intranasale, arteriale,
topikale, sublinguale, oder rektale Verabreichung, bukkal, vaginal,
intraorbital, intracerebral, intracranial, intraspinal, intraventrikulär, intracisternal,
intrakapsulär,
intrapulmonär,
transmukosal oder via Inhalation verabreicht werden.
-
Intrapulmonäre Zuführungsverfahren,
Vorrichtung und Arzneimittelpräparation
werden beispielsweise in
US-P-5,785,049 ,
5,780,019 und
5,775,320 beschrieben, die jeweils
hier durch Bezugnahme aufgenommen werden. Eine Verabreichung kann
durch periodische Injektionen eines Bolus der Präparation erfolgen oder kann
mehr kontinuierlich durch intravenöse oder intraperitoneale Verabreichung
von einem Reservoire erfolgen, das sich außerhalb (beispielsweise eine
IV-Tasche bzw. Beutel) oder innerhalb (beispielsweise biologisch abbaubares
Implantat, bioartifizielles Organ, oder eine Kolonie von implantierten
Neublastin-Produktionszellen) befindet. Siehe beispielsweise
US-P-4,407,957 ,
5,798,113 und
5,800,828 , die jeweils hier durch
Bezugnahme aufgenommen werden. Die intrapulmonären Zuführungsverfahren und Vorrichtung
werden beispielsweise in
US-P-5,654,007 ,
5,780,014 und
5,814,607 , die jeweils hier durch
Bezugnahme aufgenommen werden, beschrieben.
-
Insbesondere
kann eine Verabreichung eines erfindungsgemäßen Neublastin unter Verwendung
eines beliebig geeigneten Zuführungsmittels
erreicht werden, einschließlich:
- (a) Pumpe (siehe beispielsweise Annals of Pharmacotherapy,
27: 912 (1993); Cancer, 41: 1270 (1993); Cancer Research, 44: 1698
(1984), die hier durch Bezugnahme aufgenommen sind;
- (b), Mikroverkapselung (siehe, beispielsweise US-P-4,352,883 ; 4,353,888 ; und 5,084,350 , die hier durch Bezugnahme
aufgenommen sind,
- (c) kontinuierliche Freisetzungs-Polymer-Implantate (siehe,
beispielsweise Sabel, US-P-4,883,666 ,
die hier durch Bezugnahme aufgenommen ist,
- (d) Makroverkapselung (siehe, beispielsweise US-P-5,284,761 , 5,158,881 , 4,976,859 und 4,968,733 und veröffentlichte PCT-Patentanmeldungen WO 92/19195 , WO 95/05452 , die hier durch Bezugnahme
aufgenommen sind,
- (e) nackte oder nicht verkapselte Zelltransplantate an das ZNS
(siehe, beispielsweise US-P-5,082,670 und 5,618,531 , die jeweils hier
durch Bezugnahme aufgenommen sind;
- (f) Injektion entweder subkutan, intravenös, intra-arteriell, intramuskulär oder an
eine andere geeignet Stelle,
- (g) orale Verabreichung, in Kapsel, Flüssigkeit, Tablette, Pille oder
verlängerter
Freisetzungsformulierung.
-
In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das Neublastin-Polypeptid unmittelbar in das ZNS zugeführt, vorzugsweise
in die Hirnventrikel, das Hirnparenchym, den intrathekalen Raum
oder einen anderen geeigneten Ort des ZNS, am meisten bevorzugt
intrathekal.
-
In
einer anderen Ausführungsform
wird das vorliegende Neublastin-Polypeptid durch eine systemische
Zuführung über intramuskuläre Injektion,
subkutane Injektion, intravenöse
Injektion, oder intravenöse
Infusion verabreicht.
-
Andere
nützliche
parenterale Zuführungssysteme
umfassen Ethylen-Vinylacetat-Co-Polymer-Teilchen,
osmotische Pumpen, implantierbare Infusionssysteme, Pumpen-Zuführung, verkapselte
Zell-Zuführung, Liposomen-Zuführung, durch
eine Nadel zugeführte
Injektion, Nadel-lose bzw. Needle-less Injektion, Vernebler, Aerosolbildner,
Elektroporation und transdermales Pflaster.
-
Weitere
Einzelheiten über
Techniken zur Formulierung und Verabreichung können in der letzten Ausgabe
von Remington's
Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing Co., Easton, PA) gefunden
werden.
-
Der
aktive Bestandteil kann in einer oder mehreren Dosen pro Tag verabreicht
werden. Gegenwärtig vorgesehene
geeignete Dosierungen liegen zwischen 0,5 ng Neublastin/kg Körpergewicht
bis ungefähr
50 μg/kg
pro Verabreichung und von ungefähr
1,0 ng/kg bis ungefähr
100 μg/kg
täglich.
Wird es unmittelbar dem ZNS zugeführt, dann sollte die pharmazeutische
Zusammensetzung von Neublastin eine örtliche Konzentration eines
neurotrophen Faktors von ungefähr
5 ng/ml Cerebrospinal-Flüssigkeit
("CSF") bis 25 ng/MLL CSF bereitstellen.
-
Die
verabreichte Dosis muss selbstverständlich vorsichtig an das Alter,
das Gewicht und den Zustand des behandelten Individuums angepasst
werden, als auch die Route einer Verabreichung, Dosierungsform und
Regimen und das erwünschte
Ergebnis und die exakte Dosierung sollte selbstverständlich durch
den Fachmann bzw. praktischen Arzt bestimmt werden.
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In
weiteren Ausführungsformen
kann das Neublastin-Polypeptid der Erfindung durch eine genetische Zuführung unter
Verwendung von Zelllinien und Vektoren, wie nachfolgend unter Methoden
und Behandlung beschrieben, verabreicht werden. Um derartige therapeutische
Zelllinien zu erzeugen, kann das erfindungsgemäße Polynukleotid in einen Expressionsvektor,
beispielsweise ein Plasmid, Virus oder anderes Expressionsvehikel
eingefügt
und wahlweise mit Kontrollsequenzen der Expression durch Ligation
in einer Weise betriebsbereit verbunden werden, dass eine Expression
der kodierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht wird, die mit
der der Kontrollsequenzen der Expression verträglich sind. Geeignete Kontrollsequenzen
der Expression umfassen Promotoren, Enhancer, Transkriptionsterminatoren,
Start-Codons, Splicing-Signale für
Introns und Stopp-Codons, wobei alle in das genaue Leseraster des
erfindungsgemäßen Polynukleotids
erhalten beleiben, um so eine genaue Übersetzung der mRNA zu ermöglichen.
Die Kontrollsequenzen der Expression können ebenfalls zusätzliche
Komponenten, wie beispielsweise Leadersequenzen und Fusions-Partnersequenzen
umfassen.
-
Der
Promotor kann insbesondere ein konstitutiver oder induzierbarer
Promotor sein. Konstitutive Promotoren können synthetisch, von einem
Virus oder von dem Genom von Sängerzellen,
beispielsweise dem Ubiquitin-Promotor des Menschen, abgeleitet sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die therapeutische Zelllinie eine immortalisierte Nervenzelllinie
des Menschen sein, die das erfindungsgemäße Polypeptid exprimiert. Für eine Implantation
wird vorgesehen zwischen 105 bis 1010 Zellen zu implantieren, noch bevorzugter
106 bis 108 Zellen.
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Behandlungsverfahren
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Die
vorliegende Erfindung, die Polynukleotide und Proteine, Polypeptide,
Peptidfragmente oder davon hergestellte Derivate betrifft, als auch
gegen derartige Proteine, Peptide oder Derivate gerichtete Antikörper, kann
zur Behandlung oder Linderung einer Störung oder Erkrankung eines
lebenden Tierkörpers,
einschließlich
eines Menschen, dessen Störung
oder Erkrankung auf die Aktivität
von neurotrophen Mitteln reagiert, verwendet werden.
-
Die
Polypeptide der Erfindung können;
beispielsweise, über
injizierte, implantierte oder aufgenommene pharmazeutische Zusammensetzungen
unmittelbar verwendet werden, um einen auf die Neublastin-Polypeptide
reagierenden pathologischen Vorgang zu behandeln.
-
Die
Polynukleotide der Erfindung, einschließlich der komplementären Sequenzen
davon, können
für die
Expression des erfindungsgemäßen neurotrophen
Faktors verwendet werden. Dies kann durch Zelllinien erreicht werden,
die derartige Proteine, Peptide oder Derivate der Erfindung exprimieren
oder durch virale Vektoren, die derartige Proteine, Peptide oder
Derivate der Erfindung kodieren, oder durch Wirtszellen, die derartige
Proteine, Peptide oder Derivate exprimieren. Jene Zellen, Vektoren
und Zusammensetzungen können
Behandlungszielbereichen verabreicht werden, um einen Erkrankungs-
oder Störungsvorgang
zu beeinflussen, der auf die Neublastin-Polypeptide reagiert.
-
Geeignete
Expressionsvektoren können
von den Lentiviren, Retroviren, Adenoviren, Herpes- oder Vaccinia-Viren
abgeleitet sein, oder können
von verschiedenen bakteriell hergestellten Plasmiden für eine in vivo
Zuführung
von Nukleotidsequenzen zu einem Gesamtorganismus oder einem Zielorgan,
einem Gewebe oder einer Zellpopulation verwendet werden. Andere
Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf eine Liposomen-Transfektion,
eine Elektroporation, eine Transfektion mit Trägerpeptiden, die nukleäre oder andere
Lokalisierungssignale beinhalten und eine Gen-Zuführung über langsam
freisetzende Systeme. In einer immer noch anderen Ausführungsform
der Erfindung können "antisense" Nukleotidsequenzen,
die komplementär
zu dem Neublastingen oder Bereichen davon sind, verwendet werden,
um eine Expression von Neublastin zu hemmen oder zu erhöhen bzw.
zu verstärken.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Linderung
einer Störung
oder Erkrankung eines lebenden Tierkörpers, einschließlich eines
Menschen, dessen Störung
oder Erkrankung auf die Aktivität
von neurotrophen Mitteln reagiert.
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Die
Störung
oder Erkrankung kann insbesondere eine Schädigung des Nervensystems sein,
die durch ein Trauma, einen chirurgischen Eingriff, eine Ischämie, eine
Infektion, eine Reperfusion, eine Stoffwechselkrankheit, einen Ernährungsmangel,
einen bösartiger
Tumor oder ein toxisches Mittel, oder genetische oder idiopathische
Prozesse bzw. Vorgänge
verursacht wird.
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Die
Schädigung
kann insbesondere an sensorischen Neuronen oder Retinaganglienzellen
erfolgt sein, einschließlich
Neuronen in dem dorsalen Wurzelganglion oder in einem beliebigen
der folgenden Gewebe: den knieförmigen
(geniculate), felsigen (petrosal) und knotenförmigen (nodose) Ganglien, dem
vestibuloakustischen Komplex des VIII Kranialnerven, dem ventrolateralen
Pol des maxillomandibularen Lappen des Trigeminus-Ganglions und dem
mesencephalen Nucleus trigeminus.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt die Erkrankung oder Störung
als eine neurodegenerative Erkrankung vor, die mit Läsionen versehene
oder traumatisierte Neuronen einbezieht, wie beispielsweise traumatisierte
Läsionen
von peripheren Nerven, der Medulla und/oder dem Rückenmark,
cerebraler ischämischer
neuronaler Schädigung,
Neuropathie und insbesondere peripherer Neuropathie, peripherem
Nerventrauma oder Verletzung, ischämischer Schlaganfall, akute
Gehirnverletzung, akute Rückenmarksverletzung,
Tumoren des Nervensystems, Multiple Sklerose, Exposition gegenüber Neurotoxinen,
Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes oder Nierenfehlfunktionen
und eine Schädigung, die
durch infektiöse
Agentien, neurodegenerative Störungen
einschließlich
der Alzheimer Krankheit, Huntington Krankheit, Parkinson Krankheit,
Parkinson-Plus Syndromen, progressiver supranukleärer Lähmung (Steele-Richardson-Olszewski Syndrom),
olivopontocerebellare Atrophie (OPCA), Shy-Drager Syndrom (multiple Systematrophie),
Guamanian Parkinsonismus-Dementis-Komplex, amyotrophe Lateralsklerose
oder eine andere angeborene oder neurodegenerative Erkrankung und
Gedächtnismangel
verbunden mit Demenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Behandlung des sensorischen und/oder autonomen Nervensystems
vorgesehen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist eine Behandlung
von Erkrankungen der Motorneurone, wie beispielsweise der amyotrophen
Lateralsklerose ("ALS") und spinaler muskulärer Atrophie
vorgesehen. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Verwendung der Neublastin-Moleküle dieser Erfindung vorgesehen,
um eine Nervenrückgewinnung
bzw. Genesung folgend auf eine traumatische Verletzung zu erhöhen. In
einer Ausführungsform
ist eine Verwendung eines Nervenführungskanals mit einer Matrix
vorgesehen, die Neublastin-Polypeptide beinhaltet. Der artige Nervenführungskanäle sind
beispielsweise offenbart in
US-P-5,834,029 ,
die hier durch Bezugnahme aufgenommen wird.
-
In
einer anderen Ausführungsform
werden die Polypeptide und Nukleinsäuren dieser Erfindung (und pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die gleiche beinhalten) bei der Behandlung von
peripheren Neuropathien verwendet. Unter den peripheren Neuropathien,
die für
die Behandlung mit den erfindungsgemäßen Molekülen vorgesehen sind, befinden
sich durch Trauma induzierte Neuropathien, beispielsweise jene,
die durch eine körperliche
Verletzung oder einen Erkrankungszustand, körperliche Schädigung des
Gehirns, körperliche
Schädigung
des Rückenmarks,
Schlaganfall, der mit einer Hirnschädigung assoziiert ist, und
neurologischen Störungen,
die auf eine Neurodegeneration bezogen ist, verursacht werden.
-
Es
wird ebenfalls eine Behandlung von durch Chemotherapie induzierten
Neuropathien (wie beispielsweise jene, die durch eine Zuführung von
chemotherapeutischen Mitteln, beispielsweise Taxol oder Cisplatin verursacht
werden) vorgesehen, durch Toxin induzierte Neuropathien, durch Arzneimittel
induzierte Neuropathien, durch ein Pathogen (beispielsweise durch
Virus induzierte) induzierte Neuropathien, durch einen Vitaminmangel
induzierte Neuropathien, idiopathische Neuropathien und diabetische
Neuropathien. Siehe beispielsweise
US-P-5,496,804 und
5,916,555 , die hier jeweils
durch Bezugnahme aufgenommen sind.
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Es
ist ebenfalls eine Behandlung von Mono-Neuropathien, von Mono-multiplex
Neuropathien und Poly-Neuropathien, einschließlich axonaler und demyelinisierender
Neuropathien unter Verwendung der erfindungsgemäßen Neublastin-Nukleotide und
Polypeptide vorgesehen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Polypeptide und Nukleinsäuren der Erfindung (und pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die gleiche beinhalten) bei der Behandlung verschiedener
Störungen
in dem Auge verwendet, einschließlich eines Verlustes des Photorezeptors
in der Retina in Patienten, die an einer Makuladegeneration, Retinitis
pigmentosa, Glaukom und ähnlichen
Erkrankungen leiden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
ein Verfahren bereit, um die degenerativen Änderungen zu verhindern, die
mit den vorstehend erwähnten
Erkrankungen und Störungen
verbunden sind, indem in ein Säugerhirn
menschliche Vektoren oder Zellen implantiert werden, die eine biologisch
aktive Form von Neublastin oder einen Vorläufer von Neublastin herstellen
können,
d. h. ein Molekül,
das durch den Körper
einfach zu einer biologisch aktiven Form von Neublastin umgesetzt
werden kann oder zusätzliche
Zellen, die Neublastin sekretieren, können beispielsweise in semipermeable
Membranen verkapselt werden.
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Geeignete
Zellen, einschließlich
zur Herstellung von Neublastin konstruierter Zellen, können zur
Verwendung in Transplantaten oder zum Anwachsen im Säugergehirn,
einschließlich
des Menschen, in vitro gezüchtet
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Gen, das das erfindungsgemäße Polypeptid kodiert, in eine
geeignete Zelllinie, beispielsweise in eine immortalisierte Nervenstammzelllinie
der Ratte HiB5 und RN33b oder in eine immortalisierte Zelllinie
von Nervenvorläufern
des Menschen transfiziert, wobei die erhaltene Zelllinie in das
Gehirn eines lebenden Körpers,
einschließlich
eines Menschen implantiert wird, um das erfindungsgemäße therapeutische
Polypeptid in dem ZNS, beispielsweise unter Verwendung der in der
Internationalen Patent Anmeldung
WO
98/32869 beschriebenen Expressionsvektoren, zu sekretieren.
-
Diagnose- und Durchmusterungs-Verfahren
-
Es
kann eine Nukleinsäure
von Neublastin verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein Individuum prädisponiert
ist eine neurologische Störung
zu entwickeln, die von einem Fehler in dem Neublastingen herrührt, beispielsweise
einem Fehler in einem Neublastinallel, das beispielsweise durch
genetische Vererbung, durch eine anormale embryonale Entwicklung
oder durch eine erworbene Schädigung
der DNA erworben wurde. Die Analyse kann beispielsweise durch ein
Detektieren einer/von Deletion(en) oder einer/von Punktmutation(en)
in dem Neublastingen erfolgen, oder durch ein Detektieren der Vererbung
einer derartigen Prädisposition
derartiger genetischer Defekte mit spezifischen Restriktionsverdau-Längenpolymorphismen (RFLPs), durch
ein Detektieren der Anwesenheit oder Abwesenheit eines normalen
Neublastingens durch Hybridisieren einer Nukleinsäureprobe
von dem Patienten mit einer/von Nukleinsäure-Sonde(n), die spezifisch
für das
Neublastingen sind und Bestimmen der Fähigkeit der Sonde mit der Nukleinsäure zu hybridisieren.
-
Insbesondere
kann eine Nukleinsäure
von Neublastin als eine Hybridisierungssonde verwendet werden. Derartige
Hybridisierungstests können
dazu verwendet werden, um die unterschiedlichen Bedingungen bzw.
Zustände,
Störungen
oder Erkrankungen zu detektieren, prognostizieren, diagnostizieren
oder zu überwachen,
die mit abweichenden bzw. anormalen Spiegeln der mRNA, die das Neublastin-Protein
kodiert, assoziiert sind. Eine Nukleinsäure von Neublastin kann als
ein "Marker" für von Neublastin
neurotrophem Faktor abhängigen
physiologischen Prozesse verstanden bzw. ausgelegt werden. Diese
Prozesse umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, "normale" physiologische Prozesse (beispielsweise
neuronale Funktion) und pathologische Prozesse (beispielsweise neurodegenerative
Erkrankung). Die Charakterisierung einer/von bestimmten Patienten-Unterpopulation(en)
mit abweichenden (d. h. erhöhten
oder fehlenden) Spiegeln des Neublastin-Proteins und oder der Neublastin
kodierenden mRNA können
zu neuen Erkrankungsklassifikationen führen. Wie hier definiert, bedeutet "abweichende Spiegel" einen erhöhten oder
verringerten Spiegel relativ zu dem einer Kontrollprobe oder einem
Individuum, das die Störung
nicht aufweist, die durch quantitative oder qualitative Mittel bestimmt
wird.
