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Aussage zu föderal unterstützer Forschung
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Diese
Erfindung wurde zum Teil mit Geldern der Föderalen Regierung durchgeführt, PHS
Grant RO1-DK39869. Die Regierung besitzt daher bestimmte Rechte
an der Erfindung.
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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft die Verwendungen von mit Hypoxie verbundenen
Proteinen, und spezifisch die Verwendungen von neuen DNA-bindenden
Proteinen, die durch Hypoxie induziert werden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Säugetiere
benötigen
molekularen Sauerstoff (O2) für essentielle
Stoffwechselprozesse einschließlich der
oxidativen Phosphorylierung, bei der O2 als
ein Elektronenakzeptor während
der ATP-Bildung dient. Systemische, lokale und intrazelluläre homöostatische
Reaktionen, die durch Hypoxie (der Status, in dem der Bedarf an
O2 den Nachschub übersteigt) hervorgerufen werden,
umschließen
Erythropoiesie bei Individuen, die anämisch sind oder sich in großer Höhe befinden
(Jelkmann (1992) Physiol. Rev. 72: 449-489), Neubildung von Gefäßen in ischämischem
Myokard (White et al. (1992) Circ. Res. 71: 1490-1500) und Glykolyse
in Zellen, die bei vermindertem O2-Druck
kultiviert werden (Wolfle et al. (1983) Eur. J. Biochem. 135: 405-412).
Diese adaptiven Reaktionen erhöhen
entweder die O2-Zuführung
oder aktivieren alternative Stoffwechselwege, die keinen O2 benötigen.
Durch Hypoxie induzierbare Genprodukte, die an diesen Reaktionen
beteiligt sind, umschließen
Erythropoietin (EPO) (im Überblick
bei Semenza (1994) Hematol. Oncol. Clinics N. Amer. 8: 863-884),
den vaskulären
Endothel-Wachstumsfaktor (Shweiki et al. (1992) Nature 359: 843-845;
Banai et al. (1994) Cardiovasc. Res. 28: 1176-1179; Goldberg & Schneider (1994)
J. Biol. Chem. 269: 4355-4359) und glykolytische Enzyme (Firth et
al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 6496-6500; Semenza et
al. (1994) J. Biol. Chem. 269: 23757-23763).
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Die
molekularen Mechanismen, die genetische Reaktionen auf Hypoxie vermitteln,
sind für
das EPO-Gen, welches einen Wachstumsfaktor codiert, der die Erythropoiesie
und auf diese Weise die O2-Transportkapazität des Blutes
reguliert, umfangreich erforscht worden (Jelkmann (1992) vorstehend,
Semenza (1994) vorstehend). Cis-agierende DNA-Sequenzen, die für die transkriptionale
Aktivierung bei der Reaktion auf Hypoxie erforderlich sind, wurden
in der EPO 3'-flankierenden
Region identifiziert, und ein trans-agierender Faktor, der an den
Enhancer bindet, der durch Hypoxie induzierbare Faktor 1 (HIF-1),
erfüllte
Kriterien für
einen physiologischen Regulator der EPO-Transktiption: Auslöser von
EPO-Expression (1% O2, Kobaltchlorid [CoCl2] und Desferrioxamin [DFX]) induzierten
auch die Bindungsaktivität
von HIF-1 an DNA mit ähnlicher
Kinetik; Inhibitoren der EPO-Expression
(Aktinomycin D, Cycloheximid und 2-Aminopurin) blockierten die Induktion
der HIF-1-Aktivität;
und Mutationen in der EPO 3'-flankierenden
Region, die die HIF-1-Bindung eliminierten, eliminierten auch die
Enhancer-Funktion (Semenza (1994), vorstehend). Diese Ergebnisse
unterstützen auch
die Hypothese, dass die O2-Spannung durch
ein Hämoprotein
wahrgenommen wird (Goldberg et al. (1988) Science 242: 1412-1415),
und dass ein Stoffwechselweg zur Signalübertragung, der den Fortgang
von Transkription, Translation und Proteinphosphorylierung erforderlich
macht, an der Induktion der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 und der EPO-Transkription in
hypoxischen Zellen beteiligt ist (Semenza (1994) vorstehend).
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EPO-Expression
ist zelltypspezifisch, die Induktion von HIF-1-Aktivität durch
1% O2, CoCl2, oder
DFX wurde jedoch in vielen Säugetier-Zelllinien
nachgewiesen (Wang & Semenza
(1993a) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 4304-4308), und der EPO-Enhancer steuerte
die durch Hypoxie induzierbare Transkription von Reporter-Genen,
die in Zellen transferiert worden waren, welche EPO nicht produzierten
(Wang & Semenza (1993a)
vorstehend; Maxwell et al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:
2423-2427). RNAs, die mehrere glykolytische Enzyme codierten, wurden
durch 1% O2, CoCl2,
oder DFX in EPO produzierenden Hep3B- oder nicht produzierenden
HeLa-Zellen induziert, wobei Cycloheximid ihre Induktion blockierte
und glykolytische Gensequenzen, die Bindungsstellen für HIF-1
enthielten, vermittelten in Transfektionsversuchen die durch Hypoxie
induzierbare Transkription (Firth et al. (1994) vorstehend; Semenza
et al. (1994) vorstehend). Diese Experimente unterstützen die
Rolle von HIF-1 bei der Aktivierung von homöostatischen Reaktionen auf
Hypoxie. Dejgaard et al. (1994, J. Mol. Biol. 236: 33-48) beschreiben
Identifizierung, molekulare Clonierung, Expression und Chromosom-Kartierung
einer Familie von Transformations-hochgeregelten hnRNP-k-Proteinen,
die durch alternatives Spleißen
erhalten worden waren, und stellt beispielhaft zwei Spleißvarianten
von hnRNP-k-Proteinen vor (Zugangsnummern X72727 und X72726 der
EMBL-Datei).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung zeichnet sich durch die Verwendungen eines an DNA bindenden
Proteins, den durch Hypoxie induzierbaren Faktor 1 (HIF-1), aus,
welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es die Expression eines
Strukturgens aktiviert, wenn die Promotorregion des Strukturgens
eine Bindungsstelle für
HIF-1 enthält. Beispiele
für solche
Strukturgene umschließen
Erythropoietin (EPO), Wachstumshormon für Gefäßendothel (V-EGF) und glykolytische
Gene; HIF-1 ist aus zwei Untereinheiten zusammengesetzt, HIF-1α und einer
Isoform HIF-1β.
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Die
Erfindung zeichnet sich durch die Verwendungen eines HIF-1α-Polypeptides
und Verwendungen einer Nukleotidsequenz, die HIF-1α codiert,
aus.
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Besonders
zeichnet sich die Erfindung durch Verwendungen einer HIF-1α codierenden Nukleotidsequenz
aus, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus
- (a) Nukleotidsequenzen,
die ein Polypeptid codieren, welches die Aminosäuresequenzen umfassen, die
in SEQ ID NO:2 dargestellt sind;
- (b) Nukleotidsequenzen, die die Sequenz der codierenden Region
umfassen, die in SEQ ID NO:1 dargestellt ist;
- (c) Nukleotidsequenzen, die einen Abschnitt des Polypeptides
codieren, welches in SEQ ID NO:2 dargestellt ist, wobei jener Abschnitt
HIF-1α-Aktivität aufweist;
- (d) Nukleotidsequenzen, die in der Lage sind, selektiv an eine
der Nukleotidsequenzen aus (a) bis (c) unter stringenten Bedingungen
zu hybridisieren, und welche ein HIF-1α-Aktivität aufweisendes HIF-1α-Polypeptid oder einen
Abschnitt hiervon codieren; und
- (e) Nukleotidsequenzen, die sich auf Grund der Degeneration
des genetischen Codes von einer der Nukleotidsequenzen aus (a) bis
(d) unterscheiden;
oder der komplementäre Strang einer solchen Nukleotidsequenz,
eines HIF-1α-Polypeptides, das
durch eine solche Nukleotidsequenz codiert wird, oder eines Expressionsvektors,
der eine solche Nukleotidsequenz umfasst, oder einer Wirtszelle,
die stabil mit einer solchen Nukleotidsequenz transformiert worden
ist, oder eines Vektors zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Behandlung von Gewebeschäden, die
mit Hypoxie verbunden sind.
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Die
Anmeldung offenbart auch Verwendungen der Arzneimittel, die hierin
zur Vorbeugung und Behandlung von durch Hypoxie verursachte Funktionsstörungen,
einschließlich
von Gewebeschädigung
die durch Hypoxie und Reperfusion hervorgerufen werden, definiert
werden, wobei eine therapeutisch wirksame Menge an HIF-1-Protein
zu verabreichen ist. Ebenso in den Rahmen der Erfindung eingeschlossen
ist die Verwendung von hierin definierten Arzneimitteln in der Gentherapie,
wobei eine Nukleotidsequenz, die HIF-1 codiert, in Zellen eingeführt werden
soll. Die Erfindung liefert auch die Verwendungen von den hierin
definierten Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels, welche
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger,
vermischt mit einer therapeutisch wirksamen Menge an HIF-1 oder
der Nukleotidsequenz, die HIF-1 codiert, umfasst.
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Darüberhinaus
offenbart die Anmeldung eine neue Variante des HIF-1α-Polypeptides, welches
HIF-1 in vivo funktional inaktiviert. Die vorliegende Anmeldung offenbart
auch Arzneimittel zur Behandlung einer durch HIF-1 vermittelten
Funktionsstörung
oder eines durch HIF-1 vermittelten Zustandes durch funktionale Inaktivierung
des zur Verabreichung einer wirksamen Menge der offenbarten HIF-1α-Variante verwendeten HIF-1.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine Autoradiographie, die die von der Dosis abhängige Induktion der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
durch Behandlung mit CoCl2 darstellt. Zellkernextrakte,
die aus HeLa-Zellen präpariert
wurden, welche in Anwesenheit von 0, 5, 10, 25, 50, 75, 100, 250,
500 oder 1000 μM
CoCl2 über
4 h bei 37 °C
kultiviert worden waren, wurden mit der W18-Sonde inkubiert und
durch Gel-Shift-Untersuchung analysiert. Linien 1-8 und 9-12 stellen
Extrakte dar, die in zwei getrennten Experimenten hergestellt worden
waren. Pfeile kennzeichnen HIF-1, konstitutive DNA-Bindungsaktivität (C), nicht
spezifische Aktivität
(NS) und freie Sonde (F).
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2 ist
eine Autoradiographie, die die Ergebnisse der Methylierungs-Interferenzanalyse
mit Zellkernextrakten von HeLa-Zellen zeigt, die mit CoCl2 behandelt worden waren. W18 wurde auf dem
codierenden oder dem nicht codierenden Strang am 5'-Ende markiert, war
zum Teil methyliert und wurde mit Zellkernextrakten inkubiert. DNA-Proteinkomplexe,
die HIF-1, konstitutiven DNA-Bindungsaktivitäten (C1
und C2) und nicht spezifische Bindungsaktivitäten (NS) entsprachen, wurden
aus einer präparativen
Gel-Shift-Untersuchung (untere Abbildung) in Ergänzung zur freien Sonde (F)
(nicht dargestellt) isoliert. Die DNA wurde gereinigt, mit Piperidin gespalten
und auf einem 15% denaturierendem Polyacrylamid-Gel analysiert (obere
Abbildung). Die Ergebnisse sind auf der linken Seite für den codierenden
Strang und auf der rechten Seite für den nicht codierenden Strang
zusammengefasst. Die Guanin-Reste werden nach ihrer Lage auf der
W18-Sonde nummeriert.
Die HIF-1-Bindungsstelle ist eingerahmt. Vollständige Methylierungsinterferenz
mit HIF-1-Bindung ist mit ausgefüllten
Kreisen gekennzeichnet; teilweise und vollständige Methylierungsinterferenzen
mit konstitutiver DNA-Bindungsaktivität sind durch offene beziehungsweise
ausgefüllte
Quadrate gekennzeichnet.
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3A ist
eine Autoradiographie, die die Analyse der Gel-Shift-Untersuchung
von Säulenfraktionen für die DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
darstellt. Zellkernextrakte wurden durch DEAE-Sepharose-Chromatographie
fraktioniert und Fraktionen, die HIF-1-Aktivität enthielten, wurden auf eine
W18-DNA-Affinitätssäule aufgetragen.
5 μg Protein
wurden mit 0,1 μg
Kälberthymus-DNA
zur Gel-Shift-Analyse von rohem Zellkernextrakt (roher NE, Bahn
1) und HIF-1-aktiven Fraktionen von DEAE-Sepharose-Säulen (DEAE, Bahn 2) inkubiert. Für Fraktionen
von der W18-Säule
(Bahnen 3-13) wurden 1 μl-Aliquots
mit 5 ng Kälberthymus-DNA
inkubiert. Die Positionen der beiden HIF-1-Banden, der konstitutiven
Aktivität
(C), der nicht spezifischen Aktivität (NS) und der freien Sonde
(F) sind gekennzeichnet. FT, Durchfluss, 0,25 M, 0,5 m, 1 M und
2 M sind Fraktionen, die mit angegebener Konzentration an KCl in
Pufferlösung
Z eluiert worden sind.
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3B ist
eine Autoradiographie, die sequenzspezifische DNA-Bindung der zum
Teil gereinigten Fraktionen, die in der Legende zu 3A beschrieben
werden, darstellt. 5 μg
der Fraktionen aus der DEAE-Sepharose-Säule wurden mit der W18-Sonde
in Anwesenheit von keinem Konkurrenten (Bahn 1), 10-fachem (Bahnen
2 und 5), 50-fachem
(Bahnen 3 und 6) oder 250-fachem (Bahnen 4 und 7) molarem Überschuss
an nicht markiertem W18- (W, Bahnen 2-4) oder M18- (M, Bahnen 5-7)
Oligonukleotid inkubiert.
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4A ist eine Autoradiographie, die die Reinigung
von HIF-1 aus HeLa S3-Zellen, die mit CoCl2 behandelt
worden waren, darstellt. Die Durchflussfraktion der M18-DNA-Säule (Ladung,
Bahn 1) und 0,25 M KCl- und 0,5 M KCl-Fraktionen der zweiten W18-DNA-Affinitätssäule (Bahnen
2 und 3) wurden analysiert. Ein Aliquot aus jeder Fraktion (5 μg der Ladung
oder 1 μg
der Fraktionen aus den Affinitätssäulen) wurden
durch 6% SDS-PAGE wieder gelöst
und mit Silber angefärbt.
HIF-1-Polypeptide in den Bahnen 2 und 3 sind durch Pfeile auf der
rechten Seite der Abbildung gekennzeichnet.
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4B ist eine Autoradiographie, die die Reinigung
von HIF-1 aus hypoxischen Hep3B-Zellen darstellt. HIF-1-Fraktionen
aus der ersten W18-Säule
(Ladung, Bahn 1) und 0,25 M KCl- und 0,5 M KCl-Fraktionen aus der
zweiten W18-Säule
(Bahnen 2 und 3) wurden analysiert. Ein Aliquot aus jeder Fraktion
(50 μl)
wurde durch 7% SDS-PAGE wieder gelöst und mit Silber angefärbt. Molekulargewichtsmarker
sind Myosin (200 kDa), β-Galaktosidase
(116 kDa), Phosphorylase (97 kDa), BSA (66 kDa) und Ovalbumin (45
kDa). HIF-1-Polypeptide in Bahnen 2 und 3 sind durch Pfeile auf
der rechten Seite der Abbildung gekennzeichnet.
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5A ist eine Autoradiographie, die die HIF-1-Polypeptide
identifiziert. Ein Aliquot des affinitätsgereinigten HIF-1 wurde auf
einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 3,2% Vernetzung mit dem HIF-1-Proteinkomplex,
der durch präparative
native Gel-Shift-Untersuchung
(HIF-1) isoliert worden war, wieder in Lösung gebracht. MW, Molekulargewichtsmarker,
deren Größe (kDa)
auf der linken Seite der Abbildung angegeben ist; die Zahlen auf
der rechten Seite der Abbildung geben die offensichtlichen Molekulargewichte
(kDa) der HIF-1-Polypeptide an.
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5B ist eine Autoradiographie, die die HIF-1-Bestandteile
auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit
5% Vernetzung darstellt. Ein Aliquot des affinitätsgereinigten HIF-1 wurde auf
einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel zusammen mit dem HIF-1-Proteinkomplex, der
durch präparative
native Gel-Shift-Untersuchung (HIF-1) isoliert worden war, wieder
in Lösung
gebracht. Das Polypeptid mit 120 kDa, Polypeptide mit 94/93/91 kDa
und zwei verunreinigte Proteine (*1 und *2) sind gekennzeichnet.
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5C ist eine Autoradiographie, die die Anordnung
von HIF-1-Bestandteilen darstellt, die auf zwei Gel-Systemen mit
unterschiedlichem Grad an Vernetzung identifiziert worden sind.
Gel-Stücke,
die aus dem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 5% Kreuzbindung isoliert
worden sind, welche dem HIF-1-Polypeptid mit 120 kDa (12), dem HIF-1-Polypeptid
mit 94/93/91 kDa (94/93/91) und zwei verunreinigten Proteinen (*1
und *2) entsprechen, wurden auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit
3,2% Vernetzung parallel zueinander mit einem Aliquot (30 μl) an affinitätsgereinigtem
HIF-1 wieder in
Lösung
gebracht (5A).
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6 ist
eine grafische Darstellung der Absorptionsprofile bei 215 nm von
tryptischen Peptiden, die von dem HIF-1-Polypeptid mit 91 kDa (oben),
den Polypeptiden mit 93/94 kDa (Mitte) und Trypsin (unten) abstammen.
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7 ist
eine Autoradiographie, die die UV-Vernetzungsanalyse mit affinitätsgereinigtem
HIF-1 und Sonde 18 in Abwesenheit (Bahn 1) oder Anwesenheit von
250-fachem molarem Überschuss
an nicht markiertem W18- (Bahn 2) oder M18-(Bahn 3) Oligonukleotid darstellt. Die
Bindungsreaktionsgemische wurden mit UV-Licht bestrahlt und auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel
analysiert. Molekulargewichtsstandards werden auf der linken Seite
angezeigt.
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8 ist
eine Autoradiographie, die die Ergebnisse der Sedimentationsanalyse
im Glyzeringradienten darstellt. Zellkernextrakte, die aus Hep3B-Zellen,
die 1% O2 über 4 h ausgesetzt waren, hergestellt
worden waren (Ladung), wurden durch einen 10-30% linearen Glyzeringradienten
sedimentiert. Aliquots (10 μl)
aus jeder Fraktion wurden durch Gel-Shift-Untersuchung analysiert.
Pfeile am oberen Rand kennzeichnen die Spitzenwanderung von Ferritin
(440 kDa), Katalase (232 kDa), Adolase (158 kDa) und BSA (67 kDa).
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9 ist
ein Diagramm der HIF-1α codierenden
c-DNA-Sequenz. Fette Linien kennzeichnen die Ausdehnung der Clone
hbc120, hbc025 und 3.2-3 in Relation zu der RNA-Codierungssequenz
in voller Länge,
die nachfolgend dargestellt wird. Rahmen, Aminosäure codierende Sequenzen; dünne Linien,
nicht translatierte Sequenzen; bHLH, basale Helix-Schleife-Helix-Domäne; A und
B, interne Homologie-Einheiten innerhalb der PAS-Domäne.
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10 ist die Nukleotid- und abgeleitete Aminosäuresequenz
von HIF-1α.
Eine zusammengesetzte Sequenz wurde aus den vollständigen Nukleotidsequenzen
erhalten, die für
die Clone 3.2-3 (Nt 1-3389), hbc025 (Nt 135-3691) und hbc120 (Nt
1739-3720) bestimmt worden waren. Sequenzen von vier tryptischen Peptiden,
die aus dem gereinigten HIF-1α-Polypeptid
mit 120 kDa erhalten worden waren, sind unterstrichen (zwei Peptide
sind benachbart).
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11 ist die Analyse von bHLH-Domänen. Die
Koordinate des ersten Restes von jeder Sequenz und Aminosäuren-Identität mit HIF-1α oder HIF-1β (ARNT) werden
in Klammern an den linken beziehungsweise rechten Rändern angegeben.
Ein Bindestrich kennzeichnet eine Lücke, die in die Sequenz eingefügt wurde, um
die Anordnung zu maximieren, ausgenommen bei Übereinstimmung, wo er ein Mangel an Übereinstimmung
anzeigt. Übereinstimmung
kennzeichnet mindestens 3 Proteine mit identischem oder ähnlichem
Rest an einer gegebenen Position: 1: F, I, L, M oder V; 2: S oder
T; 3: D oder E; 4: K oder R. Invariante Reste werden in Fettdruck
dargestellt.