-
Die
Nukleinsäuren
und die Polypeptide von Neublastin der Erfindung können ebenfalls
verwendet werden, um Neublastin-Analoge, einschließlich kleiner
Moleküle,
zu durchmustern und zu identifizieren, die Neublastin nachahmen.
In einer vorgesehenen Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren einer Test-
bzw. Kandidaten-Verbindung bereit, die eine durch Neublastin vermittelte
biologische Wirkung induziert, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst von, Bereitstellen einer Testzelle, die wenn sie mit Neublastin
in Kontakt gebracht wird dazu induziert wird ein detektierbares
Produkt zu exprimieren, Aussetzen der Zelle einer Testverbindung,
und Detektieren des detektierbaren Produkts. Die Expression des
detektierbaren Produkts ist bezeichnend für die Fähigkeit der Testverbindung
eine durch Neublastin vermittelte biologische Wirkung zu induzieren.
-
Weiterhin
können
die Nukleinsäuren
und Polypeptide des Neublastins der Erfindung auf einem DNA-Chip
oder Protein-Chips, oder in Computerprogrammen verwendet werden,
um verwandte neue Gensequenzen und durch sie kodierte Proteine,
einschließlich
allelischer Varianten und Einzelnukleotid-Polymorphismen ("SNPs") zu identifizieren.
Derartige Verfahren sind beispielsweise in
US-P-5,795,716 ,
5,733,729 ,
5,754,524 ,
5,800,992 ,
5,445,934 ,
5,525,464 beschrieben, die hier jeweils
durch Bezugnahme aufgenommen sind.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Verfahren zum Isolieren von
Nukleinsäuren
von Neublastin
-
Verfahren 1: Schnelles Durchmustern von
fötaler
Hirn cDNA des Menschen für
das Neublastingen.
-
Es
wurde ein 290 Bp umfassendes Fragment durch dessen Homologie zu
menschlichem Persephin in zwei genomischen Hochdurchsatz Sequenzen
(HTGS) identifiziert, die der GenBank (Zugangsnr. AC005038 und AC005051) übermittel
wurden. Von der Nukleinsäuresequenz
des 290 Bp umfassenden Fragments wurden zwei für Neublastin spezifische Primer
synthetisiert. Der Neublastin top bzw. obere Strangprimer ("NBNint.-sense") weist die Sequenz
5'-CCT GGC CAG CCT
ACT GGG-3' (SEQ
ID NO: 17) auf. Der Neublastin bottom bzw. untere Strandprimer ("NBNint.antisense") weist die Sequenz
5'-AAG GAG ACC GCT TCG
TAG CG-3' (SEQ ID
NO: 18) auf. Mit jenen Primern wurden 96-Loch Reaktionen ausgeführt.
-
Eine
96-Loch Masterplatte, die Plasmid-DNA von 500.000 cDNA Klonen beinhaltete,
wurde mit ungefähr
5.000 Klonen pro Loch geladen. Es wurde eine 96-Loch Unterplatte
mit einer Glycerolstammlösung
von E. coli DH10B verwendet, die 50 Klone pro Loch beinhaltete.
-
Eine
Nukleinsäure
von Neublastin wurde durch drei Runden einer Amplifikation unter
Verwendung eines Polymerase-Ketten-Reaktion ("PCR")
Verfahrens identifiziert, wobei eine Amplifikation die Anzahl von
Kopien der Nukleinsäure
in der Probe erhöht.
-
Durchmusterung der Masterplatte:
-
Unter
Verwendung des vorstehend beschrie benen 96-Loch PCR-Durchmusterungs-Verfahrens
wurde eine Masterplatte mit menschlicher fötaler Hirn-cDNA mit den gen-spezifischen
Primern durchmustert, um die Neublastin cDNA des Menschen zu isolieren.
-
Dreißig Nanogramm
(30 ng) von menschlicher fötaler
Hirn-cDNA (6 ng/μl;
Origene Technologies) wurden von dem entsprechenden Loch der Masterplatte
erhalten und in einem Gesamtvolumen von 25 μl angeordnet, das die folgenden
Reagenzien beinhaltete: 0,2 mM von jedem der zwei vorstehend erwähnten gen-spezifischen
Primern (d. h. NBNint.sense und NBNint.antisense), 1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs
(Amersham-Pharmacia), 0,1 M GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories,
USA), und 0,5 Einheiten von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl), Advanced
Biotechnologies, UK)
-
Die
PCR Wärmezyklisierungs-Reaktionen
wurden unter Verwendung des folgenden Verfahrens und Bedingungen
ausgeführt.
Die DNA wurde anfänglich
bei 94°C
für 3 Minuten
denaturiert und anschließend
gefolgt durch 35 Zyklen einer Denaturierung bei 94°C für 1 Minute,
Annealing bei 55°C
für 1 Minute,
eine erste Erweiterung bei 72°C
für 90
Sekunden, und eine letzte Erweiterung bei 72°C für 5 Minuten. Das Produkt von 96
einzelnen PCR-Reaktionen
wurde durch eine Gelelektrophorese unter Verwendung eines 2% Agarosegels analysiert,
das Ethidiumbromidfarbstoff beinhaltete. Es wurde festgestellt,
dass das 102 Bp umfassende positive PCR-Produkt, das in einem Loch
gesehen wurde einer einzelnen 96-Loch
Unterplatte entsprach.
-
Das
102 Bp umfassende Nukleinsäure-Fragment
weist die folgende Sequenz (SEQ ID No. 13) auf: 5'-CCTGGCCAGC CTACTGGGCG
CCGGGGCCCT GCGACCGCCC CCGGGCTCCC GGCCCGTCAG CCAGCCCTGC TGCCGACCCA
CGCGCTACGA AGCGGTCTCC TT-3'.
-
Durchmusterung der Unterplatte:
-
Die
96-Loch Unterplatte mit menschlichem fötalem Hirn wurde durch eine
durch PCR vermittelte Amplifikation durchmustert, indem 1 μl der Glycerolstammlösung von
dem entsprechenden Unterplattenloch in einem Gesamtvolumen von 25 μl angeordnet
wurden, das beinhaltet: 0,2 mM von jedem der zwei genspezifischen
Primer, 1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs (Amersham-Pharmacia),
0,1 M GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories, USA), und 0,5
Einheiten von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl), Advanced Biotechnologies,
UK).
-
Es
wurden die gleichen Bedingungen für das PCR-Wärmezyklisieren, wie für das Durchmustern
der Masterplatte beschrieben, verwendet. Die 96 einzelnen PCR-Reaktionen
wurden auf einem 2% Agarosegel analysiert, das Ethidiumbromid beinhaltete,
wobei ein positives Loch identifiziert wurde, das das 102 Bp umfassende
PCR Fragment ergab.
-
Kolonie-PCR:
-
Ein
ml der Glycerolstammlösung
von dem positiven Loch der Unterplatte wurde 1:100 in Luriabrühe (LB)
verdünnt.
Ein ml und 10 ml der vorstehend erwähnten Verdünnung wurden dann auf zwei
getrennten Agarplatten ausplattiert, die Luriabrühe ("LB")
und 100 μl/ml
Carbenicillin beinhalteten. Die LB-Platten wurden dann über Nacht
bei 30°C
inkubiert. Von jenen Platten wurden 96 Kolonien in eine neue 96-Lochplatte gepickt, die
beinhaltete: 0,2 mM von jedem der zwei gen-spezifischen Primer,
1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs
(Amersham-Pharmacia), 0,1 M GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories,
USA), und 0,5 Einheiten von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl), Advanced
Biotechnologies, UK) in einem Gesamtvolumen von 25 μl.
-
Es
wurden die gleichen Bedingungen für das PCR Wärmezyklisieren, wie für die Masterplatte
beschrieben, verwendet. Die 96 einzelnen PCR-Reaktionen wurden anschließend auf
einem 2% Agarosegel, das Ethidiumbromid beinhaltete, analysiert.
Es wurde eine positive Kolonie, die das 102 Bp umfassende Fragment beinhaltet,
nachfolgend identifiziert.
-
Sequenzieren
der Plasmid-DNA, die von diesem positiven Kolonie erzeugt wurde,
ergab eine Volllängen
cDNA von 861 Bp (SEQ ID No. 8). Die cDNA kodiert für ein präpro-Neublastin
(SEQ ID No. 9). Es wurde eine automatische DNA Sequenzierung unter
Verwendung des BigDye® Terminator Zyklus Sequenzierungs-Kits
(PE Applied Biosystems, USA) ausgeführt. Die Sequenzierungs-Gele
wurden auf dem ABI-Prism 377 (PE Applied Biosystems, USA) laufen
gelassen.
-
Verfahren 2: Klonieren von Neublastin
cDNA vom Gehirn des Menschen:
-
Ein
zusätzliches
Verfahren einer Amplifikation der Vollängen-Neublastin cDNA oder des
cDNA Fragments kann durch RACE (rapid Amplifikation of cDNA ends)
ausgeführt
werden, wobei die vorstehend beschriebenen spezifischen Primer von
Neublastin NBNint.sense und NBNint.antisense mit Vektorspezifischen oder
Adapter-spezifischen Primern, beispielsweise unter Verwendung des
Marathon cDNA Amplifikations-Kits (Clontech Laboratories, USA, Kat.-Nr.
K1802-1) kombiniert werden.
-
Es
kann gesamte menschliche Hirn Marathon-Ready bzw. Fertig cDNA (Clontech
Laboratories, USA, Kat.-Nr. 7400-1) verwendet werden, um die Volllängen cDNA
von Neublastin zu amplifizieren. Nützliche Primer für eine Amplifikation
umfassen einen Neublastin oberen Strangprimer 5'-ATGGAACTTGGACTTGG-3' (SEQ ID NO: 19) ("NBNext.sense") und einen Neublastin bottom Strangprimer
5'-TCCATCACCCACCGGC-3' (SEQ ID NO: 20) ("NBNext.antisense"), kombiniert mit dem Adapterprimer
AP1, der in der Marathon-Ready bzw. Fertig cDNA enthaltet ist. Es
wurde ein alternativer top Strangprimer 5'-CTAGGAGCCCATGCCC-3 (SEQ ID NO: 28)
verwendet. Einweiterer alternativer bottom Strangprimer 5'-GAGCGAGCCCTCAGCC-3' (SEQ ID NO: 33) kann
ebenfalls verwendet werden. In ähnlicher
Weise können
ebenfalls alternative bottom Strangprimer SEQ ID No. 24 und 25 ebenfalls
verwendet werden.
-
Verfahren 3: Klonieren einer Neublastin
cDNA von menschlichem Hirn:
-
Ein
anderes Verfahren zum Klonieren einer Neublastin cDNA besteht im
Durchmustern menschlicher erwachsener oder fötaler Hirn-Bibliotheken mit
einer oder mehreren Neublastinsonden, die hier beschrieben (und
in 1 exemplifiziert wurde) wurden.
Diese Bibliotheken umfassen: λgt11
Gehirn des Menschen (Clontech Laboratories, USA, Kat.-Nr. HL3002b),
oder λgt11
menschliches fötales
Gehirn (Clontech Laboratories, USA, Kat.-Nr. HL3002b).
-
Verfahren 4: Schnelles Durchmustern von
fötaler
cDNA der Maus für
das Neublastingen
-
Ein
schnelles Durchmusterungsverfahren für das Neublastingen wurde auf
die folgende Weise ausgeführt:
Eine 96-Loch Masterplatte, die Plasmid-DNA von 500.000 cDNA-Klonen beinhaltete,
wurde mit ungefähr 5.000
Klonen pro Loch geladen. Eine 96-Loch Unterplatte wurde mit einer
E. coli Glycerolstammlösung
verwendet, die 50 Klone pro Loch beinhaltet. Es wurden drei Runden
einer durch PCR vermittelten Amplifikation durchgeführt, um
ein Gen von Interesse (d. h. Neublastin) zu identifizieren.
-
Durchmusterung der Masterplatte:
-
Eine
fötale
cDNA Masterplatte von der Maus wurde durch eine 96-Loch PCR durchmustert,
die gen-spezifische Primer verwendete, um die Neublastin cDNA der
Maus zu isolieren. Es wurden die zwei folgenden Primer synthetisiert:
- (1) Neublastin C2 Primer (NBNint.sense): 5'-GGCCACCGCTCCGACGAG-3' (SEQ ID NO: 21),
und
- (2) Neublastin C2as Primer (NBNint.antisense): 5'-GGCGGTCCACGGTTCTCCAG-3' (SEQ ID NO: 22). Unter Verwendung dieser
zwei gen-spezifischen Primer wurde ein 220 Bp umfassendes positives
PCR-Produkt identifiziert. Die 220 Bp umfassende Nukleinsäure wies
die folgende Sequenz (SEQ ID No. 14) auf:
-
Es
wurden dann 96-Loch-Reaktionen in der folgenden Weise ausgeführt. Es
wurden dreißig
Nanogramm von fötaler
Hirn cDNA der Maus (6 ng/μl,
Origene Technologies) von dem entsprechenden Loch der Masterplatte
erhalten und in einem Gesamtvolumen von 25 μl angeordnet, das ebenfalls
beinhaltete: 0,2 mM von jedem der zwei vorstehend erwähnten gen-spezifischen
Primer (d. h. C2 Primer NBNint.sense) und Neublastin C2as Primer(NBNint.antisense),
1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs
(Amersham-Pharmacia), 0,1 M GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories,
USA), und 0,5 Einheiten von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl), Advanced
Biotechnologies, UK).
-
Es
wurden die folgenden Bedingungen des PCR-Wärmezyklisierens verwendet:
eine anfängliche
Denaturierung bei 94°C
für 3 Minuten,
gefolgt durch 35 Zyklen einer Denaturierung bei 94°C für jeweils
1 Minute, Annealing bei 55°C
für 1 Minute,
eine erste Erweiterung bei 72°C
für 90
Sekunden, und eine letzte Erweiterung bei 72°C für 5 Minuten. Die 96 einzelnen
PCR-Reaktionen wurden auf einem Ethidiumbromidfarbstoff beinhaltenden
2% Agarosegels analysiert. Das 220 Bp umfassende in einem Loch gesehene
positive PCR-Produkt entsprach
einer einzelnen 96-Loch Unterplatte. Die 96 einzelnen PCR-Reaktionen
wurden dann durch Gelelektrophorese auf einem 2% Agarosegel, das
Ethidiumbromidfarbstoff beinhaltet, analysiert. Das 220 Bp umfassende
positive PCR-Produkt, das identifiziert wurde, entsprach einem einzelnen
Loch der 96-Loch Unterplatte.
-
Durchmusterung der Unterplatte.
-
Die
96-Loch Unterplatter von der fötalen
Maus wurde durch eine PCR vermittelte Amplifikation durchmustert,
indem 1 μl
der Glycerolstammlösung
von dem entsprechenden Unterplattenloch in einem Gesamtvolumen von
25 μl angeordnet
wurde, welches beinhaltete: 0,2 mM von jedem der zwei vorstehend
erwähnten gen-spezifischen
Primer, 1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs (Amersham-Pharmacia), 0,1 M
GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories, USA), und 0,5 Einheiten
von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl),
Advanced Biotechnologies, UK). Das PCR Wärmezyklisieren wurde entsprechend
den für
die Durchmusterung der Masterplatte vorstehend beschriebenen Bedingungen,
ausgeführt.
-
Die
einzelnen 96 PCR Reaktionen wurden anschließend auf einem 2% Agarosegel
analysiert, das Ethidiumbromid beinhaltete, wobei ein Loch identifiziert
wurde, das das 220 Bp umfassende Fragment herstellte.
-
Kolonie-PCR:
-
Ein
ml der Glycerolstammlösung
von dem positiven Unterplattenloch wurde in Luriabrühe (LB)
1:100 verdünnt.
Ein ml und 10 ml der vorstehend erwähnten Verdünnung wurden anschließend auf
zwei getrennten LB-Platten, die 100 μg/ml Carbenicillin beinhalteten,
ausplattiert, und bei 30°C über Nacht
inkubiert. Insgesamt wurden 96 Kolonien isoliert und auf eine 96-Loch-PCR-Platte übertragen,
die beinhaltete: 0,2 mM von jedem der zwei vorstehend erwähnten gen-spezifischen
Primer, 1 × Standard
PCR-Puffer (Puffer V, Advanced Biotechnologies, UK), 0,2 mM dNTPs
(Amersham-Pharmacia), 0,1 M GC-Melt bzw. Schmelze (Clontech Laboratories,
USA), und 0,5 Einheiten von Taq DNA-Polymerase (5 E/μl), Advanced Biotechnologies,
UK) in einem Endvolumen von 25 μl.
-
Das
PCR Wärmezyklisieren
wurde entsprechend den vorstehend beschriebenen Bedingungen (siehe "Durchmusterung der
Masterplatte") ausgeführt. Die
96 einzelnen PCR- Reaktionen
wurden durch Gelelektrophorese auf einem 2% Agarosegel, das Ethidiumbromid
beinhaltet, analysiert. Eine positive Kolonie wurde durch die Anwesenheit
des 220 Bp umfassenden Fragments identifiziert. Der Klone wurde
durch eine automatische DNA-Sequenzierung
unter Verwendung des BigDye® Terminator Zyklus Sequenzierungs-Kits
mit Ampli-Taq DNA Polymerase sequenziert. Das Sequenzierungsgel
wurde auf dem ABI Prism 377 (PE Applied Biosystems) laufen gelassen.
Die erhaltene Sequenz von diesem Klon ergab eine Volllängen cDNA
von 2136 Bp (SEQ ID No. 15) Die cDNA umfasst ein offenes Leseraster
mit der vorausgesagten Aminosäuresequenz,
die in SEQ ID No. 16 gezeigt ist, die für ein prä-pro-Neublastin-Polypeptid
der Maus kodiert.
-
Beispiel 2: Klonierung von genomischem
Neublastin
-
Wie
vorstehend ausgeführt,
identifizierten die Anmelder ein 290 Bp umfassendes Nukleinsäure-Fragment
in zwei menschlichen BAC-Klonen mit Einträgen in der GenBank (mit den
Zugangsnr. AC005038 und AC005051), die Bereiche von Homologie zu
Persephin und zu den flankierenden Sequenzen von Persephin aufwiesen.