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12 ist die Analyse von PAS-Domänen. Anordnungen von PAS A-
(oben) und B- (unten)
Untereinheiten werden dargestellt. Übereinstimmung kennzeichnet
mindestens 4 Proteine mit identischem oder ähnlichem Rest an einer gegebenen
Position. GenBank-Zugangsnumern: ARNT, M69238; AHR, L19872; SIM, M19020;
MI, Z23066; USF, X55666; L-MYC, X13945; CP-1, M34070; PER, M30114;
KinA, M31067.
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13A ist eine Autoradiographie, die RNA-Expression
von HIF-1α und
HIF-1β darstellt,
nachdem Hep3B-Zellen 1% O2 über 0, 1,
2, 4, 8 und 16 h ausgesetzt worden waren.
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13B ist eine Autoradiographie, die RNA-Expression
von HIF-1α und
HIF-1β darstellt,
nachdem Hep3B-Zellen 75 μM
CoCl2 über
0, 1, 2, 4, 8 und 16 h ausgesetzt worden waren.
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13C ist eine Autoradiographie, die RNA-Expression
von HIF-1α und
HIF-1β darstellt,
nachdem Hep3B-Zellen 130 μM
Desferrioxamin (DFX) über
0, 1, 2, 4, 8 und 16 h ausgesetzt worden waren.
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13D ist eine Autoradiographie, die RNA-Expression
von HIF-1α und
HIF-1β darstellt,
nachdem Hep3B-Zellen 1% O2 über 4 h
ausgesetzt worden waren, dann erhielten die Zellen wieder 20% O2 über
0, 5, 15, 30 oder 60 min vor Isolierung der RNA.
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13E ist eine Tabelle der AUUUA enthaltenden Elemente
der 3'-UTR von HIF-1α. Das erste Nukleotid ist entsprechend
der zusammengesetzten c-DNA-Sequenz nummeriert.
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14A ist eine Autoradiographie von Zellkernextrakten
von hypoxischen Hep3B-Zellen,
die mit der Oligonukleotidsonde W18 über 10 min auf Eis inkubiert
worden waren, Immunseren wurden zugegeben (Bahnen, 2 und 5) und über 20 min
auf Eis inkubiert, anschließend
erfolgte eine Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese. Präimmunseren
(Bahnen 3 und 5) und Antiseren (Bahnen 2 und 4) wurden aus Kaninchen
vor beziehungsweise nach Immunisierung mit GST/HIF-1α (Bahnen
2 und 3) oder GST/HIF-1β (Bahnen
4 und 5) gewonnen. HIF-1-, konstitutive (C) und nicht spezifische
(NS) DNA-Bindungsaktivitäten,
freie Sonde (F) und überlagerter HIF-1/DNA/Antikörper-Komplex
(S) sind gekennzeichnet.
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14B ist ein Immunblot, der die Erkennung von Antiseren
durch HIF-1-Untereinheiten
darstellt, welche in gereinigten Proteinpräparaten und Rohproteinextrakten
dargeboten worden sind. Zellkernextrakte aus Hep3B-Zellen, die unbehandelt
(Bahn 1) oder 1% O2 über 4 h ausgesetzt (Bahn 4)
worden waren, und aus HeLa-Zellen, die unbehandelt (Bahn 6) oder
75 μM CoCl2 über
4 h (Bahn 7) ausgesetzt worden waren, wurden auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel
parallel zu 1, 2 und 5 μl
affinitätsgereinigtem
HIF-1 aus mit CoCl2 behandelten HeLa-Zellen
(Bahnen 3–5)
fraktioniert. Protein wurde auf eine Nitrozellulose-Membran übertragen und
mit Antiseren gegen HIF-1α (oben)
oder HIF-1β (unten)
inkubiert.
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14C ist ein Immunblot, der die Induktionskinetik
von HIF-1β-
und HIF-1β-Protein
in hypoxischen Zellen darstellt. Hep3B-Zellen wurden 1% O2 über
0 bis 16 h vor der Präparation
der Zellkern- (N.E.) und Zytoplasma- (C.E.) Extrakte ausgesetzt,
und die Immunblot-Analyse wurde mit Antiseren gegen HIF-1α (oben) oder
HIF-1β (unten)
durchgeführt.
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14D ist ein Immunblot, der die Abbaukinetik von
HIF-1α-
und HIF-1β-Polypeptiden in post-hypoxischen
Zellen darstellt. Hep3B-Zellen wurden 1% O2 über 4 h
ausgesetzt und vor der Präparation
von Extrakten und der Immunblot-Analyse
für 0 bis
60 min in 20% O2 zurück gesetzt. Pfeilspitzen trennen
HIF-1-Untereinheiten
von kreuzreagierenden Proteinen unbekannter Identität.
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15A ist ein Diagramm der Struktur der Reportergen-Konstruktionen,
die zur funktionalen Analyse von HIF-1-Bindungsstellen in Genen
für menschliche
Adolase A (hALDA), menschliche Phosphoglycerat-Kinase 1 (hPGK1)
und mausstämmige
Phosphofruktokinase L (mPFKL) verwendet worden sind. Pfeil: Stelle
für den
Transkriptionsbeginn; Rahmen: hEPO 3'-FS- (kreuz-schraffiert), hPGK1 5'-FS-(gerastert) oder
mPFKL IVS1- (gestreift) Oligonukleotid (Sequenzen wie in Tabelle
2 dargestellt). Die DNA-Fragmente vom 5'-Ende des hALDA-Gens in pNMHcat und
pHcat haben eine Größe von 3,5
beziehungsweise 0,76 kB und sind ko-linear zum 3'-Ende, an dem sie direkt an die CAT
codierenden Sequenzen fusioniert sind.
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15B ist ein Balkendiagramm, welches die Expression
von CAT/β-Galaktosidase
(relative CAT-Aktivität)
in transferierten Zellen darstellt, die 20% O2 (weißer Balken)
oder 1% O2 (schraffierter Balken) ausgesetzt
worden waren. Die Daten wurden unter Verwendung der unteren Skala
für alle
Ergebnisse gedruckt, mit Ausnahme jener für pHcat, die nach der oberen
Skala gedruckt wurden. Die Induktion, die die relative CAT-Aktivität bei 1%
O2/20% O2 darstellt,
wurde für
jedes Experiment berechnet; Mittelwert und Standardabweichung vom
Mittelwert (SEM) wurden für
die Ergebnisse von n unabhängigen
Experimenten bestimmt.
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16 ist die Amino-terminale (oben) und Carboxy-terminale
(unten) Aminosäuresequenz
des Wildtyps und der negativ-dominant varianten Formen von HIF-1α.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung liefert Verwendungen eines durch Hypoxie induzierbaren
Faktors 1 (HIF-1), der als ein DNA-Bindungsprotein gekennzeichnet
ist, welches an eine Region in der Regulator-, bevorzugt in der
Enhancer-Region, eines Strukturgens bindet, das das HIF-1-Bindungsmotiv
besitzt. Von den Strukturgenen, die durch HIF-1 aktiviert werden können, sind Erythropoietin (EPO),
Gefäßendothel-Wachstumsfaktor (VEGF)
und glykolytische Gentranskription in Zellen, die Hypoxie unterworfen
sind, eingeschlossen. Die Analyse von gereinigtem HIF-1 zeigt, dass
er aus den Untereinheiten HIF-1α und
der Isoform HIF-1β zusammengesetzt
ist. Zusätzlich
zum Besitz von Domänen,
welche ihre gemeinsame Zusammenlagerung zur Bildung von HIF-1 ermöglichen,
enthalten sowohl die α-
als auch die β- Untereinheiten von
HIF-1 DNA-Bindungsdomänen.
Die Alpha-Untereinheit kommt nur in HIF-1 vor, während die β-Untereinheit (ARNT) ein Bestandteil
von mindestens zwei weiteren Transkriptionsfaktoren ist.
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Die
Erfindung liefert Verwendungen eines durch Hypoxie induzierbaren
Faktor 1α-(HIF-1α-) Polypeptids,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass es ein Molekulargewicht von
120 kDa aufweist, wie durch SDS-PAGE-Analyse bestimmt wurde, und
dass es im Wesentlichen die Aminosäuresequenz der SEQ ID NO:2 (10) aufweist und mit HIF-1β dimerisiert, um HIF-1 zu bilden.
Das hierin verwendete HIF-1α-Polypeptid
ist im Wesentlichen frei von anderen Proteinen, Lipiden, Kohlenhydraten
oder anderen Materialien, mit denen es natürlicherweise verbunden ist.
Fachleute auf dem Gebiet können
HIF-1α unter
Verwendung von Standardverfahren zur Proteinreinigung reinigen.
Das hierin verwendete Polypeptid wird eine einzelne Bande auf einem nicht
reduzierenden Polyacrylamid-Gel ergeben. Die Reinheit des HIF-1α-Polypeptides
kann auch durch aminoterminale Analyse der Aminosäuresequenz
bestimmt werden. Das HIF-1α-Protein
umschließt
funktionale Fragmente des Polypeptides, solange die Aktivität von HIF-1α, wie etwa
die Fähigkeit,
an HIF-1β zu
binden, erhalten bleibt. Kleinere Peptide, die die biologische Aktivität von HIF-1α umfassen,
werden in der Erfindung verwendet.
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Die
Erfindung liefert Verwendungen von Nukleotidsequenzen, die das HIF-1α-Polypeptid codieren (SEQ
ID NO:1) (10). Diese Nukleotide umschließen DNA-,
cDNA- und RNA-Sequenzen, die HIF-1α codieren. Es wird ebenfalls
deutlich, dass Verwendungen von allen Nukleotidsequenzen, die den
vollständigen HIF-1α oder einen
Teil hiervon codieren, ebenfalls hierin eingeschlossen sind, solange
sie ein Polypeptid mit HIF-1α-Aktivität codieren.
Solche Nukleotidsequenzen umschließen natürlich vorkommende, synthetische
und willentlich veränderte
Nukleotidsequenzen. Zum Beispiel können HIF-1α-Nukleotidsequenzen der stellengerichteten
Mutagenese unterworfen werden. Die in der Erfindung eingesetzten
Nukleotidsequenzen umschließen
Antisense-Sequenzen. Die Nukleotidsequenzen, die in der Erfindung
verwendet werden, umschließen
Sequenzen, die als ein Ergebnis des genetischen Codes degeneriert
sind. Alle degenerierten Nukleotidsequenzen sind in die Verwendungen
der Erfindung eingeschlossen, solange die Aminosäuresequenz des HIF-1α-Polypeptides,
das durch die Nukleotidsequenz codiert wird, funktionell unverändert ist.
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Spezifisch
hierin offenbart werden die Verwendungen einer DNA-Sequenz, die
das HIF-1α-Gen
des Menschen codiert. Die Sequenz enthält einen offenen Leserahmen,
welcher ein Polypeptid mit einer Länge von 826 Aminosäuren codiert.
Das Methionin-Codon
zur Initation des menschlichen HIF-1α, das in 10 an Nukleotid-Position
29-31 dargestellt ist, ist das erste ATG-Codon, das dem Stop-Codon
im Rahmen der Nukleotide 2-4 folgt. Bevorzugt ist die Aminosäuresequenz
für HIF-1α des Menschen
die SEQ ID NO:2.
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Die
HIF-1α codierende
Nukleotidsequenz umschließt
sowohl SEQ ID NO:1 als auch Nukleinsäuresequenzen, die zu SEQ ID
NO:1 komplementär
sind. Eine komplementäre
Sequenz kann ein Antisense-Nukleotid einschließen. Wenn die Sequenz RNA ist,
sind die Desoxynukleotide A, G, C und T der SEQ ID NO:2 durch die
Ribonukleotide A, G, C beziehungsweise U ersetzt. Ebenfalls in die
Erfindung eingeschlossen sind die Verwendungen von Fragmenten der
vorstehend identifizierten Nukleinsäuresequenzen, die mindestens
eine Länge
von 15 Basen aufweisen, welche ausreicht, dem Fragment zu ermöglichen,
selektiv an DNA oder RNA zu hybridisieren, die das Polypeptid der
SEQ ID NO:2 unter physiologischen Bedingungen codiert. Die Fragmente sollten
spezifisch unter stringenten Bedingungen an DNA oder RNA, die das
HIF-1α-Protein
codiert, hybridisieren.
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Kleinere
Veränderungen
der primären
Aminosäuresequenz
von HIF-1α können zu
Proteinen führen, die
im Vergleich zu dem hierin beschriebenen HIF-1α-Polypeptid im Wesentlichen äquivalente
Aktivität
besitzen. Solche Proteine umschließen jene, die durch den Ausdruck „besitzen
im Wesentlichen die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO:2" definiert
sind. Solche Veränderungen
können
beabsichtigt sein, wie etwa durch stellengerichtete Mutagenese,
oder sie sind spontan. Die Verwendungen all der Polypeptide, die
durch diese Veränderungen
hergestellt worden sind, sind in die Erfindung eingeschlossen, solange
die biologische Aktivität von
HIF-1α noch
besteht. Darüber
hinaus können
Deletionen von einer oder mehreren Aminosäuren ebenfalls zu einer Veränderung
der Struktur des entstehenden Moleküls führen, ohne dass seine biologische
Funktion signifikant verändert
wird. Dies kann zur Entwicklung eines kleineren aktiven Moleküls führen, welches
einen breiteren Anwendungsbereich hätte. Zum Beispiel kann man
Amino- oder Carboxy-terminale Aminosäuren, die für die biologische Aktivität von HIF-1α nicht erforderlich
sind, entfernen.
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Das
HIF-1α-Polypeptid,
wie es in der Erfindung verwendet wird, codiert durch die Nukleotidsequenz, wie
sie in der Erfindung verwendet wird, umschließt die offenbarte Sequenz (SEQ
ID NO:2) und konservative Variationen hiervon. Der hierin verwendete
Ausdruck „konservative
Variation" bezeichnet
den Austausch eines Aminosäurerestes
durch einen anderen, biologisch ähnlichen
Rest. Beispiele für
konservative Variationen umschließen die Substitution eines
hydrophoben Restes wie etwa Isoleucin, Valin, Leucin oder Methionin
durch einen anderen, oder die Substitution eines polaren Restes
durch einen anderen, wie etwa die Substitution von Arginin für Lysin,
Glutaminsäure
für Asparaginsäure oder
Glutamin für
Asparagin und dergleichen. Der Ausdruck „konservative Variation" umschließt auch
die Verwendung einer substituierten Aminosäure an Stelle einer nicht substituierten
Ausgangs-Aminosäure,
vorausgesetzt, dass die Antikörper,
die gegen das substituierte Polypeptid gebildet worden sind, auch
mit dem nicht substituierten Polypeptid eine Immunreaktion eingehen.
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Die
DNA-Sequenzen, die in der Erfindung verwendet werden, können durch
verschiedene Verfahren erhalten werden. Zum Beispiel kann die DNA
unter Verwendung von Hybridisierungstechniken, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind, isoliert werden. Diese umschließen, sind
aber nicht hierauf begrenzt: 1) Hybridisierung von genomischen oder
cDNA-Banken mit Sonden, um homologe Nukleotidsequenzen aufzudecken, 2)
Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) auf genomische DNA
oder cDNA unter Verwendung von Primern, die in der Lage sind, sich
an die DNA-Sequenz von Interesse anzulagern und 3) Durchmusterung
von Expressionsbibliotheken mit Hilfe von Antikörpern, um clonierte DNA-Fragmente
mit übereinstimmenden Struktureigenschaften
aufzudecken.
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Bevorzugt
stammt die Nukleotidsequenz für
HIF-1α,
die in der Erfindung verwendet wird, von Organismen aus der Klasse
der Säugetiere,
und am meisten bevorzugt vom Menschen. Verfahren zur Durchmusterung,
die auf der Hybridisierung von Nukleinsäuren beruhen, ermöglichen
es, jede beliebige Gensequenz aus jedem beliebigen Organismus zu
isolieren, vorausgesetzt, dass die geeignete Sonde zur Verfügung steht.
Oligonukleotid-Sonden, welche einem Teil der Sequenz entsprechen,
die das in Frage stehende Protein codiert, können chemisch synthetisiert
werden. Dies erfordert, dass kurze Oligopeptid-Abschnitte aus den
Aminosäuresequenzen
bekannt sein müssen.
Die DNA-Sequenz, die das Protein codiert, kann aus dem genetischen Code
abgeleitet werden, jedoch muss die Degeneriertheit des Codes berücksichtigt
werden. Es ist möglich, eine
gemischte Additionsreaktion durchzuführen, wenn die Sequenz degeneriert
ist. Diese umschließt
ein heterogenes Gemisch aus denaturierter doppelsträngiger DNA.
Für das
Durchmustern wird die Hybridisierung entweder mit einzelsträngiger DNA
oder denaturierter doppelsträngiger
DNA durchgeführt.
Hybridisierung ist besonders beim Nachweis von cDNA-Clonen nützlich,
die aus Quellen stammen, bei denen eine außerordentlich geringe Menge
an mRNA-Sequenzen, die dem interessierenden Polypeptid entsprechen,
vorhanden ist. In anderen Worten, durch Verwendung von stringenten
Hybridisierungsbedingungen zur Vermeidung von nicht spezifischen
Bindungen, ist es möglich,
zum Beispiel die autoradiographische Sichtbarmachung eines spezifischen
cDNA-Clons durch die Hybridisierung der Ziel-DNA an diese eine Sonde
in dem Gemisch, die ihr vollständig
komplementär
ist, zu erlauben (Sambrook et al. (1989) Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Aufl.; Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview,
NY).
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Die
Entwicklung von spezifischen DNA-Sequenzen, die HIF-1α codieren,
kann auch erhalten werden durch: 1) Isolierung von doppelsträngigen DNA-Sequenzen
aus der genomischen DNA; 2) chemische Herstellung einer DNA-Sequenz,
um die benötigten
Codons für
das interessierende Polypeptid bereitzustellen; und 3) in vitro-Synthese einer doppelsträngigen DNA-Sequenz
durch reverse Transkription von mRNA, die aus einer eukaryontischen
Spenderzelle isoliert wurde. Im letzten Fall wird schließlich eine
zu der mRNA komplementäre
doppelsträngige
DNA gebildet, die allgemein als cDNA bezeichnet wird. Unter den
drei vorstehend genannten Verfahren zur Entwicklung von spezifischen
DNA-Sequenzen zur Verwendung in rekombinanten Verfahren ist die
Isolierung von genomischen DNA-Isolaten die am wenigsten gebräuchliche.
Dies gilt besonders, wenn es wünschenswert
ist, die mikrobielle Expression von Säugetier-Polypeptiden auf Grund
der Anwesenheit von Introns zu erreichen.
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Die
Synthese von DNA-Sequenzen ist häufig
das Verfahren der Wahl. Wenn die vollständige Sequenz der Aminosäurereste
des gewünschten
Polypeptides nicht bekannt ist, ist die direkte Synthese von DNA-Sequenzen
nicht möglich,
und das Verfahren der Wahl ist die Synthese von cDNA-Sequenzen.
Zu den Standardverfahren zur Isolierung der cDNA-Sequenzen von Interesse
gehört
die Bildung von Plasmid- oder Phagen-tragenden cDNA-Banken, die
von reverser Transkription von mRNA stammen, welche in Spenderzellen,
die das Gen von Interesse in hohem Maße exprimieren, in großer Menge
vorkommt. Zusammen mit der Verwendung der Technik der Polymerase-Kettenreaktion
können
selbst seltene Expressionsprodukte cloniert werden. In diesen Fällen, in
denen signifikante Abschnitte der Aminosäuresequenz des Polypeptides
bekannt sind, kann die Produktion von Sequenzen von markierten einzel-
oder doppelsträngigen
DNA- oder RNA-Sonden, die eine Sequenz duplizieren, die vermutlich
in der Ziel-DNA vorkommt, in den DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren
verwendet werden, die an clonierten Kopien der cDNA, welche in eine
einzelsträngige
Form denaturiert worden sind, durchgeführt werden (Jay et al. (1983),
Nucl. Acid Res., 11:2325).
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Eine
cDNA-Expressionsbibliothek, wie etwa lambda gt11, kann indirekt
auf HIF-1α-Peptide, die mindestens
ein Epitop aufweisen, durchmustert werden, indem für HIF-1α spezifische Antikörper verwendet
werden. Solche Antikörper
können
sowohl polyclonalen als auch monoclonalen Ursprungs sein und können verwendet
werden, um ein Expressionsprodukt nachzuweisen, welches die Anwesenheit
von cDNA für
HIF-1α anzeigt.
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DNA-Sequenzen,
die HIF-1α codieren,
können
in vitro durch DNA-Transfer in eine geeignete Wirtszelle exprimiert
werden. „Wirtszellen" sind Zellen, in
die ein Vektor eingeführt
und seine DNA exprimiert werden kann. Der Ausdruck umschließt auch
jede Art der Vermehrung der betreffenden Wirtszelle. Es ist klar,
dass nicht alle Nachkommen mit der Elternzelle identisch sein müssen, da
es Mutationen geben kann, die während der
Replikation auftreten. Solche Nachkommen sind jedoch eingeschlossen,
wenn der Ausdruck „Wirtszelle" verwendet wird.