Die Anmelder verwendeten die 861 Bp umfassende, vorstehend beschriebene,
vorausgesagte Sequenz, um zusätzliche
Primer mit dem Ziel zu gestalten, eine Nukleinsäure unter Verwendung der Lasergene-Software (DNAStar,
Inc.,) zu klonieren, die zusätzliche
Nukleinsäuren
von Neublastin kodiert. Es wurden zwei Primerpaare verwendet, um
das Neublastingen unter Verwendung von PCR-Reaktionen an genomischer DNA
zu klonieren. Die zwei Primerpaare sind nachfolgend dargestellt.
-
-
Unter
Verwendung von Primerpaar Nr. 1 wurde ein 887 Bp umfassendes DNA-Fragment von einer Präparation
genomischer DNA des Menschen amplifiziert, die von Clontech Laboratories
(Kat.-Nr. 6550-1) erworben wurde.
-
PCR-Protokoll:
-
Es
wurde unter Verwendung des ExpandTM High
Fidelity PCR-Systems
(Boehringer Mannheim) mit Puffer 1 eine PCR ausgeführt. Das
PCR-Reaktionsgemisch wurde mit 5% Dimethylsulfoxid (DMSO) und 17,5 pmol
von jedem dNTP in einem Gesamtvolumen von 50 μl ergänzt. Das Wärmezyklisieren wurde mit einem Vor-Denaturierungsschritt
bei 94°C
für 2 Minuten
ausgeführt,
gefolgt durch 35 Zwei-Schritt Zyklen bei 94°C für 10 Sekunden beziehungsweise
68°C für 1 Minute.
Die Wärmezyklisierung
wurde in einem PTC-225 DNA Engine Tetrad Thermozykler (MJ Research,
MA) ausgeführt.
Die PCR-Produkte wurden durch Gelelektrophorese auf einer 2 % Agarose
(FMC) analysiert und anschließend
photographiert.
-
Das
von menschlicher genomischer DNA mit Primerpaar Nr. 1 amplifizierte
887 Bp umfassende Fragment wurde in den pCRII-Vektor (Invitrogen)
kloniert, und in XL 1-Blue kompetente E. coli-Zellen (Stratagene) transformiert.
Das erhaltene Plasmid, bezeichnet als Neublastin-2, wurde unter
Verwendung von Thermosequenase (Amersham Pharmacia Biotech) sequenziert.
Die Sequenzierungsprodukte wurden durch Elektrophorese auf einem
automatisierten Sequenzierer ALFExpress (Amersham Pharmacia Biotech)
analysiert.
-
Die
durch eine PCR-Amplifikation von menschlicher genomischer DNA mit
dem zweiten Primerpaar (Primerpaar Nr. 1, vorstehend) erhaltenen
Fragmente wurden sequenziert, was einen zusätzlichen 42 Bp umfassenden
Bereich an dem 3' Ende
des offenen Leserasters ergab. Die Volllängen-Sequenz wurde durch einen Vergleich
mit den Sequenzen von Nukleinsäuren
anderer neurotropher Faktoren analysiert, als auch durch ein Kartieren
von Exon-Intron-Grenzen unter Verwendung von Software-Programmen
für Gen-Findung,
die mögliche
Splicestellen und Bereiche hohen kodierenden Potentials unter Verwendung
von Netgene und Gene Mark Software (Brunak et al., J. Mol. Biol.
220 (1995), 49–65;
Borodovsky et al., Nucl. Acids Res., 23 (1995), 3554–3562) identifizieren.
Die Exon-Intron-Grenzen
wurden durch die cDNA bestätigt,
die von der vorstehend beschriebenen Schnell-Durchmusterung erhalten wurde.
-
Wie
in 7 dargestellt, weist das erhaltene Neublastingen
zwei Exons auf, die durch ein 70 Bp umfassendes Intron getrennt
vorliegen. Gemeinsam weisen die zwei Exons eine vorausgesagte Aminosäuresequenz
eines Volllängen
Neublastin-Polypeptids auf. Die vorausgesagte cDNA (SEQ ID No. 3)
beinhaltet ein offenes Leseraster (ORF), das 238 Aminosäure-Reste
(SEQ ID No. 4) kodiert. Der Klon von Neublastin-2 beinhaltet die
vollständige
kodierende Sequenz von pro-Neublastin. Die Aminosäuresequenz,
die durch das Gen kodiert wird, zeigt eine hohe Homologie zu den
drei Proteinen, Persephin, Neuturin und GDNF.
-
Beispiel 3: Expression der Nukleinsäure von
Neublastin
-
Die
Expression von Neublastin mRNA wurde sowohl in Nerven als auch in
Nicht-Nervengewebe
in Nagetieren und Menschen auf unterschiedlichen entwicklungsgemäß unreifen
und erwachsenen Stadien unter Verwendung der nachfolgend beschriebenen
Techniken, detektiert.
-
Verfahren zum Detektieren einer Neublastin
RNA-Expression unter Verwendung von RT-PCR:
-
Basierend
auf der als SEQ ID No.1 identifizierten Neublastin DNA-Sequenz,
wurden die folgenden Primer synthetisiert:
- (1)
Neublastin C2 Primer 5'-GGCCACCGCTCCGACGAG-3' (SEQ ID NO: 21),
und
- (2) Neublastin C2as Primer 5'-GGCGGTCCACGGTTCTCCAG-3' (SEQ ID NO: 22).
-
Dieser
Primersatz wurde verwendet, um ein DNA-Fragment von erwachsener
und fötaler
Gesamt-Gehirn mRNA des Menschen durch RT-PCR zu amplifizieren. Unter
den durch diese Reaktion hergestellten DNA Fragmenten befand sich
eines von 220 Bp. Die Identifikation dieses 220 Bp umfassenden DNA
Fragments bestätigte,
dass das Neublastingen in erwachsenem und fötalem Hirngewebe exprimiert
wird. Ein 220 Bp umfassendes DNA Fragment wurde ebenfalls von genomischer
DNA unter Verwendung jener Primer amplifiziert.
-
Verfahren zum Detektieren einer Neublastin
RNA Expression durch Hybridisierung eines Northern-Blots:
-
Es
wurden Northern-Blots mit Poly-A+ RNA von erwachsenem menschlichem
Gewebe von einem gewerblichen Anbieter (Clontech Laboratories, USA)
erworben und mit einer 32P-markierten Neublastin
cDNA getestet. Die markierte cDNA von Neublastin wurde gemäß den in
Beispiel 1 vorstehend beschriebenen Verfahren präpariert.
-
Präparation
von Sonden:
-
Ein
Nukleinsäure
DNA Fragment von Neublastin (Nukleotide 296–819 von SEQ ID No. 8) wurde
durch den Rediprime II Markierungs-Kit (Amersham, Kat.-Nr. RPN1633)
zur Verwendung als eine Hybridisierungssonde, wie durch den Hersteller
empfohlen, markiert. Kurz, die DNA-Probe wurde bis zu einer Konzentration von
2,5–25
ng in 45 μl
eines 10 mM TE-Puffers (10 mM Tris-HCl, pH-Wert 8,0, 1 mM EDTA)
verdünnt.
Die DNA wurde anschließend
durch Erhitzen der Probe auf 95–100°C für 5 Minuten
in einem kochenden Wasserbad denaturiert, wobei die Probe durch
Anordnen auf Eis für
5 Minuten schnell gekühlt
wurde, und anschließend kurz
zentrifugiert, um den Inhalt auf den Boden des Reaktionsgefäßes zu bringen.
Die Gesamtmenge denaturierter DNA wurde zusammen mit 5 μl von Redivue
(32P) dCTP (Amersham Pharmacia Biotech Ltd.)
in das Reaktionsgefäß hinzugegeben,
das gepufferte eine Lösung
von dATP, dGTP, dTTP, Exonuklease freies Klenow-Enzym und Random-Primer
in getrockneter stabilisierter Form beinhaltete. Die Lösung wurde
durch zweimaliges Auf- und Ab-Pipettieren, Umherbewegen der Pipettenspitze
in der Lösung,
gemischt, wobei das Reaktionsgemisch bei 37°C für 10 Minuten inkubiert wurde.
Die Markierungsreaktion wurde durch Zugabe von 5 μl von 0,1
M EDTA gestoppt. Für
eine Verwendung als eine Hybridisierungssonde wurde die markierte
DNA durch Erhitzen der DNA-Probe auf 95–100°C für 5 Minuten zu Einzelsträngen denaturiert,
anschließend
wurde die DNA Probe für
5 Minuten auf Eis snap bzw. schnell gekühlt. Das Gefäß wurde
zentrifugiert und dessen Inhalt gut gemischt. Schließlich wurde
die einzelsträngige
DNA-Sonde unter Verwendung des Nukleotid Entfernungs-Kits (Qiagen)
gereinigt.
-
Hybridisierungsverfahren:
-
Es
wurden präparierte
Northern-Blots von einem gewerblichen Anbieter ("Multiple Tissue Northern Blots, Clontech
Laboratories, USA, Kat.-Nr. 7760-1 und 7769-1) erworben und wurden
entsprechend den Instruktionen des Hersteller unter Verwendung der,
wie vorstehend präparierten, 32P-markierten Sonde von Neublastin, hybridisiert.
Für die
Hybridisierung wurde ExpressHyb-Lösung (Clontech Laboratories, USA)
verwendet, wobei eine Konzentration von ungefähr 3 ng/ml der markierten Sonde
verwendet wurde. Die ExpressHyb-Lösung wurde auf 68°C erhitzt
und anschließend
gerührt,
um irgendwelche Präzipitate
zu lösen.
Jede Northern-Blot-Membran (10 × 10
cm) wurde in mindestens 5 ml von ExpressHyb-Lösung bei 68°C für 30 Minuten in einem Hybaid
Hybridisierungsofen entsprechend den Instruktionen des Herstellers
vor-hybridisiert. Die 32P-markierte Sonde von
Neublastin wurde bei 95–100°C für 2 Minuten
denaturiert und anschließend
auf Eis schnell abgekühlt.
Vierzehn Mikroliter (14 μl)
der markierten Sonde wurden zu 5 ml einer frischen ExpressHyb zugegeben
und sorgfältig
vermischt. Die bei der Vor-Hybridisierung verwendete ExpressHyb-Lösung wurde
durch die 5 ml frische ExpressHyb-Lösung, die die markierte DNA-Sonde
beinhaltete, ersetzt, welche gleichmäßig über die Blots verteilt wurde.
Die Blots wurden bei 68°C
für 1 Stunde
in einem Hybaid Hybridisierungsofen inkubiert. Nach Inkubation wurden
die Blots mehrere Male bei niedriger Stringenz (2 × SSC-Puffer beinhaltend
0,05% SDS bei Raumtemperatur) gespült und gewaschen, gefolgt durch
einen Waschvorgang bei hoher Stringenz (0,1 × SSC, beinhaltend 0,1% SDS
bei 50°C)
(20 × SSC
ist 0,3 M NaCl/0,3 M Na Citrat, pH-Wert 7,0). Die Blots wurden einem
Hyperfilm MP (Amersham Pharmacia Ltd.) bei –80°C unter Verwendung von Verstärkerschirmen
ausgesetzt.
-
Die
Ergebnisse der Hybridisierungs-Experimente von Northern-Blots werden
in 1 dargestellt. 1A (links) und 1B (rechts)
sind Northern-Blots von PolyA+-RNA, die mit 32P-markierter
Neublastin cDNA, wie in Beispiel 3 beschrieben, getestet wurden.
Die Marker stellen Polynukleotide von 1,35 Kilobasenpaaren ("kB"), 2,4 kB, 4,4 kB,
7,5 kB und 9,5 kB in der Größe dar.
Die Membran von 1A wurde mit mRNA hergestellt,
die von verschiedenen erwachsenen Geweben des Menschen extrahiert
wurden: Aus den Ergebnissen der Hybridisierungsanalyse der Northern-Blots
schließen
die Anmelder, dass Neublastin mRNA in zahlreichen erwachsenen Geweben
des Menschen exprimiert wird. Der höchste Grad einer Neublastin-Expression wird
in dem Herzen, in dem Skelettmuskel und in dem Pankreas detektiert.
Die Membran von 1B wurde mit RNA hergestellt,
die von verschiedenen Bereichen des erwachsenen Gehirns des Menschen
extrahiert wurde. In dem Erwachsenen-Gehirn wird der höchste Grad
einer Expression in dem Nucleus caudatus und in dem Thalamus gesehen.
Ein mRNA-Transkript von ungefähr
5 kB war die vorherrschende Form der in dem Gehirn exprimierten
Neublastin mRNA.
-
Verfahren zum Detektieren einer Neublastin
RNA-Expression unter Verwen dung von in-situ Hybridisierung in Geweben:
-
Die
folgenden Verfahren werden verwendet, um die Expression von Neublastin
RNA in tierischen Geweben, beispielsweise Nagergeweben mit einer
Antisense bzw. Antisinn-Sonde von Neublastin, zu erfassen.
-
Expression in Mäusen:
-
Herstellung von Gewebeproben:
-
Zeitlich
trächtige
Mäuse (B&K Universal, Stock holm,
Schweden) wurden durch Genickbruch am Trächtigkeitstag 13,5 oder 18,5
getötet.
Es wurden die Embryonen unter sterilen Bedingungen durch Sezieren entfernt
und unmittelbar in einer Lösung
von 0,1 M Phosphat-Puffer (PB), der 4% Paraformaldehyd ("PFA") beinhaltet, für 24–30 Stunden
eingetaucht und anschließend
von dem PFA entfernt und in PBS gelagert. Das Gewebe wurde zur Sektion
vorbereitet, indem das Gewebe in einer Lösung von 30% Sucrose eingetaucht
und dann in TissueTech (O.C.T. Compound, Sakura Finetek USA, Torrance,
CA) eingebettet wurde. Es wurden sechs Serien von koronal und sagittal
Sektionen (12 um jeweils) an einem Kryostat geschnitten und auf
positiv geladenen Objektträgern
Tau bzw. auftauend angebracht. Es wurden Neonatale Köpfe/Gehirne
(P1, P7) dem gleichen Protokoll, wie für die Embryonal-Stadien, folgend,
angebracht bzw. befestigt und Gewebe Erwachsener wurde seziert,
sofort auf Trockeneis gefroren, und an einem Kryostat ohne irgendein
vorheriges Einbetten geschnitten.
-
Herstellung von Ribo-Sonden von Neublastin:
-
Eine
Antisinn Neublastin RNA-Sonde
(hiernach eine "Neublastin-Ribo-Sonde") wurde wie folgt
hergestellt. Nukleotide 1109–1863
der Neublastin cDNA Sequenz der Maus (SEQ ID No. 15) wurden in dem
BlusScript-Vektor (Stratagene) subkloniert. Das erhaltene Plasmid
wurde unter Verwendung von der EcoRI Restriktionsendonuklease in
lineare DNA geschnitten. Das EcoRI DNA-Fragment wurde mit T3 RNA-Polymerase und
dem Digoxigenin ("DIG") RNA-Markierungs-Kit entsprechend
den Instruktionen des Herstellers (Boehringer Mannheim) in vitro
transkribiert.
-
Hybridisierung:
-
Die
Kryostat-Schnitte wurden für
10 Minuten in 4% PFA fixiert, für
5 Minuten mit 10 mg/ml Proteinase K behandelt, sequentiell in 70%
und 99% Ethanol für
5 beziehungsweise 3 Minuten dehydriert und anschließend an
der Luft getrocknet. Der Hybridisierungspuffer (50% deionisiertes
Formamid, 10% von einer 50% Dextransulfat-Lösung,
1% Denhardt's Lösung, 250 μg/ml Hefe
tRNA, 0,3 M NaCl, 20 mM Tris-HCl (pH-Wert 8), 5 mM EDTA, 10 mM NaPO4, 1% Sarcosyl), der 1 μg/ml der DIG-markierten Sonde
beinhaltete, wurde für
2 Minute auf 80°C
erhitzt und auf die Schnitte aufgebracht. Die Schnitte wurden dann
mit Parafilm bedeckt und für 16–18 Stunden
bei 55°C
inkubiert.
-
Am
nächsten
Tag wurden die Schnitte mit hoher Stringenz (2 × SSC beinhaltend 50% Formamid)
bei 55°C
für 30
Minuten gewaschen und anschließend
dann in RNase freiem Puffer gewaschen und mit 20 μg/ml von
RNase A für
30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Um die DIG-markierte Sonde zu detektieren, wurden die Schnitte
in einer Blockier-Lösung
(PBS beinhaltend 0,1% Tween-20 und 10% durch Hitze inaktiviertes
Ziegenserum) für
1 Stunden vorinkubiert und dann über
Nacht bei 4°C
mit einer 1:5.000 Verdünnung
eines mit alkalischer Phosphatase gekoppeltem Anti-DIG-Antikörper (Boehringer
Mannheim) inkubiert. Am nächsten
Tag erhielt jeder Schnitt vier zweistündige Waschvorgänge in PBS
beinhaltend 0,1% Tween-20, und anschließend zwei zehnminütige Waschvorgänge in NTMT-Puffer
(100 mM NaCl, 100 mM Tris-HCl (pH-Wert 9,5), 50 mM MgCl2,
0,1% Tween-20). Die Schnitte wurden dann in BM-Violett-Substrat
für 48
Stunden inkubiert, das 0,5 mg/ml von Levamisol beinhaltet. Die Farbreaktion
wurde durch Waschen in PBS gestoppt. Die Schnitte wurden an der
Luft getrocknet und mit einem Deckglas mit DPX (KEBO-lab, Schweden)
bedeckt.
-
Die
Ergebnisse der in situ Hybridisierungsreaktionen sind in Tabelle
1 dargestellt. Tabelle 1: Expression von Neublastin in
Mäusen
Struktur | E13.5 | E18.5 | P1 | P7 | Erwachsen |
Vorderhirn | ++ | | | | |
Ventrales
Mittelhirn | - | | | | |
Dorsale
Wurzelganglien | ++ | | | | |
Rückenmark | + | | | | |
Retina | | +++ | +++ | + | |
Olfaktorischer
Bulbus | | ++ | ++ | ++ | |
Zahnpulpa | | ++ | ++ | + | |
Trigeminal
Ganglien | | ++ | ++ | ++ | |
Striatum | | + | + | ++ | |
Cortex | | ++ | ++ | ++ | + |
Gyrus
dentatus | | | | ++ | + |
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, wurde am Embryonal-Tag 13,5 ("E13,5") Neublastin im Rückenmark
und in dem Hinterhirn, und schwach in dem Vorderhirn exprimiert.
Die Neublastin-Expression wurde ebenfalls in der sich entwickelnden
Retina und in den sensorischen Ganglien (dorsalen Wurzelganglien
und trigeminal Ganglien (V)) detektiert. Außerhalb des Nervensystems wurde
ein schwaches Signal in der Niere, der Lunge und dem Magendarm-Trakt
aufgefunden, was darauf hinweist, dass Neublastin ebenfalls in jenen
Geweben exprimiert wird.
-
Am
Embryonal-Tag 18,5 ("E18,5") wurde Neublastin
hauptsächlich
in den trigeminal Ganglien (V) exprimiert. Eine Neublastin-Expression
war ebenfalls in der Retina, dem Striatum, und dem Cortex detektiert
worden. Außerdem
wurde eine Expression in der Zahnanlage gesehen.
-
Erneut
wurde in Tabelle 1 eine ansteigende Neublastin-Expression von dem
E18,5-Zeitpunkt
bis zu den Tagen 1 und 7 nach der Geburt in dem Cortex, dem Striatum
und den trigeminalen Ganglien (V) beobachtet. Die Neublastin-Expression
war in den äußeren Schichten
des Cortexes markanter als in den inneren Schichten des Cortexes.
An P7 wurde festgestellt, dass eine Expression in den gleichen Strukturen
wie an Tag 1 stattfand, wobei jedoch zusätzlich eine Neublastin-Expression
in dem Hippocampus, insbesondere im Gyrus dentatus, festgestellt
wurde, wobei die Neublastin-Expression in anderen getesteten Geweben
sehr gering war oder nicht detektierbare Spiegel aufwies.
-
Expression in Ratten:
-
Die
folgenden Experimente beschreiben die Hybridisierung von Rattengewebe
mit einer mit alkalischer Phosphatase markierten Oligodesoxynukleotid
Neublastin Antisinn-Sonde.
-
Herstellung von Gewebeproben:
-
Es
wurden Rattenembryonen (E14) von trächtigen Wistar-Ratten (Møllegård, Denmark)
folgend auf eine Anästhesie
mit Pentobarbital, erhalten. Postnatale Ratten (P0, P7, Erwachsen)
wurden durch Enthauptung getötet.
Sezierte Gehirne und Gesamt-Köpfe
wurden unmittelbar in kaltes 0,9% NaCl getaucht, frisch gefroren
und mit 20 μm
auf einem Kryostat (koronal und sagittal Schnitte, 10 Serien) geschnitten.
-
In situ-Hybridisierung:
-
Es
wurden unter Verwendung einer mit alkalischer Phosphatase (AP) konjugierten
Antisinn Oligodesoxynukleotid-Sonde (5'-NCA GUT GGT CCG TGG GGG GCG CCA AGA
CCG G-3' (SEQ ID
NO: 27) Oligo. Nr. 164675, DNA Technology, Denmark) wurden zwei
Serien von Schnitten hybridisiert. Diese Sonde ist zu den Basen
1140 bis 1169 der Neublastin cDNA der Maus von SEQ ID No. 15 komplementär.
-
Vor
einer Hybridisierung wurden die Schnitte bei Raumtemperatur luftgetrocknet,
für 10
Minuten bei 55°C
erhitzt und anschließend
mit 96% Ethanol bei 4°C über Nacht
behandelt. Die Schnitte wurden dann luftgetrocknet und in Hybridisierungsmedium
(5,0 pmol Sonde/ml) über
Nacht bei 39°C
(Finsen et al., Neurosci. 47 (1992), 105–113; West et al., J. Corp.
Neurol. 370 (1996), 11–22)
inkubiert.
-
Die
Behandlung nach der Hybridisierung bestand aus vier dreißigminütigen Spülungen in
1 × SSC (0,15
M NaCl, 0,015 M Na-Citrat) bei 55°C,
gefolgt von drei zehnminütigen
Spülungen
in Tris-HCl, pH-Wert 9,5 bei Raumtemperatur bevor der AP-Entwickler aufgebracht
wurde. Der AP-Entwickler wurde unmittelbar vor der Verwendung hergestellt
und beinhaltet Nitroblautetrazolium (NBT, Sigma), 5-Brom, 4-Chloro,
3-Indolylphosphat
(BCIP), Sigma) und Tris-HCl-MgCl2 Puffer,
pH-Wert 9,5 (Finsen et al., Neurosci. 47 (1992), 105–113). Die AP-Entwicklung
lief im Dunklen bei Raumtemperatur für 48 Minuten ab. Die Farbreaktion
wurde durch Spülen der
Schnitte in destilliertem Wasser gestoppt. Die Schnitte wurden in
klassiertem Aceton dehydriert, weich gemacht in Xylen-Phenolcreosot (Allchem,
UK), geklärt
in Xylen und unter Verwendung von Eukitt (Bie & Bernsten, Denmark) mit einem Deckglas
versehen.
-
Kontrollreaktionen
bestanden aus (1) einer Vor-Behandlung der Schnitte mit RNase A
(50 μg/ml,
Pharmacia, Schweden) vor der Hybridisierung, (2) einem Hybridisieren
der Schnitte mit einem hundertfachen Überschuss von nicht markierter
Sonde und (3) einem Hybridisieren der Schnitte mit Hybridisierungspuffer
alleine. Die Ergebnisse der Hybridisierungsreaktionen sind in Tabelle
2 dargestellt. Tabelle 2: Expression von Neublastin in
Ratten
Struktur | E14 | P0/P1 | P7 | Erwachsen |
Vorderhirn | ++ | | | |
Ventrales
Mittelhirn | - | | | |
Dorsale
Wurzelganglien | ++ | | | |
Rückenmark | + | | | |
Retina | + | | | |
Olfaktorischer
Bulbus | (+) | ++ | ++ | |
Cerebellum | | + | ++ | + |
Trigeminal
Ganglien | | ++ | ++ | |
Striatum | | + | +(+) | |
Cortex | (+) | ++ | ++ | + |
Hippocampus | | (+) | ++ | ++ |
-
An
dem Embryonal-Tag 14 (E14) war Neublastin in den Rattenembryonen
in dem Vorderhirn, in dem Hinterhirn und in dem Rückenmark
schwach exprimiert. Neublastin mRNA war ebenfalls in den Augen (Retina),
den dorsalen Wurzelganglien, den trigeminalen Ganglien (V), und
den Nieren, den Lungen, dem Herz, der Leber und dem Magen-Darm-Trakt detektiert
worden. Neugeborene (P0) Ratten wiesen eine bemerkenswerte Neublastin-Expression in dem
Cortex und im Striatum auf. Eine Neublastin-Expression war ebenfalls
in dem olfaktorischen Bulbus und in dem Hippocampus detektiert worden.
In 7 Tage alten Ratten (P7) war Neublastin in dem Cortex, dem Striatum,
dem olfaktorischen Bulbus und in dem Cerebellum exprimiert. Ein
merkliches Signal war in dem Hippocampus zu beobachten. In erwachsenen
Ratten war die detektierte Neublastin-Expression in den meisten
Bereichen des Gehirns sehr niedrig oder nicht detektierbare Spiegel.
Schwache Signale wurden in dem thalamischen Nucleus detektiert,
wobei eine merkliche Neublastin-Expression in dem Hippocampus detektiert
wurde.
-
Beispiel 4: Neublastin-Polypeptide
-
Das
offene Leseraster, oder der kodierende Bereich (CDS), der in SEQ
ID No. 8 identifiziert wurde, kodiert das prä-pro-Polypeptid (bezeichnet "prä-pro-Neublastin"). Die von diesem
offenen Leseraster vorausgesagte Aminosäuresequenz ist in SEQ ID No.
9 gezeigt. Basierend auf SEQ ID No. 9 wurden drei Varianten von
Neublastin-Polypeptiden identifiziert. Jene Varianten umfassen:
(i) das Polypeptid, das hier als NBN140 bezeichnet wurde, welches
die Aminosäuresequenz
aufweist, die als SEQ ID No. 10 bezeichnet wird, (ii) das Polypeptid,
das hier als NBN116 bezeichnet wird, welches die Aminosäuresequenz
aufweist, die als SEQ ID No. 11 bezeichnet wird, und (iii) das Polypeptid,
das hier als NBN113 bezeichnet wird, welches die Aminosäuresequenz
aufweist, die als SEQ ID No. 12 bezeichnet wird.
-
In ähnlicher
Weise wurden, basierend auf dem kodierenden Bereich (CDS) der als
SEQ ID No. 3 identifiziert wurde, der das prä-pro-Polypeptid kodiert und
die Amino säuresequenz
(bezeichnet als SEQ ID No. 4) aufweist, drei Varianten von Neublastin
identifiziert. Diese Varianten umfassen: (i) das Polypeptid, das
die als SEQ ID No. 5 bezeichnete Aminosäuresequenz aufweist, (ii) das
Polypeptid, das die als SEQ ID No.6 bezeichnete Aminosäuresequenz
aufweist, und (iii) das Polypeptid, das die als SEQ ID No. 7 bezeichnete
Aminosäuresequenz
aufweist.
-
Basierend
auf einer CLUSTAL W (1,75)-basierenden Mehrfach-Sequenzangleichung
wurde Neublastin von SEQ ID No. 9 (Linie 2) mit den Aminosäuresequenzen
von Neuturin (SEQ ID No. 49, Linie 1), Persephin (SEQ ID No. 50,
Linie 3) und GDNF (SEQ ID No. 51, Linie 4) an- bzw. abgeglichen.
Die Angleichung ist in Tabelle 3 dargestellt.
-
-
Von
der in Tabelle 3 gezeigten Aminosäuresequenz-Angleichung kann
ersehen werden, dass Neublastin sieben konservierte Cysteinreste
an Stellen aufweist, die innerhalb der TGF-β Superfamilie konserviert sind.
In einer Ausführungsform
beinhaltet das bevorzugte Neublastin-Polypeptid (sieben) Cysteine,
die wie in SEQ ID No. 2 bei den Positionen 8, 35, 39, 72, 73, 102
und 103, oder wie in SEQ ID No. 4 und 9 bei Positionen 43, 70, 74,
107, 108, 136 und 138 konserviert sind. Diese sieben konservierten
Cysteinreste sind bekannt in der TGF-β Superfamilie drei intramonomere
Disulfidbindungen (vorgesehen beispielsweise in SEQ ID No. 2 zwischen
Cysteinresten 8–73,
35–101
und 39–103,
und beispielsweise in SEQ ID No. 4 und 9 zwischen den Cysteinresten
43–108,
70–136
und 74–138)
und einer intermonomeren Disulfidbindung (vorgesehen beispielsweise
in SEQ ID No. 2 zwischen den Cysteinresten 72–72 und beispielsweise in SEQ
ID No. 4 und 9 zwischen den Cysteinresten 107–107), die zusammen mit dem
erweiterten Beta-Strangbereich das konservierte Strukturmotiv für die TGF-β Superfamilie
bildet. Siehe beispielsweise Daopin et al., Proteins 17 (1992),
176–192.
-
Basierend
auf dieser Sequenzangleichung wurde gezeigt, dass Neublastin ein
Mitglied der GDNF Unterfamilie von neurotrophen Faktoren (LGLG-FR(Y/F)CSGSC-QxCCRP-SAxxCGC, der GDNF
Unterfamilien-Fingerabdruck, unterstrichen in Tabelle 3) darstellt.
-
Die
hier beschriebenen verkürzten
Neublastin-Polypeptide umfassen vorzugsweise eine Polypeptidsequenz,
die die in der Neublastinsequenz konservierten sieben Cysteinreste
umfasst. Beispielsweise umfassen die verkürzten Neublastin-Polypeptide
die Aminosäuren
15–113
(eine 99 AA NBN Form) von einem NBN113-Polypeptid, oder die Aminosäuren 12–113 des
NBN113 Polypeptids (eine 102 AA NBN Form). Diese Aminosäuresequenzen
können
beispielsweise an Aminosäuren
42–140
der NBN Polypeptidsequenz des Menschen, gezeigt in SEQ ID No. 9
(99 AA NBN Polypeptid, SEQ ID No. 48) beziehungsweise Aminosäuren 39–140 von
SEQ ID NO: 9 (102 AA NBN Polypeptid; SEQ ID NO: 45) aufgefunden
werden. Die Sequenzen können
ebenfalls bei beispielsweise Aminosäuren 126–224 von SEQ ID No. 34 (Ratte
99 AA NBN Polypeptid) und bei Aminosäuren 123–224 von SEQ ID No. 34 (Ratte
102 AA NBN Polypeptid) aufgefunden werden. In ähnlicher Weise sind ebenfalls
die verkürzten
Neublastinsequenzen von NBN99, NBN100, NBN101, NBN 102, NBN 103,
NBN 104, NBN 105, NBN 106, NBN 107, NBN 108, NBN 109, NBN 110, NBN
111 und NBN 112, wie vorstehend definiert, umfasst.
-
Die
Homologie von Neublastin zu anderen Mitgliedern der GDNF-Familie
wurde berechnet, wobei die Ergebnisse nachfolgend in Tabelle 4 dargestellt
sind. Tabelle 4: Homologie von Neublastin-Polypeptiden
zu anderen Mitgliedern der GDNF-Familie
| Reifes Protein
NBN140 | Reifes Protein
NBN113 |
| Homologie | Homologie
von Voll längen-Peptiden | Homologie | Homologie
von Vol llängen-Peptiden |
Neurotropher Faktor | Identität | Überlappung (aa) | Starke Homologie | Identität | Identität | Überlappung (aa) | Starke Homologie | Identität |
GDNF | 34%
(47/137) | 137 | 48%
(67/137) | 31,9% | 36%
(41/111) | 111 | 52%
(59/111) | 29,5% |
NTN | 48%
(61/127) | 127 | 56%
(72/127) | 36,9% | 49%
(56/114) | 114 | 57%
(66/114) | 44,7% |
PSP | 44%
(55/125) | 125 | 56%
(71/125) | 36,9% | 45%
(51/111) | 111 | 57%
(65/111) | 44,3% |
IHA | 31%
(25/81) | 81 | - | 25,2% | 31%
(25/81) | 81 | - | 22,5% |
TGF-β2 | 23%
(17/73) | 73 | - | 18,5% | 23%
(17/73) | 73 | - | 20,2% |
- GDNF = Gliazelllinien abgeleiteter neurotropher
Faktor
- NTN = Neuturin
- PSP = Persephin
- IHA = Inhibin-α
- TGF-β2
= Transformierender Wachstums-Faktor-β2
- Eine starke Homologie zeigt an, dass eine der folgenden "starken" Gruppen konserviert
sind: STA, NEQK, NHQK, NDEQ, QHRK, MILV, MILF, HY, FYW.
-
Beispiel 5: Herstellung von Neublastin
-
Neublastin
wurde, wie nachfolgend beschrieben, sowohl in eukaryotischen als
auch in prokaryotischen Zellen exprimiert.
-
Expressionsvektoren:
-
Die
Neublastin kodierende cDNA wurde in den eukaryotischen Expressionsvektor
pUbi1Z eingefügt. Dieser
Vektor wurde durch Klonieren des menschlichen UbC-Promotors in einer
modifizierten Version von pcDNA3.1/Zeo hergestellt. Das nicht modifizierte
pcDNA3.1/Zeo ist im Handel verfügbar
(Invitrogen). Das modifizierte pcDNA3.1/Zeo ist kleiner als der
Elternvektor, da das Ampicillingen (von Positionen 3933 bis 5015) und
eine Sequenz von Position 2838 bis 3134 entfernt wurden. In dieser
modifizierten Version von pcDNA3.1/Zeo wurde der CMV-Promotor durch
den UbC-Promotor
von pTEJ-8 (Johansen et al., FEBS Lett. 267 (1990), 289–294) ersetzt,
was zu pUbi1Z führt.
-
Expression in Säugetierzellen.
-
Der
pUbi1Z-Vektor, der die Neublastin kodierenden Sequenzen beinhaltet,
wurde dann in die Säuger-Zelllinie
HiB5 transfiziert, die eine immortalisierte Nervenzelllinie der
Ratte (Renfranz et al., Cell (1991), 713–729) darstellt. Es wurden
mehrere HiB5-Zelllinien hergestellt, die Neublastin (wie durch RT-PCR
bestimmt) stabil exprimieren. In einer jener stabilen Zelllinien
wurde eine HiB5pUbi1zNBN22 Expression durch Hybridisieren von Gesamt-RNA
auf einem Northern-Blot mit einer 32P-markierten Neublastin-Sonde
bestätigt. Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in 2 dargestellt.
HiB5pUbi1zNBN22 wurde anschließend
als eine Quelle von Neublastin für
mehrere Untersuchungen einer neurotrophen Aktivität von Neublastin
verwendet.
-
2 zeigt
die Expression von Neublastin cDNA in dem HiB5pUbi1zNBN22-Klon (d.
h. Northern-Blot getestet mit 32P-markierter
Neublastin cDNA der vorliegenden Erfindung, infra). Der Blot wurde
mit Gesamt-RNA hergestellt, die von nicht transfizierten HiB5-Zellen,
HiB5pUbi1zNBN22-Zellen beziehungsweise HiB5pUbi1zGDNF14, wie angezeigt,
extrahiert wurden. Die Positionen von der 28S und 18S rRNA-Banden, die
4,1 kB beziehungsweise 1,9 kB entsprechen, sind auf dem Blot angezeigt.
-
Wie
in 3 gezeigt, erkennen Antikörper, die gegen von Neublastin
abgeleitete Polypeptide gezüchtet
wurden ebenfalls ein Protein von ungefähr 13 Kilo-Dalton ("kD") in einem konditionierten
Medium von dem HiB5pUbi1zNBN22-Klon, jedoch nicht von nicht transfizierten
HiB5-Zellen (cf. Beispiel 6).
-
Die
vorausgesagten Molekulargewichte der nicht modifizierten (d. h.
fehlen posttranslationale Modifikationen) Neublastin-Polypeptide
NBN140 (SEQ ID No.10), NBN116 (SEQ ID No. 11) und NBN113 (SEQ ID No.
12) wurden bestimmt 14,7 Kilo-Dalton ("kD"),
12,4 kD beziehungsweise 12,1 kD aufzuweisen.
-
Verfahren:
-
Es
wurde ein Northern-Blot von Gesamt-RNA (10 μg) von nicht transfizierten
HiB5-Zellen und dem HiB5pUbi1zNBN22-Klon durch Elektrophorese auf
einem 0,8% Formaldehyd-Agarosegel hergestellt und auf eine Nylon-Membran
(Duralone, Stratagene) geblottet. Der Blot wurde hybridisiert und
wie in Beispiel 1 beschrieben, mit einer 1,3 kB 32P-markierten
Sonde hybridisiert, die durch eine Random-Markierung hergestellt wurde,
welche SEQ ID No. 8 und zusätzliche
Nukleotide von der 5'UTR
und der 3'UTR der
Neublastin cDNA abdeckt. Der Blot wurde einem Hyperfilm MP (Amersham)
bei –80°C unter Verwendung
von Verstärkungsschirmen
exponiert.