Verfahren für stabile
Transfers, das bedeutet, dass die fremde DNA fortlaufend in der
Wirtszelle behalten wird, sind auf dem Fachgebiet bekannt.
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Um
in den Verwendungen der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden
zu können,
können
die Nukleotidsequenzen für
HIF-1α in
einen rekombinanten Expressionsvektor inseriert werden. Der Ausdruck „rekombinanter
Expressionsvektor" bezeichnet
ein auf dem Fachgebiet bekanntes Plasmid, Virus oder einen anderen
Träger,
der durch Insertion oder Inkorporation der genetischen Sequenzen
für HIF-1α verändert worden ist.
Solche Expressionsvektoren enthalten eine Promotor-Sequenz, die
die wirksame Transkription der inserierten genetischen Sequenz in
der Wirtszelle erleichtert. Der Expressionsvektor enthält typischerweise
sowohl einen Replikationsursprung, einen Promotor als auch spezifische
Gene, die phänotypische
Selektion der transformierten Zellen zulassen. Vektoren, die für die Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, umschließen, sind
aber nicht hierauf begrenzt, den auf T7 basierenden Expressionsvektor
zur Expression in Bakterien (Rosenberg et al. (1987), Gene 56:125),
den pMSXND-Expressionsvektor zur Expression in Säugetierzellen (Lee und Nathans
(1988), J. Biol. Chem. 263:3521) und von Baculoviren stammende Vektoren
zur Expression in Insektenzellen. Das DNA-Segment kann in dem Vektor
operativ verbunden mit regulatorischen Elementen, wie etwa einem
Promotor (z.B. T7, Metallothionein I oder Polyhedron-Promotoren) vorliegen.
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Nukleotidsequenzen,
die HIF-1α codieren,
können
sowohl in Prokaryonten als auch in Eukaryonten exprimiert werden.
Wirtszellen können
mikrobielle, Hefe-, Insekten- und
Säugetier-Organismen
umschließen. Verfahren
zur Expression von DNA-Sequenzen
mit eukaryontischen oder viralen Sequenzen in Prokaryonten sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt. Biologisch funktionale virale und
Plasmid-DNA-Vektoren,
die zur Expression und Replikation in einer Wirtszelle in der Lage
sind, sind auf dem Fachgebiet bekannt. Solche Vektoren werden verwendet,
um DNA-Sequenzen,
wie sie in der Erfindung verwendet werden, zu inkorporieren.
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Transformation
einer Wirtszelle mit rekombinanter DNA kann mit herkömmlichen
Techniken, die Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt sind, durchgeführt werden.
Wenn die Wirtszelle prokaryontisch ist, wie etwa E. coli, können kompetente
Zellen, die zu DNA-Aufnahme in der Lage sind, aus Zellen gewonnen
werden, die nach der exponentiellen Wachstumsphase geerntet worden
und anschließend
mit dem CaCl2-Verfahren unter Verwendung von Prozessen,
die auf dem Fachgebiet gut bekannt sind, behandelt werden. Alternativ
können MgCl2 oder RbCl verwendet werden. Falls gewünscht, kann
die Transformation auch nach Bildung eines Protoplasten der Wirtszelle
durchgeführt
werden.
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Wenn
die Wirtszelle ein Eukaryont ist, können solche Verfahren zur Transfizierung
von DNA wie Co-Fällungen,
mit Calciumphosphat herkömmliche
mechanische Vorgehensweisen wie etwa Mikroinjektion, Elektroporation,
Insertion eines Plasmids, das in Liposomen eingeschlossen ist, oder
virale Vektoren verwendet werden. Eukaryontische Zellen können auch
mit DNA-Sequenzen, die den HIF-1α codieren,
und einem zweiten fremden DNA-Molekül, welches einen selektierbaren
Phänotyp
codiert, wie etwa dem Thymidinkinase-Gen von Herpes simplex, co-transformiert
werden, was in der Erfindung Anwendung findet. Ein anderes Verfahren
besteht darin, einen eukaryontischen viralen Vektor zu verwenden,
wie etwa das Affenvirus 40 (SV40) oder das Papillomavirus des Rindes,
um eukaryontische Zellen vorübergehend
zu infizieren oder zu transformieren und das Protein zu exprimieren
(vgl. zum Beispiel Eukaryotic Viral Vectors, Cold Spring Harbor Laboratory,
Gluzman, Hrsg., 1982).
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Isolierung
und Reinigung von mikrobiell exprimiertem Polypeptid oder Fragmenten
hiervon, die in der Erfindung durchgeführt werden, können unter
Verwendung herkömmlicher
Mittel, einschließlich
der präparativen
Chromatographie und immunologischer Trennverfahren unter Verwendung
von monoclonalen oder polyclonalen Antikörpern, durchgeführt werden.
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Die
hierin beschriebenen HIF-1α-Polypeptide
können
auch verwendet werden, um Antikörper
herzustellen, die immunreaktiv sind oder Epitope der HIF-1α-Polypeptide
binden. Solche Antikörper
können
zum Beispiel in. Standardtechniken der Affinitätsreinigung verwendet werden,
um HIF-1α oder
HIF-1 zu isolieren. Sowohl Antikörper,
die im Wesentlichen einen Pool aus monoclonalen Antikörpern mit
unterschiedlichen Epitop-Spezifitäten umfassen, als auch Präparate von
verschiedenen monoclonalen Antikörpern
können
verwendet werden. Monoclonale Antikörper können aus Antigen enthaltenden
Fragmenten des Proteins unter Verwendung von Verfahren, die auf
dem Fachgebiet gut bekannt sind, hergestellt werden (Kohler et al.
(1975), Nature 256:495; Current Protocols in Molecular Biology,
Ausubel et al., Hrsg., 1989).
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Ein
Antikörper
oder eine Nukleinsäure-Sonde,
die für
HIF-1α spezifisch
sind, können
verwendet werden, um das HIF-1α-Polypeptid
(Verwendung des Antikörpers)
oder Nukleotid-Sequenzen (Verwendung der Nukleinsäure-Sonde)
in biologischen Flüssigkeiten
oder Geweben nachzuweisen. Ein Antikörper, der mit HIF-1α eine Reaktion
eingeht, oder die Nukleinsäure-Sonde
können
mit einer Verbindung markiert werden, die den Nachweis der Bindung
an HIF-1α gestattet.
Jede beliebige Probe, die eine nachweisbare Menge an Antigen oder
Polynukleotid enthält,
kann verwendet werden. Verschiedene nachweisbare Markierungen und
Testausführungen
sind Fachleuten auf dem Gebiet gut bekannt und können ohne die Notwendigkeit übermäßigen Experimentierens
eingesetzt werden.
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Wenn
der Zellbestandteil eine Nukleinsäure ist, kann es notwendig
sein, die Nukleinsäure
vor der Bindung mit einer für
HIF-1α spezifischen
Sonde zu amplifizieren. Bevorzugt wird die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
verwendet, jedoch können
auch andere Verfahren zur Amplifizierung von Nukleinsäure, wie
etwa Ligase-Kettenreaktion (LCR), ligierte aktivierte Transkription
(LAT) und auf der Nukleinsäuresequenz
basierende Amplifizierung (NASBA), verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ein variantes HIF-1α-Polypeptid,
das dadurch gekennzeichnet ist, das es mit HIF-1β dimerisiert, um einen funktionell
inaktiven HIF-1-Komplex
zu bilden, das heißt,
dass der Komplex nicht in der Lage ist, das HIF-1-Bindungsmotiv in
der Regulatorregion in ausreichendem Maße zu binden, um wirksame Expression
des Strukturgens unter Kontrolle der Regulatorregion zu ermöglichen.
Die Anmeldung offenbart darüber
hinaus Nukleotidsequenzen, die HIF-1α-Varianten
codieren. Besonders die Polynukleotid codierende HIF-1α-Variante
kann die Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO:3 codieren. Das HIF-1α-variante Polypeptid der SEQ
ID NO:4 wird durch Substitution der Aminosäuren des Wildtyps durch andere
Aminosäuren
und durch Deletion eines Abschnittes der Sequenz des Wildtyps erzeugt.
Veränderungen der
HIF-1α-varianten
Aminosäuresequenz
werden ebenso hierin offenbart, solange das entstehende Polypeptid
an HIF-1β dimerisiert,
um einen funktional inaktiven HIF-1-Komplex in dem Sinne zu bilden,
dass der HIF-1-Komplex
oder das Dimer nicht länger
DNA ausreichend bindet.
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Besonders
werden spezifische HIF-1α-Varianten
offenbart, bei denen eine oder mehrere der Aminosäuren, die
an der Bindung von HIF-1 an DNA beteiligt sind, unter Verwendung
von gentechnischen Verfahren ersetzt werden.
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Es
wird offenbart, dass HIF-1αΔNB und HIF-1αΔNBΔAB die spezifischen,
negativ dominanten varianten Formen von HIF-1α sind (vgl. Referenzbeispiel
10). Diese beiden Formen haben eine Deletion der Aminosäuren gemein,
die die basische Domäne
umfassen, die für
die Bindung an DNA erforderlich sind (Aminosäurereste 17-30 von HIF-1α; 10) Jede variante Form von HIF-1α, in der
eine Veränderung
der basischen Domäne
die DNA-Bindungsaktivität
eliminiert, während
die Fähigkeit
von HIF-1α,
mit HIF-1β zu
dimerisieren, erhalten bleibt, sollte als eine negativ dominante
Variante wirken. Solche Veränderungen
der Nukleotidsequenz, die die basische Domäne codiert, umschließen Deletionen
oder Substitutionen von kritischen basischen Aminosäureresten
innerhalb der Domäne,
die für
die DNA-Bindung
erforderlich sind. Zusätzliche
Veränderungen des
Proteins können
die negativ dominante Wirkung in vivo verstärken. Zum Beispiel enthält die Variante HIF-1αΔNBΔAB die gleiche Mutation in der
basische Domäne
wie HIF-1αΔNB (16), aber zusätzlich
ist HIF-1αΔNBΔAB auch am
Carboxylende verzweigt, um seine Proteinstabilität in vivo zu verbessern.
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Die
Nukleotidsequenzen, die die hierin beschriebenen varianten HIF-1α-Moleküle codieren,
können
in einen geeigneten Expressionsvektor inseriert und in Zellen exprimiert
werden. Veränderte
Varianten der spezifischen HIF-1α-Variante
mit der SEQ ID NO:4 können
hergestellt werden, um Stabilität,
Produktion, Reinigung oder Ertrag des exprimierten Produktes zu
verbessern. Zum Beispiel kann die Expression eines Fusionsproteins
oder eines spaltbaren Fusionsproteins hergestellt werden, welches
die HIF-1α-Variante
und ein heterologes Protein umfasst. Ein solches Fusionsprotein
kann leicht durch Affinitätschromatographie
isoliert werden, z.B. durch Immobilisierung auf einer für das heterologe
Protein spezifischen Säule.
Wo eine Stelle zur Spaltung zwischen der HIF-1α-Einheit und dem heterologen
Protein eingefügt
worden ist, kann das HIF-1α-Polypeptid
durch Behandlung mit einem geeigneten Enzym oder Agens, welches
die Spaltstelle spaltet, von der chromatographischen Säule freigesetzt
werden (Booth et al. (1988), Immunol. Lett. 19: 65-708; Gardella
et al. (1990), J. Biol. Chem. 265: 15854-15859).
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Die
Erfindung liefert Verwendungen der hierin definierten Verbindungen
für die
Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von durch Hypoxie
vermittelte Gewebeschädigung,
welche durch Modulation der Expression oder Aktivität des HIF-1-Gens verbessert
oder gemildert wird. Der Ausdruck „Modulation" umfasst die Hemmung
der Expression von HIF-1, wenn gewünscht, oder die Verstärkung der
Expression von HIF-1, wenn geeignet. Wo die Expression oder die
Verstärkung
der Expression von HIF-1 gewünscht
wird, umschließt die
Behandlung, für
die das Arzneimittel hergestellt worden ist, direkte (Protein) oder
indirekte (Nukleotid) Verabreichung von HIF-1.
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Im
Einklang mit der Verwendung der Erfindung wird ein Arzneimittel,
das HIF-1 oder die Nukleotidsequenz, die HIF-1 codiert, umfasst,
einem menschlichen Patienten zur Behandlung von durch Hypoxie verursachter
Gewebeschädigung
verabreicht. Der geeignete menschliche Patient ist jemand, der unter
einer durch Hypoxie verursachten Fehlfunktion leidet, wie etwa einer
atherosklerotischen Koronar- oder Zerebralarterienerkrankung. Wenn
ein Patient mit einem hierin verwendeten Arzneimittel, der ein Nukleotid
umfasst, behandelt wird, kann das Nukleotid eine HIF-1α codierende Sequenz, oder eine
HIF-1α codierende
Nukleotidsequenz und eine HIF-1β codierende
Nukleotidsequenz sein (vgl. zum Beispiel Rayes et al., Science 256: 1193-1195,
1992; und Hoffman et al., Science 252: 954-958, 1991).
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Wo
Hemmung der Expression von HIF-1α gewünscht wird,
wie etwa die Hemmung von Tumor-Proliferation, vermittelt durch VEGF-induzierte
Angiogenese, können
hemmende Nukleinsäuresequenzen
verwendet werden, die mit der Expression von HIF-1 auf der transkriptionalen
Ebene in Wechselwirkung treten. Dieser Ansatz verwendet zum Beispiel
Antisense-Nukleinsäure,
Ribozyme oder Dreifach-Agenzien, um Transkription oder Translation
einer spezifischen HIF-1α-mRNA
oder DNA zu blockieren, entweder, indem diese mRNA mit einer Antisense-Nukleinsäure oder DNA
mit einem Dreifach-Agens maskiert wird, oder durch Spaltung der
Nukleotidsequenz mit Hilfe eines Ribozyms.
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Antisense-Nukleinsäuren sind
DNA- oder RNA-Moleküle,
die wenigstens zu einem Teil komlementär zu einem spezifischen mRNA-Molekül sind (Weintraub
(1990), Scientific American 262:40). In der Zelle hybridisieren
die Antisense-Nukleinsäuren
mit der entsprechenden mRNA, ein doppelsträngiges Molekül bildend. Die
Antisense-Nukleinsäuren beeinträchtigen
die Translation der mRNA, da die Zelle eine mRNA, die doppelsträngig ist,
nicht translatieren wird. Antisense-Oligomere mit etwa 15 Nukleotiden
sind bevorzugt, da sie sich leicht synthetisieren lassen und weniger
Probleme verursachen als größere Moleküle, wenn
sie in die HIF-1α produzierende
Zelle eingeführt
werden.
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Die
Verwendung eines Oligonukleotids zum Stoppen der Transkription ist
als eine Dreifach-Strategie bekannt, da sich das Oligomer um die
Doppelhelix der DNA windet, eine dreisträngige Helix bildend. Daher können diese
Dreifach-Verbindungen so entworfen werden, dass sie eine bestimmte
Stelle auf einem ausgewählten
Gen erkennen (Maher et al. (1991), Antisense Res. and Dev. 1:227;
Helene (1991), Anticancer Drug Design, 6:569).
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Ribozyme
sind RNA-Moleküle,
die die Fähigkeit
besitzen, andere einsträngige
RNA spezifisch in einer den DNA-Restriktionsendonukleasen analogen
Weise zu spalten. Durch die Veränderung
der Nukleotidsequenzen, die diese RNAs codieren, ist es möglich, Moleküle zu erzeugen,
die Nukleotidsequenzen in einem RNA-Molekül spezifisch erkennen und es
spalten (Cech (1988), J. Amer. Med. Assn. 260:3030). Ein größerer Vorteil
dieses Ansatzes ist, dass nur mRNAs mit bestimmten Sequenzen inaktiviert
werden, weil sie sequenzspezifisch sind.
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Es
gibt zwei Grunddtypen von Ribozymen, nämlich den Tetrahymena-Typ (Hasselhoff
(1988) Nature 334:585) und den „Hammerkopf"-Typ. Ribozyme des
Tetrahymena-Typs erkennen Sequenzen, die eine Länge von vier Basen haben, während Ribozyme
des „Hammerkopf"-Typs Basensequenzen
mit einer Länge
von 11-18 Basen erkennen. Je länger
die Erkennungssequenz ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass die Sequenz ausschließlich
in dem Typ der Ziel-mRNA vorkommt. Folglich sind Ribozyme des „Hammerkopf"-Typs den Ribosomen
des Tetrahymena-Typs zur Inaktivierung einer spezifischen mRNA-Art
vorzuziehen, und Erkennungssequenzen mit 18 Basen sind kürzeren Erkennungssequenzen
vorzuziehen.
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Suppression
der HIF-1-Funktion kann auch durch Verabreichung eines varianten
HIF-1-Polypeptides (negativ dominante Variantenform) oder durch
eine Nukleotidsequenz, die ein variantes HIF-1-Polypeptid codiert,
erreicht werden. Zum Beispiel wäre
es im Fall von Erkrankungen, die durch die Expression von HIF-1α verstärkt werden,
wie etwa sekundäre
Tumor-Proliferation durch VEGF-vermittelte Angiogenese, wünschenswert,
den Tumor „auszuhungern", indem Gefäßneubildung,
die zur ausreichenden Versorgung des Tumors mit Nährstoffen
notwendig ist, verhindert wird. Durch Verabreichung einer HIF-1α-Polypeptidvariante
oder einer Nukleotidsequenz, die ein solches Polypeptid codiert,
wird die Variante mit dem HIF-1α des Wildtyps
um eine Bindung an HIF-1β zur
Bildung des HIF-1-Dimers konkurrieren, wodurch die Konzentration
des HIF-1-Dimers, das wirksam das HIF-1-Bindungsmotiv der DNA binden kann, in
der Zelle verringert wird.
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Die
vorliegende Erfindung umschließt
auch, dass die hierin definierten Arzneimittel in der Gentherapie eingesetzt
werden können,
um durch Hypoxie verursachte Erkrankungen, die durch das HIF-1-Polypeptid
gebessert oder gemildert werden können, zu behandeln. Eine solche
Therapie würde
ihre therapeutische Wirkung durch die Einführung des HIF-1α-Nukleotides
allein oder in Kombination mit dem HIF-1β-Nukleotid in Zellen, die hypoxischen
Zuständen
ausgesetzt sind, erreichen. Die Zuführung des HIF-1α-Nukleotides
allein oder in Kombination mit dem HIF-1β-Nukleotid kann erreicht werden, indem
ein rekombinanter Expressionsvektor, wie etwa ein chimäres Virus
oder ein kolloidales Dispersionssystem verwendet werden. Besonders
bevorzugt für
die therapeutische Zuführung
von Sequenzen ist die Verwendung von zielgerichteten Liposomen.
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Die
zahlreichen virale Vektoren, die für die hierin unterrichtete
Gentherapie verwendet werden können, umschließen Adenovirus,
adeno-assoziierten Virus, Herpesvirus, Vaccinia oder bevorzugt ein
RNA-Virus, wie etwa ein Retrovirus. Bevorzugt ist der retrovirale
Vektor ein Derivat eines Retrovirus von Maus oder Vogel. Beispiele
für retrovirale
Vektoren, in die ein einzelnes fremdes Gen inseriert werden kann,
umschließen,
sind aber nicht hierauf begrenzt: murines Moloney Leukämievirus
(MoMuLV), murines Harvey Sarkomvirus (HaMuSV), murines Brusttumorvirus
(MuMTV) und Rous-Sarkomvirus (RSV). Wenn der Patient ein Mensch
ist, wird bevorzugt ein Vektor wie das Leukämievirus von Gibbonaffen (GaLV)
verwendet. Eine Reihe von zusätzlichen retroviralen
Vektoren kann mehrere Gene aufnehmen. Alle diese Vektoren können ein
Gen für
eine selektierbare Markierung transferieren oder aufnehmen, so dass
transduzierte Zellen erkannt und erzeugt werden können. Indem
eine interessierende HIF-1α-Sequenz
zusammen mit einem anderen Gen, welches zum Beispiel den Liganden
für einen
Rezeptor auf einer spezifischen Zielzelle codiert, in den viralen
Vektor inseriert wird, ist der Vektor nun zielspezifisch. Retrovirale
Vektoren können
zielspezifisch gemacht werden, indem zum Beispiel ein Zucker, ein
Glykolipid oder ein Protein angehängt werden. Bevorzugt wird
Ausrichtung auf ein Ziel erreicht, indem ein Antikörper zur
Ausrichtung des retroviralen Vektors auf ein Ziel verwendet wird.
Fachleute auf dem Gebiet werden wissen oder können leicht ohne umfangreiches
Experimentieren nachvollziehen, dass spezifische Polynukleotidsequenzen,
die in das retrovirale Genom inseriert oder an die virale Hülle angeheftet
werden können,
um zielgerichtete Zuführen
des retroviralen Vektors, der die HIF-1α-Nukleotidseugenz enthält, zu ermöglichen.
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Da
rekombinante Retroviren defekt sind, benötigen sie Unterstützung, um
infektiöse
Vektorpartikel herzustellen. Diese Unterstützung kann zum Beispiel durch
Verwendung von Helfer-Zelllinien geliefert werden, die Plasmide
enthalten, welche alle Strukturgene des Retrovirus unter der Kontrolle
von Regulatorsequenzen innerhalb des LTR codieren. Diesen Plasmiden
fehlt eine Nukleotidsequenz, welche den Verpackungsmechanismus in
die Lage versetzt, eine RNA-Transkription zur Verkapselung zu erkennen.
Helfer-Zelllinien, die Deletionen des Verpackungssignals aufweisen,
umschließen
zum Beispiel, sind aber nicht hierauf begrenzt, Ψ2, PA317 und PA12. Diese Zelllinien
produzieren leere Virione, da kein Genom verpackt ist. Wenn ein
retroviraler Vektor in solche Zellen eingeführt wird, in denen das Verpackungssignal
intakt ist, die Strukturgene aber durch andere interessierende Gene
ersetzt werden, kann der Vektor verpackt und ein Vektor-Virion erzeugt
werden.
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Alternativ
können
NIH 3T3 oder andere Gewebekulturzellen direkt mit Plasmiden, die
die retroviralen Strukturgene gag, pol und env codieren, unter Verwendung
der herkömmlichen
Calciumphosphat-Transfektion transfiziert werden. Diese Zellen werden
dann mit dem Vektor-Plasmid transfiziert, das die interessierenden Gene
enthält.
Die entstehenden Zellen entlassen den retroviralen Vektor in das
Kulturmedium.
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Ein
anderes zielgerichtetes Zuführungssystem
für HIF-1α-Nukleotide
ist ein kolloidales Dispersionssystem. Kolloidale Dispersionssysteme
umschließen
Makromolekülkomplexe,
Nanokapseln, Mikrokügelchen, Perlen
und auf Lipid basierende Systeme, einschließlich Öl-in-Wasser-Emulsionen, Mizellen,
gemischter Mizellen und Liposomen. Das bevorzugte kolloidale System
ist ein Liposom. Liposomen sind künstliche Membranvesikel, die
als Zuführungsvehikel
in vitro und in vivo nützlich
sind. Es ist gezeigt worden, dass große, unilamellare Vesikel (LW),
deren Größe von 0,2-4,0 μm reicht,
einen hohen Prozentsatz an wässriger
Pufferlösung,
die große
Makromoleküle
enthält,
einschließen
kann. RNA, DNA und intakte Virionen können innerhalb des wässrigen
Inhaltes eingeschlossen werden und in biologisch aktiver Form den
Zellen zugeführt
werden (Fraley et al. (1981), Trends Biochem. Sci. 6:77). Zusätzlich zu
Säugetierzellen
sind Liposomen zur Zuführung von
Polynukleotiden in Pflanzen-, Hefe- und Bakterienzellen verwendet
worden. Um ein Liposom zu einem wirksamen Gentransfer-Vehikel zu
machen, sollten die nachstehenden Eigenschaften vorhanden sein:
(1) Einschluss der interessierenden Gene mit hoher Wirksamkeit,
ohne ihre biologische Aktivität
zu beeinträchtigen; (2)
bevorzugte und wesentliche Bindung an eine Zielzelle im Vergleich
zu Nicht-Zielzellen; (3) Zuführung
des wässrigen
Inhalts des Vesikels in das Zytoplasma der Zielzelle mit hoher Wirksamkeit;
und (4) genaue und wirksame Expression von genetischer Information
(Mannino et al. (1988), Biotechniques 6:682).
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Die
Zusammensetzung der Liposomen ist gewöhnlich eine Kombination aus
Phospholipiden, besonders Phospholipiden mit hoher Phasen-Übergangstemperatur,
gewöhnlich
in Kombination mit Sterinen, besonders Cholesterin. Andere Phospholipide
oder andere Lipide können
ebenfalls verwendet werden. Die physikalischen Eigenschaften von
Liposomen sind abhängig
von pH-Wert, Ionenstärke
und dem Vorhandensein von divalenten Kationen.
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Beispiele
für Lipide,
die bei der Herstellung von Liposomen nützlich sind, umschließen Phosphatidyl-Verbindungen,
wie etwa Phosphatidylglycerin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin,
Phosphatidylethanolamin, Sphingolipide, Cerebroside und Ganglioside.
Besonders nützlich
sind Diacylphosphatidylglycerine, bei denen die Lipid-Einheit zwischen
14-18 Kohlenstoffatome, besonders zwischen 16-18 Kohlenstoffatome, umfasst
und gesättigt
ist. Beispielhafte Phospholipide umschließen Phosphatidylcholin aus
dem Ei, Dipalmitoylphosphatidylcholin und Distearoylphosphatidylcholin.
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Die
Zielrichtung von Liposomen kann anhand von anatomischen und mechanischen
Faktoren klassifiziert werden. Die anatomische Klassifizierung beruht
auf dem Grad der Selektivität,
zum Beispiel organspezifisch, zellspezifisch und organellen-spezifisch. Mechanische
Zielrichtung kann, basierend darauf, ob sie aktiv oder passiv erfolgt,
unterschieden werden. Passive Zielrichtung nutzt die natürliche Tendenz
von Liposomen, sich an Zellen des retikulo-endothelialen Systems
(RES) in Organen zu verteilen, die sinusoidale Kapillaren enthalten.
Aktive Zielrichtung dagegen beinhaltet Veränderung des Liposoms durch
Binden des Liposoms an einen spezifischen Liganden, wie etwa einen
monoclonalen Antikörper,
Zucker, ein Glycolipid oder Protein, oder durch Änderung der Zusammensetzung
oder der Größe des Liposoms,
um die Zielrichtung auf Organe und Zelltypen zu erreichen, die sich
von den natürlich
auftretenden Anlagerungsstellen unterscheiden.
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Die
Oberfläche
des zielgerichteten Zuführungssystems
kann durch eine Reihe von Vorgehensweisen verändert werden. Im Fall des liposomalen
zielgerichteten Zuführungssystems
können
Lipidgruppen in die Lipiddoppelschicht des Liposoms eingelagert
werden, um den zielgerichteten Liganden in stabiler Verbindung mit
der liposomalen Doppelschicht zu halten. Verschiedene Bindungsgruppen
können
verwendet werden, um die Lipidketten mit dem zielgerichteten Liganden
zu verbinden.
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Auf
Grund der biologischen Aktivität
von HIF-1 in verstärkender
Synthese mit VEGF, EPO und glycolytischen Enzymen ergibt sich eine
Veilzahl von Anwendungen unter Verwendung des Polypeptides oder
Nukleotides, die in der Erfindung verwendet werden. Solche Anwendungen
umschließen
die Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung von mit Hypoxie
verbundener Gewebeschädigung
und durch HIF-1 vermittelten Erkrankungen. Zusätzlich kann HIF-1 in verschiedenen
Gentherapieverfahren hilfreich sein. HIF-1 kann verwendet werden,
um durch Hypoxie vermittelte Gewebeschädigung zu verhindern oder zu
beheben. Wichtige Anwendungen umschließen die Herstellung von Arzneimitteln
zur Behandlung von Erkrankungen zerebraler und koronarer Arterien.
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Umgekehrt
kann das Blockieren der HIF-1-Wirkung, entweder mit anti-HIF-1-Antikörpern, anti-HIF-1α-Antikörpern oder
mit einem HIF-1α-antisense-Nukleotid,
Erkrankungen, die von der HIF-1-Wirkung abhängen, z.B. V-EGF-unterstützte Tumor-Gefäßbildung,
verlangsamen oder abmildern. Die vorstehend beschriebenen Systeme
zur Zuführung
eines HIF-1α-Nukleotides
sind vollständig
anwendbar, um einen HIF-1-Antagonisten zur spezifischen Blockierung
von HIF-1-Expression und/oder Aktivität zuzuführen, wenn gewünscht. Ein
HIF-1-Antagonist kann ein HIF-1-Antikörper, ein
HIF-1α-Antikörper, eine
HIF-1α-antisense-Nukleotidsequenz
oder das Polypeptid oder Nukleotid einer HIF-1α-Variante sein.
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Besonders
liefert die vorliegende Erfindung die Verwendungen einer Nukleotidsequenz,
die HIF-1α codiert,
ausgewählt
aus einer Gruppe, bestehend aus:
- (a) Nukleotidsequenzen,
die ein Polypeptid codieren, welches die in SEQ ID NO:2 dargestellten
Aminosäuresequenzen
umfasst;
- (b) Nukleotidsequenzen, die die in SEQ ID NO:1 dargestellte
Sequenz der Codierungsregion umfasst;
- (c) Nukleotidsequenzen, die einen Abschnitt des in SEQ ID NO:2
dargestellten Polypeptides codieren, wobei dieser Abschnitt HIF-1α-Aktivität aufweist;
- (d) Nukleotidsequenzen, die in der Lage sind, selektiv an eine
der unter (a) bis (c) beschriebenen Nukleotidsequenzen unter stringenten
Bedingungen zu hybridisieren, und die ein HIF-1α-Polypeptid oder einen Abschnitt
hiervon codieren, welcher HIF-1α-Aktivität aufweist;
und
- (e) Nukleotidsequenzen, die sich von den unter (a) bis (d) beschriebenen
Nukleotidsequenzen auf Grund der genetischen Degeneriertheit unterscheiden;
oder
der komplementäre
Strang einer solchen Nukleotidsequenz, eines HIF-1α-Polypeptides, welches
durch eine solche Nukleotidsequenz codiert wird, oder eines Expressionsvektors,
der eine solche Nukleotidsequenz umfasst, oder einer Wirtszelle,
die stabil mit einer solchen Nukleotidsequenz transformiert worden
ist, oder eines Vektors zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Behandlung von mit Hypoxie verbundenen Gewebeschädigungen bei ischämischem
Myocard, mit Hypoxie verbundenen Gewebeschädigungen auf Grund von Reperfusion,
mit Hypoxie verbundenen Gewebeschädigungen auf Grund von atherosklerotischer
Erkrankung, mit Hypoxie verbundenen Gewebeschädigungen auf Grund von Erkrankung
der Koronararterien, mit Hypoxie verbundenen Gewebeschädigungen
auf Grund von Erkrankung der Zerebralarterien oder mit Hypoxie verbundenen
Gewebeschädigungen
auf Grund eines Tumors.
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Die
HIF-1α codierende
Nukleotidsequenz, die in den hierin genannten Anwendungen verwendet
werden soll, kann aus einer Säugetierzelle
stammen. Es ist besonders vorgesehen, dass die Säugetierzelle, die in den Anwendungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden soll, eine menschliche
Zelle ist. Darüber hinaus
ist es vorgesehen, dass die Nukleotidsequenz, die HIF-1α codiert,
die Nukleotide 1 bis 3736 umfasst, wie in der SEQ ID NO:1 dargestellt
ist. Die Vektoren, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
können
Plasmide oder Viren sein. Die in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Wirtszellen können
prokaryontisch oder eukaryontisch sein.
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Die
Isolierung und Reinigung von HIF-1 aus EPO produzierenden Hep3B-Zellen
und nicht EPO produzierenden HeLa S3-Zellen wird in den Beispielen
1-3 beschrieben. HIF-1-Protein wurde 11.250-fach durch DEAE-Ionenaustausch-
und DNA-Affinitätschromatographie
aufgereinigt. Die Analyse von HIF-1 ergab 4 Polypeptide mit Molekulargewichten
von 91, 93, 94 (HIF-1β)
und 120 kDa (HIF-1α).
Die Glyceringradient-Sedimentationsanalyse zeigt an, dass HIF-1 überwiegend
als ein Heterodimer und in geringerem Ausmaß als ein Heterotetramer vorliegt.
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Das
HIF-1α-Polypeptid
wurde isoliert und sequenziert. Seine cDNA wurde durch PCR erzeugt,
und seine Sequenz bestimmt. Das HIF-1α-Polypeptid wird als ein basisches
Helix-Schleifen-Helix (bHLH) -Polypeptid beschrieben, das eine PAS-Domäne enthält, dessen
Expression durch den zellulären
O2-Druck reguliert wird (Beispiele 4-7).
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Die
Induktion der Transkription von Genen, die die glykolytischen Enzyme
codieren, durch HIF-1 wurde untersucht (Beispiel 9). Die Studien
ergaben, dass die glykolytischen Enzyme Aldolase A (ALDA), Phosphoglycerat-Kinase
1 (PGK1) und Pyruvat-Kinase M (PKM) induziert werden, wenn die Zellen
HIF-1 induzierenden Agenzien (1% O2, CoCl2, DFX) ausgesetzt werden. Diese Gene besitzen
HIF-1-Bindungsstellen,
von denen gezeigt wurde, dass sie spezifisch HIF-1 binden. Diese
Ergebnisse unterstützen
die Rolle von HIF-1 als Vermittler von adaptiven Antworten auf Hypoxie,
die zellulärer
und systemischer Sauerstoff-Homöostase
unterliegen.
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Eine
dominant negative Variante von HIF-1α wurde erzeugt, der die basische
Domäne
(Aminosäuren 17-3O)
des Proteins fehlte, die für
die Bindung von HIF-1 an DNA notwendig ist (Referenzbeispiel 10).
Die variante HIF-1α-Untereinheit
kann mit HIF-1β dimerisieren,
aber das entstehende Heterodimer kann DNA nicht binden. In Zellen,
die die variante HIF-1α-Untereinheit überexprimieren,
war die Mehrheit der HIF-1β-Untereinheiten
in nicht-funktionalen Heterodimeren gebunden, was eine funktionale
Inaktivierung von HIF-1 zur Folge hatte. Diese Ergebnisse zeigen,
dass die HIF-1α-Variante
in vivo nützlich
ist, um HIF-1-Aktivität
zu blockieren.
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Die
nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, aber nicht begrenzen.
Die Vorgehensweisen sind jene, die typischerweise verwendet werden
können,
andere, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind, können jedoch
alternativ verwendet werden.
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Beispiel 1 Experimentelle
Verfahren.
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Menschlicher
HIF-1 wurde gereinigt, und seine DNA-Bindungsaktivität wurde
wie nachstehend bestimmt.
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Herstellung
von Zellkultur und Zellkernextrakt. Menschliche Hep3B- und HeLa-Zellen
wurden in Kultur gehalten und mit 1% O2 und
CoCl2 behandelt (Wang & Semenza (1993a) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 4304-4308), und Zellkernextrakte wurden wie vorstehend
beschrieben hergestellt (Semenza & Wang
(1992) Mol. Cell. Biol. 12: 5447-5454; Dignam et al. (1983), Nucleic
Acids Res. 11: 1474-1489). HeLa S3-Zellen, erhalten von der American Type
Culture Collection, wurden an Suspensionswachstum in Spinner's essentiellem Minimum-Kulturmedium,
das mit 5% (v/v) Pferdeserum (Quality Bioiogical, Gaithersburg,
MD) angereichert war, gewöhnt.
Die Zellen wurden in einer Dichte von 8 × 105 Zellen/ml
gezüchtet
und in Kultur gehalten, indem alle 2 Tage mit frischem vollständigem Kulturmedium
auf 2 × 105 Zellen/ml verdünnt wurde. Zur Induktion der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1,
wurden HeLa-S3-Zellen mit 125 μM
CoCl2 über
4 h bei 37 °C
behandelt, bevor sie durch Zentrifugieren über 10 min mit 2.500 × g geerntet
wurden. Der Zellniederschlag wurde zweimal mit eisgekühlter Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
gewaschen und in 5 gepressten Zellvolumen an Pufferlösung A (10
mM Tris-HCl (pH-Wert 7,6), 1,5 mM MgCl2,
10 mM KCl), ergänzt
mit 2 mM Dithiothreitol (DTT), 0,4 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
und 1 mM Na3VO4,
resuspendiert. Nach Inkubation auf Eis über 10 min wurden die Zellen
mit 2.500 × g über 5 min
niedergeschlagen, in 2 gepressten Zellvolumen an Pufferlösung A resuspendiert,
und durch 20 Stöße in einem
gläsernen
Dounce-Homogenisator mit einem Stößel des Typs B lysiert. Die
Zellkerne wurden mit 10.000 × g über 10 min
niedergeschlagen und in 3,5 gepresstem Zellkernvolumen an Pufferlösung C (0,42
M KCl, 20 mM Tris-HCl (pH-Wert
7,6), 20% Glycerin, 1,5 mM MgCl2) ergänzt mit
2 mM DTT, 0,4 mM Phenylmethylsulfonylfluorid und 1 mM Na3VO4, resuspendiert.
Zellkern-Proteine wurden durch Rühren
bei 4 °C über 30 min
extrahiert. Nach Zentrifugation mit 15.000 × g über 30 min wurde der Überstand
gegen Pufferlösung
Z-100 (25 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,6), 0,2 mM EDTA, 20% Glycerin,
2 mM DTT, 0,4 mM Phenylmethylsulfonylfluorid, 1 mM Na3VO4 und 100 mM KCl) bei 4 °C dialysiert. Das Dialysat wurde durch
Ultrazentrifugation mit 100.000 × g über 60 min bei 4 °C geklärt und als
Zellkern-Rohextrakt bezeichnet. Die Zellkernextrakte wurden in Aliquots
aufgeteilt in flüssigem
N2 tiefgefroren und bei -80 °C gelagert.
Die Proteinkonzentration wurde durch das Verfahren von Bradford
(1976), Anal. Biochem. 72: 248-254, mit Hilfe eines käuflich zu
erwerbenden Kits (Bio-Rad) unter Verwendung von Rinderserumalbumin
(BSA) als einem Standard bestimmt.
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Gel-Shift-Untersuchungen.
Gel-Shift-Untersuchungen wurden wie beschrieben durchgeführt (Semenza & Wang (1992) Mol.
Cell. Biol. 12: 5447-5454), mit der Änderung, dass die Bindungsreaktion
in Pufferlösung Z-100
stattfand. Für
Gel-Shift-Untersuchungen
mit teilgereinigten und affinitätsgereinigten
HIF-1-Präparaten wurden
0,25 mg/ml BSA und 0,05% Nonidet P-40 in die Bindungsreaktion eingeschlossen.
Nicht spezifische Kälberthymus-DNA
(Sigma) als Konkurrent wurde in reduzierten Mengen für teilgereinigte
Fraktionen verwendet, für
affinitätsgereinigte
HIF-1-Fraktionen wurde keine Kälberthymus-DNA
verwendet. Für
Vergleichsexperimente wurde nicht markierte Oligonukleotid-DNA mit
Fraktionen aus der DEAE-Sepharose-Säule über 5 min auf Eis inkubiert,
bevor Sonden-DNA zugegeben wurde.
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Aus
HeLa-Zellen hergestellte Zellkernextrakte, die in Anwesenheit von
0, 5, 10, 25, 50, 75, 100, 250, 500 oder 1000 μM CoCl2 über 4 h
bei 37 °C
kultiviert worden waren, wurden mit der W18-Sonde inkubiert.
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Methylierungsinterferenz-Analyse.
Die Methylierungsinterferenz-Analyse wurde wie beschrieben durchgeführt (Wang & Semenza (1993b)
J. Biol. Chem. 268: 21513-21518)
mit der Änderung,
dass 100 μg
des Zellkernextraktes, der aus mit CoCl2 behandelten
HeLa-Zellen hergestellt worden war, in den Bindungsreaktionen verwendet
wurden.
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Ergebnisse.
Um die optimale Konzentration an CoCl2 für die Induktion
der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
zu bestimmen, wurden HeLa-Zellen mit CoCl2 behandelt.
Zellkernextrakte wurden hergestellt und durch Gel-Shift-Untersuchung
mit dem Oligonukleotid W18 als Sonde analysiert (Beispiel 2). Ergebnisse
werden in 1 dargestellt. Die Induktion
der DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 durch CoCl2 war von der Dosis
abhängig. HIF-1-Aktivität in Zellkernextrakten
wurde bei 25 μM
CoCl2 nachgewiesen und erreichte eine maximale
Aktivität
bei 250 μM.
Bei CoCl2-Konzentrationen über 250 μM wurde jedoch signifikanter
Zelltod beobachtet, der zu vermindertem Ertrag an Zellkern-Proteinen
führte.
Aus diesem Grund wurden 125 μM
CoCl2 für
die anschließende
Herstellung von Zellkernextrakt in großem Umfang ausgewählt. Konstitutive
DNA-Bindungsaktivitäten, die
auch die Sequenz der W18-Sonde
spezifisch binden, blieben in Zellen, die mit 0-100 μM CoCl2 behandelt wurden, relativ unverändert und
sanken bei einer CoCl2-Konzentration von
mehr als 250 μM,
was eine gegenläufige
Wirkung von hohen CoCl2-Konzentrationen
auf die Zellen nahelegt. Nicht spezifische DNA-Bindungsaktivitäten waren
in dieser speziellen Gel-Shift-Untersuchung kaum nachweisbar und
variieren mit dem Zelltyp und dem relativen Anteil der verwendeten
nicht spezifischen Konkurrenz-DNA.