-
Ein
konditioniertes Medium von HiB5pUbi1ZNBN22 oder nicht transfizierten
HiB5-Zellen, die über Nacht
in serum-freiem Medium, ergänzt
mit N2-Ergänzung
(Life Technologies, Kat.-Nr. 17502-048) inkubiert wurden, wurde
konzentriert und auf 15% Polyacrylamid-Gelen (Amersham Pharmacia,
Biotech, Kat.-Nr. 80-1262-01) aufgetrennt. Die Proteine wurden auf
PVDF-Membranen (Amersham Pharmacia Biotech, Kat.-Nr. RPN-303F) übertragen
und wobei nicht spezifische Proteinbindungsstellen mit 5% fettarmer
Trockenmilch in PBS mit 0,1% Tween-20 blockiert wurden. Die Membranen
wurden über
Nacht mit einem polyklonalen Neublastin-Antikörper (1:1000) inkubiert, gefolgt
durch eine Inkubation mit einem sekundären Anti-Kaninchen IgG-Antikörper (Amersham
Pharmacia Biotech, Kat.-Nr. NA 934), der mit Meerrettich-Peroxidase
(1:2000) konjugiert ist. Die Immunfärbung wurde unter Verwendung
einer verstärkten
Chemilumineszenz (ECL) (Amersham Pharmacia Biotech, Kat.-Nr. RPN2109)
oder ECL+ (Amersham Pharmacia Biotech, Kat.-Nr. RPN2132) entsprechend
der Instruktionen des Herstellers (Amersham) sichtbar gemacht.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente werden in 3 gezeigt. 3A und 3B sind Darstellungen
der Expression von Neublastin-Protein in transfizierten HiB5-Zellen. Über Nacht
Medium von nicht transfizierten HiB5-Zellen (Spur 1), oder von einem
HiB5-Klon, der mit Neublastin cDNA stabil transfiziert ist (Spur
2), wurden, wie infra beschrieben, konzentriert. Das Medium wurde
anschließend
durch Western-Blot unter Verwendung von zwei unterschiedlichen polyklonalen
Antikörpern,
Ab-1 und Ab-2, beschrieben in Beispiel 10, die für Neublastin spezifisch sind,
analysiert. Es wurde festgestellt, dass in dem von transfizierten
Zellen abgeleiteten Medium beide der Antikörper ein Protein mit einem
Molekulargewicht von ungefähr
15 kDa erkennen. Dieses Protein wurde nicht in nicht transfizierten
HiB5-Zellen gesehen.
-
Die
das Neublastin kodierende klonierte cDNA kann ebenfalls in einen
anderen eukaryotischen Expressionsvektor, beispielsweise den eukaryotischen
Expressionsvektor TEJ-8 (Johansen et al., FEBS Lett. 267 (1990),
289–294)
oder pcDNA-3 (Invitrogen) eingefügt
werden, wobei das erhaltene Expressionsplasmid in eine alternative
Säugerzelllinie,
beispielsweise Ovariumzellen des chinesischen Hamsters ("CHO"), die HEK293, die
COS, die PC12 oder die RN33b-Zelllinien, oder eine Nervenstammzelllinie
des Menschen transfiziert wird. Stabile Zelllinien, die Neublastin
exprimieren, werden beispielsweise dazu verwendet, um das Neublastin-Protein
zu produzieren.
-
Expression in CHO-Zellen
-
Konstruktion von Plasmid pJC070.14
-
Um
die Neublastin cDNA in Ovariumzellen des chinesischen Hamsters zu
exprimieren, wurde ein cDNA Fragment, das die prä-pro Form von dem Neublastin
des Menschen kodiert, in den Säuger-Expressionsvektor
pEAG347 eingefügt,
um das Plasmid pJC070.14 zu erzeugen. pEAG347 beinhaltet SV40 frühe und Adenovirus
Haupt-späte
bzw. major late Promotoren in Tandem (abgeleitet von dem Plasmid
pAD2beta; Norton and Coffin, Mol. Cell. Biol. 5 (1985), 281), eine
einzelne NotI Klonierungsstelle, die SV40 späte Transkription-Termination
und Poly A-Signale (abgeleitet von dem Plasmid pCMVbeta, MacGregor
and Caskey, Nucl. Acids Res. 17 (1989), 2365) folgt. Außerdem beinhaltet
pEAG347 ein pUC19 abgeleitetes Plasmidrückgrat und ein pSV2dhfr abgeleitetes
dhfr für
eine MTX-Selektion und Amplifikation in transfizierten CHO-Zellen.
-
Das
Plasmid pJC070.14 wurde in zwei Schritten erzeugt. Erstens, wurde
ein Fragment, das die prä-pro Form
von menschlichem Neublastin kodiert, von Plasmid pUbi1ZNBN isoliert,
wobei unter Verwendung der Polymerase-Ketten-Reaktion die Oligonukleotide
KD2-824 5' AAGGAAAAAA
GCGGCCGCCA TGGAACTTGG ACTTGGAGG 3' (SEQ ID No. 31), KD2-825 5' TTTTTTCCTT GGCGGCCGCT
CAGCCCAGGC AGCCGCAGG 3' (SEQ
ID No. 32) und PFU Polymerase verwendet werden. Das Fragment wurde
in die Srf-1 Stelle von
pPCR-Script Amp SK(+) kloniert, um das Plasmid pJC069 zu erzeugen.
In dem zweiten Schritt wurde ein teilweiser Not-1 Verdau an dem
Plasmid pJC069 ausgeführt,
um ein 685 Bp umfassendes Fragment (beinhaltend das Neublastingen)
zu erzeugen, das in die Not-1 Stelle von Plasmid pEAG347 kloniert
wurde, um das Plasmid pJC070.14 zu erzeugen. Eine Transkription
des Neublastingens in Plasmid pJC070.14 wird durch den Adenovirus
Haupt spät
Promotor kontrolliert.
-
Herstellung von CHO-Zelllinien, die Neublastin
exprimieren
-
Es
wurden 200 μg
von pJC070.14 durch Verdau mit der Restriktionsendonuklease Mlu-1
linearisiert. Die DNA wurde mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1) extrahiert und mit Ethanol präzipitiert. Die linearisierte
DNA wurde in 20 mM Hepes pH-Wert 7,05, 137 mM NaCl, 5 mM KCl, 0,7
mM Na2HPO4, 6 mM
Dextrose (HEPES) resuspendiert und in ~4E7 CHO dukx B1(dhfr)-Zellen
(p23) durch Elektroporation (280V und 960 μF) eingefügt. Nach der Elektroporation
wurden die Zellen zu der Kultur in α+ modifiziertes Eagle's Medium (MEM), das
mit 10% fötalem
Rinderserum (FBS) ergänzt
war, für
zwei Tage zurückgeführt. Die
Zellen wurden dann mit Trypsin behandelt und in 100 mm Kulturschalen
(100.000 Zellen/Platte) in αMEM
(fehlend Ribo- und Desoxyribonukleoside), das mit 10% dialysiertem
FBS ergänzt
war, erneut für
fünf Tage
ausplattiert. Die Zellen wurden anschließend mit einer Dichte von 100.000
Zellen/100 mm Platte aufgeteilt und in 200 mM Methotrexat selektioniert.
Resistente Kolonien wurden gepickt und auf bis zu 6 Lochplatten
vergrößert bzw.
vermehrt, wobei konditioniertes Medium von jedem Klon unter Verwendung
eines spezifischen Tests für
Neublastin, nachfolgend beschrieben, durchmustert wurde. Die zwölf Klone,
die die höchsten
Spiegel von Neublastin exprimieren, wurden bis auf T162 Koben bzw.
Flaschen vergrößert und
anschließend
erneut getestet. Wie in 10 gezeigt produzieren
die CHO-Zelllinien Neublastin in dem Bereich von 25 bis 50 ng/ml.
-
Ternärkomplex-Test
für Neublastin
-
Die
Anwesenheit von Neublastin wurde in dem Medium von CHO-Zelllinien-Überständen unter
Verwendung einer modifizierten Form eines Ternärkomplex-Tests, der durch Sanicola
et al., (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997), 6238) beschrieben
wurde, getestet.
-
In
diesem Test kann die Fähigkeit
von GDNF-ähnlichen
Molekülen
auf deren Befähigung
eine Bindung zwischen der extrazellulären Domäne von RET und den verschiedenen
Co-Rezeptoren, GRFα1,
GRFα2 und GRFα3 zu vermitteln,
beurteilt werden. Es wurden lösliche
Formen von RET und den Co-Rezeptoren als Fusionsproteine erzeugt.
Ein Fusionsprotein zwischen der extrazellulären Domäne von Ratten-RET und alkalischer
Phosphatase der Plazenta (RET-AP) und einem Fusionsprotein zwischen
der extrazellulären
Domäne von
Ratten-GRFα1
(offenbart in der veröffentlichten
Anmeldung
WO 97/44356 ,
am 27. November 1997, die hier durch Bezugnahme aufgenommen ist)
und der Fc-Domäne
von IgG (rGRFα1-Ig)
des Menschen wurde beschrieben (Sanicola et al., (Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 94 (1997), 6238).
-
Um
ein Fusionsprotein zwischen der extrazellulären Domäne von GRFα3 der Maus und der Fc-Domäne von IgG
des Menschen (mGRFα3-Ig)
zu erzeugen, wurde ein DNA Fragment, das die Aminosäuren 1–359 von
RETL3 der Maus kodiert mit einem Fragment, das die Fc-Domäne von IgG1
des Menschen beinhaltet, ligiert und in den Expressionsvektor pEAG347
kloniert, um das Plasmid pGJ144 zu erzeugen. Das Plasmid pGJ144
wurde in Ovariumzellen des chinesischen Hamsters (CHO) transfiziert,
um eine stabile Zelllinie zu erzeugen, die das Fusionsprotein produziert,
das auf einer Protein A Sepharose Immunaffinitätssäule unter Verwendung von Standardverfahren
gereinigt wurde. Zusammengefasst, falls das GDNF-ähnliche
Molekül
eine Bindung des Co-Rezeptors an RET in diesem Test vermitteln kann,
dann wird das RET-AP-Fusionsprotein an der Platte zurückgehalten,
wobei die zurückgehaltene
Menge unter Verwendung eines chemilumineszenten Substrats für alkalische
Phosphatase erfasst werden kann.
-
Dynex
Microlite-1 ELISA-Platten (Dynex Technologies) wurden mit 1 μg/ml Ziegenantikörper, in
50 mM Bicarbonat/Carbonat, pH-Wert 9,6 für 16 Std., beschichtet, die
spezifisch für
Fc des Menschen waren. Die Platten wurden entleert und mit 300 μl von 1%
I-Block (Tropix)
in TBS/0,5% Tween-20 (TEST) für
1 Std. aufgefüllt. Nach
dreimaligem Waschen mit TEST wurden die Löcher mit 100 μl von 1 μg/ml rGFRα3-Ig oder
mit mGFRα3-Ig
gefüllt,
die in konditionierten Medien von 293EBNA-Zellen verdünnt wurden,
die das RET-AP Fusionsprotein exprimieren. 100 μl der konditionierten Medien
der CHO Neublastin-Klone wurden dann dem oberen Loch einer Säule von
Löchern
zugegeben, und wobei eine 2-fache Verdünnungsreihe jede Reihe von
Löchern
hinab ausgeführt
wurde und bei Raumtemperatur für
1,5 Std. inkubiert wurden. Die Platten wurden anschließend dreimal
mit TEST gewaschen und zweimal mit 200 mM Tris pH-Wert 9,8, 10 mM
MgCl2 (CSPD-Puffer). Die Wasch-Lösung wurde dann mit 425 μM CSPD (Tropix)
in CSPD-Puffer, beinhaltend 1 mg/ml Saphir Chemilumineszenz-Verstärker (Tropix)
ersetzt und für
30' bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Chemilumineszenz-Ausgabe wurde unter Verwendung eines
Luminometers von Dynatech erfasst.
-
Die
anfänglichen
Experimente untersuchten, ob durch CHO-Zelllinien hergestelltes
Neublastin die Bindung von GFRα1
oder GFRα3
an die extrazelluläre
Domäne
von RET vermitteln kann. Wie in 11 gezeigt, erzeugte
konditioniertes Medium des CHO-Zellklons
#53 ein robustes Signal in dem Ternärkomplex-Test, falls das mGFRα3-Ig Fusionsprotein
inkubiert wurde, jedoch kein Signal, falls das rGFRα1-Ig Fusionsprotein
eingeschlossen wurde, was darauf hinweist, dass Neublastin an GFRα3,, jedoch
nicht an GFRα1
bindet. Dieses Verhalten unterscheidet, Neublastin deutlich von
GDNF, wie in 11 gezeigt, bindet GDNF an
GFRα1, jedoch
nicht an GFRα3.
Es wurde kein Signal mit beiden Co-Rezeptor-Fusionsproteinen beobachtet,
falls konditioniertes Medium von der Eltern-Zelllinie oder reines
bzw. unverfälschtes
Medium getestet wurde.
-
Um
die Expressionsspiegel von Neublastin in den CHO-Zelllinien zu quantifizieren, wurde
unter Verwendung von rGFRα1-Ig
und GDNF eine Standardkurve ausgehend von einer Konzentration von
1 ng/ml, erstellt. Es wurden dann Konzentrationen von Neublastin
für verschiedene
CHO-Zelllinien unter Verwendung dieser Standardkurve berechnet,
wobei die durch fünf
CHO-Zelllinien hergestellten Spiegel in 10 gezeigt sind.
Da diese Abschätzung
von der nicht geprüften
Annahme abhängig
ist, dass die Bindungsaffinität
zwischen GDNF und GFRα1 ähnlich der
Bindungsaffinität
zwischen Neublastin und GFRα3
ist, sind diese Spiegel lediglich gerundet.
-
Analyse von Neublastin von Überständen von
CHO-Zelllinien.
-
Um
weiterhin das durch CHO-Zelllinien hergestellte Neublastin zu analysieren,
wurde das Protein unter Verwendung des GFRα3-Ig Fusionsprotein von dem
Medium extrahiert und durch Western-Blots mit polyklonalen Antikörpern, die
gegen Neublastin-Peptide gezüchtet
wurden, analysiert.
-
In
dem ersten Experiment wurde das Neublastin mit an Sepharose-Kügelchen
angefügten
mGFRα3-Ig extrahiert.
Es wurde mGFRα3-Ig
unter Verwendung der durch den Hersteller, Pharmacia Inc. vorgeschlagenen Bedingungen
an die Sepharose-Kügelchen
angefügt.
100 μl von
mGFRα3-Ig-Sepharose
wurden zu 1,0 ml Proben von konditioniertem Medium von einer Negativkontrolle
einer CHO-Zelllinie oder von der Neublastin herstellenden CHO-Zelllinie
#16 zugegeben. Die Überstände wurden
für zwei
Stunden auf einer schaukelnden Bühne
inkubiert. Es wurde jede Suspension zentrifugiert und der Überstand
entfernt, gefolgt von drei 1 ml Waschvorgängen mit 10 mM HEPES, 100 mM
NaCl, pH-Wert 7,5.
Jedes Harz wurde in 100 μl
von 2 × reduzierendem
Probenpuffer resuspendiert und auf 100°C für 5 Minuten erhitzt. Es wurden
20 μl des
Probenpufferüberstandes
und 10 μl
eine Molekulargewichtsstandards (FMC) jedem Loch eines 10–20% vorher
gegossenen SDS-PAGE-Gels (Owl Scientific) aufgebracht. Das Gel wurde
bei 40 mA Gleichstrom für
72 Minuten elektrophoretisch aufgetrennt.
-
Für die Western-Blot-Analyse
wurde das Protein auf Nitrocellulose (Schleicher & Schuell) in einem
Gerät von
Hofer Scientific in 10 mM CAPS, 10% Methanol, 0,05% SDS, pH-Wert
11,2 Puffersystem (45 Minuten bei 400 mA Gleichstrom) elektrogeblotted
bzw. elektrisch übertragen.
Nach dem Transfer wurde der Nitrocellulosefilter aus der Kassette
entfernt und die Molekulargewichtsmarker wurden durch Färben mit
einer Lösung von
0,1% Ponceau S in 1% Essigsäure
für 60
Sekunden sichtbar gemacht. Die Membran wurde in zwei Abschnitte
geschnitten, wobei die überschüssige Farbe
durch sanftes Schwenken in destilliertem Wasser entfernt wurde.
Die Membranen wurden in 2% fettarmer Trockenmilch in TBS über Nacht
bei 4°C
blockiert. Die Membranen wurden einzeln mit zwei der affinitätsgereinigten
Anti-Neublastin Peptidantikörper
(R30 und R31) bei einer Konzentration von 1,0 μg/ml in 2% fettarmer Trockenmilch
in TBS) inkubiert. Die Membranen wurden dreimal 10 Minuten in TBS-Tween
gewaschen und in einer 1:5.000 Verdünnung von Ziege Anti- Kaninchen IgG-HRP-Konjugat
(Biorad) für
30 Minuten inkubiert. Die Membranen wurden dreimal 10 Minuten in TBS-Tween
gewaschen und mit ECL-Substrat (Amersham) entwickelt. Wie in 12 gezeigt, wurden verglichen zu den Banden, die
in den extrahierten Proteinen von der Negativkontroll-Zelllinie
(Spuren 1 und 3) beobachtet wurden, spezifische Banden in den Proteinen
detektiert, die von den mit beiden Antikörpern (Spuren 2 und 4) von
der Neublastin produzierenden CHO-Zelllinie extrahiert wurden.
-
Das
Molekulargewicht der geringeren Spezies beträgt ungefähr 13 kD und stellt wahrscheinlich
die reife Domäne
von Neublastin dar, die nach einer Spaltung der pro-Domäne erzeugt
wurde. Diese Spaltung kann nach dem Arg-Rest an der vierten Position
in irgendeinem der drei Spaltmotive (beispielsweise -RXXR↓-) auftreten,
die in dem prä-pro-Neublastin-Protein
vorhanden sind, um sowohl 140AA, 116AA als auch 113AA-Formen zu
erzeugen, wie jeweils in SEQ ID No. 10, 11 oder 12 dargelegt ist.
Die vorausgesagten Molekulargewichte der nicht modifizierten (d.
h. fehlen von post-translationalen Modifikationen) Neublastin-Polypeptide NBN140
(SEQ ID No. 10), NBN116 (SEQ ID No. 11) und NBN113 (SEQ ID No. 12)
wurden auf jeweils 14,7 kD, 12,4 kD und 12,1 kD bestimmt. Es wird
eine weitere Analyse erforderlich sein, um die Struktur dieser Spezies als
auch anderer Neublastin spezifischer Banden zu bestätigen.