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Die
Methylierungsinterferenz-Analyse wurde durchgeführt, um zu bestimmen, ob HIF-1
aus hypoxischen Hep3B-Zellen und mit CoCl2 behandelten
HeLa-Zellen die gleichen DNA-Bindungseigenschaften haben. Wie in 2 dargestellt,
eliminierte die Methylierung von G8 beziehungsweise
G10 auf dem Codierungsstrang die HIF-Bindung oder reduzierte
sie stark (2, links, Linie 2). Die Methylierung
von G10 beeinflusste nur zum Teil die Bindung
von konstitutiven Faktoren (2, links,
Linien 3 und 4). Auf dem nicht codierenden Strang blockierte die
Methylierung von G7 oder G11 die
Bindung von HIF-1 an die Sonde (2B,
rechts, Linie 2). Nur die Methylierung von G7 beeinflusste die Bindung
von konstitutiven Faktoren (2B, rechts,
Linien 3 und 4). Die nicht spezifische Bindungsaktivität blieb
durch DNA-Methylierung
auf beiden Strängen
unbeeinflusst (2A, links, Linie 5
und 2B, rechts, Linie 5). Die Ergebnisse
zeigen an, dass (i) HIF-1 durch die größere Windung der DNA-Helix
einen engen Kontakt zu G8 und G10 auf
dem codierenden Strang und G7 und G11 auf dem nicht codierenden Strang hat,
und (ii) HIF-1 und die konstitutiven DNA-Bindungsfaktoren anhand der
Kontakte zu ihrer DNA-Bindungsstelle unterschieden werden können.
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Beispiel 2 Biochemische
Reinigung von HIF-1.
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Herstellung
von DNA-Affinitätssäulen. DNA-Affinitätssäulen wurden
durch Koppelung von multimerisierten doppelsträngigen Oligonukleotiden an
CNBr-aktivierte Sepharose hergestellt (Kadonaga & Tijan (1986), Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 83: 5889-5893). Die Säule
des Wildtyps und der Mutanten enthielt multimerisiertes Oligonukleotid
W18 (SEQ ID NO:5)
beziehungsweise M18 (SEQ ID NO:6) (Mutation
unterstrichen).
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Gleiche
Mengen an komplementären
Oligonukleotiden wurden angeheftet, phosphoryliert und ligiert. Ligierte
Oligonukleotide (60-500 Bp) wurden mit Phenol/Chloroform extrahiert,
mit Ethanol ausgefällt,
in deionisiertem Wasser resuspensiert und nach Angaben des Herstellers
(Pharmacia Biotech Inc.) an CNBr-aktivierte
Sepharose 4B gebunden. Etwa 50 μg
der ligierten doppelsträngigen
Oligonukleotide wurden pro ml Sepharose gebunden.
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Reinigung
von HIF-1. Zellkern-Rohextrakte aus 120 Litern HeLa S3-Zellen, die
mit CoCl2 behandelt worden waren (435 ml,
3,040 mg), wurden auf Eis aufgetaut und durch Zentrifugation mit
15.000 × g über 10 min
geklärt.
Die Extrakte wurden als drei Einheiten auf eine DEAE-Sepharose CL-6B-Säule mit
36 ml Größe (Pharmacia)
in Pufferlösung
Z100 mit einem steilen Gradienten an ansteigender KCl-Konzentration
gegeben. Fraktionen, die eine schwache maximale Aktivität enthielten,
wurden zusammengegeben und gegen Pufferlösung Z-100 dialysiert. Das
Dialysat aus den DEAE-Sepharose-Säulen wurde mit Kälberthymus-DNA
(Sigma) in einer Konzentration von 4,4 μg/ml über 15 min auf Eis inkubiert.
Nach Zentrifugation mit 15.000 × g über 10 min
wurde der Überstand
(240 ml; 2,3 mg/ml) auf eine DNA-Affinitätssäule mit
6 ml Größe aufgetragen,
die mit verknüpftem
W18-Oligonukleotid hergestellt worden war. Die Fraktionen, die HIF-1-Aktivität enthielten,
wurden zusammengegeben und gegen Pufferlösung Z-100 dialysiert. Das
Dialysat aus der ersten DNA-Affinitätssäule wurde mit Kälberthymus-DNA
in einer Konzentration von 2,5 μg/ml
vermischt und auf Eis über
15 min inkubiert. Nach Zentrifugation (wie vorstehend beschrieben),
wurde der Überstand
auf eine M18-DNA-Sepharose-Säule mit
1,5 ml Größe aufgetragen.
Der Durchfluss aus der M18-Säule
wurde gesammelt und wiederum auf eine zweite W18-Säule mit
2 ml Größe aufgetragen.
Alle für
die DNA-Aftinitätschromatographie
verwendeten Pufferlösungen
waren mit 0,05% Nonidet P-40 und 5 mM DTT ergänzt. Die Proteinmenge in den
Fraktionen der Affinitätssäulen wurde
durch Silberfärbung
von SDS-Polyacrylamid-Gelen oder durch Amido-Black (Sigma) -Färbung von
Nitrozellulosemembranen (Schleicher & Schuell), auf die Proteinproben
aufgetragen worden waren, quantifiziert und mit bekannten Mengen
an Standardproteinen (BioRad) verglichen.
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Zur
Reinigung von HIF-1 aus mit Hypoxie behandelten Hep3B-Zellen wurden
Zellkernextrakte (95 mg) mit Hilfe der Verwendung einer DEAE-Sepharose-CL-6B-Säule mit 4 ml Größe wie vorstehend
beschrieben fraktioniert. Fraktionen des 0,25 M KCl-Eluats wurden
gegen Pufferlösung
Z100 dialysiert und auf eine Sephacryl S-300-Gelfiltrationssäule (50 ml, 1,5 × 30 cm)
aufgetragen. Die Fraktionen, die HIF-1-Aktivität enthielten, wurden zusammengegeben
und auf eine Kälberthymus-DNA-Säule mit 2 ml Größe aufgetragen
(0,8 mg Kälberthymus-DNA/ml
Sepharose), die hergestellt worden war, indem einsträngige Kälberthymus-DNA
an CNBr-aktivierte Sepharose-4B gebunden wurde. Der Durchfluss wurde
gesammelt und nach Inkubation mit Kälberthymus DNA (2,2 μg/ml) über 10 min
wie vorstehend beschrieben auf eine W18-Säule mit 0,4 ml Größe aufgetragen,
gefolgt von einer weiteren W18-Säule
nach Dialyse gegen Pufferlösung
Z-100.
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SDS-PAGE
und Silberfärbung.
SDS-PAGE wurde wie von Laemmli (1970), Nature 227: 680-685, beschrieben
durchgeführt.
Die Gele wurden mit Molekulargewichtsstandards für hohe Bereiche oder zuvor
angefärbten
Molekulargewichtsmarkierungen (Bio-Rad) kalibriert. Die Elektrophorese
wurde bei 30 mA durchgeführt.
Die Silberfärbung
wurde mit Silbernitrat wie beschrieben (Switzer et al. (1979) Anal.
Biochem. 98: 231-237) durchgeführt.
Die Molekulargewichtsbestimmung für HIF-1-Polypeptide basierte
auf SDS-Polyacrylamid-Gelen
mit 3,2% Kreuzbindung (Verhältnis
Acrylamid/Bisacrylamid von 30:1).
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Ergebnisse.
Da die DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 aus hypoxischen Hep3B-Zellen und aus mit CoCl2 behandelten
HeLa-Zellen nicht zu unterscheiden ist (Beispiel 1), wurden HeLa-S3-Zellen,
die mit 125 μM
CoCl2 behandelt worden waren, als Startmaterial
für die
Reinigung von HIF-1 in großem
Maßstab
verwendet. Um HIF-1 durch DNA-Affinitätschromatographie zu reinigen,
musste zunächst
die konstitutive DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 getrennt werden,
da beide spezifisch die W18-DNA-Sequenz
binden. Zahlreiche Ionenaustausch-Harze und Gelfiltrationsmatrizen wurden
untersucht. HIF-1 wurde auf DEAE-Anionenaustausch-Harzen in Pufferlösung Z-100
zurückgehalten,
während
die konstitutive DNA-Bindungsaktivität im Durchfluss gefunden wurde.
DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 wurde mit 250 mM KCl in Pufferlösung Z eluiert. DEAE-Sepharose-Chromatographie
entfernte konstitutive DNA-Bindungsaktivität wirksam und führte zu
einer 4-fachen Aufreinigung von HIF-1 (3A, Linien
1 und 2). Dieser Schritt schien jedoch den HIF-1-Proteinkomplex
zu destabilisieren und führte
zu einer schneller wandernden Form von HIF-1 (3A,
Linie 2, zweiter Pfeil), was ebenfalls gelegentlich in Präparationen
von Zellkern-Rohextrakten beobachtet wurde. Diese schneller wandernde
Form konnte mit höheren
Salzkonzentrationen in die langsamer wandernde Bande umgewandelt
werden, und nach der ersten Runde der DNA-Affinitäts-Säulenchromatographie erschien
HIF-1 wiederum überwiegend
in der langsamer wandernden Form (3A, Linien
10-12), was nahelegt, dass kein HIF-1-Bestandteil während des Schrittes der DEAE-Sepharose-Chromatographie
verloren gegangen ist. Die Bindung von Sonden an beide HIF-1-Formen
konnte durch nicht markierte W18- (3B, Linien
2-4), nicht aber durch M18-Oligonukleotide (3B, Linien
5-7) erreicht werden, welche eine dreifache Basenpaar-Substitution
enthielt, die die Fähigkeit
des EPO-Enhancers, durch Hypoxie induzierbare Transkription zu vermitteln,
zerstörte.
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Teilgereinigte
HIF-1-Fraktionen wurden dann mit nicht spezifischer Kälberthymus-DNA als Konkurrent in
Konzentrationen inkubiert, die optimalen Nachweis der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
durch Gel-Shift-Untersuchungen gestatteten, und auf eine W18-DNA-Affinitätssäule aufgetragen.
Eluierte Fraktionen, die HIF-1 enthielten (0,5 M KCl, 3A,
Linie 10; 1 M KCl, 3A, Linie 11), wurden zusammengegeben und
gegen Pufferlösung
Z-100 dialysiert. Um nicht spezifische DNA-Bindungsproteine, die nicht durch den
Kälberthymus-DNA-Konkurrenten
entfernt worden waren, zu eliminieren, wurde das Dialysat auf eine M18-DNA-Säule aufgetragen.
Die DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 wurde im Durchfluss nachgewiesen, welcher dann direkt
auf eine zweite W18-Säule
aufgetragen wurde. HIF-1-Aktivität
wurde ausschließlich
in den 0,5 M KCl-Fraktionen nachgewiesen. Zwei Runden einer W18-
und eine Runde einer M18-Säulenchromatographie
führten
zu einer etwa 2.800-fachen Aufreinigung.
-
Die
Ergebnisse der letzten Aufreinigung in großem Maßstab werden in Tabelle 1 zusammengefasst. Aus
120 Litern HeLa-Zellen wurden etwa 60 μg an hoch gereinigtem HIF-1
gewonnen. Die gesamte Aufreinigung betrug das 11.250-Fache und enthielt
etwa 22% der anfänglichen
DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1. Unser Ziel war bestand darin, HIF-1-Untereinheiten zu
identifizieren und HIF-1-Bestandteile zum Zweck der Peptidkartierung
und Protein-Mikrosequenz-Analyse zu isolieren. Da zusätzliche
Reinigungsschritte zu einem deutlich geringeren Ertrag führten, reinigten
wir HIF-1 nicht weiter bis zur Homogenität. Sowohl Aliquots vom Durchfluss
der M18-Säule (4A, Ladung) als auch des Waschschrittes mit 0,25
M KCl und der 0,5 M KCl-Eluatfraktionen der zweiten W18-Säule wurden
mit Hilfe der 6%-SDS-PAGE-Analyse
und Silberfärbung analysiert.
Vier Polypeptide mit 90-120 kDa wurden in der 0,5 M KCl-Fraktion
hoch angereichert, welche im Vergleich mit der 0,25 M KCl-Fraktion, die sehr
geringe HIF-1-Bindungsaktivität
aufwies, eine hohe DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
besaß.
Die 0,5 M KCl-Fraktion wies jedoch immer noch viele verunreinigenden
Proteine auf, die in der 0,25 M KCl-Fraktion gefunden worden waren.
-
In
einer zusätzlichen
Pilot-Reinigung von HIF-1 aus durch Hypoxie induzierten Hep3B-Zellen
wurde ein abweichendes Reinigungsprotokoll verwendet. Es stellte
sich heraus, dass Gelfiltration über
eine Sephacryl S 300-Säule
ebenfalls wirksam HIF-1- von konstitutiver DNA-Bindungsaktivität trennt.
Zusätzlich
wurde eine Kälberthymus-DNA-Säule verwendet,
um nicht spezifische DNA-Bindungsproteine vor den zwei Runden der
W18-DNA-Affinitätschromatographie
zu entfernen. HIF-1-Aktivität wurde
in den 0,5 M KCl-Fraktionen aus beiden DNA-Säulen nachgewiesen. Sowohl ein
Aliquot aus der 0,5 M KCl-Eluatfraktion der ersten W18-Säule (4B, Ladung) als auch aus dem 0,25 M KCl-Waschschritt
und den 0,5 M KCl-Eluatfraktionen aus
der zweiten W18-Säule
wurden mit Hilfe der 7% SDS-PAGE-Analyse
und Silberfärbung
analysiert. Vier Polypeptide mit ähnlicher Molekülmasse wie
jene, die zusammen mit der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 in den mit CoCl2 behandelten HeLa-Zellen gereinigt worden
waren, befanden sich in dem affinitätsgereinigten Präparat aus
hypoxischen Hep3B-Zellen (4B,
Linie 3, Pfeile), was darauf hinweist, dass HIF-1 aus den beiden
unterschiedlichen Zelltypen aus den selben Polypeptid-Untereinheiten
zusammengesetzt ist. Affinitätsgereinigter HIF-1
sowohl aus mit CoCl2 behandelten HeLa-Zellen als auch aus hypoxischen
Hep3B-Zellen band in Gel-Shift-Untersuchungen spezifisch an die
W18-Sonde.
-
Beispiel 3. Analyse der
HIF-1-Untereinheiten
-
Die
nachstehenden Experimente wurden durchgeführt, um Polypeptide zu identifizieren,
die Teil des DNA-Bindungskomplexes von HIF-1 sind.
-
Präparative
Gel-Shift-Untersuchungen wurden mit 30 μl affinitätsgereinigtem HIF-1 und Sonde
W18 durchgeführt.
Gel-Scheiben, die HIF-1 enthielten, und umgebende Gebiete wurden
nach Autoradiographie mit nassem Gel isoliert. Gel-Scheiben wurden
auf dem geschichteten Gel aus einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel platziert
und mit Leämmli-Pufferlösung in
situ über
15 min inkubiert, und parallel dazu wurde eine Elektrophorese mit
30 μl affinitätsgereinigtem
HIF-1 und Molekulargewichtsmarkierungen durchgeführt. Für die zweidimensionale denaturierende
Gel-Elektrophorese wurden zwei Aliquots an affinitätsgereinigtem
HIF-1 auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 5% Kreuzbindung (Acrylamid/Biacrylamid
im Verhältnis
von 19:1) gelöst.
Eine der Linien wurde mit Silbernitrat angefärbt. Die Gel-Scheiben, die
interessierenden Regionen entsprachen, wurden aus der nicht angefärbten Linie
isoliert. Die isolierten Gel-Scheiben
wurden direkt auf den auf dem geschichteten Gel der zweiten Dimension
des 6% SDS-Polyacrylamid-Gels mit 3,2% Kreuzbindung platziert, und parallel
wurde eine Elektrophorese mit 30 μl
Affinitätsgereinigtem
HIF-1 durchgeführt.
-
Peptidkartierung von HIF-1-Untereinheiten.
-
2
ml affinitätsgereinigter
HIF-1 wurden gegen 10 mM Ammoniumbicarbonat, 0,05% SDS dialysiert
und lyophilisiert. Nach Resuspendierung in einer solubilisierenden
Lösung
(100 mM Saccharose, 3% SDS, 21,25 mM Tris-HCl (pH-Wert 6,9), 1 mM
EDTA, 5% β-Mercaptoethanol,
0,005% Bromphenol-Blau) wurden die Proteinproben auf 37 °C über 15 min
erhitzt und auf einem 6% Polyacrylamid-Gel, das 0,2% SDS enthielt,
gelöst. Die
Polypeptide wurden elektrophoretisch bei 4 °C auf eine Polyvinylidendifluorid-Membran
(Bio-Rad) in 0,5 × Towbin-Pufferlösung (Towbin
et al. 1979), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76: 4350-5354) (96 mM Glycin,
12,5 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,3)) mit 10% Essigsäure übertragen, mit 5% Essigsäure entfärbt und
mit Milli-Q-Wasser gespült.
Die Membranscheiben, die die HIF-1 Polypeptide von 120, 94/93, und
91 kDa enthielten, wurden ausgeschnitten und der Peptidkartierung
unterworfen (Best et al. (1994) in Techniques in Protein Chemistry
V (Crabb, J.W., Hrsg.), S. 205-213, Academic Press, San Diego, CA).
Trypsin-Spaltung in situ und Reversphasen-HPLC wurden vom Wistar
Protein Microchemistry Laboratory durchgeführt.
-
UV-Vernetzungsanalyse.
UV-Vernetzung wurde wie beschrieben durchgeführt (Wang & Semenza (1993) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 4304-4308), mit der Änderung, dass 30 μl affinitätsgereinigter
HIF-1 in der Bindungsreaktion verwendet wurden. Affinitätsgereinigter
HIF-1 wurde mit der W18-Sonde in Abwesenheit oder in Anwesenheit
von nicht markiertem W18- oder M18-Oligonukleotid inkubiert. Nach
der Inkubation über 15
min bei 4 °C
wurden die Reaktionsgemische über
30 min mit UV-Licht
(312 nm; Fisher Scientific) bestrahlt und durch 6% SDS-PAGE-Analyse
mit zuvor angefärbten
Molekulargewichtsmarkierungen gelöst und durch Autoradiographie
sichtbar gemacht.
-
Glyceringradient-Sedimentation.
Lineare Gradienten von 12 ml 10-30% Glycerin in einer Pufferlösung, die
100 mM KCl, 25 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,6), 0,2 mM EDTA, 5 mM DTT
und 0,4 mM Phenylmethylsulfonylfluorid enthielt, wurden für die Zentrifugation
in einem Beckman-SW40-Rotor über
48 h bei 4 °C
hergestellt. Zellkernextrakt, der aus hypoxischen Hep3B-Zellen hergestellt
worden war, (100 μl,
5 mg/ml), wurde mit einem gleichen Volumen an Glyceringradient-Pufferlösung, die
10% Glycerin enthielt, vermischt und über den Gradienten geschichtet.
Ein Markierungsgradient wurde parallel dazu sedimentiert und enthielt
jeweils 50 μg
Thyroglobulin (660 kDa), Ferritin (440 kDa), Katalase (232 kDa),
Aldolase (158 kDa), und BSA (67 kDa) (Pharmacia). Die Markierungen
wurden auf gleiches Volumen und gleiche Glycerinkonzentration wie
die Probe eingestellt. Fraktionen (0,5 ml) wurden aus dem oberen
Abschnitt der Röhrchen
gesammelt, und die DNA-Bindungsaktivität wurde durch die Gel-Shift-Untersuchung
gemessen. Die Markierungen wurden durch SDS-PAGE-Analyse und Silberfärbung untersucht.
-
Ergebnisse.
Um Polypeptide zu identifizieren, die Teil des DNA-Bindungskomplexes
von HIF-1 sind, wurden präparative
Gel-Shift-Untersuchungen mit affinitätsgereinigtem HIF-1 und W18-Sonde
durchgeführt. Gel-Scheiben,
die den HIF-1-DNA-Komplex
enthielten, wurden isoliert, direkt in die Vertiefungen eines SDS-Polyacrylamid-Gels
inseriert und durch Elektrophorese parallel mit einem Aliquot an
affinitätsgereinigtem HIF-1
analysiert (5A). Vier Polypeptide, die
in dem HIF-1-Komplex
vorkommen, wanderten mit einem offensichtlichen Molekulargewicht
von 120, 94, 93 beziehungsweise 91 kDa (5A,
HIF-1). Keines dieser Peptide wurden in Gel-Scheiben nachgewiesen,
die aus anderen Regionen der selben Linie isoliert wurden. Diese vier
Polypeptide wanderten an den gleichen Positionen wie die Polypeptide,
die zusammen mit der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 durch DNA-Affinitätschromatographie
gereinigt worden waren (5A,
Linie A). Das Polypeptid mit 120 kDa und die Polypeptide mit 91-94
kDa scheinen in einem äquimolaren
Verhältnis
vorzuliegen, was nahelegt, dass das Polypeptid mit 120 kDa Komplexe
mit einem der 91-, 93- und 94 kDa großen Polypeptide bildet.