-
In
dem zweiten Experiment wurde Neublastin mit hGFRα3 extrahiert, das an einer ELISA-Platte
gefangen war. Um ein Fusionsprotein zwischen der extrazellulären Domäne von menschlichem
GFRα3 (offenbart in
der
WO 97/44356 , am
27. November 1997, die hier durch Bezugnahme aufgenommen wird) und
der Fc-Domäne
von IgG1 des Menschen (hGFRα3-Ig)
zu erzeugen, wurde ein DNA Fragment, das die Aminosäuren 1–364 von
hGFRα3 des
Menschen kodiert, an ein Fragment, das die Fc-Domäne des Menschen
von IgG1 beinhaltet, ligiert und in den von Sanicola et al., (Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 94 (1997), 6238) beschriebenen Expressionsvektor
CH269 kloniert. Das durch dieses Plasmid kodierte Fusionsprotein
wurde in dem 293-Epstein-Barr Virus kodierten nukleären Antigen(EBNA)-Zellen vorübergehend
exprimiert und an einer Protein A Sepharose Immunaffinitätssäule unter
Verwendung von Standardverfahren gereinigt.
-
Es
wurden 6 Löcher
einer 96-Lochplatte über
Nacht mit Ziege Anti-Mensch IgG (Fcγ Fragment spezifisch, Jackson
Immunologics) mit einer Konzentration von 25 μg/ml in PBS (300 μl/loch) beschichtet.
Die Löcher
wurden für
1 Stunde bei Raumtemperatur mit 400 μl von 1% BSA in PBS blockiert.
Nach 3 Waschvorgängen
mit PEST (PBS + 0,05% Tween-20),
wurden 300 μl
hGFRα3-Ig
(10 μg/ml
in PBS beinhaltend 0,1% BSA) zu jedem Loch zugegeben. Die Platte
wurde für
1 Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und um die Bindung zu maximieren
sanft (200 Hübe
bzw. Takte/Min.) geschüttelt.
Die Löcher
wurden anschließend
entleert und erneut 3-mal mit PEST gewaschen. Es wurden 250 μl eines konditionierten
Mediums von einer CHO-Zelllinien-Negativkontrolle oder der Neublastin
pro duzierenden CHO-Zelllinie #25 zu jedem von 3 Löchern zugegeben.
Die Platte wurde für
3 Std. bei Raumtemperatur inkubiert und sanft (300 Takte/Min.) geschüttelt. Die
Löcher
wurden dann zweimal mit PEST gewaschen. Es wurden 25 μl eines nicht
reduzierenden Laemmli-Ladepuffers zu dem ersten Loch zugegeben und
die Platte wurde für
5 Min. schnell geschüttelt,
um die gebundenen Proteine (1300 Takte/Min.) zu eluieren. Der Inhalt
wurde zu dem nächsten
Loch überführt und
der Vorgang wurde wiederholt, um die in den zweiten und dritten
Löchern
gebundenen Proteine zu eluieren. Nach Zugabe von β-Mercaptoethanol (5%
End) wurden die Proben für
5 Minuten gekocht und durch ein SDS-PAGE auf einem 10–20% Polyacrylamid-Gel analysiert.
-
Für eine Western-Blot-Analyse
wurden die Proteine auf Nitrocellulose übertragen. Die Membran wurde
blockiert und in 5% fettarmer Trockenmilch, PEST getestet und in
PEST gewaschen. Neublastin wurde durch Elektrochemilumineszenz nach
der Reaktion mit polyklonalen Antikörpern (R30 und R31), die gegen zwei
Neublastin-Peptide gezüchtet
wurden, gefolgt durch eine Reaktion mit HRP konjugierten Ziege Anti-Kaninchen
Antikörpern
(Biorad) detektiert. Wie in 13 gezeigt,
wurden fünf
für Neublastin
spezifische Banden in den extrahierten Proteinen von der Neublastin
produzierenden CHO-Zelllinie
(Spur 2) detektiert. Die zwei geringeren Banden sind zu den in 12 beobachteten Banden sehr ähnlich, wobei erneut die geringere
Bande wahrscheinlich die reife Domäne von Neublastin darstellt,
das nach Spaltung der pro-Domäne
erzeugt wurde.
-
Eine
anschließende
Analyse (Daten nicht gezeigt) der Banden in 13 zeigte,
dass eine Deglycosylierung mit PGNase F der ungefähr 18 kD
Bande jene Bande zu einer Größe verringert,
die der geringsten Bande in dem Gel von 13 äquivalent
ist. Dies legt nahe, dass Neublastin in Säugerzellen als ein glycosyliertes Protein
produziert wird.
-
Expression von Neublastin in E. coli
-
Um
das Neublastingen in E. coli zu exprimieren, wurden Syngene mit
einem geringeren GC-Gehalt konstruiert und E. coli Codons bevorzugt.
Das Syngen wird in zwei Vektoren, pET19b und pMJB164, ein Derivat
von pET19b, kloniert. Die Konstruktion mit pET19b ist in 14 gezeigt. In diesem Konstrukt ist die NBN113
kodierende Sequenz unmittelbar an das initiierende Methionin fusioniert.
Zusätzliche
synthetische Genkonstrukte für
NBN sind in SEQ ID No. 52–54
gezeigt. Das Konstrukt mit pMJB164 ist in 15 gezeigt. In
diesem Konstrukt liegt NBN113 an ein Histidin-Tag (d. h. 10 Histidine)
fusioniert vor, das durch eine Enterokinase-Spaltstelle getrennt
ist. Zusätzlich
synthetische Genkonstrukte für
NBN, die an einem Histidin-Tag fusioniert vorliegen, sind in SEQ
ID No. 55–57
gezeigt. Das initiierende Methionin geht dem Histidin-Tag voraus.
-
Neublastin
kodierende Nukleotidsequenz in Fig. 14
-
Nukleotidsequenz,
die His-Tag Neublastin in Fig. 15 kodiert
-
Beispiel 6: Wirkung von Neublastin auf
das Überleben
von embryonalen dopaminergen Neuronen der Ratte und ChAT-Aktivität.
-
In
dieser Serie von Experimenten wurde die Wirkung von konditioniertem
Medium von, vorstehend beschriebenen, Neublastin produzierenden
HiB5pUbi1zNBN22-Zellen beurteilt.
-
Herstellung von Kulturen:
-
Es
wurde das ventrale Mesencephalon oder das Rückenmark aus E14 Embryonen
der Ratte in kalter Hanks gepufferter Salzlösung (HBSS) seziert. Gewebestücke wurden
in steril gefiltertem 0,1% Trypsin (Worthington) und 0,05% DNase
(Sigma) in HBSS bei 37°C
für 20
Min. inkubiert. Die Gewebestücke
wurden dann viermal in HBSS + 0,05% DNase gespült und unter Verwendung einer
1 ml Automatikpipette getrennt bzw. losgelöst. Die Suspension wurde dann
bei 600 Upm für
5 Min. zentrifugiert und das Pellet wurde in mit Serum konditioniertem
Medium (SCM, DMEM mit 10% fötalem
Rinderserum) resuspendiert. Es wurde durch das Ausschlussverfahren
von Tryphanblaufarbe die Gesamtanzahl von Zellen beurteilt und mit
einer Dichte von 100.00 Zellen/cm2 in mit
Polylysin beschichteten Acht-Loch-Kammerobjektträgem (Nunc) ausplattiert, um
ein Überleben
von dopaminergen Neuronen zu beurteilen oder bei 200.00 Zellen/cm2 in 48 Lochplatten (Nunc), um die ChAT-Aktivität zu erfassen.
Die Zellen wurden in SCM bei 5% CO2/95%
O2 und 95% Feuchtigkeit bei 37°C für 24–48 Std.
inkubiert, bevor zu serumfreiem Medium (SFM) mit Zugabe von neurotrophen
Faktoren gewechselt wurde.
-
Die
Zellen zum Beurteilen eines Überlebens
von dopaminergen Neuronen wurden für 5 Tage in SFM + Zugaben von
trophischem Faktor gelassen und anschließend für 5 Min. in 4 % PFA fixiert
und durch Immunhistochemie auf Tyrosin-Hydroxylase gefärbt.
-
Die
Zellen für
die ChAT-Aktivität
wurden für
3 Tage in SFM gelassen und anschließend in HBSS + 0,1% Triton
X-100 lysiert und unmittelbar auf Trockeneis bis zur Erfassung der
ChAT-Aktivität
gefroren.
-
Zugabe trophischen Faktors:
-
Es
wurde konditioniertes Medium einer nicht transformierten HiB5 Kontrolle
oder HiB5, die Neublastin (HiB5pUbi1zNBN22) oder GDNF (HiB5pUbi1zGDNF-L17)
produziert, gesammelt. HiB5pUbi1zNBN22 produziert ungefähr 20 ng
GDNF/24 Stunden/105 Zellen wie durch einen
GDNF-EILISA an konditioniertem Medium bestimmt wurde, welches von
den Zellen gesammelt wurde. Die entsprechenden Zelllinien wurden über Nacht mit
DMEM + 1% FCS inkubiert und der Überstand
wurde entnommen und bei –20°C bis zur
Verwendung gelagert. Die Überstände wurden
1:50 in SFM verdünnt,
wenn sie den Zellen zugegeben wurden. Getrennte Löcher wurden
mit Kontrollüberstand
von HiB5 (1:50) + gereinigtem rekombinantem Ratten GDNF (von 0,03-10 ng/ml) behandelt.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente sind in 4 gezeigt. 4A–4C sind
Darstellungen der Wirkung von Neublastin, das von HiB5pUbi1zNBN22-Zellen
sekretiert wurde, auf das Überleben
von kultivierten embryonalen dopaminergen ventralen Mesencephalon-Neuronen
der Ratte und auf die ChAT-Aktivität in cholinergen Motorneuronen
des Kranialnervs in serumfreiem Medium, wie infra in Beispiel 5.1
beschrieben.
-
4A ist eine Darstellung der Dosis-Antwortkurve
für rekombinantes
GDNF auf die ChAT-Aktivität (dpm/Stunden),
die an DIV5 in serumfreien Kulturen erfasst wird, die anfänglich von
E14 ventralen Mesencephali (d. h. HiBS; GDNF 0,03 ng/ml; GDNF 0,1
ng/ml, GDNF 0,3 ng/ml; GDNF 1 ng/ml, GDNF 10 ng/ml; GDNF 100 ng/ml)
hergestellt wurden.
-
4B ist eine Darstellung einer ChAT-Aktivität (dpm/Stunde),
die an DIV5 in serumfreien Kulturen erfasst wurde, die anfänglich von
E14 ventralen Mesencephali hergestellt wurden. Verdünntes konditioniertes Medium
von entweder Neublastin produzierenden HiB5pUbi1zMBN22-Zellen (Neublastin)
oder GDNF produzierenden HiB5GDNFL-17 (GDNFL-17)-Zellen wurde, wie
in der Figur (d. h. Neublastin 1:10, Neublastin 1:50, GDNF L-17
1:50) angezeigt, zugegeben.
-
4C ist eine Darstellung der Anzahl von den Zellen
pro Loch (Nr. TH+ Zellen/Loch) an DIV7 in serumfreien Kulturen,
die für
Tyrosin-Hydroxylase immunreaktiv sind, welche anfänglich von
E14 ventralen Mesencephali der Ratte hergestellt wurden. Verdünntes konditioniertes
Medium von entweder nicht transfizierten HiB5-Zellen (HiB5) oder
Neublastin produzierenden HiB5pUbi1zNBN22-Zellen (Neublastin) oder
rekombinantem GDNF wurden, wie in der Figur (d. h. HiB5 1:10, HiB5
1:40, GDNF 0,1 ng/ml, GDNF 10 ng/ml, GDNF 100 ng/ml, und Neublastin
1:40) angezeigt, in verschiedenen Konzentrationen zugegeben.
-
Konditioniertes
Medium mit Neublastin von transfizierten HiB5-Zellen, das 1:40 verdünnt wurde,
erhöhte
verglichen zu Kontroll- (nicht transfiziert) HiB5-Zellen signifikant
die Anzahl von TH immunreaktiven Zellen pro Loch bei einer äquivalenten
und einer geringeren Verdünnung
(1:10 und 1:40) (siehe beispielsweise 4B).
Die Erhöhung
in den TH immunreaktiven Zellen ist zu dem bei einer maximalen GDNF-Konzentration (10
ng/ml) gesehenen Anstieg vergleichbar. Dies zeigt an, dass in das
Medium sekretiertes Neublastin eine Wirkung auf das Überleben
der dopaminergen Neuronenpopulation von dem embryonalen ventralen
Mesencephalon der Ratte aufweist. Dagegen weist unähnlich dem
GDNF, das von transfizierten HiB5-Zellen sekretiert wird, das konditionierte
Medium von mit Neublastin transfizierten HiB5-Zellen keine Wirkung
an einer anderen Neuronenpopulation in der gleichen Kultur, den
cholinergen Neuronen (siehe beispielsweise 4A) auf.
-
Beispiel 7: Wirkung von Neublastin auf
das Überleben
von Scheiben-Kulturen von embryonalen dopaminergen ventralen Mesencephalon-Neuronen
des Schweins
-
Diese
Experimente beurteilen die Wirkung einer Co-Kultur von Neublastin
produzierenden HiB5pUbi1zNBN22-Zellen mit Scheiben-Kulturen von
ventralen Mesencephali von Schweineembryonen.
-
Herstellung der Kulturen
-
Es
wurden ventrale Mesencephali (VM) von Schweineembryonen (E28; n
= 12) unter sterilen Bedingungen isoliert, in 400 μm Scheiben
geschnitten und in abgekühlter
Gey's balancierten
Salzlösung
(GIBCO) mit Glucose (6,5 mg/ml) angeordnet. Die Gewebescheiben wurden
durch das Interface-Kulturverfahren, ursprünglich entwickelt durch Stoppi
et al., (L. Stoppi, P.A. Buchs, D. Muller, J. Neurosci. Methods
37 (1991), 173–182)
kultiviert.
-
Kurz,
die Scheiben wurden auf einer halb-porösen Membran (Millipore, 0,3 μm, 8 Scheiben/Membran entsprechend
zu einem VM) als Einsätze
in 6-Lochplatten (Costar) mit Serum beinhaltendem Medium (Gibco BRL)
angeordnet. Jedes Loch beinhaltete 1 ml Medium (50% Optimem, 2%
Pferdeserum, 25% Hank's
balancierte Salzlösung
(alle Gibco)), ergänzt
mit D-Glucose mit einer Endkonzentration von 25 mM. An Tag 0 wurden 7.000
HiB5pUbi1zNBN22 (Neublastin) oder 7.000 nicht transfizierte HiB5-Zellen
(Kontrolle) auf jeder Gewebescheibe ausgesät. Die Co-Kulturen wurden zuerst
in einem Inkubator bei 33°C
für 48
Stunden gezüchtet,
wobei die HiB5-Zellen, die mit einem Temperatur empfindlichen Oncogen
immortalisiert sind, proliferieren können und wobei sie anschließend in
einem Inkubator bei 37°C
angeordnet werden, wo die HiB5-Zellen differenzieren. Das Medium
wurde zweimal die Woche gewechselt. Auf dieser Stufe wurden keine
Antimitotika und Antibiotika verwendet.
-
Bestimmung von Dopamin durch HPLC:
-
An
Tag 12 und 21 in vitro wurde das Kulturmedium gesammelt und unter
Verwendung einer HPLC mit elektrochemischer Detektion auf Dopamin
analysiert (W.N. Slooth, J.B.P. Gramsbergen, J. Neurosci. Meth.
60 (1995), 141–149).
-
Gewebebearbeitung und Immunhistochemie:
-
An
Tag 21 wurden die Kulturen in 4 % Paraformaldehyd in Phosphatpuffer
für 60
Min. fixiert, in einer 20% Sucroselösung für 24 Stunden dehydriert, gefroren,
im Kryostat bei 20 μm
(4 Serien) geschnitten und auf mit Gelatine beschichteten Mikroskop-Objektträgern aufgebracht.
Eine Serie von Schnitten wurde für
Tyrosin-Hydroxylase (TH) immungefäbt. Kurz, die Schnitte wurden
in 0,05 M Tris gepufferter Salzlösung
(TBS, pH-Wert 7,4), beinhaltend 1% Triton X-100, für 3 × 5 Min.
gewaschen und mit 10% fatalem Rinderserum (FBS, Life Technologies)
in TBS für
30 Min. inkubiert. Das Gewebe wurde dann für 24 Stunden bei 4°C mit einem monoklonalen
Antikörper
(Boehringer Mannheim) inkubiert, der 1:600 in TBS mit 10% FBS verdünnt war.
Nach einem Spülen
in TBS mit 1% Triton X-100 für
3 × 5
Min. wurden die Schnitte für
60 Min. mit biotinyliertem Anti-Maus IgG Antikörper (Amersham), der 1:200
in TBS mit 10% FBS verdünnt
ist, inkubiert. Die Schnitte wurden dann in TBS mit 1% TritonX-100
(3 × 5
Min.) gewaschen und für
60 Min. mit Streptavidin-Peroxidase (Dako), das 1:200 in TBS mit
10% FBS verdünnt
ist, inkubiert. Nach dem Waschen in TBS (3 × 5 Min.) wurde der gebundene
Antikörper
durch eine Behandlung mit 0,05% 3,3-Diaminobenzidin (Sigma) in TBS,
beinhaltend 0,01% H2O2,
sichtbar gemacht. Schließlich
wurden die Schnitte in Alkohol dehydriert, in Xylen geklärt und in Eukitt
mit einem Deckglas versehen.
-
Zellzahlen und morphometrische Analyse:
-
Eine
Quantifizierung von immunreaktiven TH-ir Neuronen wurde unter Verwendung
einer Hellfeldmikroskopie (Olympus) ausgeführt. Lediglich Zellen, die
eine intensive Färbung
mit einer wohl erhaltenen zellulären
Struktur und einem ausgeprägten
bzw. deutlichen Kern zeigen, wurden gezählt. Die Beurteilung basierte auf
Zellzählungen
in jedem vierten Kulturabschnitt unter Verwendung eines x20 Objektivs.
Die Zellzahlen wurden durch Doppelzählung entsprechend zu Abercrombie's Formel (M. Abercrombie,
Mat. Res. 94 (1946) 239–247)
korrigiert, wobei der durchschnittliche Durchmesser der Kerne in
den TH-ir Neuronen (6,6 ± 0,2 μm, n = 30)
verwendet wird. Die Größe der Kerne
wurde unter Verwendung eines Tracing-Systems für Neuronen (Neurolucida, MicroBrightField,
Inc.) beurteilt.
-
Die
Ergebnisse jener Experimente sind in 5 gezeigt. 5A–5C sind
Darstellungen der Wirkung von Neublastin, das von HiB5pUbi1zNBN22-Zellen
sekretiert wurde, auf die Funktion und das Überleben von Scheibenkulturen
von embryonalen dopaminergen ventralen Mesencephalon-Neuronen des
Schweins, die mit entweder HiB5pUbi1zNBN22 (Neublastin) oder HiB5-Zellen
(Kontrolle), wie infra beschrieben, co-kultiviert wurden.