-
Auf
einem der 6% SDS-Polyacrylamid-Gele mit 3,2% Kreuzbindung wanderte
das HIF-1-Polypeptid mit 120 kDa sehr dicht zusammen mit einem verunreinigenden
Polypeptid mit einem etwas größeren offenbaren
Molekulargewicht (5A, Linie A), was die Isolierung
des 120 kDa großen
Polypeptids erschwerte. Dieses Problem wurde gelöst, indem die HIF-1-Polypeptide
auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 5% Kreuzbindung aufgetrennt
wurden. Das Polypeptid mit 120 kDa wanderte auf dem höher vernetzten
Gel im Vergleich zur Wanderung der Molekularmassenmarkierung mit
116 kDa viel schneller, wohingegen die Wanderung der Bande der Verunreinigung
(*1) unverändert
blieb (5B, Linie A). Unter diesen
Bedingungen lief jedoch das Polypeptid mit 91 kDa sehr dicht zusammen
mit einer anderen Bande einer Verunreinigung (*2) unter sich. Zwei
Systeme von Polyacrylamid-Gelen mit verschiedenen Graden an Kreuzbindungen
waren daher für
die Isolierung der HIF-1-Polypeptide mit 91-94 kDa beziehungsweise
120 kDa erforderlich.
-
Um
zu bestätigen,
das die HIF-1-Polypeptide, die durch die beiden Gel-Systeme identifiziert
wurden, identisch sind, wurde eine zweidimensionale denaturierende
Gel- Elektrophorese
durchgeführt.
Affinitätsgereinigter
HIF-1 wurde zunächst
auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 5% Kreuzbindung gelöst (wie
in 5B, Linie A). Sowohl Regionen des Gels, die die
HIF-1-Polypeptide mit 120 kDa, mit 94/93/91 kDa enthielten, als
auch die beiden kontaminierenden Banden wurden isoliert und durch
Elektrophorese auf einem 6% SDS-Polyacrylamid-Gel mit 3,2% Kreuzbindung
parallel zu einem Aliquot des affinitätsgereinigten HIF-1 analysiert.
Wie in 5C gezeigt wird, wandern der
isolierte HIF-1 und verunreinigte Polypeptide zusammen mit den entsprechenden
Banden in den Kontrollproben, was darauf hinweist, dass die Unterschiede
in ihrem Wanderungsverhalten auf unterschiedliche Vernetzungsgrade
der Polyacrylamid-Gele zurückzuführen sind.
-
Um
zu bestimmen, ob die vier Polypeptide aus dem HIF-1-Komplex eigene
Proteinarten darstellen, wurde eine tryptische Peptidkartierung
durchgeführt.
Die Bande mit 91 kDa wurde individuell isoliert, während die
Banden mit 93 und 94 kDa nach elektrophoretischer Trennung und Übertragung
auf eine Polyvinylidendifluorid-Membran
zusammen ausgeschnitten wurden. Die Proteine wurden mit Trypsin
in situ gespalten, und die tryptischen Peptide wurden durch Reversphasen-HPLC
(6) getrennt. Die Elutionsprofile der tryptischen Peptide,
die von dem Protein mit 91 kDa und den Proteinen mit 93/94 kDa stammten,
waren nahezu deckungsgleich (6), was
nahelegt, dass sie von ähnlichen
Polypeptiden stammten. Ein weiteres Aliquot an HIF-1 wurde auf einem
6% Polyacrylamid-Gel mit 5% Kreuzbindung zur Isolierung des HIF-1-Polypeptides
mit 120 kDa gelöst.
Das Elutionsprofil für
das tryptische Peptid, das von dem Polypeptid mit 120 kDa stammte,
unterschied sich von jenen der Polypeptide mit 91-94 kDa. Diese
Ergebnisse legen nahe, dass HIF-1 aus zwei verschiedenen Untereinheiten
zusammengesetzt ist, HIF-1α mit
120 kDa und HIF-1β mit
91/93/94 kDa.
-
Um
die Untereinheit(en) für
die DNA-Bindung zu identifizieren, wurde affinitätsgereinigter HIF-1 mit der W18-Sonde
inkubiert. Nach UV-Bestrahlung, um die DNA-Bindungsproteine über Kreuzbindungen
an Nukleotidreste an der Bindungsstelle zu verbinden, wurden die
Reaktionsgemische in Laemmli-Pufferlösung gekocht
und durch SDS-PAGE gelöst,
und über
Kreuzbindung gebundene Proteine wurden durch Autoradiographie sichtbar
gemacht. Zwei DNA-Bindungsproteine
wurden nachgewiesen (7, Bahn 1). Ihre Molekularmassen wurden
(nachdem die Molekularmasse von 16 kDa, die auf Sonden-DNA zurückzuführen war,
abgezogen worden war) auf etwa 120 und 92 kDa bestimmt, ähnlich wie
jene von HIF-1α und
HIF-1β.
Die Bindung von beiden Proteinen an die Sonde war sequenzspezifisch,
da sie mit nicht markiertem W18-Oligonukleotid des Wildtyps konkurrieren
konnte (7, Bahn 2), nicht aber mit
mutiertem M18-Oligonukleotid
(7, Bahn 3). Diese Ergebnisse legen nahe, dass
sowohl HIF-1α als
auch HIF-1β direkt
mit DNA in Kontakt treten. HIF-1α war
wesentlich stärker
durch Kreuzbindungen an DNA gebunden als HIF-1β (7, Bahnen
1 und 3). Diese Tatsache liefert einen weiteren Hinweis darauf,
dass die vier Polypeptide, die durch DNA-Affinitätschromatographie gereinigt
worden waren, echte Bestandteile der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 sind.
-
Um
die ursprüngliche
Größe von HIF-1
zu bestimmen, wurde die Glyceringradient-Sedimentationsanalyse mit Zellkern-Rohextrakt
durchgeführt,
der aus hypoxischen Hep3B-Zellen hergestellt worden war.
-
HIF-1
und die konstitutive DNA-Bindungsaktivität wurden durch Gel-Shift-Untersuchungen beobachtet.
In hypoxischen Hep3B-Zellkernextrakten kommen HIF-1-DNA-Komplexe in
zwei Formen vor, während
in mit CoCl2 behandelten HeLa-Extrakten die schneller
wandernde Form überwiegt.
Die Ergebnisse, in 8 dargestellt, zeigen, dass
die zwei HIF-1-Doppelbanden durch Sedimentation trennbar sind. Für die schneller wandernde
Form wurde eine Molekularmasse von etwa 200-220 kDa bestimmt. Längere Exposition der Autoradiographie
ergab, dass die langsamer wandernde Bande zusammen mit Ferritin
wanderte, welches eine Molekularmasse von 440 kDa aufweist. Nimmt
man eine kugelförmige
Konformation für
beide Proteinkomplexe an, stimmen diese Ergebnisse mit der Hypothese überein,
dass die schneller wandernde Form einen heterodimeren Komplex darstellt,
der aus einer HIF-1α-Untereinheit
mit 120 kDa und einer HIF-1β-Untereinheit
mit 91-94 kDa darstellt, während
die langsamer wandernde Form ein Heterotetramer darstellen kann.
Die genaue Natur und Stöchiometrie
dieser HIF-1-Komplexe bleibt jedoch noch zu bestimmen. Die konstitutive
DNA-Bindungsaktivität
weist eine Molekularmasse auf, die geringer als das BSA-Protein
mit 67 kDa ist. Da die UV-Analyse der Vernetzung anzeigte, dass
der konstitutive Faktor eine DNA-Bindungs-Untereinheit mit etwa
40-50 kDa aufweist, ist es höchst
wahrscheinlich, dass der konstitutive Faktor DNA als ein Monomer
bindet. Übereinstimmend
mit den Ergebnissen aus der Glyceringradient-Sedimentationsanalyse
eluierte HIF-1 aus einer Sephacryl S-300 Gel-Filtrationssäule vor
der konstitutiven Bindungsaktivität, und die langsamer wandernde HIF-1-Gel-Shift-Aktivität eluierte
vor der schneller wandernden Form. Diese Ergebnisse legen nahe,
dass HIF-1 in Lösung überwiegend
als ein Heterodimer und in geringerem Ausmaß als ein Komplex höherer Ordnung
vorliegt, und dass diese Komplexe mindestens eine HIF-1α- und eine
HIF-1β-Untereinheit
umfassen.
-
Beispiel 4. Isolierung
und Charakterisierung von cDNA-Sequenzen von HIF-1α.
-
Protein-Mikroseguenzanalyse.
Gereinigte HIF-1-Untereinheiten wurden durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese fraktioniert
und die Polypeptide mit 120 und 94 kDa wurden auf Polyvinyliden-Difluorid-Membranen übertragen,
individuell mit Trypsin in situ gespalten, und die Peptide wurden
durch Reversphasen-Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
fraktioniert (Wang & Semenza
(1995), J. Biol. Chem. 270: 1230-1237). Die Protein-Mikrosequenzanalyse
wurde im Wistar Protein Microchemistry Laboratory, Philadelphia
(Best et al. (1994) vorstehend) durchgeführt.
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Herstellung
und Durchmusterung der cDNA-Bank. Poly(A)+ RNA wurde aus Hep3B-Zellen isoliert,
die über
16 h bei 37 °C
in einer mit 1% O2/5% CO2/Balance-N2 durchströmten Kammer kultiviert worden
waren. cDNA wurde unter Verwendung von Oligo(dT) und zufälligen Hexamer-Primern
synthetisiert, und Bakteriophagen-Bibliotheken wurden in λgt11 und
Uni-ZAP XR konstruiert (Stratagene, La Jolla, CA). cDNA-Bibliotheken wurden
mit Hilfe von 32P-markierten cDNA-Fragmenten
durch Plaque-Hybridisierung durchmustert, wie beschrieben Sambrook
et al. (1989), Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl.;
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Plainview, NY).
-
PCR.
Degenerierte Oligonukleotid-Primer wurden unter Verwendung der Codon-Präferenzregeln
(Lathe (1985), J. Mol. Biol. 183: 1-12) entworfen. αF1
(5'-ATCGGATCCATCACIGA(A/G)CT(C/G)-ATGGGITATA-3')(SEQ ID NO:7)
basierte
auf dem Amino-Ende des HIF-1α-Peptides
87-1 und wurde als ein vorwärts
gerichteter Primer verwendet. Zwei ineinander geschachtelte Revers-Primer, αR1
(5'-ATTAAGCmTGGT-(G/C)AGGTGGTCI(GIC)A/T)GTC-3') (SEQ ID NO:8)
und αR2
(5'-ATTAAGCTTGCATGGTAGTA(T/C)TCATAGAT-3')(SEQ ID NO:9)
basierten
auf dem Carboxyl-Ende von Peptid 91-1. PCR wurde durchgeführt mit:
Denaturierung von 108 Phage oder 10 ng Phagen-DNA bei 95 °C über 10 min;
Zugabe von AmpliTaq (Perkin-Elmer) bei 80 °C; und Amplifizierung über 3 Zyklen
bei 95 °C,
37 °C und
72 °C (jeweils
30 sek), gefolgt von 35 Zyklen bei 95 °C, 50 °C, und 72 ° C (jeweils 30 sek). Verschachtelte
PCR mit αF1/αR1 und dann αF1/αR2 erzeugte
ein Fragment mit 86 Bp, welches in pGEM4 (Promega) cloniert wurde.
Für HIF-1β (ARNT) wurde
die PCR durchgeführt,
wie vorstehend beschrieben, wobei nachstehende Primer verwendet
wurden:
5'-ATAAAGCTTGT(C/G)TA(C/T)GT-(C/G)TCIGA(C/T)TCIG-3' (SEQ ID NQ:10)
und
5'ATCGAATTC(C/T)TCI-GACTGIGGCTGGTT-3' (SEQ ID NQ:11)
was
zu dem vorhergesagten Produkt mit 69 Bp führte. Zur Analyse des 5'-Endes von HIF-1β (ARNT) wurde Hep3B-poly(A)
+ RNA unter Verwendung von Reagenzien aus einem 5'-RACE-Kit (Clontech)
revers transkribiert. Die cDNA wurde als Matrize verwendet, um Nt
54-425 der ARNT-cDNA zu amplifizieren (Hoffman et al. (1991), vorstehend),
wobei
5'-TACGGATCCGCCATGGCGGCGACT-ACTGA-3' (SEQ ID N:12)
(vorwärts gerichteter
Primer) und die ineinander verschlungenen reversen Primer
5'-AGCCAGGGCACTACAGGTGGGTACC-3' (SEQ ID NO:13)
und
5'GTTCCCCGCAAGGACTTCATGTGAG-3' (SEQ ID NO:14)
über 35 Zyklen
bei 95 °C,
60 °C und
72 °C (jeweils
30 sek) verwendet wurden. Die PCR-Produkte wurden zur Nukleotidsequenz-Analyse
in pGEM4 cloniert.
-
Ergebnisse.
Das gereinigte HIF-1α-Polypeptid
mit 120 kDa wurde mit Trypsin gespalten, die Peptide wurden durch
Reversphasen-Hochdruck- Flüssigkeitschromatographie
fraktioniert, und die Fraktionen 87 und 92 wurden der Mikrosequenzierung
unterworfen. Jede Fraktion enthielt zwei tryptische Peptide, für die nahezu vollständige Aminosäuresequenzen
erhalten wurden:
ITELMGYEPEELLGR (SEQ ID NO:15) (87-1), XIILIPSDLAXR
(SEQ ID NO:16) (87-2), SIYEYYHALDSDHLTK (SEQ ID NO:17) (91-1),
und
SFFLR (SEQ ID NO:18) (91-2).
-
Wenn
87-1 und 91-1 als aufeinander folgende Sequenzen eingegeben wurden,
identifizierte die Datensuche Ähnlichkeiten
mit den Proteinen period (PER) und single-minded (SIM) von Drosophila,
und mit den Proteinen Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AHR) und Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor-Kern-Translokator
(ARNT) der Säugetiere,
welche alle Sequenzen von 200-350 Aminosäuren umfassen, die die PAS (PER-ARNT-AHR-SIM)-Domäne bilden.
(Hoffman et al. (1991), Science 252: 954-958; Citri et al. (1987),
Nature 326: 42-47; Burbach et al. (1992), Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89: 8185-8189; Crews et al. (1988), Cell 52: 143-151; Nambu
et al. (1991), Cell 67: 1157-1167). Degenerierte Oligonukleotide
wurden auf den Sequenzen von 87-1 und 91-1 basierend synthetisiert
und für
die PCR mit cDNA, die aus hypoxischen HEP3B-Zellen präpariert
worden war, verwendet. Die Nukelotidsequenz-Analyse ergab, dass
das clonierte PCR-Produkt die vorhergesagten Aminosäuren codierte,
was zeigt, dass 87-1 und 91-1 aufeinander folgende Peptide waren.
-
Beispiel 5. Nukleotidsequenz
und Datenbank-Analyse
-
Vollständige, eindeutig
doppelsträngige
Nukleotidsequenzen wurden durch Inkorporation von fluoreszenzmarkierten
Didesoxy-Nukleotiden in die Sequenzierungsreaktionen des Thermalzyklus
unter Verwendung von T3, T7 und auf herkömmliche Weise synthetisierten
Primern erhalten. Die Reaktionen wurden unter Verwendung des DNA-Sytheseapparates
394 von Applied Biosystems und des Automatisierten DNA-Sequenziergerätes 373a
der Genetics Core Resources Facility der Johns Hopkins University
durchgeführt.
Datenbank-Recherchen für
Proteine und Nukleinsäuren
wurden am National Center for Biotechnology Information unter Verwendung
der Programme BLASTP und TBLASTN (Altschul et al. (1990) J. Mol.
Biol. 215: 403-410) durchgeführt.
Die cDNA-Nukleotidsequenz von HIF-1α und die abgeleitete Aminosäuresequenz
sind in der GenBank hinterlegt worden. Die Zugangsnummer ist U22431.
-
Ergebnisse.
Die Datenbank-Analyse identifizierte gleichfalls ein taq für exprimierte
Sequenz (EST), dessen abgeleitete Aminosäuresequenz Ähnlichkeit mit den bHLH-PAS-Proteinen aufwies.
Wir gewannen die 3,6 kB große
cDNA, hbc025, von der die EST abstammte (Takeda et al. (1993), Hum.
Mol. Genet. 2: 1793-1798). Analyse der vollständigen Nukleotidsequenz ergab,
dass sie alle vier tryptischen Peptide codierte. Eine weitere EST
wurde identifiziert, welche Identität mit hbc025 teilte und durch
eine 2 kB große
cDNA codiert wurde, hbc120 (Takeda et al. (1993), vorstehend. Sequenzanalyse
von hbc120 ergab, dass sie ko-linear mit dem 3'-Ende von hbc025 war (9),
sie unterschied sich nur durch die Länge des Poly(A)-Schwanzes.
Das 5'-Ende von
hbc025 wurde verwendet, um eine Bibliothek der cDNA von Hep3B-Zellen zu durchmustern,
was zu der Isolierung einer überlappenden
3,4 kB großen
cDNA, 3,2-3, führte,
die sich bis zu einem Initiator-Codon erstreckte. Die zusammengesetzte
cDNA mit 3720 Bp codierte einen 2478 Bp großen offenen Leserahmen, welcher
ein Translations-Startcodon, eine 25 Bp große 5'-nicht translatierte Region (5'-UTR), die ein innerhalb des
Rahmes liegendes Terminationscodon umfasste, und eine 1211 Bp große 3'-UTR, die mit einem
kanonischen Polyadenylierungssignal endete, welches nach 12 Bp durch
43 Adenosinreste folgte. Im Vergleich zu der übereinstimmenden Sequenz zur
Translationsinitation
GCC(A/G)CCATGG (SEQ ID NO:19)
(Kozak
(1987), Nucleic Acids Res. 15: 8125-8132) ist die cDNA-Sequenz von
HIF-1α
TTCACCATGG
(SEQ ID NO:20).
-
Der
offenen Leserahmen der cDNA von HIF-1α sagte ein neues Polypeptid
mit 826 Aminosäuren (10) mit einer Molekularmasse von 93 kDa voraus,
das eine bHLH-PAS-Domäne an seinem
Amino-Ende umfasste.
-
Die
Analyse von zwei tryptischen Peptiden, die aus dem HIF-1β-Polypeptid
mit 94 kDa isoliert worden waren (Wang & Semenza (1995), vorstehend), ergaben
die Teil-Aminosäuresequenzen
WYVSDSVTPVLNQPQSE
(SEQ ID NO:21)
und
TSQFGVGSFQTPSSFSSMXLPGAPTASPGAAAY (SEQ
ID NO:22).
-
Unter
Verwendung von degenerierten Oligonukleotiden, die auf der zweiten
Peptidsequenz beruhten, wurde ein PCR-Produkt mit der vorausgesagten
Größe aus cDNA
von Hep3B-Zellen amplifiziert. Datenbank-Recherchen identifizierten
beide Peptide innerhalb der Sequenz von ARNT, ein bHLH-PAS-Protein,
von dem zuvor gezeigt worden war, dass es mit AHR ein Heterodimer
bildet, um den funktionalen Dioxin-Rezeptor zu bilden (Reyes et
al. (1992), Science 256: 1193-1195). Zwei Isoformen von ARNT sind
identifiziert worden, die sich durch die Anwesenheit oder das Fehlen
einer 15 Aminosäuren
großen
Sequenz, die durch ein alternatives, 45 Bp großes Exon codiert wird, unterscheiden
(Hoffman et al. (1991), vorstehend). Analyse der RNA von Hep3B-Zellen
durch PCR mit reverser Transkriptase ergab sowohl die Anwesenheit
beider Sequenzen als auch zusätzlicher
Isoformen. Auf diese Unterschiede in der Primärsequenz kann die Reinigung
von drei (91, 93 und 94 kDa) HIF-1β-Polypeptiden zurückzuführen sein
(Wang & Semenza
(1995), vorstehend). Die offensichtliche Molekularmasse sowohl für HIF-1α als auch
für HIF-1β auf denaturierenden Gelen war
größer als die
Masse, die auf Grund der cDNA-Sequenz
vorausgesagt worden war. Für
HIF-1α betrug
die offensichtliche Masse 120 kDa im Vergleich zu einer berechneten
Masse von 93 kDa; für
die HIF-1β-Untereinheiten betrugen die
offensichtlichen Massen 91-94 kDa, im Vergleich zu berechneten Massen
von 85 und 87 kDa für
die Isoformen von ARNT mit 774 beziehungsweise 789 Aminosäuren. Die
Sequenzen von HIF-1α und
ARNT enthalten viele übereinstimmende
Stellen zur Protein-Phosphorylierung, und es ist gezeigt worden,
dass zur DNA-Bindung von HIF-1 Phosphorylierung erforderlich ist
(Wang & Semenza
(1993b), vorstehend).
-
HIF-1α und HIF-1β (ARNT) gehören zu unterschiedlichen
Klassen von bHLH-Domänen, die
aus übereinstimmenden
DNA-Bindungs- (b) und Dimerisations (HLH) -Motiven. Die bHLH-Domäne von HIF-1α ist den anderen
bHLHPAS-Proteinen SIM und AHR sehr ähnlich (11).
HIF-1β (ARNT)
weist die größte Ähnlichkeit mit
den bHLH-Domänen,
die in einer Reihe von Säugetier-
(MI, USF, L-MYC) und Hefe (CP-1)
-Proteinen gefunden werden, die an
5'-CACGTG-3' (SEQ ID NO:23)
binden (Dang et
al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 599-603), eine Sequenz,
die den Bindungsstellen für HIF-1
[5'(G/Y)ACGTGC(G/T)-3' (SEQ ID NO:24)
(Semenza
et al. (1994), vorstehend)] und dem Dioxin-Rezeptor
[5'-(TIG)NGCGTG(A/C)-(G/C)-3' (SEQ ID NO:25)
(Lusska
et al. (1993), J. Biol. Chem. 268: 6575-6580)] ähnelt. Diese Transkriptionsfaktoren
haben bHLH-Domänen
mit verwandter Sequenz gemeinsam, welche in unterschiedlichen Dimerisationskontexten
auftritt: MI, L-MYC und USF sind bHLH-Leucin-Reißverschluss-Proteine, ARNT
ist ein bHLH-PAS-Protein, und CP-1 umfasst lediglich eine bHLH-Domäne.
-
Analyse
der PAS-Domänen,
die sowohl an der Ligand-Bindung als auch der Protein-Dimerisierung beteiligt
sind, (Huang et al. (1993), Nature 364: 259-262; Dolwick et al.
(1993), Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 8566-8570; Reisz-Porszasz
et al. (1994), Mol. Cell. Biol. 14: 6075-6086), ergaben, dass HIF-1α größte Ähnlichkeit
mit SIM aufweist. Unsere Anordnung ergab übereinstimmende Sequenzen,
die ein zuvor nicht beschriebenes Motiv, HXXD, einschloss, welches
in den A- und B-Wiederholungen von allen PAS-Proteinen vorkommt
(12). Wir fanden auch heraus, dass KinA von Bacillus
subtilis (Perego et al. (1989), J. Bacteriol. 171: 6187-61 96) eine
PAS-Domäne an seinem
Amino-Ende enthält
und daher das erste prokaryontische Mitglied dieser Proteinfamilie
ist, was auf einen bemerkenswerten Grad an evolutionärer Beständigkeit
hinweist. KinA besitzt, wie PER, ein PAS, aber keine bHLH-Domäne und ist
daher nicht in der Lage, DNA zu binden. B. subtilis geht zu Sporenbildung
als Antwort auf ungünstige
Umweltbedingungen über,
und KinA dient als ein Sensor, der Signale über eine carboxy-terminale
Kinase-Domäne überträgt (Burbulys
et al. (1991), Cell 64, 545-552).
-
Beispiel 6. RNA-Blot-Hybridisierung.
-
Die
Expression von HIF-1-RNAs als Antwort auf induzierende Substanzen
der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1
wurde wie folgt analysiert.
-
Gesamt-RNA
(15 μg)
wurde durch 2,2 M Formaldehyd/1,4% Agarose-Gel-Elektrophorese fraktioniert, auf Nitrozellulose-Membranen übertragen
und bei 68 °C
in Quik-Hyb (Stratagene) an mit 32P markierten
HIF-1α oder
ARNT-cDNA hybridisiert. Die Gele wurden mit Ethidiumbromid angefärbt, und
die RNA wurde durch Ultraviolett-Bestrahlung vor und nach der Übertragung
sichtbar gemacht, um gleiche Ladung beziehungsweise Übertragung
für jede
Linie sicherzustellen. Basierend auf der Wanderung der Markierungen
in RNA-Größe (BRL-GIBCO)
auf den selben Gelen wurde die Größe der RNA von HIF-1α auf 3,7
t 0,1 kB bestimmt. Zwei RNA-Arten
von ARNT wurden als bereits zuvor beschrieben erkannt (Hoffman et
al. (1991), vorstehend).
-
Ergebnisse.
Wenn Hep3B-Zellen 1% O2 ausgesetzt wurden,
erreichte HIF-1α-
und HIF-1β (ARNT)-RNA
Spiegel, die nach 1-2 h einen Höhepunkt
erreichten, nach 8 h auf einen Wert nahe der Grundlinie absanken,
und nach 16 h fortgesetzter Hypoxie einen zweiten Anstieg zeigten
(13A). Als Antwort auf 75 μM CoCl2 erreichten
HIF-1-RNAs nach 4 h einen Gipfel, sanken nach 8 h und stiegen nach
16 h wieder an (13B). In Zellen, die mit 130 μM Desferrioxamin
behandelt wurden, wurde ein einzelner Gipfel nach 1-2 h beobachtet
(13C). Wenn Zellen bei 1% O2 über 4 h
inkubiert wurden, und man sie dann zu 20% O2 zurückkehren
ließ,
sanken sowohl HIF-1α-
als auch HIF-1β-RNA
innerhalb von 5 min, dem frühesten
Untersuchungszeitpunkt, unter ihre Grundlinien (13D). Diese Ergebnisse zeigen, dass, wie in dem
Fall der DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 (Wang & Semenza
(1993b) vorstehend), die Spiegel von HIF-1-RNA streng durch die
zelluläre
O2-Spannung
reguliert werden. An der ausgesprochenen Instabilität von HIF-1α-RNA in posthypoxischen
Zellen kann die 3'-nicht
translatierte Region (3'-UTR)
beteiligt sein, die acht AUUUA-Sequenzen enthält (13E),
welche in RNAs mit kurzen Halbwertszeiten identifiziert worden sind,
und für
die gezeigt worden ist, dass sie eine destabilisierende Wirkung
haben, wenn sie in heterologe RNAs (Shaw & Kamen (1986) Cell 46: 659-667) eingeführt werden.
Sieben der AUUUA-Sequenzen von HIF-1α stimmen
mit den in einem stringenteren Sinne für RNA destabilisierenden Elementen,
5'-UUAUUUA(U/A)(U/A)-3' (SEQ ID NO:26)
überein (Lagnado
et el. (1994), Mol. Cell. Biol. 14: 7984-7995).
-
Beispiel 7. Herstellung
von Antikörpern.
-
Um
die Proteinexpression von HIF-1 zu analysieren, wurden polyclonale
Antiseren wie folgt gegen HIF-1α und
HIF-1β gezüchtet.
-
Kaninchen
wurden mit rekombinanten Proteinen immunisiert, in denen Glutathion-S-Transferase (GST)
an die Aminosäuren
329-531 von HIF-1α oder
an 496-789 von ARNT fusioniert worden war. Um Antikörper gegen
HIF-1α zu
erzeugen, wurde ein 0,6 kB großes
EcoRI-Fragment von hbc025 in pGEX-3X (Pharmacia) cloniert und in
E. coli-DH5cx-Zellen (GIBCO-BRL) transformiert. Das GST/HIF-1α-Fusionsprotein
wurde isoliert, indem die Bakterien (OD600 =
0,8)0,1 mM IPTG bei Zimmertemperatur über 1 h ausgesetzt wurden; Ultraschallbehandlung
in 50 mM Tris-HCl (pH-Wert 7,4), 1 mM EDTA, 1 mM EGTA, 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid;
Zentrifugation mit 10.000 × g über 10 min;
Inkubieren des Überstandes
mit Glutathion-Agarose (Pharmacia) in Anwesenheit von 1% NP-40 über 1 h
bei 4 °C;
und Elution mit 5 mM reduziertem Glutathion, 50 mM Tris-HCl (pH-Wert
8,0), 150 mM NaCl. Um Antikörper
gegen HIF-1β zu
erzeugen, wurden die Nt 1542-2428 von ARNT aus cDNA von Hep3B-Zellen
mit Hilfe der PCR mit Taq-Polymerase unter Verwendung des vorwärts gerichteten
Primers
5'-ATAGGATCCTCAGGTCAGCTGGCACCCAG-3' (SEQ ID NO:27)
und
des reversen Primers
5'-CCAAAGCTTCTATTCTGAAAAGGGGGG-3' (SEQ ID NQ:28)
amplifiziert.
Das Produkt wurde mit BamHI und EcoRI gespalten, um ein Fragment
zu erzeugen, das den Nt 1542-2387 von ARNT entspricht, und in pGEX-2T
(Pharmacia) cloniert. Die Isolierung des Fusionsproteins erfolgte
wie vorstehend beschrieben, mit der Änderung, dass die Induktion
mit 1 mM IPTG über
2 h erfolgte, und die Bindung an Glutathion-Agarose fand in Anwesenheit
von 1% Triton X-100 anstatt NP-40 statt. Die Fusionsproteine wurden
aus den 10% SDS/Polyacrylamid-Gelen ausgeschnitten und verwendet,
um weiße
Neuseeland-Kaninchen (HRP Inc., Denver PA) nach einem im Institut
bewährten
Protokoll zu immunisieren. Die gegen HIF-1α erhobenen Antikörper wurden
durch Bindung an GST/HIF-1α,
gekoppelt an CNBr-aktivierte Sepharose 4B (Pharmacia), affinitätsgereinigt.
-
Ergebnisse.
Antiseren wurden verwendet, um zu zeigen, dass die Proteine, die
durch die clonierte cDNA für
HIF-1α und
ARNT codiert werden, Bestandteile der DNA-Bindungsaktivität von HIF-1 sind (14A). Wenn Zellkern-Rohextrakte von hypoxischen
Zellen mit Sonden-DNA, und einem der Antiseren inkubiert wurden,
wurde der HIF-1/DNA-Komplex, der beim Fehlen von Antiseren beobachtet
worden war, durch einen langsamer wandernden HIF-1/DNA/AantiKörper-Komplex
ersetzt, die Zugabe von Präimmunseren,
hingegen, hatte keine Wirkung auf den HIF-1/DNA-Komplex.
-
Beispiel 8. Immunblot-Analyse.
-
15 μg an Aliquots
von Proteinextrakten aus dem Zellkern wurden auf 6% SDS/Polyacrylamid-Gelen gelöst und auf
Nitrozellulose-Membranen in 20 mM Tris-HCl (pH-Wert 8,0), 150 mM Glycin, 20%
Methanol übertragen.
Die Membranen wurden mit 5% Milch/TBS-T [20 mM Tris-HCl (pH-Wert
7,6), 137 mM NaCl, 0,1% Tween-20] blockiert, mit affinitätsgereinigten
HIF-1α-Antikörpern oder
HIF-1β-Antiserum, 1:400
beziehungsweise 1:5000 verdünnt,
inkubiert, gewaschen, mit anti-Immunglobulin-Konjugat
von Meerrettich-Peroxidase, 1:5000 verdünnt, inkubiert, gewaschen und
mit ECL-Reagenz (Amersham) entwickelt und der Autoradiographie unterworfen.
Die Inkubationen erfolgten über
1 h in 5% Milch/TBS-T und die Waschschritte erfolgten insgesamt über 30 min
in TBS-T bei Zimmertemperatur.
-
Ergebnisse.
Die Immunblot-Analyse ergab, dass die Antiseren Polypeptide in Zellkern-Rohextrakten von
hypoxischen Hep3B- oder mit CoCl2 behandelten
HeLa-Zellen nachwiesen,
die zusammen mit Polypeptiden wanderten, die in gereinigten HIF-1-Protein-Präparaten
anwesend waren (14B). Die Analyse von Zellkern-
und zytoplasmatischen Extrakten, die aus Hep3B-Zellen, die 1% O2 ausgesetzt waren, hergestellt worden waren
(14C), ergab, dass höchste Spiegel an HIF-1α und HIF-1β in Zellkernextrakten
nach 4-8 h fortgesetzter Hypoxie vorlagen, ähnlich wie bei der Induktionskinetik
der DNA-Bindungsaktivität
von HIF-1 (Wang & Semenza
(1993) J. Biol. Chem. 268: 21513-21518). Bei HIF-1α wanderte
die vorherrschende Proteinart, die zu späteren Zeitpunkten akkumulierte,
zu einer höheren
Position im Gel als Protein, das zu früheren Zeitpunkten vorlag, was
nahelegt, dass posttranslationale Modifikationen von HIF-1α vorkommen
können.
Bei HIF-1β wurden
die Arten mit 94 und 93 kDa von der Form mit 91 kDa gelöst, jedoch
nicht voneinander, und es wurden keine Änderungen der Wanderung beobachtet.
Der post-hypoxische Abbau von HIF-1-Proteinen erfolgte ebenfalls
bemerkenswert schnell (14D),
was darauf hinweist, dass diese Proteine, wie im Fall der RNAs, in
post-hypoxischen Zellen instabil sind. Sowohl bei HIF-1α als auch
bei ARNT sind 31% aller Aminosäuren Prolin-,
Glutaminsäure-,
Serin- oder Threonin (PEST)-Reste, die mit der Protein-Instabilität in Verbindung
gebracht werden (Rogers et al. (1986), Science 234: 364-368). Bei
HIF-1α enthalten
zwei Sequenzen aus 20 Aminosäuren
(499-518 und 581-600; 10) jeweils 15 PEST-Reste.
Bei HIF-1β (ARNT)
schien auch die Neuverteilung zwischen Zellkern- und zytoplasmatischen
Abschnitten sowohl bei der Induktion als auch beim Abbau von Zellkern-Proteinspiegeln
eine Rolle zu spielen.
-
Zusammen
mit unseren vorausgehenden Studien an HIF-1 weisen die hier dargelegten
Ergebnisse darauf hin, dass HIF-1 ein heterodimerer bHLH-PAS-Transkriptionsfaktor
ist, der einen Komplex aus einer 120 kDa großen HIF-1α-Untereinheit mit einer 91-94 kDa großen HIF-1β (ARNT)-Isoform
darstellt. Daher codiert ARNT eine Reihe von allgemeinen Untereinheiten,
die sowohl von HIF-1 als auch vom Dioxin-Rezeptor genutzt werden,
analog zu der Heterodimerisierung von E2A-Genprodukten mit verschiedenen
bHLH-Proteinen (Murre et al. (1989), Cell 58: 537-544). Basierend
auf diesen Ergebnissen und der Ähnlichkeit
von HIF-1α und SIM
innerhalb der bHLH-Pas-Domäne,
kann ARNT auch mit SIM ein Heterodimer bilden. Bei Drosophila sind mehrere
SIM-regulierte Gene durch Enhancer-Elemente charakterisiert, welche
1-5 Kopien der Sequenz
5'-(G/A)(T/A)ACGTG-3' (SEQ ID NO:29)
(Wharton
et al. (1994), Development 120: 3563-3569) einschließen. Die
Beobachtung, dass die HIF-1-, Dioxin-Rezeptor- und SIM-Bindungsstellen
alle die Sequenz 5-CGTG-3' aufweisen,
unterstützt
die Hypothese, dass ARNT zu kombinatorischer Assoziation mit HIF-1α, AHR, und
SIM in der Lage ist, da diese Halb-Stelle auch von den Transkriptionsfaktoren
erkannt wird, mit denen ARNT in der bHLH-Domäne größte Ähnlichkeit aufweist.
-
Beispiel 9. Transkriptionsregulation
von Genen, die glykolytische Enzyme codieren, durch HIF-1.
-
Die
Beteiligung von HIF-1 an transkriptionaler Regulierung von Genen,
die glykolytische Enzyme in hypoxischen Zellen codieren, wurde wie
folgt erforscht.
-
RNA-Analyse.
Gesamt-RNA wurde aus Hep3B- und HeLa-Zellen isoliert (Chomczynski & Sacchi (1987),
Anal. Biochem. 162: 156-159). RNA-Konzentrationen wurden durch Messung
der Absorption bei 260 nm bestimmt. Agarose-Gel-Elektrophorese gefolgt von Anfärbung mit
Ethidiumbromid und Sichtbarmachung der 28- und 18-S-rRNA unter UV-Licht
bestätigte,
dass Aliquots aus verschiedenen Präparaten gleiche Mengen an intakter
Gesamt-RNA enthielten. Die Plasmide N-KS+ und
H-KS+, von P. Maire (Institut Cochin de
Genetique Moleculaire, Paris) zur Verfügung gestellt, wurden durch
Spaltung mit HindIII linearisiert. Antisense-RNA wurde unter Verwendung
von RNA-Polymerase von T3 in Anwesenheit von [α-32P]ATP synthetisiert. 10 μg zellulärer Gesamt-RNA
wurden an H- oder N-Ribosonde (3 × 105 cpm) über 3 h bei 66 °C hybridisiert und
mit RNasen A und T1 gespalten; geschützte Fragmente
wurden durch 8 M Harnstoff, 8% Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese analysiert (Semenza et
al. (1990), Mol. Cell. Biol. 10: 930-938). Menschliche Phosphoglycerat-Kinase
1 (PGKI)-cDNA aus Plasmid pHPGK-7e (Michelson et al. (1985), Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 82: 6965-6969), erhalten aus der American Type
Culture Collection, und PKM-cDNA der Ratte aus Plasmid pM2PK33 (Noguchi
et al. (1986) J. Biol. Chem. 261: 13807-13812), zur Verfügung gestellt
von T. Noguchi (Osaka University Medical School Osaka, Japan), wurden
als zufallsmarkierte Sonden für
Blot-Hybridisierungen verwendet, die in QuikHyb (Stratagene) über 1 h
bei 68 °C
durchgeführt
wurden, gefolgt von einem Waschschritt in 15 mM Natriumchlorid,
1,5 mM Natriumcitrat, 0,1% SDS bei 50 °C. Die densitometrische Analyse
von Autoradiogrammen wurde mit einem LKM-Ultroscan- XL-Laser-Densitometer unter
Verwendung Computer-basierender Gipfel-Integration durchgeführt.
-
Elektrophoretische
Mobilitäts-Shift-Untersuchung
(EMSA). Präparate
von Zellkern-Rohextrakten,
Bedingungen bei der Herstellung von Sonden, Bindungsreaktionen und
Gel-Analyse wurden alle bereits vorstehend beschrieben. Doppelsträngige Oligonukleotide
wurden nach den in Tabelle 2 dargestellten Sequenzen synthetisiert,
mit der Änderung,
dass jedes Oligonukleotid an seinem 5'-Ende die Sequenz 5'-GATC-3' enthielt, welche
einen einsträngigen Überhang
bildete, wenn komplementäre
Oligonukleotide angeheftet wurden. Die Sequenz des vorwärts gerichteten
(Sense-)Stranges der Oligonukleotide W18 und M18 lautete wie vorstehend angegeben.
HIF-1 wurde aus 50 Litern HeLa-Zellen, die mit CoCl2 behandelt
worden waren, durch Herstellung von Zellkern-Rohextrakt, DEAE-Sepharose-Chromatographie,
MonoQ-Schnellprotein-Flüssigkeitschromatographie
und DNA-Affinitätschromatographie
teilgereinigt. Inkubationen mit Zellkern-Rohextrakten und teilgereinigtem HIF-1
enthielten 100 beziehungsweise 1 ng denaturierter Kälberthymus-DNA.
Vergleichsexperimente wurden mit 5 ng nicht markiertem W18-oder
M18-Oligonukleotid durchgeführt.
-
Gewebekultur.
Hep3B- und HeLa-Zellen wurden in Kultur gehalten und mit 1% O2, CoCl2, DFX und
Cycloheximid (CHX), wie vorstehend beschrieben, behandelt.
-
Untersuchung
zu vorübergehender
Expression. Das psvcat-Reporter-Plasmid (pCAT Promoter, Promega)
umfasste den frühen
SV40-Region-Promotor, Codierungssequenzen für bakterielle Chloramphenicol-Acetyltransferase
(CAT), Spleiß-
und Polyadenylierungssignale von SV40. Die Oligonukleotide wurden
in die BgIII- und BamHI-Stellen cloniert, die 5'- beziehungsweise 3'-wärts
der Transkriptionseinheit liegen. Die Plasmide pNMHcat und pHcat
(Concordet et al. (1991), Nucleic Acids Res. 19: 4173-4180), die
Gensequenzen für
menschliche Aldolase A direkt an die CAT-codierenden Sequenzen fusioniert
enthalten, wurden von P. Maire zur Verfügung gestellt. pSVβgal (Promega)
enthielt Codierungssequenzen für
bakteriellen IacZ, gesteuert vom frühern SV40-Region-Promotor und Enhancer.