-
5A und 5B stellen
Dopamin dar, das jeweils in das Medium an DIV 12 (Dopamin (pmol/ml)-Tag
12) und DIV 21 (Dopamin (pmol/ml)-Tag21) freigesetzt wurde. 5C ist eine Darstellung der Anzahl von Tyrosin-Hydroxylase
immunreaktiven Zellen pro Kultur (TH-ir Zellen pro Kultur) an DIV
21.
-
An
Tag 12 zeigte eine HPLC-Analyse, das Medium von HiB5-Neublastin
Co-Kulturen 84% mehr Dopamin beinhaltet als Medium von HiB5 Co-Kulturen
(5A). An Tag 21 betrug der Unterschied 78% (5B) und die Zellzählungen zeigten, dass HiB5-Neublastin Co-Kulturen
66% mehr Tyrosin-Hydroxylase immunreaktive Neuronen beinhalten als
HiB5-C Co-Kulturen (P < 0,05)
(5C). Dies weist darauf hin, dass Neublastin von
dem HiB5pUbi1zNBN22-Klon eine starke Wirkung auf das Überleben
von embryonalen dopaminergen Neuronen des Schweins aufweist.
-
Beispiel 8: Überleben von dorsalen Wurzelganglienzellen
in serumfreien Medium
-
Dieses
Beispiel zeigt die neurotrophe Wirkung eines Neublastin-Polypeptids
im Vergleich zu bekannten neurotrophen Faktoren.
-
Trächtige weibliche
Mäuse wurden
durch Genickbruch getötet.
Die Embryonen wurden für
die Kultur wie folgt bearbeitet.
-
Elektrolytisch
geschärfte
Wolframnadeln wurden verwendet, um dorsale Wurzelganglien von den
angezeigten Stadien von C57/B16 Mäusen (Mollegaard Breeding,
Denmark) zu sezieren. Embryonale Ganglien wurden für 5 Minuten
bei 37°C
mit 0,05% Trypsin (Gibco BRL) in von Kalzium und Magnesium freiem
Hank's balancierter
Salzlösung
inkubiert. Postnatale Ganglien wurden mit Collagenase/Dispase 1
mg/ml für
30 bis 45 Minuten behandelt und anschließend Trypsin/DNase 0,25% für 15 Minuten.
Nach Entfernen der Trypsin-Lösung
wurden die Ganglien einmal mit 10 ml DMEM, beinhaltend 10% hitzeinaktiviertes
Pferdeserum, gewaschen und mit einer feuerpolierten Pasteur-Pipette
sanft zerrieben, um eine Einzelzellsuspension zu erhalten.
-
Die
Zellen wurden auf 24-Lochplatten (Nunc) ausplattiert, die mit Polyornithin
(0,5 mg/ml, über
Nacht) und Laminin (20 mg/ml für
4 Std. Gibco BRL) vorher beschichtet wurden. Die Neuronen wurden
bei 37°C
in einem befeuchteten, 5% CO2 umfassenden
Inkubator in einem definierten Medium, beinhaltend Hams F14 ergänzt mit
2 mM Glutamin, 0,35% Rinderserumalbumin, 60 ng/ml Progesteron, 16
mg/ml Putrescin, 400 ng/ml L-Thyroxin,
38 ng/ml Natriumselenit, 340 ng/ml Triiod-Thyronin, 60 mg/ml Penicillin
und 100 mg/ml Streptomycin, inkubiert.
-
Nach
48 Stunden Inkubation waren die Neuronen durch deren bipolare Morphologie
unter dem Phasenkontrastoptik deutlich zu erkennen. Der Prozentsatz
eines Überlebens
von Neuronen in der Abwesenheit oder Anwesenheit von trophischen
Faktoren (zugegeben zu dem Kulturmedium mit 10 ng/ml bevor die Neuronen
ausplattiert wurden) oder von konditioniertem Medium von Neublastin
produzierenden HiB5pUbi1zNBN22-Zellen wurde durch Zählen der
Neurone in den Löchern
bei 48 Stunden beurteilt.
-
Die
Ergebnisse dieser Experimente sind in 9 dargestellt,
in welcher Figur:
0 das Kontrollexperiment (in Abwesenheit
von Faktoren) darstellt;
1 die Experimente in der Anwesenheit
von GDNF darstellen;
2 die Experimente in der Anwesenheit von
Neuturin darstellen;
3 die Experimente in der Anwesenheit von
erfindungsgemäßem Neublastin
darstellen.
-
9 stellt
Daten von Experimenten dar, die an DRG-Zellen ausgeführt wurden,
die von sich entwickelnden Föten
zu den unterschiedlichen Zeitpunkten, wie folgend bezeichnet, isoliert
wurden:
E12 stellen Embryonen an Tag 12 dar;
E16 stellen
Embryonen an Tag 16 dar;
P0 stellt den Tag der Geburt dar;
P7
stellt Tag 7 nach der Geburt dar; und
P15 stellt Tag 15 nach
der Geburt dar.
-
Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass der neurotrophe Faktor der Erfindung
Aktivitäten
zeigt, die zu den etablierten bzw. eingeführten neurotrophen Faktoren
vergleichbar oder sogar besser als jene sind.
-
Beispiel 9: In vivo Wirkungen von Neublastin
auf nigrale Dopaminneuronen
-
Um
die Fähigkeit
von Neublastin (Neublastin) zu testen, um erwachsene nigrale Dopaminneuronen (DA)
vor einer durch 6-Hydroxydopamin induzierte Degeneration zu schützen, wurde
ein Rattenmodel der Parkinson Krankheit (Sauer and Oertel, Neuroscience
59 (1994), 401–415)
und ein Transfer von Neublastin durch Lentiviren verwendet.
-
Herstellung von Lentiviren:
-
Um
einen lentiviralen Neublastin kodierenden Transfervektor, pHR'-Neublastin, zu erzeugen,
wurde ein 1331 Bp umfassendes BamHI Fragment einer Neublastin cDNA
in der BamHI/BglII Stelle von pSL301 (Invitrogen) subkloniert. Von
diesem Konstrukt wurde ein 1519 Bp umfassendes BamHi/XhoI Fragment
ausgeschnitten und in die BamHI/XhoI Stelle von pHR' ligiert, das ein
post-translationales Fragment vom Hepatitisvirus des Murmeltiers
(Zufferey R, Donello JE, Trono D, Hope TJ, Woodchuck hepatitis virus
posttranslational regulatory element enhances expression of transgenes
delivered by retroviral vectors",
J. Virol. 73 (1999), 2886–2892)
trägt.
Um pHR-GDNF zu erzeugen,
wurde ein 701 Bp umfassendes BamHI/XhoI Fragment von pUbi1zGDNF
in die BamHI/XhoI Stelle von pHR' ligiert.
-
Die
Herstellung des lentiviralen Vektors wurde beispielsweise durch
Zufferey et al., (Zufferey R, Nagy D. Mandel RJ, Naldini L, Trono
D: "Multiple attenuated
lentiviral vector achieves efficient gene delivery in vivo, Nat.
Biotechnol. 15(9) (1997), 871–875)
beschrieben. Kurz, die Transferkonstrukte und die Helfer-Plasmide pR8.91
und pMDG wurden in 293T-Zellen cotransfiziert. In das Medium freigesetzte
Virionen wurden zu 48 und 72 Std. nach der Transfektion gesammelt.
Um das Virus zu konzentrieren wurden die Medien 1,5 Std. bei 141.000
g zentrifugiert und das Pellet wurde in DMEM gelöst. Der Titer einer Kontrolle,
die das Gen für
das grün
fluoreszierende Protein ("GFP") trägt, wurde
auf 108 transformierende Einheiten (TU/ml) durch GFP-Fluoreszenz
in 293T-Zellen bestimmt. Eine RNA-Slot-Blot-Technik (von Schwedler
U, Song J, Aiken C, Trono D: "Vif
is crucial for human immunodeficiency virus type 1 proviral DNA
synthesis in infected cells",
J. Virol. 67(8) (1993), 4945–4955)
wurde verwendet, um den Titer von Viruspartikeln zu bestimmen. In
dem GDNF-Überstand
und Neublastin-Überstand
befanden sich verglichen zu dem GFP-Überstand
10 mal weniger Partikel.
-
Chirurgische Verfahren:
-
Die
gesamte Arbeit, die Tiere einbezog, wurde gemäß den Regeln ausgeführt, die
durch die Ethikkommission zur Verwendung von Labortieren an der
Universität
von Lund festgelegt sind.
-
Insgesamt
wurden 21 junge erwachsene weibliche Sprague-Dawley Ratten (B&K Universal, Stockholm,
Schweden) verwendet und unter einem 12 Stunden Hell-: Dunkel-Zyklus mit freiem
Zugang zu Rattenfutter und Wasser gehalten. Retrogrades Markieren
und 6-OHDA Läsionen
wurden 3 Wochen vor einer Läsion gemäß Sauer
and Oertel [Sauer and Oertel, Neuroscience 59 (1994), 4001–415] ausgeführt. Kurz,
unter einer Anästhesie
mit Equithesin (0,3 ml/100 g) wurden die Ratten bilateral mit 0,2 μl einer 2%
Lösung
(gelöst
in 0,9% NaCl) des retrograden Tracers Fluor-Gold (FG, Fluorochrom,
Inc., Englewood, CO) injiziert. Die Injektionen wurden unter Verwendung
einer 2 μl
Hamiltonspritze bei den Koordinaten AP = +0,5 mm; ML = ± 3,4 mm
relativ zum Bregma, DV = –5,0
mm relativ zu der Dura und die Schneidzahnschiene bzw. der Inciscor
bar wurde auf 0,0 mm eingestellt. Außerdem wurden 0,5 μl/Min. injiziert,
wobei weitere 5 Min. verstrichen bevor die Nadel zurückgezogen
wurde.
-
Vierzehn
Tage nach den FG-Injektionen erhielten die Tiere insgesamt 5 Depositionen
bzw. Absetzungen (1 μl/Deposition)
von einem Lentivirus-Vektor, der das Gen für das grün fluoreszierende Protein (GFP), Neublastin
oder GDNF trägt.
Vier der Depositionen erfolgten in das Striatum entlang von zwei
Nadelgebieten bzw. -teilen an/bei den folgenden Koordinaten: AP
= +1,0 mm, ML = –2,6
mm, DV1 = –5,0 mm, DV2 = –4,5 mm und
AP = 0,0 mm, ML = –3,7
mm, DV1 = –5,0 mm DV2 = –4,5 mm.
Die supranigrale Deposition wurde bei/an AP = –5,2 mm, ML = –2,0 mm,
DV1 = –6,3
mm ausgeführt.
Die Zahnschiene wurde bei –2,3
mm eingestellt.
-
Einundzwanzig
Tage nach der retrograden Markierung und 7 Tage nach den Injektionen
mit Lentivirus wurden die Tiere erneut anästhetisiert und mit einer 10 μl Hamiltonspritze
wurde eine einzelne Deposition von 20 μg 6-OHDA (Sigma, berechnet als
freie Base und gelöst
in 3 μl
eiskalter Salzlösung,
die mit 0,02% Ascorbinsäure
ergänzt
ist) in das rechte Striatum an die gleiche Stelle wie die FG-Depositionen
injiziert. Die Injektionsrate betrug 1 μl/Min, was weitere 3 Min. übrig lässt bevor
die Nadel zurückgezogen
wird.
-
Gewebebearbeitung.
-
An
Tag 21 nach der 6-OHDA Injektion wurden die Tiere mit Chloralhydrat
tief anästhetisiert
und mit Salzlösung
(pH-Wert 7,4) für
eine Min. transkranial perfundiert, gefolgt durch 200 ml eiskalter
Formaldehydlösung
(4% Paraformaldehyd in 0,1 M Phosphatpuffer, pH-Wert 7,4). Die Gehirne
wurden seziert und in dem gleichen Fixiermittel für 3–4 Stunden
nachfixiert und dann in 25% Sucrose/0,1 M Phosphatpuffer für 48 Stunden überführt. Fünf Serien
von 40 μm
Schnitten durch das Striatum und die Substantia nigra (SN) wurden
an einem Befrostungs-Mikrotom geschnitten.
-
Quantitative Beurteilung von dopaminergen
Neuronen in der SN:
-
Die
Anzahl von FG-markierten in der SN pars compacta wurde durch einen
verblindeten Beobachter, wie vorhergehend beschrieben [Sauer and
Oertel, Neuroscience 59, (1994), 401–415], beurteilt. Kurz, drei
aufeinander folgende Schnitte, die um das Niveau des medialen terminalen
Nucleus des akzessorischen optischen Nerven (MTN, –5,3 in
dem Atlas von Paxinos and Watson (1997)) zentriert sind, wurden
verwendet, wobei alle markierten/gefärbten Neuronen lateral zu dem
MTN bei einer 40 × Vergrößerung (n
= 6–7/Gruppe)
gezählt
wurden. FG-markierte
Neuronen wurden einbezogen, falls sie unter Epi-Beleuchtung bei
330 nm hell fluoreszierend waren, ein neuronales Profil anzeigten
und mindestens einen Neuritenfortsatz erstreckten bzw. verlängerten.
-
An
der Läsionsseite
in Tieren, die Injektionen von dem das GFP tragende Lentivirus erhielten
war die Anzahl von FG-positiven nigralen Neuronen auf 18% von denen
auf der intakten Seite verringert. Im Gegensatz dazu zeigten die
mit Lenti-Neublastin injizierten Tiere einen nahezu vollständigen Schutz
der Anzahl von FG-positiven nigralen Neuronen (89%). Dies war so
wirksam wie Lenti-GDNF behandelte Tiere, wobei 87% der retrograd
markierten Neuronen an der verletzten Stelle verblieben. Dies zeigt,
dass Neublastin ein starker Überlebensfaktor
für verletzte
erwachsene nigrale dopaminerge Neuronen ist und das es so stark
wie GDNF ist.
-
6 ist
eine Darstellung von der in vivo Wirkung des von Lentivirus produzierten
Neublastin auf nigrale Dopaminneuronen. Die Neuronen der SN pars
compacta in weiblichen Sprague-Dawley Ratten wurden mit Fluorogold
(FG) 3 Wochen vor einer einzelnen Injektion von 6-Hydroxydopamin
(6-OHDA) in das rechte Striatum, retrograd markiert. Ein Woche vor
der 6-OHDA Injektion erhielten die Tiere Injektionen mit lentiviralen Vektoren,
die Neublastin (Neublastin), GDNF (GDNF) oder grün fluoreszierendes Protein
(GFP), wie in der Figur angezeigt, exprimieren. Einundzwanzig Tage
nach den 6-OHDA Injektionen wurde die Anzahl von FG-markierten Neuronen
auf beiden Seiten der Striata bestimmt. Die Figur zeigt den prozentualen
Anteil (%FG verletzt/intakt) von FG-markierten Neuronen in der verletzten
(rechten) Seite gegenüber
der intakten (linken) Seite der Striata der drei Gruppen von Tieren.
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Beispiel 10: Herstellung von Antikörpern
-
Um
Antikörper
gegen Neublastin herzustellen, wurden zwei Kaninchen mit entweder
Peptid 1: CRPTRYEAVSFMDVNST (Aminosäuren 108–124 von SEQ ID NO: 9), oder
Peptid 2: ALRPPPGSRPVSQPC (Aminosäuren 93–107 von SEQ ID NO: 9) immunisiert,
die in 3 Wochenintervallen an ein Trägerprotein konjugiert wurden.
Es wurden zwei Kaninchen für
jedes Peptid zu Woche 0, 3, 6 und 10 immunisiert, wobei Blutabnahmen
an Woche 7 und 11 gesammelt wurden. Die zweite Blutabnahme wurde über eine
Peptidaffinitätssäule affinitätsgereinigt.
Die Antikörper
wurden entsprechend dem Peptid Ab-1 und Ab-2 genannt.
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Western-Blot.
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2 × 106 HiB5-Zellen, die stabil mit der cDNA für Neublastin
(HiB5pUbi1zNBN22) transfiziert waren, oder nicht transfizierte HiB5-Zellen
wurden über
Nacht in serumfreiem Medium mit N2-Ergänzung (GIBCO) inkubiert. Das
Medium wurde mit kleinen Konzentratoren mit Abschluss-Membranen
von 5 kDa (Millipore, Redford, MA) konzentriert. Den konzentrierten
Proben wurde 5 × Laemmli-Probenpuffer
zugegeben und für
5 Minuten auf 95°C
erhitzt. Die Proben wurden durch eine SDS Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese auf
15% Acrylamidgelen aufgetrennt und auf PVDF-Membranen transferiert.
Restliche Proteinbindungsstellen wurden mit 5% fettarmer Trockenmilch
in PBS mit 0,1 Tween-20 blockiert. Die Membranen wurden über Nacht
mit Neublastin-Antikörper
(1:1000) inkubiert, gefolgt durch eine Inkubation mit einem sekundären Anti-Kaninchen
oder Anti-Maus IgG Antikörper,
der an Meerrettich-Peroxidase (1:2000) konjugiert ist.
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Eine
Immunfärbung
wurde unter Verwendung verstärkter
Chemilumineszenz Plus (ECL+) entsprechend den Instruktionen des
Herstellers (Amersham) sichtbar gemacht. Die Ergebnisse dieser Experimente sind
in 3 und Beispiel 5 gezeigt.
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Unter
Standardverfahren wurden ebenfalls die polyklonalen Antikörper des
Kaninchens gegen die folgenden Peptide gezüchtet:
Peptid R27: GPGSRARAAGARGC
(Aminosäuren
30–43
von SEQ ID NO: 9);
Peptid R28: LGHRSDELVRFRFC (Aminosäuren 57–70 von
SEQ ID NO:9);
Peptid R29: CRRARSPHDLSL (Aminosäuren 74–85 von
SEQ ID NO: 9);
Peptid R30: LRPPPGSRPVSQPC (Aminosäuren 94–107 von
SEQID N: 9); und
Peptid R31: STWRTVDRLSATAC (Aminosäuren 123–136 von
SEQ ID NO: 9).
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Lediglich
Peptide R30 und R31, relative nahe zu/an dem C-Terminus, erkennen
das denaturierte Protein unter reduzierenden Bedingungen auf einem
Western-Blot.
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Beispiel 11: Biologische Aktivität eines
verkürzten
Neublastin-Polypeptids der Ratte, das die letzten carboxyterminalen
102 Aminosäuren
umfasst
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Die
Aminosäuresequenz
von prä-pro-Neublastin
der Ratte wird nachfolgend als SEQ ID No. 34 bereitgestellt:
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Jede
der nachfolgend beschriebenen Neublastin-Verkürzungen ist oberhalb des entsprechenden Startrestes
(fett gedruckt in der oben stehenden Sequenz) gekennzeichnet. Der
Start der 113-Aminosäurenform
von Neublastin (NBN113) ist ebenfalls markiert.