Die Plasmide wurden durch alkaline Lyse und zwei Runden Cäsiumchlorid-Dichtegradient-Zentrifugation
gereinigt. Hep3B-Zellen wurden durch Elektroporation mit einem Gene-Pulser
(Bio-Rad) bei 260 V und 960 Mikrofarad transfiziert. Zweifache Elektroporationen
wurden zusammengegeben und auf zwei Gewebekulturschalen mit 10 cm
Größe (Corning)
aufgeteilt, die 8 ml Kulturmedium enthielten. Man ließ sich die
Zellen über
24 h in einem 5% CO2, 95% Luft-Inkubator
bei 37 °C
erholen, das Kulturmedium wurde ersetzt, und ein Satz der doppelten
Schalen wurde in eine modulare Inkubatorkammer gestellt, die mit
1% O2, 5% CO2, N2 zur Balance gefüllt war, versiegelt und auf
37 °C gehalten.
Die Zellen wurden 72 h nach der Transfizierung geerntet, und Extrakte
für CAT-
und β-Galactosidase-Aktivität wurden
hergestellt.
-
Ergebnisse.
Das menschliche Gen für
Aldolase A (hALDA) enthält
vier nicht codierende Exons, N1, N2, M, und H (Maire et al. (1987),
J. Mol. Biol. 197: 425-438). Die Transkription wird in den meisten
Geweben, die nicht Muskelgewebe sind, an den Exons N1 und H initiiert.
Untersuchungen zum Ribonuklease-Schutz von RNA, die aus Zellen isoliert
wurde, die 20 oder 1% O2 über 16 h
ausgesetzt worden waren, ergab in Hep3B- und HeLa-Zellen, die 1%
O2 ausgesetzt waren, 3,0- und 2,9-fach höhere Spiegel
an ALDA-RNA, initiiert von Exon H, wohingegen RNA, die von Exon
N1 initiiert wurde, nur um das 1,7- beziehungsweise 1,1-Fache in
hypoxischen Hep3B- und HeLa-Zellen anstieg, was eine Promotor-spezifische
Antwort auf Hypoxie vermuten lässt.
-
Als
nächstes
verglichen wir die Expression von RNA für ALDA und Phosphoglycerat-Kinase 1 (PGK1) in
Hep3B-Zellen, die 1% O2 über 0-16 h ausgesetzt waren.
Maximale Induktion von RNA sowohl für ALDA als auch für PGK1 zeigte
verzögerte
Kinetiken, was die Erfordernis zur Proteinsynthese während der
Induktion nahelegt, dies wurde dadurch bestätigt, dass gezeigt wurde, dass
Behandlung von Hep3B-Zellen
mit 100 μM CHX
die Induktion von RNA für
ALDA und PGK1 in hypoxischen Zellen vom 6,1- beziehungsweise 8,2-Fachen auf
das 1,6- beziehungsweise 1,4-Fache
senkte.
-
Behandlung
von Hep3B-Zellen mit 75 μM
CoCl2 oder 130 μM DFX über 16 h induzierte sowohl
RNA für
ALDA als auch für
PGK1, wobei ALDA-Transkriptionen bevorzugt von Exon H inititert
wurden. Die Analyse der selben RNA-Proben mit einer Sonde für PKM ergab,
dass die RNA für
PKM ebenfalls durch die Exposition von Hep3B-Zellen gegenüber 1% O2, CoCl2 oder DFX
ebenfalls induziert wurde. RNAs für ALDA, PGK1 und PKM wurden
auch durch Behandlung von HeLa-Zellen mit 1% O2,
CoCl2, oder DFX induziert. RNA für PFKL wurde
in Hep3B- oder HeLa-Zellen nicht in nachweisbaren Mengen exprimiert.
Diese RNA-Analysen zeigen, dass Agenzien, die RNA für EPO und
HIF-1-Aktivität
induzieren, auch RNA für
ALDA, PGK1 und PKM sowohl in EPO produzierenden Hep3B- als auch
in nicht produzierenden HeLa-Zellen induzieren, mit der Notwendigkeit
für eine
de novo Proteinsynthese, wie zuvor für die Induktion von RNA für EPO und
HIF-1-Aktivität
gezeigt worden ist (Semenza & Wang
(1992), Mol. Cell. Biol. 12: 5447-5454). Nukleotidsequenzen von
Genen, die in Genbanken vorliegende glykolytische Enzyme codieren,
wurden auf mögliche
HIF-1-Bindungsstellen durchsucht, indem die fragliche Sequenz 5'-ACGTGC-3' verwendet wurde,
die die 4 Guanin-Reste enthält,
die mit HIF-1 in der Hauptwindung der DNA in Kontakt treten (Wang & Semenza (1993b),
vorstehend. Es wurden doppelsträngige
Oligonukleotide synthetisiert, die den 5'-flankierenden Sequenzen (5'-FS) der Gene für menschliches
PGK1 (hPGKI), menschliche Enolase 1 (hENO1) und LDHA der Maus (mLDHA);
den 5'-nicht translatierten
Sequenzen (5'-UT)
von hPGKI; und unterbrechenden Sequenzen (IVS) der Gene für hALDA
und mPFKL entsprachen. Diese Oligonukleotide enthielten als mögliche HIF-1-Stellen,
5'-TACGTGCT-3' (SEQ ID NO:30),
5'-GACGTGCG-3' (SEQ ID NO:31)
(die
auch in hEPO 5-FS gefunden wurde), und
5'-CACGTGCG-3' (SEQ ID NO:32).
-
Die
erste Sequenz ist mit der zuvor identifizierten HIF-1-Bindungsstelle
im EPO-Enhancer
identisch (Semenza & Wang
(1992), vorstehend, wohingegen die letzteren beiden Sequenzen sich
an den ersten und letzten Nukleotiden unterscheiden. Die Fähigkeit
dieser Oligonukleotide, HIF-1- zu binden, wurde durch EMSA untersucht.
-
Bei
Inkubation mit Zellkernextrakt, der aus Hep3B-Zellen, die 1% O2 über
4 h ausgesetzt waren, gewonnen worden war, erzeugte jede Sonde einen
DNA-Protein-Komplex
mit ähnlicher
Mobilität
und Intensität wie
der HIF-1-Komplex, der mit Sonde W18 gebildet wurde, die den Nukleotiden
1-18 der hEPO 3'-FS
entsprach. Im Gegensatz dazu wies keine dieser Sonden einen HIF-1-Komplex
in Zellkernextrakten von Zellen nach, die bei 20% O2 gehalten
worden waren, obgleich die EMSA-Muster ansonsten denjenigen ähnelten,
die von Zellkernextrakten aus hypoxischen Zellen gewonnen worden
waren. Der DNA-Protein-Komplex, der unterhalb des HIF-1-Komplexes wanderte,
war weniger intensiv, wenn hypoxische (im Vergleich zu nicht hypoxischen)
Zellkernextrakte untersucht wurden. Wir zeigten zuvor, dass dieser
Komplex einen konstitutiv exprimierten Faktor enthält, welcher
dieselbe DNA-Sequenz
wie HIF-1-erkennt (Wang & Semenza
(1993b), vorstehend). Die verminderte Bindung des konstitutiven
Faktors in hypoxischen Extrakten kann daher auf den Wettbewerb mit
HIF-1 um die Bindung zurückzuführen sein.
-
EMSA
wurde ebenfalls mit einem Präparat
von HIF-1 aus mit CoCl2 behandelten HeLa-Zellen
durchgeführt,
welches durch DEAE-Zellulose, MonoQ und DNA-Affinitätschromatographie etwa 600-fach
aufgereinigt worden war. Jede Sonde band an HIF-1 in einer Weise,
die qualitativ und quantitativ dem Komplex ähnelte, der mit W18 gebildet
wurde. Die Bindung von HIF-1 an diese Sonden war sequenzspezifisch,
da sie durch einen Überschuss
an nicht markiertem W18 verdrängt
werden konnte, nicht aber durch das mutierte Oligonukleotid M18,
welches eine Substitution von 3 Nukleotiden enthielt, von der zuvor
gezeigt worden war, dass sie HIF-1-Bindung und die durch Hypoxie
induzierbare Enhancer-Funktion ausschließt. Ähnliche Ergebnisse wurden erhalten,
wenn Experimente zur Konkurrenz von W18 und M18 mit Zellkern-Rohextrakt
aus hypoxischen Heb3B-Zellen
durchgeführt
wurden. Diese Ergebnisse identifizieren neue HIF-1-Bindungsstellen sowohl
in Genen, die ALDA, ENO1, PFKL und PGKI codieren, als auch in den
hEPO 5'-FS. Die
8 Oligonukleotide, von denen gezeigt wurde, dass sie spezifisch
HIF-1 binden (Tabelle 2), enthalten 3 unterschiedliche Bindungsstellen-Sequenzen, die durch
die gemeinsame Sequenz
5'-(C/G/T)ACGTGC(G/T)-3' (SEQ ID NO:33).
repräsentiert
werden. Unter Einbeziehung des Messfehlers ist es möglich, dass
HIF-1 andere Sequenzen,
die nicht durch diese gemeinsame Sequenz repräsentiert werden, erkennen kann.
Zusätzlich
zu den 6 HIF-Stellen aus glykolytischen Genen lag die Sequenz
5'-CACGTGCT-3' (SEQ ID NO:34)
auch
in der hENO1 5'-FS
zwischen -786 bis -793 vor (Gialongo et al. (1990), Eur. J. Biochem.
190: 567-573), wurde aber nicht auf HIF-1-Bindung untersucht. Auf
diese Weise wurden insgesamt 7 mögliche
HIF-1-Stellen in 20,7 kB Nukleotidsequenz, die in der GenBank für diese
5 glykolytischen Gene vorliegen, identifiziert. Im Gegensatz dazu
wurden auf keinem DNA-Strang unter insgesamt 43,5 kB, die die Nukleotidsequenzen
von 5 zufällig
ausgewählten
Genen, AFP, BUP4, CREB, DHFR und EPOR umfassten, keine Sequenzen
gefunden, die zu der übereinstimmenden
HIF-1-Stelle passten (Gibbs et al. (1987), Biochemistry 26: 1332-1343;
Kurihara et al. (1993), Biochem. Biophys. Res. Commun. 192: 1049-1056;
Meyer et al. (1993), Endocrinology 132: 770-78O; Mitchell et al.
(1986), Mol. Cell. Biol. 6: 425-440; Noguchi et al. (1991), Blood
78: 2548-2556).
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Um
zu bestimmen, ob diese HIF-1-Bindungsstellen von funktionaler Bedeutung
waren, wurden unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Reporter-Gene
Untersuchungen zu vorübergehender
Expression durchgeführt.
Reporter-Plasmide wurden zusammen mit pSVβgal, welches als eine Kontrolle
der Variation der Wirksamkeit der Transfizierung eingeschlossen
wurde, in Hep3B-Zellen transfiziert. Transfizierte Zellen wurden
unter doppelten Platten aufgeteilt, welche in 1 oder 20% O2 über
48 h kultiviert wurden, CAT- beziehungsweise β-Galaktosidase-Proteine, das
nach der Transkription von Reporter- beziehungsweise Kontrollplasmiden
synthetisiert wurde, wurden aus zellulären Extrakten quantifiziert.
Der basale Reporter psvcat, in dem die Transkription der CAT-Codierungssequenz
durch den frühen
SV40-Region-Promotor gesteuert wurde, erzeugte in Zellen, die bei
1 und 20% O2 kultiviert worden waren, ähnliche
Werte für
CAT/β-Galaktosidase.
Wenn eine (psvcatEPO1) oder zwei (psvcatEPO2) Kopien des 33 Basenpaare
großen
hEPO 3'-FS-Enhancer 3'-wärts in die
Transkriptionseinheit cloniert werden, wurde die Expression von
CAT/β-Galaktosidase
4,9- beziehungsweise 17-fach in Zellen induziert, die bei 1% O2
kultiviert worden waren, was mit zuvor berichteten Ergebnissen übereinstimmt
(Semenza & Wang
(1992), vorstehend).
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Die
Sequenzen von HIF-1-Bindungsstellen in glykolytischen Genen wurden
in der gleichen Untersuchung analysiert. Die Oligonukleotide mPFKL
IVS-1 und hPFK1 5'-FS wurden ausgewählt, das
sie Sequenzen repräsentierten,
die identisch oder verschieden von der HIF-1-Stelle in der hEPO
3'-FS waren und
3'- beziehungsweise
5'-wärts der
Stelle der Transkriptions-Initiation lagen. Zwei Kopien des 24 Basenpaare
großen hPGK1
5'-FS-Oligonukleotides
wurden 5'-wärts von
der psvcat-Transkriptionseinheit
cloniert (15A), analog zu seiner Lage
in hPGK1. Die Expression von pPGK2svcat wurde in hypoxischen Zellen
5,6-fach induziert (15B). Drei Kopien des 26 Basenpaare
großen
mPFK1 IVS-1-Oligonukleotides wurden ebenfalls 5'-wärts von
der psvcat-Transkriptionseinheit cloniert, und pPFKL3svcat vermittelte
eine 47-fache Induktion in hypoxischen Zellen (15B).
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Wir
führten
auch Experimente mit hALDA-Gensequenzen durch, um die ursprüngliche
Funktion des Promotors zu analysieren und die Sequenz-Erfordernisse
zur Induktion der Transfizierungsuntersuchung mit endogenen RNA-Expressionsdaten
zu vergleichen. Das Plasmid pNMHcat (Concordet et al. (1991), vorstehend)
in dem 3,5 kB vom 5'-Ende
von hALDA (Maire et al. (1987), vorstehend) an die CAT codierenden
Sequenzen fusioniert worden waren (15A),
vermittelte eine 5,5-fache Induktion in hypoxischen Zellen (15B). Das Plasmid pHcat enthielt 0,76 kB von hALDA-Sequenzen,
die mit dem 3'-Ende
von pNMcat ko-linear sind und innerhalb von IVS-4 beginnen und sich
5'-wärts zum
Exon H ausdehnen (15A). Deletion der Exons N1,
N2 und M und ihrer flankierenden Sequenzen führte zu 20-fach erhöhten Spiegeln der CAT-Expression,
hatte aber keine signifikante Auswirkung auf die relative Expression
bei 1% O2, da pHcat 5,4-fach in hypoxischen
Hep3B-Zellen induziert war (15B).
Diese Ergebnisse stimmen mit der Beobachtung von (i) spezifischer
Induktion von hALDA-Transkriptionen, die vom Exon H initiiert sind,
und (ii) der Anwesenheit von einer HIF-1-Bindungsstelle am 5'-Ende von IVS-4, welche sowohl in pNMHcat
als auch in pHcat enthalten ist, überein. Daher vermitteln Sequenzen,
die HIF-1-Stellen aus den Genen mPFKL, hPGK1 und hALDA enthalten, durch
Hypoxie induzierbare Transkription in Verbindung mit entweder einem
natürlichen
oder einem heterologen Promotor.
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Referenzbeispiel 10. Konstruktion
einer dominant negativen Variante von HIF-1α
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Eine
HIF-1α-Variante
wurde konstruiert, um funktionale Inaktivierung von HIF-1 zu untersuchen.
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Die
Ausgangskonstruktion war die cDNA 3,2-3 von HIF-1α, die in
das Plasmid pBluescript-SK cloniert wurde. Das Plasmid wurde mit
den Restriktionsendonukleasen NcoI und BgIII gespalten, um Sequenzen
zu deletieren, die die Aminosäuren
2-28 codierten. Ein doppelsträngiges
Oligonukleotid wurde inseriert, das NcoI- und BgIII-Enden enthielt,
um die erneute Ringbildung des Plasmids in Anwesenheit von T4-DNA-Ligase
zu ermöglichen.
Die erhaltene Konstruktion codiert die Aminosäuren 1-3, gefolgt von drei
Aminosäuren,
die in der entsprechenden Position des Wildtyps von HIF-1α nicht vorhanden
sind (Isoleucin, Alanin und Glycin), gefolgt von den Aminosäuren 28-826
von HIF-1α.
Diese Konstruktion (pBluescript/HIF-1α3,2T7ΔNB) erlaubt die in vitro-Transkription
(unter Verwendung von T7-RNA-Polymerase) und Translation der Varinantenform
von HIF-1α(HIF-1α-ΔNB) (SEQ
ID NO:35)
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Um
eine dominant negative Form von HIF-1α zur Expression in Gewebekulturzellen
von Säugetieren zu
erzeugen, wurde ein Kpn I-Not-I-Fragment, welches die variante cDNA
codierte, aus dem pBluescript-Vektor ausgeschnitten und in den säugerstämmigen Expressionsvektor
pCEP4 cloniert. Das Plasmid wurde mit AfII und BamHI gespalten,
mit der Kleenow-Form der DNA-Polymerase behandelt, um geglättete Enden
zu erzeugen, und mit T4-DNA-Ligase erneut zum Ring geschlossen.
Das resultierende Plasmid (pCEP4/HIF-1αΔNBΔAB) (SEQ ID NO:3) codiert die
Aminosäuren
1-3, gefolgt von drei Aminosäuren,
die in der entsprechenden Position des Wildtyps von HIF-1α nicht vorhanden
sind (Isoleucin, Alanin und Glycin), gefolgt von den Aminosäuren 28-391
von HIF-1α,
gefolgt von drei Aminosäuren,
die in der entsprechenden Position des Wildtyps von HIF-1α nicht vorhanden
sind (Isoleucin, Glutamin und Threonin). Die Aminosäuren 392-826
wurden deletiert, um die Stabilität des varianten Proteins (HIF-1αΔNBΔAB), das
in Zellen exprimiert wurde, zu erhöhen (16).
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Ergebnisse.
Hep3B-Zellen wurden vorübergehend
mit 25 μg
des Reportergens psvcat EPO2 transfiziert, welches zwei Kopien der
33 Bp großen
Enhancer-Sequenz des menschlichen Erythropoietin-Gens enthielt,
wie vorstehend beschrieben. Dieses Plasmid exprimierte im Vergleich
zu 20% O2 einen 9-fach höheren Spiegel
an CAT-Protein,
wenn die Zellen bei 1% O2 kultiviert wurden.
Wenn die Zellen mit psvcatEPO2 und pCEP4/HIF-1α-ΔNBΔAB transfiziert wurden, gab
es eine von der Dosis abhängige
Inhibition der CAT-Expression bei 1% O2.
Tabelle 3 zeigt die relative Induktion (Expression bei 1% O2 geteilt durch Expression bei 20% O2) als eine Funktion der Menge an pCEP4/HIF-1α-ΔNBΔAB (μg), die in
die Zellen transfiziert worden waren. Die Ergebnisse sind die Mittelwerte
aus drei Experimenten.
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Die
Expression von variantem HIF-1α beeinträchtigte
die Aktivierung der Expression des Reporter-Gens durch endogenen
HIF-1, der von hypoxischen Zellen produziert wurde. Die Restaktivierung,
die mit der Transfizierung von 40 μg der Variante beobachtet wurde,
repräsentiert
möglicherweise
Zellen, die zwar psvcatEPO2 aufgenommen hatten, nicht aber pCEP4/HIF-1α-ΔNBΔAB. Die Ergebnisse
zeigen, dass die negativ-dominante Variante die HIF-1-Funktion in
vivo beeinträchtigen
kann.
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Das
variante Protein wurde in einer elektrophoretischen Mobilitäts-Shift-Untersuchung der
Bindung an eine doppelsträngige
Oligonukleotidsonde, die die HIF-1-Bindungsstelle vom EPO-Enhancer
enthielt, verwendet. pBluescript/HIF-1α3,2T7ΔNB wurde
als eine Matrize für
in vitro-Transkription und -Translation verwendet. Wenn ansteigende
Mengen an pBluescript/HIF-1α3,2T7ΔNB zu den
Reaktionsgemischen, die eine konstante Menge an Matrizen für HIF-1α und HIF-1β des Wildtyps
enthielten, zugegeben wurden, gab es eine von der Dosis abhängige Inhibition
der DNA-Bindung, in der Weise, dass HIF-1-DNA-Bindung eliminiert
wurde, wenn pBluescript/HIF-1α3,2T7ΔNB in einem
16-fachen Überschuss
gegenüber
der Matrize des Wildtyps, pBluescript/HIF-1α3,2T7, vorlag.
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Diese
in vitro- und in vivo-Experimente zeigen, dass Deletion der Basisdomäne von HIF-1α zu einem Protein
führt,
welches die HIF-1-Aktivität
durch Inhibition der DNA-Bindung
blockieren kann.
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TABELLE
2: OLIGONUKLEOTIDSEQUENZEN
AUS DEN GENEN VON EPO UND GLYKOLYTISCHEN ENZYMEN
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TABELLE
3: RELATIVE
INDUKTION DES REPORTER-GENS IN ANWESENHEIT DER HIF-1α-VARIANTE
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