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Die
biologische Aktivität
einer verkürzten
Form von Neublastin, die die 102 carboxyterminalen Aminosäuren des
Neublastins der Ratte beinhaltet, wurde in Zellen untersucht. Das
verkürzte
Neublastin wurde durch Verdau einer 113 Aminosäuren umfassenden Form von Neublastin
der Ratte, das die Aminosäuresequenz
aufweist, die die Aminosäuren
111–224
(Ratte NBN113, oben unterstrichen) von SEQ ID No. 34 beinhaltet,
mit einer nicht spezifischen Aminopeptidase (Sigma, MO) für zwei Stunden
bei Raumtemperatur erzeugt. Folgend auf diesen Verdau wurde Neublastin
einer Größenausschluss-Chromatographie
(SEC) unterzogen, um irgendwelche verunreinigenden Komponenten von
dem Protein abzutrennen. Das Molekulargewicht des verkürzten Neublastin
(bezeichnet "NBN113
(N-11)") wurde durch Massenspektrometrie
bestätigt und
auf 10.931 kDa, das vorausgesagte Gewicht des die 102 Aminosäuren umfassenden
Polypeptids (NBN102) bestimmt. Als eine Kontrolle wurde Ratten NBN113
parallel mit Enzympuffer (25 mM Tris, pH-Wert 8) alleine behandelt.
Es wurde kein Verdau bei dieser Kontrolle beobachtet und das dazugehörige 12.047
kDa Polypeptid wurde identifiziert.
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Die
biologischen Aktivitäten
von NBN113, NBN113 behandelt mit Enzympuffer und NBN113 (N-11) wurden
in einem zellulären
RET(c-RET)-Aktivierungstest verglichen. Die Neublastin-Aktivität wurde
durch dessen Fähigkeit
bestimmt eine c-RET-Phosphorylierung in NB41A3-mRL3-Zellen, einer
adhärenten
Neuroblastom-Zelllinie der Maus zu stimulieren, die stabil mit GFRα3 transfiziert
ist und die RET und GFRα3
exprimiert. NB41A3-mRL3-Zellen
wurden in DMEM, das mit 10% FBS ergänzt war mit 2 × 105 Zellen pro Loch in 24-Lochplatten ausplattiert und für 18 Stunden
bei 37°C
und 5% CO2 kultiviert. Folgend auf Entfernung
des Mediums und einer Zellwaschung mit 1 ml PBS pro Loch, wurden
die Zellen mit DMEM, beinhaltend entweder NBN113, NBN113, das mit
Enzympuffer behandelt wurde oder NBN113 (N-11) für 10 Minuten bei 37°C und 5%
CO2 stimuliert. Um die Aktivität zu stoppen
wurde das Medium entfernt und die Zellen mit PBS unmittelbar vor
der Lyse mit Tris, pH-Wert 8,0, 0,5% NP40, 0,2% DOC, 50 mM NaF,
0,1 mM Na3VO4 und
1 mM PMSF, gewaschen. Nach 1 Stunde Inkubation bei 4°C wurden
die Lysate durch wiederholtes Pipettieren vermischt bzw. verrührt und
zu einer 96-Loch ELISA-Platte überführt (0,25
ml pro Loch), die mit anti-RET mAb (AA.GE7.3) beschichtet war. Die
Löcher
wurden bei Raumtemperatur für
1 Stunde mit Block-Puffer (TEST beinhaltend 1% normales Mausserum
und 3% BSA in TBS-Puffer (15 mM Tris pH-Wert 7,4, 150 mM NaCl))
blockiert, gefolgt von sechs Waschvorgängen mit TEST (TBS + 0,5% Tween-20)
alleine.
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Das
phosphorylierte RET wurde durch Inkubieren (2 Stunden) des eingefangenen
Rezeptors mit 4G10 (Upstate Biotechnology, NY), einem mit HRP konjugierten
Phosphotyrosin-Antikörper
(0,2 μg
pro Loch) detektiert. Folgend auf die Inkubation wurden die Löcher sechsmal
mit TEST gewaschen und die HRP-Aktivität bei 450 nm mit einem kolorimetrischen
Test detektiert. Die Absorptionswerte von den mit Lysat oder mit
Lyse-Puffer alleine
behandelten Löcher
wurden erfasst, der Hintergrund korrigiert und die Daten als ein
Funktion der Konzentration von Neublastin graphisch dargestellt,
das in dem Aktivierungsgemisch vorhanden war. Die Ergebnisse sind
in 16 gezeigt. Die Absorptionswerte von Löchern, die
mit Lysat oder mit Lysepuffer behandelt wurden, wurden erfasst,
wobei die vom Hintergrund korrigierten Signale als eine Funktion
der Konzentration von Neublastin graphisch dargestellt wurden.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass die aminoterminal verkürzte Form (102 Aminosäuren) von
Neublastin eine zelluläre
biologische Aktivität
zeigt, die von der NBN113 Form von Neublastin nicht zu unterscheiden
ist.
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Beispiel 12: Biologische Aktivität von drei
aminoterminal verkürzten
Formen (99, 104 und 106 Aminosäuren) von
Neublastin
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Die
Aktivität
von verkürzten
Neublastin-Polypeptiden (99 und 106 Aminosäuren) wurde in dem zellulären RET-Aktivierungs-Test
untersucht und die Ergebnisse sind in 17 gezeigt.
Zusätzlich
zu den 99 und 106 Aminosäureformen
wurden zwei andere Neublastin-Moleküle zum Vergleich in diesen
Test einbezogen: Ratten NBN113, das als eine Referenz diente, und
ein 113 Aminosäuren
umfassendes Neublastinmutein der Ratte, in dem das Arginin an Position
14 der Ratten NBN113-Sequenz durch einen Lysinrest ("NBN R14K (N)") ersetzt wurde.
Dieses Mutein förderte
die Herstellung der 99 Aminosäurenform,
der die vierzehn aminoterminalen Reste ("NBN R14K (N-14)") fehlen, falls es an dieser Stelle
unter Verwendung einer Lysin-spezifischen Protease (Endo Lys C,
WAKO, VA) gespalten wird. Die 106 Aminosäurenform, der die sieben aminoterminalen Reste
("NBN 113 (N-7)") fehlen, wurde von
dem NBN113 der Ratte durch eine teilweise Proteolyse mit Trypsin (Biozyme,
San Diego) erzeugt. Alle verkürzten
Produkte wurden, wie vorstehend in Beispiel 11, durch Massenspektrometrie
charakterisiert.
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Die
Aktivitäten
von NBN113, NBN R14K (N), NBNR14K (N-14) und NBN113 (N-7) wurden jeweils
mit Konzentrationen von 0,005 nM bis 100 nM, 0,05 nM bis 100 nM,
0,006 nM bis 114 nM und 0,05 nM bis 107 nM untersucht. Die Aktivitäten wurden,
wie in Beispiel 11 beschrieben, als Absorption bei A450nm erfasst.
Jede Neublastinform zeigte an jeder getesteten Konzentration eine ähnliche
Aktivität.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die verkürzten Formen von Ratten NBN113,
dem entweder die 14 oder 7 aminoterminalen Reste fehlen, so aktiv sind
wie Ratten NBN113 in dem KIRA-Aktivierungstest.
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Der
in 18 gezeigte KIRA-Aktivierungstest, wurde ausgeführt, um
die biologische Aktivität
einer 104 Aminosäurenform
von Neublastin ("NBN104
(N-9)") zu bestimmen.
Dieses Polypeptid, dem neun aminoterminale Reste fehlen, die in
dem Wildtyp des NBN113-Moleküls der Ratte
vorhanden sind, wurde dadurch erzeugt, dass durch CHO exprimiertes
NBN113 der Ratte mit Trypsin behandelt wurde. Wie zuvor wurde die Molekularmasse
durch Massenspektrometrie bestätigt.
Die Aktivität
der zwei Polypeptide (NBN104 (N-9) und NBN113) wurde mit Konzentrationen
von 0,05 nM bis 115 nM untersucht. Die Aktivität wurde, wie in Beispiel 11
beschrieben, als Absorption bei A450nm erfasst.
Die Aktivität
der N-9 Form war
mindestens so hoch wie die Aktivität des NBN113 der Ratte. Diese
Ergebnisse zeigen, dass eine verkürzte Form (104 Aminosäuren), der die
aminoterminalen 9 Aminosäuren
des NBN113 Polypeptids der Ratte fehlen mindestens so aktiv ist
wie das Ratten NBN113 in dem KIRA Aktivierungstest.
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Tabelle
5 stellt die Beziehung zwischen den offenbarten prä-pro-Neublastin-Polypeptidsequenzen
der Erfindung dar. Zeile 1 stellt das Polypeptid von SEQ ID No.
2 bereit, Zeile 2 stellt das Polypeptid von SEQ ID No. 4 bereit
und Zeile 3 stellt das Polypeptid von SEQ ID No. 9 bereit. Die sieben
konservierten Cysteinreste werden als Symbole ("*", "#", "+", und "|") bezeichnet, um die intramolekularen
(*mit*, #mit# und +mit+) und intermolekularen ("|")
Disulfidbrücken
anzuzeigen, die in dem reifen dimerisierten Neublastin-Liganden
gebildet werden. Der Amino-Terminus von jedem verkürzten Neublastin-Polypeptid
wird durch "0" jeweils für NBN112
bis NBN99 bezeichnet.
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-
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Äquivalente
-
Von
der vorstehenden ausführlichen
Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen der Erfindung sollte
offenbar sein, dass besondere neue Zusammensetzungen und Verfahren,
die Nukleinsäuren,
Polypeptide, Antikörper,
Detektion und Behandlung einbeziehen, beschrieben wurden. Obwohl
diese besonderen Ausführungsformen
hier ausführlich
beschrieben wurden, wurde dies lediglich für beispielhafte Zwecke davon
ausgeführt.
Insbesondere wird von den Anmeldern vorgesehen, dass verschiedene
Substitutionen, Änderungen und
Modifikationen routinemäßig durch
einen Fachmann ausgeführt
werden können.
In der Tat können
verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu jenen hier beschriebenen
dem Fachmann aus der vorstehenden Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen
offenbar werden. Beschreibung
der in der Sequenzliste beinhalteten Sequenzen
SEQ
ID NO: 1 | Nukleinsäure von
Neublastin des Menschen | 865
Bp |
SEQ
ID NO: 2 | Neublastin-Polypeptid
des Menschen von Seq. 1 | 200
AA |
SEQ
ID NO: 3 | Kodierender
Bereich (CDS) eines prä-pro-Polypeptids | 861
Bp |
| des
Menschen | |
SEQ
ID NO: 4 | Neublastin-Polypeptid
von Seq. 3 des Menschen | 238
AA |
SEQ
ID NO: 5 | Variante
von Neublastin des Menschen in Seq. 4 | 140
AA |
| (Xaa1
ist Asn oder Thr; Xaa2 ist Ala oder Pro). | |
SEQ
ID NO: 6 | Variante
von Neublastin des Menschen in Seq. 4 | 116
AA |
| (Xaa1
ist Asn oder Thr; Xaa2 ist Ala oder Pro). | |
SEQ
ID NO: 7 | Variante
von Neublastin des Menschen in Seq. 4 | 113
AA |
| (Xaa1
ist Asn oder Thr; Xaa2 ist Ala oder Pro). | |
SEQ
ID NO: 8 | cDNA
von positiver Kolonie PCR von fötaler | 861
Bp |
| Hirn
cDNA des Menschen | |
SEQ
ID NO: 9 | fötales Hirn
prä-pro
Neublastin-Polypeptid ein | 221
AA |
| schließlich "Stopp" (entspricht Seq.
8) | |
SEQ
ID NO: 10 | Variante
v. prä-pro-Neublastin
(Seq. 9) NBN140, 14,7 kD | 140
AA |
SEQ
ID NO: 11 | Variante
v. prä-pro-Neublastin
(Seq. 9) NBN140, 12,4 kD | 116
AA |
SEQ
ID NO: 12 | Variante
v. prä-pro-Neublastin
(Seq. 9) NBN140, 12,1 kD | 113
AA |
SEQ
ID NO: 13 | PCR-Produkt
v. Durchmusterung Masterplatte e. fötalen | 102
Bp |
| Hirn
cDNA d. Menschen u. V. SEQ ID NO: 17 und | |
| 18
Primer | |
SEQ
ID NO: 14 | PCR-Produkt
v. Durchmusterung Masterplatte e. fötalen | 220
Bp |
| Hirn
cDNA d. Maus u. V. SEQ ID NO: 21 und 22 Primer | |
SEQ
ID NO: 15 | Neublastin
Volllängen
cDNA der Maus | 2136
Bp |
SEQ
ID NO: 16 | prä-pro Neublastin-Polypeptid
der Maus | 224
AA |
SEQ
ID NO: 17 | "NBNint.sense" oberer Primer f.
NBN von fötaler
Hirn | 18
Nt |
| cDNA
des Menschen, die komplem. zu B. 551–568 | |
| v.
SEQ ID NO: 1 | |
SEQ
ID NO: 18 | "NBNint.antisense" unterer Primer f.
NBN von fötaler
Hirn | 20
Nt |
| cDNA
des Menschen, die rev. komplem. zu B. 633–652 | |
| v.
SEQ ID NO: 1 | |
SEQ
ID NO: 19 | "NBNint.sense" oberer Primer f.
menschl. Gesamt-Gehirn | 17
Nt |
| mRNA
RT-PCR komplem. zu B. 58–74
v. SEQ ID NO: 8 | |
SEQ
ID NO: 20 | "NBNint.antisense" unterer Primer f.
menschl. Gesamt- | 16
Nt |
| Gehirn
mRNA RT-PCR revers komplem. zu B. 850–865 v. | |
| SEQ
ID NO: 8 | |
SEQ
ID NO: 21 | NBNint.sense" NBN C2 Primer z.
Durchmustern fötale | 18
Nt |
| cDNA
Masterplatte d. Maus komplem. zu B. 1398–1415 v. | |
| SEQ
ID NO: 15 | |
SEQ
ID NO: 22 | NBNint.antisense" NBN C2as Primer
z. Durchmustern fötale | 20
Nt |
| cDNA
Masterplatte d. Maus revers komplem. zu B. 1598–16 | 17 |
| v.
SEQ ID NO: 15 | |
SEQ
ID NO: 23 | Primerpaar
1 Sinn PCR Primer f. menschl. genomische DNA | 29
Nt |
| Amplifikation,
komplem. zu B. 60–88
v. SEQ ID NO: 3 | |
SEQ
ID NO: 24 | Primerpaar
1 Antisinn PCR Primer f. menschl. genomische | 27
Nt |
| DNA
Amplifikation, revers komplem. zu B. 835–861 v. | |
| SEQ
ID NO: 3 | |
SEQ
ID NO: 25 | Primerpaar
2 Sinn PCR Primer f. menschl. genomische DNA | 35
Nt |
| Amplifikation,
komplem. zu B. 1–35
v. SEQ ID NO: 3 | |
SEQ
ID NO: 26 | Primerpaar
2 Antisinn PCR Primer f. menschl. genomische | 34
Nt |
| DNA
Amplifikation, revers komplem. zu B. 786–819 v. | |
| SEQ
ID NO: 3 | |
SEQ
ID NO: 27 | Antisinn
alkl. Phosphatase konju. Hybridisierungssonde, | 30
Nt |
| komplem.
zu B. 1140–1169
d. Neublastin cDNA d. Maus | |
SEQ
ID NO: 28 | "NBNext.sinn" oberer Primer f.
ges. menschl. Hirn mRNA | 16
Nt |
| RT-PCR
komplem. zu B. 1–16 | |
SEQ
ID NO: 29 | Syngen
ORF v. Fig. 14 von Neublastin | 351
Nt |
SEQ
ID NO: 30 | Syngen
ORF v. Fig. 15 von Hisneublastin | 414
Nt |
SEQ
ID NO: 31 | Primer
z. Isolieren v. Neublastin | 39
Nt |
SEQ
ID NO: 32 | Primer
z. Isolieren v. Neublastin | 39
Nt |
SEQ
ID NO: 33 | "NBNint.Antisinn" NBN Primer, revers
komplem. z. B. | 16
Nt |
| 715–730 v.
SEQ ID NO: 8 | |
SEQ
ID NO: 34 | prä-pro-Neublastin
der Ratte | 224
AA |
SEQ
ID NO: 35 | Neublastin
(NBN112) des Menschen | 112
AA |
SEQ
ID NO: 36 | Neublastin
(NBN111) des Menschen | 111
AA |
SEQ
ID NO: 37 | Neublastin
(NBN110) des Menschen | 110
AA |
SEQ
ID NO: 38 | Neublastin
(NBN109) des Menschen | 109
AA |
SEQ
ID NO: 39 | Neublastin
(NBN108) des Menschen | 108
AA |
SEQ
ID NO: 40 | Neublastin
(NBN107) des Menschen | 107
AA |
SEQ
ID NO: 41 | Neublastin
(NBN106, N-7) des Menschen | 106
AA |
SEQ
ID NO: 42 | Neublastin
(NBN105) des Menschen | 105
AA |
SEQ
ID NO: 43 | Neublastin
(NBN104, N-9) des Menschen | 104
AA |
SEQ
ID NO: 44 | Neublastin
(NBN103) des Menschen | 103
AA |
SEQ
ID NO: 45 | Neublastin
(NBN102) des Menschen | 102
AA |
SEQ
ID NO: 46 | Neublastin
(NBN101) des Menschen | 101
AA |
SEQ
ID NO: 47 | Neublastin
(NBN100) des Menschen | 100
AA |
SEQ
ID NO: 48 | Neublastin
(NBN99, N-14) des Menschen | 99
AA |
SEQ
ID NO: 49 | Neurturin – Tabelle
3 | 197
AA |
SEQ
ID NO: 50 | Persephin – Tabelle
3 | 156
AA |
SEQ
ID NO: 51 | GDNF – Tabelle
3 | 211
AA |
SEQ
ID NO: 52 | Synthetisches
Gen f. Neublastin | 365
Nt |
SEQ
ID NO: 53 | Synthetisches
Gen f. Neublastin | 365
Nt |
SEQ
ID NO: 54 | Synthetisches
Neublastin | 114
AA |
SEQ
ID NO: 55 | Synthetisches
Gen f. HisNeublastin | 442
Nt |
SEQ
ID NO: 56 | Synthetisches
Gen f. HisNeublastin | 442
Nt |
SEQ
ID NO: 57 | Synthetisches
HisNeublastin | 135
AA |
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